BAZ Nr. 15 vom 09/08/2022

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Raumausstatter – ein vielfältiger Beruf

Es ist ein Beruf, dessen Aufgaben sich im Laufe der Zeit stark geändert hat. Jener des Raumausstatters bzw. der Tapezierer. Raumausstatter gestalten Räume und Polstermöbel, auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten. Sie kümmern sich um die Deckenbekleidung und gestalten Wände, fertigen und montieren Raumdekorationen. Innenräume von Wohnhäusern, Hotels, Banken, Restaurants oder Läden werden gestaltet. Textile und elastische Bodenbeläge werden verlegt, Polstermöbel bezogen. „Der Tapezierer/Raumausstatter gilt seit jeher als Spezialist, wenn es um Einrichtungsfragen geht“, stellt

etwa der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister lvh in einer Presseaussendung fest. Die Ausbildung zum Raumausstatter beträgt drei Jahre. In Südtirol gibt es derzeit keine Fachklasse, ein Besuch der Berufsschule in Hall in Tirol ist nötig. Später ist es noch möglich spezielle Lehrgänge zu besuchen und eine Meisterprüfung anzustreben oder eine Berufsreifeprüfung abzulegen. Der Beruf erfordert „handwerkliches Geschick, Freude am Gestalten, Farbtüchtigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen, Modebewusstsein“, beschreibt das Land Südtirol. Da man bei den meisten Tätigkeiten

viel mit Kunden zu tun hat, sollte man durchaus kontaktfreudig und freundlich sein. Auch ein gewisses Maß an zeichnerischem Talent ist von Vorteil. Das Dekorieren und Wandbekleiden ist körperlich nicht allzu anstrengend, erfordert aber viel Geschick. Interesse an Architektur und schönen Wohnungen ist ebenfalls sinnvoll. Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt stehen derzeit gut. Die Möglichkeiten nach der Ausbildung sind etwa eine Anstellung in handwerklichen und industriellen Tapeziererbetrieben, Raumausstattungsfirmen oder aber in Fachbetrieben für Sitzmöbel und Mat-

ratzen. Freilich ist auch eine selbstständige Tätigkeit in diesem Bereich erstrebenswert. In Südtirol findet man eine Vielzahl an qualifizierten Betrieben, die in diesem Bereich tätig sind. Oft sind es Familienbetriebe. Hier kann man sich bestens beraten lassen. Das Berufsbild blickt auf eine lange Geschichte zurück, in Frankreich etwa ist der Beruf unter der Bezeichnung „tapissier“ seit dem Jahr 1295 bekannt. In den vergangenen Jahrzehnten bzw. auch noch heute wurden und werden Raumausstatter als Polsterer, Dekorateure oder manchmal eben auch als Tapezierer bezeichnet.

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