Brixner 365 - Juni 2020

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EXTRA

365

Qualitätsbetriebe

Jahrgang 31 · Juni 2020

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Geschichtsträchtiger Abschied aus Mühlbach

Auszug der Tertiaren MENSCHEN & MEINUNGEN: Renzo Paolo Pacher im Portrait KUNST & KULTUR: Die sechs Ateliers im Stufler Künstlergassl FREIZEIT & SPORT: Die Sportwelt ist wieder in den Startlöchern WIRTSCHAFT & UMWELT: „Biodiversitätsmonitoring im Eisacktal“


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | AUSZUG IN MÜHLBACH: Abschied und Neubeginn 08 | PTH Brixen: Ausbildung zum Religionslehrer 10 | Coronakrise: Die vergessenen Kinder 12 | Brixen: Die Vereinslandschaft 16 | Andreas Jungmann: „Vernünftige Verbesserungen“ 20 | Kinderbetreuung: Sommer mit Fragezeichen 22 | Giulia Cavrini: „Zahlen teilweise widersprüchlich“ Menschen & Meinungen >>> 32 32 | PORTRAIT: Renzo Paolo Pacher 37 | Pro & Contra: BBT für eine weitere Generation verloren? 38 | Umfrage: Urlaub zuhause Kunst & Kultur >>> 40 40 | SCHUTZENGELGASSE IN BRIXEN: Stufler Künstlergassl 44 | Buch: Das Wirtshaus am schwarzen Bären Freizeit & Sport >>> 54 54 | TRAINING MIT STARKEN AUFLAGEN: Back to sports 56 | Benno Pfattner: Rücktritt mit Wut im Bauch Wirtschaft & Umwelt 62 | EURAC: Biodiversitätsmonitoring Südtirol 66 | Wasserkraft: Hoffnung für Eisack und Rienz

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Extra 74 | Qualitätsbetriebe

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Kein einfacher Job Es ist in mehrfacher Hinsicht eine ständige Gratwanderung, zu der die Politik derzeit gezwungen ist, und wer in dieser hoffentlich wirklich ausklingenden Corona-Pandemie Verantwortung trägt und Entscheidungen treffen muss, ist wahrlich nicht zu beneiden. Wie schafft es die Politik, die Bevölkerung wieder in einen gewohnten Alltag zurückzuführen und den Leuten gleichzeitig zu vermitteln, dass diese Rückführung step by step erfolgen muss, weil das Virus immer noch unter uns und entsprechende Vorsicht geboten ist? Wie schafft es die Politik, uns die Zukunftsängste zu nehmen, die wir im Grunde derzeit alle spüren, ohne uns dabei himmelblaue Luftschlösser vorzugaukeln, die derzeit eh niemand glauben würde? Wie schafft es die Politik, die Wirtschaft so zielgenau zu unterstützen, dass die entsprechenden öffentlichen Gelder nicht zu den falschen Unternehmen gelangen und deshalb keine nachhaltige Wirkung zeigen? Wie schafft man es, das richtige Maß zu finden, jenen Arbeitnehmern zu helfen, die derzeit ohne Job dastehen und die wahren Verlierer dieser Pandemie sind? Wie schafft man es, den Leuten zu erklären, dass Konjunkturförderungsprogramme wie öffentliche Investitionen zwar Geld kosten, aber unterm Strich und mittelfristig die viel bessere Lösung sind als der x-te zusätzliche Sozialbeitrag. Wie schafft es die Politik, uns Bürger zu unterstützen, ohne dass wir den allerletzten Funken Eigenverantwortung verlieren, den sie uns in den letzten Jahrzehnten Beitrag für Beitrag abgewöhnt hat? Es ist in der Tat kein leichter Job, den Arno Kompatscher & Co. derzeit erledigen müssen. Vielleicht sollten wir uns einfach selbst wieder auf unsere eigenen Hinterbeine stellen, damit wir spüren, dass es von unserer Zuversicht, unserem Optimismus und vor allem von unserem Tun abhängt und eben nicht von der Politik, wie unsere Zukunft aussehen wird. Vertrauen ist gut, Selbstvertrauen ist aber besser.

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

ABSCHIED VON MÜHLBACH NACH 164 JAHREN

Abschied und Neubeginn E

ntschuldigen’s, wenn ich Ihnen keine genaue Auskunft geben kann“, teilt uns eine Ordensschwester am Telefon mit, „aber momentan ändert sich die Situation auch für uns stündlich.“ Im Kloster herrscht seit Tagen und Wochen Ausnahmezustand im Hinblick auf den bevorstehenden Umzug. Die acht Tertiarschwestern übersiedeln entweder in andere Klöster des Landes, etwa ins Mutterhaus nach Brixen, ins Kloster nach Kaltern oder aber in Pflegeeinrichtungen wie den Grieser Hof in Bozen. Beim Plündern und Ausräumen der Schränke kamen erwartungsgemäß unzählige Schätze zum Vorschein, zum Beispiel hunderte Fotos der Ordensgemeinschaft, Jahrgangsfotos der Mädchenklassen, fein säuberlich sortiert und

Da man nicht alles mitnehmen kann und will, richten die Schwestern einen kleinen Flohmarkt ein: „Gegen eine freiwillige Spende können’s mitnehmen, was ihnen gefällt“, ermuntert eine der Schwestern. Nicht zuletzt stehen bei unserem Rundgang Ende Mai noch einige Habseligkeiten der Heimschülerinnen auf den Gängen und in den Klassenräumen, die das Haus wegen der Corona-Maßnahmen im März quasi fluchtartig verlassen mussten und nicht damit gerechnet hatten, dass sie es bis Schulende nicht mehr betreten würden.

Abschied an bedeutendem Feiertag. Freitag, 19. Juni 2020.

Es ist das Herz-Jesu-Fest, das Patroziniumsfest des Hauses, ein großer Tag für die Tertiarschwes-

kommt dagegen bei Schwester Eva Maria auf, für die die Freude darüber überwiegt, dass das Haus einer so wichtigen Bestimmung zugeführt wird, dass Menschen geholfen wird.

Kloster mit Dorfleben verbunden. Das Ende einer Ära bedeu-

tet der Abschied der Tertiar­ schwestern aber auch für den Ort Mühlbach. Trotz CoronaEinschränkungen improvisierte die Dorfgemeinschaft kurzfristig eine bescheidene Abschiedszeremonie mit dem Kirchenchor. Einen offiziellen Abschiedsakt werde es etwas später geben, wenn es die Umstände erlauben, kündigte der Bürgermeister an. In den über 150 Jahren seines Bestehens hat sich das Kloster in das kollektive Bewusstsein

„Ich gehe ungern, das Haus ist mir ans Herz gewachsen“_ Schwester Maria Candida gestapelt. Die alten Schränke gaben außerdem 400 Jahre alte und bestens erhaltene Gerichtsakten frei, zumal der Ansitz viele Jahre lang Sitz der Gerichtsschreiber von Rodeneck war. Ein handverziertes Glas steht da, aus dem der inzwischen seliggesprochene Kaiser Karl bei einem Besuch im Herz-Jesu-Haus in Mühlbach getrunken haben soll. Aber auch unzählige unspektakuläre Gegenstände des Alltags, Einrichtung, Geschirr, Wäsche, Koffer, Bücher warten darauf, verladen und abtransportiert zu werden. 4

tern als Ordensgemeinschaft, aber auch für die vier verbleibenden Schwestern, die heute als letzte das Kloster verlassen. Ein emotionaler Moment, denn schließlich war das Kloster ihre Heimat für Jahre und Jahrzehnte – 52 Jahre etwa für Schwester Oberin Maria Regina, eine Institution des Hauses, genauso wie Schwester Maria Candida, die 56 Jahre lang im Kloster gelebt hat, davon über 30 Jahre lang als Direktorin der Schule. „Ich gehe ungern“, sagt sie, denn das Haus sei ihr ans Herz gewachsen. Weniger Wehmut

der Mühlbacher eingeprägt. Die Ordensschwestern waren fester Bestandteil des Dorflebens – nicht nur in der Kirche, sondern beispielsweise als Kindergärtnerinnen, wie Schwester Magna und Schwester Franziska. Als Schule wird das Herz-Jesu-Institut im ganzen Land geschätzt, und auch gemeindeansässige Mädchen – seit einigen Jahren auch Buben – absolvieren hier die Mittelstufe. Letztlich war es wohl der Erhalt der Schule, der die Tertiarschwestern dazu bewogen haben mag, ihre Struktur für das Pflegeheim

bereitzustellen. Als man den Bau der Betreuungsstruktur in den 90er Jahren nämlich erstmals ins Auge fasste und das Kloster als Wunschstandort ganz oben auf der Liste stand, hatten die Tertiar­ schwestern noch dankend abgewinkt. Es folgte eine jahrelange politische Diskussion. Da war zunächst der Standort am Moosmüllerweg, unterhalb des Klosters nahe dem Valler Bach und direkt an der Umfahrungsstraße sowie der lauten Eisenbahnbrücke. Auf die möglichen Beeinträchtigungen der Heimbewohner und die schlechte Verbindung zum Dorfzentrum angesprochen, meinte die verantwortliche Architektin damals: „Magari la gente si abitua …“ Auf politischer Seite konnte man sich aber keinesfalls mit der Idee anfreunden, das Pflegeheim hier zu errichten, und so kippte der Gemeinderat die Standortwahl noch in letzter Minute zugunsten eines Areals am Stöckl­vaterweg. Stolpersteine für diesen Standort waren zum einen die angeblich zu steile Zufahrtsstraße, die erhebliche Hanglage und die eingeschränkten Erweiterungsmöglichkeiten. Die Verwaltung unter dem damals neugewählten Bürgermeister Christoph Prugger machte daraufhin einen weiteren Alternativstandort südlich der Wohnbauzone Straßhof ausfindig. Das Areal wäre groß genug auch für eine eventuelle spätere Erweiterung; allerdings gab es auch hier einige Bedenken, nicht zuletzt vonseiten der am Vorhaben beteiligten Nachbargemeinden Vintl, Rodeneck und Natz-Schabs: Sie bemängelten die nach wie vor

Foto: Oskar Zingerle

Das Mühlbacher Kloster hat in den letzten Tagen und Wochen bewegende Momente erlebt. Ein weiteres Kapitel dieses altehrwürdigen Gebäudes ging mit dem Auszug der Tertiarschwestern zu Ende, während ein neues mit dem Bau eines Schülerinnenheims sowie eines Pflegeheimes quasi nahtlos seinen Anfang nahm.


DER AUSZUG: Am 19. Juni, dem Patroziniumsfest des Hauses, verlieĂ&#x;en die letzten Klosterfrauen das MĂźhlbacher Kloster. Im Bild: Sr. Maria Regina und Sr. Eva Maria

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steile Hanglage, die Abgeschiedenheit vom Dorfzentrum und die ungünstige Zufahrt durch eine Wohnsiedlung. Die politische Diskussion wurde von einer unerwarteten Sensationsnachricht unterbrochen: Die Tertiarschwestern haben ihre

Meinung geändert und wären angeblich nun doch bereit, über die Ansiedlung des Pflegeheimes im Kloster zu verhandeln. Für dieses neue Szenario gab es unmittelbar einen großen Konsens, und so nahm das Vorhaben seinen Verlauf. Bürgermeister Christoph

Prugger macht keinen Hehl daraus, dass er „seinen“ Standort in der Straßhofzone nach wie vor für eine gute Wahl hielte, allerdings scheint er sich inzwischen offensichtlich mit der Alternative „Kloster“ zu identifizieren und bringt das Vorhaben als Vertreter der federführenden Standortgemeinde entschlossen voran. Obwohl er im September nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren wird, hat er angeboten, den Bau des Pflegeheimes weiterhin zu begleiten, sofern dies von den zuständigen Stellen gewünscht ist.

Info Die Geschichte des Ansitzes Freyenthurn 1269 übergab der kinderlose Friedrich von Rodank den Gebrüdern Meinhard und Albert von Görz/Tirol das Schloss und den Berg Rodeneck sowie die Klause in Haslach zum Eigentum. Dafür versprachen sie, mit seiner Hilfe eine Befestigung auf dem Berg und einen befestigten Markt zu errichten. Diese Befestigung wird bereits 1277 als „Turn von Milbach“ erwähnt. Unter Graf Meinhard war der Turm 1271 nach der Teilung des Landes unter den Brüdern sicher die erste Klause und Zollstätte, denn Mühlbach war die östliche Grenze zwischen der Grafschaft Tirol und der Grafschaft Görz. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts trug der Turm den Namen Freyenthurn. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrmals die adligen Besitzer, von denen hier nur einige erwähnt seien: 1568 verkaufte Andre Mayrhofer von Niedervintl Freyenthurn an Georg Enzenberg, der 1578 geadelt wurde und ab sofort das Prädikat „von Enzenberg zu Freienthurn“ führte. Dieses Geschlecht hat in 200 Jahren große Geschichte geschrieben – für Mühlbach und für Tirol insgesamt. Die Enzenberg erweiterten den Ansitz in Mühlbach um einen West- und Nordtrakt mit den schönen Arkaden, die Wohnräume erhielten schöne Stuckornamente, und die Kapelle wurde mit Gemälden aus der Kesslerschule geschmückt. 1790 ging Freienthurn an die Edlen von Preu über, die Landrichter in Mühlbach waren. Nach 1817 wurde der Ansitz dem Landgericht Mühlbach als Amtssitz verpachtet, und der mittelalterliche Turm diente sogar als Gefängnis. 1850 wurde das Landgericht Mühlbach dem Gericht Brixen einverleibt; der Richter wohnte ab sofort in Brixen. Das edle Gebäude stand für einige Jahre leer und verlassen da. Der Mühlbacher Handelswirt Franz Xaver Gasteiger und Kanonikus Franz Hirn kauften den Adelssitz 1856 und übergaben ihn den Tertiarschwestern von Brixen unter der Bedingung, hier eine Schule zu errichten für die Mädchen der einfachen Bevölkerung. Die damalige Oberin von Brixen, Sr. Bernarda Grafischer, selbst Lehrerin, sagte sofort zu. Nachdem man alle geistlichen und weltlichen Genehmigungen erhalten hatte, wurde bereits am 30. Oktober 1856 der Adelssitz Freienthurn in das „Herz-Jesu-Haus zur christlichen Kindererziehung“ für Mädchen umgewandelt: Hatte man anfangs fast zu viel Platz, so entstand bald Raumnot. Praktisch ohne Eigenmittel wurde 1898 mit Spenden das Institut errichtet. 1911 war wieder zu wenig Platz, und so kam noch der Teil mit Küche, Speise- und Spielsaal, mit Schlaf- und Klassenräumen dazu. 1908 wurde das Futterhaus erbaut, das genau 100 Jahre später zum Schulgebäude umgebaut worden ist. 6

Foto: Oskar Zingerle

Startschuss: Am 22. Juni haben die Arbeiten für den Bau des Mädchenheimes sowie des Pflegeheimes planmäßig begonnen

Kloster als Standort für das Pflegeheim zu sein scheint, offenbaren sich die vorhersehbaren und vom wenig kompromissbereiten Denkmalamt durchgesetzten Einschränkungen als Stolpersteine. Da sind beispielsweise die Stuckverzierungen an zahlreichen Decken: Nicht nur, dass sie nicht entfernt werden dürfen, die betroffenen Räume dürfen ebensowenig mit Trennwänden geteilt werden. Weiteres Problem: die engen Türöffnungen müssen erhalten bleiben, sogar einige der alten Türen. Ob Pflegebetten durch die Türen passen oder nicht, scheint dem Denkmalamt „wurscht“ zu sein. In vielen Zimmern stehen denkmalgeschützte Kachelöfen, die nicht angerührt werden dürfen. Diverse Installationen im Haus wie etwa die Heizung sind großteils „überputz“, also sichtbar verlegt. Da das Gebäude im Laufe seiner Geschichte mehrmals erweitert worden ist, gibt es an zahlreichen Stellen kleine Stufen, die über Rampen ausgeglichen werden müssen. Die denkmalpflegerischen Einschränkungen bedingen außerdem Kompromisse bei der Einteilung des Hauses hinsichtlich der diversen Servicestrukturen wie Küche, Waschräume, Lager

Foto: Egon Daporta

Politik & Gesellschaft

Wenig Kompromisse beim Denkmalschutz. So ideal das

Die Dorfgemeinschaft verabschiedete die Tertiarschwestern mit einer kleinen improvisierten Feier


Juni 2020: Nur drei Tage, nachdem die Tertiarschwestern das Kloster verlassen und damit eine Ära in den historischen Gemäuern beendet haben, erfolgt der Spatenstich zu den Umbau- und Sanierungsarbeiten, womit bereits ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Als erster Schritt erfolgt der Bau des neuen Mädchenheimes mit 40 Betten. Während der reguläre Schulbetrieb im Herbst wieder aufgenommen wird, muss der Heimbetrieb für ein Jahr pau-

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Am dritten Tage … Montag, 22.

sieren. Die Heimschülerinnen werden in diesem Jahr im Tertiar­ kloster in Brixen untergebracht sein und täglich nach Mühlbach pendeln. Bereits ab Herbst 2021 sollen Heim und Schule des HerzJesu-Instituts ihren gewohnten Betrieb wieder aufnehmen. Die Bauarbeiten für das Pflege­ heim hingegen werden drei Jahre in Anspruch nehmen. 2023 sollte es dann in Betrieb gehen, geführt von der Stiftung St. Elisabeth, die jetzt bereits sämtliche Bauarbeiten koordiniert. Welchen Namen das Pflegeheim bekommen soll, steht noch nicht fest. Zwar ist „das Kloster“ in Mühlbach und darüber hinaus die geläufige Bezeichnung, aber andererseits wird es danach eben kein Kloster mehr sein, und die Bezeichnung würde auch nicht der ursprünglichen Geschichte des Gebäudes Rechnung tragen. Aus historischer Sicht bietet sich die Bezeichnung „Freienthurn“ an. Angesichts des heurigen 750-Jahr-Jubiläums des Marktfleckens, für dessen Geschichte der Freienthurn maßgebliche Bedeutung trägt, ergäbe diese Variante einen abgerundeten Kontext.

2020

und so weiter. Das wiederum bedeutet einen höheren Aufwand und wohl auch höhere Kosten im späteren Pflegealltag. Schon jetzt kann man beim Rundgang durch das Haus aber erahnen, dass eine sehr schöne Pflegestruktur entstehen wird mit historischem Flair und vielen reizvollen Plätzen, die zum Verweilen einladen. Da die Einteilung vieler Räume nicht verändert werden darf, sind einige der Zimmer im Vergleich zu den üblichen Normflächen zu groß – ein Umstand, der der Wohnqualität bestimmt keinen Abbruch tun wird. Dass gar einige Stücke des alten, zum Teil sehr wertvollen Mobiliars restauriert und im neuen Heim weiterverwendet wird, wird die Struktur zusätzlich aufwerten.

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Wie man Religionslehrer wird Am 1. Oktober startet die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen, kurz PTH, eine berufsbegleitende Ausbildung zum Religionslehrer. Interessierte können sich bis zum 16. Juli anmelden.

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88 Lehrer unterrichten derzeit an den deutsch- und ladinischsprachigen Schulen Südtirols das Fach Religion – der Großteil davon, exakt 300, sind Frauen. Und auch neun Priester sind dabei. In den Grundschulen werden zwei Stunden, in den Mittelschulen eineinhalb und in den Oberschulen eine Stunde pro Woche dem Fach Religion gewidmet. Vier bis fünf Prozent der Schüler melden sich landesweit vom Religionsunterricht ab – weshalb, muss nicht angegeben werden. 57 der Religionslehrer, die aktuell unterrichten, verfügen nicht über die vorgesehene theologische Inserat Juli Ausbildung. Sie besetzen

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die Stelle nur provisorisch; das heißt, sie wird ihnen von Jahr zu Jahr zugewiesen.

Brixner Fakten. „Drei Frauen un-

terrichten an unserer Schule das Fach Religion“, erklärt Alexander Chiusole, Direktor der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ in Brixen, die wir als Beispiel in der Recherche für diesen Bericht analysiert haben. „Zwei davon haben die erforderliche Ausbildung und besetzen eine Stammrolle, die dritte ist dabei, ihr Studium abzuschließen“. Von den 525 Schülern an der hiesigen Mittelschule haben sich 58 vom Fach abgemeldet – weitaus mehr als im Landesdurchschnitt. Zwanzig davon bleiben in der Klasse, dreißig werden anderweitig, meist in der Sprachenförderung, unterrichtet, die restlichen acht verlassen während des Religionsunterrichts sogar ganz die Schule. In der 1. und 2. Klasse Mittelschule stehen zwei Stunden Religion auf dem Stundenplan, in der dritten eine Stunde. Das Fach zählt für die Zulassung zur Abschlussprüfung; die Lehrperson gehört der Prüfungskommissionen an.

Der Bedarf ist groß. „Wir brau-

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

chen dringend Religionslehrer in Südtirol, vor allem jene, die die theologische Ausbildung mitbringen“, erklärt Markus Felderer, der Leiter des Amtes für Schule und Katechese am Bischöflichen Ordinariat. Felderer hat zudem feststellt, dass „Späteinsteiger äußerst wertvolle Arbeit leisten“. Alexander Notdurfter, Professor für Pastoraltheologie und Dekan an der PTH, freut sich über die dritte Variante der Ausbildung, die nun im Herbst starten wird: „Die bisherigen Ausbildungen dauerten fünf Jahre; nun verlängern wir auf sechs – die Erfahrung zeigte uns, dass dies notwendig war. Immerhin gehen die meisten Studierenden einer Teilzeitbeschäftigung nach oder haben Verpflichtungen in der Familie“, so der Dekan. Für

Dekan Alexander Notdurfter: „Ein lebensnaher Religionsunterricht ist das A und O“ die beiden letzten Ausgaben hatten sich 54 Interessierte gemeldet; nur 31 haben den Studiengang mit dem Bakkalaureat in Theologie abgeschlossen.

Voraussetzungen und Ablauf. Um sich zur Ausbildung anzumelden, muss man einen Matura-Abschluss vorweisen; alternativ dazu ist auch ein Zulassungsverfahren vorgesehen. Dieses besteht aus einem schriftlichen Test, in dem es um Textverständnis geht, und aus einem Gespräch, in dem die Frage nach der Motivation erörtert wird. Der Semesterbeitrag beträgt 272 Euro; in begründeten Fällen ist eine Ermäßigung möglich. Die Vorlesungen finden jeweils am Montag und Freitag sowie in Blockveranstaltungen statt. Etwa ein Drittel kann über das Fernstudium absolviert werden.

Die Lerninhalte und ihre Bedeutung. Ausführlich geht der Dekan

der Fakultät auf die Frage nach den Unterrichtsfächern ein: „Die Einteilung erfolgt in Fächergruppen. Neben dem philosophischen Teil, der in enger Zusammenarbeit

mit den Universitäten Bozen und Innsbruck gelehrt wird, gibt es die Bibellehre, die Kirchengeschichte, die Dogmatik und die Religionswissenschaft. Große Bedeutung kommt auch dem praktischen Teil zu – dem Kirchenrecht sowie der Moral- und Pastoraltheologie. Von großer Wichtigkeit sind auch humanwissenschaftliche Fächer wie Soziologie, Psychologie und Pädagogik“.

Religionsunterricht heute. Eines

ist sich Dekan Notdurfter sicher: „Ein lebensnaher Religionsunterricht ist das A und O. Es geht nicht darum, Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht zu indoktrinieren, sondern es geht darum, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten, ihnen Werte aufzuzeigen und vorzuleben.“ In der Ausbildung zum Religionslehrer wird ab kommendem Herbst unter anderem genau das vermittelt – und hoffentlich dann schon bald den Kindern und Jugendlichen auch so beigebracht. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Die vergessenen Kinder Mit Einläuten der Phase 2 in der Coronakrise war die Hoffnung groß, dass auch in Kindergärten und Schulen wieder Normalität einkehrt – dem war aber nicht so. Brixner Psychologen, Kinderärzte und Eltern schlagen nun Alarm.

