MUTIGE SCHRITTE INS NEUE «MUTIGE SCHRITTE INS NEUE» HIESS DAS MOTTO DER RETRAITE DES PASTORALRAUMS BIEL-PIETERLEN» IM PFARREIZENTRUM CHRIST-KÖNIG. ERSTE SCHRITTE WURDEN UNTERNOMMEN. Mit Bewegungs- und Schrittübungen stimmen sich die Teilnehmenden im Pfarreizentrum Christ-König auf die Retraite ein. Foto: Niklaus Baschung
Festlicher Sonntagsgottesdienst in der Kirche Christ-König zum Abschluss der Retraite. Foto: Thomas Messmer-Meile
08 RETRAITE
Nach einer Vakanz in der Leitung und einer lähmenden Coronapandemie haben sich dreissig Frauen und Männer, Kirchenmitglieder im Pastoralraum Biel-Pieterlen, auf die Suche nach neuen Perspektiven gemacht. Bereits in der Einstiegsrunde wurden die unterschiedlichsten Erwartungen deutlich, aber auch Gemütslagen, die von Resignation bis Aufbruchsstimmung reichten. So meinte ein Kirchenmitarbeiter, dass die Kirche, die er einst gekannt habe, gar nicht mehr existiere und auch nicht gebraucht werde. Eine Katechetin stellte hingegen fest, dass sich Schüler und Schülerinnen immer noch über das Thema Schöpfung emotional ansprechen lassen und so ein guter gemeinsamer Bogen zum Glauben gespannt werden könne. Als Referent konnte Urs Eigenmann und als Referentin Jutta Lehnert gewonnen werden. Urs Eigenmann gilt als ein führender Vertreter
der Befreiungstheologie im deutschsprachigen Raum. Er zeigte in seinem Vortrag auf, dass die Christianisierung des römischen Imperiums im 4. Jahrhundert zu einer «Imperialisierung des Christentums» geführt habe. Der biblisch bezeugte Ursprung des Glaubens wurde zu einer kirchlichen Orthodoxie, die sich über die Jahrhunderte zunehmend verfestigt und verfeinert hat. Für den Referenten ist das Reich Gottes der Schlüsselbegriff der christlichen Botschaft und