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Welche Erwartungen gibt es für diese Saison?

Ilse Hayen, CEO von EFC: „Ein Klasse-II-Nicoter kommt im Laden bestimmt nicht neben einen Kanzi“

Kernobst ist nach Bananen und Zitrusfrüchten die am dritthäufigsten konsumierte Obstsorte der Welt, wie die World Apple and Pear Association (WAPA) stolz auf ihrer Website verkündet. In den letzten Jahren haben die Clubsorten einen deutlichen Aufschwung erlebt. Mit ihrem attraktiven Aussehen und ihrer garantierten Qualität überzeugen sie immer mehr Verbraucher. Das Marketing dieser patentierten Sorten wird von einem Club verwaltet, Anbau und Vermarktung werden ausschließlich Erzeugern mit einer Anbaulizenz zugestanden. Dadurch wird ein Überangebot auf dem Markt vermieden. Es darf noch nicht einmal die gesamte Ernte unter dem Markennamen in den Handel gebracht werden, nur die allerbesten Früchte kommen dafür in Frage.

Kanzi ist ein gutes Beispiel. Dieser Apfel, der eigentlich Nicoter heißt, wird von der Sortenmanagementfirma EFC verwaltet, einem Unternehmen, das 2002 gegründet wurde, als drei Erzeugerorganisationen beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und neue Sorten gemeinsam zu vermarkten: Fruitmasters aus den Niederlanden, Veiling Haspengouw aus Belgien und die Württembergische Obstgenossenschaft (WOG) aus Süddeutschland.

EFC, EIN DREIERCLUB

Ilse Hayen, CEO von EFC, sagt, dass die Zusammenarbeit gut klappt, weil die Aktionärsstruktur heute immer noch die gleiche ist wie vor fast zwanzig Jahren, außer dass BelOrta jetzt an die Stelle von Veiling Haspengouw getreten ist, als letztere vor einigen Jahren in die Liquidation ging. „Die Entscheidung für BelOrta war logisch, denn sehr viele Erzeuger von Veiling Haspengouw, insbesondere diejenigen, die Kanzi und Greenstar - die zweite Apfelsorte von EFC - angebaut hatten, fanden bei BelOrta ein Zuhause, dessen Orientierung als Unternehmen gut mit dem von EFC zusammenpasste und immer noch zusammenpasst“, sagt Ilse. „Die Eigentümerstruktur ist länderübergreifend, was angesichts der Geschichte nicht verwunderlich ist, da die europäische Subventionspolitik solche Kooperationen seinerzeit gegenüber nationalen Partnerschaften bevorzugte. Für jeden halben Euro an Beihilfen aus Europa mussten die Erzeuger auch einen halben Euro für nationale Partnerschaften berappen. Wenn man sich zur Bündelung der Kräfte jenseits der Grenzen orientierte, steuerte Europa 60 Cent bei und die Erzeuger mussten nur 40 Cent aufbringen.“ Kanzi, ein zweifarbiger Apfel mit frischem, süßem Geschmack und saftig-knackigem Biss, ist aus den Regalen nicht mehr wegzudenken. Es ist die zweitgrößte Clubsorte unter den Äpfeln. Nur Pink Lady, ein viel älteres Konzept, steht über ihr. „Kanzi wird, wie Pink Lady, vom Einzelhandel voll und ganz akzeptiert, was ein großer Erfolg ist, denn Supermärkte sind bei Clubsorten oft sehr zurückhaltend“, sagt Ilse, die selbst zehn Jahre lang bei einem

