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Liebes Publikum
Mit unserer Uraufführung und Schweizer Erstaufführung von Michael Pelzels Violinkonzert «Carnatic Pandora» vor wenigen Tagen beim renommierten Neue-Musik-Festival «Acht Brücken» in Köln und heute Abend im Stadtcasino Basel komplettieren wir eine Serie von vier Neukompositionen, die im Auftrag der Basel Sinfonietta im Hinblick auf unsere aktuelle Saison entstanden sind. Besonders freut mich, dass wir das Werk des Schweizer Komponisten gemeinsam mit der Violinistin Carolin Widmann und unter der Leitung von Peter Rundel präsentieren dürfen.
Aus der kontinuierlichen Zusammenarbeit der Basel Sinfonietta mit den führenden Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart geht übrigens nun auch eine CD-Veröffentlichung hervor: Mit einem Portraitalbum ehren wir den Schweizer Komponisten Dieter Ammann. Das soeben beim Label Naxos erschienene Album stellt sowohl sein OrchesterTriptychon «Core – Turn – Boost» als auch sein Violinkonzert «unbalanced instability» vor, das wir zusammen mit unserer Konzertmeisterin Simone Zgraggen eingespielt haben.
Zum Ende dieser Spielzeit wird uns Baldur Brönnimann als Principal Conductor verlassen. Die Zusammenarbeit mit ihm war für das ganze Orchester stets eine grosse Inspiration –musikalisch und menschlich. Seit 2016 haben wir gemeinsam mit ihm viele wunderbare und herausfordernde Abenteuer erlebt. Damit hat er uns – und wohl auch Ihnen – unvergessliche Momente geschenkt. Wir freuen uns auf einen furiosen
Schlussakt mit Baldur bei unserem 6. Abo-Konzert am 11. Juni!
— Franziska Németi-MosimannPräsidentin des Orchestervorstands der Basel Sinfonietta
Die Basel Sinfonietta ehrt mit einem Portraitalbum den Schweizer Komponisten Dieter Ammann. Zu hören ist das Orchester-Triptychon «Core – Turn – Boost», das hier erstmals in einer Gesamteinspielung vorliegt. Ergänzt wird das Album mit dem Violinkonzert «unbalanced instability», in welchem Simone Zgraggen den Solopart übernommen hat. Die Aufnahme unter Principal Conductor Baldur Brönnimann entstand im Rahmen des Konzerts «60 Jahre im Groove» zum Geburtstag von Dieter Ammann im Mai 2022. Das beim Label Naxos erschienene Album ist ab sofort auf unserer Website erhältlich und kann am Konzertabend an unserem Infostand im Foyer des Stadtcasino Basel erworben werden.
Die Basel Sinfonietta knüpft an südindische Musiktraditionen an, übt sich im zerstörerischen Umgang mit dem, was man liebt, um sich dessen Wahrheit zu bewahren, und lässt tiefes Grau farbig erklingen.
In den vergangenen Jahren hat der Schweizer Komponist Michael Pelzel mehrere Reisen nach Indien unternommen. Anlässlich dieser Studienaufenthalte hat er sich intensiv mit der klassischen karnatischen Musik Südindiens auseinandergesetzt. Diese exzentrische, reich verzierte Musik hat den Komponisten nachhaltig geprägt – und zu seinem neuen Violinkonzert «Carnatic Pandora» inspiriert.
Mozarts Klarinettenkonzert ist für den deutschen Komponisten Helmut Lachenmann Inbegriff von Schönheit, Humanität, Reinheit – und zugleich: Beispiel eines zum Fetisch gewordenen Mittels zur Flucht vor sich selbst; eine «Kunst», die zur Ware geworden ist. Mit allen darauf orientierten kompositionstechnischen Reflexionen und Material-Ableitungen wurde es für den «Nestor der neuen Musik» zum verborgenen Bezugspunkt, um den seine Musik für Klarinette mit Orchester den paranoischen Bogen der Verehrung und der angstvollen Liebe macht. Das Stück ist «Accanto»: daneben.
Der junge chinesische Komponist Yiqing Zhu eröffnet mit seinem Orchesterwerk «DeepGrey» – das, interpretiert von der Basel Sinfonietta, mit dem 1. Preis der Basel Composition Competition 2021 ausgezeichnet wurde –dem menschlichen Ohr die farbig erscheinenden Tiefen zwischen Schwarz und Weiss.
