BÄRN! 3 /2020

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BÄRN! INTERN | 60 MAL BÄRN! MAGAZIN

60-mal BÄRN! Magazin – unentbehrliche Freischaffende Text und Bild Michèle Freiburghaus

Auch nach der Pensionierung arbeitest du weiter – warum? In erster Linie, weil mir meine Arbeit nach wie vor Freude bereitet und ich sie heute sozusagen als Hobby betrachten kann. Mich mit technischen Problemstellungen auseinanderzusetzen, hält meinen Kopf frisch und lässt mich weiterhin lernen. Es ist mir wichtig, auch die grauen Zellen nicht einrosten zu lassen. Ich gebe allerdings zu, dass ich mein Arbeitspensum in den letzten Jahren stetig etwas reduziert habe. Zudem habe ich eine Partnerin, die selbst noch im Arbeitsprozess steckt ... Was stört dich an der heutigen Arbeitswelt? Stören ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich stelle aber fest, dass sich die Bedürfnisse meiner Kunden in den letzten Jahren verändert haben. Mit den heutigen Programmen kann sich jede und jeder selbst in der Gestaltung von Druckprodukten versuchen. Das tun viele mit grossem Einsatz von Zeit und Mühe, natürlich aus Kostengründen. Nicht selten aber scheitert ein solches Projekt dann in der Umsetzung, weil dieses oder jenes bei der Weiterverarbeitung einfach nicht funktionieren will. Statt – wie früher – für die ganze Vorbereitung herangezogen zu werden, komme ich heute oft erst ins Spiel, wenn «repariert» werden muss. Kein Mensch würde dir dein Alter (72) geben – dein Jungbrunnen? Danke für die Blumen. Ich glaube, ich habe Glück und gute Gene auf den Lebensweg bekommen, und dafür bin ich sehr dankbar. Sicher hilft es auch, dass ich regelmässig Sport treibe und meistens recht vernünftig lebe.

Aus Bern für Bern: Der Verlag BÄRN! ist ein Einfraubetrieb, der seit 2006 bis heute auf eigene Rechnung genau 60 Ausgaben herausgegeben hat. Ohne die auf dieser Doppelseite vorgestellten freien Mitarbeiter wäre das BÄRN! Magazin nicht, was es ist. Hans Housi Hausammann von Lithouse begleitet mich seit der ersten Ausgabe mit der Bildbearbeitung, Korrekturen ausführen und Druckvorstufe. Das aktuelle Cover wurde von ihm ausgestaltet. Housi, welchen Beruf hast du ursprünglich erlernt? Nachdem ich in der Landwirtschaft nicht wirklich glücklich geworden bin, habe ich bereits als junger Mann ins Grafische gewechselt. Auf dem zweiten Bildungsweg habe ich Schriftsetzer gelernt. Ich habe im Bleisatz begonnen, später hat die Filmmontage das Blei abgelöst. 10 Jahre bin ich in derselben Firma geblieben. Wie alt warst du, als das digitale Zeitalter anbrach, und fiel es dir nicht schwer, umzusatteln? Nein, ganz im Gegenteil! Es war genau der richtige Moment. Die ersten Schritte der Digitalisierung begannen Anfang der 80er-Jahre. Ich hatte die Gelegenheit, von der ersten Stunde an dabei zu sein. Es war eine spannende Zeit, alles war neu, und es gab eine Menge zu lernen. Ich konnte zum Beispiel von meinem Arbeitgeber aus als einer der Ersten eine Macintosh-Ausbildung besuchen. Das war dann während einiger Jahre ein wesentliches Element meiner beruflichen Tätigkeit. In den frühen 90er-Jahren habe ich mich dann selbstständig gemacht und voll auf digitale Druckvorstufe gesetzt.

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Deine Interessen, neben dem Velofahren? Das aktuelle Zeitgeschehen interessiert mich, ich halte mich gerne mit verschiedenen Medien auf dem Laufenden. Freundschaften wollen gepflegt sein, gern auch bei einem guten Essen und einem schönen Glas Wein oder beim Kaffee. Ich gehe gern und oft, aber selektiv, ins Kino, vorzugsweise in der kälteren Jahreszeit. Ein spannendes Buch zu lesen, macht mir Freude. Und manchmal hänge ich auch gern einfach meinen Gedanken nach. Welches sind deine liebsten Orte in Bern? Zum Beispiel die Trails am Gurten, Ulmizberg sowie Schwarzkopf und Bantiger! Dein Lieblingsrestaurant in Bern? Da bin ich nicht so festgefahren, meine Präferenzen ändern immer mal wieder. Zurzeit gehe ich ganz gern ins Ringgipärkli. Ein Zitat, das dein Lebensmotto sein könnte? Wer rastet, der rostet! Du hättest drei Wünsche frei, welche wären es, und welche persönlichen Ziele hast du für die Zukunft? Eigentlich ist mein Leben gut, es soll sich gar nicht grundlegend verändern. Midas lehrt uns, wohin unverschämte Wünsche führen. Was ich mir und allen anderen allerdings wünsche, ist auch in Zukunft eine gute geistige, seelische und körperliche Gesundheit. LITHOUSE HANS HAUSAMMANN

www.lithouse.ch


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