Einzelhändler gearbeitet hat, bevor sie zu EFC kam. „Weil aber die Verbraucher danach fragen, können die Supermärkte das nicht ignorieren. Was heute als selbstverständlich gilt, ist jedoch das Ergebnis jahrelanger Zucht, von Geduld, Versuchen und Anpassungen. In den ersten Jahren gab es zum Beispiel einige Probleme auf der Ebene des Anbaus. Kanzi, oder besser gesagt Nicoter, ist an sich krebsanfällig. In den Anfangsjahren, als es noch keine adäquate Lösung für diese Krebsanfälligkeit gab, bereitete die rasche Ausweitung des Anbaus mit jungen Bäumen einige Probleme, da sie noch nicht mit virusfrei zertifiziertem Material gezogen wurden. Ein weiterer Gesichtspunkt war, dass die Erzeuger an Elstar und Jonagold gewöhnt waren, wo diese Krebsanfälligkeit kaum oder gar nicht auftritt. Wir fanden jedoch bald eine Lösung in Form eines GoldenZwischenstamms. Diese Methode erwies sich als effizient, denn auch heute noch werden Nicoter-Bäume mit diesem Zwischenstamm geliefert. Und auch wenn das Verbindungsstück zwischen dem Unterstamm und dem Nicoter-Holz das Pflanzenmaterial pro Stück um einen halben Euro verteuert, überwiegen die langfristigen Vorteile bei der Bekämpfung des Obstbaumkrebses sicherlich den Nachteil der anfänglichen Mehrkosten.“

BETTER3FRUIT

Die Sortenmanagementfirma veredelt nicht selbst, sondern überlässt diese Aufgabe einem breiten Netzwerk von Veredelungsprogrammen, zu denen auch Universitäten in aller Welt gehören. Nicoter zum Beispiel ist das Produkt von Better3fruit, einem Spin-off der Universität Leuven, mit dem das von der Universität gegründete Veredelungsprogramms weitergeführt wurde und an dem auch die Baumschule Johan Nicolaï beteiligt war. GKE, eine Tochtergesellschaft von EFC, war im Übrigen ein Joint Venture zwischen EFC und Johan Nicolaï. Vor kurzem fusionierte EFC wieder mit GKE. Dafür gibt es gute Gründe. Ilse Hayen erklärt: „Unsere Aufgabe als Sortenmanagementfirma besteht darin, einen Mehrwert für alle Beteiligten in der Obstlieferkette zu schaffen. Das erreichen wir durch die kontinuierliche Suche und Entwicklung außergewöhnlicher, einzigartiger Sorten und durch den Anbau äußerst erfolgreicher globaler Marken, für die Erzeuger eine Anbaulizenz erwerben können. Traditionell konzentrierte sich EFC auf den ersten Teil der Kette mittels Optimierung des Baummanagements und Perfektionierung des Anbaus und GKE verwaltete die Marken. In der Praxis haben EFC und GKE immer als Team gearbeitet. Dieser Zusammenschluss ermöglicht uns die Bündelung unserer Kräfte in den Bereichen Anbau und Vermarktung, um so Zugang zu zukunftsfähigen und erfolgreichen Sorten zu haben und diese weiter zu entwickeln.“

VEREDELUNGSPROGRAMME WELTWEIT

Obwohl sich der Renner Kanzi auf die Forschungsarbeit von Better3fruit zurückführen lässt, ist EFC bei der Entwicklung neuer Sorten nicht an diesen Veredler gebunden. „Im Laufe der Jahre haben wir ein weltweites Netz von Zuchtprogrammen aufgebaut, die wir jährlich besuchen, soweit Corona es zulässt. Auch als Anteilseigner sind wir nicht an Better3fruit gebunden. Wenn es um die Wahl einer bestimmten Sorte geht, steht EFC bei Better3fruit genauso in der Schlange wie alle anderen auch. Wir haben kein Vorkaufsrecht.“ EFC unterhält auch gute Beziehungen zu anderen Veredlungsprogrammen, etwa mit der Universität Wageningen in den Niederlanden, aber auch in den USA (mit Forschungseinrichtungen in Minnesota und Washington) oder Neuseeland. Dank langjähriger Beziehungen zu EFC haben diese Veredler ein klares Bild von den Anforderungen der Sortenmanagementfirma. Wenn eine potenziell geeignete Sorte ausfindig gemacht wird, springt EFC auf den Zug auf und die Phase der eigentlichen Prüfung beginnt. Und das ist ein sehr langwieriges Unterfangen.

