WINGbusiness Heft 02 2021

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TOP-THEMA

Foto: Railjet ÖBB © Philipp Horak

Andreas Matthä, Peter Veit

Der Mobilitätssektor ist Teil des Klimaproblems – Bahn und öffentlicher Verkehr sind ein zentraler Teil der Lösung Umwelteinflüsse bestimmen unser aller Zukunft. Durch Innovation und neue Technologien, den wichtigsten „Treibstoffen“ des Unternehmens ÖBB, und durch den konsequenten Ausbau der Infrastruktur, soll die Bahn in Zukunft eine Lead-Funktion im Verkehrssektor übernehmen. Das Ziel ist dabei klar definiert: die Kapazität der Schiene soll bis 2040 um 100 Prozent steigen.

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ie ÖBB sind Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen: aufgrund der Verkehrsleistungen mit Bahn und Bus hat das Unternehmen im letzten Jahr Österreich Treibhausgasemissionen in der Höhe von rund 4,2 Millionen Tonnen erspart. Aber das ist noch lange nicht genug! Damit Österreich seine vertraglich vereinbarten Klimaschutzziele erreichen kann, müssen bis zum Jahr 2030 alleine im Verkehrssektor rund acht Millionen weitere Tonnen CO2 eingespart werden. Ohne massive Verkehrsverlagerungen des Straßenund Flugverkehrs auf die Schiene wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein. Der Ausbau der Bahn und des öffentlichen Verkehrs wird definitiv Kosten verursachen, aber nicht zu investieren wird das Klimaproblem im Verkehrssektor nicht lösen. Und Investitionen in den Ausbau der Bahn und den öffentlichen Verkehr stellen eben nicht „nur“ einen Gewinn für

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unser Klima dar, sondern schaffen auch Wachstumschancen. Und das nicht nur für Mobilitätsanbieter. Die ÖBB sehen durch die Ausrichtung auf eine klimaneutrale Ökonomie jedenfalls ein großes Wachstumspotenzial und haben sich mit einer eigenen Klimaschutzstrategie ambitionierte Ziele gesetzt. Mit sechs zentralen Stoßrichtungen soll ab 2030 ein zusätzliches jährliches CO2-Einsparpotenzial für Österreich von bis zu 2,4 Millionen Tonnen gehoben werden. Elektrifizierung: Aktuell sind 73 Prozent der Bahnstrecken im ÖBB Netz elektrifiziert. Mittels einer mehrstufigen Elektrifizierungsstrategie soll durch den Ausbau der Elektrifizierung von Regionalbahnen der Elektrifizierungsgrad bis 2030 auf 85 Prozent und bis 2035 auf 89 Prozent angehoben werden. Alternative Antriebe Schiene: Über 90 Prozent der ÖBB Ver-

kehrsleistungen auf der Schiene werden bereits mit Elektrotraktion durchgeführt. Für Regionalbahnstrecken und Verschubbereiche, deren Elektrifizierung aus wirtschaftlichen Gründen nicht darstellbar ist, wird die aktuelle Dieselflotte schrittweise durch alternative Antriebstechnologien ersetzt. Alternative Antriebe Straße: Alternative Antriebstechnologien werden auch am ÖBB Straßenverkehrssektor forciert: bei der ÖBBPostbus GmbH wie auch beim innerbetrieblichen Verkehr. So soll die Postbusflotte Schritt für Schritt auf Elektro- und Wasserstoffbusse umgestellt werden und auch der restliche ÖBB Fuhrpark wird bei neu angeschafften Fahrzeugen auf Elektro- beziehungsweise Hybridantriebe setzen. Erneuerbare Energie: Der Strom für die Züge im ÖBB Netz stammt

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