Laden daheim Leicht gemacht Das Elektroauto zu Hause aufzuladen, ist keine Hexerei. Wir zeigen, was je nach Wohnsituation zu beachten ist und stellen Ladelösungen vor. ab Seite 6 Ausg A be #3-2022 www.electric-wow. A t Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,–A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 Wie steht’s ums induktive Laden? Strom ziehen beim Fahren –e S wird FleiSSig entwickelt Seite 30 Fahrtag! t e S ten Sie mit un S die elektri F izierte m obilität Seite 19 Wir checken den VW ID.Buzz und viele weitere E-Autos sowie Plug-ins die BeLieBtesten Ein Blick auf die E-Auto-aktuelleStatistiknachKlassenSeite48
business.renault.at * Homologierte Reichweite (km) laut WLTP, gemischter Zyklus. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfoto. Stromverbrauch von 18,6–17,1 kWh/100 km, homologiert gemäß WLTP. Klassenbester bei Reichweite (bis zu 300km WLTP)*, Nutz-und Anhängelast, Lademöglichkeiten (22kW AC, 75kW DC) auch als Open Sesame by Renault mit über 3m Ladelänge jetzt in Österreich DER KANGOORENAULTNEUE VAN E-TECH 100% electric
WWW. E l Ectr I c- W o W. At A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg. T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593. E-Mail: redaktion@electric-wow.at, Internet: www.electric-wow.at, Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA; Chefredakteur: Mag. Severin Karl; Chef vom Dienst: Roland Scharf, Redaktion: Johannes Posch, Gerald Weiß, Franz Verworner, Mag. Andreas Granzer-Schrödl, Mag. Bernhard Katzinger, Mag. Pascal Sperger; Lektorat: Renate Rosner www.rosnerbuero.at; Fotos: Cover: Schneider Electric, Hersteller; Fotos Inhalt: Christian Houdek, Severin Karl, Johannes Posch, Bernhard Katzinger; Werk, Hersteller, Archiv, shutterstock.com; Marketing: Winfried Rath, Xaver Ziggerhofer, Alexander Keiler; Administration: Annemarie Lust (Leitung); Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn; Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011 t; Jahrgang 3; Grundlegende Richtung: unabhängige Publi kation über Elektroautos, Plug-in-Hybride und Wasserstoff-Fahrzeuge, Lade- und Batterietechnik; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.
IMPRESSUM
Mit unserer großen V2G/Blackout-Strecke haben wir im letzten Heft voll ins Schwarze getroffen. Aus den vielen Zusendungen picke ich jene von Franz Langeder heraus. Er ist einer der Geschäftsführer eines Autohauses im Strudengau, das bereits eine V2G-Ladestation in Verwendung hat. Das Projekt wurde mit dem Technikum Wien und dem NissanImporteur initiiert. Was mir über den Sommer hinweg aufgefallen ist: Cabrios wären für Elektroantrieb doch perfekt. Nahezu lautlos offen stromern: Warum gibt es noch keine entsprechenden Modelle? Zaghaft werden erste Studien gezeigt, etwa von Mini, von Polestar (Seite 28) oder von Evetta. Cool: Die Evetta Open Air, durch ihre „Größe“ nicht unbe dingt für alle Einsätze geeignet, kann in Öster reich bereits vorbestellt werden. Für den Herbst haben wir einen tollen Themenmix inklusive Tests und vielen Neuheiten vorbereitet. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen die exklusive Fahrveranstaltung Green Driving Day (Seite 19). Machen Sie mit! Wer laufend up to date sein möchte, dem empfehle ich unsere Website www.electric-wow.at, wo wir umfang reich, tagesaktuell und auch mit Videos berichten. Dort können Sie sich gern für unseren Newsletter anmelden. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Lese vergnügen mit der dritten Ausgabe von electric WOW in diesem Jahr! Bei Fragen, Wünschen oder Anre gungen schreiben Sie mir einfach an severin.karl@awverlag.at, ich würde mich freuen! Mag. Severin ChefredakteurKarl
EDITORIAL
Wie kam man früher von A nach B und wann wurde das überhaupt populär? „Zeitreisen – zwischen Orient-Express und Ozeandampfer“ (teNeues) geht der Lust des Menschen, das ihm Fremde zu entdecken, auf 223 Seiten und mit dem Schwerpunkt auf Abbildungen und Fotos nach. Von Goethe über Cook – er gründete 1845 das erste Reisebüro – bis zu den titelgebenden Fortbewegungsmitteln sowie Jumbo-Jet und Co ist im Buch alles vertreten. Auch dem Autotourismus ist ein Kapitel gewidmet: der VW Bulli, James Dean, GreyhoundBusse und ein Straßentunnel, der in einen 2.300 Jahre alten Mammutbaum gegraben wurde, kommen darin vor. Und irgendwann wird es wohl um die letzte Reise in einem Verbrennungsmotor erweitert.
4 electric WOW #3-2022 NEWS Neues aus der Welt der E-Mobilität 06 DAhEiM LADEN – WiSSENSWERtES Aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet 08 1. AUSFAhRt: VW iD. BUZZ Seine Ankunft dauert noch, wir waren damit unterwegs 13 1. SitZpROBE: LExUS RZ450E Erster Elektriker der Toyota-Luxusmarke 14 MG4 ELECtRiC Echter Kompakter mit neuem Batteriepackage 16 hyUNDAi iONiq 6 Mit Fokus auf der Stromlinie 18 FAhRAKtiON: GREEN DRiViNG DAy 2022 Werden Sie unser Testfahrer für einen Tag! 19 24 35 EMC – DiE VORtEiLE Mit dem ElektroMobilitätsClub Österreich in die Zukunft 22 RENAULt – DAS ELEKtRiSChE tRiO Ein spezieller Oldie, eine Vision und eine Auffrischung 24 FORD SUpERVAN 4 Lässiger Transporter mit österreichischer Beteiligung 26 pOLEStAR – DA KOMMt WAS AUF UNS ZU News mit Stern. Ein Offener ist auch dabei 28 pORSChE BANK Fuhrparks werden beim Umstieg professionell begleitet 29 iNDUKtiVES LADEN Rom wurde nicht an einem Tag gebaut 30 tESt: tESLA MODEL y pERFORMANCE Wir fahren das SUV aus Grünheide 32 InhALT 08 42
19 26 CUpRA: DiE ELEKtROZUKUNFt Ausblick auf Urban Rebel und Konsorten 33 MARDER UND ELEKtROAUtOS Hier wird der Biss teurer 34 tESt: pORSChE tAyCAN SpORt tURiSMO GtS Kombiniert tatsächlich Kaffee mit Trüffeln 35 tESt: VW iD.5 Ein Besuch mit dem Stromer auf der Algenfarm 36 tESt: RENAULt MEGANE E-tECh Lavendel-Transport mit 218 PS 38 ShAREtOO Bisher in Gemeinden & Co, jetzt Durchstarten in Wien 40 tESt: LExUS Nx450h Was der Plug-in-Lexus draufhat 41 FEURiO! Neue Lösungen für den Fall der Fälle 42 ÖAMtC FAhRtEChNiK GOES SiLENt Gut vorbereitet auf die Zukunft 44 tESt: hyUNDAi tUCSON pLUG-iN N-LiNE Mit sportlicherer Optik und Steck-Option 45 qUARKS ODER qUARGEL? Große Themen im Faktencheck 46 E-AUtO-StAtiStiK: JäNNER BiS JULi 2022 Wer die wichtigsten Segmente dominiert 48 DEUS VAyANNE Der Wiener Hypersportler reist bereits fleißig herum 49 RüCKBLiCK: AMC AMitRON Visionäres aus den Sixties 50 49 electric WOW #3-2022 5 34
2025 GEht’S LOS Die Zukunft des Werk Steyr ist gesi chert: BMWs E-Antrieb der nächsten Generation kommt aus Österreich. Am 20. Juni 2022 feierte man den Projektauftakt und montierte mit prominenter Unterstützung durch Bundeskanzler Karl Nehammer den ersten BMW-E-Motor „Made in Austria“. Bis 2030 wird etwa die Hälfte der 4.400 Beschäftigten im Bereich der Elektromobilität tätig sein. Dafür wird rund eine Milliarde Euro in den Standort investiert.
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n EWS
ECKEN, KANtEN UND BUNtE LiChtER
MOKE WiRD ELEKtRiSCh UND iNtERNAtiONAL Die Geschichte des Moke ist lang. Ursprünglich auf Mini-Basis in den frühen 60ern von Sir Alec issigonis für die British Motor Corporation entworfen, wurden über die Jahre unterschiedlichste Versionen fast überall auf der Welt gebaut. Seit 2015 wanderten die Markenrechte sodann zurück auf die insel, seit 2022 werden dort nur noch E-Versionen des „Esels“ gebaut. Nun wird die Firma zu 100 prozent an die EV technology Group verkauft und so der Startschuss zur globalen Expansion gegeben.
2022 um neue premium-Reifen explizit für Elektrofahrzeuge. Den Anfang machte der Sommerpneu Ventus iON S, der im Mai eingeführt wurde. Dank aerodynamischer Optimierung und diverser technologischer Kniffe verspricht dieser mehr Reichweite und höheren Geräuschkomfort gleichermaßen, ohne dabei in Sachen traktion „normalen“ Reifen unterlegen zu sein – was auch vom tüV Süd per test bestätigt werden konnte. im September folgt das zweite Familienmitglied: der Winter i*cept iON.
Der Concept Aceman ist der erste Auftritt von Minis neuer Designsprache „Charismatic Simplicity“ und folgerichtig ein Ausblick auf die optische Zukunft der britischen Marke; und die wird offensichtlich bunt. Tatsächlich wirkt der Aceman mit seinen vielen Licht elementen selbstbewusst und kantig. Und doch ist der 4,05 Meter lange und 1,99 Meter breite Crossover keine bloße Fingerübung. Seine Serienversion soll den Platz zwischen dem Cooper und dem Countryman einnehmen. Wann lässt man aber noch offen. Ebenso, was technisch so unterm Blech steckt. Technologisch aber ist der Innenraum des Konzeptfahrzeugs trotz seines ultraflachen, runden OLED-Screens und der futuristischen Projektionen auf die komplette Armaturenlandschaft dennoch auch ein Bekenntnis zu guten, alten haptischen Schaltern. Sein Debüt gab der Aceman jedenfalls Ende August passenderweise auf der Gamescom in Köln: einer Videospielemesse. DES hNEUEStROMERSpAtSChENankookerweitertseinSortiment
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Doch natürlich ist der Mustang trotz aller Optimierungen für Ford nur der Anfang der E-Reise. Noch bis 2024 will Ford drei neue Elektro-pkw und vier neue Elektro-Nutzfahrzeuge in Europa einführen, ab 2026 jährlich am alten Kontinent mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge verkaufen. Eines davon wird eine vollelektrische Version des puma sein. Noch davor (2023) soll ein E-Crossover auf Basis von VWs MEB kommen.
Die Zukunft ist elektrisch, auch die von Alpine. Wir wissen, dass die sportliche Renault-Tochter in den nächsten Jahren einen vollelektrischen Crossover und eine E-Limousine plant, doch schon heute trauen sich die Franzosen an ein erstes Elektrifizierungsexperiment mit dem aktuell einzigen Auto: dem A110, der passender weise gerade 60. Jubiläum feiert. Das Ergebnis hört auf den Namen E-ternité Prototype und setzt auf einen stark modifizierten Antrieb aus dem aktuellen E-Megane. Heißt: 178 kW/242 PS und 300 Nm, 60-kWh-Akku (420 km Reichweite nach WLTP), nur 1.378 Kilogramm schwer und durchaus Beschleunigungs werte: 4,5 Sekunden auf 100 und 250 km/h TopSpeed. Ach ja: Man kann das Dach abnehmen. Für den Moment wird der Alpine A110 E-ternité Prototype nur als „Forschungsarbeit“ bezeichnet. Das heißt aber freilich nicht, dass niemals ein elektrischer A110 in den Schauräumen stehen wird, immerhin arbeitet Alpine gemeinsam mit Lotus bereits an der nächsten A110-Generation.
spaßversprechende
MEhR KRAFt FüR DEN MUStANG UND AUCh SONSt GROSSE pLäNE
Schon im Mai setzte das blaue Oval ein gehöriges Ausrufezeichen und verpasste seinem ersten vollelektrischen Modell via Over-the-AirUpdate ein gehöriges plus: Bei Modellen mit der größeren Batterie wurde die maximal zulässige Anhängelast von 750 auf 1.000 Kilogramm erhöht, während die Ladezeit für die Steigerung der Batteriekapazität von 80 auf 90 prozent von bislang 52 Minuten auf nun 15 Minuten reduziert wurde. Zudem wurde das Fahrwerk-Setup verfeinert und das ESC optimiert.
AKKU iM VORGARtEN Tesla hat mit der Powerwall angefangen, nun ziehen immer mehr Autohersteller nach. Die Rede ist von Akkus zur Verwen dung in Immobilien. Nach etwa Mercedes und Renault hat jetzt Toyota eine passende Lösung vorgestellt. Auf den Namen „O-Uchi Kyuden“ getauft, bietet der Akku 8,7 kWh Kapazität, einen Maximal-Output von 5,5 kW, misst 445 x 198 x 698 Milli meter, bringt 33 Kilogramm auf die Waage und soll freilich auch bestens mit einer Photovoltaik anlage am Dach kombiniert werden können. In Japan begann der Verkauf bereits. Für den Rest der Welt gibt es noch kein konkretes Datum.
Mit 65 JAhREN, DA FäNGt DAS LEBEN AN Am 4. Juli wurde der „Cinquecento“ stolze 65 Jahre alt. Dabei machte sich die aktuelle, vollelektrische Generation der italo-ikone selbst das schönste Geschenk: im ersten halbjahr 2022 zählte der sympathische Stromer zu den top-3-E-Autos in Europa. Mehr noch: Während die Marktführer schaft in italien quasi selbstverständlich ist, führt die Knutschkugel auch in Deutschland die E-Statistik an. Und so nebenbei heimste er bis dato 30 internationale Auszeichnungen in neun Ländern ein, mehr als jedes andere Modell von Fiat zuvor.
Mit OFFENEM DACh UND MODiFiZiERtEM MEGANE-ANtRiEB
Details finden sich unter www. umweltfoerderung.at – unbedingt auf den richtigen Reiter (Betriebe, Privat personen, Gemeinden) achten. •
Macht die Ladeleistung da einen Unterschied?
Ja, der lokale Netzbetreiber ist – bei einer Ladeleistung über 3,7 kW – zu informieren, da eine weitere elekt rische Anlage geschaffen wird. Eine Wallbox benötigt auch eine eigene Absicherung und eine Zuleitung.direkte
Wie sieht es mit den Sicherungen aus, braucht man eventuell einen neuen Kasten dafür?
Neben der an der Wand fix montierten Wallbox gibt es auch intelligente mobile Ladekabel, die auf die verfüg bare Leistung der Leitung Rücksicht nehmen. In jedem Fall ist die Zuleitung der (Starkstrom/CEE-)Steckdose zu überprüfen, um die Brandgefahr zu minimieren.
Muss ich meinen Netzbetreiber über den Einbau einer Wallbox informieren?
Stefan Mladek: Prinzipiell können Elektroautos an klassischen Haus haltssteckdosen geladen werden. Aufgrund der niedrigen Spannung dauern Ladevorgänge aber mehr als 24 Stunden. Weiters sind die Leitungen für Ströme dieser Leistung und Dauer aber nicht aus gelegt. Es kommt so zu einer starken Erwärmung der Stromleitungen, wodurch Brandgefahr herrscht.
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Schneider Electric, privat electric WOW #3-2022
Mladek: „Der kürzeste Weg von Verteiler zu Wallbox ist zu bevorzugen.“ #EiNFAMiLiENhäUSER: iM GESpRäCh Mit StEFAN MLADEK, EhEMALiGER EiGENtüMER DER At SMARthOME360 GMBh
Stefan
Die Kosten für die Installation sind seriös nur nach einer Vor-Ort-Auf nahme der Gegebenheiten möglich. Die Kosten können von einigen hundert bis zu einigen tausend Euro betragen. Ab wann ziehe ich einen Elektriker zurate? Abhängig von der persönlichen Wohnsituation und der möglichen Lage der Ladestation ist es empfeh lenswert, den Elektriker frühzeitig zu informieren und zumindest telefo nisch Rücksprache zu halten. Was muss ich für Förderungen beachten? Die aktuellen Richtlinien sind online zu finden. Wichtig ist, dass die Rech nung nicht älter als neun Monate ist. Weiters ist die Förderung aktuell an verfügbare Budgetmittel und das Enddatum 31. März 2023 gebunden.
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Die Leitungen in alten Häusern können eine Installation unmöglich machen. Allerdings ist es Fachbetrieben mit Rücksprache des Netzbetreibers oft möglich, vom Haus anschluss weg eine neue Leitung zu ziehen. Die Kosten für so eine Installation sind dann allerdings deutlich höher. Wenn eine Wallbox nicht möglich ist, klappt es dann trotzdem mit einem mobilen Ladekabel?
Ja, jede Wallbox muss als neue elektrische Anlage nach den aktuell gültigen Normen hergestellt werden. Üblicherweise wird geson dert ein kleiner Verteiler errichtet. ist es egal, wie weit die Wallbox im Endeffekt vom Sicherungskasten entfernt montiert wird? Welche Nachteile können bei einem weiten Weg entstehen? Die Entfernung der Wallbox vom Verteiler ist für den Querschnitt des Kabels entscheidend. Ein großer Querschnitt, also ein „dickes Kabel“, kostet deutlich mehr. Generell ist der kürzeste Weg immer zu bevorzugen. Wie groß ist erfahrungsgemäß die Bandbreite bei den Einbaukosten?
Electric WOW: ist vom Laden an der haushaltssteckdose abzuraten?
Ja, unter 3,7 kW Ladeleistung gibt es keine Meldepflicht. In jedem Fall ist auch eine Wallbox mit niedrigerer Leistung von einem Fachbetrieb zu errichten. Kann es sein, dass eine Wallbox-installation gar nicht möglich ist, etwa bei einem uralten Bauernhaus?
Laden daheim leicht gemacht Je nach Wohnsituation gibt es für Elektroautobesitzer unterschiedliche Dinge zu beachten. Kennt man die Hintergründe und Stolpersteine, ist das Stromzapfen dort, wo man wohnt, keine Hexerei.