„Wir testen derzeit etwa 17 Birnensorten mit roter Schale. Doch bevor ein junger Baum produktiv wird, sind bereits vier bis fünf Jahre vergangen. Bevor Sie den Baum der von Ihnen gewählten Sorte pflanzen können, müssen Sie zunächst Probebäume ziehen, was bei Birnen noch einmal zwei bis drei Jahre dauert. Der gesamte Prozess dauert also etwa sechs bis acht Jahre. Das Problem bei den derzeit auf dem Markt befindlichen rotschaligen Birnen besteht darin, dass die Färbung nicht so schön rot bleibt und oft zum Braunwerden neigt. Außerdem hat ein hoher Prozentsatz der Birnen keine Rotfärbung. Dies ist der Teil der Ernte, den wir im Rahmen des Clubkonzepts nicht verkaufen können. Oder, um es technisch auszudrücken: Das Packout der Sorte ist eher gering. Diese Faktoren spielen gewiss eine Rolle, wenn man sich für die Umwandlung der Testlizenz in eine kommerzielle Lizenz entscheiden muss.“

ERZEUGER HABEN EIN AUGE AUF DAS PACKOUT

Das Packout ist ein recht wichtiges Konzept bei Konzeptsorten, sowohl bei der Wahl einer neuen Sorte als auch für die Produzenten. Es versteht sich von selbst, dass eine potenzielle neue Clubsorte mit einem hohen Packout im Vorteil ist, wobei der erforderliche Prozentsatz auch vom Preis abhängt, mit dem das Premiumprodukt auf den Markt gebracht werden kann. „Wenn der Preis sehr hoch ist und das Packout etwas niedriger, kann das Produkt immer noch rentabel sein. Natürlich ist es für die Erzeuger umso besser, je höher das Packout ist. Aber auch da gibt es große Unterschiede zwischen den Erzeugern. Und das ist etwas, was unsere Lizenzpartner in einer Erzeugerversammlung, bei der die vergangene Verkaufssaison ausgewertet wird, grafisch verdeutlichen. Das geschieht selbstverständlich anonym, aber es vermittelt den Erzeugern einen guten Eindruck davon, wie sie selbst und andere abschneiden. Die weniger guten Erzeuger wissen dann, dass sie etwas härter arbeiten müssen, was sich dann aber auch lohnt. Qualität zahlt sich schließlich aus.“

DER KLEINE BRUDER

Abgesehen von den Äpfeln Kanzi und Greenstar hat EFC mit Migo bereits eine Clubsorte für Birnen im Sortiment. Das Verhältnis bei der Sortenmanagementfirma entspricht der breiteren Realität: Bei Äpfeln gibt es viel mehr Clubsorten als bei Birnen. Ilse rechnet damit, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird: „Glücklicherweise gibt es zwar einige Clubsorten bei den Birnen wie Migo, Xenia und Sweet Sensation, aber das ist in der Tat viel begrenzter. Meiner Meinung nach wird das auch immer so bleiben. Der Birnenanbau ist weltweit ohnehin geringer als der Apfelanbau, und der Birnenverbrauch ist auch rückläufig, obwohl sich Migo gut hält. Ein dritter Grund ist, dass es für Birnen weniger Anbaugebiete gibt als für Äpfel. Ich sehe durchaus Raum für rotschalige Birnen als Clubsorte, denn die wünscht sich der Handel in der Tat. Wenn unsere wichtigste Sorte Conference mehr unter Druck gerät, wird das sicherlich ein Anreiz sein, bei Birnen noch mehr Clubkonzepte zu entwickeln. Wie auch immer, ich denke, der Apfel wird in dieser Hinsicht immer vor der Birne bleiben.“

