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Foto: © Energie Steiermark
Christian Purrer, Martin Graf
Die Energie Steiermark - Vorreiter und Partner auf dem Weg zur Klimaneutralität Die Bewältigung der drängenden energie- und klimapolitischen Herausforderungen erfordert ein breites gesellschaftliches Engagement und vorausschauendes politisches und wirtschaftliches Handeln. Als traditionsreicher Leitbetrieb und steirisches Energieunternehmen setzt die Energie Steiermark auf den Ausbau Erneuerbarer Energie und zukunftsgerichtete Energielösungen für eine lebenswertere und grünere Steiermark.
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b Fridays For Future oder #MeToo – die Vereinbarkeit von Wirtschaft, Klimaschutz, Menschenwürde und sozialem Zusammenhalt stellt trotz der unmittelbaren und allgegenwärtigen Corona-Ausnahmesituation die bestimmende Herausforderung unserer Zeit und zukünftiger Generationen dar. Während auf globaler Ebene mit der Verabschiedung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Festlegung von 17 umfassenden und ineinandergreifenden Entwicklungszielen – den Sustainable Development Goals (SDGs) - eine Blaupause für eine nachhaltige und bessere Zukunft entworfen wurde, setzte sich die Europäische Kommission (EK) zum Ziel Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent bis 2050 zu transformieren. Mit Hilfe des europäischen Emissionshandelssystems (2005), dem verabschiedeten Europäischen Green Deal (2019) und einem forcierten Energie- und Klimazielplan (Fit-for-55 Legislativpaket; 2020) sollen so die europäischen
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Treibhausgasemissionen (THG) in einem ersten Schritt, bis zum Jahr 2030, im Staatenkollektiv um netto mindestens 55 % unter das Niveau von 1990 gesenkt werden. Hierzu soll vor allem die Dekarbonisierung der drei Sektoren und aktuellen Hauptemittenten von CO2, Energie, Verkehr und Wohnbau mit forciertem Tempo vorangetrieben werden. Zudem gilt es den effizienteren Umgang mit Energie zu erhöhen und einen nachhaltigen Verhaltens- und Bewusstseinswandel sowie einen ressourcenschonenderen Lebensstil beim Umgang mit dem uns anvertrauten Lebensraum, der Natur und dem Klima einzuleiten und als gesellschaftlichen Konsens zu etablieren. 100 % Strom aus erneuerbarer Energie bis 2030 Vor dem Hintergrund dieser globalen energie- und klimapolitischen Herausforderung hat sich Österreich auf Bundesebene das ambitionierte Ziel
einer umfassende Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft bis zum Jahr 2040 gesetzt. Für einen der drei zuvor genannten Sektoren – der heimischen Energiewirtschaft – wird mit dem in aller Voraussicht im Jahr 2021 in Kraft tretenden Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) der gesetzliche und regulatorische Rahmen sowie der Fördermechanismus für eine, bis zum Jahr 2030, bilanziell zu 100 %, Deckung des Gesamtstromverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen gelegt. Konkret bedeutet dies einen zusätzlichen bundesweiten Ausbau von rd. 27 Terrawattstunden (TWh) durch Revitalisierungen, Erweiterungen und Neubauten von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen in einem Zeitraum von 10 Jahren. Im Verhältnis zum jährlichen Gesamtstromverbrauch von rd. 72 TWh (2019) in Österreich bzw. rd. 10 TWh (2018) in der Steiermark zeigt sich das hohe Ambitionsniveau und der sohin nur in guter Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und der breiten
WINGbusiness 2/2021