D ie Mehrheit der Österreicher lebt laut Statistik Austria (Stand 2021) in Gebäuden mit zwei oder mehr Wohneinheiten. Dementsprechend betrifft das Thema „daheim laden“ in vielen Fällen die Bewohner von Mehrparteienhäusern. Bei der Errichtung einer privaten Ladestation im Mehrparteienwohnhaus sind gewisse juristische Voraussetzungen zu beachten, die mit der WEG-Novelle 2022 etwas vereinfacht wurden. Grundsätzlich muss zwischen einer Einzellösung und einer Gesamtlösung unterschieden werden. Einzellösung Wie der Name verrät, handelt es sich bei der Einzellösung um eine einzelne Ladestation, die ein Bewohner eines Mehrparteienhauses errichtet. Während vor der WEGNovelle dafür die aktive Zustimmung aller Parteien nötig war, gilt seit 1. Jänner die sogenannte Zustimmungs fiktion. Will man also eine Ladestation errichten, muss man die anderen Parteien detailliert über sein Vorhaben informieren. „Wenn ich binnen einer Frist von zwei Monaten keinen schriftlichen Widerspruch erhalte und gewisse Formalitäten eingehalten wurden, dann kann ich loslegen“, erklärt ÖAMTC Chefjurist Mag. Martin Hoffer. Sollte doch ein Widerspruch erhoben werden, kann die Zustimmung durch einen Richter im „Außer streitverfahren“ erteilt werden. Wie wahrscheinlich diese Zustimmung ist, kann Hoffer nicht beantworten, da man so einen Fall noch nicht gehabt habe. Gerne könnten sich Mitglieder dann an den ÖAMTC wenden: „Wir würden das gerne begleiten“, so Hoffer. Das neue Instrument der Zustimmungsfiktion gilt laut Gesetzgeber übrigens für Vorrichtungen für das „Langsam laden“ (bis max. 3,7 kW – 1-phasig bzw. max. 5,5 kW – 3-phasig). Gesamtlösung Die andere – und in vielen Fällen vermutlich sinnvollere – Heran gehensweise ist eine Gesamtlösung samt intelligentem Lastmanagement. Vor Inkrafttreten der WEG-Novelle wurde hierfür ein Mehrheitsbeschluss der Eigentümer gemeinschaft (> 50 Prozent) benötigt. Seit 1. Jänner 2022 reicht dafür alternativ eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen, die zumindest ein Drittel der Eigentumsanteile ausmachen. „Die Gemeinschafts anlage ist eigentlich immun gegen Querulanten“, so Hoffer. Generell habe die WEG-Novelle die Vorausset zungen vereinfacht: „In der Tendenz haben sich beide Sachverhalte an realere Gegebenheiten angenähert. Der Einzelne hat es jetzt schwieriger, sich dagegen zu stemmen. (…) Ich glaube schon, dass das durchaus im Sinne des Vorantreibens dieser Infrastruktur in den Objekten sein dürfte.“ Weniger ist mehr? Bei der gewählten Ladeleistung sollte jedenfalls gründlich überdacht werden, wie hoch diese tatsächlich ausfallen muss: „Hinsichtlich der Ladeinfrastruktur in Mehrfami lienhäusern können wir auf Erfahrungen bei einem Feld versuch der Kollegen in Wien und auf einen eigenen in Niederösterreich zurückgreifen“, erklärt Dipl.-Ing. Matthias Komarek von der Energieund Umweltagentur des Landes Niederösterreich. Dabei lautet seine Grund botschaft: „Nicht zu viel Netzleistung einkaufen.“ Schließlich laden nie alle Nutzer gleichzeitig, mit einer intelligenten Lösung wird es noch einfacher. So haben die Erfah rungen aus dem Test in Wien gezeigt, dass nicht einmal 30 Prozent der Nutzer gleichzeitig geladen haben. Ins selbe Horn stößt auch Dr. Markus Litzlbauer, CTO bei Enio: „Es reicht, wenn man pro Anschluss im Durchschnitt 1,5 kW kalkuliert. Das sind je nach Stand zeit zwischen zehn und 20 kWh. Das reicht locker für die durchschnittliche Kilometerleistung pro Tag, die ja nur 35 Kilometer beträgt“, so Litzlbauer. Die Voraus setzung ist dabei ein Lastmanagement, das den vorhan denen Strom auf die Ladestationen intelligent verteilt. • (VER, Fotos: ÖAMTC) Ich glaube schon, dass das durchaus im Sinne des Vorantreibens dieser Infrastruktur in den Objekten sein dürfte.“ Bei der Errichtung von Ladestationen in Mehrparteienhäusern müssen einige juristische Voraussetzungen beachtet werden; dabei muss man sich immer im Einzelfall informieren, welche Lösung die sinnvollste darstellt; die Ladeleistung sollte sich dabei immer an den durchschnittlichen Kilometerleistungen pro tag orientieren
#MEhRpARtEiENhäUSER: WiE DiE WEG-NOVELLE DiE ERRiChtUNG VEREiNFAChEN SOLL electric WOW #3-2022 9
ÖAMtC Chefjurist Mag. Martin hoffer sieht in der WEGNovelle durchaus eine Verbesserung der auchgung,Rahmenbedin-allerdingsnochLuftnachoben
#E-MOBiLität iM WOhNBAU: DAS pROJEKt URChARGE iN LiNZ
Wie E-Mobilität im Wohnbau mit den vorhan denen elektrischen Anschlussleistungen funktionieren kann, demonstrierte das Projekt „Urban Charging“ (Urcharge). Dazu tauschten 49 Haushalte einer Linzer Wohnsiedlung für sechs Monate ihren Verbrenner gegen ein E-Auto, zwei weitere Teilnehmer nahmen mit ihrem eigenen E-Auto teil. Insgesamt verfügt die Anlage über 100 Wohneinheiten, die Durchdringung mit E-Mobilität erreichte somit einen Wert von 51 Prozent. Begleitet wurde das Projekt vom Linzer Ladelösungsanbieter Keba, der Linz AG, der TU Wien, der „Neue Heimat“ als Wohnbauträger und der ETA Umweltmanagement. Keba stellte für das Projekt das technische Equipment zur Verfügung, sprich die Ladestationen für insge samt 51 Ladepunkte, und die Möglichkeit, die einzelnen Verbraucherplätze miteinander zu vernetzen. Bis zu diesem Projekt setzte das Linzer Technologieunternehmen Lösungen ein, die für maximal 16 Ladepunkte (Gleichvertei lung der Leistung) geeignet waren. Das war für das Projekt Urcharge aber nicht ausreichend und so kam ein dynamisches Lastmanagement ins Spiel. An der Gebäudeanschlussleistung wurden übrigens keine Ände rungen vorgenommen. „Es ging bei Urcharge darum, ein Konzept zu erarbeiten, wie am wirtschaftlichsten mit dem vorhandenen Leistungsangebot umgegangen werden kann“, erklärt Gerhard Wimmer, Elektromobili tätsexperte bei Keba. Für das Laden eines E-Autos gilt als Mindestanforderung ein Ladestrom von sechs A(mpere), die beim Projekt eingesetzten Fahrzeuge wurden von 7,4 kW einphasig bis zu 22 kW dreiphasig geladen. Das Lastmanagement sorgte dafür, dass alle Fahrzeuge, die angesteckt wurden, auch zumindest teilaufgeladen wurden. Um das zu schaffen, kam den Verantwortli chen die Statistik und der Gleichzeitigkeitsfaktor zugute. Denn nicht immer laden alle Fahrzeuge gleichzeitig und es kann auch vorkommen, dass aufgrund wenig gefah rener Kilometer ein Auto mehrere Tage überhaupt nicht bewegt und somit nicht angesteckt wird. „Durch das Lastmanagement konnte die ansonsten benötigte Spit zenlast von 200 auf 50 kWh gesenkt werden, das heißt, es stand eine maximale Gleichzeitigkeitsleistung von einer kWh pro Ladepunkt zur Verfügung. Der Algorithmus sieht prinzipiell vor, dass alle Ladepunkte gleich behan delt werden. Da aber nie alle Fahrzeuge zum gleichen Zeitpunkt geladen wurden, waren die meisten nach dem Ladevorgang vollständig geladen. Ganz wenige erreichten einen Ladezustand zwischen 90 und 95 Prozent, was für die durchschnitt lich gefahrenen 40 Kilometer pro Tag mehr als ausreichend war“, hält Wimmer fest.
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Die nächste Stufe Die Erkenntnisse aus Urcharge sind auch in die Weiterentwicklung von technischen Lösungen geflossen. Keba hat dazu den KeContact M20 Lade management-Controller auf den Markt gebracht, der intel ligentes Lademanagement für maximal 200 Wallboxen vorsieht. Der KeContact M20 überwacht, verbunden mit einem externen Zähler, zu jeder Zeit den primären Strombedarf eines Objekts. Die darüber hinaus verfüg bare Leistung wird für die Ladestationen freigegeben. Für Neubau-Projekte bedeutet das eine geringere elektrische Anschlussleistung. • (GRA, Fotos: Keba, Linz AG/grox) ing. Mag. standschefLuftensteiner,GerhardVor-KebaAG:„UnsereintelligenteLastmanagementlö-sungsorgtfüreinegeringeNetz-undKostenbelastung.“
E-Autos aber überschätzt. Herd, Klimaanlage, Sauna und vor allem die Wärmepumpe sind ebenfalls sehr große Verbraucher. „Niemand macht sich Gedanken, wenn er eine Sauna mit acht kW einbaut“, so Komarek. Wie bei Wohnungen im Mehrfami lienhaus wird übrigens auch beim Einfamilienhaus nur ein Durch schnittsbedarf angenommen. Angepasste Ladeleistung Bei zukünftig hoher Belastung in einer Gasse oder Straße reicht laut der Erfahrung von Komarek im Feldversuch übrigens eine kleine Adaption in den Wallboxen: „Mit einer P(U)-Regelung wird die Span nung im Netz gemessen und die Ladeleistung angepasst.“ So kann es sein, dass abends – wenn viele Verbraucher in der Nachbarschaft eingeschalten sind – die Leistung heruntergeregelt und in der Nacht wieder hochgefahren wird. „Das erfolgt für den Nutzer unbemerkt und wurde beim Versuch in Echsenbach nicht als störend empfunden“, so Komarek. Die Sorge, dass das Licht ausgeht, wenn irgendwann alle Hausbewohner in der Gasse ihre E-Autos anste cken, ist also unbegründet. Dennoch muss man auch den Netzbetreibern Zeit geben, ihre Netze (vor allem mit der zukünftigen Doppelbelastung Wärmepumpe und E-Auto) zu adaptieren. • (GEW, Foto: www.pov.at) Bereits 2019 hat sich die Energieund Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu) in einem Feldversuch mit der Netzbelastung einer Einfamilienhaus-Siedlung bei voller Nutzung der Elektro mobilität beschäftigt. Dazu wurde eine Siedlung im niederösterreichi schen Echsenbach ein halbes Jahr – über den Winter – mit Elektro autos ausgestattet: 24 Haushalte, 24 E-Fahrzeuge, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Dabei sind die Ergebnisse von 2019 brandaktuell, „aber die Notwendigkeit ist nach wie vor nicht gegeben“, erklärt Projekt leiter Dipl.-Ing. Matthias Komarek. Denn die Durchdringung mit E-Fahrzeugen ist bei Weitem noch nicht so weit fortgeschritten wie bei diesem Test angenommen. Generell wird der Bedarf durch
Dipl.-ing. Matthias Komarek von der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu) überprüft in Feldversuchen die Einsatzmöglichkeiten und die Anforderungen im Bereich der Elektromobilität ZURSPIELERISCHE-FLOTTE. Wir IhrenelektrisierenFuhrpark. Die Nummer 1 im Flottenmanagement flottenmanagement.at/e-mobilitaet #GEht DANN DAS LiCht AUS? WiRD DiE ELEKtROMOBiLität DAS StROMNEtZ iN DEN EiNFAMiLiENhAUS-SiEDLUNGEN üBERLAStEN?
(5) NRGkick Bluetooth- bzw. WLAN-taugliche mobile Ladeeinheit, optional auch mit integrierter SIM und Kommunikation über OCPP: ideal für die Integration in Ladenetzwerken. Ladeleistung maximal 22 kW an bis zu drei Phasen.
sich ständig Neues einfallen. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hersteller (4) Kostad Unity20 Wallbox: Schnelllader mit CCS- und ChAdeMO-Ausgang (1) Ctek Njord Go: leichte handhabung, kann überall hin funktionale22Gemini(3)mitkommenGo-eChargerflex:biskW,portabel,App(2)FroniusWattpi-lothome:kommuni-ziertintelligentmitderpV-Anlage (5) NRGkick: Anbindung an denetzwerkeOCpp-La-leichtgemacht(6)Schneider Electric EVlink home: 11 kW, mit fixem typ-2-Kabel oder yp-2-Steckdose LösungPassendegefunden #pRODUKtBEiSpiELE: hiER iSt FüR JEDEN LADEtyp EtWAS DABEi. WiR ZEiGEN AKtUELLE BOxEN UND KABEL.
Unserer Strecke „daheim laden“ entsprechend konzentrieren wir uns hier vor allem auf Wall boxen und Co für den Privatbereich, dennoch werden auch Firmenlösungen angeschnitten.
(3) Go-e Charger Gemini flex 22 kW Mit zusätzlichen Original-Adaptern passt sich das Gerät des österreichischen Herstellers der Steckdosen-Situation an. Geringes Gewicht, portabel, maximale Ladeleistung 22 kW. Die Fixgeräte kosten gleich viel, es gibt auch solche mit elf kW im Angebot.
(2) Fronius Wattpilot home Das Familienunternehmen aus Österreich betont beim Wattpilot, dass er vollautomatisch zwischen einer und drei Phasen umschalten und überschüssige Energie aus einer PV-Anlage von 1,38 kW bis zu 22 kW optimal nutzen kann. Die intelligente Ladelösung, die mit Wech selrichter und Fronius Smart Meter kommuniziert, hilft per dynamischer Überschussladung, die Kosten zu opti mieren. Dazu kommen zwei Lademodi (Eco, Next Trip), um das Fahrzeug entspannt oder gezielt zu laden. Wer eine mobile Lösung benötigt, setzt auf den Wallpilot Go, der zu Hause wie eine Wallbox aufgehängt werden kann.
(4) Kostad Unity20 Wallbox In Österreich entwickelte und produzierte DC-Station mit robustem Edelstahl-Gehäuse in kompakter Bauweise. 22,5 kW DC-Ausgangsleistung, optional auch 30 kW, Benutzerauthentifizierung über RFID, Internet-Konnek tivität, bereit für Backend-Kommunikation (OCPP).
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(1) Ctek Njord Go Brandneues Produkt der Schweden ist die Njord Go, ein transportables All-in-one-Ladegerät für alle Fälle. Es verfügt über einen Typ-2-Stecker bis elf kW Ladeleistung und ist mit 3-Phase CEE-Steckdosen kompatibel.
(6) Schneider Electric EVlink home 11-kW-Wallbox mit Typ-2-Steckdose oder fixem Typ2-Kabel (5 Meter), mehrfarbige LED als Statusanzeige, seitlicher Not-Aus-Schalter. Optionaler Lastspitzenregler zur Vermeidung von Leistungsüberschreitungen. • Je nach ihrem Elektroautoalltag gestaltet sich die Suche nach der perfekten Ladeinfrastruktur. Und die Hersteller lassen
Text: Johannes Posch, Fotos: Volkswagen ID.Buzz tut nämlich optisch nur so, als säße der Fahrer über der Vorderachse. In Wahrheit thront er ziemlich genau dort, wo er auch in einem ID.4 relativ zur Achse säße, blickt aber auf das wohl längste Armaturenbrett aller Zeiten. Trotz ungewohnter Aussicht fühlt sich das Fahren also dennoch gewohnt an. Ebenso wie das etwas zu firme Fahrwerk. Angenehm, vor allem in der Stadt, sind hingegen die nur 11,1 Meter Wendekreis. Auf der Autobahn wiederum sorgt die Höchstgeschwindigkeit von nur 145 km/h für Entschleunigung, während VWs aktuellste Assistenz-Phalanx einem jetzt nicht nur Abstand- und Spurhalten, sondern auch den Fahr streifenwechsel und am Schluss das Einparken samt der letzten 50 Meter zum Parkplatz abnehmen kann. Finale Preise gibt es noch keine. Ab „ca. 67.000,-“ soll es losgehen. Zumindest, bis die Einstiegsversion mit kleinerem Akku kommt. • Die Rückbank ist 2:1 geteilt, verschiebund umlegbar; das Staufach in Reihe 1 („Buzz Box“) steckt voller cleverer Staumöglichkeiten sowie kleiner überraschungen und kann auch demontiert werden; im Cockpit wiederum wartet gewohnte VWiD-Kost samt besser werdendem infotainment und fummeliger touch-Bedienung
ID-BuzzVW Pro Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax 10,2 s | 145 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) | Batterie 420 km (WLTP) | 77 kWh Ø-Verbrauch 20,5 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC ca. 7,5 h1 | ca. 30 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 1.121 – 2.205 l | 469 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 5 J./8 J. 160.000 Kilometer Basispreis | NoVA ca. 67.000,- (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: Design, Platzangebot, Charakter Das vermissen wir: Lüftungsauslässe hinten Die Alternativen: Mercedes EQV, Stellantis-E-Vans 1 11 kW 3-phasig; 2 170 kW von 5 auf 80 % Werksangaben
E -Fahrzeuge versprechen seit jeher besonders viel Platz auf verhältnismäßig kleinem Raum. Der ID.Buzz zelebriert diese bauartbedingt mögliche Luftigkeit im Interieur regelrecht. Auf allen fünf Sitzplätzen (Sechs- und Sieben sitzer-Konfigurationen folgen später) ist Platz in Hülle und Fülle. Auch 1.121 bis 2.205 Liter Kofferraumvo lumen sind eine Ansage. Ebenso die bis zu acht USB-C-Anschlüsse, von denen sieben maximal 45 Watt Leis tung abgeben können, also de facto Schnellladen erlauben. Apropos, auch das Laden der 77-kWh-Akkus geht so schnell wie noch bei keinem VW: nämlich bis zu 170 kW. Anders und doch vertraut Zurück auf den Fahrerstuhl; übrigens optional mit Armlehnen auf beiden Seiten, zwecks der Gemütlichkeit. Dieser schwebt an sich recht hoch über dem Boden, fühlt sich aber doch mehr nach SUV denn „Bus“ an. Das gilt auch fürs Fahrgefühl. Der
Fünf Jahre, nachdem VW der Automobil Welt mit dem Konzeptauto den Mund wässrig machte, durften wir den fertigen ID.Buzz endlich fahren.
Wie damals, nur besser
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Dieser Lexus ist mehr als ein kurioses Lenkrad Mit dem RZ 450e will die Marke Lexus beim aktuellen E Auto Reigen nicht bloß mitspielen, sie will herausstechen. Wie eine erste Sitzprobe zeigt, könnte das klappen. Text: Johannes Posch, Fotos: Lexus Es gibt auch optionalrad,konventionelleseinLenkdas„Yoke“istalso–abercool.“
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Okay, reden wir zu allererst über den Elefanten im Raum: das Lenkrad. Wer bei dessen Anblick denkt, „wie zum Teufel soll das im Alltag funk tionieren?!“, dem seien zwei Dinge gesagt: Zum einen gibt es auch ein konventionelles Lenkrad, das „Yoke“ ist also optional. Und zum anderen setzt das Auto auf Steerby-wire-Technologie, spart sich also eine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Achsen. Die maximale Lenkraddrehung beträgt so nur 150 Grad, Umgreifen fällt also aus. Wie stark die Räder dabei relativ zur Lenkradbewegung tatsächlich einschlagen, regelt sodann je nach Fahrtempo die Elektronik. Wie sich das auf der Straße so anfühlt, wird ein Fahrbericht zeigen. Was für ein innenraum! Was wir schon sagen können: Das Lenkrad an sich sowie das gesamte Cockpit-Layout hinterlassen einen tollen Eindruck. Die Steuerung für Licht und Scheiben wischer etwa ist auf dem „Yoke“ mittels mechanischer Drehregler gelöst, ebenso die Lautstärkenregelung. Die restliche Knopfbelegung wirkt ebenso durchdacht und gut platziert. Die Sicht auf die digitalen Instrumente über dem Volant ist tadellos. Darüber hinaus wartet ein riesig wirkender 14-Zoll-Touchscreen mit dem zum Beispiel aus dem NX bekannten Infotainmentsystem, ein elektrisch dimm bares Panoramadach und ein vermeint lich schlauer Kniff mit Heizstrahlern für die Beine in Reihe eins. Deren Verwen dung soll in Kombination mit Sitz- und Lenkradheizung den Energiebedarf für die Heizung reduzieren und so den Verbrauch niedrig halten. Für den Lexus übrigens einen – für die Fahrzeugklasse – Fabelwert von „unter 18 kWh/100 km“ nach WLTP anpeilt. Ermöglichen soll das vor allem auch der Lexus-eigene E-Axle-Antrieb samt schlauer Lexus-Direct4-Allradsteuerung. Reichweite? „Mehr als 400 Kilometer“, sagt Lexus. Wir sind gespannt.