VEREDELUNG FÜR DEN BIOANBAU

Im biologischen Anbau hat Migo bereits einige Vorteile gegenüber Conference, da sie weniger anfällig für Birnenschorf ist. Der Bioanbau gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung, und EFC konzentriert sich bei der Suche nach neuen Sorten auch auf Pflanzen, die auf nachhaltige Weise angebaut werden können. „Wenn wir in den Veredelungsprogrammen Sorten finden, die gegen bestimmte Krankheiten resistent sind, dann ist das ein Riesenvorteil, denn wir müssen immer

nachhaltiger anbauen. Wenn die Sorte von sich aus schon resistent gegen bestimmte Krankheiten ist, braucht man nicht auf Pflanzenschutzmittel zurückgreifen, der Weg zum Bioanbau ist dann frei.“

WILDWUCHS

Auch für den Einzelhandel ist es wichtig, nachhaltig angebautes Obst im Regal zu haben, weil dies den Wünschen der Verbraucher entgegenkommt. Dazu gehören nicht nur biologische Produkte, sondern auch rückstandsarme oder rückstandsfreie Produkte und natürlich Obst aus lokalem Anbau. Aber die Anforderungen des Handels gehen natürlich noch weiter, denn neben den klassischen Geschmacksmerkmalen – süß, süß-sauer, zuckersüß – spielt auch die Farbe eine wichtige Rolle. Kanzi ist ein zweifarbiger Apfel, Greenstar ist selbstverständlich grün beziehungsweise leuchtend grün und darüber hinaus innen frisch weiß, und Migo ist ebenfalls grün. Die Einzelhändler bieten bei Äpfeln und Birnen gerne eine rote, gelbe oder grüne Variante in ihren Regalen an. „Gerade bei Birnen fällt es dann schwer, die Einzelhändler davon zu überzeugen, einen zweiten grünen Artikel in ihr Sortiment aufzunehmen, da der Platz in den Regalen begrenzt ist. Die Einzelhändler berechnen ihren Ertrag pro Quadratmeter, und wenn dieser plötzlich sinkt, werden stattdessen Bananen, Zitrusfrüchte oder Beeren bevorzugt“, erklärt Ilse. Manchmal scheint wie bei den Kartoffeln nicht die Sorte, sondern ein unterscheidendes Produktmerkmal im Regal präsentiert zu werden. Bei Kartoffeln ist es immer noch der Kochtyp, bei Kernobst könnte es die Farbe oder der Geschmack sein, vor allem wenn sich eine Zunahme von freien Sorten und Clubsorten abzeichnen würde. Aber so weit sind wir noch nicht. Derzeit behauptet sich Kanzi hervorragend in den Supermärkten. „Ich schaue auch mit sehr großem Interesse auf das jetzt aufkommende Überangebot an Clubsorten,“ sagt Ilse hierzu. „Aber die Frage ist letztlich: Welche werden bleiben und welche werden untergehen?“ Ein neuer Trend ist zum Beispiel der rotfleischige Apfel. „Wir verfolgen die Entwicklung natürlich genau und werden nach neuen Sorten Ausschau halten, wenn sie auf den Markt kommen. Aber im Moment gibt es für EFC keinen rotfleischigen Apfel, der uns für ein Engagement interessant genug erscheint, was nicht bedeutet, dass unsere Anteilseigner nicht individuell daran arbeiten können, wenn sie es wünschen. Dennoch glaube ich, dass rotfleischige Äpfel eher eine Nische bleiben werden.“

OSTEUROPA KLOPFT AN DIE TÜR

Im Einzelhandel sieht man jetzt oftmals auch wieder Obst der Klasse II, und noch nicht einmal zu Dumpingpreisen. Die Verbraucher scheinen sich wieder für Obst zu interessieren, das nicht perfekt ist. Doch das ist keine Option für EFC, denn Spitzenqualität ist und bleibt unabdinglich. „Ein Klasse-II-Nicoter kommt im Laden bestimmt nicht neben einen Kanzi“, sagt Ilse resolut. Dies könnte jedoch zu einer Gefahr für die Clubsorten werden, insbesondere jetzt, da die osteuropäischen Länder und die Türkei die Anbauflächen für Kernobst ausweiten, die Anbautechniken immer besser beherrschen und so auch zunehmend hochwertige Früchte auf den Markt bringen. Zudem haben sie den Vorteil einer billigeren Produktion. In diesen Ländern werden derzeit nicht so viele Clubsorten angebaut, aber die anderen Sorten drängen in zunehmendem Maße auf den westeuropäischen Markt. „Es stimmt natürlich, dass in diesen Ländern beim Obst große Qualitätssprünge erzielt werden. Man hat dort auch zunehmend bessere Lagermöglichkeiten. Aber ich denke, dass die Hauptkonkurrenz aus diesen Ländern immer noch bei den Grunderzeugnissen und weniger bei den Clubkonzepten liegt.“