D

ie Nachricht von der urplötzlichen Schließung der Kindergärten und Schulen am 4. März traf Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagogen mit voller Wucht. Niemand war darauf vorbereitet – weder Eltern, die plötzlich die Rolle des Lehrenden übernehmen sollten, auch nicht Pädagogen, die auf den

Sophia, die die 3. Klasse Mittelschule besucht, haderte vor allem damit, dass sie sich nicht von ihren Mitschülern, die sie im Herbst im Klassenzimmer nicht mehr wiedersieht, verabschieden konnte: „Auf einmal sollten wir nur noch zu Hause mit unseren Eltern hocken. Das wurde mit der Zeit ganz schön langweilig“,

Kinderarzt Günther Goller: „ Wir laufen Gefahr, dass bestehende Unterschiede hinsichtlich Schulbildung durch die Schulschließungen deutlicher werden“ Fernunterricht didaktisch nicht vorbereitet waren, und schon gar nicht die Kindergartenkinder und Schüler, die das Haus von einem Tag auf den anderen nicht mehr verlassen durften. „Ich hätte mir nie gedacht, dass es so lange dauert“, erzählt Viktoria, die die 1. Klasse Mittelschule besucht. „Wir haben die Schule ganz abrupt, ohne Abschied und sogar ohne unsere Schulsachen verlassen müssen. Auf einmal gab es nur noch Online-Unterricht – und daran musste man sich erstmal gewöhnen.“ Viktorias Schwester 10

berichtet sie. „Zudem ließ die Motivation, online zu studieren, bald nach – und das, obwohl die Online-Abschlussprüfung ansteht. Auch diese hat einen bitteren Beigeschmack – aber irgendwie wird es schon gehen“, sagt Sophia. Auch für die Eltern der Mädchen und aller anderen schulpflichtigen Kinder kam die Schließung mehr als überraschend. Insbesondere die Unsicherheit, ob die Schule wieder öffnet oder das heurige Schuljahr endgültig vorbei ist, war äußerst unangenehm für alle Beteiligten.

Kollateralschäden. In einem of-

fenen Brief an die Landespolitiker Arno Kompatscher, Waltraud Deeg und Philipp Achammer beklagten sich kürzlich Psychologen unter der Federführung der Brixnerin Lydia Scherer über die Folgen, die durch die Schließung von Kindergärten und Schulen bei Kindern und Jugendlichen auftreten können und werden. „Ich bin mit dem Werdegang der Lockerungen absolut nicht einverstanden“, erklärt Scherer, „Kinder und Jugendliche werden von keiner Lobby vertreten; ihre Bedürfnisse und Rechte werden in dieser Krise schlicht und ergreifend übersehen und vergessen.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch der Vahrner Kinderarzt Günther Goller: „Schul- und Kindergartenschließungen widersprechen dem Recht der Kinder auf Bildung und haben für die Betroffenen erhebliche psychische und soziale Konsequenzen. Es besteht die Gefahr, dass die bestehenden Unterschiede bezüglich der sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten zwischen Kindern, je nach dem Bildungsstand der Eltern, noch deutlicher werden. Die Schulschließungen dienen nicht primär dem Schutz der Kinder, sondern der Eindämmung der Pandemie und letztlich dem Schutz der vulnerablen älteren Bevölkerung.“ Für Katrin Lanzendörfer, Kinderpsychologin im Psychologischen Dienst im Krankenhaus Brixen, sollte ein Lockdown nicht so sehr eine Frage von Lobbys, sondern von medizinischen Notwendigkeiten sein: „Nach der Lockerung geht es jetzt darum, die psychische Gesundheit der Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Jetzt ist es gut und enorm wichtig, dass Entscheidungen zugunsten der Schwächsten unserer Gesellschaft getroffen werden – und das sind die Kinder“, meint sie.

Foto: GettyImages

Politik & Gesellschaft

BRIXEN/SÜDTIROL

Elternverbände und Sozialeinrichtungen warnen vor einer Überforderung der Eltern, vor allem der Mütter, die vielfach im Homeoffice arbeiten und „nebenbei noch Lehrer für ihre Kinder spielen mussten“. Psychologen und Kinderärzte machen auch auf die möglichen Folgeschäden der sozialen Isolierung aufmerksam: „Kinder können sich nicht organisieren. Sie verstummen, können sich nicht mehr mitteilen oder werden aggressiv“, erklärt Lydia Scherer. Gleichzeitig warnt Goller vor der Zunahme häuslicher Gewalt sowie der Entwicklung von Fettleibigkeit aufgrund fehlender Bewegung, „wenn das Familienleben auf einmal hinter die eigenen vier Wände verschwindet“. Das bereitet auch Thomas Kiesenhofer, Fachlehrer für Bewegung und Sport an der WFO „Julius und Gilbert Durst“, Sorgen: „Meine Schüler haben mir rückgemeldet, dass sie unter Kopfund Rückenschmerzen leiden,


ihr Schlafrhythmus durcheinander ist und sie sich kaputt fühlen“, berichtet er, denn „eingesperrt sein bedeutet Dauerstress“. So hat er in Erfahrung gebracht, dass Schüler zuhause entweder gar keinen Sport betreiben oder ihn exzessiv ausüben. Für die Kinderpsychologin Katrin Lanzendörfer ist es eher unwahrscheinlich, dass Kleinkinder durch die Quarantäne „bleibende Schäden“ erleiden könnten, da es sich beim Lockdown um einen zeitlich begrenzten Zeitraum handelt und der Großteil

schockiert war über die Reaktion des Kindes beim Wiedersehen: „Als wir uns nach fünf langen Wochen endlich wiedersahen, hat sich der Kleine hinter seiner Mama versteckt. Das zeigte mir, dass diese außergewöhnliche Situation auch für Kinder schwer verdaubar ist.“ Auch über Kleinkinder, die zu Störenfrieden werden, weil ihre Bedürfnisse zu kurz kommen, wenn Mama im Homeoffice arbeiten muss, berichten die Brixner Mütter. Kinder befürchten manchmal, dass sie von ihren

Was Experten fordern. Kinderarzt

Günther Goller hat Untersuchungen und Ergebnisse aus verschiedenen Ländern wie Deutschland, Schweiz, Island, Frankreich, Norwegen und den Niederlanden gesammelt und folgert daraus, dass Kinder und Jugendliche im Falle einer Infektion nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen nicht nur seltener, sondern auch in der Regel weniger schwer als Erwachsene erkranken. Er weist darauf hin, dass bereits die ersten Analysen aus China zu belegen scheinen, dass Kinder und Jugendliche bei der Virusübertragung auf andere Kinder, aber auch auf Erwachsene eine untergeordnete Rolle spielen. „Deshalb tragen die flächendeckenden Schließungen von Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten voraussichtlich weniger als erwartet zur Eindämmung der Pandemie bei. Meine Forderung ist dahingehend, dass in Anbetracht der erheblichen Nebenwirkungen der Schließungen dem Recht der Kinder auf Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft Vorrang eingeräumt werden sollte“, stellt er fest. Kritisch sieht er auch die Verordnung zum Tragen der Masken, da Kinder ihre Hände

beim Justieren der Masken ständig im Gesicht haben und die Gefahr einer potentiellen Ansteckung somit steigt. „Social distancing“ und Händehygiene sind laut dem Kinderarzt nach wie vor die wirksamsten Maßnahmen, die durch die andauernden MaskenpflichtDiskussionen nicht vernachlässigt werden dürfen. Im offenen Brief an die Politik fordern die Psychologen, dass in Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten das normale Leben wieder Einzug hält. Dezidiert fordern sie, dass auch in den Schulen seriologische Tests durchgeführt werden, „weil erneutes Wegsperren keine faire Maßnahme wäre.“ Für die Kinderpsychologin Katrin Lanzendörfer ist es jetzt wichtig, die Rahmenbedingungen für Familien so zu gestalten, dass ein stabiles, sicheres und fürsorgliches Elternhaus gewährleistet wird: „Die Hilfsangebote und Entlastungen für die Eltern müssen größer werden“. Aber vielleicht erfüllt sich ja der Wunsch von Viktoria, dass im August endlich alles wieder zur Normalität zurückgekehrt sein wird. hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Ob Kinder langfristig Folgeschäden aufgrund der Corona-Maßnahmen davontragen, ist aus Sicht von Psychologen eher unwahrscheinlich der Kleinkinder ihn psychisch wegstecken wird. „Es gibt zwar einige Untersuchungen zu den Folgeschäden, jedoch sind solche Studien grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, weil sie oft schwer interpretierbar sind. Beispielsweise könnten diese Ergebnisse eher ein Spiegel der elterlichen Befindlichkeit sein und weniger die Situation der Kinder selbst darstellen, um nur einen Kritikpunkt zu erwähnen“, sagt Katrin Lanzendörfer.

Wie Kinder reagieren. Kinder lei-

den unter den fehlenden Kontakten zu ihren Freunden und zu den Großeltern, und Jugendliche vermissen ihr soziales Umfeld. „Liebe Omi ich famise dich“, schrieb beispielsweise das Vorschulkind Moritz seiner Oma Helene, die nicht nur traurig über den langen Enkelentzug ist, sondern auch

Großeltern nicht mehr gemocht werden, weil sie sie so lange nicht sehen dürfen. Und sie haben Angst, jemanden anzustecken: Auch in der Brixner Altstadt kann man immer wieder beobachten, dass sich Kinder ihre Maske, sofern sie eine tragen müssen, sofort hochziehen und Abstand halten oder sich fest an Mamas Rockzipfel klammern, um ja niemandem zu nahe zu kommen. Jugendliche haben es etwas leichter, indem sie sich „organisieren“, vielleicht auch illegal – so wie Erwachsene im Übrigen auch. Auch die Schwestern Sophia und Viktoria plagt die Sorge, ob sie bald wieder Handball spielen dürfen, ob die Freundinnen mit ins Schwimmbad dürfen, ob im Herbst wieder normaler Unterricht in der Schule ist. Antworten darauf gibt es derzeit noch keine. 11


Die Brixner Vereinslandschaft Die Brixner sind Vereinsmenschen: Insgesamt findet sich im offiziellen Vereinsverzeichnis der Gemeinde die stattliche Anzahl von 215 Vereinen. Diese beachtliche Anzahl lässt aufhorchen und weckt Interesse. Für welche Vereine begeistern sich die Brixner? Und wie viel lässt sich die Gemeinde ihre Vereine kosten?

M

usikkapelle, Feuerwehr, Sportclub, Chor, Theatergruppe und eventuell ein sozialer Verein fallen mir spontan ein, wenn ich an Vereine denke. Heruntergebrochen auf die Vereinslandschaft in der Gemeinde Brixen, komme ich bei 23 Fraktionen und Weiler Pi mal Daumen auf 100, vielleicht 120 Vereine – schätzungsweise. Paula Bacher, die für die Brixner Vereinssitze zuständige Stadträtin, in deren Ressort auch die ehrenamtlichen Vereine im sozialen Bereich fallen sowie jene im Bereich Freizeit,

Familie und Senioren, korrigiert mich: Insgesamt 215 Vereine sind es an der Zahl, die im Brixner Vereinsverzeichnis für das Jahr 2020 aufgenommen wurden. „Wir haben in der Gemeinde Brixen eine so umfassende Vereinslandschaft, dass wir uns bemühen, so eine Art ‚Ordnung‘ zu schaffen, indem wir genau kontrollieren, dass im Vereinsverzeichnis nur Vereine eingetragen sind, die auch wirklich aktiv sind“, sagt Bacher. Jeder, der einen Verein gründet und möchte, dass dieser auch offiziell im Vereins-

verzeichnis der Gemeinde Brixen eingetragen ist, benötige „Vereinsstatuten, eine Vollversammlung, Rechnungsrevisoren. Und eine ordentliche Buchhaltung, denn jeder Cent muss genau belegt werden. Nur wer alle diese Voraussetzungen mitbringt, wird ins Vereinsverzeichnis eingetragen.“ Hehre Vereinsziele werden nicht benötigt? „Jeder unserer Vereine hat seine Berechtigung!“, ist Paula Bacher überzeugt. „Letzthin hatten wir Interessenten für die Gründung eines Vespa-Vereins. Auf unsere Frage nach dem Be-

weggrund wurde uns versichert, dass es wohl ein Liebhaberverein sei, der aber auch einen Schwerpunkt auf sicheres Fahren legt, das im Verein vermittelt werden soll.“ Auch bei einem Schachclub könne man theoretisch nach dessen Sinnhaftigkeit fragen, „aber die Mitglieder unseres Schachclubs lieben nicht nur ihr Schachspiel, sondern sie gehen auch in Schulen und vermitteln den Schülern das Schachspielen oder stellen mit den Lehrpersonen Übungen zusammen, die das Gehirn schulen, was beim Schach

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

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Paula Bacher: „Viele Vereine sind fast wie eine Familie“ ja der Fall ist.“ Auf diese Weise würde sich für jeden Verein ein klares Vereinsziel ergeben. Für einen Tanzverein stünde generell die Bewegung im Vordergrund, bei den Senioren sei es in erster Linie die Vorbeugung vor Einsamkeit. Wenn sich mehrere Personen zusammenschließen, dann bedeute dies immer auch, „dass es eine Interessensgruppe von Gleichgesinnten gibt. Die gemeinsame sportliche Tätigkeit oder die gemeinsame Gestaltung des Freizeitvergnügens ist ja bereits eine sinnvolle Tätigkeit und hat einen Nutzen für die Gemeinschaft.“

215 an der Zahl. Stadträtin Ba-

cher gewährt mir Einblick ins digitale Brixner Vereinsverzeichnis. Ich scrolle mich durch das 14-seitige Dokument und lese, dass es 67 Vereine gibt, die unter dem Bereich „Kultur und Weiterbildung“ zusammengefasst sind. Im Bereich „Familie“ sind es 17 Vereine, im Bereich „Gesundheit und Menschen mit Beeinträchtigung“ sind es acht, bei den „Senioren“ finden sich sechs Vereine. Bei der „Jugend“ sind es 14, bei der „Integration“ sind es zwei. Beim Sport, so erklärt mir Paula Bacher, habe man die Unterteilung vorgenommen in „Sport“ mit Wettkämpfen, wo sich 29 Vereine finden, und in „Freizeit“, wo 49 Vereine eingetragen sind. Sechs Vereine sind es beim „Klima- und Umweltschutz“, 13 beim „Zivil-

schutz“ und schließlich noch vier Vereine beim „Fremdenverkehr“. Ist ein Verein im Vereinsverzeichnis eingetragen, so ist er auch verpflichtet, jährlich eine Vollversammlung abzuhalten, zu der obligatorisch auch ein Vertreter der Gemeinde geladen ist. „Bei den Sportvereinen ist die Gemeinde durch Sportstadtrat Andreas Jungmann vertreten, bei den Musikkapellen, die ja zur Kultur gezählt werden, ist Kulturstadträtin Monika Leitner anwesend. Bei den Feuerwehren, die zum Zivilschutz gehören, ist Bürgermeister Peter Brunner der Ansprechpartner. Aber sehr häufig trifft es natürlich mich, auch deshalb, weil ich inzwischen schon seit 15 Jahren in der Gemeindeverwaltung tätig bin und die Vereine und deren Anliegen doch ziemlich gut kenne“, räumt Paula Bacher ein.

Anerkennung. Die Anwesenheit

der Gemeindevertreter sei aber nicht nur eine Pflicht, sondern es gehe vor allem darum, „anzuerkennen, was die Ehrenamtlichen leisten. Das sind unsagbar viele Dienste für die Allgemeinheit, die sich die Gemeinde finanziell gar nicht leisten könnte.“ Ehrenamtliche organisieren Tätigkeiten, die die Gesellschaft lebenswerter, gesünder und glücklicher machen. „Wir haben hier einen Reichtum, ein Kapital aufgrund dieser vielen Menschen, die ehrenamtlich für die anderen da sind.“

Und weil sich die Gemeindeverwaltung dessen bewusst sei, dass jeder Verein auch Anerkennung für seine Dienste benötige,

„sind wir Gemeindevertreter auch bei Vollversammlungen von Vereinen mit nur wenigen Mitgliedern anwesend.“ Da gebe es kein

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Politik & Gesellschaft

gemindertes Interesse, „sondern wir schätzen sie alle. Jeder leistet eine wertvolle Tätigkeit für eine bestimmte Interessensgruppe.“ Paula Bacher hebt dabei besonders jene Vereine hervor, ohne deren Tätigkeit viele Dienste gar nicht zu bewerkstelligen wären. „Konkret denke ich da an Vereine wie das ELKI oder den VKE (Verein für Kinderspielplätze und Erholung), die durch ihren freiwilligen Einsatz die Kinderbetreuung am Nachmittag organisieren – der VKE beispielsweise bei uns im Lido, wohin alle Kinder kommen dürfen, ohne Einschränkung. Genauso AVULSS, der sozio-sanitäre Freiwilligenverein für die Begleitung der älteren Menschen, wo etwa 100 Freiwillige unbezahlt im Bürgerheim erscheinen, um für die Heimbewohner da zu sein, zuzuhören, spazieren zu gehen, ein Gespräch zu führen.“ Viele Vereine seien schon fast wie eine Familie, sagt Bacher. „Das Sprichwort, es braucht ein ganzes Dorf, um Kinder zu erziehen, trifft auf unsere Vereine zu. Nehmen wir die Musikkapellen: Die Eltern sind bei der Musikkapelle, deren Kinder lernen wie selbstverständlich ein

4 - Fremdenverkehr 13 - Zivilschutz 6 - Klima- und Umweltschutz

49 - Freizeit

17 - Familie

8 - Gesungdheit und Menschen mit Beeinträchtigung 29 - Sport 6 - Senioren 14 - Jugend 2 - Integration

Die Aufteilung der Brixner Vereine im Überblick sei ein regelrecht „behütetes“ Aufwachsen im Verein. Man schaue aufeinander. Von Generation zu Generation werde die Vereinsmitgliedschaft in den Familien weitergegeben. „Und in den Vereinen

„Ehrenamtliche organisieren in Vereinen Tätigkeiten, die die Gesellschaft lebenswerter, gesünder und glücklicher machen“_ Paula Bacher, Brixner Stadträtin Instrument und treten dann auch in die Musikkapelle ein. Die Kinder werden von den Computern weggeholt, von der Straße; das gilt auch für die Sportvereine.“ Es

funktioniert auch die Integration weit unproblematischer“, sagt Bacher, „wir wären arm dran, hätten wir kein so blühendes Vereinswesen!“

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67 - Kultur und Weiterbildung

1,5 Millionen Euro. Die Wert-

schätzung für ihre Vereine bezeugt die Brixner Stadtverwaltung auch mit 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Das ist die stattliche Summe, die für Vereine reserviert ist. „Wir haben 22.600 Einwohner, davon sind viele in Vereinen organisiert und tragen zur Entwicklung der Gesellschaft bei, ob im kulturellen Bereich, im sportlichen oder im sozialen, und deshalb soll uns das Vereinswesen auch etwas wert sein. 1,5 Millionen Euro an Beitragsgeldern sind durchaus gerechtfertigt“, argumentiert Bacher. Um in den Genuss eines Beitrags zu kommen, ist zunächst die Eintragung ins Vereinsverzeichnis erforderlich. „Jeder Verein, der im Register der Gemeinde Brixen eingetragen ist, darf bis zum 31. Jänner eines jeden Jahres sein Ansuchen für die Jahrestätigkeit einreichen. Wir beschließen den Beitrag, den wir diesem Verein für das laufende Jahr gewähren“, erläutert Paula Bacher. Die Höhe des Beitrags richte sich nach der Mitgliederzahl und vor allem nach der Tätigkeit des Vereins. Bei der Planung der Jahrestätigkeit müssen die Vereine wissen, wofür sie um Gelder bei der Gemeinde ansuchen wollen, und auch bei der Auszahlung der Beiträge müssen klare Regeln befolgt werden: „Es wird nur ausbezahlt, was genau belegt werden kann.“

Geld und Raum. Die Gemeinde unterstützt das Vereinswesen

aber nicht nur mit Beiträgen, sondern auch mit der Zurverfügungstellung von Räumen und Infrastrukturen: „Viele Vereine benötigen Räumlichkeiten für ihren Vereinssitz. Sportvereine brauchen Sportstätten, Feuerwehren die Feuerwehrhallen, Musikkapellen und Theatergruppen Probelokale. Sollten keine eigenen Infrastrukturen dafür realisiert werden können, dann stellt die Gemeinde Vereinen auch öffentliche Strukturen zur Nutzung zur Verfügung – wie etwa Turnhallen von Schulen oder die drei unterirdischen Räume im Kindergarten, die sieben Vereine für sich nutzen können.“ In der Zeit der Nutzung müssen die Vereine die Verantwortung dafür übernehmen.

Für sich und für andere. Warum

man sich auch immer entscheidet, sich und seine Freizeit einem Verein zur Verfügung zu stellen – unbestritten bleibt: Eine Gemeinde lebt erst durch eine aktive Vereinstätigkeit. Und so wünscht sich Stadträtin Paula Bacher, „dass die Motivation bei den Vereinsmitgliedern hoch bleibt und dass sie unsere Wertschätzung spüren; wir müssen es schaffen, ihnen unsere Dankbarkeit zu vermitteln.“ Denn Menschen, die begeistert sind, für andere etwas zu tun, „sind ein Schatz, den wir haben, und diesen müssen wir hüten.“ sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Vernünftige Verbesserungen“ Nach jahrelanger Vorbereitungszeit tritt das neue Landesgesetz Raum und Landschaft am 1. Juli in Kraft. Der „Brixner“ unterhielt sich mit Urbanistik-Stadtrat ANDREAS JUNGMANN und dem Leiter der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten in der Gemeinde Brixen, MANUEL PASTORE, über die Auswirkungen des neuen Gesetzes. Herr Pastore, was wird sich mit dem neuen Landesgesetz Raum und Landschaft für die Bevölkerung ändern? MANUEL PASTORE: Nun, grundsätzlich handelt es sich dabei um die Zusammenführung und Neudefinition von zwei bestehenden Gesetzen, also jenem für die Raumordnung und jenem für den Landschaftsschutz. Alle damit zusammenhängenden Genehmigungsverfahren wurden zudem an die staatlichen Regeln angepasst. Es sind also nicht so sehr die Be-

stimmungen und die Inhalte, die sich ändern, sondern vor allem die Verfahren. Was ändert sich konkret? Manuel Pastore: Eines der Ziele war, dass der bürokratische Ablauf von Bauprojekten für den Bürger maßgeblich vereinfacht werden soll – und das ist auch gelungen: Ein Großteil der Eingriffe kann in Zukunft über eine zertifizierte digitale Mitteilung der Tätigkeit automatisch genehmigt werden. Konkret heißt dies, dass Bauherr

und Planer über ein Online-Portal eine Selbsterklärung abgeben. Sobald sie alle Felder ausgefüllt und alle notwendigen Dokumente hochgeladen haben, wird die Erklärung der Gemeinde übermittelt. Die Gemeinde hat dann 30 Tage Zeit, darauf zu reagieren – zum Beispiel, wenn das Projekt einen Fehler enthält, oder wenn ein Detail geltende Regeln verletzt. Wenn sich der Bauherr sicher ist, alles korrekt gemacht zu haben – was zum Beispiel vor allem bei sehr kleinen Eingriffen der Fall sein wird –, kann schon einen Tag nach Abgabe der zertifizierten Meldung mit dem Bau begonnen werden. Nun, das ist wirklich eine Erleichterung ... Manuel Pastore: Ja, aber wir werden sehen, wie gut das funktionieren wird. Gerade in der ersten Zeit ist es vielleicht ratsam, die 30 Tage abzuwarten, damit man auf eventuelle Einwände der Gemeinde noch reagieren kann. Aber, ja, Sie haben recht: Sobald diese neue Vorgehensweise sich etabliert haben wird, bedeutet es wirklich eine Vereinfachung.

