FÜR DIE CHURZE | KOPERNIKUS
Längwylig
Gschicht Lorenz Pauli, Zeichnige Daniel Müller
«Mir isches längwylig», het der Whisky gseit. Das hani no nie erläbt: Em coole Kater Whisky isches längwylig! I ha überleit. «Mir chönnte ja zäme … äh …, zäme …, mir chönnte ja zäme alles längwylig finde.» Der Whisky isch ufggumpet. «So ne gueti Idee, Kopernikus! Du bisch eifach scho der bescht Kater vor Wält.»
So sy mer de los, u hei alles längwylig gfunde: Dä Maa, wo e lääre Chinderwage het übere Platz gstoosse. Das Heftli, wo sech ufem Bänkli sälber dürebletteret het, wägem Luft. Der Laschtwage, wo hindertsi i das Velo ine parkiert het. Ds Bierbüchsli, wo über d Stäge ab gheit isch: Pfsch! Blubb! Glugg! Zusch! Tschaboing! Fasch hätte mer die Frou intressant gfunde, wo mitem Absatz im Metallgitter isch blybe stecke. Aber de hei mir der Chopf gschüttlet: «Längwylig!» Nächär hei mir zäme es längwyligs Tram zum längwylige Bahnhof gno. Öpper het is mit eme Schinkesändwitsch wölle fuettere. «Weisch», het der Whisky gseit, «Schinke isch nid guet für üüs. Z salzig. U vo Frömde sött me nüüt aanäh.» I ha ne fasch nid verstande, wüu er ds Muul eso voll het gha. Aber i ha gnickt, dass mir der Schinke nume so um d Nase gschletzt isch.
ret. «Pass uuf!» het der Whisky grüeft. Aber es git Wichtigers, als ufzpasse. Laggierti Fingernegel zum Bischpil. Ändlech bini dobe gsi. Ufem Arm vom Adrian vo Buebebärg bini bis zur Hand füre gchräsmet… u bi enttüscht gsi. Nume Tubedräck. Ke Nagellagg. I ha wölle umcheere, aber das isch irgendwie nid ggange. I ha nes Gnuusch mit de Pfoote übercho. U zudäm hani itz gmerkt, wie höch obe dass i bi. Dunde sy geng meh Lüt gstande u hei Fotos gmacht. So vil, dass ds Tram nümme isch dürecho. U ds Polizeiouto nächär o fasch nid. U d Füürwehr het schliesslech o müesse d Sirene aalah. Der Füürwehrmaa, wo mi de abegholt het, het de Lüt erchläärt, d Füürwehr chömi eigetlech nid, für Chatze z pflücke. Aber dä Moudi hie syg es Sicherheitsrisiko füre ganz Vercheer gsi. Der Whisky und ig sy de heizue. So ne längwylige Tag isch öppis Schöns.
Ah ja: Am nächschte Tag isch es Bild vo mir ir Zytig gsi. U der Adrian vo Buebebärg hets dank mir o id Zytig gschafft. Vilech wird dä o mal so berüemt wien ig.
Dr Lorenz Pauli isch Chindergärtner, Chinderbuechoutor, Verleger und Verzeuer. www.mupf.ch Dr Daniel Müller zeichnet regumässig für verschiedeni Zytschrifte und Buechverläg wie z.B. d Globibüecher. www.illumueller.ch
De sy mer wyter. Bis zum Dänkmal. Der Whisky hets kennt. Er het gseit: «Darf i vorstelle: Der Adrian vo Buebebärg.» I ha zersch ufegluegt u gnickt, u de hani der Whisky sträng aagluegt: «Itz söttsch ihm no säge, wär ig bi!» Der Whisky het der Chopf gschüttlet. «Dii kenne alli.» I ha wider zum Dänkmal ufegluegt u ha vom Whisky wölle wüsse: «Werum het dä d Hand so komisch vor sich usgstreckt?» Der Whisky hets nid gwüsst. Aber mir isches i Sinn cho: «D Frou Bill macht das albe oo, we si sech d Fingernegel früsch laggiert het. De luegt si se o so aa. Dä het garantiert laggierti Fingernegel.» «Das gseht me vo hie uus nid. Aber i gloubes eigetlech nid. Dä het ja e Rüschtig anne, wie ne Ritter. Da passe doch keni laggierte Fingernegel derzue …» Mängisch wottis gnau wüsse. I bi mit Aalouf los, bi der Sockel vom Dänkmal ufe gschpuelet, bi ggumpet, balanciert u gchlätte-
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