zek Hydro - Ausgabe 4 - 2022

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HYDRO

Schwerpunkt

Foto: zek

Aufgrund einer Vervielfachung der Restwasserabgabe und der Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit wurde die Wehranlage des Kleinkraftwerks Gschaid an der Feistritz aufwändig adaptiert. Mit dem Einbau eines modifizierten eco²-Denilpass wurde eine kompakte Lösung für den Wehrstandort mit knapp 4 m Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser gefunden.

WASSERKRAFTWERK GSCHAID MIT MODIFIZIERTEM DENIL-PASS UND RESTWASSERTURBINE MODERNISIERT Die Wehranlage des Wasserkraftwerks Gschaid im oberen Feistritztal wurde zwischen Herbst 2021 und dem heurigen Frühjahr umfassend adaptiert. Begründet war der Umbau mit der Errichtung einer Fischaufstiegsanlage und der massiven Erhöhung der vorgeschriebenen Restwassermenge von 220 auf 1.050 l/s. Für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit setzte Betreiber Mario de Monte auf den modifizierten eco²-Denilpass der eco² fish solutions GmbH. Mit der Kombination aus drei Denil-Pässen und zwei Ruhebecken wurde eine ideale Lösung für den begrenzten Platz am Standort gefunden. Eine kompakte Restwasserturbine in Bulb-Bauweise mit 27 kW Engpassleistung sorgt an der Wehranlage für eine Begrenzung der Erzeugungsverluste.

W

ie bei vielen traditionellen Wasserkraftanlagen wurde auch am Standort des Kraftwerks Gschaid in der oststeirischen Gemeinde Birkfeld vor der Einführung der Elektrizität das hydro­energetische Potential mit einem mechanischen Wasserrad genutzt. Um die Jahrhundertwende erfolgte die Umrüstung zur Produktion von elektrischem Strom mit einer Francis-Turbine. Nachdem die Bestandstechnik Anfang der 1980er Jahre ihr technisches Lebensende erreicht hatte, wurde die Anlage an der Feistritz von der Betreiberfamilie de Monte komplett erneuert. Dabei wurde das vormals durch ein offenes Holzgerinne ausgeleitete Triebwasser von einem betonierten Druckkanal ersetzt, um Lagerfläche für das ehemalige Sägewerk

zu schaffen. Zum Aufstauen des Gewässers wurde eine mittels Seilzugsystem bewegte Wehrklappe eingebaut. Im Maschinenhaus ersetzte eine Durchström-Turbine mit 5,2 m³/s Ausbauwassermenge und knapp 180

IB MOSBACHER

PLANUNG | AUSSCHREIBUNG | BAUAUFSICHT | BAUKOORDINATION

kW Engpassleistung die ausgediente Francis-Maschine. Ab 2003 wurde mit der Stilllegung des Sägebetriebs fast der komplette Strom­ertrag des Wasserkraftwerks ins öffentliche Netz eingespeist.

| Neuplanung | Umplanung | Bewilligung | Ausschreibung | Bauaufsicht |

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August 2022

Projekt KW De Monte zek Hydro 4_22 neu.indd 57

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