Wir wünschen Ihnen einen spannenden Konzertabend!
5. ABO-KONZERT
SONNTAG, 7. MAI 2023, 19 UHR STADTCASINO BASEL
YIQING ZHU (*1989)
DeepGrey für Orchester (2021)
17’
MICHAEL PELZEL (*1978)
Carnatic Pandora für Violine und Orchester (2023) PLUS-SQUARE Auftragswerk der Basel Sinfonietta und Acht Brücken | Musik für Köln
Gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Fondation SUISA
15’
PAUSE
HELMUT LACHENMANN (*1935)
Accanto für Klarinette und Orchester (1975/76)
26’
CAROLIN WIDMANN, Violine
BOGLÁRKA PECZE, Klarinette
PETER RUNDEL, Leitung
18.15 Uhr Konzerteinführung
PLUS-SQUARE Schweizer Erstaufführung
Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Fondation SUISA
Inspiriert durch den Namen des legendären IBMSchachcomputers «Deep Blue» hat der junge chinesische Komponist Yiqing Zhu eine Reihe von Stücken mit Kombinationen dieses Wortstamms benannt – so auch «DeepGrey».
Grauskalen werden im grafischen Gewerbe zur Kontrolle der Filmbelichtung oder von Druckergebnissen eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine Aufreihung aller Grautöne zwischen Weiss und Schwarz. Die einzelnen Pixel, die diesen Grauverlauf erzeugen, unterscheiden sich lediglich durch ihre Intensität.
Mit seinem Orchesterwerk «DeepGrey» eröffnet Yiqing Zhu dem menschlichen Ohr die farbigen Tiefen zwischen Schwarz und Weiss. Er macht dabei Anleihen bei Gamelan, Rock’n’Roll sowie Beatboxing – und vermittelt in seinem fesselnden Klangbekenntnis den Eindruck analog erzeugter Live-Elektronik.
Flageolett-gefärbtes Sirren, blubbernde Blasgeräusche oder das Klopfen der Blechbläser auf ihre Mundstücke sind hier nicht nur bezaubernde Ausdrucksmomente. Vielmehr verschmelzen sie zunehmend zu grösseren insistierenden Klangmustern mit Erinnerungswert, die in überzeugender Weise Form bilden.
«DeepGrey» ist gemäss dem Komponisten ein Versuch, die Struktur einer vierdimensionalen Raumzeit auf eine zweidimensionale Partitur zu projizieren, um diese dann spielend dreidimensional erklingen zu lassen. Die sich tief in das Trommelfell einprägenden Klangpartikel vermitteln dem Ohr eine Ahnung der vierten Dimension.
Mit «DeepGrey» gewann Yiqing Zhu 2021 den 1. Preis der Basel Composition Competition.
Der chinesische Komponist und Pianist Yiqing Zhu wurde 1989 geboren. Er studierte am Shanghai Conservatory of Music bei Prof. Huang Lv und Prof. Guohui Ye, später an der Royal Danish Academy of Music an der KöniglichDänischen Musikakademie bei Prof. Niels Rosing-Schow und schliesslich an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart bei Prof. Marco Stroppa.
Mit seinem von der Basel Sinfonietta interpretierten Orchesterwerk «DeepGrey» gewann Yiqing Zhu 2021 den 1. Preis der Basel Composition Competition, der mit 60'000 Schweizer Franken dotiert ist. 2019 war er sowohl Gewinner des Impuls-Kompositionswettbewerbs in Graz sowie des Wettbewerbs Discovering Young Composers in Europe (DYCE) in Mailand. 2011 gewann er den 3. Preis der Singapore Chinese Orchestra Competition.
Yiqing Zhus Werke wurden u.a. vom Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Musikfabrik, dem Klangforum Wien, den Lucerne Festival Alumni, den Neuen Vocalsolisten Stuttgart, dem Quatour Diotima oder dem Ensemble des 20. Jahrhunderts aufgeführt. Seine Musik wurde an Festivals wie dem IRCAM-Festival ManiFeste, dem Lucerne Festival, dem Festival Archipel, dem Impuls Festival sowie dem Acht Brücken-Festival präsentiert.
Neben zeitgenössischer Musik komponiert Yiqing Zhu auch traditionelle chinesische Musik, elektronische Musik, Jazzund Rockmusik sowie Film- und Computermusik.