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Landschaftsschutz stehen, brauche ich sogar für eine Dachgaube eine Baugenehmigung. Der Bürger und sein Planer müssen also in den Durchführungsbestimmungen genau kontrollieren, was möglich ist und was nicht. Die Planer übernehmen dann mehr Verantwortung? Manuel Pastore: Ja, auf jeden Fall. Für die Planer ist dieses neue Gesetz ohne Zweifel eine Herausforderung. Für jene, die bisher schon gewissenhaft und seriös gearbeitet haben, wird sich nicht viel ändern. Alle anderen werden sich anpassen müssen, denn schließlich unterschreiben sie eine Reihe von Eigenerklärungen; für Falscherklärungen gibt es strafrechtliche Konsequenzen. Alle Abläufe sind zudem digital, was soviel bedeutet, dass die entsprechenden Dokumente nachträglich nicht verändert oder aktualisiert werden können.

Für welche Eingriffe und Bauvorhaben gilt diese vereinfachte Vorgehensweise der zertifizierten Mitteilung?

Das alte Gesetz zur Raumordnung war ja vermehrt kritisiert worden, weil es ständig verändert und aktualisiert wurde, teilweise sogar mit widersprüchlichen Details und den entsprechenden Schwierigkeiten der richtigen Interpretation. Wird das neue Gesetz diese Problematik lösen können?

Manuel Pastore: Es gibt fünf Anhänge des Landesgesetzes, in denen genau definiert ist, welche Eingriffe auf diesem Weg abgewickelt werden können. Es ist aber nicht nur eine Frage der Typologie des Eingriffs, sondern auch, in welcher Zone das Bauvorhaben realisiert wird. Es gibt zum Beispiel Zonen, in denen mit einer einzigen zertifizierten Mitteilung sogar ein ganzes Haus gebaut werden kann. In anderen Zonen, zum Beispiel jenen, die unter

ANDREAS JUNGMANN: Nun, das wird sich zeigen. Wie Manuel bereits erklärt hat, sind die Verfahren ja im Grunde an Italien angepasst worden. Dort gibt es diese Regelungen der vereinfachten zertifizierten Mitteilung schon eine ganze Weile. In Italien wird sie von den Planern nicht so gern in Anspruch genommen, weil sie damit die Verantwortung für die Richtigkeit des Projektes übernehmen. Ich gehe davon aus, dass es in Südtirol besser laufen


Foto: Melanie Vitroler

Interviewtermin zum neuen Landesgesetz Raum und Landschaft: der Leiter der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten in der Gemeinde Brixen, Manuel Pastore, und Stadtrat Andreas Jungmann wird, weil die meisten Planer es gewohnt sind, professionelle Arbeiten abzuliefern.

Ob das neue Gesetz dann bis zum letzten Detail funktionieren wird, wird sich aber erst zeigen.

Herr Pastore sagte vorhin, inhaltlich habe sich gar nicht so viel geändert ...

Wie man hört, fehlen immer noch einige Durchführungsbestimmungen, ohne die man aber nicht weiß, wie das Gesetz angewandt werden kann ...

Andreas Jungmann: Sobald man begonnen hatte, ein vollkommen neues Gesetz zu schreiben, gab es ja die verschiedensten Ansätze – zum Beispiel eine Abkehr vom Kubaturdenken hin zu Flächen, wie es zum Beispiel in Deutschland gehandhabt wird. Am Ende wollte man dann aber doch keine Revolution. Trotzdem: Es gibt einige vernünftige Verbesserungen – zum Beispiel, dass der Bauherr gemeinsam mit dem Planer der Sitzung der Baukommission beiwohnen kann, die übrigens in Zukunft „Gemeindekommission für Raum und Landschaft“ heißen und von zehn auf sieben Mitglieder abgespeckt wird. Auch ein Lokalaugenschein direkt an der zukünftigen Baustelle ist möglich. Das sind sinnvolle Neuerungen, die die Qualität der Entscheidungen sicher verbessern werden.

Andreas Jungmann: Die wichtigsten Durchführungsbestimmungen liegen inzwischen vor, und dort, wo es noch Unklarheiten gibt, gelten Übergangsbestimmungen. Sobald das Gesetz am 1. Juli also in Kraft treten wird, werden wir auf jeden Fall in der Lage sein zu arbeiten. Und dann werden wir sehen; wie bei jedem Gesetz, wird es auch bei diesem mit großer Wahrscheinlichkeit notwendig sein, einige Nachbesserungen vorzunehmen, die sich erst durch die praktische Anwendung ergeben. Zusammenfassend darf also festgestellt werden, dass das neue Landesgesetz Raum und Landschaft für die Bürger vor allem bedeutet, dass kleinere Bauvorhaben durch die zertifi-

zierte Mitteilung viel einfacher und schneller abgewickelt werden können. Was bedeutet diese Vorgehensweise für die Bauämter? Andreas Jungmann: Für uns ist das keine besonders große Veränderung; wenn heute ein Projekt vorgelegt wird, wird es ja auch von unseren Technikern im Haus überprüft. Kompliziertere oder größere Projekte werden auch in Zukunft den normalen Weg über die Baukommission gehen. Kleinere Gemeinden hingegen werden sich vielleicht nicht so leicht tun, weil sie nicht immer über das entsprechende Personal verfügen, das die Projekte überprüfen kann. Ist das neue Gesetz für den Bürger unterm Strich einschränkender oder liberaler als das alte? Manuel Pastore: Für den Bauherrn ist es liberaler, weil viele Bauvorhaben nicht mehr durch die Baukommission gehen müssen. In der Raumplanung hingegen ist es sehr wohl einschränkender.

Wie darf man das verstehen? Manuel Pastore: Die Gemeinden müssen in Absprache mit dem Land Siedlungsgrenzen definieren. Innerhalb dieser Siedlungsgrenzen hat die Gemeinde ziemlich freie Hand, aber außerhalb der Siedlungsgrenzen ist es in Zukunft de facto fast unmöglich zu bauen. Die Gemeinde kann in Zukunft ein Grundstück außerhalb der Siedlungsgrenzen nicht einfach umwidmen. Brixen hat die Siedlungsgrenzen bereits definiert? Andreas Jungmann: Nein, das müssen wir noch erledigen. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Aktualisierung des Bauleitplans, der in Zukunft Gemeindeentwicklungsplan heißen wird. Man definiert eine Siedlungsgrenze anhand mehrerer Kriterien: Handelt es sich um eine städteplanerisch sinnvolle Erweiterung? Ist die Zone gut erschlossen? Ist sie gut angebunden? Ist es nachhaltig, die Siedlung zu erweitern? Bis die Siedlungsgrenzen beschlossen

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Politik & Gesellschaft

Andreas Jungmann: Der derzeitige Stadt- und Gemeinderat ist nur noch wenige Monate im Amt. Da es sich beim Gemeindeentwicklungsplan um sehr wichtige strategische Entscheidungen handelt, ist es sinnvoll, dass dieser von der neuen Stadtverwaltung beschlossen wird. Was wir in der Zwischenzeit aber sehr wohl tun können, ist, die entsprechenden notwendigen Fachpläne vorbereiten zu lassen, die ja keiner politischen Diskussion unterliegen. Manuel Pastore: Brixen ist hier im Vergleich zu anderen Gemeinden in einer sehr glücklichen Lage: Wir haben einen noch jungen Bauleitplan, und wir haben für jene größeren Projekte, die möglicherweise anstehen – wie zum Beispiel das Hotelprojekt in den Koja-Wiesen oder bei der Talstation der Umlaufbahn – bereits ausgewiesene Hotelzonen. Auch im Wohnbau haben wir noch genügend ausgewiesene Flächen, die verbaut werden können.

Manuel Pastore: „Eines der Ziele war, dass der bürokratische Ablauf von Bauprojekten für den Bürger maßgeblich vereinfacht werden soll – und das ist auch gelungen“

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werden, wird also noch einige Zeit vergehen, und bis dahin gelten die Übergangsbestimmungen, die ja durch den Bauleitplan klare Kriterien vorgeben: Als Siedlungsgrenzen gelten derzeit die verbauten Ortskerne, die ja klar definiert sind. Brixen hat ja nicht nur einen relativ jungen Bauleitplan, sondern auch einen Masterplan. Im entsprechenden Weißbuch wurden die in Zukunft zu bebauenden Grundstücke ja bereits definiert. Kann der Masterplan aus dem Jahr 2010 für die endgültige Definition der Siedlungsgrenzen ein sinnvolles Instrument sein? Andreas Jungmann: Ja, auf jeden Fall. Brixen hat durch die Erarbeitung des Masterplans, der ja aus ausführlichen Diskussionen und ganzheitlichen Überlegungen resultierte, ohne Zweifel einen großen Vorteil gegenüber anderen Gemeinden, die diesen Entscheidungsprozess erst beginnen müssen. Wir werden uns jetzt diese Pläne noch einmal im Detail anschauen, sie den aktuellen Notwendigkeiten anpassen und dann dem Gemeinderat und dem Land die entsprechenden Entscheidungen vorlegen. Bis es soweit ist, wird aber noch etwas

Zeit vergehen – was auch nicht schlimm ist, weil inzwischen ja die Übergangsregelungen gelten. Eine Bauleitplanänderung allerdings ist bis dahin nicht möglich ... Manuel Pastore: Das stimmt nur bedingt. Innerhalb der bebauten Ortskerne sind Bauleitplanänderungen sehr wohl möglich, aber außerhalb dieser Ortskerne ist alles blockiert, ja. Für entsprechende Projekte wird man also warten müssen, bis die Gemeinde den Gemeindeentwicklungsplan inklusive aller Siedlungsgrenzen beschlossen hat. Im Stadtgebiet ist der „besiedelte Ortskern“ nachvollziehbar, aber in den Fraktionen, die manchmal zersiedelt sind, ist es sicher schwieriger ... Manuel Pastore: Nein, denn die Kartographie der besiedelten Ortskerne sind seinerzeit für das gesamte Gemeindegebiet vom Gemeinderat festgelegt worden – da gibt es also keinen Handlungsspielraum. Wie lange wird es dauern bis zum neuen Gemeindeentwicklungsplan?

Andreas Jungmann: Außerdem laufen zur Zeit die Verhandlungen zu den Kasernenarealen, die mit großer Wahrscheinlichkeit an die Gemeinde Brixen übergehen werden. Sollte dies klappen, haben wir sehr viel Entwicklungspotential für die nächsten Jahre. Wir haben also im Grunde keinen Zeitdruck für den Gemeindeentwicklungsplan. Gewinnen mit dem neuen Landesgesetz die Durchführungspläne an Bedeutung? Andreas Jungmann: Ja, weil die Gemeinden jetzt in den Durchführungsplänen viel detailliertere Vorgaben definieren können. Im Idealfall sind die Durchführungspläne in Zukunft so detailliert, dass ich in dieser Zone ein ganzes Haus bauen kann, ohne das entsprechende Projekt der Baukommission vorlegen zu müssen. Wird das funktionieren? Manuel Pastore: Zu Beginn wird es hapern, weil die heute in Brixen gültigen 160 Durchführungspläne noch an die neuen Regeln angepasst werden müssen. Am Anfang wird noch viel durch die Baukommission gehen müssen. Die Durchführungspläne sind ja seinerzeit zum größten Teil von den entsprechenden Eigentümern erstellt worden. Wer überarbeitet die Pläne jetzt?


aber danach ist Schluss. Aus meiner Sicht ist das auch der absolut richtige Weg für Südtirol. Die Gemeinden definieren die Siedlungsgrenzen, innerhalb derer sie gut arbeiten können, und außerhalb dieser Grenzen ist Bautätigkeit total eingeschränkt. In den letzten Wochen hat die Opposition im Landtag gefordert, den Start des Landesgesetzes noch einmal zu verschieben. Wäre das sinnvoll gewesen?

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Andreas Jungmann: Nein. Jeder Zeitpunkt für die Einführung einer solchen grundsätzlich neuen Regelung ist falsch, weil damit anfangs immer Unsicherheit zusammenhängt, aber ... irgendwann muss man ja starten. Wichtig ist, wie bereits erwähnt, die Anwendbarkeit des Textes.

Andreas Jungmann: „Ich war immer gegen eine Überreglementierung, weil zu viele Regeln auch die Kreativität der Architekten und Planer hemmen“ Manuel Pastore: Es geht ja dabei um allgemeine Bestimmungen, also wird die Gemeinde alle Durchführungspläne auf dem Amtswege aktualisieren. Das ist auf jeden Fall sinnvoll. Zum heutigen Tag fehlen uns aber dazu die Vorgaben aus Bozen: Wir wissen noch nicht, wie die Durchführungspläne im Detail aussehen müssen. Ist das neue Landesgesetz aus Ihrer Sicht gelungen, oder hat es Schwächen? Manuel Pastore: Schauen Sie, man hat im Zuge der letzten zwei Jahre natürlich gespürt, dass der eine oder andere Interessensvertreter Druck ausgeübt hat. Ich habe aber das Gefühl, dass man trotz dieser Interventionen nicht maßgeblich vom Grundgedanken abgewichen ist. Das alte Gesetz war ja im Grunde schwer verwaltbar geworden: Zwei oder dreimal im Jahr gab es Änderungen, und manche Änderungen brachten grobe Interpretationszweifel. Mit dem neuen Gesetz hat man einen viel kürzeren und überschaubareren Gesetzestext. Die große Herausforderung der kommenden Jahre besteht darin, dass die Politik dem Druck der verschiedenen Interessensvertreter standhält. Anpassungen werden durch die praktische Anwendung zwar notwendig sein, aber der Grundgedanke darf nicht verloren gehen. Im Moment ist der Gesetzestext aber noch sehr sauber. Man wird damit gut arbeiten können. Andreas Jungmann: Ich war ja in den letzten zwei Jahren bei unzähligen Sitzungen und Ar-

beitsgruppen anwesend, und meine Aussage war immer: Die grundsätzlichen Regeln werden zwar in Bozen definiert, aber in den Gemeinden müssen wir damit arbeiten können, das Gesetz muss anwendbar sein. Zum Beispiel die UnterdachBerechnungen: Bozen hatte dazu eine Regelung vorgeschlagen, die bedeutet hätte, dass in vielen Gemeinden hunderte oder gar tausende Gebäude zu viel Kubatur verbaut haben, weil die Regeln bisher eben in allen Gemeinden anders waren. Also hätten die Gemeinden für unzählige Zonen den Kubaturindex erhöhen müssen, um die Bauten urbanistisch sanieren zu können. Das Land hat dann für die Unterdachberechnung jene Regelung übernommen, die in Brixen schon seit vielen Jahren gilt. Das ist absolut sinnvoll. Wird die Raumordnung durch die Kombination zwischen neuem Landesgesetz, Gemeindebauordnung und Durchführungsplänen überreglementiert? Andreas Jungmann: Ich war immer gegen eine Überreglementierung, weil zu viele Regeln auch die Kreativität der Architekten und Planer hemmen, und Architektur muss die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln. Aber es gibt Situationen und örtliche Rahmenbedingungen, für die klare Regeln schon sinnvoll sind. Ein prioritäres Ziel des neuen Gesetzes war, die Landschaft zu schonen und mit dem Boden sparsam umzugehen. Ist die-

ses Ziel in der Entwicklung des Gesetzes verwässert worden? Andreas Jungmann: Nein. Im Landwirtschaftlichen Grün ist Bauen in Zukunft praktisch nicht mehr möglich. Man kann das eigene Haus instandhalten, man kann es vielleicht energetisch sanieren,

Manuel Pastore: Ich freue mich geradezu auf den 1. Juli! Ohne Zweifel wird das neue Gesetz noch ein paar Schwächen haben, die aber ebenso sicher korrigiert werden können. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Sommer mit Fragezeichen Wie alles andere, stellt die Corona-Pandemie auch die Kinder- und Sommerbetreuung in diesem Jahr vor neue Herausforderungen. Die Gemeinde Brixen und die Vereine hoffen, den Kindern trotz der Regelungen des Landes ein Stück Normalität bieten zu können. Ein Überblick.

E

s bleibt spannend“, seufzt Monika Leitner bei unserem Telefonat. Als Stadträtin ist sie unter anderem mit der Organisation der Sommerbetreuung beschäftigt; sie hat in den letzten Wochen versucht, gemeinsam mit den Vereinen ein vielfältiges Angebot zu entwickeln. Die CoronaPandemie hat, genau wie in allen anderen Bereichen unseres Alltags, die Situation voll im Griff und sorgt so für einige Veränderungen.

Das Landesgesetz im Überblick. Geregelt ist die Kinder-

und Sommerbetreuung in diesem Jahr per Landesgesetz. Grundsätzlich gilt, dass die Betreuung nach Möglichkeit draußen und am selben Ort oder der unmittelbaren Umgebung organisiert werden muss. Kinder sollen in Kleingruppen aufgeteilt werden: Kinder bis zu fünf Jahren sollen zu fünft, zwischen sechs und elf zu siebt und ab zwölf Jahren zu zehnt gruppiert werden. Die Gruppen sollen, wenn möglich, unter sich bleiben und so wenig wie möglich untereinander in Kontakt treten. Außerdem muss

die Ein-Meter-Regel oder das Tragen eines Mundschutzes seitens der Betreuer und der Kinder ab sechs Jahren gewährleistet sein. Immerhin: Um den Mehrkosten, die den Organisatoren durch die neuen Regelungen entstehen, entgegenzuwirken, übernimmt das Land Südtirol in diesem Jahr 80 Prozent der Kosten; in den vergangenen Jahren wurden „nur“ 67 Prozent durch Landesbeiträge gedeckt. „Die Beihilfen vom Land sind sehr wichtig, weil man die Betreuung ansonsten gar nicht familienfreundlich anbieten könn-

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te“, so Alex Schraffl, Organisator des Sommercamps „Sport, Spiel & Spaß“. Für Eltern gilt, dass sie ihre Kinder auf keinen Fall in die Betreuung schicken sollen, falls sie


Vereine vor großen Herausforderungen. Und doch stellen die

neuen Regelungen die Vereine vor große Herausforderungen; insbesondere die Mundschutz-

regel sorgt für Unmut. Kinder ab sechs Jahren und Betreuer sollen während der Betreuung Masken tragen, falls sie den Mindestabstand von einem Meter nicht einhalten können. „Die Regelungen sind sehr schwierig durchsetzbar“, findet Andreas Villscheider vom SSV Brixen. Auch Alex Schraffl pflichtet dem bei: „Man kann Kinder kaum dazu zwingen, den ganzen Tag einen Mundschutz zu tragen.“ Neben den strikten Bestimmungen bezüglich Schutzausrüstung bedeutet die Verkleinerung der Gruppen auch, dass mehr Betreuer und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen. Auch hier versuche die Gemeinde so gut es geht zu unterstützen. Einige Vereine sahen sich unter den Voraussetzungen allerdings gezwungen, dieses Jahr ganz auf die Sommerbetreuung zu verzichten. Auch Alex Schraffl war sich am Anfang unsicher: „Der Mehraufwand ist enorm, aber wir werden mit Hausverstand an die Sache herangehen und viel im Freien sein. Das Vinzentinum bietet zum Glück gute Möglichkeiten zum Auszuweichen.“ Andere Organisatoren, wie das Kletterzentrum Vertikale Brixen oder der SSV Brixen, haben ihr Angebot in diesem Jahr sogar erweitert. „Zwar fallen gewisse Aktivitäten durch die Regelungen weg, aber wir haben unser Angebot angepasst und können deshalb nun mehr Kinder aufnehmen als in vergangenen Jahren“, erklärt Andreas Villscheider.

Ausgebucht? Schwer einsehbar

sei laut Gemeinde im Vorfeld, wie groß die Nachfrage am Ende sein wird. „Theoretisch müsste der Betreuungsbedarf viel höher sein als in anderen Jahren, da viele Eltern

anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs. in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.

Foto: Alessandra Chemollo

Krankheitssymptome aufweisen. Vor Beginn der Aktivität muss ein Attest des Hausarztes ausgehändigt werden, und der Gesundheitszustand der Kinder muss täglich überprüft werden. Das Land gibt die Bestimmungen vor, überlässt die Organisation der Sommerbetreuung aber den Gemeinden. Brixen setzt hier im Unterschied zu anderen Gemeinden seit jeher auf private Anbieter. „Dadurch hat sich in den letzten Jahren ein unheimlich vielfältiges Angebot entwickelt, und auch dieses Jahr ist es uns gelungen, vergleichsweise schnell auf die neue Situation zu reagieren“, so Stadträtin Monika Leitner. Während viele Gemeinden nach der Absage des Sommerkindergartens schnell umdisponieren mussten, war Brixen vorbereitet. Laut Leitner habe die Gemeinde versucht, die Vereine trotz der Bestimmungen so gut es geht zu entlasten. Ein wichtiger Aspekt sei die Mensa: Die Organisatoren haben in diesem Jahr die Möglichkeit, mit den Kindern die Mensa zu besuchen oder auf Bedarf das Essen geliefert zu bekommen. „Es war uns sehr wichtig, die Vereine hier zu unterstützen und sicherzugehen, dass trotzdem die Coronabestimmungen eingehalten werden können“, erklärt Monika Leitner.