VERKOSTUNGEN

EFC steht in direktem Kontakt mit den Einzelhändlern, um über die Trends auf dem Laufenden zu bleiben und genau zu wissen, was die Verbraucher – und damit die Einzelhändler – wünschen. Selbstverständlich muss man sich über die Programme einigen. „Wir arbeiten mit Marken-Promotern zusammen, die unsere Produkte bei den Einzelhändlern vorstellen, mit ihnen Jahresprogramme verabreden und Kampagnen vereinbaren. Wir als Sortenmanager vereinbaren das z.B. mit REWE oder EDEKA in Deutschland, wo wir Verkostungen organisieren können. Für Migo haben wir einen Foodtruck, mit dem wir auf dem Parkplatz des jeweiligen Einzelhändlers stehen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Aber es sind unsere Lizenzpartner, zum Beispiel Fruitmasters oder BelOrta, die nach Absprache des gesamten Programms mit den Einzelhändlern den Kontakt zum Supermarkt herstellen und den direkten Verkauf organisieren.“

GANZJÄHRIGES ANGEBOT MIT LOKALER UND ÜBERSEEISCHER PRODUKTION

EFC bietet seine Produkte ganzjährig an. Im Herbst, Winter und Frühjahr stammt das Obst aus europäischen Obstgärten, in den Sommermonaten werden die Äpfel und Birnen von Partnern aus Übersee bezogen. Theoretisch wäre es jedoch möglich, ganzjährig mit der europäischen Ernte zu arbeiten, da die Lagerzeit heute aufgrund der Qualität des Obstes noch gestreckt werden könnte. „In der vergangenen Saison hatten wir rund 50.000 Tonnen Kanzi-Äpfel in Europa, mit denen wir den Markt bis Ende Mai bedient haben. Anschließend haben wir zwischen 10.000 und 15.000 Tonnen von der Südhalbkugel importiert. Die lokale, europäische Produktion macht also den Hauptteil aus. Außerdem würden wir gerne das Volumen von Kanzi erhöhen, denn gerade in der letzten Saison hatten wir zu wenig Produkt, um den Markt ausreichend zu bedienen. Zweifellos gibt es für uns noch viele Möglichkeiten auf dem Markt.“

Kanzi, Greenstar und Migo. Werden diese in den nächsten zehn Jahren noch Gesellschaft bekommen? „Meiner Erfahrung nach sind zehn Jahre eigentlich die nahe Zukunft, denn wenn man Birnen betrachtet und etwas Neues anfangen will, muss man ohnehin schon fünf bis sieben Jahre in die Zukunft blicken, bevor man die ersten Früchte sieht. Ich denke, fünf ist eine gute Zahl, wenn ich an unser Angebot an Clubsorten in zehn Jahren denke, aber vielleicht werden wir als EFC das Betätigungsfeld erweitern und uns nicht auf Apfel und Birne beschränken. Weichobst ist eine weitere Produktgruppe, deren Entwicklung wir verfolgen“, blickt Ilse Hayen in die Zukunft. Wir bleiben neugierig. 

ilse.hayen@efcfruit.com

Vom CBI unterstützte Unternehmen finden auf Fruit Logistica die richtigen Verbindungen.