Zurzeit lehrt Yiqing Zhu Komposition am Shanghai Conservatory of Music.
In den vergangenen Jahren hat der Schweizer Komponist Michael Pelzel mehrere Reisen nach Indien unternommen. Anlässlich dieser Studienaufenthalte hat er sich intensiv mit der klassischen karnatischen Musik Südindiens auseinandergesetzt. Die komplexen Rhythmen und exzentrischen Verzierungen dieser Musik haben den Komponisten nachhaltig geprägt – und zu seinem neuen Violinkonzert «Carnatic Pandora» inspiriert.
Für Michael Pelzel gehören neben der komplexen Rhythmik, die mit der Melodik unregelmässig verbunden ist, zu den zentralen Elementen dieser Musik insbesondere die Anblasgeräusche und das sogenannte Pneuma – im Sinne von Atemluft und Geräuschen von Wind, der über eine weite Ebene weht.
Michael Pelzels Violinkonzert «Carnatic Pandora» ist ein stilles Konzert, das einen inneren, introvertierten Monolog darstellt.
Im zentralen ersten Formteil des Werkes wandelt die Violine spielend zwischen dem Publikum. Die musikalischen Elemente sind sehr frei und assoziativ gedacht, kadenzartig, teilweise repetitiv und monochrom.
Aus dem Orchester erklingen nur sehr dezente Windgeräusche und Multiphonics, also Mehrklänge. Eine Klanglandschaft von herber und karger Zeichnung.
Nach und nach kommt es zu zerklüfteten Ausbrüchen und Aufbäumungen, metallische Perkussionsinstrumente und Klavierclusterkaskaden …
Saraswati, die hinduistische Gottheit der Kunst, Musik und Weisheit
Michael Pelzel wurde 1978 in Rapperswil geboren. Nach der Matura an der Kantonsschule Wattwil folgte von 1998 bis 2009 eine Berufsausbildung an den Musikhochschulen von Luzern, Basel, Stuttgart, Berlin und Karlsruhe. Er studierte u.a. Klavier bei Ivan Klánsky, Orgel bei Jakob Wittwer, Martin Sander, Ludger Lohmann und Guy Bovet, Komposition bei Dieter Ammann, Detlev Müller-Siemens, Georg-Friedrich Haas, Hanspeter Kyburz und Wolfgang Rihm sowie Musiktheorie bei Roland Moser und Balz Trümpy. Zudem besuchte er Meisterkurse in Komposition bei Tristan Murail, Beat Furrer, Michael Jarrell, Klaus Huber, Brian Ferneyhough, György Kurtàg und Helmut Lachenmann.
Michael Pelzel ist als freischaffender Komponist und Organist tätig. Er unterrichtet zudem regelmässig an Musikhochschulen im Bereich Musiktheorie und hat Workshops für Komposition an verschiedenen Universitäten in Südafrika gehalten.
Michael Pelzels Werke werden interpretiert von Klangkörpern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Ensemble Intercontemporain, dem Klangforum Wien, dem Ensemble Recherche oder dem Quatuor Diotima. Seine Kompositionen werden an Festivals wie den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt, den Donaueschinger Musiktagen, Wien Modern, den Klangspuren Schwaz oder dem Lucerne Festival aufgeführt.
Michael Pelzel ist Preisträger zahlreicher internationaler Kompositionswettbewerbe. 2009 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Rapperswil-Jona, 2011 den Busoni-Kompositionspreis, 2012 wurde ihm ein Werkjahr der Stadt Zürich zugesprochen und 2017 wurde er mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet.
Gleichzeitig mit dem Stück läuft «insgeheim» ein Band mit dem Mozartschen Klarinettenkonzert ab, es wird von Fall zu Fall in bestimmten Rhythmen eingeblendet. Dabei ist klar, dass gerade dort, wo sie im Zusammenhang ihres eigenen strukturellen Ablaufs diese andere Klangwelt «anzapft», meine Musik sich erst recht von jener vertrauten Sprache entfernt.