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www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219

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Foto: Alessandra Chemollo

Für das Sommerbetreuungsangebot gelten heuer coronabedingte Einschränkungen, die die Veranstalter „mit Hausverstand“ umsetzen wollen

ihren Urlaub bereits in Anspruch nehmen mussten. Bei Bedarf können wir bis zum 29. Juni noch weitere Kurse hinzufügen, um allen einen Platz zu gewährleisten“, sagt Monika Leitner. Derzeit laufen die Einschreibungen bei manchen Vereinen langsamer, andere spüren wenig Unterschied zu vergangenen Jahren. „Wir haben zwar ein paar Absagen bekommen, im Allgemeinen brauchen die Familien aber das Angebot. Wir sind ausgebucht“, freut sich Schraffl. Unabhängig von Corona wollen alle Beteiligte versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Das Ziel der Vereine und der Gemeinde sei es, die Familien möglichst zu entlasten. „Wir wollen als Verein den Kindern die Möglichkeit bieten, etwas in die Normalität zurückzukehren, damit sie den Sommer entspannt genießen können“, so Andreas Villscheider. Das gesamte Programm kann auf der Website der Gemeinde aufgerufen werden: https://www. brixen.it/de/kinder/ferien-undnachmittagsbetreuung


INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Zahlen teilweise widersprüchlich“ Wie kann man Lebensqualität und Gesundheit statistisch messen und beschreiben? Wie nehmen die Menschen Gesundheit wahr? Und welchen Einfluss wiederum hat die Wahrnehmung auf das Wohlbefinden? Bewirkt die Corona-Pandemie bei Impfgegnern ein Umdenken? Das sind nur einige der Fragen, die die Statistikerin GIULIA CAVRINI zentral beschäftigen. Frau Cavrini, wie steht es nun mit Ihrer Studie zum Impfverhalten in Südtirol, und: Macht das Coronavirus jetzt alles anders? GIULIA CAVRINI: Wir sind noch dabei, die erste Phase auszuwerten, haben also mit den Allgemeinmedizinern und Kinderärzten bereits Interviews geführt. Das war vor dem Ausbruch der Pandemie. Nun sollte nach Plan die zweite Phase mit Interviews in der Bevölkerung Südtirols, also vor allem bei Eltern beginnen. Aber wir können wohl frühestens im Herbst damit starten. Mit Sicherheit werden einige Fragen aktuell hinzugefügt, denn es ist wichtig zu verstehen, inwiefern die CoronaPandemie einen Einfluss auf die Haltung der Bevölkerung zum Thema Impfen hat. Ich habe noch keine Vorstellung, wie die Südtiroler angesichts der vergangenen zwei Monate nun reagieren. Es ist zu erwarten, dass Impfskeptiker oder Impfgegner nun angesichts der neuen Situation ihre kritische Haltung überdenken. Aber: Ich habe keine Kristallkugel, um in die Zukunft zu schauen. Wir müssen die Befragung abwarten. Sie beschäftigen sich mit Gesundheit, mit Wohlbefinden. Wie kann man so etwas überhaupt statistisch erfragen und messen? Wir erfragen die verschiedenen Gewohnheiten der Menschen: Betreiben sie Sport? Wie sind ihre Essgewohnheiten? Arbeiten sie viel im Sitzen? Wie sieht ihr soziales Leben aus? Sind sie ehrenamtlich engagiert? Sind sie praktizierend religiös? Und wir erfragen dazu, wie glücklich und gesund sich die Menschen selber einschätzen. Daraus leiten wir dann entsprechende Zusammenhänge ab und bringen objektive Kriterien wie den medizinisch messbaren Gesundheitszustand 22

mit der Lebensweise der Befragten und dies wiederum mit der Selbsteinschätzung der Menschen in Zusammenhang. So wissen wir von großen Studien des ISTAT wie auch von regionalen, dass die Essgewohnheiten und der Grad der körperlichen Aktivität einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und damit auf die

eingeschränkte soziale Kontakte und ebenso eingeschränkte Möglichkeiten der körperlichen Bewegung. Das wird sich zweifellos ausgewirkt haben. Es ist meines Erachtens sehr wichtig, dass wir nun rasch auch diese Auswirkungen des Lockdowns untersuchen, ungeachtet der unmittelbaren pathologisch-medizinisch

deutlich weniger getestet. Daher sagt auch die absolute Zahl der positiv Getesteten nicht sehr viel aus. Wie die Lage im Ausland ist, kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, ob dort systematischer getestet wurde als bei uns. Es ist nicht nachvollziehbar, warum auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dieser Situation

„Wer eine positive Wahrnehmung seiner selbst hat und sich als gesund empfindet, lebt länger“_ Giulia Cavrini, Statistikerin Lebenseinstellung haben. Die wahrgenommene Gesundheit ist ein sehr starker Prädiktor für die tatsächliche Gesundheit, sowohl in Bezug auf Krankenhausaufenthalte als auch auf Todesfälle. Das konnten wir in einer großen Untersuchung mit über 65-Jährigen in der Provinz Bologna nachweisen: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der eigenen Gesundheit und einer hohen Lebensqualität und der Überlebensfähigkeit der Menschen. Bei einer negativen Lebenseinstellung und Wahrnehmung der eigenen Gesundheit sind auch Krankheitsverläufe schwerwiegender. Kurz gesagt: Wer eine positive Wahrnehmung seiner selbst hat und sich als gesund empfindet, lebt länger. Wie ist es Ihrer Meinung nach jetzt, nach dem Lockdown, um die Gesundheit der Menschen allgemein bestellt? Natürlich ist es nun nach dieser für alle sehr extremen Lebenssituation sehr wichtig herauszufinden, welche Auswirkungen dies auf die Menschen gehabt hat. Womöglich konnten viele sich nicht so gesund wie sonst ernähren, hatten enorm

ermittelbaren Krankheitsbilder. Statistisch erfasst sind ja nur die Daten aus den Krankenhäusern: Zahlen über Infizierte, Erkrankte und Verstorbene. Für die normale Bevölkerung sind die Zahlen, die in den Medien kursieren, verwirrend. Wie sehen Sie das als Statistikerin? Die Zahlen des Ministeriums und jene, die in den Medien kursieren, sind auch für mich teilweise widersprüchlich. Es werden verschiedene Interpretationen geliefert. Ich vermute, dass es gar nicht möglich sein wird, das wahre Ausmaß der Pandemie zu rekonstruieren. Dazu war und ist die Art und Weise, wie in den einzelnen Staaten die Daten gesammelt und publiziert wurden, zu heterogen. Soweit ich es überblicke, gibt es auch in Italien kein einheitliches, standardisiertes Vorgehen beim Sammeln der Daten. So hat jede Region bei den Tests eine eigene Logik verfolgt: In einigen italienischen Regionen wurden Massentests vorgenommen oder zumindest Testzahlen erreicht, die sich an der Bevölkerungszahl orientiert haben; in anderen Regionen wurde hingegen

keine einheitlichen Vorgaben gemacht hat, die dann für alle Länder verbindlich gewesen wären oder zumindest ein einheitlicheres Vorgehen ermöglicht hätten. Die einzelnen Länder sind daher nach ihren eigenen Regeln vorgegangen. Auch nach dem Ende dieser Pandemie und selbst, wenn alle Daten aus allen Ländern vorliegen, halte ich es für unmöglich, die Daten der einzelnen Staaten miteinander zu vergleichen. In

info Zur Person Sie ist mit Leib und Seele Statistikerin: Giulia Cavrini, Professorin und Prodekanin für Forschung an der Fakultät für Bildungswissenschaften, hat ihre wissenschaftliche Karriere an der Universität in Bologna begonnen. Dort war sie schon seit den 1990er Jahren immer in Zusammenarbeit mit Sanitätsdiensten und Ärzten tätig und leitete große Untersuchungen. Vor der Corona-Pandemie hatte sie gerade mit einer Umfrage zum Thema „Impfen“ in Südtirol begonnen.


Das ist eine Kuh.


Politik & Gesellschaft

Giulia Cavrini: „Wir sind eine gesunde Gesellschaft, die sich von den negativen Folgen der Corona-Pandemie erholen kann“ Italien ist bereits die Situation von Region zu Region sehr unterschiedlich, sodass es auch hier äußerst schwierig sein wird, ein Gesamtbild zu zeichnen. Können Sie sich für Südtirol ein Forschungsprojekt vorstellen, das jetzt hilfreich wäre?

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Ja, sicher. Wissenschaftler der Uni Bozen und andere denken derzeit intensiv darüber nach, wie man die vorliegenden Daten nutzbringend auswerten kann. Aber man muss natürlich sehen, dass es sich hier um sehr sensible und streng geschützte Daten und Angaben handelt, die ja nicht im Rahmen eines Forschungsprojekts gesammelt wurden. Daher ist auch zu schauen, was überhaupt zugänglich gemacht werden kann. Was meines Erachtens sehr wichtig und auch jetzt im Nachhinein umsetzbar wäre, ist eine repräsentative Untersuchung zu den psychologischen Auswirkungen dieser zwei Monate des Ausnahmezustands und den Folgen – dies auch als Vorlage für die politischen Entscheidungsträger, damit wir effektiver mit dieser Krise umgehen können. An unserer Fakultät wird ja schon einiges dazu gemacht, was die Schulwelt

betrifft. Wenn uns die Gesundheit der Menschen wirklich am Herzen liegt, sollte eine ernsthafte Vision und ein klares Programm entwickelt werden, damit wir bei einer nächsten derartigen Pandemie besser vorbereitet sind. Es hat uns jetzt kalt erwischt; wir waren nicht wirklich vorbereitet, und teilweise geriet die Lage ja auch außer Kontrolle. Ein Argument, warum gerade Italien so schwer betroffen war, lautete ja, die italienische Gesellschaft sei sehr alt. Wie schätzen Sie das ein? Es ist richtig, die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen in Italien liegt bei 85 Jahren, die der Männer zwischen 80 und 81 Jahren, und gerade Südtirol gehört zu den Regionen mit einer sehr hohen Lebenserwartung. In Japan haben die Menschen die höchste Lebenserwartung, weltweit liegt Italien auf Platz vier und gehört damit zu jenen Staaten, die die höchste Lebenserwartung haben. Ob das nun positiv ist oder nicht, ist genau anzuschauen, denn es ist ja ein Unterschied, ob man gesund alt wird oder ob man zwar alt wird, aber jede Menge Erkrankungen hat. Die hohe Lebenserwartung sagt auch viel darüber

aus, wie das Gesundheitssystem eines Landes aufgestellt ist. Das italienische System ist zwar jetzt einer wirklich harten Prüfung unterzogen worden, aber im internationalen Vergleich haben wir ein sehr gutes Gesundheitssystem. Und wir haben natürlich mediterrane Essgewohnheiten und Lebensmittel, was mit Sicherheit der Gesundheit dient; denken wir nur an die hohe Zahl der über Hundertjährigen etwa in Sardinien und Kalabrien. Im Vergleich dazu ist die Lebenserwartung beispielsweise in den USA deutlich niedriger, im Durchschnitt fünf bis sechs Jahre, was sicherlich mit der bekannten eher ungesunden Lebensweise zusammenhängt. Es sind viele Faktoren, die zum Gesundsein beitragen, nicht zuletzt auch die stabilisierenden Bindungen innerhalb der Familien. Auch die sind in anderen europäischen Ländern nicht so eng und festigend wie in Italien. Das familiäre Netzwerk ist sicher ein sehr, sehr wichtiger Gesundheitsfaktor. Alles in allem und trotz der Krise: Wir sind eine Gesellschaft, die sich als gesund bezeichnen und von den negativen Folgen der CoronaPandemie erholen kann. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Grafikdesign, Graphikde phik sign, das phikde Gra|fik|de|sign – Substantiv, Neutrum, ohne Plural Bereich der Grafik, der mit Hilfe von Bild, Fotografie, Typografie und weiteren Grafikelementen bestimmte Informationsinhalte in eine Bildsprache umsetzt. (Duden)

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Leseratten gesucht z Der alljährliche Lesesommer der Eisacktaler Bibliotheken steht in den Startlöchern: Die Aktion „Biblio-Bingo“, die in Anlehnung an das Zahlenspiel Bingo konzipiert wurde, bildet heuer den Mittelpunkt der Aktion. Auf einer Bingokarte, die in der Bibliothek abgeholt werden kann, stehen Hinweise, denen die Leseratten folgen sollen: „Lies ein Sachbuch“,

„Lies ein Buch mit rotem Cover“ oder „Lies ein Buch mit weniger als hundert Seiten“. Bei Abgabe der Bingo-Karte wartet auf die Kinder eine Überraschung. Die Aktion richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren. Für Jugendliche von elf bis 16 Jahren läuft das Leseprojekt „LIL – Lesen im Liegestuhl“: Aus einer Liste von 40 Jugendbüchern können die Ju-

gendlichen eines oder mehrere Bücher lesen und es dann auf www.lilestate.bz.it bewerten. Mit der Bewertung nehmen sie an einer Verlosung teil. eh

P&G

Politik & Gesellschaft SÜDTIROL

Wird am 20./21. September gewählt? z Eigentlich hätten die Gemeindewahlen am 3. Mai stattfinden sollen, doch dann kam die CoronaPandemie und brachte auch die Vorbereitungen der verschiedenen Kandidaten und Parteien zum Stillstand; Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnete in seiner Funktion als Präsident der Region Trentino-Südtirol am 10. März ein Dekret zum Aufschub der Wahlen. In den letzten Wochen hat der Regionalrat nach langen Diskussionen beschlossen, den neuen Termin möglichst mit

kurz

notiert

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Foto: GettyImages, whitephotoroma

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

dem staatlichen Referendum zur Verklweinerung der Kammern zusammenzulegen – einerseits, um Kosten zu sparen, aber andererseits auch, damit die Bevölkerung nicht an mehreren Wochenenden zur Wahl schreiten muss. Rom allerdings zögert noch: „Zu einer Einigung über den Election Day konnte man sich noch nicht durchringen“, teilt uns die Kammerabgeordnete Renate Gebhard mit, „aber es wird mit großer Wahrscheinlichkeit wohl beim 20. und 21. September bleiben; spä-

testens wird es der 27. September werden.“ Sollte es also dabei bleiben, fehlt nur noch der offizielle Beschluss Kompatschers, der das neue Datum im Einvernehmen mit dem Trentiner Kollegen Maurizio Fugatti, den Regierungskommissaren der Provinzen Trient und Bozen sowie dem Präsidenten

des Oberlandesgerichts festsetzen wird. Sollte am 20. und 21. September wirklich gewählt werden, werden die offiziellen Ergebnisse der Gemeindewahlen wohl erst am 22. oder gar 23. September vorliegen, denn vor den Stimmen der Gemeindewahlen werden jene des Referendums ausgezählt. wv

Der Verein zur Förderung der psychischen Gesundheit organisiert in Brixen Selbsthilfegruppen für Depression und Angststörungen. Diese finden alle zwei Wochen statt, jeweils mittwochs um 17.30 Uhr. Anmeldungen beim Verein Lichtung unter info@ lichtung-girasole.com oder Tel. 333 4686220.

Die Ferienprogramme für Menschen mit Behinderung finden auch heuer statt. Um die Infektionsgefahr zu minimieren, wird Augenmerk auf die Wahl der Ferienortschaft sowie auf die Gruppengrößen und auf gezielte Schulung der Freiwilligen gelegt. Auch die Selbsthilfegruppen werden wieder aufgenommen.

Die Gemeinde Brixen hat Lebensmittelgutscheine im Wert von 121.633,10 Euro an Familien und Menschen verteilt, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten sind. An 373 Antragssteller wurden alle der Verwaltung zur Verfügung stehenden Gutscheine verteilt.


NACHGEFRAGT

„Mit Flexibilität und Kreativität“ BRIGITTE GASSER DA RUI, Direktorin der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“, über die heuer coronabedingt schwierige Suche nach Praktikumsstellen. Frau Gasser Da Rui, viele Ihrer Schüler sind auf der Suche nach einer acht- bis fünfwöchigen Praktikumsstelle in der Küche, im Service, in der Bäckerei oder in der Konditorei. Welche Probleme gibt es dabei derzeit? Normalerweise sind unsere Zweitklässler – um die geht es im Besonderen – leicht fündig geworden. Speziell in der Sommersaison waren sie in Hotels, in Gaststätten und Handwerksbetrieben durchaus gefragt – heuer ist es aber anders. Von 111 Schülern haben bisher nur 40 eine Stelle. Das ist bedauerlich, aber ich bin optimistisch,

dass die eine oder andere Stelle noch gefunden wird. Welche Anregungen und Angebote kamen diesbezüglich von der Bildungsdirektion des Landes? Wir waren in den letzten Monaten in ständigem Kontakt mit dem Bildungsdirektor Gustav Tschenett. Wir besprachen die anfallenden Themen und die angesprochene Problematik. Wir waren keinem Druck ausgesetzt, sondern wurden ermuntert, eigene Vorschläge einzubringen und auszuprobieren. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass, wenn die Wintersaison wieder normal läuft, die Winterpraktika verlängert werden können.

Welche Ideen und Vorschläge haben Sie und Ihre Lehrpersonen entwickelt? Wir sind uns der besonderen Lage bewusst, reagieren darauf kreativ und nehmen den Druck von unseren Schülern. Wir organisieren zum Beispiel ein Sommercamp und ermöglichen Arbeit im familieneigenen Betrieb oder in einer Familie: kochen, servieren, Sozial- und Erziehungskompetenzen mit Kindern erwerben, Selbstverantwortung übernehmen. Flexibilität und Kreativität sind in dieser Zeit ganz besonders gefragt. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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z „DASPO urbano“ geht auf ein Gesetzesdekret von 2017 zurück, das der damalige Innenminister Marco Minniti unterschrieben hatte; ein Jahr später wurde die Verordnung durch Matteo Salvini im „decreto sicurezza“ noch einmal verschärft. Der Name „DASPO“ stammt aber eigentlich aus einem Gesetz von 1989: Nachdem 1985 Hooligans im Heysel-Stadion in Brüssel eine Massenpanik verursacht hatten, bei der 39 Zuschauer getötet wurden, verabschiedete Rom eine Verordnung zum „Divieto di Accedere alle manifestazioni SPOrtive“, womit man in den Fußballstadien wieder für Ordnung sorgen wollte. Beim „DASPO urbano“ geht es nicht um Sportveranstaltungen, sondern um die Stadtzentren: Das Staatsgesetz sieht vor, dass die Gemeinden entsprechende Verordnungen erlassen können, um „die Sicherheit und das Erscheinungsbild von bestimmten Orten

in der Stadt“ zu wahren“. Während dieser „Brixner“ in Druck ist, wird der Brixner Gemeinderat die entsprechende Verordnung beschließen. Sie zielt darauf ab, Menschen zu bestrafen, die durch Verhaltensweisen wie unbefugtes Biwakieren, Betteln oder Belästigung von Passanten im Zustand der Trunkenheit auffallen. Ordnungshüter können morgen also zum Beispiel jemandem, der Passanten belästigt, sofort eine Geldstrafe von 100 bis 300 Euro aufbrummen. Wer ein zweites Mal erwischt wird, darf den Ort des Geschehens zwölf Monate lang nicht mehr aufsuchen. In Brixen gilt dies nicht für das gesamte Gemeindegebiet, sondern für Kindergärten, Schulen, Schulkomplexe und Universität (im Umkreis von jeweils 100 Meter), Spielplätze, öffentliche Parks, Grünflächen, Flächen entlang der Flüsse, die Zone Diskothek Max (im Umkreis von 500 Meter), die

Foto: GettyImages, Marcos Calvo

Gemeinderat beschließt DASPO urbano

Umgebung um das Forum Brixen und Astra, Bahnhof, Busbahnhof, Seilbahnstation, Parkhäuser, Kirchen, Friedhöfe, Gebetsund Kultstätten, Klöster und die entsprechenden Umgebungen. „Für 99 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in Brixen unterwegs sind, legen wir als Gemeindeverwaltung die Hand ins Feuer“, sagt Stadtrat Thomas Schraffl, „eine absolute Minderheit hingegen vergisst – vor allem nach dem Konsum von Alkohol – ihre Kinderstube,

Volksbank bestellt neuen Niederlassungsleiter und bekräftigt Nähe zu den Kunden Die Niederlassung Brixen/Bruneck hat mit 1. Juni einen neuen Leiter erhalten: Hannes Wieser zeichnet für das Firmen- und Privatkundengeschäft vor Ort verantwortlich. Ilse Steurer steht künftig dem Ressort Marktentwicklung Retail vor. „Als Niederlassungsleiter ist Hannes Wieser Ansprechpartner für Kunden und Mitarbeiter im jeweiligen Einzugsgebiet. Neu ist: Sowohl das Firmenkunden- als auch das Privatkundengeschäft liegen in der Verantwortung des Niederlassungsleiters. Diese Dezentralisierung führt zu mehr Flexibilität, höheren Synergien und schnelleren Entscheidungen. Mit der neuen Organisation sind wir noch näher an unseren Kunden und können sie als Finanzpartner noch umfassender und ganzheitlicher betreuen“, so Vizegeneral- und Vertriebsdirektor Stefan Schmidhammer. Hannes Wieser wird künftig die Niederlassung Brixen/Bruneck leiten. Der Nieder-

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lassung sind 26 Hauptfilialen bzw. Filialen unterstellt. Der gebürtige Sterzinger hatte zuletzt die Niederlassung Bozen/Meran geleitet und war zuvor in verschiedenen Funktionen in internen Abteilungen tätig gewesen. Ilse Steurer, die bisher die Niederlassung Brixen/Bruneck geleitet hat, übernimmt hingegen im Ressort Marktentwicklung Retail eine Führungsposition. Dort ist sie für das Privatkundengeschäft und die zugehörigen Marketingstrategien verantwortlich. Die beiden erfahrenen Volksbank-Manager berichten an Vizegeneral- und Vertriebsdirektor Stefan Schmidhammer.

randaliert, zerstört öffentliches und privates Eigentum, pöbelt Passanten an und schädigt die Umwelt. Die Gemeinde will das nicht mehr hinnehmen. Die Verordnung hat einerseits das Ziel, die Hemmschwelle der Vandalen und Randalierer zu erhöhen, und andererseits, das Image der restlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schützen.“ Natürlich gehe es dabei aber auch um den Schutz der Umwelt und des öffentlichen und privaten Eigentums, so Schraffl. wv

PR-Info

Politik & Gesellschaft

BRIXEN


BRIXEN

Foto: Melanie Vitroler

z Der rund einen halben Kilometer lange Mittelanschluss der Brixner Westumfahrung kann seit dem 19. Juni befahren werden. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Bürgermeister Peter Brunner, Stadtrat Thomas Schraffl, Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani und Emilio Bianchi als Vertreter der Baufirmen haben den neuen Verkehrsweg mit dem symbolischen Banddurchschneiden für den Verkehr geöffnet. Zuvor hatte Dekan Albert Pixner den Straßenabschnitt gesegnet, der die Westumfahrung direkt mit dem Stadtzentrum verbindet. „Brixen hat lange für die Umfahrung gekämpft; mit dem Mittelanschluss wird sprichwörtlich das Herzstück fertig, aber es fehlt noch der Kopf, also die Umfahrung Vahrn, und der Fuß, also die Südspange nach Milland.“ An beiden Projekten werde mit Hochdruck gearbeitet, weil erst mit ihnen das gesamte Verlagerungskonzept Brixens abgeschlossen werden könne. Bereits 2011 sei mit der Eröffnung der Westumfahrung viel Verkehr von der Stadt weggeleitet worden, sagte Brixens Bürgermeister Peter Brunner: „Ein modernes und sicheres Straßensystem bedeutet nicht nur weniger innerstädtischen Verkehr, sondern auch, dass Brixen für Einheimische und Gäste wesentlich besser erreichbar wird.“ Stadtrat Thomas Schraffl hob hervor, dass mit dem Mittelanschluss und der damit zusammenhängenden Verlagerung des Verkehrs in den Tunnel vor allem auch eine besser Radmobilität vorangetrieben werden könne. Die wichtigsten technischen Daten zum Mittelanschluss

Foto: Willy Vontavon

Endlich: Mittelanschluss ist nun befahrbar

präsentierte Tiefbauabteilungsdirektor Pagani: Der Mittelanschluss beginnt im Stadtzentrum nördlich des Parkhauses an der Verbindungsstelle der Dantestraße mit der Romstraße mit einem verlängerten Kreisverkehr. Nach einem offenen Abschnitt zwischen dem Gemeindebauhof im Süden und der Reatto-Kaserne im

Norden verläuft die Straße rund 360 Meter im Tunnel; danach kommt sie mit einer 180-GradKurve an die Oberfläche. Mit einem Kreisverkehr schließt der neue Verkehrsweg dann an die Umfahrungsstraße an. Ein besonderes optisches Merkmal des Mittelanschlusses, der insgesamt 13,8 Millionen Euro kostete und

an dem von September 2017 bis Juni 2020 gebaut wurde, ist das innovative Tunnelportal, dessen Architektur von Matteo Scagnol stammt. Die Fußgängerunterführung unter dem Kreisverkehr in der Dantestraße, die die Romstraße mit dem Parkhaus verbindet, wird erst im Herbst eröffnet werden. wv

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Das Unsichtbare sichtbar machen z Das OEW-Filmfestival gibt es bereits seit 17 Jahren - neu ist heuer allerdings der Kurzfilmwettbewerb „(Un)sichtbar“, der im Rahmen des Festivals stattfindet. In Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention sucht die OEW nun junge Filmemacher, die jenen Menschen in Südtirol eine Stimme geben, die „unsichtbar, übersehen oder ausgegrenzt am Rande unserer Gesellschaft“ leben. Die eingereichten Kurzfilme dieser Menschen, die Aufgrund ihrer Herkunft, sexuellen Identität, sozialen Schicht, ihres gesundheitlichen Befindens oder ihres Werdegangs an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, werden auf großer Leinwand im Astra im Rahmen des OEWFilmfestivals gezeigt. Organisiert wird das Festival für rund 2.000 Ober- und Berufsschüler und findet, wenn es die CoronaRichtlinien erlauben, vom 9. bis 13. November statt. Matthä-

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Foto: Jakob Gebert

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

us Kircher, Geschäftsführer der OEW, betont: „Wir bringen den Jugendlichen durch diese Filme Themen näher, die in reiner Theorie oft schwer fassbar sind.“ Der Wettbewerb sei ein neues Format, das den Jugendlichen vermehrt die Chance bieten soll, sich in-

globusmode

tensiv mit Themen zu beschäftigen, zu denen sie sonst kaum Bezug haben. Für weitere Infos zu Filmlänge, Format und Richtlinien des Wettbewerbs können Interessierte an filmfestival@oew. org schreiben. Einsendeschluss ist der 19. September 2020. eh

fb.com/globus.mode


BRIXEN/EISACKTAL

Traurige Bilanz z Die Umgebung von Brixen ist mit Stand 22. Juni endlich wieder frei von positiv nach dem neuartigen Coronavirus getesteten Personen – mit zwei Ausnahmen, die diese grundsätzlich sehr positive Nachricht leider relativieren: Ein aus seiner Heimat eingereister Pakistani hat vor einigen Tagen offenbar die gesamte Großfamilie infiziert, die in Mühlbach und Franzensfeste ansässig ist, weshalb dort nun wieder positive Fälle verzeichnet werden. Der Sanitätsbetrieb hat sofort Tests durchgeführt und inzwischen beide Familien in Quarantäne gesetzt, womit die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Infektion von diesem Herd gebannt zu sein scheint. Rückblickend ist die „Bilanz“ der Pandemie im Brixner Raum ernüchternd: Eine Analyse der vom Sanitätsbetrieb

