zek Hydro - Ausgabe 5 - 2020

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HYDRO

Foto: Allgäuer Ktaftwerke

Projekte

Nach über 120 Jahren wurde am Wehr des Hintersteiner Kraftwerks wieder die ökologische Durchgängigkeit hergestellt. Dank der patentierten Schneckentechnik von Rehart produziert das neue Konrad-Zuse-Kraftwerk gleichzeitig Strom.

MODERNE SCHNECKENTECHNIK FÜR KRAFTWERKS-OLDTIMER IN HINTERSTEIN

I

m idyllischen Bergdorf Hinterstein, einem Ortsteil der Gemeinde Bad Hindelang, betreibt die Allgäuer Kraftwerke GmbH ihr ältestes Wasserkraftwerk. Das gleichnamige KW Hinterstein lieferte bereits 1897 erstmalig Strom und gilt somit als Keimzelle der regionalen Energieversorgung. Seine Errichtung stellte damals eine wahre Pionierleistung dar, unterstrichen durch die Tatsache, dass in Verbindung damit das 17. Überland-Elektrizitätswerk in Deutschland gegründet wurde. Bis zum heutigen Tag repräsentiert die Anlage einen wichtigen Baustein der Versorgungsstrategie der Allgäuer Kraftwerke GmbH. Entsprechende Bedeutung wird einem soliden Betriebszustand der Anlage beigemessen. Bereits im Jahr 2000 wurde die Maschinen-

zentrale einer Generalsanierung unterzogen. Die alte Maschinentechnik wurde ausgebaut, das Kraftwerk zu einer vollautomatischen und ferngesteuerten Ökostromanlage umgebaut. Dabei wurde die ursprüngliche Francisturbine durch eine Diagonalturbine mit Asynchrongenerator ersetzt. Eine sinnvolle Maßnahme im Hinblick auf das schwankende Wasserdargebot der Ostrach. „Die Diagonalturbine punktet vor allem im unteren Teillastbereich durch einen höheren Wirkungsgrad“, bestätigt Karlheinz Loitz, Projektleiter und Prokurist bei der Allgäuer Kraftwerke GmbH. Die installierte Leistung liegt heute bei 210 kW. Damit liefert das Kleinkraftwerk jährlich ca. 1,5 Mio. kWh, also genug, um rund 500 Haushalte mit grüner Energie zu versorgen.

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Foto: Allgäuer Kraftwerke

In den vergangenene Monaten wurde am traditionsreichen Kraftwerk Hinterstein in der bayerischen Gemeinde Bad Hindelang ein weiteres Kapitel Wasserkraftgeschichte geschrieben. Im Frühling wurde die energetische und ökologische Sanierung der Wehranlage fertiggestellt und das Kraftwerk, das bereits seit 1897 Strom erzeugt, betriebsfit für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts gemacht. Realisiert wurde dabei ein innovatives Anlagenkonzept mit zwei Wasserkraftschnecken aus dem Hause Rehart: einer größeren für den Fischabstieg, die zugleich 500.000 kWh Strom im Jahr erzeugt, und einer kleineren für den Fischaufstieg. Der Allgäuer Kraftwerke GmbH als Betreiberin der Anlage gelang damit nicht nur ein wichtiger regionaler Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein beachtlicher ökologischer Schritt: Schließlich erhielt die Ostrach damit ihre gewässerökologische Durchgängigkeit zurück.

Im April letzten Jahres starteten die Bauarbeiten für die Komplettsanierung des Wehrs in Hinterstein.

Oktober 2020

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12.10.2020 14:18:44


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