Indessen ist dies lediglich eine Spielart unter anderen. Die Dialektik von Schönheit als verweigerter Gewohnheit ist in meiner Musik nicht neu. Neu ist der konkrete, quasi paradigmatische Bezug auf ein einzelnes Werk beziehungsweise auf eine bestimmte Gattung. Zerstörerischer Umgang mit dem, was man liebt, um sich dessen Wahrheit zu bewahren: Gerecht wird man diesem paradoxen Vorgang nur, wenn man die gesellschaftliche Situation mitbedenkt, deren Tabus sich auf immer kompliziertere Weise verfestigt haben, wobei man sich auf dieselben historischen Kunstwerke beruft wie unsereiner.
Das Mozartsche Klarinettenkonzert ist mir Inbegriff von Schönheit, Humanität, Reinheit, aber auch – und zugleich –Beispiel eines zum Fetisch gewordenen Mittels zur Flucht vor sich selbst; eine «Kunst», scheinbar «mit der Menschheit auf Du und Du», in Wirklichkeit zur Ware geworden für eine Gesellschaft mit der Kunst auf Oh und Ah. Mit allen darauf orientierten kompositionstechnischen Reflexionen und Material-Ableitungen wurde es so zum verborgenen Bezugspunkt, um den meine Musik den paranoischen Bogen der Verehrung und der angstvollen Liebe macht. Mein Stück ist accanto: daneben.
— Helmut LachenmannHelmut Lachenmann wurde 1935 in Stuttgart geboren, wo er von 1955 bis 1958 auch Musik studierte. Entscheidend für seine kompositorische Entwicklung war die 1957 erfolgte Begegnung mit Luigi Nono bei den Darmstädter Ferienkursen. Lachenmann folgte Nono von 1958 bis 1960 als Privatschüler nach Venedig. Im Kompositionsunterricht drang Nono darauf, die Grundlagen der Musik radikal in Frage zu stellen. Nach dieser Studienzeit lebte Lachenmann bis 1973 als freischaffender Pianist und Komponist in München und übernahm später Professuren in Hannover und von 1981 bis 1999 in Stuttgart.
Gegen Ende der 1960er Jahre gelangte Lachenmann zu einem unverwechselbaren eigenen Stil. Sein Schaffen gründet auf einem tiefen, von Nono geweckten Misstrauen gegenüber konventionell «schönen» Klängen. Diese stehen in Verdacht, zu einem bloss sinnlichen, oberflächlichen Genuss einzuladen und dabei vom wahren Gehalt grosser Kunst abzulenken.
Demgegenüber trat in den Werken der von Lachenmann so genannten Musique concrète instrumentale ein ganzer Kosmos von Geräuschen auf, der kompositorisch gestaltet und in verblüffendem Reichtum differenziert wird.
Es macht Lachenmanns Grösse als Komponist aus, dass er bei diesem Ansatz nicht stehen geblieben ist. Von den späten 1970er Jahren an finden sich in seinen Werken zunehmend wieder unverfremdete Klänge, die mit höchster Bedachtsamkeit eingesetzt werden. Gleichzeitig bezog er in seiner Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition historisch geprägte Charaktere und Zitate in neuer Weise in seine Klanglandschaften mit ein. Als Höhepunkt auf diesem Weg gilt seine Oper «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» (1990–96). Schliesslich hat sich Helmut Lachenmann mit seinem grossen Orchesterwerk «My Melodies» (2016–18) auf seine Weise auch den Klang des romantischen Orchesters erobert.
Die künstlerischen Aktivitäten der deutschen Violinistin
Carolin Widmann reichen von den grossen klassischen Konzerten über für sie eigens geschriebene Werke, Soloabende, eine grosse Bandbreite von Kammermusik bis hin zu Aufführungen auf historischen Instrumenten, die sie auch von der Geige aus leitet.
Als «Musikerin des Jahres» der International Classical Music Awards 2013 hat Carolin Widmann mit weltweit führenden Orchestern zusammengearbeitet, darunter die Berliner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, das BBC Symphony Orchestra oder das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von herausragenden Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington oder Christoph von Dohnányi.
Als produktive Kammermusikerin spielt Carolin Widmann regelmässig in wichtigen Konzertsälen wie der Wigmore Hall in London, dem Louvre in Paris, der Philharmonie in Berlin oder dem Wiener Konzerthaus. Sie tritt zudem bei renommierten Festivals wie den Berliner Festspielen, den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival oder dem Ravinia Festival auf.
Carolin Widmanns Aufnahmen mit Sonaten von Schubert und Schumann wurden u.a. mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet. 2006 gewann sie mit ihrer Debüt-CD «Reflections» den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. 2017 wurde ihr der Bayerische Staatspreis für Musik verliehen.