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etwa. Oder natür lich der Preis. Wir tippen auf einen Starttarif von circa 65.000 Euro … ohne Yoke. • Nicht nur in der auffälligen Zweitonlackierung
der Lexus RZ 450e aus jedem Winkel selbstbewusst und markant; der richtige hingucker sind aber das Cockpit samt „yoke“, Lichtdeko auf den türverkleidungen und der riesige touchscreen BESTENS GESCHÜTZT AUCH WÄHREND LADEVORGANGDEM ai1661243271811_KUK_Anzeige Auto & Wirtschaft_Electric Wow_mit Schnittmarken.pdf 1 23.08.2022 10:29:08 RZLexus450e Leistung | Drehmoment 313 PS (230 kW) | 435 Nm 0–100 km/h | Vmax 5,6 s | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) | Batterie > 400 km (WLTP) | 71,4 kWh Ø-Verbrauch < 18,0 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC k. A. Kofferraum | Zuladung k. A. Garantie Fahrzeug | Batterie 3 Jahre | 5 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA k. A. Das gefällt uns: viel Design, viel Platz, viel Hightech Das vermissen wir: Fahreindrücke & ein Handschuhfach Die Alternativen: Tesla Model Y, BMW iX3, Audi e-tron etc. Alle Angaben sind vorläufig und noch nicht homologiert
Flauschig und geräumig Doch zurück in den mit viel Alcantaraähnlichem Stoff ausstaffierten Innen raum. Was im Cockpit negativ auffällt, sind die überschaubaren Ablage möglichkeiten. Ein Handschuhfach fehlt, auch Frunk gibt es keinen. Dafür wirkt der Kofferraum samt Unterflurfach mit Unterteilungen für Ladekabel und anderen Klimbim durchaus brauchbar. Jedenfalls sagt das Augenmaß (es gibt noch keine offiziellen Volumsangaben), dass er ein gutes Stück größer ausfällt als bei seinen Plattformbrüdern Subaru Solterra und Toyota bZ4X, die nur 452 Liter Stauraum bieten, aber bei gleichem Radstand auch über zehn Zentimeter kürzer und 35 Millimeter niedriger sind. Auch auf der Rück bank zeigt sich der 4,8 Meter lange Japaner generös: Bein- und Kopffrei heit sind üppig. Zudem verwöhnt Lexus Mitfahrer hinten mit einer Mittelarmlehne, Sitzheizung, zwei USB-C-Ports und einem ausgewach senen 220-V-Steckdosenanschluss.
Guter Eindruck, manche Fragen Fest steht, dass unser erstes Date mit dem RZ 450e einen tollen Eindruck hinterläßt. Freilich bleiben viele Fragen bis zum Marktstart Anfang 2023 offen: die Ladedauer für die 71,4-kW-Akkus wirkt
Text: Johannes Posch, Fotos: MG Motor Der MG4 ist das bisher undFahrzeugfortschrittlichstevonMGMotorkommtnoch2022!“ 16 electric
Das ist nur der Anfang … Doch kommen wir zu der für Stromer eigentlich noch viel wichtigeren Geschwindigkeit: der an der Ladesäule. Die 64-kWh-Version bietet bis zu 135 kW Ladeleis tung. Zehn bis 80 Prozent Schnellladen soll 35 Minuten dauern. Das bedeutet mehr oder minder Gleichstand mit dem direktem Marktumfeld, also etwa dem VW ID.3 oder dem Renault Megane E-Tech electric.
Allerdings verspricht MG nicht nur Platz und Effizienz, sondern auch Fahrspaß. Eine perfekte 50:50-Gewichts verteilung soll gemeinsam mit dem Heckantrieb für eine gute Straßenlage sorgen, während die 150 kW (beim 64 kWh-Akku) beziehungsweise 125 kW (51 kWh-Akku) starken Motoren adäquaten Vortrieb bereitstellen. Wobei: Auf den Dragstrip braucht man nicht fahren. „Weniger als acht Sekunden“ soll der Paradesprint auf 100 dauern. Immerhin. Top-Speed: marktübliche 160 km/h. Weitere Versionen, zum Beispiel auch mit Allrad antrieb, sind aber bereits in Planung, so MG.
Sparsam und Spaß-arm?
Der nächste Streich folgt sogleich
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Die verwendete und mit dem MG4 in Europa erstmals eingesetzte MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) des Mutterkonzerns SAIC kann aber theoretisch noch
M it 4,29 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und einer Höhe von 1,5 Metern spielt der MG4 genau in dieser absatzstarken Liga namens C-Segment mit, zeigt sich also als außen kompakter, aber innen geräumiger Fließheck-Stromer. Konkret spricht MG von einem „komfortablen, geräumigen Innenraum mit ausreichend Platz für eine fünfköpfige Familie“. Der soll vor allem dadurch erreicht werden, dass man neben der effizienten Fließheckform auf die mit 110 Millimeter laut MG dünnsten Batterie der Klasse setzt – eine SAIC-Eigenentwicklung. Sie wird mit Kapazitäten von 51 kWh und 64 kWh erhältlich sein, was eine Reichweite bis 350 beziehungsweise 450 Kilometer im WLTP-Zyklus ermöglicht. Erst im Juni quasi aus dem Nichts vorgestellt, soll der MG4 noch Ende diesen Jahres bei uns auf den Markt kommen – und er ist ein richtig spannendes Auto.
PreiseimvoraussichtlichMG4:spielt.MGWachstumsstrategieambitioniertenvonMotorfürEuropaZurückzumDerVerkaufsollnochSeptemberstarten,kennenwir
derzeit keine. • *Stattpreis ist Hersteller-Listenpreis. Solange der Vorrat reicht. Keine Straßenzulassung. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Symbolfotos. Weitere Informationen unter www.forstinger.com. Gültig von 1.9. bis 30.9.2022 FORSTINGER INSERAT DEIN ÖSTERREICHISCHER FACHMARKT E-Scooter Ride SR-5S CE • 500 W maximale Leistung • Shell Ride App kompatibel • 30 km Reichweite • max. 25 km/h • Gewicht 13,8 kg Art. Nr. 24996488 JUBILÄUMS-PREIS 499,statt 549,-* ss In der Shell Ride App können Beleuchtung und Geschwindigkeitsmodus eingestellt werden. Die gefahrene Entfernung ist ebenfalls einsehbar.
im Cockpit setzt man bewusst auf Minimalismus, das wirkt modern und maximiert das platzangebot; hinter den Kulissen wartet ebenso viel hightech, zum Beispiel der MG-pilot für semi-autonomes Fahren und hohe derKonnektivität;infotainment-unten:diebisherigeMG-Flotte,die4,29MeterlangeMG4baldergänzt viel mehr, durch eine achtlagige Hairpin-Technologie und eine spezielle Ölkühlung von 400 V auf 800 V aufgerüstet oder für zukünftige BaaS-Batterietausch systeme (Battery as a Service) adaptiert werden etwa. Darüber hinaus ist die Plattform OTA Update-fähig und für Pixel Point Cloud Comprehensive Environ ment Mapping (PP CEM) vorbereitet, das für autonome Fahrlösungen erforderlich ist. Ihr skalierbarer Aufbau eignet sich darüber hinaus für Radstände von 2,65 bis 3,1 Meter, während das Batteriepaket mit dem klin genden Namen „One Pack“ Kapazitäten von 40 bis 150 kWh abbilden kann. Von Kleinstwagen im A0-Segment über Mittelklasse-Limousinen bis hin zu SUV und Vans ist mit der Plattform alles drin, womit die MSP wenig überraschend auch eine entscheidende Rolle in der
nieder.“SekundeninSchwelle100-km/h-reißtFlaggschiffstarke325DasPSdie5,1
Im Zeichen der Stromlinie
Nein, auch wenn der 4,86 Meter lange Reisewagen wirklich verlockend aussieht, man kann ihn noch nicht kaufen. Geduld bis 2023, Ende dieses Jahres soll zumindest einmal die Produktion starten. Mit dem Ioniq 6 bringen die Südkoreaner den nächsten reinen Elektriker und man hat das Gefühl: Die lernen schnell. 800-Volt-Laden gehörte schon beim Ioniq 5 zum Standard, mit der deutlich stromlinienförmigen Karosserie und der großen 77,4-kWh-Batterie wird man bald 610 Kilometer pro Ladung weit kommen. Mehr Raum durch schlanke Sitze Immer mehr wird das Auto zum Rückzugsort, wenn es nach Hyundai geht. Komfortsitze mit Relax-Funktion (optional) für die erste Reihe kennen wir bereits, doch nun kommen um etwa 30 Prozent schlankere Sitze hinzu. Das Platzangebot steigt deutlich, obwohl schon durch 2,95 Meter Radstand viel Luftigkeit im Cockpit zu erwarten ist. 64 Beleuchtungsfarben, dazu sechs vorge wählte Ambiente-Themen klingen schon mal individuell. Dazu kommt der Speed-Sync-Beleuchtungsmodus, bei dem die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die LEDKlaviatur ändert. Schon davon gehört? Für uns ist das ein absolutes Novum, wenn auch ein extrem verspieltes. Wenn Elektrofahrzeuge immer sanfter-abgehoben durch den Verkehr gleiten, dann kann einem ja das Licht das Tempo bewusst machen. Zur Sicherheit baut Hyundai zudem e-ASD ein. Raumschiffähnliche Klänge sollen passend zum Fahrzustand in den Innenraum übertragen werden. Lässt sich sicher abstellen, nehmen wir an.
Batterien: 53 bzw. 77,4 kWh Natürlich rundet eine kleinere Batterie das Portfolio ab, die Reichweite mit 53 kWh wird aber noch nicht genannt. Hier gilt dafür der Verbrauch von etwa 14 kWh im Schnitt. Das große Package lässt sich mit Hinterradoder Allradantrieb kombinieren, das 325 PS starke Flagg schiff mit 605 Newtonmeter reißt die 100-km/h-Schwelle in 5,1 Sekunden nieder. Innen sehen wir zwei 12-ZollScreens, es sollen zwei Smartphones gleichzeitig gekop pelt werden können. Die Vehicle-to-Load-Funktion findet sich wie schon im Ioniq 5, brandneu dagegen ist die Möglichkeit für Over-The-Air-Updates (OTA). •
Wer geschickt durch den Wind schlüpft, verbraucht weniger. Hyundai spricht beim Ioniq 6 von 0,21 cw-Wert und 14 kWh im Schnitt.
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hyundai Der Ioniq 6 kommt 2023 auf den Markt: Erstmals wird Hyundai OTA-Updates für diverse Funktionen (auch batterierelevant) anbieten 18 electric WOW #3-2022
Einladung zum intensiven Fahrtag WOW #3-2022
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Wir suchen Leserinnen und Leser, die mit uns neueste Automodelle unter die Lupe nehmen und im Anschluss mit der Redaktion gleich einen Testbericht verfassen.
T esten Sie mit uns! Wenn am 15. Oktober ausgewählte Leserinnen und Leser im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum Teesdorf eintreffen, wird der vierte Green Driving Day gestartet. Es ist das erste Mal, dass electric WOW zu den Kooperationspartnern der exklusiven Fahrveranstaltung zählt. Spürbare Motivation zählt für uns Es handelt sich um einen intensiven Tag, an dem jede Person ein Fahrzeug besonders genau kennenlernt, um sich dann mit der mobilen Redak tion zusammenzusetzen. So wird das Erlebte gleich in Worte gefasst, um die Leserschaft teilhaben zu lassen. Pro Fahrzeug – die Auswahl findet sich auf den nächsten Seiten – wird eine Person Entsprechendausgewählt.wichtigist uns, wen wir auf das Gelände unseres Part ners ÖAMTC Fahrtechnik einladen. Schicken Sie uns ein Motivations schreiben, warum wir genau Sie als Testfahrerin oder Testfahrer für den Green Driving Day am 15. Oktober in Teesdorf auswählen sollen. Warum interessiert Sie das Thema elektrifi zierte Antriebe und warum sind Sie für die Testaufgabe geeignet? Gerne können Sie auch ein Ranking der Fahrzeuge in unserem Fuhrpark vornehmen, damit wir die passenden Kombinationen finden. Wer dabei sein will, sollte zumindest über zwei Jahre Fahrpraxis und einen gültigen Führerschein der Klasse B verfügen. Nachdem wir mit Ihren Erfahrungen vor Ort einen Bericht über das jewei lige Auto schreiben, sollten Sie nicht zu scheu sein, das Erlebte in Worte zu fassen. Das Fahrerlebnis vor Ort Fahren und fühlen klappt bestens auf den Pisten der ÖAMTC Fahr technik, die Instruktorinnen und Instruktoren stellt, die mit Empathie und Humor an die Autos und die Aufgabenstellungen heranführen. Bei unterschiedlichsten fahraktiven Stationen bekommen alle ein Gefühl für den Fuhrpark, egal ob Hybrid auto oder Elektrofahrzeug. Es gibt kein Rennen vor Ort, nichts zu gewinnen und wir suchen auch keine Profis. Jede und jeder mit ein bisschen Strom im Blut kann, darf und soll mitmachen. Je vielfältiger die Test-Crew, desto spannender die Nachberichte. •
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Christian Houdek
Beim Green Driving Day kommen die Leute zusammen, je unterschiedlicher, desto besser; jeder hat die Chance mitzumachen, ein plus an Fahrsicherheit nimmt man auf jeden Fall mit; das Erlebte wird im Anschluss festgehalten, damit wir in electric WOW darüber berichten können – melden Sie sich an! So melden Sie sich an! Bewerbungen für den Green Driving Day am 15. Oktober bitte mit vollständiger Anschrift und Auswahl (alle Fahrzeuge finden Sie auf der folgenden Doppelseite) an redaktion@electric-wow.at oder electric WOW, inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg senden, bzw. auf www.electric-wow.at anmelden. Einsendeschluss ist der 29. September 2022.
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Mit der gleichen Batterie-Motor-Kombination wie der große Bruder Sorento wird der 4,52 Meter lange Sportage Plug-inHybrid zum besonders dynamischen SUV. 265 PS Systemleistung sind für Sprints auf 100 km/h in 8,2 Sekunden gut, die Spitze ist bei 191 km/h erreicht. Als GT-Line mit farblich abgesetztem Dach ist der Auftritt des Allradlers noch einmal sportlicher. Wichtige Features sind das elektronisch gesteuerte Fahrwerk, die intelli gente, elektrische Heckklappe und die reichhaltige Sicherheits ausrüstung mit Assistenten, die selbst den Querverkehr im Blick behalten. Große E-Reichweite dank 13,8-kWh-Batterie!
Als Topmodell Iconic und mit dem 218 PS starken Elektro motor wird der 4,2 Meter lange Franzose getestet. Seine 60-kWh-Batterie ist laut WLTP für 450 Kilometer gut und liefert die Kraft für schnelle Sprints (7,5 Sekunden auf 100 km/h) sowie 160 km/h Spitze. Harman-Kardon-Sound und 12-Zoll-Google-Infotainment gehören ebenso zum guten Ton wie 20 Zoll große Leichtmetallfelgen, LederSitzbezüge (mit Massage) und ein Paket für noch mehr Assistenz (z. B. intelligenter adaptiver Tempomat, ToterWinkel-Warner mit aktivem Lenkeingriff) an Bord. Am DC-Lader wird der Akku mit 130 kW wieder flott gefüllt.
KiA SpORtAGE phEV RENAULt MEGANE E-tECh
Der heckgetriebene Cupra-Kompakte hat im wahrsten Sinn Verstärkung bekommen: Der Born 77 e-boost trägt nicht nur eine Batterie mit mehr Kapazität (77 kWh) unter seinem scharf geschnittenen Blechkleid, er leistet nun 231 PS (310 Nm), die per e-Boost Activator abzurufen sind. Sieben Sekunden auf 100 km/h sind die eine Seite des neuen Packages, 547 Kilometer Reichweite (WLTP) die andere. Selbst bei den Fahrprofilen wurde nachgeschärft, neben Range Comfort, Performance und Individual steht nun ein Cupra-Modus bereit. Last but not least: Das neue Modell schmücken 19-Zoll-Felgen und größere Scheibenbremsen.
CUpRA BORN 20 electric WOW #3-2022 In flashiger Lackierung und mit 21-Zoll-Felgen ausgerüstet wartet die absolute Speerspitze der Baureihe auf die Teilnehmer. 299 PS und 460 Newtonmeter sorgen für einen kräftigen Antritt, der Allradantrieb kümmert sich um die Bodenhaftung. Als Top-Enyaq hebt sich nicht nur das Spitzentempo (180 statt 160 km/h) ab, auch der Beschleunigungswert ist klasse: 6,5 Sekunden auf 100 km/h. Das sportlich gezeichnete, vollelektrische SUV verfügt über eine 77-kWh-Batterie, die eine Reichweite von 391 bis 523 Kilo meter ermöglicht. Schön, dass die dynamische Linie kaum Platz kostet, der Kofferraum ist mit 570 bis 1.610 Litern voll alltags- und familientauglich. Unser Testwagen bietet Wärmepumpe, CantonSoundsystem, Anhängerkupplung und zahlreiche Pakete als Extras.
ŠKODA ENyAq COUpé RS iV
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COROLLA
Frischer als frisch: Die SUV-Variante des weltweiten Bestsellers kommt brandneu auf den Markt, unsere Teilnehmer gehören zu den ersten, die mit dem bullig gezeichneten 4,46-MeterModell fahren dürfen. Neben dem 10,5-Zoll-Multimediasystem mit schnellerem Prozessor findet sich innen ein neues DigitalFahrercockpit, das sich vielfältig konfigurieren lässt, in 12,3 Zoll. Spannend ist das neue Hybridsystem des Pioniers, es ist bereits die fünfte Generation. Toyota verspricht ein lineareres Beschleunigen sowie ein intuitiveres Fahrerlebnis. Beim Green Driving Day findet sich die Allrad-variante, die zusätzlich zum 197-PS-Hybridsystem noch einen 42-PS-Elektromotor an der Hinterachse mitführt. Null auf 100 km/h? In 8,1 Sekunden. Expressiv-elegant, muskulös und dann noch mit Dual motor-Allradantrieb sowie 299 PS gesegnet: So wartet der ID.5 mit dem prickelnden Zusatz GTX in Teesdorf auf die Teilnehmer. Volkswagen begibt sich damit erstmals in das Segment der E-SUV-Coupés. Zur Interaktion mit den Insassen findet sich nicht nur eine Top-Sprachbedienung, sondern auch ein Lichtband unterhalb der Windschutz scheibe, das je nach Fahrsituation intuitiv auffassbare Impulse aussendet. Mit einer speziellen Lichtsequenz der IQ.Light-LED-Matrixscheinwerfer gibt es beim Aufsperren sogar ein nettes Begrüßungsprogramm.
tOyOtA CROSS VW iD.5 Gtx Mit seinen kompakten Abmessungen und dem großzügigen Platzangebot wurde der 4,18 Meter lange Japaner im April 2022 zum World Urban Car of the Year gekürt. Das Hybridfahrzeug bietet 116 PS Systemleistung, die von einem E-CVT verwaltet werden. Zum Test steht die besonders sparsame Variante mit Frontan trieb bereit. Für das kleine Abenteuer reichen 170 km/h und 11,2 Sekunden auf Landstraßentempo. Um die Sicherheit kümmern sich serienmäßig Notbrems system mit Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung, aktiver Spurhalte- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung und weitere Systeme. tOyOtA yARiS CROSS
Gut vernetzt die E-Mobilität erleben
Wir sind nicht der 5. Roaming-Anbieter, sondern eine Art Einkaufsgemeinschaft. Weil wir alle wesentlichen Anbieter bündeln, decken wir bis zu 97 Prozent aller österreichischen Ladepunkte mit nur einer Karte ab und ermöglichen unseren Mitgliedern, auch international zu laden. Der EMC selbst bezieht keine Einnahmen durch die Stromlieferungen, wir sind daher nur dem Vorteil unserer Mitglieder verpflichtet! Die Mitglieder haben direkte Vertragsbindungen mit den Ladepart nern und die Abrechnung findet entsprechend zwischen dem EMC-Mitglied und dem Ladepartner statt. Die EMC-Mitglieder
D er EMC ist ein gemeinnütziger Verein und der erste Ansprechpartner aller E-Mobilisten. Unsere Mission ist es, alle interessierten Menschen miteinander zu vernetzen. In Österreichs größter e-mobilen Community sind Menschen aus den verschiedensten Bereichen (Elektro- und Batterietechnik, Energieversorgung, Ladestromanbieter, Politik, Industrie etc.) vereint. Wir sehen uns sowohl als Ansprechpartner für Elektromobilisten und alle die, die es noch werden wollen, als auch als Schnittstelle für Industrie, Politik und Medien. Wir sind unabhängig und bieten Interessenten über verschiedenste Wege an, mit der Elektromobilität in Berührung zu kommen.
