BAZ Nr. 14 vom 24/07/2021

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WANDERN

Zur urigen Leitenalm Wer möchte es nicht wieder einmal erleben? Eine so eine richtige Alm, wie wir sie aus unseren Kindertagen kennen, ohne all den neumodernen Schnickschnack, den man glaubt, heute den Besuchern schuldig zu sein! Einfach, sauber, wenige, aber mit Liebe zubereitete Tiroler Gerichte! von Christl Fink

Wir starten an der Bergstation der Taser Seilbahn, nehmen aber nicht den von so Vielen begangenen, direkten Weg zur Ifinger Hütte, sondern einen, auf dem wir außer einem munteren Eichhörnchen niemanden antreffen. Zur Ifingerhütte (1815 m)

Erst wählen wir die Markierung 40 und müssen über eine asphaltierte Straße bis zum Greiterer Hof, einem Gasthaus in herrlichster Aussichtslage. Kurz zuvor zeigt der Wegweiser aufwärts, wir verlassen nun die Markierung 40 und wandern mit der Nummer 17 in Richtung Ifinger Hütte. Erst geht 26

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es noch ziemlich eben bis zum einsam gelegenen Salchthalhöfl, jenem Ort, wo der bekannte und früh verunglückte Steilhangabfahrer Heini Holzer einen Teil seiner Kindheit verbracht und dabei wohl auch die Liebe zur wilden Natur und den steilsten Hängen entdeckt hatte. Nun steigen wir durch den Wald mäßig aufwärts und kommen zum Normalweg, wandern auf diesem weiter und bald erreichen wir mit der untersten Hütte das freie Almengelände der Ifingerhütte und gleich darauf die Hütte selbst. Hier herrscht schon reges Treiben, ein Zeichen für die vortreffliche Bewirtschaftung.

Weiter zur Leitenalm (1861 m)

Uns zieht es heute höher. An dem mächtigen Felsen gleich oberhalb der Hütte rechts vorbei geht es aufwärts. Gerade sind fleißige, starke Männerhände dabei, die vom Schnee des letzten Winters zerstörten Zäune neu aufzurichten. Wir halten uns links der Markierung und entdecken plötzlich eine Rauchsäule, die vom Kamin der Alm aufsteigt. Nun nur noch wenige Schritte auf Steigspuren nach links, und schon duckt sich die kleine, bescheidene Alm vor uns in einer Mulde. Unser Ziel ist erreicht. Massive Holztische und -bänke laden zur Rast.

Petunien in allen Farben schmücken das dunkle Holz am Giebel. Nachdem wir uns gestärkt haben, fragen wir den freundlichen Wirt, wie es weitergeht, denn nun gibt es bald weder Weg noch Steg und schon gar keine Markierung. Zum Wetterkreuz (2031 m) auf den „Kinig“

Für gehgewohnte und im alpinen Gelände sichere Wanderer bietet sich dieser eher unbekannte „Bichl“ durchaus noch als die Krönung des Tages an. Wir wagen es und erreichen auch glücklich das Ziel, mit dem Wunsch, nochmals bei besserer Sicht und ohne das


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