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September September 2020 2012
| HISTORIE GERA |
| AUSSTELLUNG |
Fortsetzung...
MUSEUM REICHENFELS HOHENLEUBEN mit Ausstellung
zur Pöllwitzer Heide.
Der Pöllwitzer Wald steht im Mit- die den Pöllwitzer Wald zu kentelpunkt einer Ausstellung im Mu- nen glauben und für die, die Lust seum Reichenfels-Hohenleuben. haben, ihn kennenzulernen. (adu) Der Pöllwitzer Wald bot jahrhundertelang den Bewohnern der Sonderausstellung Komplett violett umliegenden Dörfern Zuflucht, 12.09.2020 bis 01.11.2020 12.09. 01.11.2020 Nahrung und Arbeit, wurde in Museum Reichenfels - Hohenleuben DiReichenfels - Do: 10 16 Uhr 1a *- 07958 Hohenleuben jüngster Vergangenheit zum miliSa/So: 13 - 17 Uhr tärischen Sperrgebiet erklärt und sorgt heute als Nationales NaturSonntagsgespräch des VAVH erbe mit besonderen Pflege- und 20.09.2020, 10 Uhr Naturschutzprojekten für kontroverse Diskussionen. Die Schau Museum Reichenfels kommt aus dem NaturkundemuReichenfels 1a, Hohenleuben seum Mauritianum Altenburg. Sie www.museumwendet sich an Naturliebhaber reichenfels.de und Heimatinteressierte; an alle, | KONZERT |
Die Himmelslust mich hält KONZERT FÜR ERHALT DER EULE-ORGEL ZEITZ mit Doro-
thee Mields und Babett Hartmann. Die Sopranistin Dorothee Mields und die Organistin Babett Hartmann bestreiten ein Benefizkonzert für den Erhalt der Eule-Orgel im Zeitzer Dom St. Peter und Paul. Unter dem Motto »Die Himmelslust mich hält – was frag ich nach der Welt?« erklingen Choral-Bearbeitungen aus dem 17., 18. und 21. Jahrhunderts mit Werken von Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude und A. A. Hunt. In einem weiteren Orgelkonzert bietet Babett Hartmann »Viel phantastische Musik«. Die aus Zeitz stammende Cembalistin - Kantorin der Grundtvigs DAS MAGAZI N FÜR GERA & REGION
Kirche Kopenhagen – nimmt das Publikum mit auf eine klingende Zeitreise mit virtuosen Werken von Jan Pieterszoon Sweelinck bis zum jungen Johann Sebastian Bach. (rec/ule) Konzert für Orgel und Gesang 06.09.2020, 17 Uhr Orgelkonzert 04.10.2020, 17 Uhr Dom St. Peter und Paul Schlossstraße 6, 06712 Zeitz www.euleorgel-zeitz.de
Gasthof zum schwarzen Bären KOLUMNE ZUR HISTORIE –
aus Gera und Umgebung.
Geschichte und Geschichten
Am 8. September 1643 wird der Mörder von Tobias Reichart jun. auf dem »Rabenstein«, der Geraer Richtstätte (Standort Tonhalle, Klub der Jugend und Sportler) mit dem Schwert hingerichtet. 1644 erbt die Mutter des Ermordeten, Maria Reichart, den Bären, überträgt ihn jedoch 1652 aus Altersgründen an ihren zweiten Sohn Johann. Das neue Stadtrecht von 1658 bestätigt dem Gasthof den Weinausschank – ein Privileg, dass er ursprünglich nur mit dem Ratskeller teilt! Allerdings laufen die Geschäfte in den schweren Jahren nach Ende des Dreißigjährigen Krieges schlecht. 1662 muss der »Schwarze Bär« zwangsversteigert werden. Offenbar ist Anna, Witwe des Johann Reichart, nicht in der Lage, den Gasthof zu halten. Eine Berufung gegen das Urteil bleibt ohne Erfolg. Die juristische Stellung der Witwe, die zudem unter Vormund steht, ist schwach. Die Not der Zeit spiegelt sich im Verkaufspreis wider. Beträgt der Wert 1652 noch 1600 Gulden, so sinkt er 10 Jahre später auf nur noch 1075 Gulden. Bei jedem Besitzerwechsel muss zudem ein Zehntel als sogenanntes »Lehngeld« an den Landesherrn abgeführt werden. Die großen Stadtbrände von 1686 und 1780 machen auch vor dem »Bären« nicht halt. Der Katastrophe von 1780 fallen komplett Gasthof, Wohn- und Wirtschaftsgebäude zum Opfer. Danach erfolgt der Wiederaufbau in sehr sparsamen Formen (vgl. Bild im ersten Teil). Das Parterrezimmer des Gasthofs dient 1805 übergangsweise als Domizil der »Armenfreischule«,
SCHWARZER BÄR GER A / 1930
was ja vielleicht als eine Art Schule des Lebens gedacht war. Erst 1888 lässt Friedrich Louis Stötzner das Gebäude durch den Geraer Architekten Friedrich Köberlein als Hotel neu errichten. So kennen das Haus auch noch alteingesessene Gersche. 1977 fällt der »Schwarze Bär« dem Bau des Hauses der Kultur (KuK) zum Opfer.
Foto Historie: Dr. Thomas Frantzke / Foto Reichenfels: Flyer zur Ausstellung / Foto Eule-Orgel: Reiner Eckel
Komplett violett