EiNE Ladekarte für alle Ladepunkte!
Der ElektroMobilitätsClub Österreich (EMC) hat eine Mission! In der e-mobilen Community können Kompetenzen erweitert und zahlreiche Vorteile genutzt werden. Mit der eigenen Ladekarte werden 97 Prozent der Ladepunkte in Österreich abgedeckt und auch im Ausland kann man mit besseren Konditionen Strom laden. Mitglied werden, ist derzeit besonders günstig! 22 advertorial
Mit dieser Karte haben es Mitglieder leicht, denn aufladen ist damit hierzulande fastmöglichüberall vorhanden sind. Weiters wirkt oftmals die Vielzahl an Lade karten, welche meist nur beschränkt regional einsetzbar sind, als zusätzliche Hemmschwelle. Daher arbeitet der EMC aktuell daran, ein faires, transparentes sowie österreichweites Ladenetz zu errichten, um damit einen großflächigen Umstieg auf E-Fahr zeuge zu erleichtern.
Wissen trifft auf Newsletter Alle deine Vorteile als Clubmitglied und Wissenswertes über eMobilität erfährst du mit deiner Anmeldung zum EMC-News letter. Newsletter abonnieren und alle Clubvorteile erkennen, erleben und nutzen. Gemeinsam bewegen wir die eMobilität! • advertorial 23
FLÖ – Das fairste Ladenetz Österreichs Menschen und Betriebe, die auf reine E-Fahrzeuge (E-Auto, E-Lkw, E-Motorrad) umsteigen möchten, stellen oft fest, dass die Ladekosten an öffentlichen Ladepunkten oftmals sehr hoch beziehungsweise in ihrer Umgebung keine Lademöglichkeiten EMC Österreich Im Grenzwinkel 1, 4060 Leonding Unsere Bürozeiten: Mo. – Do. 09:00 bis 15:00 Uhr, Fr. 09:00 bis 13:00 Uhr Tel. +43 (732) 272 111 272 info@emcaustria.at • www.emcaustria.at
infrastruktur trifft Ladestation im in- und Ausland Unsere Plattform ladepreise.at ermöglicht den transparenten Vergleich von Ladestationen und Ladetarifen. Als EMC-Mitglied kannst du zu besseren Konditionen laden. Nachdem man die gewünschte Ladedauer und Ladeenergie eingegeben hat, wählt man eine Ladestation aus und erkennt, welche Anbieter an einer Station unterstützt werden und wie viel eine Ladung kosten wird.
EMC Clubmitglied werden Es ist recht einfach, beim EMC Mitglied zu werden und für Personen unter 18 Jahren ist die Mitgliedschaft sogar kostenlos. Die Vorteile liegen auf der Hand und reichen von Wissen über Kostenersparnis bis zu wertvoller Hilfe bei Problemen. Aktuell ist die EMC-Mitgliedschaft um 50 Prozent ermäßigt! Kompetenz trifft Mensch Energieeffizienz, Treibstoffpreise und Umweltverschmutzung sind aktuell viel diskutierte Themen. Alle Menschen sind davon betroffen, deshalb machen sich auch (fast) alle Menschen Gedanken darüber. Aber haben auch alle etwas dazu zu sagen? Nur wer weiß, wovon er redet, kann auch wirklich mitreden! Anstatt nur Standardantworten auf diverse Fragen die Elektro mobilität betreffend zu geben, laden wir dich gerne zu einem unserer vielen Kompetenztreffen ein. Deine Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten, welche teils schon seit vielen Jahren ausschließlich elektrisch unterwegs sind und dir reale Erfahrungswerte näherbringen können.
profitieren dabei, dass die EMC-Clubkarten zum Laden bei allen Ladepartnern verwendet werden können und diese die Vorteile der EMC-Einkaufsgemeinschaft durch bessere Tarife erhalten.
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Renault im neuen Modelljahr bekommt der Zoe als iconic EV50 goldene Akzente, die Farbe Schiefergrau ist im portfolio ganz frisch
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Der Renault 5 Diamant etwa ist eigentlich ein Oldtimer, der elektrifiziert wurde. Dazu servieren die Franzosen ein Konzeptauto mit Elektro Wasserstoff Hybrid und neue Ausstattungsvarianten für den Zoe E Tech Electric.
Kunstvolles Unikat Herausgekommen ist ein schmuckes Unikat, das sich besonders von der Juwelierskunst inspirieren hat lassen. Scheinwerfer (jetzt freistehend) sowie Rücklichter sind wie Edel steine gestaltet und die Lackierung funkelt ganz schön mysteriös. Hintergrund sind drei Schichten: goldene Pigmente auf rosafarbenem Grund, überzogen mit Mattlack, der eine Vielzahl von Effekten erzeugt, die von goldenen Linien in der Sonne bis zu blauen Schattierungen bei Nacht reichen. Bei den breiten Reifen hat sich das Schmuckstück beim Renault 5 Alpine bedient. Die Felgen tragen als Zierde eine Sonne über der Nabe. Innen tobte sich Gonalons mit Türgriffen, Fensterhebern und dem Schalthebel in Form von Kugeln aus, als Material wählte er vergoldetes Messing kombiniert mit rostfreiem Metall und strapa zierfähigen Werkstoffen. Ein verrückter Hingucker ist das Lenkrad, bei dem edles „Grand Antique d‘Aubert“Marmor auf Carbon zum Einsatz kommt. Neben diversen Künsten und Handwerk findet sich auch moderner High tech beim Renault 5 Diamant. Wer die Türen entriegeln will, legt seinen Finger auf einen Fingerabdruck-Sensor, Digitalanzeigen informieren wie in aktuellen Autos gewohnt über Tempo, Batterie-Ladestand und mehr. Eine spezielle Halterung nimmt das Smartphone der Person am Steuer auf. Infotainment und Navigation folgen somit ganz den persönlichen Vorlieben. Noch im Herbst wird das E-Kultstück versteigert, wobei der Erlös „Give Me 5“, einem Förderprojekt für junge Menschen, zugutekommt.
Familienauto der Zukunft Haben sich in den 1970er-Jahren und später ganze Familien auf dem Weg in den Sommer urlaub in den Kleinwagen gezwängt, gehörte Renault zu den Pionieren bei den Vans. Dem Espace ab 1984 folgte 1996 der erste Scénic. Dieser bekommt nun mit einem Concept-Car einen Zukunftsausblick, bei dem Kreislaufwirtschaft im Fokus steht. Der Scénic Vision besteht zu 70 Prozent aus recyceltem Material und lässt sich zu 95 Prozent wieder recyceln. Dazu spricht die Marke von null Emissionen sowohl bei der Nutzung als auch bei der Produktion. Nachdem der Antrieb über das Zusammenspiel von 160-kW-Elektro motor und einer 16-kW-Brennstoffzelle erfolgt, konnte die nötige Batteriekapazität mit 40 kWh gering gehalten
Die latest news müssen brandneunichtsein
Feste muss man feiern, wie sie fallen. Und nachdem der Renault 5 einfach ein kultiges Automobilchen ist und just 2022 seinen 50. Geburtstag feiert – sieht man ihm gar nicht an, finden wir –, dreht sich heuer sehr vieles um den Oldtimer, der in seiner Produktionszeit von 1972 bis 1996 über neun Millionen Freunde gefunden hat. Uns interessiert besonders das elektrische Showcar Renault 5 Diamant, das in Kooperation mit dem franzö sischen Designer Pierre Gonalons (fünf Jahre jünger als das Fahrzeug) entstanden ist.
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Auf einen flüchtigen Blick sieht der Renault 5 Diamant einfach toll restauriert aus, im Detail machen sich die kunstvollen Verfeinerungen von Designer bemerkbar; vergoldetes Messing findet sich ebenso wie Marmor auf Carbon; Navi und infotainment sind so flexibel, wie die Smartphone in der speziellen h Elektromotor implantiert, wobei Renault keine Details zu Batteriekapazitäten und Lademöglichkeiten nennt Mit dem Recycling-Wegweiser Scénic Vision reisen Familien in der Zukunft; das besondere hybridkonzept: Elektromotor, kleine Batterie, Brennstoffzelle; der Wasserstofftank ist vorn untergebracht
werden. Renault spricht von 800-Kilometer-Fahrten, auf denen ein kurzer H2-Tankstopp reicht. Während Synchronmotor und Brennstoffzelle im Heck ihre Arbeit verrichten, sitzt der Wasserstofftank vorn. Schon jetzt forscht Renault mit dem Joint-Venture HYVIA an der Wasserstoffmobilität bei Nutzfahrzeugen und will diese später auch bei Pkw einsetzen. Das nächste Kultmobil? Nach wie vor gehört der Zoe zu den beliebtesten Elektro autos der österreichischen Bevölkerung. Wie gewohnt steht der Cityflitzer nicht still: Für das neue Modell jahr wurden die Versionen Evolution EV50 mit 110 PS und Iconic EV50 mit 136 PS lanciert, dazu gibt es die neue Farbe Schiefergrau. Mit 37.890 Euro ist Evolution günstiger, enthalten sind Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent und die automatische Notfallbrems funktion ebenso wie Komfortfeatures à la Klimaauto matik, 7-Zoll-Multimedia samt Navi und mehr. Iconic gilt mit 17-Zöllern, matt-goldenen Akzenten, goldenen Ziernähten und einem 9,3-Zoll-Navi als Topversion der Baureihe. Mit kabelloser Smartphone-Spiegelung warten beide Zoe auf. Beim Iconic steigt der Preis knapp über die 40.000-Euro-Grenze. Im Dezember wird der Zoe auch schon zehn Jahre alt, wir sind auf die Ideen für seinen 50er gespannt. •
„Das
Formel-1-Boliden
Damit
Kennen Sie die SuperVans von Ford? Scharfe Nutz fahrzeuge sind eine lässige Tradition, die bis 1971 zurückreicht. Vor über 50 Jahren begann es mit einem Transit Mk 1, der durch den 400 PS starken Motor aus dem superflachen Le-Mans-Siegerauto GT40 befeuert wurde. Später wurde der CosworthV8 (590 PS) eines Gruppe-C-Rennwagens bezie hungsweise das Cosworth-HB-Aggregat (650 PS) eines in die jeweils aktu elle Transportergenerationen eingebaut. Leichtgewicht: keine zwei tonnen Mit dem SuperVan 4 also wird das Potenzial des Elektroantriebs verdeutlicht, immerhin kommt 2023 der neue E-Transit Custom auf den Markt. Den ersten Auftritt hatte das spektakulär designte Fahrzeug beim Goodwood Festival of Speed Ende Juni im Süden Englands. Romain Dumas, zwei facher Le-Mans-Sieger und Goodwood-Streckenrekord halter aus Frankreich, durfte das unter zwei Tonnen leichte 2.000-PS-Allradmonster mit den vier Elektro motoren und der flüssigkeitsgekühlten 50-kWh-Batterie über den Berg jagen. Auf 100 km/h ging es dabei in unter zwei Sekunden. Know-how aus Groß-Enzersdorf Für Entwicklung und Montage des Einzelstücks ver traute das globale Ford Performance Team auf das in Groß-Enzersdorf ansässige Unternehmen STARD (Stohl Advanced Research and Developement). machte sich Manfred Stohl nach seiner aktiven Rallyekarriere einen Namen als Spe zialist für elektrifizierte Rallye- und Renn fahrzeuge. größte, stärkste, herausfor derndste, fortschrittlichste Projekt, das wir jemals in unserer Firmengeschichte umgesetzt haben“, heißt es von der Truppe um den RallyeWeltmeister der Gruppe N von 2000. Bis kurz vor der Premiere auf der traditionellen Bergrennstrecke war absolute Geheimhaltung angesagt!
Wird prompt geliefert Ein Ford Transit mit 2.000 PS ist der Traum jedes Online Bestellers mit Super Express Bedarf. Le Mans Sieger Romain Dumas hat den Pro Electric SuperVan bereits ausgeführt. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Ford Motor Company 26 electric WOW #3-2022 Auch in derCockpitspartanischstedasgehörtheuteeintouchscreen;erstammtsogarausSerienproduktion
„Auf diese Weise trans portieren wir die SuperVanIdee ins 21. Jahrhundert“, meint Mark Rushbrook, Direktor Ford Performance Motorsport. Er betont zudem die enorme Rechnerleistung der Systeme, mit der die Ingenieure die Performance auf der Strecke in Echtzeit optimieren können. Immerhin sollen 320 km/h Spitzentempo mög lich sein. Der riesige Touchscreen im Cockpit stammt aus der Serie und verfügt über das Ford Sync 4 Kon nektivitätssystem. Wie gewohnt lassen sich darüber die zur Situation passenden Fahrmodi anwählen, hier lauten sie halt – neben Road – etwas unkonventioneller: Track, Drag, Drift und Rally. Und sollte tatsächlich eine Bestellung mit Super-Express-Bedarf ausgeliefert werden: Wie jeder SuperVan verfügt auch der vorerst letzte in der Reihe über einen Laderaum hinter der Fah rerkabine. Schnellzugriff gibt es über eine Ladeluke in der Karosserie-Beifahrerseite. Dafür wurde sogar extra ein sicheres elektromagnetisches Freigabesystem entwi ckelt. „Von der Rennstrecke auf die Straße“ nützt also auch Paketzustellern. • Geringes Gewicht, Leistung ohne Ende und ausgeklügelte Aerodynamik machen aus diesem elektrischen Ford transit ein Rennstreckenwunder; die in den Asphalt gebrannte Zeit in Goodwood wird leider nicht offiziell genannt; SuperVans sind bei Ford keine Neuheit, bereits 1971 machte ein Gt40-Aggregat dem transit Mk 1 Beine, es folgten Motoren aus Gruppe-C-Racern und Formel-1-Boliden Track, Drag, Drift und Rally lassen sich neben Road als Fahrmodiunkonventionelleauswählen.“
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Den Anfang macht der polestar 3, er wird bereits ab 2023 produziert; am weitesten entfernt ist der polestar 6, der ab 2026 für Frischluftvergnügen sorgt; so wie der polestar 5 – im Bild mit Beklebung im Rahmen des Goodwood Festival of Speed – bietet er eine 800-V-Elektroarchitektur; der viertürige Elektro-Gt ist für 2024 zu erwarten
neuheitenkarussell
Polestar wächst mit weiteren, ziemlich coolen Elektroautos aus der Nische. Mittlerweile gibt es sogar schon Infos zur Produktion des 884 PS starken Roadstermodells. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Polestar erhält zwei E-Motoren, die gemeinsam für 884 PS und 900 Newtonmeter gut sein sollen. Dazu kommt eine leistungsstarke 800-Volt-Elektroarchitektur. Während der Polestar 5 bereits 2024 auf den Markt kommen soll, müssen sich Open-air-Fans noch bis 2026 gedulden. Bereits Anfang 2023 soll die Produktion des ersten SUV starten. Auch der 3er verfügt über zwei E-Motoren. Mit der Batterie, die für die Launch-Modelle angedacht ist, sollen 600 Kilometer WLTP-Reichweite drin sein. Mit seinem Lidar-Sensor und der zentralisierten NVIDIARechenleistung verspricht die Marke autonomes Fahren auf der Autobahn. „Zu gegebener Zeit“, lautet der Zusatz. Neues Gebrauchtprogramm Keine Zukunftsmusik ist die Lieferung von gebrauchten Polestar 2 nach Hause. „Pre owned“ heißt das beim Importeur, der dazu mit der Hödlmayr Logistics GmbH zusammenarbeitet. Vorab werden die Fahrzeuge durch gecheckt und gewartet, sie verfügen dann über eine 24-monatige Garantie und Pannenhilfe sowie eine 14-tägige Zufriedenheitsgarantie. Unter polestar.com können die Secondhand-E-Limousinen bestellt werden, rund drei Wochen später erfolgt die Lieferung. • Diese Seite über das Wachstum von Polestar wäre so oder so schon dicht gefüllt gewesen: Die schwedische Marke hat über den Sommer hinweg nichts anbrennen lassen und uns den Mund ganz schön wässrig gemacht. Einerseits mit der Ankündigung der Weltpremiere des Polestar 3 im Oktober und andererseits mit dem Auftritt des Polestar 5 beim Goodwood Festival of Speed. Kurz vor Redaktionsschluss folgte der nächste Kracher: Das im März erstmals in LA gezeigte Konzept fahrzeug O2 soll als Polestar 6 tatsächlich gebaut werden. Selbst entwickelte Leichtbau-plattform „Aufgrund der überwältigenden Resonanz von Kundinnen und Kunden und der Presse haben wir uns entschlossen, diesen atemberaubenden Roadster als Serienfahrzeug zu produzieren und ich freue mich sehr darauf, ihn Wirk lichkeit werden zu lassen“, meint CEO Thomas Ingen lath, „der Polestar 6 ist eine perfekte Kombination aus kraftvoller elektrischer Leistung und dem Erlebnis, den Fahrtwind mit offenem Verdeck zu spüren.” So wie der viertürige GT baut auch der offene Sportwagen auf der gleichen, selbst entwickelten Leichtbau-Plattform auf. Der neue Antriebsstrang, an dem gerade gearbeitet wird, 28 electric WOW #3-2022 Mit drinReichweitemeter600ist,angedachtEditionLaunchdieBatterie,derfürdiesollenKilosein.“
Text: Redaktion, Fotos: Porsche Bank Die Porsche Bank begleitet Betriebe auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft und berät umfangreich bei der Umstellung des Fuhrparks. In der breiten Fahrzeugpa lette des Volkswagen Konzerns findet sich eigentlich für jedes Einsatzgebiet ein passendes Elektromodell. Auch beim Thema Ladeinfrastruktur gilt die Porsche Bank als wegweisend – und zwar direkt in Richtung Moon. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Moon einen echten Spezialisten für Ladeinfrastruktur im Konzern haben. Somit können wir zum jeweiligen Auto auch gleich die passenden Ladelösungen anbieten“, bekräftigt Leitner. • in den Fuhrparks der Firmenkunden ist die Elektromobilität voll angekommen; Betriebe werden von der porsche Bank auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft begleitet Wir schaffen flexible Lösungen und unter stützen bestmöglich.“
Von der Digitalisierung über den Umgang mit Liefer verzögerungen bis hin zum Elektro-Fuhrpark, die Welt der Mobilität verändert ihr Wesen mitunter rasant. Mit den Lösungen des Porsche Bank Flottenma nagements bleiben Unternehmerkunden auch in schwie rigen Zeiten mobil und profitieren vom umfangreichen Know-how des Marktführers. Gerade die aktuelle Liefer situation ist für Unternehmen nicht immer einfach. Doch auch darauf hat die Porsche Bank eine Antwort: „Für uns hat es oberste Priorität, unsere
Rund um die Uhr mobil
UnternehmerkundenrundumdieUhrmobilzuhalten“,erklärtRolandLeitner,LeitungFlottenmanagement.„AlsMobilitätsanbieteristesunsereAufgabe, flexible Lösungen zu schaffen. Dabei haben wir viele Möglichkeiten wie Fleet on Demand, das Autoabo der Porsche Bank und Sharetoo. Zusätzlich finden wir aber auch immer individuelle und einfache Lösungen. So bieten wir beispielsweise Vertragsverlängerungen beziehungsweise -anpassungen an und unterstützen Unternehmen damit bestmöglich.“ Ein nachhaltiger Schritt in die Zukunft Darüber hinaus ist bei Firmenkunden „E-Mobilität“ schon lang kein Fremdwort mehr. Gerade im Flotten segment ist der elektrische Antrieb voll angekommen.