In diesem Jahr stellte das CBI sorgfältig ausgewählte Qualitätslieferanten aus Guatemala, Panama, Honduras, Costa Rica und Jordanien vor. Der Ort: Fruit Logistica in Berlin, Deutschland, vom 5.-7. April 2022. Die Fruit Logistica ist die führende Fachmesse für den globalen Fruchthandel. Vom CBI betreute Unternehmen aus dem kürzlich beendeten Agrofood Moldova-Projekt waren ebenfalls auf der Messe vertreten. Alle Unternehmen präsentierten ihre Erzeugnisse mit Erfolg. Estuardo Cobo, Manager bei Amadeo Export aus Guatemala, erklärte: „Die Messe war ein hervorragendes Mittel, um neue Kunden zu treffen und wieder Verbindung zu anderen aufzunehmen, denen ich während der Pandemie nie mehr begegnet war.“

Mittelamerikanische Erfolgsgeschichte In diesem Jahr stellte das CBI vier Unternehmen aus dem CBI-Projekt Connecting Central America vor. Dabei handelte es sich um Panafruit, das Papayas aus Panama anbot, Amadeo Export mit Mangos aus Guatemala, Agrícola Antar mit Okras aus Honduras sowie Tropifoods aus Costa Rica, das Maniok, Süßkartoffeln und vieles mehr im Angebot hatte. Für alle vier Unternehmen waren es erfolgreiche Tage auf der Fruit Logistica, und sie heimsten zahlreiche Qualitätsführerschaften ein. Hormoz Safi und Maryan Safi, Vater und Tochter hinter Panafruit, planten sogar schon für die Woche unmittelbar nach der Messe die Aufnahme des Geschäfts mit einer Firma, mit der sie in Berlin in Kontakt gekommen waren.

Estuardo Cobo, Manager bei Amadeo Export, war mit den Abschlüssen im Laufe der dreitägigen Messe sehr zufrieden. Er hatte alle angestrebten Ziele erreicht. „Das Beste an der diesjährigen Fruit Logistica war, dass man neue Unternehmen kennenlernen und wieder mit Kunden Kontakt aufnehmen konnte, denen ich wegen der Pandemie nicht mehr begegnet war. Ich habe auch Kunden gefunden, die Geschäfte mit mir machen möchten, und zwei mögliche Partner, in die ich investieren möchte.“ Estuardo sagte auch, dass er bei dieser Auflage der Fruit Logistica mögliche neue Exportmärkte erkundet habe. Bei der Suche nach den richtigen Kunden war Estuardo dem CBI für seine Hilfe sehr dankbar. „Manchmal ist es sehr schwer, herauszufinden, welche Unternehmen für eine Geschäftsbeziehung geeignet sind; die CBI-Experten sind da wirklich hilfreich. Diese Art der Marktkenntnis ist nicht mit Geld zu bezahlen.“ Der Unternehmensexperte für Exportcoaching Piet Schotel sieht auch den Nutzen, den die Entscheidung für vom CBI unterstütze Unternehmen für Importeure mit sich bringt. „Das CBI bereitet Unternehmen auf den EU-Markt vor. Importeure, die sich für die Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen entscheiden, wissen von vornherein, dass sie zuverlässig und professionell sind.“

Die Königin der Datteln Jordanien verfügt als Lieferant von Frischobst und -gemüse über einen Wettbewerbsvorteil. Dies ist der ausgedehnten Erzeugungssaison im Jordantal und der Nähe zu Europa zu verdanken. Das Land ist für seine qualitativ hochwertigen Erdbeeren und sein Kapsikum bekannt. Aber Jordanien hat ein weiteres Juwel zu bieten, die Premium-Medjooldattel, die auch Königin der Datteln genannt wird. Der Stand des Jordan Exporters and Producers Association (Verband der jordanischen Exporte und Erzeuger – JEPA) stach bei dieser Auflage der Fruit Logistica erneut hervor. In diesem Jahr wurden sieben vom CBI unterstützte Unternehmen präsentiert, die die köstlichen Medjooldatteln anbieten. Zahlreiche potenzielle Kunden und Käufer schauten vorbei, um die außergewöhnliche Qualität zu probieren und die Unternehmen kennenzulernen. Tamer Abu Jodom von Five Dates meinte: „Wieder auf einer Messe zu sein war ein wundervolles Erlebnis. Ich habe viele Leute kennengelernt, die auf den europäischen Markt exportieren möchten, und habe