BRIXEN/SÜDTIROL

z Immuni – das ist eine App, die helfen soll, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Seit kurzem ist die App in ganz Italien aktiv und soll von so vielen Mitbürgern wie möglich heruntergeladen werden – die Teilnahme ist freiwillig. Die App spürt die Kontakte von Infizierten auf und warnt die Nutzer gegebenenfalls, sollten sie mit einem Infizierten in Kontakt gekommen sein. „Mit der App schützen wir uns gegenseitig“, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann, „sie ist eine von vielen Maßnahmen, die dazu beiträgt, dass es zu keiner zweiten Welle kommt. Ich lade alle Südtiroler ein, ‚Immuni‘ zu benutzen.“ Um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, zeichnet die App weder persönliche Daten auf noch verfügt sie über ein Ortungssystem. Die vom Gesundheitsministerium

in Auftrag gegebene App gibt es auch auf Deutsch. Und so funktioniert‘s: Treffen zwei Personen, die die App auf ihrem Smartphone haben, aufeinander, werden zufallsgenerierte Codes ausgetauscht. Bei Auftreten eines positiven Falles ist es dem Hygienedienst möglich, bei Vorliegen der Einwilligung die möglichen Kontakte ausfindig zu machen. Diese erhalten dann eine Nachricht mit der Bitte, eine Abklärung mit den Hygienediensten vorzunehmen – so können potenziell Infizierte frühzeitig aufgespürt werden. „Wer einen Hinweis auf seinem Handy erhält, kann sich so schnell wie möglich einem Corona-Test unterziehen, um Gewissheit zu haben“, sagt Widmann. Weitere Informationen findet man unter www.immuni. italia.it. eh

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am 22. Juni veröffentlichten Zahlen von elf Orten des direkten und erweiterten Einzugsgebietes unserer Zeitschrift ergibt, dass es insgesamt 221 erfasste Infizierte gab; 21 davon haben die Krankheit leider nicht überlebt. 108 der 221 Infizierten wurden in Brixen gezählt, 20 in Villnöss und Vahrn, 16 in Vintl, 12 in Natz-Schabs, 11 in Klausen und Franzensfeste, 10 in Feldthurns, 7 in Mühlbach, 4 in Rodeneck und 2 in Lüsen. Neun der 21 Toten sind Brixner; 4 stammen aus Villnöss, 3 aus Vintl, 2 aus Vahrn und Klausen, einer aus Natz-Schabs. Etwa 0,04 Prozent der Brixner Bevölkerung ist an oder mit Coronavirus verstorben; im Vergleich zu anderen Südtiroler Städten ist dieser Prozentsatz tief: In Bozen sind es 0,06, Bruneck 0,08, in Sterzing 0,07 Prozent. wv

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„Mi considero molto fortunato“ RENZO PAOLO PACHER ist ein Mensch, der in sich ruht. Der seit sechs Jahren pensionierte Richter wirkt gelassen, ausgeglichen, voller Elan. Und er versteht es hervorragend zu erzählen – spritzig und sachlich zugleich und mit einer Portion Frohsinn, die jeden Zuhörer unweigerlich fesselt.

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ache, funkelnde Augen, eine ausgefeilte Sprache, wohlüberlegt, nie überheblich. Renzo Paolo Pacher ist stets darauf bedacht, auf angenehme Weise alle Aspekte auszuleuchten, auch im zwanglosen Gespräch. Seit Oktober 2014 ist er in Pension, nach fast 35 Dienstjahren als Richter. Es waren Jahre, die ganz unbestreitbar mehr Berufung als Beruf waren. Zuletzt war er Senatsvorsitzender des Oberlandesgerichtes Außenstelle Bozen.

mer wieder an einen anderen Ort versetzt. Die Eltern stammten beide aus dem Trentino. Der Name Pacher, im Trentino weit verbreitet, kommt wohl von deutschen Bergleuten, die der Bischof von Trient um 1600 ins Land geholt hatte. Sein Vater starb, als Renzo Paolo Pacher 14 Jahre alt war. Das bedeutete für ihn neben dem schmerzlichen Verlust, dass er sich noch mehr ins Zeug legen musste, um seinen Weg gehen zu können. Er besuchte damals das

„Per essere sintetici, chiari e completi ci si deve impegnare ogni giorno“_ Renzo Paolo Pacher Seine Laufbahn liest sich wie aus dem Bilderbuch: Gerichtsreferendar, Bezirksrichter, Beirat bei der Außenstelle Bozen des Oberlandesgerichts Trient und zuletzt eben Präsident des Oberlandesgerichts. Ob es um die Rechte von Minderjährigen ging oder um Berufungsfälle am Schwurgericht, Renzo Paolo Pacher war sich seiner großen Verantwortung stets bewusst.

Vom Passeiertal nach Franzensfeste und Brixen. Die ersten drei

Jahre der Volksschule hat er in St. Leonhard in Passeier besucht, in italienischer Sprache, gemeinsam mit den des Carabinieri-Maresciallo, des Briefträgers und des Straßenkehrers. Sie waren eine kleine eingeschworene Gemeinschaft damals; außerhalb seien sie eher die „walschen Fåckn“ gewesen, schmunzelt Renzo Paolo Pacher. Die Familie zog dann nach Franzensfeste und später nach Brixen. Der Vater war Maresciallo bei der Finanzpolizei und wurde im32

Klassische Lyzeum in Brixen. Über einen Wettbewerb gewann er ein jährliches Stipendium von 150.000 Lire, das aber an die schulische Leistung gebunden war. Für ihn bedeutet das also „studiare, studiare, studiare.“ Wenn Pacher von dieser Zeit erzählt, dann tut er das mit einer gewissen Leichtigkeit. Er hat es verstanden, dem Leben die positiven Seiten abzugewinnen, mit einem gesunden Ehrgeiz und einer ordentlichen Portion Zielstrebigkeit. Nach dem Abschluss des Stu-

diums der Rechtswissenschaften an der Universität in Padua stand der Militärdienst an. Er bewarb sich für die Offiziersausbildung, wurde aber nicht angenommen. Als „soldato semplice“ bei den Alpini hatte er dann ausreichend Zeit, sich auf die Anwaltsprüfung vorzubereiten. Dass er in dieser Zeit Dienst als „Aiutante di Sanità“ machen musste, empfindet er als Bereicherung, als Einblick in eine für ihn fremde Welt, die ihn vieles gelehrt hat. Spritzen machen, Blutdruck messen und während der Bereitschaftsdienste so manchen Notfall betreuen, bis ärztliche Hilfe da war – das alles „è stata un esperienza interessante.“

Zuerst Rechtsanwalt, dann Richter. Sechs Mal habe er die

Anwaltsprüfung gemacht, sagt Renzo Paolo Pacher mit einem Augenzwinkern, einmal als Kandidat und fünf Mal als Prüfer, „nella stessa stanza con le stesse sedie“. Anwalt zu sein, das habe ihn nachhaltig geprägt: „Man kann den Menschen in meinem Beruf kaum näher sein; man lernt ihre Erwartungen an die Justiz kennen.“ Die Erfahrungen aus dieser Zeit waren für ihn sehr bedeutend, als er später Richter wurde, als er Urteile zu fällen hatte, die den Klägern und den Angeklagten gleichermaßen gerecht wurden. Er sei ein menschlicher Richter

Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

PORTRAIT

gewesen, sagt man ihm nach. Ein Richter, der sich bemüht habe, hinter die Kulissen zu schauen und der sich die Zeit genommen habe „di studiare con molta attenzione gli atti.“ Der Balanceakt zwischen Strenge und Milde war für ihn immer eine besondere Herausforderung, die ihm auch großen Respekt eingebracht hat. „La gente sa che ho fatto il mio lavoro.“


DER „MENSCHLICHE“ RICHTER: Der Balanceakt zwischen Strenge und Milde war für Renzo Paolo Pacher immer eine besondere Herausforderung

Fünf Jahre lang arbeitete er als Rechtsanwalt, war Partner von Fausto Guidiceandrea, von dem er vieles hat lernen dürfen. Immer wieder drängte er als Lehrmeister auf bessere Formulierung und bessere Betonung: Sein „L‘ha detto, si, ma non l‘ha detto bene!“ hat sich eingeprägt, sein Feingefühl in den Formulierungen geschärft. Die Kanzleiräume hatte Renzo Paolo Pacher am Domplatz Nr. 20. Als er dann im Februar 1980 zum Bezirksrichter ernannt wurde, wechselte er lediglich auf die andere Seite des Domplatzes. Das Bezirksgericht am Domplatz Nr. 3 wurde für 16 Jahre sein Arbeitsplatz. Abwechslungsreich seien diese Jahre gewesen, kein Tag sei wie der andere abgelaufen. Der Vormittag war für Anhörungen reserviert und auch für Unvorhergesehenes. Ein Spaziergang in der Mittagspause über die Karlspromenade „per svuotare la mente“

war seine Art, Kraft zu tanken. „Per essere sintetici, chiari e completi ci si deve impegnare ogni giorno“. Renzo Paolo Pacher war der letzte Brixner Bezirksrichter, der sich um das Zivilrecht, das Strafrecht, das Vormundschaftsrecht und das Grundbuchsrecht zu kümmern hatte. Neun Jahre lang war er auch Staatsanwalt und Gefängnisdirektor. Als Gefängnisdirektor hatte er so manche kuriose Situation zu bewältigen. Da gab es einen Ausbrecher, der mit verknoteten Leintüchern aus der Zelle geflohen war und sich solange auf dem Dach hinter einem Kamin versteckt hielt, bis die Luft rein war, und der dann aber doch aus freien Stücken ins Gefängnis zurückkehrte. Und dann gab es 1981 den Mord im Kinderdorf, wo er als Staatsanwalt sofort vor Ort zu sein hatte. In einem der Bücher aus der Reihe „Die großen Kriminalfälle“ von Artur Oberho-

fer sind Zeitungsausschnitte und ein Auszug des provisorischen Haftbefehls abgebildet – Einblick auch in die damalige Arbeit von Renzo Paolo Pacher.

Urlaub im Wohnwagen. Er hat

einen feinen Sinn für Humor, und er hat auch für einen Ausgleich zu seiner Arbeit gesorgt. Über viele Jahre fuhr Renzo Paolo Pacher mit dem Wohnwagen in den Urlaub, gemeinsam mit befreundeten Familien. Am Urlaubsort wurden die Wohnwagen im Kreis aufgestellt; ungezwungen und frei waren diese Tage, unbeschwert und unkonventionell. Als seine drei Kinder erwachsen geworden waren, verkaufte er seinen Wohnwagen. Das Reisen begeistert ihn aber nach wie vor. Mit seiner Frau, die mit ihm in der ersten Klasse im Lyzeum die Schulbank gedrückt hatte, ist er viel unterwegs;

im vergangenen Jahr waren die beiden 250 Nächte außer Haus, Städte erkunden, vorzugsweise von Montag bis Freitag, Land und Leute kennen lernen, dem Leben Fülle geben. Er mag klassische Musik, und ihn fasziniert die Geschichte, vor allem jene des 20. Jahrhunderts. Die Biografien von Luigi Cadorna und Pietro Badoglio, die Weltkriege, der Faschismus; auch hier schaut er möglichst hinter die Kulissen. Und dann gibt es da noch den Verein „Freunde der Universität Padua“, deren Präsident er seit knapp vier Jahren ist. Die Begeisterung, mit der er anfängt zu erzählen, macht Lust auf mehr. Irgendwann in einem der nächsten „Brixner“.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 33


Menschen & Meinungen

BRIXEN

Neuer Vorstand trauert um Mitglied z Die Wahl des neuen Ausschusses der Wasserrettung Eisacktal musste aufgrund der CoronaPandemie um einige Wochen verschoben werden. Vor kurzem wurde sie nachgeholt: Matthias Ruaz wurde als neuer Vereinspräsident gewählt, sein Stellvertreter ist der Brixner Matthias von Mörl. Den Ausschuss, der nun drei Jahre im Amt bleibt, komplettieren

Stefan Gruber, Oliver Larcher und Anna Rabensteiner. Nur wenige Tage nach den Neuwahlen wurde der neugewählte Vorstand sowie die restlichen Mitglieder der Brixner Wasserrettung von einem tragischen Unfall gebeutelt: Eines ihrer Mitglieder, Claudio De Nigro, kam bei einer Übung in der Rienzschlucht ums Leben. Nach einer umfangreichen Suchaktion,

bei der mehrere Rettungsorganisationen sowie der Rettungshubschrauber im Einsatz waren, konnte der leblose Körper des 55-jährigen Sarnsers leider nur noch tot geborgen werden. eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Albert Tauber ist neuer Bezirkspräsident z Seit 36 Jahren ist Albert Tauber aus Elvas bereits Feuerwehrmitglied; 15 Jahre stand er der Feuerwehr Elvas als Kommandant vor. In den letzten 18 Jahren war der 56-Jährige Abschnittsinspektor im Bezirk Eisacktal – und seit wenigen Tagen ist er der neue Präsident des Bezirkes Eisacktal. „Gemeinsam mit fünf Abschnittsinspektoren werden wir die 41 Wehren von Mittewald über Mühlbach und bis Klausen betreuen und ihnen beratend zur Seite stehen“, so Tauber. Die Aufgabe des Präsidenten ist es, zu or-

kurz

notiert

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ganisieren und zu koordinieren, aber auch als Bindeglied zwischen den Wehren, den Gemeinden, dem Landesverband sowie den anderen Rettungsorganisationen zu fungieren. Tauber folgt auf Franz Goller aus St. Andrä, der dieses Amt zehn Jahre lang innehatte und sich aus Altersgründen nicht mehr der Wahl stellte. Albert Tauber wurde im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages, der coronabedingt in verkürzter Form stattfand, mit 98 von 101 möglichen Stimmen gewählt und bleibt nun fünf Jahre im Amt. Wahlberechtigt

Selma Bacher, Grundschülerin des Schulsprengels Brixen/ Milland, war mit 233 gelesenen Büchern die fleißigste Leserin des heurigen Schuljahres. Auf den zweiten Platz landete Lara Sophie Maurer mit 227 gelesenen Büchern. Sie beteiligten sich an der Leseaktion „lesen & gewinnen“.

sind die 41 Kommandanten der Feuerwehren im Bezirk sowie zusätzlich ein oder zwei Delegierte, je nach Größe der Wehr. Tauber setzt besonderen Wert auf den Kontakt

zu den einzelnen Wehren und will diese in Zukunft motivieren und unterstützen – vor allem in der Jugendarbeit, der Ausbildung und der Geräteausrüstung. eh

Die Brixner Stefanie Prieth und Stefan Leitner gehören dem 28-köpfigem Stiftungsrat der Sparkassenstiftung an. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden sie in dieses oberste Gremium der Stiftung Südtiroler Sparkasse gewählt.

Julian Stuefer und der Vorstand des Jugenddienstes Brixen bietet im Jugendhort der Pfarrei Brixen vom 6. Juli bis 22. August eine Sommerwerkstatt mit einer Rätsel-, einer Glaubens- und einer Kreativwerkstatt an. Anmeldungen unter Tel. 333 3350842 oder per E-Mail: brixen@jugenddienst.it.


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Josef Unterrainer, Stadtrat in Brixen

„Wo kommst du jetzt her?“ Für die Ausgabe 2015 des im Wiener Rathaussaal traditionell stattfindenden Tirolerballs hatte das Eisacktal die Patronanz übernommen. Einige Monate vorher fuhr eine Delegation des örtlichen Organisationskomitees nach Wien; als damaliger Vize-Präsident der Bezirksgemeinschaft vertrat ich die beteiligten Gemeinden. Das ist die Vorgeschichte für die folgende Begebenheit: Um Geld zu sparen, teilte ich das Hotelzimmer mit dem damaligen Schützenhauptmann Sepp Kirchler. Der Abend mit den äußerst sympathischen und freundlichen Wienern zog sich erwartungsgemäß etwas in die Länge, bis wir irgendwann doch noch ins Hotelzimmer fanden. Sepp schlief auf der Stelle ein, und ich selbst musste etwas später noch aufs Klo, wollte aber Sepp auf keinen Fall wecken. In der Finsternis nahm ich allerdings die falsche Tür: Wie Gott mich schuf, stand ich plötzlich im Gang des Hotels und hörte, wie die Zimmertür gnadenlos hinter mir zufiel. Nackt in die Rezeption? Undenkbar. Also weckte ich Sepp, der mich grinsend fragte: „Wo kommst du jetzt her?“

Leser kochen für Leser

mmh!

Wolken-Brötchen > Zutaten 200 g Milch 30 g Zucker 12 g Hefe 50 g Butter 1 Ei 200 g Manitoba-Mehl (beliebig austauschbar) 250 g Mehl (Typ 00) 1 Teelöffel Salz Zum Bespinseln: 1 Ei und etwas Milch

> Zubereitung Alle Zutaten vermengen, den Teig eine Stunde ruhen lassen, dann die Brötchen formen, mit einem Tuch bedecken und nochmals für eine Stunde

Who the fuck is Alice?!! „Oh Gott! Das ist eine Katastrophe!“, schreit der Franz, während er die Bild-Zeitung liest, und dabei kippt er fast seinen Wodka Lemon um. „Hast du gehört? Heuer gibt es coronabedingt keinen Ballermann! Auf Malle!! Das ganze Jahr nicht!!!“ Aha, sag ich, also müssen wir heuer auch auf die „Zehn nackten Friseusen“ verzichten. „Hölle! Hölle!! Hölle!!!“ grölt Frieda, und dabei schickt sie sich doch tatsächlich an, auf den Tresen zu springen, was sie dann aus statischen Gründen Gott sei Dank doch bleiben lässt. „Oh Gott! Dann wird es im Winter mit Après Ski auch nix werden“, sagt der Franz. Also nix mit „Hodi odi ohh di ho di eh“ und „Saufeeeeen morgens mittags abends ich will saufeeeen“, sag ich. „Who the fuck is Alice?!!“ grölt Frieda noch etwas lauter als vorhin, und wieder schickt sie sich an, ihren vorstehenden Körperteilen eine statische Grenzsituation zuzumuten. Franz wird aber plötzlich nachdenklich: „Vielleicht ist diese Corona-Pandemie auch in Sachen Partykultur eine gute Gelegenheit zum Umdenken, denn vielleicht hat sich unser Feiern in den letzten Jahren in eine vollkommen falsche Richtung entwickelt.“ Das stimmt, sag ich, denn es kann doch nicht sein, dass man eine Party nur dann aushält, wenn man sturzbetrunken ist, weil sie in nüchternem Zustand ganz einfach grenzenlos unappetitlich ist. Oder macht es wirklich Spaß, aus einem Eimer zu saufen, in den 50 andere schon reingerotzt haben? „Für den Wirt war es aber immer ein Bombengeschäft!“, gibt Frieda zu bedenken. Ja, sag ich. Und?

gehen lassen. Die Brötchen mit dem Ei-Milch-Gemisch bepinseln und bei 180 Grad (statisch) für 15 bis 20 Minuten backen. Fertig!

Sara Erschbaumer kocht gerne – vor allem, wenn sie Zeit dafür hat. Die zweifache Mutter probierte während der Quarantäne zahlreiche neue Rezepte aus, unter anderem die äußerst leckeren Wolken-Brötchen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

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Die schönsten

Ausflugsziele

in nächster Umgebung Großberghütte

Das Wander- und Naturparadies der näheren und weiteren Umgebung lädt auch in diesem Sommer wieder zu erlebnisreichen Ausflügen mit genussvoller Einkehr zu Almhütten und Berggasthöfen.

Rodelalm Schöne Wanderung für Jung und Alt

1.640 m ü.d.M. · Meransen Fam. Hinterlechner · Tel. +39 0472 520277 info@grossberghuette.com Geöffnet bis Anfang November (kein Ruhetag). Am Beginn des Altfasstales liegt die idyllische Großberghütte. Gemütliche Stuben und große Sonnenterrasse. Hausgemachte Köstlichkeiten, Wildspezialitäten, Kuchen und leckere Eisbecher! Ideal auch für Betriebsessen und Familienfeiern. Tipp: Jeden Mittwochabend Tirtlan und spezielle Bauerngerichte, jeden Freitagabend Burger. Abends nur mit Reservierung.

Ausgehend vom Parkplatz Altfasstal auf dem Forstweg Nr. 15 in Richtung Altfasstal bis zur Abzweigung Nr. 16 (Widerschwinge), durch den Wald auf dem Forstweg bis zur Felderalm (Kneippanlage), von dort links auf dem Weg Nr. 15 zurück zur Großberghütte. Gehzeit: ca. 1 Stunde und 10 Minuten

Gampenalm

Familienfreundliches Ausflugsziel

1.865 m ü.d.M. · Villnöss Fam. Fischnaller · Tel. +39 388 4770816 rodelalm.business.site rodelalmvillnoess@gmail.com Geöffnet bis Oktober (kein Ruhetag). Beliebte familiengeführte Einkehrhütte mit schönem Blick auf das Würzjoch, den Peitler Kofel und den Tulln. Wir bieten täglich frisch zubereitete Almgerichte und hausgemachte Kuchen. Tipp: Sonntags ab 14 Uhr gibt es Tirtlan. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vom Zanser Parkplatz auf Weg Nr. 6 in Richtung Tschantschenon, weiter auf Weg Nr. 35 zur Gampenalm. Zurück auf Weg Nr. 33 über Kaserillbach zum Zanser Parkplatz. Gehzeit: ca. 2 Stunden

Gschnagenhardt Alm

Route 3: Ab Lüsen Kalkofen gelangen Sie über einen Familienwanderweg entlang des Baches zur Rodelalm, Gehzeit: ca. 45 Minuten

Wanderung über die Raschötz zur Ramitzler Schwaige

1.850 m ü.d.M. · St. Peter/Lajen Fam. Rabanser · Tel. +39 340 2420649 www.ramitzlerschwaige.com elisabeth.rabanser@yahoo.de Geöffnet bis Mitte Oktober (kein Ruhetag). Die ruhig gelegene Alm lädt zum Verweilen und Erholen ein. Wir verwöhnen Sie mit hausgemachten Almspezialitäten und ganztägig warmer Küche. Dazu verwenden wir viele Produkte vom eigenen Biohof.

Von St. Ulrich mit der Standseilbahn auf die Raschötz. Von dort ca. 1 ½ Stunden bis zur Ramitzler Schwaige. Nach einer Stärkung geht’s wieder bergab nach St. Peter/ Lajen (1 Stunde) oder nach Lajen (1 ½ Stunden) und mit dem Bus zurück nach St. Ulrich. Unterwegs lohnt ein Abstecher zum Raschötzer Gipfelkreuz.

Kreuzwiesenalm Rundwanderung über das Jakobstöckl und den Campiller Berg (Hörschwanger Kreuz)

Rundwanderung Gschnagenhardt Alm

2.006 m ü.d.M. · Villnöss · Familie Profanter Tel. +39 0472 840158 oder +39 338 2507724 www.gschnagenhardtalm.it Geöffnet von Ende Mai bis Ende Oktober (kein Ruhetag). Schön gelegene Almhütte am Munkelweg direkt unter den Geislerspitzen. Wir bieten schmackhafte einheimische Küche und hausgemachte Kuchen. Von der Zanser-Alm über den Munkelweg in ca. 1,5 Std., von Ranui aus in ca. 2 Std. erreichbar.

Route 2: Vom Kreuztal aus erreichen Sie uns auch über den Dolomitenhöhenweg Nr. 2. Gehzeit: ca. 2 Stunden.