Carolin Widmann spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini von 1782.
Die ungarische Klarinettistin Boglárka Pecze gilt auf ihrem Instrument als eine der aufregendsten jungen Virtuosinnen. Sie tritt an den renommierten Häusern und Festivals in ganz Europa, Asien und den USA auf, darunter das Concertgebouw Amsterdam, die Salzburger Festspiele und das Shanghai International Music Festival.
«Peczes Klangreservoir auf der Klarinette ist ungemein gross, ihre Präzision und Ernsthaftigkeit nötigen Bewunderung ab», lobt das Hamburger Abendblatt. Besonders ansteckend aber sei «ihre Spielfreude, auch ihr Schalk bei noch so abstraktem Zeug.»
Mit «abstrakten Zeug» ist natürlich die zeitgenössische Musik gemeint – einem Feld, in dem sich Boglárka Pecze in den vergangenen Jahren mit «bravouröser Intensität» (Neue Zeitschrift für Musik) und einem «bis an die existenziellen Grenzen» reichenden Ausdruckswillen (Neue Zürcher Zeitung) an die internationale Spitze gespielt hat. Als Gründungsmitglied des preisgekrönten Trio Catch arbeitet sie mit Komponistinnen und Komponisten wie Helmut Lachenmann, Isabel Mundry, Georges Aperghis und Beat Furrer zusammen, konzertiert als «Rising Star» in den grossen Konzerthäusern Europas und erhält Auszeichnungen wie den Preis der deutschen Schallplattenkritik und den Berenberg Kulturpreis.
Dieselbe Leidenschaft und Neugier legt Boglárka Pecze
übrigens auch hinter der Bühne an den Tag: Zu Beginn der Saison 2022/23 übernahm sie die Geschäftsführung des Ensemble Recherche. Sie engagiert sich für den Fanny
Mendelssohn Förderpreis, ist Kuratoriumsmitglied der Hanne Darboven Stiftung und Jurorin des Kompositionspreises der Landeshauptstadt Stuttgart.
Ihr Wissen gibt Boglárka Pecze an der Nürnberger Hochschule für Musik an junge Nachwuchsmusikerinnen und -musiker weiter.
Die tiefe Durchdringung komplexer Partituren der unterschiedlichsten Stilrichtungen und Epochen bis hin zur zeitgenössischen Musik sowie seine dramaturgische Kreativität machen Peter Rundel zu einem gefragten Partner führender europäischer Orchester.
Geboren in Friedrichshafen studierte Peter Rundel Violine bei Igor Ozim und Ramy Shevelov sowie Dirigieren bei Michael Gielen und Peter Eötvös. 1984 bis 1996 war er als Violinist Mitglied des Ensemble Modern, mit dem er auch als Dirigent auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblickt. Regelmässig ist er auch beim Klangforum Wien, dem Ensemble Musikfabrik, dem Collegium Novum Zürich oder dem Ensemble Intercontemporain zu Gast. Nach Tätigkeiten als musikalischer Leiter des Königlich-Philharmonischen Orchesters von Flandern sowie der damals neu gegründeten Kammerakademie Potsdam übernahm Peter Rundel im Januar 2005 die Leitung des Remix Ensemble Casa da Música in Porto. Inzwischen feiert dieses Ensemble für Neue Musik Erfolge bei wichtigen Festivals in ganz Europa.
Mit grossem Engagement widmet sich Peter Rundel der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses. In Porto gründete er die Remix Academy für Ensemblemusiker und Dirigentinnen. Als musikalischer Leiter des Taschenopernfestivals (seit 2019) installierte er auch in Salzburg eine Akademie zur Förderung junger Dirigentinnen und Dirigenten im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters. Daneben unterrichtet er regelmässig im Rahmen internationaler Ensembleakademien.
Für seine Aufnahmen mit Musik des 20. Jahrhunderts erhielt Peter Rundel zahlreiche Preise, darunter mehrmals den Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie den Grand Prix du Disque, eine Grammy-Nominierung und einen Echo Klassik.
Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und insofern ein in der klassischen Musikszene einzigartiger Klangkörper. Principal Conductor der Basel Sinfonietta ist Baldur Brönnimann.