gute Neukundenkontakte angebahnt.“ Er fügt hinzu: „Auf der Fruit Logistica geht es nicht nur um den Absatz von Erzeugnissen und Neukundenkontakte. Worauf es wirklich ankommt, ist das Netzwerken mit ähnlichen Unternehmen und Wettbewerbern, um festzustellen, ob es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt.“ Zu wissen, was Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet, ist bei der Teilnahme an einer Handelsmesse sehr wichtig. Tamer sagt, dass er durch das CBI-Projekt Fresh Fruits and Vegetables Jordan (Jordanisches Frischobst und -gemüse) gelernt habe, wie er sein Unternehmen differenzieren und sich auf dem Markt behaupten konnte.

Bereit, das Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben Moldawien ist ein fruchtbares Land, das auf eine lange Tradition im Obstanbau zurückblicken kann. Unter Einsatz moderner Technologien werden Äpfel, Trauben, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen und anderes Kernobst angebaut und aus diesem Land exportiert. In den letzten fünf Jahren hat das CBI in Moldawien mit Moldova Fruct, dem nationalen Verband der Obstproduzenten und -exporteure, zusammengearbeitet. Bei dem von 2018 bis 2021 durchgeführten CBI-Projekt Agrofood Moldova wurden 18 Frischobstproduzenten, Obstverarbeiter und Honigproduzenten gecoacht, um die Marktanforderungen in der EU zu erfüllen, die Produktionspraxis zu verbessern und Zugang zum EU-Markt zu erhalten. Auf der diesjährigen Fruit Logistica waren einige der vom CBI gecoachten Unternehmen zusammen mit Moldova Fruct vertreten. Valeria Caduc, Managerin bei SMARTA, nahm an dem CBI-Projekt teil. Ihr Unternehmen bietet verschiedene Apfelsorten an. Sie erläutert, wie hilfreich das Projekt für ihr Unternehmen war: „Das CBI hat uns geholfen, unser Unternehmen mit Marktforschung und einem Exportplan auf die nächste Stufe zu heben.“ Valeria war mit ihrem Unternehmen auf Messen vertreten, bevor sie am CBI-Projekt teilnahm, und gewann einige Kunden. Aber der Unterschied war unübersehbar, als sie nach der Beratung durch das CBI Messen besuchte. „Wir haben Marktforschung betrieben und erkannt, wo die richtigen Märkte für unser Erzeugnis sind. Dadurch erhielten wir tatsächlich mehr potenzielle und echte Kunden.“ Dieses Jahr war sie ohne das CBI auf der Messe vertreten, „aber ich verfügte über das Wissen, das ich durch das Projekt erworben hatte. Ich traf mit einigen potenziellen Käufern zusammen und sprach mit mir bereits bekannten Kontakten. Das CBI hat uns die Selbstsicherheit gegeben, unser Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben.“

Iurie Fala, der Geschäftsführer von Moldova Fruct, blickt auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem CBI zurück. „Das CBI hat die an dem Projekt beteiligten Unternehmen dabei unterstützt, ihre Geschäftstätigkeit zu professionalisieren, Zugang zu neuen Märkten zu erhalten und für Herausforderungen gewappnet zu sein. In diesem Jahr sind Unternehmen auf der Fruit Logistica vertreten, die vom CBI unterstützt wurden. Man sieht, dass sie sehr professionell arbeiten.“

Importmöglichkeiten

Connecting Central America Möchten Sie mehr über diese Unternehmen und eventuelle Importmöglichkeiten erfahren? Nehmen Sie Kontakt mit den Unternehmen des Projekts Connecting Central America auf und senden Sie eine E-Mail an cca@cbi.eu.

Fresh Fruit and Vegetables Jordan Um Kontakt mit den Unternehmen des Projekts Fresh Fruit and Vegetables Jordan aufzunehmen, senden Sie bitte eine E-Mail an agriculture@cbi.eu.

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