Das Optionsmodell zur Körperschaftsbesteuerung

Page 50

Position | Steuerpolitik | Steuerrecht Das Optionsmodell zur Körperschaftsbesteuerung

Rückoption: Rückkehr zur transparenten Mitunternehmerbesteuerung

4. Steuerliche Wirkung der Rückoption in der Folgezeit

hinsichtlich der Tätigkeit oder der gesellschaftsrechtlichen Struktur oder auch neu eingetretene Gesellschafter können zu Abweichungen führen.

Mit dem Wirksamwerden der Rückoption wird die Sonderbehandlung als fiktive Kapitalgesellschaft beendet und es kommen wieder die allgemeinen Besteuerungsprinzipien für die Besteuerung der Personengesellschaft zur Anwendung. Dies bedeutet, dass im Zeitpunkt der Wirksamkeit der Rückoption zu prüfen ist

.

welche Tätigkeit ausgeübt wird und unter welche der Einkunftsarten des EStG diese fällt – denkbar ist sowohl eine gewerbliche Tätigkeit (§ 15 EStG) bzw. eine freiberufliche Tätigkeit (§ 18 EStG), als auch eine rein vermögensverwaltende Tätigkeit, so dass Einkünfte i. S. d. § 20 oder 21 EStG erzielt werden, ob ggf. eine gewerbliche Prägung nach § 15 Absatz 3 Nummer 2 EStG vorliegt oder die Abfärbewirkung nach § 15 Absatz 3 Nummer 1 EStG zur Anwendung kommt und im Falle der Bejahung gewerblicher oder freiberuflicher Einkünfte muss für jeden Gesellschafter geprüft werden, ob dieser die Merkmale eines steuerlichen Mitunternehmers erfüllt – dieser Aspekt war unter dem Körperschaftsteuerregime für die optierende Gesellschaft ohne Belang.

. .

Im Ergebnis wird die Personengesellschaft zukünftig entweder

. .

als Mitunternehmerschaft (§§ 15, 18 EStG) behandelt oder es liegt eine vermögensverwaltende Personengesellschaft vor.

Zu beachten ist, dass der Steuerstatus der Personengesellschaft nach Rückoption nicht zwingend identisch ist zu dem vor der Option zur Körperschaftsteuer. Änderungen

50

Mit der Rückoption gilt für die Personengesellschaft wieder die transparente Mitunternehmerbesteuerung und daher ist das Vorhandensein von Sonder-Betriebsvermögen zu prüfen. Mit der Rückoption werden daher insbesondere an die Personengesellschaft überlassene Wirtschaftsgüter und Forderungen gegen diese zu Sonderbetriebsvermögen. Gleiches gilt bspw. für Refinanzierungsdarlehen der Gesellschafter. Sind diese Vermögenspositionen unter der Geltung der Option zur Körperschaftsteuer dem steuerlichen Privatvermögen zuzuordnen, so gelten diese mit Wirkung der Rückoption als in das Sonder-Betriebsvermögen eingelegt. Die Bewertung erfolgt grds. gem. § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5 EStG mit dem Teilwert. Wurde zur Erreichung der buchwertneutralen Option zur Körperschaftsteuer damaliges Sonderbetriebsvermögen vorbereitend in das Gesamthandsvermögen übertragen, so verbleibt dies auch nach Rückoption grds. im Gesamthandsvermögen der Personengesellschaft. Nach der Rückoption kann dieses aber auch wieder in ein Sonderbetriebsvermögen übertragen werden. Steuerlich ist dies zu Buchwerten möglich. Im Falle einer unentgeltlichen Übertragung (gegen Minderung einer gesamthänderisch gebundenen Rücklage oder auch einer personenbezogenen Rücklage) ist dieser Vorgang als steuerlich irrelevant anzusehen, es liegt also weder Einlage noch Entnahme vor, da sich das Wirtschaftsgut unverändert im steuerlichen Betriebsvermögen der Mitunternehmerschaft befindet. Eine entgeltliche Übertragung (gegen Minderung des Kapitalkontos I) ist nach § 6 Absatz 5 Satz 3 Nummer 2 EStG zwingend zu Buchwerten vorzunehmen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

2. Weiterer Reformbedarf

2min
page 88

1. Wichtiger Schritt in die richtige Richtung

2min
page 87

07. Zusammenfassende Bewertung des Optionsmodells

0
page 86

5. Internationale Herausforderungen für Unternehmen und Gesellschafter

12min
pages 79-85

4. Optionen nach dem KöMoG für Kapitalgesellschaften

12min
pages 74-78

3. Optierende Personengesellschaft in Unternehmensgruppen

8min
pages 69-73

2. Das Optionsmodell in der Nachfolgeplanung und bei der Strukturierung von Familienvermögen

13min
pages 62-68

1. Das Optionsmodell als klassisches Instrument für Start-ups – rechtliche und steuerliche Aspekte

7min
pages 59-61

06. Möglichkeiten zur Nutzung des Optionsmodells

0
page 58

2. Checkliste für die Vorbereitung einer Optionsausübung

0
page 57

4. Steuerliche Wirkung der Rückoption in der Folgezeit

2min
page 50

1. Möglichkeiten und Rechtsfolgen der Rückoption im Überblick

1min
page 47

3. Sonderfall: Rückoption bei Ausscheiden des vorletzten Gesellschafters aus der optierenden Gesellschaft

2min
page 49

2. Unmittelbare Rechtsfolge der Rückoption: Fiktiver Formwechsel

2min
page 48

04. Rückoption: Rückkehr zur transparenten Mitunternehmerbesteuerung

0
page 46

5. Weitere steuerliche Aspekte

15min
pages 38-45

4. Leistungsvergütungen zwischen optierender Gesellschaft und Gesellschafter

1min
page 37

notwendige Verbesserungen

5min
pages 13-16

3. Gewinnverwendung und Entnahmen

14min
pages 31-36

2. Das Optionsmodell – Eine erste Einschätzung

3min
pages 11-12

2. Auswirkungen der Option zur Körperschaftsteuer in der Bilanzierung – Handels- und Steuerbilanz

6min
pages 28-30

3. Optionsausübung in 2021 – Steuer- und gesellschaftsrechtliche Schritte im Kurzüberblick

0
page 25

2. Gesellschaftsrechtliche Aspekte

3min
pages 23-24

Zusammenfassung

2min
page 5
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.