Mobilität unterliegt einem stetigen Wandel. Umso wichtiger ist es, nicht nur den Überblick zu bewahren, sondern gleich auch in die Zukunft zu schauen. Für das Flottenmanagement der Porsche Bank ist die „Mobilität von Morgen“ nicht nur ein Slogan.
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Roland Leitner
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Text: Roland Scharf, Fotos: Shutterstock, Werk Die Zielgesteigert6,6konnteLadeleistungvonanfänglichkWbiszu120kWwerden,dasliegtbei300kW.“
Das ist natürlich praktisch, hat aber konzeptbedingte Nachteile, die man bei einem Telefon noch bereit ist, zu akzeptieren. Aber bei einem Auto? Schließlich muss man das Feld für die Stromübertragung möglichst genau treffen und wirklich schnell ist dieses System nicht. Kein Wunder also, dass bisherige Versuche, die auch schon wieder vom Markt verschwunden sind, maximal für Plug-in-Hybride angeboten wurden. Aber wie sieht das bei batterieelektrischen Autos aus? Aktuell gibt es also nichts Konkretes zu kaufen, doch die Forschung bewegt sich auf drei großen Feldern: dem drahtlosen Laden eines geparkten Autos, dem Beladen eines fahrenden Autos, was zwangsläufig kabellos passieren muss, und dem bidirektionalen Laden, wobei auf allen Gebieten massive Fortschritte gelungen sind. Mehr Effizienz Zwei Kernproblemen hat sich ein Projekt von Volks wagen und der University of Tennessee verschrieben: höhere Ladeleistungen bei gleichzeitig weniger Ver lusten. Die Ergebnisse klingen vielversprechend: Mit einem Prototypen konnte ein umge bauter Porsche Taycan mit nur zwei Prozent Ladeverlust befüllt werden. Und mehr noch: Die Ladeleistung selbst wurde von 6,6 kW auf 120 kW gesteigert, wobei das erklärte Ziel bei 300 kW liegt, was bei fix instal lierten Ladesäulen noch lang keine Selbstverständlichkeit ist. Hier geht es aber nicht nur darum, mit beein druckenden Zahlen zu punkten. Eher darum, die Akzeptanz der E-Mobilität zu steigern. Nach dem alten Drive-in-Prinzip wäre es dann möglich, in zehn Minuten einen Akku, ganz ohne Aussteigen und ein Kabel andocken zu müssen, fast voll zuladen. Damit könnte man diesen Vorgang in andere Prozesse, etwa dem Konsumieren vor einem Fast Food-Res taurant, einbinden. Volvo ist schon einen Schritt weiter. In einem Feldversuch werden XC40 Recharge im Taxi betrieb induktiv an den Standplätzen geladen, wobei hier zwei wichtige Punkte zusammenkommen: fast ausschließ lich Kurzstreckenverkehr und ein paar wenige Orte, an denen die Taxis zum Kundenfang – und auch zum Nachladen – zurückkehren. Volvo geht es vor allem um den reibungs losen Ablauf im Alltag und da ist ein Aspekt die exakte Ausrichtung auf dem Lade-Pad. Volvo gibt für ihr Pilotprojekt etwa eine Toleranz von acht Zentimetern an, was bei einem ausgewachsenen Automobil gar nicht so viel ist. Das 360-Grad-
Die Kraft aus dem Boden E Autos induktiv, also ohne Kabel zu laden, ist nicht neu. So wirklich kam diese Technologie aber noch nicht in die Gänge. Aktuelle Projekte klingen indes realistischer als je zuvor.
Leichter Laden
Hach, immer dieses Hantieren mit den Kabeln. Entweder sie blockieren den Kofferraum, sind verknotet, nass und dreckig und in die Original-Verpackung bekommt man sie ohnehin nie mehr wieder hinein. Und auch bei Ladestationen: Hier greift man oft schmutzige Teile an, das muss doch eleganter zu lösen sein. Siehe Handy: Wer kein völlig veraltetes Modell hat, kennt induk tives Laden. Einfach das Smartphone auf ein entsprechendes Device legen und zack, der Ladevorgang geht schon los.
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Nächster Schritt Bislang haben all diese Konzepte eines gemeinsam: Es geht stets nur um die Frage, wie man am schlau esten Energie in das Auto bekommt, aber aus dem Auto heraus? Bidirek
Stellantis: Auftanken während der Fahrt! Dynamic Wireless Power Transfer (DWPT) heißt ein System, das über in die Fahrbahn verlegte Leiterschleifen funktionieren soll.
Erste Versuche zeigen, dass Fahrzeuge den für die Fahrt benötigten Strom aus Leiterschleifen in der Fahrbahn ziehen können; geladen werden die Akkus hierbei aber nicht
Sprich: Nur den Strom, den das Auto zum Fahren benötigt, zieht es direkt aus der Straße. Erste Versuche mit einem Fiat 500e sollen gezeigt haben, dass diese Menge an Ampere über diese Technik über tragbar ist. Das hätte deutliche Vorteile in mehrerer Hinsicht: Man würde keine großen Akkus mehr benötigen, das ewige Reichweiten problem wäre ebenso hinfällig, die Kosten für E-Autos wären mit einem Schlag drastisch niedriger. Wie realistisch DWPT ist, bleibt abzuwarten. Die lan cierten Eckdaten sind vage, was mögliche Geschwindig keiten oder die Effizienz der Stromübertragung angeht. Auch, ob Regen zu einem Problem werden könnte oder welche Kosten eine derartige Straße verursacht. Aber eine Idee, wie man die Unmengen an Strom produzieren könnte, die gibt es schon. Eine Überdachung der Auto bahn mit Solardächern! Technisch wäre dieser Schritt schon jetzt möglich, zudem würden diese Maßnahmen die Straßen vor Witterungsschäden schützen und damit man nicht in einem endlosen Tunnel fahren müsste, könnten die Solarpaneele lichtdurchlässig gestaltet werden. Das Austrian Institute of Technology (AIT) hat die Realisierbarkeit schon bewiesen, doch stellen sich hier natürlich grundsätzlichere Fragen: Wie kann etwa ein Rettungshelikopter im Falle eines Unfalles landen? Halten diese Dächer Schneelasten im Winter aus?
Schließlich geht es hier darum, das Magnetfeld über zahl reiche Kilometer zu ermöglichen. Natür lich stellt einen das vor ganz neue Herausforde rungen, weswegen man sich auch nicht auf das eigentliche Aufladen konzentriert, sondern auf den reinen Betrieb.
tionales Laden könnte in Zeiten der Energieknappheit noch zu einem echten Joker werden, weswegen es am Institut für Automation in Mag deburg ein Forschungsprojekt zu diesem Thema gab. Gemeinsam mit Audi trieb man die Arbeiten voran und konnte eine Stromabgabe vom Fahrzeug an das Hausnetz in der Höhe von elf kW erreichen, wobei ein Verlust von zehn Prozent in Kauf genommen werden musste. Hört sich jetzt nicht nach viel an, reicht aber locker, um ein Einfamilienhaus prob lemlos betreiben zu können. • wie induktives laden funktioniert Vom Prinzip funktioniert kabellose Stromübertragung bei Handys genau so wie bei Autos: Zwischen zwei elektrischen Spulen – eine im Boden, eine im Auto verbaut – entsteht ein elektromagnetisches Feld. Dadurch baut sich eine Spannung auf, Strom fließt in die Akkus. Diese lösung funktioniert allerdings nur mit Wechselstrom und der große Vorteil, dass dies berührungslos abläuft, hat zugleich den Nachteil, dass deswegen Verluste entstehen – man spricht derzeit von einer Effizienz von rund 90 Prozent –, zudem darf der Abstand zwischen den zwei Feldern auch nicht allzu groß sein. Auch gibt es Einschränkungen bei der Geschwindigkeit, wobei hier deutliche Fortschritte gemacht werden. Mittlerweile lassen sich 40 kW ladeleistung realisieren, was fast vier Mal so schnell ist wie bei einer 11-kW-Wallbox und fast so rasant wie bei einem 50-kW-Gleichstrom-Schnelllader. Die verbaute technik im Fahrzeug konnte so weit miniaturisiert werden, dass sie problemlos im vorderen Bereich eines Pkw verbaut werden kann und nicht mehr als 25 Kilogramm auf die Waage bringt.
Direktverbrauch Ein ganz anderes Konzept verfolgt
Kamerasystem soll helfen, doch eine wirklich schlaue Anwendung wären autonome Fahrsysteme. Hier geht es schließlich um eine geringe Geschwindigkeit, die Komplexität wäre ähnlich wie bei EinparkAutomatiken, die es schon seit gut 15 Jahren gibt. Das würde eine wei tere Zahl an Problemen lösen, etwa wenn es nur eine begrenzte Anzahl an Ladeplätzen gäbe. Die Autos könnten selbstständig von der Park bucht zum Ladepunkt fahren und nach der Befüllung wieder retour. Das hört sich futuristisch an, ist aber leichter realisierbar als ein Robo terarm, der millimetergenau Lade kabel in die Fahrzeugslots treffen muss, die auch noch von Modell zu Modell unterschiedlich positio niert sind. Zudem kann dank Plugand-Charge ganz automatisch und ohne aussteigen zu müssen bezahlt werden und sogar die Konstruktion eines solchen Ladeparks wäre ein facher und günstiger zu gestalten als einer mit Ladesäulen. Die Ladefelder können bis zu 30 Meter entfernt von der eigentlichen Verteilerstation im Boden eingelassen werden, weit weniger Fläche würde also benötigt werden.
Das gefällt uns: Preis-Leistungsverhältnis
ModelTesla Y Performance Leistung | Drehmoment 534 PS (393 kW) | 660 Nm 0–100 km/h | Vmax 3,7 s. | 250 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) | Batterie 514 km (WLTP) | 77 kWh Ø-Verbrauch 17,1 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC ca. 8:15 h1 | ca. 27 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 854–2.041 + 117 l | k. A. Garantie Fahrzeug | Batterie 4 Jahre | 8 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA 66.690 (inkl.) | 0 %
Qualitäts Diskussionen sind vernachlässigbar, wenn ein Tesla nicht über den Ozean zu uns kommt. Unterwegs im 534 PS starken Model Y Performance, built in Grünheide.
Ich bin (fast) ein Berliner
Text & Fotos: Mag. Severin Karl einfach nur ein paar Erledigungen absolviert, staunt über zwölf kWh Schnittverbrauch. Im Alltag samt Autobahn etappen halten wir bei 16 kWh und somit fast 500 Kilo meter Reichweite. Ganz klar: Wer die mögliche Power häufig abruft und auf den Modus „Lässig“ pfeift, kann die 77-kWh-Batterie auch schneller leerzutzeln. Nicht alles arbeitet verlässlich Jetzt aber im Schnelldurchlauf die Kritikpunkte: Nach wie vor bietet Tesla kein Head-up-Display an, das komplett verglaste Dach hält zwar gut die Hitze ab, stört aber Licht empfindliche. Trotz aktiviertem Handyschlüssel wurden wir immer wieder gebeten, die Keycard an die B-Säule zu halten, Hightech geht anders. Ebenso nervte der adaptive Tempomat mit teils abrupten, grund losen Bremsmanövern. • Einladen macht Spaß, wenn ein großer Kofferraum und ein riesiges Unterflurfach bereit stehen; ebenso xL ist der touchscreen geraten: kein Wunder, über ihn wird alles gesteuert
Das vermissen wir: Head-up-Display Die Alternative: Mercedes EQC 400 4Matic 1 11 kW 3-phasig; 2 250 kW von 10 auf 80 % tw. Werksangaben Was Tesla-Fans gewohnt sind, bekommen sie beim Model Y Performance, nun aus dem Werk südöstlich von Berlin, nach wie vor: windschlüpfiges Design für stromsparendes Fahren, ein reduziertes Cockpit, an dessen Bedienung man sich erstaunlich rasch gewöhnt, und natürlich ordent lich viel Leistung. Im konkreten Fall 534 PS aus Elektromotoren an jeder Achse, womit Allrad erfreulicher weise fix dabei ist. Der lässige Fahrmodus reicht Erfreulich: Die Qualität hat spürbar zugelegt, was eventuell auch den Tech-Nerds unter den Tesla-Fans auffallen wird. Dass deutsche Premi umprodukte nach wie vor besser zusammengesetzt sind, ist dieser Klientel herzlich egal. Wichtig ist vielmehr, dass auch dieser Krawall-Y – 100 km/h werden in 3,7 Sekunden geknackt, 250 km/h sind möglich –auch ganz handzahm bewegt werden kann. Wer an gemütlichen Tagen 32 electric WOW #3-2022
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Cupra Cupra setzt auf Sportlichkeit, selbst der kleine UrbanRebel zeigt das in jedem Detail; der 226-pS-Elektromotor wird ihn ab 2025 in 6,9 Sekunden auf 100 km/h schnipsen; bei den verwendeten Materialien steht Nachhaltigkeit im Mittelpunkt; unten führt der UrbanRebel das neue trio an, links sieht man den tavascan, hinten den terramar electric WOW #3-2022 33
Ja, ein wenig sektenartig mutete die Veranstaltung beim Autó dromo de Sitges-Terramar (eine alte Oval-Rennstrecke in Katalonien) schon an. Immer wieder wurde die Zugehörigkeit zum Cupra Tribe, dem Stamm der Marke, beschworen und hätte es dort ein mobiles TattooStudio gegeben, um das fesche Logo an möglichst viele Besucher zu ver abreichen, man hätte sich kaum gewundert. Ab 2030 rein elektrisch Aber: Recht so! Warum soll man auf eine neue Marke, die sich von der Mutter emanzipiert, nicht stolz sein? Vor allem, wenn diese Marke so schön rebellisch aufgezogen und mit einem nach oben zeigenden Trendpfeil belohnt wird. Cupra kauft man sich nicht nebenbei, zu Cupra steht man, scheint es. Jedenfalls war der Formentor als erstes eigenständiges Modell ab 2020 – davor waren Seat-Derivate im Angebot – ein erster wich tiger Schritt. Nun wurden die drei Helden der Zukunft vorgestellt. Sie verweisen deutlich auf die Elektro strategie – ab 2030 rein elektrisch –der in Barcelona ansässigen Marke. die mit rund 100 Kilometer E-Reich weite tatsächlich emissionslose All tagseinsätze ermöglicht. Als nächstes findet sich der Tavascan im Cupra-Plan, er soll Ende 2024 die Palette ergänzen. An das Konzept auto von 2021 angelehnt ist er ein deutig sportlicher gezeichnet und rein elektrisch unterwegs. Die Rebellion ist … vier Meter lang Schließlich folgt 2025 der Urban Rebel, der gefühlt auf alle Konven tionen pfeift. Vom Designteam wird das unterstrichen, man sei eine derart junge Marke, dass man auf die konservativen Codes verzichten kann. Lieber spüren Trendspotter die neueste Ästhetik auf, um alle Sinne anzusprechen. Synästhesie soll etwa im Cockpit des 4,03 Meter langen E-Flitzers kein leeres Wort sein. Dazu kommt der Einsatz von recy celten Polymeren und biobasierten Materialien, betont wird zudem die Leichtbauweise: So werden mit 226 PS nicht nur flotte Spurts möglich, auch die Reichweite ist für einen elektrischen Kleinwagen sensatio nell. Stammesmitglieder kommen in der Range Version 440 Kilometer weit. • Zuerst kommt noch ein plug-in Terramar heißt der erste Streich, das SUV mit klassischen Proportionen kommt 2024 auf den Markt und wird als letzter Cupra mit reinem Verbrenner angeboten. Für uns relevanter: Die neue Generation an Plug-in-Hybriden,
Das wahre Wesen kommt heraus Eine Abspaltung ist immer schwierig. Cupra tritt künftig immer vehementer und mit viel Mut aus dem Schatten von Seat. Als was sich die junge Marke entpuppt? Wir durften einen Blick in den Kokon erhaschen. Der mit dem Formentor eröffnete Weg wird konsequent fortgesetzt.
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Wenn der Marder in der Nacht auf Streifzug ist, kann es schon passieren, dass er sich in Autokabel verbeißt. Wer glaubt, das betrifft nur Verbrenner, irrt: Auch Elektroautos können Opfer des optisch possierlichen Raubtiers werden. Der Schaden kann viel höher sein, ein Schutz ist umso ratsamer.
Biss zum Morgengrauen
Text: Redaktion, Fotos: Zdeněk Macháček/Unsplash, K&K Immer wieder sieht man am Land des Nachts von Wasserflaschen umzingelte Autos parken. Es handelt sich dabei nicht um eine besonders durstige Person, die hier am nächsten Tag einsteigt, sondern um eine, die auf ein Hausmittel gegen Marder vertraut. Das Tierchen soll sich an der Spiegelung schrecken, Reißaus nehmen und nur ja alle Kabel in Ruhe lassen. Auch selbst gebastelte Rahmen mit Hasengitter sollen die Raubtiere vom Hineinschlüpfen abhalten. Bloß: Marder sind blitzgescheit und finden trotzdem schnell einen Weg an den gewünschten Ort. Rasch ein wirtschaftlicher totalschaden Kein Problem, wenn sich das Tier nur kurz im Auto verstecken würde. Riecht ein Marder jedoch einen Artgenossen – etwa wenn das Auto vorher in einem anderen Revier gestanden ist –, wird er rabiat und beißt schon mal Kabel an. Bei einem Diesel oder Benziner ist das lästig, meist aber nicht dramatisch teuer. Bei Elektroautos ist die Lage anders: „Viele Kabelstränge sind nicht austauschbar, sondern nur Teile elektrischer Module, die man dann als Ganzes ersetzen muss“, meint Peter Kirisics, Geschäftsführer von Carplus (Wiener Städtische). So kann bei einem E-Klein wagen oder einem Gebrauchten ein Marder-Zwischen fall rasch mit einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichgesetzt werden. Mit steigendem Marktanteil wird immer mehr auf die Bedürfnisse von Menschen mit Elek troautos eingegangen: Der Branchenversicherer Garanta etwa verweist auf sein Elektro-Plus-Paket, das neben dem Diebstahl des Ladekabels oder den Akku-Entsor gungskosten bei Totalschaden auch die „Allgefahren deckung für den Akku“, etwa bei Tierbiss, abdeckt.