Ramitzler Schwaige Rundwanderung zur Gampenalm

2.062 m ü.d.M. · Villnöss Fam. Messner · Tel. +39 348 2721587 www.gampenalm.com · info@gampenalm.com Geöffnet bis Anfang November (kein Ruhetag), sowie im Winter vom 26. Dezember bis Mitte März (Montag und Dienstag Ruhetag). Beliebtes Ausflugsziel im Naturpark Puez-Geisler. Lassen Sie sich von uns verwöhnen auf unserer Sonnenterrasse oder in der gemütlichen Stube mit hausgemachten Spezialitäten und süßen Köstlichkeiten. Übernachtungsmöglichkeiten nur im Sommer (30 Betten).

Route 1: Von der Aferer Skihütte führt der Steig Nr. 4 über schöne Almwiesen zur Rodelam. Gehzeit: ca. 1 Stunde.

Vom Parkplatz Ranui auf dem Wanderweg Broglesbach (Nr. 28) bis Weissbrunn, dort bei der Einmündung in den Munkelweg (Nr. 35) nach links bis zur Abzweigung Gschnagenhardt Alm. Weiter in Richtung Gschnagenhardt Alm mit Einkehrstopp, anschließend über den Steig Nr. 36 zur Duslerhütte und auf dem Weg Nr. 34 nach Ranui zurück. Gehzeit: ca. 3 Stunden

1.925 m ü.d.M. · Lüsner Alm · Familie Hinteregger Tel. +39 333 7484880, info@kreuzwiesenalm.com www.kreuzwiesenalm.com. Geöffnet bis Anfang November, in den Weihnachtsu.Faschingsferien, sowie im Jänner u. Februar an den Wochenenden (Sa., So. und Mo.). Ideales Ausflugsziel, feine Almküche mit Almkäse aus eigener Herstellung, gr. Kinderspielplatz, Kegelbahn, Erfrischungsteich sowie holzbefeuerte Sauna. Ideal auch für einen erholsamen Almurlaub.

Vom Parkplatz Schwaigerböden auf 1.700 m aus folgen Sie der Beschilderung Jakobstöckl (ca. 1 Std.) bis zur kleinen Kapelle, von dort führt der Aufstieg zum Campiller Berg auf knapp 2.200 m mit wunderschönem Rundumpanorama, dann Abstieg zur Kreuzwiesenalm, von hier aus gelangen Sie über den Schmalzhaussteig in 40 Minuten wieder zum Parkplatz. Gesamtgehzeit: ca. 3 Stunden


Pro& Contra Ist der BBT wirklich für eine weitere Generation verloren? Der Hintergrund:

Gardasee/Lazise: Haushälfte mit Terrasse, Garten, Stellplatz, Garage EKL D, Preis auf Anfrage

Foto: Oskar Zingerle

Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs Österreich könnte sich die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels um ein Jahr auf 2028 verschieben; sollten einige aufgezeigte Risiken schlagend werden, könnte es sogar 2030 werden, bis die gerade im Eisacktal langersehnte Verlagerung des Schwerverkehrs zum Tragen kommt. Ursprünglich war die Inbetriebnahme für 2026 geplant.

ANDREAS LEITER REBER, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen: „Noch sehr viele Fragen offen“

Ja Der Brenner Basistunnel ist nicht nur das größte Wirtschafts- und Umweltprojekt entlang der Nord-Süd-Achse, sondern für viele verkehrsgeplagte Südtiroler entlang der Brennerautobahn auch ein Hoffnungsprojekt. Von den ersten Ideen zu einem Europa-Tunnel Mitte der 1980er Jahre sollte es bis 2008 dauern, bis der erste Spatenstich erfolgen konnte. Die für das Jahr 2027 geplante Inbetriebnahme muss laut Betreibern und des jüngsten Berichtes des EU-Rechnungshofes um weitere ein bis drei Jahre nach hinten verschoben werden. Diese Verzögerung wäre leicht verkraftbar, wenn der BBT ab dann den Transit-Verkehr auf der Brennerautobahn effizient aufnehmen könnte. Der Tunnel wurde ursprünglich nicht als Güterbahnstrecke, sondern als Kernstück der Hochgeschwindigkeitstrasse Berlin-Palermo geplant. Eine bedeutende Transitentlastung kann deshalb nur gelingen, wenn die Kapazitäten des BBT durch genügend Verladestellen, Zufahrtsstrecken und eine durchgängig vierspurige Nutzung voll genutzt werden können. Nicht nur die Zulaufstrecken in Bayern, mit deren Fertigstellung die EU erst zwischen 2040 und 2050 rechnet, sondern auch bei unseren lokalen Zulaufstrecken im Eisacktal und im Unterland sind noch sehr viele Fragen zum Baubeginn offen. Die Versäumnisse im Schienengüterverkehr und bei den Verlade- und Zulaufstrukturen rächen sich bereits jetzt, und wenn die 1963 gebaute Brennerautobahn in nächster Zeit grundlegend saniert werden muss, hat der BBT den Großteil jener LKWs zu schlucken, der derzeit permanent die rechte Fahrspur besetzt. z

MARTIN AUSSERDORFER, Koordinator der BBT-Beobachtungsstelle: „Der Bau ist am Laufen“

Nein Der Brenner Basistunnel ist und bleibt ein Zukunftsprojekt. Man muss sich nur vorstellen, welche Vorteile wir bereits hätten, wenn er schon heute in Betrieb wäre: Verkehrsverlagerung von der Autobahn und keinen Eisenbahnlärm mehr entlang der Bahnstrecke! Die Realisierung von öffentlichen Projekten ist aber sehr schwierig; beim BBT ist das nicht anders, nur aufgrund der Größe und der länderübergreifenden Situation noch viel komplizierter. Wir hatten über ein Jahr Verzögerung wegen Vergaben, zuletzt beim Baulos Pfons–Brenner. Das passiert auch bei lokalen Projekten: Bei der Einfahrt ins Gadertal hat man vier Jahre vor Gericht gestritten, in Meran beim Küchelberg streitet man noch immer. Der Bau des BBT und der Zulaufstrecke sind aber am Laufen, hier gibt es kein Zurück mehr. In der europäischen Verkehrspolitik aber besteht Handlungsbedarf: Die Nationalstaaten haben unterschiedliche Interessen, die Europaregion klare Ideen. Eine Lösung gibt es nur im Konsens oder durch europäische Entscheidungen. Daran wird intensiv gearbeitet; dieses Jahr wird die „Brenner Corridor Platform“ eine neue länderübergreifende Güter- und Personenverkehrsstudie vorlegen. Die Daten sind trilateral abgestimmt und werden helfen, für die Verlagerung zu lobbyieren. Wenn wir von Vorteilen durch den BBT sprechen, möchte ich auch festhalten, dass das gesamte Projekt zur Neuordnung der Stromleitungen im Eisacktal nach vielen Jahren an Diskussionen gestartet ist, weil für den BBT Strombedarf besteht und Terna dadurch signifikante Geldmittel zur Verfügung stellt. z

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Urlaub zu Hause Das Coronavirus hat nicht nur unseren Alltag über den Haufen geworfen, sondern auch unsere Urlaubspläne. Ob die Brixner heuer weit verreisen, oder ob sie ihre schöne Heimat genießen? Wir haben uns umgehört.

Camilla Biamino hat derzeit noch nichts geplant: „Vielleicht fahre ich ganz spontan im September irgendwohin. Dann könnten die Auflagen auch vielleicht lockerer sein, und zudem sind weniger Leute unterwegs. Ins Ausland fahre ich heuer nicht; wenn, dann nach Italien, auch dort gibt es wunderschöne Plätze. Ich würde auch ohne Corona jetzt nicht in den Urlaub fahren, da ich anderweitig beschäftigt bin.“

„Ich bleibe zu Hause – das war auch vor Corona bereits so geplant. Grundsätzlich bin ich aber davon überzeugt, dass sich die Urlaubspläne der Leute heuer drastisch ändern: Viele bleiben zuhause und genießen die schönen Plätze in Südtirol. Auch bin ich überzeugt, dass wieder mehr lokal eingekauft wird – und das finde ich ganz gut“, so Anna Vonmetz.

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„Quest’anno non vado in ferie“, sagt Valeria Vigoni. „Una mia amica mi viene a trovare da Londra e poi faremo qualche gita in montagna e gireremo per rifugi. Vorrei evitare le misure di sicurezza che sono da tenere in spiaggia. Vediamo come si svilupperà la situazione, magari andrò al mare d’inverno”.

„Ich fahre nach Caorle mit der Caritas“, freut sich Sebastian Ploner. „Dort werde ich schöne Ferien verbringen – auch wenn wir zahlreiche Auflagen in Kauf nehmen müssen – zum Beispiel die Mindestabstände. Nach Caorle zu fahren wäre auch ohne Corona mein Plan gewesen. Für mich hat sich so gesehen eigentlich an meinen Urlaubsplänen nichts geändert.“

Viktoria Vonklausner fährt nicht in den Urlaub: „Das hat aber nichts mit der aktuellen Situation zu tun, ich wäre auch sonst heuer nirgends hingefahren. Ich bin den Sommer über mit meinem Sport beschäftigt, da bleibt auch wenig Zeit, um in den Urlaub zu fahren“.

„Heuer urlaube ich auf Balkonien“, sagt Karl Baumgartner. „Ich wäre auch sonst nicht weit gefahren – Corona hin oder her. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Leute heuer zuhause bleiben und nicht weit verreisen werden. Auch bei uns ist es wunderschön!“

„Heuer geht es an den Gardasee – wegen Corona. Normalerweise fliegen wir ins Ausland und buchen auch bereits im Januar. Heuer haben wir das nicht getan, da hatten wir vielleicht eine Vorahnung. Aber heuer ist auch alles anders und deswegen bleiben wir in Italien und fahren einfach ein paar Tage an den Gardasee“, sagt Monika Rabensteiner

„Ich fahre nirgendwo hin, sondern genieße die Südtiroler Berglandschaft: Heuer werde ich einige Touren im Pustertal oder auch auf der Plose unternehmen, darauf freue ich mich. Ich hätte auch nichts anderes für den heurigen Sommer geplant; ich war schon seit zwei Jahren nicht mehr am Meer. Die Menschen werden heuer sicher anders urlauben als gewohnt“, meint Karl Planinschek.


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Kunst & Kultur

Stufler Künstlergassl

Nirgendwo in Brixen trifft man so gehäuft auf Kunst wie in der Stufler Schutzengelgasse, wo gleich sechs Kunstschaffende ihre Ateliers halten. Dem „Brixner“ erzählen sie, wie sie den Corona-Shutdown empfunden haben.

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love Stufels“ singt Doggi Dorfmann und bricht eine Lanze für das älteste „Geviert“ unserer Stadt mit den vielen schmalen Gässchen. Leider wird das Viertel eben nicht gebührend geliebt, Stadtbewohner sowie Touristen verirren sich nur selten dorthin. Es ist, als würde der Fluss die Stadt gleich hinter der Nepomuk-Statue in zwei Welten teilen: eine pulsierende hier und eine stille dort. Geschäftiges Treiben sucht man in Stufels in der Tat vergebens, denn außer dem kuriosen, seit 50 Jahren bestehenden „Stilmode“-Laden der Irmgard Alberti haben sich vor allem ein Grüppchen Kreative in der Unteren Schutzengelgasse niedergelassen und widmen sich den unterschiedlichsten künstlerischen Tätigkeiten.

Markus Damini. Ein paar Meter

nach der Adlerbrücke liegt linker Hand in der Stuflergasse das Atelier von Markus Damini. Nicht nur seine meditativen Pusteblumenbilder sind vielen bekannt, auch seine Kunstwerke aus farbigem Leder wissen seine Kunden zu schätzen. „Ich war wie viele in einer Schockstarre“, erinnert er sich, „an Arbeit war gar nicht zu denken“. Markus Damini hat sich vor allem mit Informationen eingedeckt und alle neuen Erkenntnisse genauestens verfolgt. Er war entsetzt, dass in Italien noch Fußballspiele ausgetragen werden konnten, während die Virologen verkündet hatten, dass das Virus nicht auf China beschränkt bliebe, sondern auf den ganzen Erdball übergreifen werde. „Da haben die Wirtschaftstreibenden wohl 40

Augen und Ohren verschlossen“, zeigt sich der Lederkünstler betroffen. Er war lange Zeit sehr bedrückt und machte sich Sorgen, was diese große Unbekannte alles auszulösen imstande sei. „Andererseits sind wir alle in eine andere Dimension katapultiert worden: Man wird auf das Essentielle zurückgeworfen, und das ist für uns Künstler sehr förderlich“, bestätigt Damini. „Freiheit heißt, in großen Unsicherheiten zu leben, was besonders auf Künstler zutrifft, die häufig prekär leben“, meint er, „aber es bedeutet auch Verletzlichkeit, Gefühl“. Unter diesen Aspekten seien jetzt alle aufgefordert, „Künstler zu sein und an einer von Achtsamkeit geprägten Zukunftsvision zu arbeiten“, postuliert Markus Damini. Nach dem absoluten Stillstand hat er nun wieder mit Elan in seinem Atelier gearbeitet. Er hat alte Bilder übermalt und neue Ideen gesammelt. „Ich freue mich besonders über einen kleinen Hammer, den ich noch im November gefertigt habe“, schmunzelt Markus, „die visionäre Spielerei nenne ich jetzt Hammer-Virus“.

AliPaloma. Im Eckhaus am Be-

ginn der Unteren Schutzengelgasse hat die junge Multimediakünstlerin Alexandra Angerer aka Ali Paloma ihre Zelte aufgeschlagen. Sie teilt ihren Coworking-Space „Atelier 18“ mit dem Brixner Filmemacher Lorenz Klapfer. Ihre Lockdown-Zeit war geprägt von Angst und Sorge – Angst vor dem Virus und Sorge um die Existenz. „Natürlich habe ich auf Instagram meine Projekte gepostet, aber das digitale Feedback fand ich

einfach nur traurig“, gibt AliPaloma offen zu. Sie hat sich strikt an die Einschränkungen gehalten und begab sich zwei Monate in Selbstisolation. „Ich wohne daheim bei meinen Eltern, also war klar, dass ich aus Rücksicht soziale Kontakte vermeiden wollte“, unterstreicht Ali, „aber es war auch eine herzzerbrechende Zeit, so als würde sämtlicher Liebeskummer zusammengenommen in einen Lockdown münden“. Um sich aus dem tiefen Loch rauszuziehen, hat Ali begonnen, den Tagesablauf zu strukturieren, mit Kochen und regelmäßigen Waldläufen. „Ich habe mich auf die Hindernisse im Wald konzentriert – fast so, als wären sie das Covid-19-Virus, das es zu überwinden galt“, denkt Ali an diese Phase zurück. Beruflich brach eine Absage oder Verschiebung nach der anderen herein; zum Beispiel konnte Ali eine Installation für die Eröffnungsfeier vom Ex-Astra nicht realisieren, und eine Ausstellung in der Gefängnisgalerie LeCarceri musste auf 2021 verschoben werden. Auch eine Arbeit für das Water Light Festival in Klausen war geplant, der Event wird aber ebenfalls erst nächstes Jahr stattfinden. „Zum Glück habe ich mehrere Aufträge bekommen und habe nun richtig viel zu tun“, freut sich Ali. Sie darf einige private Aufträge gestalten wie für die Firma Barth und wird bei Upcoming-Events bei Kunst Meran am Projekt „KOPFhoch“ mitarbeiten. Sie hat überdies den Förderpreis der Raiffeisen Landesbank 2018 erhalten für den Glas-Anker

„Fragile“, dessen Umsetzung sich schwierig gestaltete und das ganze Jahr 2019 beanspruchte. Durch den Shutdown gab es keine Eröffnung mit Presserummel, aber seit kurzem steht die Skulptur im Schalterraum der Raiffeisen Landesbank. „Im rosafarbenen Anker aus Kristallglas kommen die Gegenpole Stabilität und Fragilität zum Tragen“, erklärt Ali, „und zeigt in einer Krise wie dieser das fragile Gesellschaftssystem auf, das marginalisierte Gruppen nicht halten kann“. Die zartbesaitete Künstlerin leidet bis heute unter hohem emotionalem Stress. „Viele begrüßen die Entschleunigung, aber wenn es eine Pandemie braucht mit all den Opfern und furchtbaren Auswirkungen, damit wir entschleunigen, dann ist entschieden etwas falsch gelaufen“, resümiert die feministisch engagierte Architektin.

Walter Dalfovo. Ein paar Schritte

weiter in der Unteren Schutzengelgasse erwartet mich Walter Dalfovo. Niemand würde allerdings hinter der abgewrackten Eingangstür ein Atelier vermuten, in dem es wahre Schätze zu bewundern gibt. Seine farbenfrohen Ölbilder hat er in mehreren internationalen Ausstellungen gezeigt, und in der Heimat hat er zuletzt 2013 am Projekt „50x50x50 ArtSüdtirol“ teilgenommen mit zwei bestechenden Triptycha mit dem Titel „Kindheitserinnerungen“. Dalfovo ist keiner, der sich anbiedert, um zu verkaufen. „Die großformatigen Bilder eignen sich sowieso kaum für den Verkauf“, sagt er, „aber es geht ja primär dar-

Foto: Willy Vontavon

DIE SCHUTZENGELGASSE ALS HORT DER KÜNSTE


KREATIVES GEVIERT: Die charaktervollen Stufler Gassen bieten gleich einer ganzen Reihe von Künstlern passende Kreativräume

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um, meine Gefühle und Gedanken in der Malerei auszudrücken.“ In den letzten Jahren hat er sich auf religiöse Themen fokussiert, die er natürlich gerne mal einem breiten Publikum vorstellen würde. Dalfovo ist glücklich mit seinen Stammkunden, die seine Arbeiten lieben. „Ich bin wie Ludwig II und bleibe gern für mich“, grinst er, „zuviel Rummel ist mir zuwider.“ Nur selten zeigt sich der Künstler in seiner Stadt, er freut sich aber über Besuche von Künstlerkollegen in seinem Atelier. Der Lockdown war für ihn, der die Stille liebt, eine sehr produktive Zeit. „Das hat auch mit meiner Liebe zu Jan Vermeer und dem goldenen Zeitalter der holländischen Malerei zu tun“, bekennt der 50-Jährige.

Christa Plößnig hat die Kunst zugunsten ihrer Familie zwei Monate lang links liegen gelassen

Christa Plößnig. Nach dem Zwi-

schenstopp bei Walter Dalfovo statte ich der Schmuckdesignerin Christa Plößnig einen Besuch ab. Für die gebürtige Österreicherin war der Lockdown eine permanente Berg- und Talfahrt. „Es war einfach nichts mehr klar festgelegt, fast stündlich gab es neue Bestimmungen“ seufzt sie, „wir fühlten uns als ganze Familie im luftleeren Raum.“ Sie ist daheim geblieben, ließ es sich aber nicht nehmen, regelmäßig spazieren zu gehen, denn „mein Hausverstand sagte mir, frische Luft kann nur gut tun“. So eng zusammen sein mit Mann und Kindern war kein Problem; sie hat sich schon immer alternierend mit ihrem Mann um die Kinderbetreuung gekümmert,

und auch vor Corona wurde stets gemeinschaftlich etwas unternommen. „Wir sind eine Uhu-Familie und hocken aufeinander“, lächelt Christa. Trotz Verständnis für die erklärten Risikogruppen haben ihr aber die Kinder am meisten leid getan. „Was ist das für ein Leben, ohne soziale Kontakte“, moniert die engagierte Mutter, „meine Kinder haben wirklich sehr gelitten; besonders der Zwölfjährige hat das Fußballspiel sehr vermisst.“ Sie ist sauer, dass für die Politik Wirtschaft und Tourismus im Fokus stehen und nichts übrig zu haben scheint für die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder. „Wir haben auch versucht, die Stimmung zu heben mit Räucherungen, brennenden Kerzen, und

Walter Dalfovo hat sich in den letzten Jahren vermehrt religiösen Themen gewidmet 42

Manfred Mureda. Schräg gegenüber steht der Ton-Tausendsassa Manfred Mureda vor seiner wunderbar geschnitzten Werkstatttür und zeigt mir stolz seine vie-

Die Beschäftigung mit seinem Lieblingswerkstoff hat Ton-Tausendsassa Manfred Mureda die Angst um das Virus vergessen lassen

Fotos: Willy Vontavon

Kunst & Kultur Markus Damini: „Wir alle sind jetzt gefordert, Künstler zu sein und an einer von Achtsamkeit geprägten Zukunftsvision zu arbeiten“

wir haben viel getanzt“, gesteht die Seelenversteherin. Familie und Freunde haben sogar online Geburtstag gefeiert, denn Christas Partner Nicola ist 50 geworden. Ihre Kunst hat Christa zwei Monate lang links liegen gelassen. „Zum einen wollte ich für meine Familie da sein, und außerdem hatte ich nicht die geringste Lust, mich kreativ zu betätigen“, gibt sie zu. Seit einigen Wochen ist Christa Plößnig wieder am Arbeiten, sie kann ihre Werkstatt wieder als Ruheoase genießen, und außerdem muss sie ihren Aufträgen nachkommen. Ihre exklusiven Schmuckstücke kauft hauptsächlich einheimische Stammkundschaft, die sie sich in 20 Jahren aufgebaut hat. Etliche Werkstücke hat die Schmuckkünstlerin in kurzer Zeit gefertigt, sogar ein blau schimmerndes Corona-Schmuckstück hat sie kreiert. So sehr Christa Plößnig die Ruhe genießt, so stört sie doch das Dahindämmern des abgelegenen Viertels. „Der Verein Dandelion versucht, Leben hereinzubringen, der Verein Arche macht ab und zu Aktionen, eine Bücherschrank-Idee wäre umzusetzen, beim Wasser Licht Festival wollten wir Wasser in den Brunnen leiten“, zählt Christa auf, „aber es heißt immer: dafür haben wir kein Geld“. Zum Abschied schenkt mir die begabte Handwerkerin („das haben mir meine Eltern mitgegeben“) ein Seelenpflaster, ein kleines gehäkeltes Pad gegen das „Gfredd“, ein Dialektwort für Ärger, Weh, missliche Lage.


Hartwig Thaler: „Ein Lichtblick in dieser Zeit war der fast tägliche Plausch von Tür zu Tür mit den anderen Künstlern im Gassl“ len neuen Skulpturen, die er im Lockdown geformt hat. „In gewisser Weise hat mich der Stillstand gerettet, denn die intensive Beschäftigung mit meinem Lieblingswerkstoff Ton hat mich die Angst vergessen lassen“, ist Manfred überzeugt. Er war nach eigener Einschätzung „den ganzen Winter über faul gewesen“ und hatte nun das dringende Bedürfnis, sich seiner Kunst zu widmen. 600 Meter sind es von seiner Wohnung bis zum Atelier, und die hat er jeden Tag zurückgelegt, um sich einer besonderen Form von Besinnung hinzugeben. „Man denkt an die eigene Begrenzung, an die eigene Endlichkeit“, sinniert Mureda, „denn seien wir ehrlich, wir Menschen haben uns ja keine Grenzen mehr gesetzt“. Wie ein neuzeitlicher Prometheus schafft Mureda Schöpferisches aus dem Ton; freilich nicht den ersten Menschen, aber unzählige weibliche Figuren, mit allerhand symbolischen Elementen verfeinert. Eine Harpyie hat es dem Experten der griechischen Mythologie besonders angetan. Auf den Corpus hat er eine abstoßende Fratze aufgesetzt, die

aus dem archäologischen Steinfundus von Gianni Rizzi stammt. Ein anderer weiblicher Torso hält eine exakte Kopie der Venus von Willendorf in die Höhe. In diesem Furor gegen die Pandemie hat der Meister des Tons mehr als ein Dutzend solcher Figuren gestaltet. „Das Arbeiten mit Ton ermöglicht höchste Spontaneität ohne Vorlage“, schwärmt Mureda“, „man greift in den Lehm und formt sich die Skulptur – vom Kopf in die Hand“.

