zek Hydro - Ausgabe 4 - 2022

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HYDRO

Schwerpunkt

NEUE LÖSUNG BRINGT WIRTSCHAFTLICHE UND ÖKOLOGISCHE AUFWERTUNG FÜR FISCHACH-KRAFTWERK Foto: Strasser

Im Rahmen des Ökologisierungsprojekts zur Wiederherstellung intakter Fließgewässerabschnitte und der Fischdurchgängigkeit konnte die ökologische Gesamtsituation an der Fischach in Lengfelden im Salzburger Flachgau erheblich aufgewertet werden. Die bewährte Schneckentechnik aus dem Hause Strasser & Gruber ermöglicht nicht nur eine exakte Restwasserdotation, sondern auch eine Auf- und Abwanderung der hier ansässigen Leitfischarten. Im Praxistest wurde dies anhand einer Feldstudie des Büros Umweltgutachten Petz mit der Bestnote 1 bestätigt.

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ie Wehranlage der ehemaligen Pappenfabrik DIETZ im Salzburger Flachgau war in die Jahre gekommen, eine Sanierung schien unvermeidbar. Darüber hinaus sah sich der Besitzer auch mit der Forderung nach Abgabe von Restwasser und der Errichtung einer Fischaufstiegshilfe konfrontiert. Vor diesem Hintergrund wurde 2015 eine Fischwanderhilfe in Form eines Vertical-Slot-Fischpasses ohne Restwassernutzung geplant und bei der Behörde eingereicht. In weiterer Folge hatte allerdings die Detailplanung ergeben, dass aufgrund der angrenzenden, steilen Böschung zur Straße die geplante Ausführung technisch kaum möglich ist und man auf diese Weise auch wirtschaftlich an Grenzen stößt. Für den Betreiber eine schwierige Situation. Nach eingehenden Überlegungen kam er schließlich zu der Überzeugung, dass das technische und finanzielle Risiko zu groß wäre. Als Alternative bot sich an, das Kraftwerk inklusive Wehranlage zu veräußern, lediglich das Wasserrecht blieb beim alten Besitzer. Übernommen wurde es schließlich von einem echten Branchenprofi, der Fa. Strasser & Gruber aus Mank bzw. Ramsau, ein bekannter Spezialist für Kraftwerksrevitalisierungen, Wasserkraftschnecken und Fischaufstiegsschnecken.

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Im Zuge der Kraftwerksrevitalisierung des KW Dietz ist die Durchgängigkeit an der Fischach wieder möglich. Die Wasserkraftschnecke von Strasser/ Rehart hat eine Fallhöhe von 3,7 m und produziert mit einer konstanten Restwassermenge von 1,2 m3/s im Regeljahr rund 250.000 kWh CO2-freien Strom.

NEUER PLAN, NEUES KONZEPT Bereits 2017 hatten die Verantwortlichen von Strasser & Gruber den Standort besichtigt und hatten damals schon Ideen, wie sich eine Fischdurchgängigkeit an diesem schwierigen Standort optimal und wirtschaftlich verträglich umsetzen ließe. Konkret wurde die Anlage dann derart umgeplant, dass eine Restwasserschnecke mit 1,2 m3/s konstantem Durchfluss und eine Fischaufstiegs-

schnecke für den Leitfisch Barbe mit einer Bemessungslänge von 70 cm für die Überwindung der 3,7 m Gefällestufe zum Einsatz kommen. Bei der Behörde wurde zusätzlich um Erhöhung der Konsenswassermenge um diese 1,2 m3/s angesucht. Gegen Ende 2017 konnte mit den Bauarbeiten an der Wehranlage begonnen werden. Diese gestalteten sich auch bei der neuen Variante schwierig, weil die Unterbringung von Restwasserschnecke

August 2022

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