Auch Kirisics verweist auf ein spezielles Paket, dessen Deckungen stetig den Anforderungen angepasst werden. So wurden die versicherten Folgeschäden von Tierverbiss abweichend von der Grunddeckung zuletzt von 3.000 auf 6.000 Euro Hundehaare,erhöht. WC- oder Mottenkugeln, all das gehört zu den Hausmitteln, von denen Marder geplagte erzählen. Gerüche verfliegen aber schnell. Wer nicht vor jeder Fahrt seinen Vier beiner rupfen oder ständig Kugel-Nachschub besorgen will, setzt am besten auf kombinierte Abwehrgeräte, die – für Marderohren – unangenehme Ultraschalltöne aussenden und ungefährliche, aber abschreckende Elektroschocks verteilen. Viel hilft viel, im Kampf gegen Marderbisse bewahrheitet sich der alte Spruch. • hilfreich: Schall und Schock Unsere Abbildung zeigt beispielhaft das Kombinationsgerät M9700 von K&K. Es arbeitet mit eigener Stromversorgung, ist also nicht vom Bordnetz abhängig. Nachdem sich Ultraschall geradlinig verbreitet und nicht durch Hindernisse dringt, bietet es eine 360-Grad-Kuppel für größeren Schutz. Durch die Wasserdichtigkeit kann dieses Bauteil tief unten montiert werden, um sozusagen einen Schallteppich unter dem Auto zu bilden. Wer auch tierspuren auf dem Fahrzeug beseitigen möchte, greift zusätzlich zu einem resonanzkörper, der den Ultraschall als Schwingung auf das Blech überträgt. Nun zu den Elektroschocks: Die Multikontakt-Hochspannungsbürsten des K&K M9700 vereinen Plus- und Minuspol in einem Bauteil, Viel hilft viel, im Kampf gegen Marder bisse bewahrheitet sich der alte Spruch. Also am besten Ultraschall und abschreckende Elektroschocks.“
Porsche-Leuten so nennen!), Elektro:
Kaffee mit Trüffeln
vor
Text & Fotos: Mag. Severin Karl Richtung 100 km/h. Damit nimmt der GTS dem Basis modell gleich 1,6 Sekunden ab – bummizacki. Wer den Umstieg vom Verbrenner nicht ganz verkraftet, kann sich dazu künstlichen Motorsound einspielen lassen. Kommt immer gut am Stand, wenn jemand zusteigt und sich wundert, ob der Taycan doch als Benziner zu haben ist. Ladeanschlüsse an beiden Seiten Geht es ans Aufladen, fällt der Porsche mit dem alltags tauglichen Heck durch tolle Ladeleistungen (AC bis 22 kW, DC bis 270 kW) auf, auch die Anschlussmöglich keiten rechts und links faszinieren. Cool: Die Lift-Funk tion des Fahrwerks, oft genommene Auffahrten lassen sich speichern, er gewinnt dort automatisch an Boden freiheit. Schade: Schalter führung.intuitivecken;bareergebenArmaturenbrettsTouchrandlungensichtbar;weg,klein,FahrstufenfürweitschlechtEinstelamdessichtFettfleteilswenigMenü timenter. SUV, (niemals den Alles ist möglich, wie im Lotto. Ein Gewinn wäre gar nicht so schlecht, um sich den neuen Taycan GTS Sport Turismo leisten zu können. 157.498 Euro kostet der abgebildete Testwagen. Bummizacki-Beschleunigung
Das 4,96 Meter lange Elektrofahr zeug bietet in unserem Fall Optionen wie das Panorama-Festglasdach (ohne Rollo), Bose-Surround-Sound, den Parkassistenten mit Rund herum-Blick sowie Bremsscheiben mit Wolframcarbid-Oberfläche, die hinter den an die Studie Mission E angelehnten Felgen (21 Zoll) gut zu sehen sind. Fast dreieinhalbtausend Euro kosten das titelgebende Coffee beigemetallic und das Clubleder in Trüffelbraun. Wirkt die coole GTSVariante, die durch ihre schwarzen Details hervorsticht, so nicht ein wenig angestaubt? Geschmacks Densache.Staub weht es beim Beschleu nigen mit der Kraft zweier perma nenterregter Synchronmaschinen ohnehin herunter. Nicht einmal vier Sekunden vergehen auf dem Flug
Kombinationen
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• Fast fünf Meter lang, fast 2,4 tonnen schwer: Der taycan Sport turismo ist kein Zarterl; auch hinten sitzt man bequem, im Frunk zusätzliche 84 Liter platz; richtig intuitiv ist die Menüführung nicht TaycanPorscheGTS Sport Turismo Leistung | Drehmoment 598 PS (440 kW) | 850 Nm 0–100 km/h | Vmax 3,8 s. | 250 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) | Batterie 490 km (WLTP) | 83,7 kWh Ø-Verbrauch 26 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC ca. 9 h1 | ca. 22,5 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 446–1.212 + 84 l | 565 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 2 Jahre | 8 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA 138.019 (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: GTS-Ausstattung mit schwarzen Details Das vermissen wir: fettfreie Finger Die Alternativen: Noch gibt es keinen e-tron GT Kombi 1 11 kW 3-phasig; 2 270 kW von 5 auf 80 % Werksangaben Gerechnet hätte früher keiner damit, aber Porsche wird immer mehr zum Vollsor
An ungewöhnliche haben wir uns bei Porsche längst gewöhnt. Da kann uns auch der knapp 600 PS starke Taycan GTS Sport Turismo nicht erschüttern.
Kombi
Alltag tatsächlich. Dient der ID.5 vorrangig als urbanes Familien-Shuttle – Platz für Passagiere und Gepäck ist reichlich vorhanden –, gehen sich viel größere Distanzen aus, bevor eine Ladepause einzuplanen ist. Im Vergleich zum ID.4 ist die Linienführung dynami scher, dennoch steigen hinten auch große Menschen ohne Verrenkungen ein. Dort finden sie nicht nur zwei USB-C-Steck plätze, sondern auch geschickt platzierte Handytaschen in den Rückenlehnen der Vordersitze. Vorn fallen die bequemen Sitze ebenso auf wie die großen Icons auf dem Touchscreen: Die erwischt man auch während der Fahrt easy, da hat jemand mitgedacht. Wenn der Morzinplatz in Mariahilf liegt Funktionen lassen sich zudem über die Sprachsteue rung bedienen. Grundsätzlich arbeitet diese verläss lich, nur den Morzinplatz in Wien wollte sie partout nicht anerkennen, uns lieber nach Mariahilf schicken. Wenn es das Auto besser zu wissen glaubt, kann es auch S pirulina ist natürlich das schönere Wort. Die Mikroalge gehört zu den nährstoffreichsten Pflanzen der Welt und gilt als Superfood (Omega 3 & 6, Eiweiß, Magnesium etc.) von nebenan. In unserem Fall liegt nebenan zwischen Traismauer und Zwentendorf südlich der Donau. Das Future Food aus Österreich passt, wie wir finden, bestens zum lokal emissions freien VW ID.5, ein Besuch bei Spirulix in Sitzenberg-Reidling mit Fotosession vor der kleinen Algenfarm der Bauern Martina und Karl Pfiel. Keine Verrenkungen beim Einsteigen Die Distanz zur Redaktion in Klosterneuburg ist für den feschesten Spross der ID-Familie nur ein Hupfer. Laut WLTP gehen sich fast 500 Kilometer mit einem vollen Akku aus. 430 Kilometer sind es im durchschnittlichen ist alles, was ich habe, und Gletscherweiß ist der VW ID.5, den ich fahre. Wir besuchen die Algenfarmer von Spirulix in Sitzenberg Reidling: Mobilität und Nahrung der Zukunft. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Mag. Severin Karl, Spirulix Als urbanes Familien Shuttle sind gleich viel größere Distanzen drin, bevor eine Ladepause einzuplanen ist.“
Grün, Grün, Grün …
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Die Mikroalge Spirulina ist Grundlage der produktrange von Spirulix: von den typischen Algencrackern über Müsli bis zum Nougatriegel; dank ihrem schnellen Wachstum verbraucht sie kaum Ressourcen und Energie, dazu ist sie ein wahres Superfood voller Vitamine und Mineralien; in unserem Fall ist Spirulina nicht nur vegan und nach haltig, sondern auch regional im gemischten Alltag sind etwa 430 Kilometer Reichweite drin; am 12-Zolltouchscreen lässt sich einstellen, wie voll der Akku geladen werden soll; neben der physischen Anzeige steht auch ein hUD bereit; 549 Liter Kofferraum, reichlich platz im Unterboden, Frunk findet sich jedoch keiner ID.5VolkswagenProPerformance Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax 8,4 s. | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) | Batterie 498 km | 77 kWh netto Ø-Verbrauch 17,6 kWh Ladedauer AC | DC 7:30 h1 | ca. 29 min2 Kofferraum | Zuladung 549–1.561 l | 458 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 2 Jahre | 8 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA 53.530 (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: familienfreundlich-kommodes Reisen Das vermissen wir: schnelleres Laden f. d. Langstrecke Die Alternativen: Kia EV6, Audi Q4 Sportback e-tron 1 3-phasig 11 kW; 2 135 kW (5 bis 80%) Werksangaben passieren, dass es vor der Kurve der Autobahnauffahrt schon Richtung 130 km/h beschleunigen will. Arbeitet der vorausschauende Tempomat korrekt, ist er ein Segen. Das selbstständige Wechseln zwischen 100 und 50 km/h auf der Route durch die Dörfer fühlt sich schon sehr nach autonomer Fahrt an. Mit sensiblen Fingerkuppen bekommt man bei Bedarf die Einstellung + 1 km/h bezie hungsweise + 10 km/h hin. Wer mit dem Fahrpedal das Tempo bestimmt, findet keine Paddles zur Rekupera tionseinstellung, nur der B-Gang der Automatik sorgt für mehr Verzögerung bei Entlastung des Pedals. Klappt im Alltag gut. Positiv aufgefallen ist uns die Augmented Reality, die im erweiterten Head-up-Display angezeigt wird: Je nach Dringlichkeit und Funktion (Navi, Spur warner etc.) machen verschiedenfarbige Symbole auf Handlungsbedarf aufmerksam. Ablagen ohne Ende Frunk bietet der ID.5 keinen, der Kofferraum ist auf dem guten Niveau des ID.4. Gleich zwei Kartenschlitze in der Mittelkonsole halten die passende Ladekarte bereit (wenn man keine Apps mag), der Cupholder-Einsatz lässt sich herausnehmen, damit ein größeres Fach bereitsteht. Dahinter folgt eine weitere große Ablage, die per Rollo die Blicke von außen aussperrt. Platz für die Algencra cker von Spirulix als gesunder Pausensnack ist somit reichlich vorhanden. Und mit der einfach einstellbaren Standklimafunktion überlebt auch der sehr empfehlens werte Nougatriegel die Pause auf der nächsten Urlaubsfahrt.
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Text und Fotos: Mag. Severin Karl 38 electric WOW #3-2022 Super ablesbarer 12-Zoll-touchscreen,dasGoogle-Systemlässtsichmitnatür-licherSprachsteue-rungbedienen
Ein klasser Kompakter
Die Feinheiten in der Bedienung des zwölf Zoll großen Touchscreens müssen erst nach und nach erschlossen werden. Zwischen Anwen dungen wechseln, einen Menüpunkt retour und wo war noch einmal diese konkrete Einstellungs möglichkeit versteckt? Das geht intuitiver. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt – kein Spiegelbild. Nachdem die Heckscheibe einer Schießscharte gleicht, verlässt man sich besser auf eine Kamera, die teils unge wöhnliche Bilder liefert. An der Ampel sieht man detail liert, was das Pärchen im Auto hinter einem treibt (sie
I n natura sieht der Renault Megane E-Tech größer aus, als es das Datenblatt nahelegt. Mit 4,21 Meter Außen länge steht er mitten in der Kompaktklasse, sowohl VW Golf als auch ID.3 überragen den Franzosen. Sogar der künftige Smart #1 ist länger. Aber, und darauf wollen wir hinaus, Renault bietet mit 440 Litern deutlich mehr Kofferraum, allein die Volkswagen schlucken 60 Liter, also ein Gepäckstück, weniger. Fragen Sie gar nicht erst nach dem Smart. Kleine heckscheibe? Kameraspiegel! Urlaubsfreude olé also, einpacken, was man will? Naja, das Hindernis der hohen Ladekante muss schon noch genommen werden. Mit dem optionalen Ladeboden (bei uns nicht an Bord) hat man im Alltag mehr Freude. Auch Hundebesitzer schätzen, wenn der Liebling nicht über den Stoßfänger ins Ungewisse hüpfen muss. Steigen wir lieber vorn ein, denn da wartet ein ziemlich stylishes Cockpit mit schönen Materialien auf die Insassen. Einrichtungsstil ist immer subjektiv, aber wir haben uns jedes Mal beim Losfahren über den Ausblick auf das stoffbespannte Armaturenbrett und weitere feine Details gefreut. Auch die Ablagen sind zahlreich und viel fältig, da findet man immer das richtige Plätzchen für jedes Ding. Gut ablesbar ist die volldigitale Cockpitlandschaft mit den zwei Displays, auf beiden kann die Navigation angezeigt werden.
Mit dem Megane E Tech wächst das Angebot von Renault für kleine Familien über den Zoe hinaus. Reichlich Kofferraum, ein tolles Innenraumflair und ein praxistauglicher Radius sprechen für den Franzosen. Wir fahren die zweitbeste Ausstattungsvariante.
pflückt etwas aus seinen Haaren). Beim Rever sieren stellt man lieber auf den normalen Spiegel um, sonst passen die eingelernten Abstände nicht. 22-kW-Laden Serie, kein One-pedal-Driving Wie fährt er sich? Sehr angenehm, da der Megane E-Tech im Alltag auf pseudosportliche Attitüde verzichtet. Natürlich kann er, wenn man will. Mehr als okay: 7,5 Sekunden auf 100 km/h, eine exakte Lenkung und wenig Karosseriebewegungen bei raschen Lenkmanövern. Vier Rekuperationsstufen sind über Lenkradpaddles abrufbar, echtes One-Pedal-Driving ist jedoch nicht möglich, der Megane rollt auch im stärksten Modus mit etwa sechs km/h weiter. Muss frischer Saft in die Akkus, geht das mit 130 kW am Schnelllader und mit maximal 22 kW (Serie) an der AC-Station. In unseren Alltagsszenarios waren 335 bis 375 Kilometer locker drin. Ein besonders motivierter Kollege meinte, er würde bei Bedarf auch knapp 500 Kilometer mit einer Ladung schaffen. Mit Optionen wie der Wärmepumpe, dem Googlebasierten Infotainment, der auffälligen Zweifarblackie rung (Dezir-Rot/Black Pearl) und Paketen, die etwa den intelligenten adaptiven Tempomaten, die 360-GradKameras und den aktiven Lenkeingriff umfassen, kommt unser Testwagen auf 49.800 Euro. • Der hinzukriegen.“meterknappKollegemotiviertemeint,500KiloReichweite Der große Lavendel hat Glück, er kann über die sehr tiefe Ladekante drüberschauen; Kofferraumvolumen für die Kompaktklasse richtig gut; auch der 12,3-Zoll-Screen für die Cockpitanzeigen ist gestochen scharf; grundsätzlich fehlt uns
bei den möglichen Anzeigen aber die für die aktuelle Ladeleistung; tolle Stoffauswahl mehr oder weniger im gesamten innenraum; sehr gemütliches Auto, bei Bedarf durchaus kurvenfreudig Renault Megane E-Tech Techno EV60 optimum charge Leistung | Drehmoment 218 PS (160 kW) | 300 Nm 0–100 km/h | Vmax 7,5 s. | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad Reichweite (max.) | Batterie 450 km (WLTP) | 60 kWh Ø-Verbrauch 16,1 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC ca. 6:25 h1 | ca. 42 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 440–1.332 l | 450 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 5 Jahre/100.000 Kilometer Basispreis | NoVA 44.900 (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: Fesches Design innen wie außen Das vermissen wir: One-Pedal-Driving Die Alternativen: Cupra Born, VW ID.3 1 11 kW 3-phasig; 2 130 kW von 10 auf 80 % Werksangaben electric WOW #3-2022 39
Sharetoo für kurze Wege und auch des Öfteren auch für einen Tag oder ein ganzes Wochenende (Anm.: Freitag bis Montag ab 87 Euro). Mit unseren Partnern ist darüber hinaus sichergestellt, dass immer Ökostrom durch das Ladekabel fließt, wenn unterwegs aufgeladen wird. Welche Mobilitätsformen sehen Sie als Konkurrenz? Wir sehen keine Angebote als Konkurrenz, das Zusam menspiel aller Marktteilnehmer im Mobilitätsbereich ist essenziell. Insbesondere sehen wir uns als perfekte Ergänzung zum öffentlichen Verkehr, wie jenen der Wiener Linien in der Bundeshauptstadt. In Kooperation mit den Wiener Linien bieten wir neuerdings unter dem Namen „WienMobil Auto“ flächendeckendes E-Carsha ring in der Bundeshauptstadt an. Und was plant Sharetoo für die Zukunft? Wir werden ein österreichweites E-Carsharing-Angebot aufbauen und weitere Partnerschaften eingehen. Zusätz lich launchen wir zeitnah die Porsche Mobility App: Dort können KundInnen mit einem Kundenaccount ihre Mobilität bzw. ihr gewünschtes Fahrzeug von Minuten bis hin zu mehreren Monaten ganz einfach per App buchen. • Wir werden AngebotE-Carsharing-österreichweiteseinaufbauen.“ Steffen Gersch Steffen Gersch, Geschäftsführer der Porsche Mobility GmbH, über das Elektroauto-Carsharing Sharetoo. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Sharetoo Das ist Sharetoo Stationsgebundenes, rein elektrisches Carsharing der Porsche Bank. Gemeinden, Wohnbauträger, Unternehmen und Händler schätzen das leicht umzusetzende Angebot. Die Fahrzeuge werden mit einer Telematiklösung ausgerüstet und über eine App verwaltet. Wartung, Steuern, Versicherung etc. sind in den gestaffelten Tarifen (von flexiblen Nutzern bis zu Vielfahrern) inkludiert. Relativ neu ist das Angebot in Wien, wo Cupra Born, VW ID.3 und Škoda Enyaq iV mit oder ohne Grundgebühr, stundenweise oder mit Paketen (Tag etc.) bereitstehen. mitrechnetSteffenCarsharingdasE-FahrzeugeKonzernsMarkenVerschiedenedesstellenfürreinelektrischebereit;Gerschnochneuer65Stationen
40 electric WOW #3-2022 Sharetoo wächst gerade in Wien, startete ursprünglich in Gemeinden und Communities. Wie sieht es mit News auf dem Land aus? Steffen Gersch: Unser Pilotbetrieb seit 2016 wurde immer weiter optimiert und immer digitaler. Wir haben von unseren über 20 Gemeinden eine großartige Annahme des Angebots, nicht zuletzt, nachdem gerade die erste Generation der rein elektrischen Fahrzeuge (Anm.: Volkswagen e-Golf) auf brandaktuelle Volkswagen ID.3 ausgewechselt wurde. Wie viele Fahrzeuge sind derzeit in Wien im Einsatz und an wie vielen Stationen kann man sie abholen? Aktuell sind gerade 50 Stationen dazugekommen, wir halten also bei rund 60 Stationen, das Jahr 2022 wollen wir mit 65 Stationen und rund 100 Fahrzeugen abschließen. Welche Kriterien muss so eine Station erfüllen und warum setzt Sharetoo überhaupt auf fixe Standorte? Hochfrequentierte Toplagen wie die WU, der Haupt bahnhof oder die Kärntnerstraße standen anfangs im Mittelpunkt. Nun soll die Flächen deckung erreicht werden. Fixe Standorte sind für uns die richtige Kombination mit dem öffentli chen Verkehr, der in Wien perfekt aufgestellt ist. Dazu profitieren die Kunden von der Planbarkeit. Sie bekommen das gewünschte Auto zum gebuchten Zeitraum an einem fixen Standort und müssen das Auto bei der Abholung nicht suchen. Genauso steht bei der Rückgabe der Park platz bereit und die Parkplatzsuche entfällt. Wie sieht es mit den Lade- und Parkkosten aus? Ladekosten sind immer inkludiert, dazu liegt eine Lade karte in jedem Fahrzeug auf. Die Kosten für Parken außerhalb des fix zugewiesenen Stellplatzes sind durch die NutzerInnen zu tragen. Viele Kunden nutzen
WienstartetSharetooindurch
Der NX 450h+ E Four ist der erste Plug in von Toyotas Nobeltochter und auch sonst in vielerlei Hinsicht ein Ausblick darauf, was man von Lexus in Zukunft erwarten darf. Also viel!