Hartwig Thaler. Gleich gegen-

über von Mureda treffen wir auf Hartwig Thaler, der zurzeit einen Praktikanten des Kunstgymnasiums Bozen beschäftigt. Für Thaler war die Lockdown-Phase „ein Schock, eine Naturgewalt, die über die Menschen hereinbrach“, die sonst gewohnt sind, die Natur zu zähmen. „Besonders schockierend habe ich die Tatsache empfunden, dass auf der Straße mehr Polizeiorgane als Stadtbewohner zu sehen waren und wie wir der Staatsgewalt ausgeliefert sind“, befindet Thaler. Ihm fehlten die sozialen Kontakte, die Berührungen, die unter Freunden und Bekannten ja immer noch stark eingeschränkt sind. „Die virtuelle Welt kann den menschlichen Kontakt nicht ersetzen“, ist Thaler überzeugt, „ich bin ein sinnlicher Mensch, der die Aura eines Menschen begreifen will, denn obwohl der Künstler aus sich selber schöpft, lebt er auch durch die Kraft des Anderen“. Große Sorge bereitete ihm auch sein damals kranker Vater, den er betreuen musste, obschon er sich des Risikos einer Ansteckung bewusst war. „Um mich selbst hatte ich keine Angst“, beteuert der Künstler, „ich konnte in meinem Atelier weiterhin arbeiten, da ich dort allein bin“. Er hatte eine besonders produktive Phase und schaffte es, eine Bilderse-

AliPaloma hat ihrem Alltag im Lockdown unter anderem mit täglichen Waldläufen Struktur gegeben rie fertigzustellen. Während ihm manch ein Kurs durch die Lappen ging und Aufträge abgesagt wurden, konnte er einige andere an Land ziehen. Gedanken macht sich der emphatische Künstler um seine Kollegen, die fest mit Projekten gerechnet hatten, die wegen verständlichen Gründen vom Tisch gefegt wurden. Viele Kollegen mussten teilweise mit den 600 Euro der Kulturabteilung vorliebnehmen. „Ein Lichtblick in dieser Zeit war der fast tägliche Plausch von Tür zu Tür mit den anderen Künstlern im Gassl“, schmun-

zelt Thaler, „gerade das social distancing hat uns noch enger zusammengeschweißt“. Wer sich noch weiter vorwagt im „Künstlergassl“, stößt übrigens nicht nur auf das schmucke Schutzengel-Kirchlein, sondern auch auf den Antiquitätenladen Straub, der manch Kleinod für neugierige „Stufler Gasslentdecker“ beherbergt.

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BUCH

Kunst & Kultur

Das Wirtshaus am Schwarzen Bären B

esonders gerne präsentiere ich Ausschnitte aus Burglechners Aquarell, das Brixen um 1600 zeigt – in diesem Fall aus mehreren Gründen: Zum einen kann man hier sehr gut auf den damaligen Verlauf des Verkehrs hinweisen, der wesentlich zur Entwicklung des Bärenwirtshauses und der Stadt Brixen beigetragen hat. Vom Brenner kommend führte der Verkehrsweg über die heutige Dante- und Weißlahnstraße am Elephanter Bildstock vorbei und bog dann in die Trattengasse ein, verlief weiter über die Altenmarktgasse bis zum Michaelstor am Weißen Turm und zweigte dann ins Pustertal ab. Ein anderer Strang verlief durch die Stadelgasse vorbei am Spital zum Heiligen Geist in den Großen Graben. Im Buch ist der entsprechende Ausschnitt des Burglechner-Aquarells abgebildet. Am Eingang zur Trattengasse entwickelten sich damals fast parallel die beiden Gasthöfe Elephant und die Wirtstaberne zum Schwarzen Bären, in den alten Quellen zumeist „am Pern“ oder „Peern“ geschrieben. Beide waren sogenannte Tabernenwirte, die neben der ganzjährigen Versorgung von Gästen auch Stallungen halten konnten, was weder den Baumnoch den Buschenwirten gestattet war. Beide Gasthöfe gingen aus ehemaligen Schmieden hervor, die ja gerade für den Durchzugsverkehr von entscheidender Bedeutung waren. Neben den Schmieden waren in der Trattengasse nach dem alten Stadtrecht von 1380 vor allem die „lauten Handwerker“ angesiedelt: Kessler, Binder, Sattler, Zimmerleute, Räder- und Wagenmacher.

Gofriller und Kravogl in der Trattengasse. Außer den „lauten Handwerkern“ ließen sich in der 44

Foto: Stadtarchiv Robert Recla

Nicht viele wissen, dass die heutige Carabinieri-Kaserne in der Trattengasse eine bewegte Historie hat: Ursprünglich um 1501 erstmals erwähnt, diente das vorher dort angesiedelte Gebäude zunächst als Schmiede und später als „Wirtstaberne am Schwarzen Bären“, bevor es 1834 von der Gemeinde Brixen erworben und um 1900 neu erbaut wurde. Ein neues Buch beleuchtet die Geschichte des Hauses. Co-Autor Ernst Delmonego fasst den Inhalt für den „Brixner“ zusammen.

Das Wirtshaus zum Schwarzen Bären am Bärenplatz vor dem Ersten Weltkrieg (links) und die heutige Carabinierikaserne (rechts) Trattengasse übrigens auch Mitglieder des gehobenen Bürgertums und des Adels nieder, wie die Gensbichler, die von Pallaus, von Winkelhofen, von Peisser, von Lutz und von Klebelsberg. Eigens hingewiesen wird im Buch auf das Geburtshaus des späteren venezianischen Geigenbauers Matteo G(o)friller, dessen Vater zumindest vorübergehend auch hier als Schmied tätig war. Johann Kravogl, der Erfinder eines Vorgängers des Elektromotors, verbrachte seine letzten Lebensjahre im Haus Nr. 12 der Trattengasse, dem späteren Dienstbotenheim, wo er am Neujahrstag 1889 verarmt starb und im Friedhof von Brixen bestattet wurde. In diesem Zusammenhang konnten mit Hilfe der Mitarbeiter des Diözesanmuseums Brixen übrigens auch zwei Schnellfeuergewehre wiederentdeckt und zugeordnet werden, die Kravogl zwischen 1862 und 1868 entwickelt hatte. Kravogl hatte diese Exemplare

vergeblich der österreichischen Armee angeboten, die in der Schlacht von Königgrätz (1866) immer noch Hinterlader benutzte.

Das Wirtshausschild zum Schwarzen Bären. Desgleichen konnte dank der Hilfsbereitschaft der genannten Museumsleute auch der Bär aus dem 17. Jahrhundert als ehemaliges

info Vom Wirtshaus am Schwarzen Bären zur Carabinieri-Kaserne

Verlag A. Weger, 184 Seiten Herausgeber: Ausschuss für ital. Weiterbildung Brixen Autoren: Ernst Delmonego, Hubert Mock Auftraggeber: Claudio Del Piero Preis: 30 Euro

Wirtshausschild identifiziert werden. Neben Adler, Rössl, Lamm, Hirsch oder Ochs, die wir ja alle in Brixen finden, erfreute sich nämlich gerade der Bär allerorts besonderer Beliebtheit – man denke unter anderem an die Wirtstaberne in Klausen, die lange im Besitz der Familie Jenner war, die auch in Brixen großen Einfluss gewann.


Seit den 1550er Jahren ist der Name am Bären für das Wirtshaus in der Trattengasse nachweisbar.

Die Wirte. Ein Schwerpunkt der

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Forschungsarbeit für das vorliegende Buch war die Eruierung der verschiedenen Inhaber des Wirtshauses am Schwarzen Bären. Da die Erstnennung des Hauses bei Ignaz Mader („Brixner Häusergeschichte“) erst 1604 aufscheint, meinen manche Forscher, das Haus sei erst damals erbaut worden. Der verdienstvolle Brixner Gemeindearzt und Geschichtsforscher Ignaz Mader hatte für seine wertvollen historischen Arbeiten aber nur Brixner Quellen benutzt, hauptsächlich das Diözesanarchiv

Trattengasse mehrere Schmiede gab, konnte das Haus nur mit Vergleichen, mit Grenzangaben zu den Nachbarhäusern und vor allem mit dem seit frühester Zeit gleichbleibenden Grundzins, der an das Spital zum Heiligen Geist zu entrichten war, sicher zugeordnet werden. Außer den Verfachbüchern verwendete ich vor allem die Urbare und das Brixner Bürger- und Inwohnerbuch im hiesigen Stadtarchiv sowie die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher der Pfarrei Brixen. Ein umfangreicher Anmerkungsapparat im hinteren Teil des Buches dokumentiert die Arbeit und kann zu weiteren Forschungen anregen. Als Geschichtsquellen und

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Neu

in der Hofburg, und er betonte selbst, dass für eine vollständige Hausgeschichte die Bearbeitung der Verfachbücher in Bozen vonnöten sei. Und dieser Anregung bin ich auch für das vorliegende Buch nachgekommen. Soweit ich mich aus meiner Schulzeit erinnern kann, haben italienische Humanisten regelrecht geweint, wenn sie eine alte Urkunde fanden. Nun, gerade in Tränen ausgebrochen bin ich nicht, wenn ich bei meinen Forschungen auf einen neuen Namen stieß und immer weiter in der Geschichte zurückkam. Dabei muss man auch wissen und bedenken, dass es zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch keine eigentlichen Nachnamen gab. Die Leute wurden nach ihrem Beruf bezeichnet und danach auch ihre Häuser. Der erste Inhaber des zu behandelnden Hauses, den ich mit Sicherheit nachweisen konnte, war Lienhard Schmid, der 1501 als Bürger von Brixen aufgenommen wurde. Da es in der

wertvolle Ergänzungen zum Text und nicht als reine „Dekorativa“ wurden auch die Bilder ausgewählt. So werden im Buch Häuser in der Stadt gezeigt, die in einem bestimmten Verhältnis zum Bärenwirtshaus standen – wie zum Beispiel die Hofschmiede unter den „Gwölben“, also unter den Lauben. Man achte einmal auf die historischen Portale, die sich in Brixen erhalten haben und die weiterhin geschützt werden müssen. Ein besonderes Highlight für das Buch sind die Wappen, die ich in der Bibliothek des Priesterseminars gefunden habe.

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Häufiger Besitzerwechsel. Auf

der Übersichtsliste am Schluss des ersten Kapitels scheinen zwischen 1501 und 1834 nicht weniger als 44 Hausbesitzer auf; das macht durchschnittlich nur 7,4 Jahre für jeden Eigentümer. Das mag nicht nur mit den wirtschaftlich schwierigen Zeiten zusammenhängen; man denke etwa an den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Auf-

häuser zum l(i)eben www.mader-immobilien.it Tel. +39 0472 731 600 45


Die beiden Autoren Hubert Mock (l.) und Ernst Delmonego (r.) mit dem Auftraggeber Claudio Del Piero Brixen, verfasste drei Testamente, war Ratsbürger der Stadt, 1716/17 sogar Bürgermeister und zeitweise Amtmann des Oberen und dann auch des Unteren Spitals. Eine bedeutende Rolle spielten die Peisser von und zu Peissenau in Brixen. Nachdem sie eine Weile den „Goldenen Adler“ innehatten, erwarb ein Zweig den Schwarzen Bären. Die Peisser betrieben die Gastwirtschaft allerdings nicht mehr in eigener Person, sondern übertrugen sie – wie teilweise schon die Vorgänger – einem Pächter, einem sogenannten Bestandswirt. Laut Pachtvertrag musste dieser für Soldatenquartiere und Fuhren aufkommen. Desgleichen

musste er auf Instandhaltung der Bauten, insbesondere auf die Feuerordnung genauestens achten. Franz Hofer führte das Wirtshaus von 1784 bis 1812, also in einer schwierigen Zeit, nämlich zur Zeit der Koalitionskriege und der Tiroler Freiheitskriege. Bei der Auswahl der Mittel war er nicht immer sehr zimperlich: Er koalierte mit Freund und Feind und machte so gute Geschäfte. Er erwarb mehrere Häuser und Höfe in der näheren Umgebung und verlegte sich auf den ertragreichen Getreidehandel, nachdem er als Tabernenwirt zum Militär gute Kontakte hatte. Vorübergehend erwarb er auch das Gasthaus zum

Roten Ochsen, den heutigen Gasthof Grauer Bär. Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang bei der Namensgebung? Aus der Inventaraufnahme unmittelbar nach Franz Hofers Tod am 3. März 1812 geht hervor, dass es sich beim Bärenwirtshaus um ein „beachtliches Anwesen“ gehandelt habe. Da gab es eine eigene Schankstube, wo eher die einfachen Leute einkehrten, und dort standen laut Inventar fünf verschiedene Tische, 26 angestrichene Holzstühle, drei silberfarbene Lehnbänke, ein Gläsertisch und ein Gläserschaffl aus Kupfer, 20 eiserne Löffel, zehn verschiedene gewöhnliche Messer und Gabeln,

OZON – EIN BAKTERIENUND VIRENKILLER Frau Dr. Botchen, was hat das mit der Corona-Krise zu tun? Laut WHO haben wir bisher weder ein Gegenmittel noch einen Impfstoff, mit denen wir uns vor dem Coronavirus SARS CoV-2 schützen oder die Erkrankung Covid 19 effektiv behandeln können. Uns verbleibt demnach einzig und allein, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und unser eigenes Immunsystem zu stärken.

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Was hat das mit Ozon zu tun? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Ozon die Hülle von Bakterien und Viren angreift und somit in der Lage ist, diese Keime abzutöten. Das ist schon lange bekannt und wurde kürzlich von kalifornischen Wissenschaftlern bestätigt. Deswegen wird Ozon als Gas in der Reinigung von Innenräumen, bei Pilzbefall, zur Schwimmbaddesinfektion und vieles mehr verwendet. Nun werden in verschiedenen Spitälern in Italien (z.B. in Udine) Corona-Patienten mit ausgeprägterem Krankheitsverlauf sehr erfolgreich mit der Großen Ozon-Eigenblutbehandlung therapiert. Hierzu wird eine gewisse Menge Blut

aus der Vene entnommen und in eine geeignete Flasche laufen gelassen. Darin wird das Blut mit dem hoch dosierten Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt. Dann bekommt der Patient sein nun wirkungsvolleres Blut wieder. Das alles findet in einem sterilen Kreislauf statt, dauert ca. 15 Minuten und ist weitestgehend ohne Nebenwirkungen. Wie oft soll behandelt werden? Die Große Ozon-Sauerstoff-Therapie wirkt sowohl vorbeugend als auch bei Symptomen wie Husten, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung, Halsweh, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Die Anzahl der Behandlungen hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Dabei liegen die Zahlen zwischen 3–15 Anwendungen. Als „Nebeneffekt“ hat es noch Wirkungen wie Schmerzlinderung, Organregeneration durch bessere Durchblutung, Revitalisierung, Immunstärkung und Verbesserung der Sehleistung, es glättet die Gefäßinnenwände und mobilisiert die Selbstheilungskräfte.

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fallend ist, dass sehr viele Wirte von auswärts kamen, und zwar nicht etwa nur aus der näheren Umgebung wie Natz, Rodeneck, Albeins, Vahrn, Kastelruth, Atzwang am Kuntersweg, aus Bozen und Sterzing, sondern auch von Ellbögen oder Lans bei Innsbruck, aus dem Oberinntal und vom Lechtal, aus Anras und sogar aus Bayern. Brixen hatte nämlich als Bischofsstadt und Hauptstadt eines geistlichen Fürstentums immer schon eine gewisse Anziehungskraft. Vielleicht verfügten einzelne Besitzer aber nicht über die notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen, sodass mehrere in Konkurs gingen. Interessant ist auch, dass die Inhaber der zweiten Generation, wenn es überhaupt so weit kam, in der Regel nicht mehr so tüchtig waren wie ihre Väter. Manchmal gab es auch Zerwürfnisse innerhalb der Familie. Hier seien noch einige besonders bekannte Wirte namentlich erwähnt: Johann Schmidt erwarb zwischen 1697 und 1724, nachdem er den eigenen Sohn enterbt hatte, durch Kauf bzw. Rückkauf vielmal das Bärenwirtshaus, erwarb drei weitere Häuser in verschiedenen Stadtvierteln von


Foto: Stadtarchiv Brixen

Nach diesem Projekt erfolgte von 1899 bis 1905 der Um- bzw. Neubau der alten Bärenkaserne; In dieser Ansicht von Süden beschreiben die schwarzen Linien den Stand vor dem Umbau Im Stadel lagerten Heu und Stroh, hölzerne und eiserne Heugabeln und eine „Gsotbank“ mit Messer (Futterschneidebank). An Getreide waren zehn Star Roggen und 18 Star Plenten (Buchweizen) gespeichert. Schließlich wurde noch das Kanzlei-Zimmer angeführt mit einer Wanduhr, einem Tisch und zwei Lehnbänken. Der letzte Bärenwirt Peter Kinigadner aus Vahrn, der auch recht geschäftstüchtig war, verkaufte das Wirtshaus und die Schmiede samt allem Zubehör 1834 der Stadtgemeinde Brixen, in deren Besitz sich das Gebäude heute immer noch befindet. In einer Fußnote habe ich übrigens darauf hingewiesen, dass infolge eines Druckfehlers in Ignaz Maders Häusergeschichte fälschlicherweise die Jahreszahl 1843 steht und dass dieses Datum in der späteren Fachliteratur so übernommen wurde. Peter Kinigadner erwarb übrigens nach dem Verkauf die ehemalige Graf Wolkensteinische Behausung in der Altenmarktgasse und errichtete dort trotz Einspruchs der Brixner Wirte anstelle des aufgelassenen Bärenwirtshauses die „Wirtstaberne zum Stern“.

Die Bärenkaserne. Die Gemein-

de wollte aus dem Gasthof eine „ganze“ Kaserne errichten, worunter eine eigene und vollständige Kaserne zu verstehen ist. Eine größere Anzahl von Soldaten brachte der Stadt nämlich zu jener Zeit erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Zudem wurde gerade damals die nahe gelegene Festung Franzensfeste erbaut, wofür es auch in Brixen Unterkünfte brauchte. Die österreichische Armee ihrerseits benötigte zur Zeit des Risorgimento feste Stützpunkte für die Verteidigung der oberitalienischen Gebiete. In

Wirklichkeit blieb die Bärenkaserne aber immer nur eine „QuasiKaserne“; das heißt, dass das Gebäude immer nur teilweise als Kaserne genutzt werden konnte. Trotz verschiedener Renovierungsarbeiten und trotz Protesten der Bürgerschaft wurden die Kaiserjäger in das umgebaute ehemalige Jesuitenkolleg verlegt, von nun an auch Jesuitenkaserne genannt. Das war der ehemalige obere Küchenmairhof in der Runggadgasse, später Rosminischule. Das Gebäude wird gegenwärtig von der Gemeinde großzügig umgebaut. Der zweite Hauptteil im Buch, geschrieben vom Stadtarchivar Hubert Mock, ist der Entwicklung „Von der Bezirkshauptmannschaft zur Carabinieri-Kaserne“ gewidmet. So diskutierte am 20. März 1900 der Bürgerausschuss unter Bürgermeister Julius Mittermayer intensiv über die Zukunft der Bärenkaserne. Einhelligkeit herrschte dabei zunächst nur darüber, dass das Gebäude aufgrund seines baulichen Zustandes abgerissen und neu errichtet werden sollte, nicht aber über seine künftige Nutzung. Die von der städtischen Baukommission ausgearbeiteten Pläne sahen die Errichtung von Wohnungen und Kanzleien vor; eine weitere militärische Belegung schloss die Kommission hingegen aus. Das Kriterium für die Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten war, mit welcher Widmung für die Stadtgemeinde die höheren Zinseinnahmen zu erzielen und damit der als notwendig erachtete Neubau zu finanzieren seien. Letzten Endes folgte das Gremium den Vorschlägen der Baukommission und beschloss, den Neubau ausschließlich „für Privatzwecke zu Wohnungen und eventuell Kanzleien […] zu widmen“; zur Unterbringung der Reservisten

und der „ärarischen Pferde“ sollte hingegen auf dem Kasernenareal westlich der heutigen Dantestraße ein Barackenbau errichtet werden. In einem abschließenden Beitrag wird kurz auch auf die Geschichte der Carabinieri im Allgemeinen und in Brixen im Besonderen eingegangen. Gemälde von Helmut Messner in der Carabinieri-Kaserne illustrieren diesen Beitrag. Ernst Delmonego Leserbriefe an: echo@brixner.info

04.07.–11.07. H. RUBINSTEIN 11.07.–18.07. SHISEIDO 18.07.–25.07. BIOTHERM 25.07.–01.08. E. ARDEN 01.08.–15.08. VIELE DÜFTE

SONDERWOCHEN

zehn Paar Messer und Gabeln mit beinernen Heften, ein silbernes Messer und Gabelbesteck, Weinflaschen verschiedener Größen, elf weiße Majolika-Krüge mit Zinndeckeln, 66 Trinkgläser und eine Schüsselwaage. Neben dem Schankraum gab es drei Zimmer, die mit Tischen, Stühlen, zumeist zwei Bettstätten und Bettgewand ausgestattet waren. Dazu gehörten auch ein Spiegel, ein Nachttopf, ein Weihwasserkrügl und verschiedene Gemälde, teils verglast. Eigens genannt wurden zwei Tafeln mit der Fußwaschung und dem Letzten Abendmahl, eine große Tafel mit dem Bildnis des Kaisers Franz und Landschaftsbilder. Der Saal im oberen Stockwerk war vornehmeren Gästen vorbehalten. Hier gab es neben den zwei Tischen 18 Sessel, ein Kanapee mit vier Kissen und einem Polster, einen goldgerahmten Spiegel und zwölf Wandleuchter. In diesem Stockwerk gab es ferner vier Zimmer. Hier waren die Tische und Bettstätten zumeist mit Silberfarbe gestrichen. Zudem waren auch diese Zimmer mit Landschaftsbildern und Kupferstichen ausgestattet. Dann wurden ein großer Saal und sieben Zimmer im Neubau angeführt, darunter auch das Schlafzimmer des Verstorbenen, ein Zimmer des Hausknechts und eine Kammer der Magd. Im Krautkeller waren außer Krautbottichen auch zwei Klafter Holz, acht Pferdekumeter (um den Hals liegender Teil des Pferdegeschirrs) mit Zubehör und 50 Pfund altes Eisen. Im Pferdestall standen vier Pferde, von denen jedes auf 48 Gulden geschätzt wurde. Ums Haus standen drei Leiterwagen, ein Düngerwagen und zwei Pennen, eine „Karrengreie“ (zweirädriger einfacher Wagen), ein Pflug und eine Egge.

