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„Wir werden 2030 ganz anders aussehen“ TOBLACH – Die 31. Ausgabe der Toblacher Gespräche stand unter dem Motto: Klimawandel: von der Pandemie lernen. Internationale Experten referierten über Möglichkeiten einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.
Quelle: Akademie der Toblacher Gespräche/Urehmann
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achdem Ralf Pellegrini, in einer Transformationszeit vor Präsident des Vereins einer noch unbestimmten Zu„Akademie der Toblacher kunft. Die Pandemie zwingt uns Gespräche“, die Veranstaltung unser Handeln zu verändern.“ Am eröffnet hatte, meinte Professor Beginn der französischen AufkläKonrad Bergmeister, Präsident rung mit Voltaire stand die Naturdes Stiftung Sparkasse, in seinen katastrophe der Stadt Lissabon Grußworten, die Covid-Krise berge 1755, die einem Erdbeben und eine große Chance einer substan- deren Folgen zum Opfer geworden tiellen Veränderung. Tagungsleiter war. In ähnlicher Weise werde laut Karl-Ludwig Schibel sprach in Horx auch die Pandemie 2020 zu seiner Einleitung von der unbän- einem Katalysator gesellschaftlidigen Macht des Covid19 Virus, cher Veränderungsprozesse. Die der die Haltlosigkeit der Illusion, jüngeren Menschen werden in die Natur beherrschen zu können den kommenden Jahren massiven einer globalen Gemeinschaft vor Druck in Richtung KlimawanAugen geführt hat. del erzeugen. „Wir stehen vor einer technischen Revolution ZEIT DER TRANSFORMATION wir brauchen 100 Mal mehr an Der Umweltaktivist und Professor erneuerbaren Energien als bisher. an der Technischen Hochschule Wir werden 2030 ganz anders Politecnico in Mailand, brachte es aussehen“, prophezeite Horx. Die auf den Punkt: um eine globale Pandemie sei eine Tiefenkrise, die Klimakatastrophe zu verhindern, alle Bereiche des Lebens erfasse. müssen die Industrienationen in Dadurch werden Dinge sichtbar, den kommenden drei Jahrzehn- die gut funktionieren und jene, ten den Ausstoß an Kohlendioxyd die immer schon problematisch um 90 Prozent verringern. Case- waren wie etwa die Fleischprorini zeigte sich trotz der großen duktion oder die Kreuzfahrten. Herausforderung optimistisch: Durch Corona würden die regioJunge Forscherinnen und Forscher nalen Wertschöpfungsketten an sind darauf und dran, innovati- Bedeutung gewinnen, die Menve Technologien zu entwickeln, schen aus den Städten aufs Land ohne fossile Brennstoffe zu ver- ziehen, wo sich neue Wohn- und wenden. Lebensformen etablieren. „Dabei „Der Druck immer mehr Wachs- hat sich gezeigt, dass die künsttum zu schaffen, ist die Ursache liche Intelligenz uns auch in Zudes Klimawandels“, betonte der kunft nicht heilen wird, das ist bekannte schottische Ökonom eine Illusion“, unterstrich Horx. Graeme Maxton, deshalb sei es Es referierten zudem Lorenzo an der Zeit dieses System radikal Pagliano, Dozent an der Techabzulösen. Maxton provozierte nischen Hochschule Politecnico und meinte, man müsse das ge- in Mailand, Enrico Giovannini, genwärtige Wirtschaftssystem Sprecher der Italienischen Allianz demontieren, bevor ein neues für eine nachhaltige Entwicklung nachhaltiges System eingerichtet (ASviS), Zeno Oberkofler, Aktiwerden kann. Es sei nicht zu vist für Fridays for Future und reformieren. Susanne Elsen Professorin für Der deutsche Zukunftsforscher angewandte Sozialwissenschaft Matthias Horx meinte, die Ge- an der Freien Universität Bozen. sellschaft empfinde die Krise als (PM/RED) Versagen, aber dieses Innehalten berge viele Chancen. „Wir leben
Matthias Horx: „Die künstliche Intelligenz (wird) uns auch in Zukunft nicht heilen, das ist eine Illusion.“
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