Fescher Erstling
Text & Fotos: Johannes Posch
NXLexus450h+ E-Four Leistung | Drehmoment (Nm) 309 PS/227 kW | 227+270+121 0–100 km/h | Vmax 6,3 s | 200 km/h Getriebe | Antrieb stufenlose Aut. | Allrad E-Reichweite 74 km (WLTP) Ø-Verbrauch 1,0 l/100 km | 16,5 kWh /100 km Ladedauer ca. 2,5 h1 | ca. 9 h2 Kofferraum | Zuladung 545–1.1436 l | 475 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 3 Jahre | 5 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA 59.950 (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: Design, Cockpit, Qualität, Souveränität Das vermissen wir: etwas mehr Platz – überall Die Alternativen: Mercedes GLC, BMW X3 etc. 1 6,6 kW 1-phasig AC; 2 Haushaltssteckdose Werksangaben electric WOW #3-2022 41
Das im Nx debütierende neue schnitthöchstensverhältnisseingehtSoftware;nomiegefälltLexus-CockpitmitguterErgo-undtop-aktuellerkonkretimNxauchdieübersichtOrdnung;dieplatz-sindaberKlassendurchL angweilig waren Lexus-Modelle optisch noch nie, auch der bisherige NX nicht. Dennoch wirkt der frische besonders selbstbe wusst. Muss er aber auch. Immerhin legt er sich unverfroren und direkt mit einigen der erfolgreichsten PremiumAutos überhaupt an – also etwa dem BMW X3 oder dem Mercedes GLC. Rein optisch stiehlt er beiden jeden falls ganz bestimmt die Show. Auch im Innenraum, der von einem riesigen 14-Zoll-Touchscreen dominiert wird, mit raffinierten (Aufpreis-)Details (wie in ihrer Funktion variablen Tasten am Lenkrad oder elektronisch öffnenden Türen) auftrumpft und in Sachen Materialien und Verarbei tung uneingeschränkt überzeugt. Da verzeiht man dann auch bereitwillig, dass das Platzangebot zwar ausreicht, aber keine neuen Maßstäbe setzt. Unaufgeregter Gleiter Das Fahrwerk ist komfortabel ausge legt, die Lenkung leichtgängig und im rechten Maße direkt, Traktion kein Thema und der Antrieb souverän und effizient. Ersteres überrascht bei 309 PS Systemleistung freilich wenig. Der Lexus reagiert unverzüg lich und kraftvoll auf Gasbefehle. Sowohl im reinen Akku-Betrieb, der im Alltag übrigens locker für über 50 Kilometer E-Reichweite taugt, als auch im Hybrid-Modus, in dem sich der manierlich mit den beiden E-Motoren nermotorlosesproGespanndürfteteres,bemerkbarstarker2,5-Liter-SaugerzusammenarbeitendenurbeiwirklichBeanspruchungakustischmacht.AberauchLetzalsodasThemaEffizienz,Kennerkaumerstaunen.DasausjeeinerE-MaschineAchseunddemaneinstufenGetriebegeflanschtenVerbrenwarundistfürseine
Sparsamkeit weithin bekannt. Und mit einem Testverbrauch bei leeren 18,1 kWh fassenden und bis zu 6,6 kW ladbaren Akkus von 6,2 Litern (deckungsgleich mit dem Wert des Vollhybrid übrigens) macht der NX450h+ E-Four da keine Ausnahme. Einzig, Schnäppchen ist er keines. Ein Basispreis von 59.950 Euro brutto ist happig, die 80.000er-Marke mit einer der vier Ausstattungslinien und ein paar Extras leicht erreichbar. Immerhin: Exklusiv für Gewerbekunden wartet eine attraktive Business-Line. •
bleibt ein reguläres erstes Löschen nicht aus, Sack wie Container kümmern sich lediglich darum, dass unberechenbare Gefahren wie spätere Selbstentzündungen von Lithium-Ionen-Akkus in Schach gehalten werden. Mithilfe von drei Personen wird das Fahrzeug in das EIS gepackt, dann folgt terieeinheitkompletteBefindetBefüllung.diesichdieBatunter Wasser, kann das Vehikel von einem Abschleppdienst abtransportiert werden. Das Material würde 15 Tonnen vertragen, im Nor malfall sind es – je nach Gewicht des gelöschten Fahrzeugs – eher knapp fünf Tonnen. Bis zur Endverwertung kann es kompakt im EIS bleiben. Ein Vorteil davon ist die mehr oder weniger unkomplizierte Lage rung, da kein Abstand zu anderen Objekten gewahrt werden muss.
Übrigens: Grundsätzlich brennen Elektroautos nicht öfter als Pkw, die Sprit mit sich führen. Schön, dass für den höheren Löschaufwand neue Lösungen ertüftelt werden. •
Der VerwendungeinenochnichtsichE-taineralswenigerLöschsackneuartigesollAufwandeinLöschcon-verursachen;transportergehendarinallerdingsaus;auchfehltdieLösungfürmehrmalige
nimm ein Sackerl für dein … E-Auto
Nachdem ihm diese zu aufwendig vorkam, bastelte er mit Sackerln und Spielzeugauto herum, bis er auf die Firma Vetter stieß, die offene Ohren für die neuartige Idee hatte.
Die Erfindung des Löschsacks geht laut dem Portal „EFahrer“ auf einen Feuerwehr-Kommandanten zurück, der 2017 in einem Seminar von der Container-Löschmethode erfuhr.
Bis zur Endverwer tung kann das Fahrzeug unkompliziert gelagert im EIS bleiben.“ Wenn ein Elektrofahrzeug gebrannt hat, ist die Gefahr bekanntlich nicht restlos gebannt. Für den sicheren Abtransport mit der passenden Kühlung wurde nun ein Löschsack entwickelt. Die Idee dazu stammt aus Deutschland.
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Vetter GmbH, Vecteezy.com Das Wort Sack wird von der Vetter GmbH aus Zülpich in Nordrhein-Westfalen natür lich nie erwähnt. E-Vehicle Isolation System heißt die neue Lösung, mit der Elektrofahrzeuge nach einem Brand gekühlt, angehoben und abtranspor tiert werden können. „Wenig Wasser, große Wirkung!“, fasst es die Firma zusammen. Nur 2.000 Liter Wasser nötig Bisher musste für die erwünschte Wirkung ganz schön viel Flüssigkeit aufgewendet werden. In einem klas sischen Löschcontainer bemühen sich locker 10.000 Liter Wasser um die Abkühlung eines Fahrzeugs. Mit dem EIS, wie der Spezialsack aus beidseitig PVC-beschichtetem Poly estergewebe abgekürzt wird, sind bloß 2.000 Liter nötig. Wie gewohnt 42 electric WOW #3-2022
Mittels Füllstandsanzeige bleibt der aktuelle Wasserstand immer im Blick. Sollte es erforderlich sein, kann jederzeit erneut Wasser einge bracht werden. Am Beginn stand eine Bastelei An einer Lösung zur mehrmaligen Verwendung des EIS wird erst gear beitet. Derzeit muss der Sack wegen einer etwaigen Kontamination mit ausgetretenem Elektrolyt spe ziell entsorgt werden. Mit 500 mal 250 Zentimeter ist die PVC-Plane, die mit Gurten um das Fahrzeug gespannt wird, zu klein für große Elektrofahrzeuge wie Transporter, die ebenso immer öfter ihren Weg auf unsere Straßen finden.
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Klein, aber effektiv
In Rüsselsheim unterstützt der kleine Rocks e die Feuerwehr im Opel Stammwerk.
Text: Redaktion, Fotos: OpelViele Zellen und dann noch eng aneinander: Wenn es in Lithium-Ionen-Akkus von Elek troautos zur nicht mehr beherrschbaren Hit zeentwicklung kommt, kann das feurige Folgen haben. Die deutsche Firma Job hat deswegen ihre in Sprinkleranlagen eingesetzten BrandschutzAmpullen weiterentwickelt. Kettenreaktionen vermeiden Mit der E-Bulb kann der Stromkreis unterbrochen und die Spannung durch ein Abschalten von Seg menten des Akkus reduziert werden. Der gefürch tete „Thermal Runaway“, die Kettenreaktion von Zelle zu Zelle, soll so vermieden werden. Die Funk tion der Ampulle ist ganz simpel: Steigt die Tem peratur über einen Schwellenwert, platzt sie, löst eine vorgespannte Zugfeder aus und unterbricht den Strom. Dazu verhindert die in ihr enthaltene Flüssigkeit Lichtbögen. • Bekanntes in EineVonEinsatzgebietneuemderSprinkleranlageinsEAuto:AmpulleschütztvorFolgeschäden
Text: Redaktion, Fotos: Job Group
Wenn Sie das Fahrzeug im Foto oben nicht kennen: Kann passieren, in Öster reich bietet der Opel-Importeur den Rocks-e gar nicht an, beginnt den Elektroreigen mit dem mehr als 1,5 Meter längeren Corsa-e. Im Rüssels heimer Opel-Werk ist der Flitzer in seiner schwarz-roten Livree aber nicht mehr wegzudenken. Der kommt in jeden Winkel Ergibt das Sinn? Klar, mit dem Wendekreis von 7,2 Metern kommen die Helfer vor Ort in jeden Winkel und dürfen sogar in den Gebäuden unterwegs sein, es gibt ja keine lokalen Emissionen. Da spart sich manch Mitarbeiter einiges an Fußweg! Reichlich Platz für Werk zeug ist auch vorhanden: Wenn der Mikro-Stromer mit seinen 75 Kilo meter WLTP-Reichweite auftaucht, werden zum Beispiel die Feuerlö scher überprüft. Die aufgeklebten Notrufnummern sind als Merkhilfe immer praktisch und wenn tatsäch
lich einmal ein Notfall eintreten sollten, warnt der Rocks-e mit Front blitzer und wäre.werden,klassereichmobilitätalsRocks-eaufgezeigtmeterEinsatz(OpelVorausentwicklungwehrmitarbeitern,alsEntstandenSondersignalanlage.istderfolierteKnirpsGemeinschaftsarbeitvonFeuerKollegenderundvonOSVSpecialVehicles).Mitseinemaufdem1,9QuadratkilogroßenWerksgeländesollwerden,wievielfältigderistunddassermehrtaugt,jungeMenschenandieElektroheranzuführen.InÖsterdürfteerlautFührerscheinAMab15Jahrenbewegtwennerdennerhältlich •
Mit einem laufend angepassten Angebot geht die ÖAMTC Fahrtechnik auf die sich verändernde Mobilität ein. Bereits seit 2019 gibt es etwa Schnellladesta tionen für den flotten Stromschub an allen acht Standorten in Österreich. Auf die Infotainment.AblenkungsfaktorderwieauchzugeschnittenFortbewegungmodernesindKursinhaltezumBeispielimmergrößere Auch ohne Elektrofahrzeugeigenes Mit ihrer Vernetzung in der Automo bilbranche bemüht sich die ÖAMTC Fahrtechnik weiterhin, verstärkt in die Elektromobilität zu gehen. Zu den Plug-in-Hybriden von Seat sollen 2023 Elektrofahrzeuge des Importeurs kommen. So können auch Personen, die selbst kein
Elektromobilisten und solche, die es werden wollen, fühlen sich bei der ÖAMTC Fahrtechnik wohl. Diverse Partner stellen Übungsautos.
Mit dem hiesigen Seat-importeur als E-Mobility-partner wird das Angebot an übungsfahrzeugen künftig ausgebaut; auch auf zwei Rädern kann man bei der ÖAMtC Fahrtechnik elektrisch unterwegs sein; laden flott an der DC-Säule: Kia e-Soul und e-NiroMit den Trainings der ÖAMTC Fahrtechnik wird die Mobilität der Zukunft eine Spur sicherer.“ Ernest Loidl 44 electric WOW #3-2022
Flüsterleise trainieren
Text: Redaktion, Fotos: Christian Houdek (1), ÖAMTC Fahrtechnik
Deswegen profitieren vom Führer scheinneuling bis zum erfahrenen Motorsportler alle von der enormen Bandbreite des Trainingsangebotes der ÖAMTC Fahrtechnik unter Begleitung geschulter Spezialisten. Sie verbindet als einziger Anbieter von Ost- bis Westösterreich in ihren Pkw-Trainings Fahrtechnik, Elektromobilität und modernste Assistenzsysteme, um die Mobilität der Zukunft eine Spur sicherer zu machen!“ • elektrifiziertes Fahrzeug besitzen, in diese neue Autowelt hineinschnuppern und wertvolle Erfahrungen sammeln. Ebenso flächendeckend werden die BEV von Kia, der e-Niro und der e-Soul, in den ÖAMTC Fahrtechnik Zentren angeboten. Nachdem auch immer mehr Kurs teilnehmer mit Elektrofahrzeugen das Trainingsangebot wahrnehmen, erweist sich die etablierte GleichstromLadeinfrastruktur als sehr nützlich. Mit leerem Akku nach einem Kurs muss niemand nach Hause fahren. Effizienz und Sicherheit im Fokus Mit speziellen E-Mobility Trainings bringen die Instruktoren Themen wie geräuscharmes Fahren, stufenloses Schalten, Anfahrmoment, Schwer punktlage, Reichweitenoptimierung et cetera den Interessierten näher. So werden Effizienz und Sicherheit gleichzeitig in den Fokus gerückt. Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge nimmt man sich in der ÖAMTC Fahrtechnik der modernen Antriebsarten an. Dazu kommen – noch ziemlich neu – die Elektroroller nach dem Vorbild des Easy Way E-Roller-Systems des ErnestAutomobilclubs.Loidl,Leiter Organisation und Infrastruktur der ÖAMTC Fahrtechnik: „Routine perfektioniert Talent.
Stromer von Format Was die Beliebtheit des Tucson PHEV sicherlich befeuert, ist das ausgesprochen praktische und erfolg reiche Format – nicht zu groß, nicht zu klein –, was allerdings reichlich vergleichbare Konkurrenz am Markt mit sich bringt. Was dem Tucson sicherlich fehlt – vor allem ange sichts der Tatsache, dass Hyundai bei anderen Modellen keine Scheu hat, alle Antriebe zu verbauen –, ist eine rein batterieelektrische Variante. •
Ansparen für den Elektriker
Selbst nach einiger Zeit wirkt das Exterior Design des tucson noch aktuell, wenn auch nicht mehr hundertprozentig trendy Auch hinterbänkler reisen komfortabel, dank Dreizonenklima auch mit temperierung nach eigenem Gutdünken
Beschleunigung kann zwar von einer E-Auto-typischen Reaktion auf Gasfußbefehle nicht die Rede sein, dennoch ist der Stecker-Tucson mitnichten eine lahme Ente.
D er Hersteller gibt an, dass der Tucson PHEV beachtliche 62 rein batterieelektrische Kilometer hinlegt. Im echten Leben versorgt der 32 kWh große Akku das fesche SUV mit der markanten Lichtsignatur gut und gern 50 Kilo meter lang mit Fahrenergie, ehe das archaisch anmutende Verbrenner geräusch die selige Ruhe des Dahinstromerns jäh unterbricht. Damit kann sich der Tucson in der aktuellen Riege der Teilzeitstromer absolut sehen lassen. Abstinenz von der Apokalypse Wer den Wagen also an Dienst- oder Wohnort regelmäßig anstöpselt und keine überdurchschnittlich langen Distanzen zwischen sich und seine diversen Lebensmittelpunkte kommen lässt, kann die abenteuer lichen Rallyes, welche die Treibstoff preise derzeit hinlegen, weitgehend ignorieren. So lässt sich denn auch Bankguthaben sammeln für die Anschaffung eines vollelektrischen Hyundai, derer es ja einige hoch interessante gibt. Doch selbst auf den langen Märschen zur entfernten Verwandt schaft oder zur Sommerfrische an idyllische Strände punktet der PHEV mit Verbräuchen rund um die 6-l-Marke, ohne dass Fahrer und Passagiere bei Leistung oder Komfort gezwungen wären, Abstriche zu machen. Der Tucson mit Doppelantrieb ist nämlich artentypisch gutmütig bis gemütlich gefedert, die 265 PS Systemleistung stellen mehr als genug Vortrieb für jede Fahrsituation diesseits des Unvernünftigen bereit. Dazu passt das etwas träge Auto matikgetriebe, dessen Fahrstufen übrigens ganz zeitgemäß per Knopf druck eingelegt werden. In puncto
electric WOW #3-2022 45 Hyundai Tucson N-Line 1.6 T-GDI Plug-In 4WD Leistung | Drehmoment 265 PS (195 kW) | 350 Nm 0–100 km/h | Vmax 8,2 s | 191 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang aut. | Allrad E-Reichweite 62 km (WLTP) Ø-Verbrauch 1,5 l/100 km | 17,7 kWh /100 km Ladedauer 1,7 h1 | 6:30 h2 (je 10-80 %) Kofferraum | Zuladung 588–1.721 l | 536 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 5 Jahre | 8 Jahre/160.000 km Basispreis | NoVA 53.990 (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: innen und außen ein fescher Kampl Das vermissen wir: rein elektrische Variante Die Alternativen: Nissan Qashqai, Škoda Karoq 1 7,2 kW 1-phasig AC; 2 Haushaltssteckdose Werksangaben
Der Hyundai Tucson PHEV schafft den Alltag locker rein elektrisch. Was tun mit dem ganzen gesparten Benzingeld? Wir hätten da schon eine Idee. Text und Fotos: Mag. Bernhard Katzinger
Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: BMW, VW, Wilke
Der Faktencheck von electric WoW TEIL 2: Die Zukunft der E-Auto-Batterien
Quarks oder Quargel?
noch ist nicht klar, was sich durchsetztlangfristig schafft Verunsicherung, denn niemand will in wenigen Jahren einen Quasi-Neuwagen fahren, der technisch überholt ist. Die primäre Frage ist also: Lohnt sich das Warten? Weil: Welches Potenzial schlummert noch in der Lithium-Ionen-Technologie? Oder versprechen andere Zelltypen doch so viel mehr Sicherheit und Reich weite? Und wann kommt endlich die Feststoffbatterie zum Serieneinsatz? Antworten auf all diese Fragen hat Professor Manfred Schrödl, Vorstand des Instituts für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der Techni schen Universität Wien, der über aktuelle Entwicklungen die Zukunft der Elektroautobatterien betreffend bestens informiert ist. Li-io-Akku: noch 50 prozent potenzial De facto alle Elektro-PkwAkkus basieren derzeit auf der Lithium-Ionen-Technologie. Das ist kein Wunder, bringt der Zelltyp doch viele Vorteile mit. Dazu zählen etwa eine hohe Energiedichte, eine lange Lebensdauer, die Schnellladefähig keit und die Bereitstellung von hohen Stromstärken. Außerdem weist sie eine äußerst geringe Selbstentlade fähigkeit auf und kennt keinen Memory-Effekt. Dafür fühlt sie sich nur bei wobeischonVorteileDivaTemperaturenoptimalenwirklichwohl.UnddasreaktionsfreudigeLithiumhatihrdenRufeinerbrandgefährlicheneingebrockt.DieüberwiegenaberjetztdieNachteile,dieWissenschaftnoch Elektroautos haben eine erstaun lich lange Geschichte. Und dennoch scheint ihnen erst jetzt die Zukunft zu gehören. Denn der offensichtliche Klimawandel, die spürbaren negativen Folgen der Abhängigkeit von fossilen Kraft stoffen und nicht zuletzt das gewach sene Angebot an E-Autos schieben die Nachfrage derzeit kräftig an. Und alles deutet darauf hin, dass der E-Antrieb diesmal gekommen ist, um zu bleiben. So sehr die konventionellen Motoren in den vergangenen Jahrzehnten von Innovationen getrieben waren, so rasch schreitet die Entwicklung bei der Elektrifizierung der Fahr zeuge voran. Ein zweischneidiges Schwert, weil einerseits dadurch Alltagstauglichkeit, Reichweite und Ladeleistungen weiter optimiert werden. Andererseits wartet ein nicht kleiner Teil der interessierten potenziellen E-Autofahrer gegen wärtig mit dem Kauf auf die nächste technische Entwicklungsstufe, wann auch immer die kommen wird. Das Die Batterie ist das Herzstück eines Elektroautos. Intensiv wird deshalb an Anoden, Kathoden, Elektrolyten und Co geforscht und unter anderem mit Magnesium, Natrium, Sauerstoff und Schwefel experimentiert. Doch was muss der Akku der Zukunft können? Und wieso ist die Wasserstoffbrennstoffzelle keine Batterie Alternative für den breitflächigen Einsatz in Pkw?