Die Basel Sinfonietta hat seit ihrer Gründung im Jahr 1980 über die Grenzen der Schweiz hinaus in Europa und bis nach Asien musikalische Akzente gesetzt, wie zahlreiche Gastspiele und Einladungen zu renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt, dem Huddersfield Contemporary Music Festival in England, dem Festival für zeitgenössische Musik «rainy days» in Luxemburg, dem Kunstfest Weimar, dem Festival d’Automne à Paris, dem Festival de Música Contemporánea de Alicante, dem Pacific Music Festival in Japan, dem Kunstfest Weimar, dem DialogeFestival der Stiftung Mozarteum Salzburg, dem Warschauer Herbst oder dem Festival Musica in Strasbourg belegen.
Zu den Höhepunkten der Saison 2022/23 der Basel Sinfonietta gehören Gastspiele am Festival «Acht Brücken» in der Kölner Philharmonie sowie in zwei der renommiertesten Konzertsälen Belgiens – im Kunstzentrum deSingel in Antwerpen und im Musikzentrum De Bijloke in Gent – und am Festival Archipel in Genf, zudem die Teilnahme an der Basel Composition Competition; die Zusammenarbeit mit den Komponistinnen Anna Sowa, Asia Ahmetjanova und den Komponisten Mauro
Hertig, Simon Steen-Andersen und Michael Pelzel; mit der Sopranistin Ilse Eerens, dem Pianisten Nicolas Hodges, der Violinistin Carolin Widmann und der Klarinettistin Boglárka
Pecze; sowie mit der Dirigentin Jessica Cottis sowie den Dirigenten Pablo Rus Broseta und Peter Rundel.
Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch den Kanton Basel-Stadt finanziell unterstützt.
VIOLINE I
Daniela Müller 1
Mirka Šćepanović
Friedemann A. Treiber
Cornelius Bauer
Franziska NémetiMosimann
Martina Albisetti
Alicja Pilarczyk
Claudine Ostermann
Nadia Strijbos
Renate Hofstetter
VIOLINE II
Katarzyna Seremak 2
David Caflisch Sontòn
Livia Schwartz
Claudia Troxler
Simone Flück
Lisa Rieder
Leonie Flaksman
Sylvia Oelkrug
Stephanie Ruf
Mirjam Sahli
VIOLA
Anna Pelczer 2
Anton Vilkhov
Anouk Obschlager
Sebastian Heimann
Sara Barros
Patricia Torres
Tatiana Kunz
Anja Martin-Glatthard
VIOLONCELLO
Martin Jaggi 2
Lisa Hofer
Gaëlle Lefebvre
Barbara Weishaupt
Josep-Oriol Miró Cogul
Katarina Leskovar
KONTRABASS
Benedict Ziervogel 2
Pierre Dekker
Philippe Dreger
Lukas Burri
FLÖTE
Regula Bernath
Franziska Stadelmann
Vera Leibacher
OBOE
Antje Thierbach
Marta Sánchez Paz
Eduardo Olloqui
KLARINETTE
Richard Haynes
Hanna Langmeier Stenz
Claudia Reyes Segovia
FAGOTT
Elise Jacoberger
Povilas Bingelis
Lucas Rössner
HORN
Carl-Philipp Rombach
Udo Schmitz
Reto Maag
Simon Kissling
TROMPETE
Noe Nillni
Jens Bracher
Jude Thaïs
POSAUNE
Stephen Menotti
Anita Kuster
Rudi Hermann
TUBA
Sophia Nidecker
KLAVIER
Pierre Delignies
HARFE
Marika Cecilia Riedl
GITARRE
Giuseppe Mennuti
PAUKEN
Matthias Würsch
SCHLAGZEUG
Fran Lorkovic
Kai Littkopf
Víctor Barceló
1 Konzertmeisterin
2 Stimmführer/in
Supporter, Club & Lab
Damit die Basel Sinfonietta weiterhin als einzigartiges Orchester mit mutigen und innovativen Programmen voller zeitgenössischer Musik aufhorchen lassen kann, haben wir für Sie neue attraktive Vorteile und Möglichkeiten der Unterstützung geschaffen. Genauso wie das Orchester entwickelt sich auch der Förderverein am Puls der Zeit weiter.
Mit den Gefässen «Supporter», «Club» und «Lab» möchten wir Ihnen innovative Möglichkeiten der Unterstützung bieten, die Ihnen nicht nur vertieftere Einblicke hinter unsere Kulissen, sondern auch eine engere Beziehung zum Orchester ermöglichen sollen.