tU-Wien-professor Dr. Manfred Schrödl: in wenigen Jahren werden preisgünstige Mittelklassefahrzeuge auch im Winter 500 Kilometer Reichweite schaffen 46 electric WOW #3-2022
Wasserstoff nicht vergeuden Einen massiven Rollout des Wasser stoffantriebs im Pkw-Bereich sieht der Universitätsprofessor übrigens kritisch: „Elektrofahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle haben nur dort eine Berechtigung, wo kein Akkubetrieb sinnvoll möglich ist. Die Gründe dafür liegen in der Energie effizienz und den Investment- und Betriebskosten. Das bedeutet, wir brauchen den regenerativ zu erzeu genden Wasserstoff für die Chemieund Stahlindustrie sowie für die Winterstromerzeugung in Gaskraft werken mit Fernwärmeauskopplung. Wir dürfen ihn daher nicht in Kraft fahrzeugen vergeuden.“ •
AkkusdeutlichtFeststoffbatterienWinterzeugePreisgünstigekommenMittelklassefahrkönntendannauchim500KilometerweitfahrenvertragenhoheemperaturenbeimSchnellladenbesseralslithium-Ionen-
Lithium Ionen Batterien werden noch einige Jahre die führende Technologie bleiben.“
Diese zu verbessern, ist aktuell ebenfalls Gegenstand der Forschung, wobei ich damit rechne, dass noch etwa fünf Jahre bis zu serienfähigen Lösungen vergehen werden.“
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Fast-Facts zur batterieentwicklung lithium-Ionen-Akkus haben noch das Potenzial für eine leistungs steigerung von rund 50 Prozent Natrium-Ionen-Akkus sind viel versprechend, weil Natrium quasi unendlich verfügbar ist Magnesium hat den gleichen Sicherheitsnachteil wie lithium: Es reagiert mit der luft Akkus werden künftig eine kleinere Bauform – bei gleicher leistungsfähigkeit – aufweisen Feststoffakkus werden in circa fünf Jahren erstmals in der Serie zum Einsatz
viel Potenzial erkennt, wie Schrödl klarstellt: „Die Energie- beziehungs weise Leistungsdichte hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdop pelt. Dabei sind die theoretischen davonIcherreicht.langheutewerteGrenzauchnochnichtgeheaus, dass die Energiedichte in den nächsten Jahren nochmals um mindestens 50 Prozent gesteigert werden kann. Fakt ist also, LithiumBatterien werden noch einige Jahre die führende Technologie bleiben.“ Doch freilich wird auch an anderen Zelltypen geforscht. Dabei sind vor allem Natrium und Magnesium viel versprechend, wie Schrödl konkre tisiert: „Beide sind prinzipiell gut geeignet, das Lithium zu ersetzen. Der Vorteil dieser leichten Metalle ist die sehr gute Verfügbarkeit, Natrium ist praktisch unbegrenzt vorhanden. Allerdings sind die Atome von Natrium und Magnesium größer als jene von Lithium, wodurch die Akkus nicht so kompakt gebaut werden können.“ hoffnung und herausforderung Als das heißeste Eisen im Feuer gelten aber Feststoffbatterien. In ihnen wird der derzeit flüssige Elektrolyt, der den Ionen transport zwischen Anode und Kathode ermöglicht, durch eine feste, kristallför mige Struktur ersetzt. Dadurch elimi niert sich die Brandgefahr. Schrödl: „Als Materialien für den Elektrolyten kommen Polymere beziehungsweise Keramiken aus Schwefel- oder Sauerstoffverbin dungen infrage. Im Moment ist aber noch nicht klar, was sich langfristig durch setzt.“ Fakt ist, dass die Feststoffbatterie dadurch wesentlich sicherer ist und auch höhere Temperaturen besser verträgt. Außerdem kann die große Graphitanode durch eine sehr dünne Lithiumschicht ersetzt werden: „Diese Metallschicht wird aus den wandernden Lithium-Ionen selbst aufgebaut. Die Herausforderung ist, dass diese Metallschicht gleichmäßig auf der gesamten aktiven Fläche entsteht, daran wird gerade intensiv geforscht.“ Auch in Europa, wie Schrödl beschreibt: Die Forschungsinstitute konzentrieren sich vor allem auf Verbesserungen in den Anoden-, Kathoden- und Elek trolytmaterialien und deren Strukturen sowie in den Grenzschichten dazwischen. Gelingt diese Optimierung der Graphitanode, dann kann die Batterie außerdem wesentlich kompakter aufge baut werden, wobei Schrödl von einem „Einsparpotenzial von circa einem Drittel des Volumens beziehungsweise des Gewichts“ ausgeht. Das heißt: Feststoff akkus wären nicht nur sicherer und umweltfreundlicher, sondern auch kleiner und leichter, was wiederum die Effi zienz der E-Autos weiter steigern würde. Doch wie vieles hat auch die Feststoffbatterie (noch) einen Nachteil, wie der Universitätsprofessor erklärt: „Der feste Elektrolyt hat bis jetzt eine schlechtere Ionenleitfähigkeit.
Gelingt das, wäre man nah am Ziel des Super-Akkus: „Durch die eliminierte Brandgefahr aufgrund des kris tallinen Elektrolyten kann mit höheren Strömen geladen werden. Und durch den Wegfall der massiven Graphita node kann mindestens ein Drittel mehr Energie – und damit auch ein Drittel höhere Reichweiten – gegenüber einer Flüssigelektrolyt-Batterie im gleichen Bauraum verbaut werden.“ Schon bald könnten laut Schrödl „preisgünstige Mittelklassefahrzeuge im Winter 500 Kilometer Reichweite“ bieten.
M it Angebot und Nachfrage ist es so eine Sache, denn in der derzeitigen Lage bestimmt eher die Knappheit an Halbleitern und Rohstoffen, was von den Autoherstellern produziert wird. Und da heißt es: Hochmargige Fahrzeuge vor! Fans von Elekt roautos hatten 2022 insofern Glück, wie man am öster reichischen Markt sieht. Fast um 20 Prozent rasselten die Neuzulassungen – bei Redaktionsschluss lagen uns die offiziellen Zahlen von Jänner bis Juli vor – insgesamt herunter. Bei den Stromern betrug der Rückgang gerade einmal 3,18 Prozent. tesla dominiert gleich zwei Segmente In anderen westeuropäischen Märkten legen Elektro autos nach wie vor zu. Günther Kerle, Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure (IV), betont, dass die Hersteller in Österreich nicht so hohe Spannen haben. Gibt es wenig Ware, werden andere Märkte eher bedient. Interessant: Während der elektrische Fiat 500 in Europa der E-Spitzenreiter ist, kann er in Österreich gerade mal sein Segment dominieren. Bei uns liegt das Model Y von Tesla klar voran, der Cupra Born folgt bereits mit etwas Abstand. Um Ihnen einen Überblick über den österreichischen Elektroautomarkt zu vermit teln, haben wir die Top 3 der spannendsten Segmente aus der Statistik
gefiltert. • Elektroautos halten die Fahne hoch Insgesamt ging der österreichische Automarkt von Jänner bis Juli 2022 um über 19 Prozent hinunter. Bei den E Autos war der Fall gering, immerhin sind hier die Margen hoch. Text: Redaktion, Fotos: Hersteller kleine/kompakte: 1.485 CUpRA BORN 649 RENAULt ZOE 569 BMW i3 crossover/SuV: 1.947 tESLA MODEL y 1.028 ŠKODA ENyAq iV 740 FORD MUStANG MACh-E Stadtflitzer: 474 FiAt 500 E 316 MiNi ELECtRiC 238 DACiA SpRiNG Pkw-busse: 144 MERCEDES eVitO 42 pEUGEOt E-tRAVELLER 28 FiAt E-ULySSE luxusklasse: 273 BMW ix 161 pORSChE tAyCAN 42 MERCEDES EqS limousinen: 468 tESLA MODEL 3 330 pOLEStAR 2 249 BMW i4 wasserstoff: hier tut sich nach wie vor nicht viel 2022 wurden mit Brennstoffzellenantrieb 14 Hyundai Nexo neu in Österreich zugelassen. Klingt nicht nach viel, ist im Vergleich zu 2021 aber ein enormer Anstieg: plus 133,33 Prozent. Im letzten Jahr kamen sechs Fahrzeuge, die Wasserstoff tanken, frisch in den Verkehr. Mit fünf Mirai hatte toyota hier die Nase vorn. 2023 bringt nicht viel Neues, Stellantis will Kleinserien seiner leichten transporter als „Hydrogen“ bringen. 14 NhStüCKyUNDAiExO 3,18MiNUS %16.779202117.33015.00012.0009.0006.0003.0000 2022 JäELEKtROAUtONEUZULASSUNGENNNERBiSJULi: 48 electric WOW #3-2022
Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Deus Automobiles sich. Neben der erwähnten Leistung werden 2.040 Newtonmeter, über 400 km/h Spitze und ein Sprint in 1,99 Sekunden auf 100 km/h angegeben. Gewicht: derzeit 1.850 Kilogramm. Alltagstauglichkeit gegeben Im Vergleich zu anderen Hypercars ist Sportlichkeit aber nur die eine Seite des Vayanne. Die 1,19 Meter flache Flunder, von der nur 99 hoch individuelle Exemplare hergestellt werden sollen, wird laut Butuca zudem sehr alltagstauglich. Ordent liche Bodenfreiheit (12 Zentimeter), ein Frunk und ein Golfbag-taugli cher Kofferraum gehören ebenso dazu wie ein klagloses Bedien system. Neben dem obligaten Touch screen gibt es zahlreiche Schalter, da freut man sich auf’s Angreifen. Das 800-Volt-System und eine 85-kWhBatterie sorgen für schnelles Laden und eine angemessene Reichweite von etwa 500 Kilometern. Bleibt nur zu hoffen, dass das fesche Austro-Supercar nicht so flott wie es fährt in den Vitrinen der Sammler verschwindet. Die Limitierung und der Preis (mehrere Millionen Euro) sprechen wohl dafür. • Der orange Blitz im Logo weist auf die E-philosophie der Marke hin; die insassen genießen ein diebefinden;auchCockpit,luxuriös-sportlichesindemsichechteSchalterpreis:wohlandreiMillionenEuro Er soll erst 2025 auf den Markt kommen, hat aber schon einiges von der Welt gesehen: Weltpremiere feierte der Deus Vayanne Mitte April in New York, anschließend wurden spezi elle Events der alten Welt besucht, darunter der Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See und die Top Marques Monaco. Ende August dann wieder ein Auftritt in den USA, beim Pebble Beach Concours d’Elegance verdrehte der 2.243 PS starke Sportwagen die Köpfe des noblen Publikums. insgesamt drei Elektromotoren Ganz so plötzlich wie man glaubt, ist Deus Automobiles nicht aufge taucht, bereits 2020 wurde die Marke von Adrian-Filip Butuca ins Leben gerufen. Der in Wien lebende Youngster designte das Fahrzeug mit den drei Elektromotoren (zwei davon an der Hinterachse) selbst und hat sich für die Umsetzung mit starken Partnern zusammengeschlossen. Italdesign hat große Erfahrung in exklusiven Kleinstserien, der Elek troantrieb stammt von Williams Advanced Engineering und hat es in electric WOW #3-2022 49
Von den Göttern geküsst Deus Vayanne nennt sich der österreichische Beitrag zum Elektro Hypercar Game. Als Player dahinter entdecken wir einen jungen Wiener, Italdesign und Williams Advanced Engineering.
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Man dachte an alles, auch daran, wie man möglichst bequem ein- und aussteigen konnte. Also verwirklichte man eine Dachkonstruktion, die komplett nach hinten wegklappte, konventionelle Türen gab es keine mehr. Erst aufgrund der kleinen Komponenten konnte man ein derart revolutionäres Konzept in die Tat umsetzen.
Die Macht der Kleinen A utos wie den AMC Amitron muss man im Kontext zum automobilen Zeitgeist sehen, der bei deren Entwicklung herrschte. Die 1960er waren in den USA das Jahrzehnt der sorgenfreien Massen motorisierung: mehr Straßen, mehr Hubraum, mehr Abgase – mehr Auto in allen Dimensionen. Dennoch brachte der Clean Air Act von Präsi dent Lyndon B. Johnson ein erstes Umdenken. Sogar den Electric Vehicle Development Act brachte er 1966 auf den Weg. Schon damals war man sich der Unmengen von ungefil terten Emissionen bewusst. Der Umweltgedanke war nur ein Teil dieser Geschichte. AMC war hinter den großen Drei aus Detroit (GM, Ford, Chrysler) weit abgeschlagen. Mit Luxuscoupés oder Muscle Cars konnte man also kaum bestehen, es mussten neue Lösungen her. Dass Johnson die Entwicklung von 80 km/h war das typische Tempo der Zielgruppe des AMC Amitron: die Pendler. Somit wäre es auch nie ein Problem gewesen, dass es praktisch keinen Kofferraum gab, eine Akten tasche passte hinein. Der Plan war, den Wagen für fünf Jahre zu verle asen. Die Führungsriege bei AMC war begeistert vom jüngsten Kind. Man gab sich euphorisch, betrach tete den Amitron als fortschritt lichstes E-Auto, zweifellos absolut richtig. Dennoch ging zu Beginn der 1970er-Jahre alles den Bach runter.
Der E-Motor saß gut versteckt an der Hinterachse, die Batterien vorn, wobei zwei unterschiedliche Akku-Typen zum Einsatz kamen. Zum einen Lithium-Nickel-Batte rien mit 22,5 kWh, sozusagen als Hauptenergiespeicher.
AMC wollte mit dem Amitron die Autoidee dem E-Antrieb radikal unterordnen. Klein, leicht, dazu bereits mit Rekuperation. Alles scheiterte an der fehlenden Finanzierung
Zwei Akku-typen in einem Auto AMCs Idee hinter dem Amitron: Nicht einfach ein beste hendes Modell mit E-Motor und lahmen Blei-Akkus bestücken, wie es die Mitbewerber taten, sondern das ganze Konzept Auto überdenken und dem neuen Antrieb unterordnen. Das Resultat klingt aktueller denn je: klein, leicht, windschlüpfig, man ging wirklich radikal an die Sache ran. Was zu einer Zeit, als Autos mit fünf Meter Länge als normal galten, umso unglaublicher gewirkt haben muss. Der Amitron war lediglich 2,16 Meter kurz, hatte ein steil abfallendes Heck, war aber so breit, dass drei Sitzplätze nebeneinander realisiert werden konnten.
Elektroautos förderte, klingt zwar heroisch, hatte aber einen finanziellen Hintergedanken: Man wollte die USA unabhängiger von importiertem Erdöl machen. Mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass auch finanziell schwächere Firmen große Schritte wagen können – so auch AMC.
Kompliziert wie Apollo 11 Zum einen brach neben der HippieWelle die Ära der Muscle Cars endgültig los. Zum anderen folgte auf den liberalen Johnson 1969 mit Richard Nixon ein erzkonservativer Hardliner als US-Präsident, der den Electric Vehicle Act recht bald kippte. Doch auch wenn die Förderungen geblieben wären, am Ende schei terte der Amitron an den immensen Kosten für die aufwendige Batterie konstruktion. Allein die Steuerung der Rekuperation – heute ein paar Messwertblöcke im vorhandenen Fahrzeugnetzwerk – war damals wohl so kompliziert wie das Mond landemodul von Apollo 11. Entspre chend schaffte es der Amitron nie über den Prototypenstatus hinaus, doch zumindest seine revolutionäre Form fand in den Modellen Gremlin und Pacer Anwendung, dann aber wieder mit konventionellen Benzin motoren. •
Als alle nur V8 im Kopf hatten, dachte ausgerechnet ein Underdog völlig quer. Der Amitron war ein erstaunlich zukunfts weisendes E Mobil. Doch auch damit sollte AMC kein Glück haben.
Text: Roland Scharf, Fotos: AMC 50 electric
Nachdem sie ihre Leistung nicht sehr spontan abgaben, installierte man zusätzlich Nickel-Cadmium-Packs, die sich darum kümmerten, den Motor beim Beschleunigen mit Ampere zu bedienen. Waren diese leer, pumpten die Lithium-Batterien frische Energie nach. Eine Beschleu nigung von null auf 80 km/h in rund 20 Sekunden klingt nicht nach viel. Dennoch war die Konstruktion beein druckend, da man so nicht nur eine Reichweite von 240 Kilometern realisieren konnte. Dank der reaktionsfreu digen Nickel-Speicher galt der Amitron als erstes Auto mit Rekuperation. All das wäre mit Bleiakkus, die seiner zeit Stand der Technik waren, nicht möglich gewesen.
WWW.eLectric-WOW.at newS und teStS Von elektro-, Plug-in- hybrid- und waSSerStoFF-Fahrzeugen Sowie neuigkeiten zu l adeinFraStruktur, zubehör und entwicklungen. PLUS: VideoteStS und umFangreicheS bildmaterial zu den im magazin VorgeStellten teStberichten. Die Welt der Elektroautos, Plug-in-Hybride und Wasserstofffahrzeuge in einem Nachschlagewerk! Im großen GUIDE von electric WOW werden nicht nur aktuelle Fahrzeuge der genannten Antriebsarten vorgestellt, Sie finden auch eine Übersicht über Themenfelder wie Wallboxen und intelligente Ladekabel, Ladekarten und Lademanagement, E-AutoSharing und -Abos, spezielle Versicherungen für Stromer, smarte Lösungen verschiedenster Art, die spannendsten Veranstaltungen unter Strom und vieles mehr. Natürlich unterhalten auch redaktionelle Seiten wie der Bericht über den Green Driving Day im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Teesdorf. An unserem Leserfahrtag konnten ausgesuchte Teilnehmer auf die Teststrecke, um im Anschluss mit uns Berichte über die lässigsten elektrifizierten Autoneuheiten zu verfassen. Wir lesen uns Ende November wieder! Das Nachschlagewerk fürAntriebstechnologien der Zukunft. GUIDE #4-2022 So verlief derGreen drivin Eine Sonderausgabe von e-auto- und lintelliWallboxen,aPluG-in-Hybrid-nbieterGenteadekabeletc. ladekarten und vSundelademanaGementauto-SHarinG-aboSPezielleerSicHerunGen Smarte löSunGen GuideundunterveranStaltunGenStromvieleSmeHr! der große guide erscheint ende november 2022! Jetzt newsletter abonnieren!
Taycan Sport Turismo – Stromverbrauch kombiniert 20,2 – 24,2 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km. Stand 08/2022. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt. Soul, electri ed. Der neue Taycan Sport Turismo. www.porsche.at