Wir möchten Ihnen als Unterstützerinnen und Unterstützer ermöglichen, noch näher am Orchester dabei sein zu können und unsere Freude an der zeitgenössischen Musik hautnah miterleben zu dürfen.
Ihre freundschaftliche Unterstützung ist für unseren Weg in die Zukunft sehr bedeutend, so dass wir gerne auf Sie zählen würden. Dabei möchten wir aber auch Ihnen etwas zurückgeben, indem Sie mit den neuen Fördermöglichkeiten am Wirken der Basel Sinfonietta teilhaben können und im engen Austausch mit uns stehen.
— Franziska Reinhard Präsidentin Förderverein Basel SinfoniettaAnmeldung unter www.baselsinfonietta.ch oder foerderverein@baselsinfonietta.ch
SO 21.05. | 11 UHR
Junges Podium:
TMBM
NEW CLASSICAL GUITAR
DI 23.05. | 20 UHR
FANTASTIC NEGRITO
DO 25.05. | 20 UHR
MATTHIAS DEUTSCHMANN & VOLKMAR STAUB
DIE BADISCHE LÖSUNG
DI 06.06. | 20 UHR
FLOGGING MOLLY LIVE 2023
6. ABO-KONZERT 2022/23
SONNTAG, 11. JUNI 2023, 19 UHR STADTCASINO BASEL
Mit visionärer Musik aus den USA klingt nicht nur die Saison der Basel Sinfonietta aus, sondern auch die Zusammenarbeit mit Principal Conductor Baldur Brönnimann, der das Orchester zu einem erstklassigen Klangkörper für zeitgenössische Musik geformt hat.
RUTH CRAWFORD SEEGER (1901-1953)
Music for Small Orchestra (1926)
Rissolty Rossolty für Orchester (1939)
GEORGE LEWIS (*1952)
Memex für Orchester (2014) PLUS-SQUARE
CHARLES IVES (1874-1954)
Sinfonie Nr. 4 für Chor und Orchester (1898-1916, rev. 1921-25)
LUDOVIC VAN HELLEMONT, Klavier
BASLER BACH-CHOR (Einstudierung: Joachim Krause)
BALDUR BRÖNNIMANN, Leitung
LAURENT ZUFFEREY, Leitung
PLUS-SQUARE Schweizer Erstaufführung
GESCHÄFTSSTELLE
Basel Sinfonietta
Eptingerstrasse 27
4052 Basel
T +41 (0)61 315 10 30 info@baselsinfonietta.ch
DANIELA MARTIN
Geschäftsführung daniela.martin@ baselsinfonietta.ch
OPHELIAS CULTURE PR PR & Marketing baselsinfonietta@ ophelias-pr.com
JONATHAN GRAF
Orchestermanagement jonathan.graf@ baselsinfonietta.ch
CARLA BRANCA BEHLE
Förderverein
carla.brancabehle@ baselsinfonietta.ch
FRANCESCO INTRIERI
Orchestertechnik & Notenverwaltung
francesco.intrieri@ baselsinfonietta.ch
SARINA LEUENBERGER
Abo-Service & Ticketing
sarina.leuenberger@ baselsinfonietta.ch
KONZEPTION & REDAKTION
Werner Hoppe
CARTOON S. 3
Magi Wechsler
TEXTE
teilweise von Künstlerinnen und Künstlern, Agenturen und Verlagen zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt.
FOTOS
S. 1: Christophe Caffier;
S. 4: Marc Doradzillo;
S. 11: Vecteezy;
S. 13: Liyi Lu;
S. 15: Raja Ravi Varma / Wikimedia Commons;
S. 17: Foto Club Rapperswil-Jona;
S. 19: Garpenhus Auktioner;
S. 21: Astrid Ackermann;
S. 23: Lennard Ruehle;
S. 25: Wolfgang Köhler;
S. 27: Casa da Música / Alexandre Delmarler;
S. 28/29: Marc Doradzillo
GESTALTUNG
www.onclame.com
Urheberinnen oder Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Eigenständigkeit, Mut und lokales Engagement verbinden uns mit der Basel Sinfonietta.
Darum geniessen wir ein frisches Ueli Bier nach dem Konzert. www.uelibier.ch