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Outdoor Photographer z Der Brixner Fotokünstler Manuel Ferrigato ist in seiner Heimatstadt noch allen in guter Erinnerung mit seiner Fotoserie „The Mountaineers“ für den International Mountain Summit (IMS): Die markanten Portraits der Bergsteigerlegenden waren 2011 äußerst wirksam auf dem Domplatz positioniert und wurden anschließend in mehreren Städten Europas gezeigt. 2013 war

Foto: Manuel Ferrigato

Kunst & Kultur

FOTOGRAFIE

die Ausstellung „View Points“ in der Stadtgalerie zu sehen, wo der Landschaftsfotograf verdeutlichte, welch ungewöhnliche Blickwinkel zwischen Zivilisation und Natur möglich sind. Der in München lebende Fotograf wurde kürzlich

zum fünften Mal beauftragt, den Katalog für Sport Conrad zu gestalten. Für das Projekt fängt er Outdoor-Bilder ein, entstanden in Nordtirol bei Disziplinen wie Laufen, Klettern, Wandern und Biken. ird

K&K Kunst & Kultur

MUSIK

Beautiful mind z Die Corona-Pandemie hat in der Kulturszene einen verheerenden Kahlschlag angerichtet. Nach dem ersten Schock haben viele Künstler digitale Projekte ins Leben gerufen, die durchwegs auf große Resonanz stoßen. Auch unsere heimischen Musikerinnen Isabel Goller und Elisa Godino haben die Zeit der Quarantäne genutzt, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Goller ist eine preisgekrönte Harfenistin, die als Orchestermusikerin an renommierten Häusern mitwirkt und zurzeit in Wien bei Anneleen Lenaerts studiert. Ihre Ambitionen im Be-

kurz

notiert

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reich Kammermusik unterstrich die Harfenistin mit der Gründung des „Trio Lusinea“. Elisa Godino ist ausgebildete Jazzsängerin und Gesangspädagogin und hat einen breiten Bekanntheitsgrad mit ihrer Band „Elis Noa“ erreicht, wo sie als Komponistin und Sängerin agiert. Beide wohnen in einem geräumigen Künstlerhaus in Wien und haben die Möglichkeit genutzt, den Menschen mit ihrer Musik etwas Entspannung zu schenken. „Nuja“ (entlehnt aus dem griechischen Eunoia, med. für mentale Gesundheit) nennen sie ihr Meditationsprojekt, das bei

der Bekämpfung von Stress und Angstzuständen helfen soll. Ab 1. Juli ist „Nuja“ auf den Plattformen

Spotify und Youtube zu finden, Live- Auftritte in Folge sind willkommen. ird

Karolina Gacke ist eine von sechs Gewinnerinnen des Wettbewerbs „Artnodistance“ der River City Bangkok Art Gallery. Ausgewählt wurde ein Selbstportrait aus der Werkserie „365 Days of Karolina“, das die Künstlerin aufgrund des Lockdowns symbolhaft in unfreiwilliger Ruheposition zeigt.

Vom 21. Mai bis 8. November ist in der Hofburg Brixen in Kooperation mit dem Museion eine Ausstellung über Peter Fellin zu sehen. „Meditationen“ zeigt das abstrakte und religiöse Schaffen des eigenwilligen Künstlers, dem einige Kostbarkeiten aus dem Diözesanschatz gegenübergestellt werden.

Nach Monaten des Stillstandes organisiert Alex Pergher vom 20. Juni bis 30. August die Ausstellung „Oxygen“ in der Galerie 90 in Mühlbach. Endlich „Luft zum Atmen“ ist der Gedanke hinter diesem Titel und soll die Künstler einladen, ein gemeinsames Projekt zu haben und an ihre eigene Kreativität zu glauben.


NACHGEFRAGT

„Muße in Kreativität umwandeln“ PETER SCHORN, Schauspieler, Moderator, Synchronsprecher und vieles mehr, über das Durchatmen nach dem Stillstand – und der Chance, der Kreativität Flügel zu verleihen. Herr Schorn, der coronabedingte Lockdown hat besonders Künstler in Schockstarre versetzt. Sie waren aber sofort kreativ mit aberwitzigen Homemade-Satirevideos und vieles mehr … Da Eva Kuen und ich das Glück haben, zu zweit zu sein und uns gegenseitig zu inspirieren, haben wir nach dem anfänglichen „duck-and-cover“-Modus tief durchgeatmet und die Zeit der Muße in Kreativität verwandelt. Mit der Satire-Show „Im Rahmen des Möglichen“ hatten wir die Chance, etwas zum gesellschaftlichen Diskurs beizutragen, zum Beispiel zum

Bienensterben, zur Rolle der Frau oder zu den grassierenden Verschwörungstheorien. Die Vereinigten Bühnen Bozen haben kürzlich nach dem Vorbild des Decamerone das Projekt „Was träumen wir“ gestartet – mit einem umwerfend witzigtiefgründigen Film von Ihnen und mit einer Live-Performance. Dank Vbb hatte ich die wunderbare Gelegenheit, die Auftakt-Folge „Dioneo“ als Kurzfilm zu gestalten; zu sehen auch in der „Brixner“App. Mit wenigen Mitteln in meinen vier Wänden konnte ich die Pestwelle von 1348 mit meinen aktuellen Erfahrungen verwe-

ben. „Pampinea“ hingegen war eine gelungene Intervention zum Thema Liebe nach dem Prinzip des Speed-Datings, untermalt von Klängen eines Streicherensembles des Haydnorchesters. Die Brixner werden Sie sogar live sehen, denn Sie werden mit Ihren Mitstreitern doch noch in Georg Kasers Tschumpus auftreten. Die Lockerungen erlauben wieder Theater, und auch wenn das geplante Stück heuer nicht umsetzbar ist, arbeiten wir dennoch auf Hochtouren an einer mitreißenden poetischen Tschumpus-Show. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Werdet zu HeldInnen im Gesundheitswesen!

Südtirol braucht Euch! Diesen Herbst starten folgende Studiengänge: Studiengang Dentalhygiene Bei diesem Berufsbild geht es um die Zahngesundheit. DentalhygienikerInnen befassen sich mit der Vorbeugung von Zahnfleischerkrankungen und Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Sie beurteilen den Zustand von Zahnfleisch und Zähnen, sie klären über optimale Zahnpflege auf, sensibilisieren zum Thema Zahngesundheit und beraten über die verschiedenen Hygienemaßnahmen im Mundbereich.

8 Gründe für ein Studium an der Claudiana: 1. Ein 3-jähriges Laureatsstudium zuhause (Krankenpflege auch als Teilzeitstudium möglich) in Südtirols einziger Gesundheitshochsschule 2. zwei- bzw. dreisprachige Ausbildung in Vollzeit 3. gute Verbindung von Theorie und Praxis – Praktika im In- und Ausland 4. Arbeit für und mit Menschen 5. Teamarbeit, Selbstverantwortung und Entwicklungsmöglichkeiten 6. Vielfalt in der Auswahl an Berufsspezialisierungen 7. ausgezeichnete berufliche Perspektiven 8. vielfältiger und krisensicherer Job für die Zukunft Die Ausübung der Berufe kann im öffentlichen Gesundheitssystem, als Angestellte in Unternehmen oder freiberuflich in öffentlichen und privaten Einrichtungen des Gesundheitsdienstes stattfinden.

Studiengang Ergotherapie Bei der Ergotherapie handelt es sich um eine ganzheitlich ausgerichtete therapeutische Behandlung, die psychologische, pädagogische und soziale Aspekte einbezieht. Die Ergotherapie arbeitet mit Menschen jeden Alters, deren Handlungsfähigkeit durch Krankheit, Behinderung oder Unfall eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht ist. Die Leistungen der Ergotherapie umfassen die ergotherapeutische Diagnostik, also Abklärung, die Beratung und die Therapiemaßnahmen.

Studiengang Logopädie Die Logopädie beschäftigt sich mit der Prävention, der Behandlung und der Rehabilitation von Sprach- und Sprechstörungen. Die Tätigkeit liegt in der Erziehung und Umerziehung aller Pathologien, die Störungen der Stimme, der Sprache, des Redeflusses, des Gehörs und des Schluckens verursachen.

Studiengang Physiotherapie

Was sollte man für ein Studium an der Claudiana mitbringen?  fünfjähriges Reifediplom  Kenntnis der beiden Landessprachen  Freude am Umgang mit Menschen und an praktischer Arbeit  Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein  körperliche Gesundheit und psychische Belastbarkeit  Flexibilität und Teamfähigkeit

Physiotherapeuten behandeln Menschen mit motorischen, psychomotorischen und kognitiven Beeinträchtigungen. Der Physiotherapeut befasst sich mit Bewegung und deren Funktionalität, welche durch traumatische Verletzungen, Krankheiten oder Alterungsprozesse beeinträchtigt ist. Ziel ist es, die Bewegung eines Menschen zu erhalten und/oder zu optimieren.

Studiengang Hebammen Der Hebammenberuf umfasst die eigenverantwortliche Betreuung und die Beratung der Schwangeren, Gebärenden und der Wöchnerin. Die Betreuung und Unterstützung von Frauen in den Phasen von der Geburt bis zum Klimakterium erfordert neben dem Interesse für geburtshilfliche und frauenspezifische Fragen auch eine ausgeprägte Sozialkompetenz.

Studiengang Krankenpflege

Der Campus der Claudiana in Bozen

Vorinskription vom 29.06. bis 03.08. Mit 29. Juni startet die Voreinschreibung an der Claudiana für insgesamt 260 Studienplätze. Es gibt keine Altersgrenze. Die Einschreibung kann nur online auf www.claudiana.bz.it vorgenommen werden. Die Einschreibung für die Teilnahme zur Aufnahmeprüfung endet am 3. August. Am 20. August müssen sich die StudienanwärterInnen dem sprachlichen Eignungstest der Claudiana unterziehen, außer sie können den Zweisprachigkeitsnachweis oder ein anderes Sprachzertifikat vorweisen. Da die Plätze limitiert sind, findet Anfang September eine Aufnahmeprüfung statt. Mit Oktober startet dann der Unterricht.

Das Studium der Krankenpflege kann auch in Teilzeit durchgeführt werden. KrankenpflegerInnen sind für die professionelle Pflege und Betreuung von Kranken und Pflegebedürftigen da. Sie helfen den Patienten, ihre körperliche und psychische Gesundheit wiederzuerlangen, zu verbessern, zu erhalten und zu fördern. Krankenpflege hat zum Ziel, eine möglichst selbstbestimmte Lebensgestaltung des Kranken wiederherzustellen als auch innerhalb einer Gesellschaft die Gesundheit aller zu erhalten. Das Gesundheits- und Krankenpflege-Studium vereint eine praxisnahe sowie wissenschaftlich fundierte Ausbildung. Die Inhalte sind an internationale Standards angepasst und umfassen neben den pflegerischen Aspekten auch die Gebiete Psychologie, Gesundheitswissenschaften, Sozial- und Humanwissenschaften sowie ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit und Krankheit.

Informationen:

Claudiana www.facebook.com/claudiana.bolzano

www.claudiana.bz.it

Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana Lorenz-Böhler-Straße 13 . 39100 Bozen . Tel. 0471 067200 www.claudiana.bz.it www.facebook.com/claudiana.bolzano


MUSIK

Rotary-Musikpreis online z Der Rotary Club Brixen hat es sich zur Aufgabe erhoben, einmal jährlich junge musikalische Talente zu prämieren. Zurück geht die Idee eines Musikpreises auf den langjährigen Präsidenten des Vereins Pro Cultura, Mario Castiglioni, im fernen Jahr 1980. Der Opernexperte ist die graue Eminenz der Brixner Freunde der Klassik und darf heuer just an jenem Zeitpunkt, an dem dieser „Brixner“ in Druck geht, zum 40. Jubiläum junge Musiker der drei Landessprachen für herausragende Leistungen auszeichnen. Dass der Musiker einen guten Riecher für begabte Studenten hat, wurde oftmals bestätigt, unter anderem durch die allererste Preisträgerin Irene Troi, die eine beachtliche Karriere hingelegt hat und mit ihrem Mann Stephen Lloyd das Jugendsinfonie-Orchester Matteo Goffriller leitet. Dieses Jahr verleihen der Präsident des Rotary

Clubs Brixen, Mathias Brugger, und Initiator Mario Castiglioni die Auszeichnung am 23. Juni um 18 Uhr – aus bekannten Gründen heuer nur online. Prämiert wird die junge Violinistin Claudia­ Bianchi für die italienische Sprachgruppe. Sie studiert am Konservatorium und bestreitet bereits internationale Stages, darunter mit dem Haydn Orchester in Toblach. Laura Fischnaller aus Lüsen (deutsche Sprachgruppe) nahm Harfenunterricht bei Katja Lechner und studiert nun am Mozarteum in Innsbruck. Seit 2020 ist sie Mitglied des Wiener Jeunesse Orchesters. Für die Ladiner nimmt Marie Stuflesser den Preis entgegen. Die sportbegeisterte Grödnerin spielt mit Begeisterung Querflöte und gewann zahlreiche Preise. Sie besuchte die Musikschule in St. Ulrich und nahm Querflötenunterricht am Konservatorium Claudio Monteverdi. ird

MUSIK

Virtuelles Abschlusskonzert z Damit das von Schülern lang­ ersehnte Abschlusskonzert nicht ins Wasser fällt, hat sich die Musikschule Brixen-VintlMühlbach in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen: Die Kinder und Lehrer haben ihre Stücke, die das ganze Jahr über fleißig geübt worden sind, auf die Plattform Youtube hochgeladen, und so findet das Abschlusskonzert in diesem Jahr in Küchen, Wohnzimmern und Gärten statt. „Wir hatten die gute Tradition, unser Schuljahr mit Konzerten abzuschließen. Heuer war natürlich auch bei uns alles anders, und trotzdem wollten wir unser Jahr musika-

lisch ausklingen lassen. So haben wir eben die Möglichkeiten der modernen Technik genutzt. Die Ergebnisse können sich hören und sehen lassen!”, freut sich auch Hans Peter Stifter, Direktor der Musikschule. Die Stilrichtungen sind wie immer vielfältig vertreten: Während der Chor passend zur Situation „Zusammen“ von Clueso anstimmt, kommen auch Jazzfans mit „Ain’t No Sunshine“ oder Liebhaber von Klassik auf ihre Kosten. Alle 29 Videos zum Abschlusskonzert sind auf dem Youtubekanal der Musikschule zu finden; eine Auswahl davon auch in der „Brixner“-App. av

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Kunst & Kultur

NEU IM REGAL Logbuch der Pandemie LITERATUR

Krimiautorinnen lesen vor z Südtirolkrimis gibt es inzwischen so einige, Heidi Troi sowie das Autorenduo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck sind allerdings die einzigen weiblichen Vertreter unter den Südtiroler Krimiautoren. Am 23. Juli um 10:15 Uhr lassen die Autorinnen bei einer gemeinsamen Lesung im Weingut Pacherhof in Neustift ihre Protagonisten Amalia Engl alias „Die Bildmacherin“ und Lorenz Lovis aufeinandertreffen. Es gibt nämlich einige Gemeinsamkeiten bei den Protagonisten der beiden Südtirolkrimis: Lorenz Lovis, ein aufgekrachter Beamter bei der italienischen Staats-

polizei, übernimmt den verschuldeten Hof seines verstorbenen Onkels im Brixner Talkessel, und auch Amalia tritt das Erbe ihrer Großmutter an und wird von einem Modeshooting in Tansania direkt in die Pfunderer Abgeschiedenheit katapultiert. Beide lassen sich auf ein neues Leben ein, und beide werden auf recht verwickelten Wegen zu Ermittlern. Vor allem aber ist ihnen gemeinsam, dass ihre Autorinnen Frauen sind. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unbedingt notwendig: www.tpz-brixen.org oder www.heiditroi.me. eh

Er schreibt eigentlich unentwegt – auf seinem Blog „Sentieri interrotti“ und in den verschiedensten Medien. Im Zuge des ominösen Lockdowns entstand nun sein erster Roman. Als Intellektueller liefert Gabriele Di Luca im PandemieTagebuch bei weitem keine bloße Auflistung von „erlaubten“ täglichen Verrichtungen. Der promovierte Philosoph bleibt nicht in der Endlosschleife der totalen Isolation hängen mit unsinnigen Verordnungen, sondern evoziert ein gesellschaftliches Gesamtbild anhand der Aussagen von bekannten Persönlichkeiten, die er subtil oder ironisch kommentiert. In dem kleinen „Lehrbuch“ voller Zitate von Philosophen und Schriftstellern sagt zum Beispiel Friedrich Hölderlin „Alles prüfe der Mensch und verstehe die Freiheit aufzubrechen, wohin er will“.

Gabriele Di Luca E quindi uscimmo a riveder la gente Diario dalla Grande Reclusione alphabeta Verlag

Niemand darf irgendwohin, aber der Eigenbrötler Di Luca mit dem Hang zu Kraftausdrücken sucht sich zumindest einen literarischen Fluchtweg und erfindet A. Nicotra, ein empfindsames Alter Ego mit einer großen Sehnsucht nach Leben und Liebe.

SELBERGMOCHT EVENT MARKT IN STERZING AMALIA ENGL TRIFFT LORENZ LOVIS Südtiroler Krimiautorinnen lesen im Weingut Pacherhof Primärlogo

Primärlogo unter 25 mm

Krimilesung mit Heidi Troi und dem Autorenduo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck mit anschließender Weinverkostung (für Interessierte)

* Do, 23. Juli um 10:15 Uhr

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Die Citybuslinie Nr. 3 hält um 10 Uhr vor dem Pacherhof Eintritt freiwillige Spende Weinverkostung: 12 Euro

Ein Markt mit viel Selbstgemachtem von kreativen Südtirolern. Primärlogo Primärlogo

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Primärlogo Primärlogo unterunter 25 mm 25 mm

* Sonntag, 19. Juli, 9–16:30 Uhr

in der Sterzinger Innenstadt

Theaterpädagogisches Zentrum Die Anmeldung unter dem Link (QR-Code) ist aufgrund der Sicherheitsauflagen unbedingt nötig. Weitere Informationen unter 335 535 99 55.

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Eintritt frei

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FOTOAUSSTELLUNG

z Vor rund 30 Jahren veranstaltete der Medienverein Mühlbach alljährlich lokale Fotoausstellungen. Irgendwann schlief die Tradition leider ein, nicht aber die Begeisterung der Akteure fürs Fotografieren – insbesondere bei Egon Daporta, der seit fünf Jahren wieder Fotobegeisterte aus dem In- und Ausland zu den Fotoausstellungen in der Mühlbacher Klause einlädt. Die heurige fünfte Ausgabe „Fotoday 5.0“ war eine der wenigen oder eine der ersten Kulturveranstaltungen in Zeiten der Corona-Einschränkungen – wenn auch die Fotografen aus Osttirol nicht anreisen durften. Das weitläufige Gelände der Mühlbacher Klause bot ausreichend Platz für Besucher und Aussteller. Das Repertoire der gezeigten Werke reichte von Reportage-Motiven, Reisefotografie über Frauenportraits, Akte, Natur bis hin zu Abstraktem, realisiert mit Langzeitbelichtungen, Wischund Verwackelungstechnik. Ungewöhnliche Perspektiven, gepaart

Foto: Oskar Zingerle

„Fotoday 5.0“ in der Mühlbacher Klause

mit spannender Blickführung und stimmungsvollem Farbspiel zeigte Lisa Renner mit ihren zum Teil

Selbst-Portraits. Daporta akquiriert bereits Fotografen für den „Fotoday 6.0“ in einem Jahr – dann

hoffentlich wieder ohne jegliche Einschränkungen. wv

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DIE SPORTWELT STARTET WIEDER

Freizeit & Sport

Back to sports

Monatelang durften die Sportvereine – und mit ihnen unzählige Kinder und Jugendliche – nicht gemeinsam trainieren. Schritt für Schritt kehrt die Brixner Jugend nun in ihren sportlichen Alltag zurück – allerdings mit strengen Auflagen.

A

ls die Gemeinde Brixen den Leichtathletikplatz in der Sportzone Süd Mitte Mai wieder aufsperren durfte, ließen sich die Athleten der Sportgemeinschaft Eisacktal (SG) nicht lange bitten. Nach einer gefühlten Ewigkeit von Workouts auf der Terrasse und später einsamen Läufen im Grünen sehnten sich die jungen Leichtathleten nach ihrer gewohnten Trainingsumgebung und den Zurufen ihrer Trainer. Der Weg zurück war und ist allerdings mit einigen Hindernissen gespickt: Während der ersten Wochen musste der Abstand zwischen den Athleten beim Laufen drei Meter betragen, beim Sprinten sogar zehn, und somit konnte nur ein einziger

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Sprinter auf die Bahn. Maximal 35 Personen durften gleichzeitig den Sportplatz nutzen; in Brixen kein Problem: Die SG teilte seine Athleten, vorerst nur Jugendliche ab 14 Jahren, in Zehner-Gruppen ein, die jeweils an bestimmten Uhrzeiten trainieren konnten.

Ein Neustart mit Hindernissen. Die Athleten kamen zu einem Training zurück, das nun völlig anders aufgebaut werden musste als im Frühjahr normalerweise üblich. Die strengen COVID-Auflagen bedeuten zudem für Trainier und Athleten viel Mehrarbeit auch in bürokratischer Hinsicht, wobei die Regeln des nationalen Leichtathletikverbandes zum Teil

lockerer sind als jene anderer Verbände. In coronafreien Zeiten ist es bei der SG Eisacktal auch durchaus üblich, dass spezifische Trainingseinheiten ganz spontan am Wochenende eingebaut werden. Diese Flexibilität fehlt derzeit allerdings. Auch noch unsicher ist es, ob für den Nachwuchs im heurigen Sommer ein Trainingsangebot ausgearbeitet werden kann – sozusagen als Ausgleich für die ruhigen Frühjahrsmonate. Laut Nicolas Monese, Ausschussmitglied und Trainer der SG Eisacktal, kann von Normalität noch lange keine Rede sein: „Wir wissen mittlerweile zwar, dass die Italienmeisterschaften aller Kategorien im September

stattfinden sollen; ob es bis dahin aber überhaupt irgendeinen Wettkampf als Training geben wird, steht heute noch in den Sternen. Unser Trainingsprogramm kann somit auf keinen Rennkalender abgestimmt werden. Zum Glück sind unsere Athleten trotzdem hochmotiviert.“

Fische ohne Wasser. Sprichwörtlich auf dem Trockenen harrten Brixens Schwimmer knapp drei Monate lang aus. Als die Acquarena dann Anfang Juni ihr Freibad öffnete, konnte auch tagelanges Regenwetter die Schwimmfreaks nicht vom geliebten Nass abhalten. Um die Abstandsregeln auch einhalten zu können, trainieren


Wasserstart nicht einfach: Sowohl der nationale Schwimmverband FIN als auch jener der Triathleten FITRI „beglückte“ die Vereine mit sehr rigorosen Bestimmungen – von nur 14 Tage gültigen Eigenerklärungen bis hin zur Gründung eigener Kommissionen, die für die Überwachung der COVID-Regeln verantwortlich zeichnen müssen. Mit der Öffnung des Hallenbades Ende Juni hoffen die Brixner Schwimmvereine nun darauf, endlich mit ihrem Sommerprogramm starten zu dürfen. Bislang finden sich nur die Erwachsenengruppen abends im Freibad zum gemeinsamen Training ein. Die vielen kleinen Wasserratten, die normalerweise den Sommer in der Acquarena genießen, müssen noch warten.

NEUSTART MIT EINSCHRÄNKUNGEN: Die Sportwelt ist wieder in der Bahn, muss sich allerdings noch an diverse Vorsichtsmaßnahmen halten

die Jugendlichen der Wettkampfgruppen des Schwimmclubs Brixen zurzeit außerhalb der normalen Öffnungszeiten: Bereits um halb acht Uhr morgens und dann wieder zu später Stunde, ab 20:30 Uhr abends, bevölkern die

ning standen unsere ‚Goldfische‘, das sind die jüngsten Wettkampfschwimmer, bereits eine halbe Stunde zu früh vor dem Tor; die Vorfreude hat sie wohl früh aufwachen lassen“, erzählt Trainerin Manuela Ianesi.

Foto: GettyImages, Paul Bradbury

Tennismatch ohne Aufschlag. Glücklich schätzen konnten sich die Tennisspieler der sogenannten zweiten Kategorie, also die Top-Spieler, als sie bereits Anfang Mai wieder zurück auf die Tennisplätze durften. Dabei durften sie die Kabinen und Duschen nicht benutzen und auch nur zu zweit und nicht zu viert spielen. Auf dem Platz musste es Desinfektionsmittel geben, und der Ball sollte bestenfalls beim Spielen kaum berührt werden. Zu den Hygieneratschlägen des Verbandes gehörte zum Beispiel auch, dass das Schlägergriffband nach jedem Match gewechselt werden sollte. Zwei Wochen später konnten dann auch die Spieler aller anderen Kategorien wieder zurück auf den Tennisplatz – natürlich auch immer nur unter Berücksichtigung der Abstandsregeln und sonstiger Vorschriften. An manche Regeln musste man sich zwar erst gewöhnen, da der Sinn und Zweck dahinter nicht immer verständlich

„Wir wissen zwar, dass die Italienmeisterschaften im September stattfinden werden; ob es bis dahin irgendeinen Wettkampf geben wird, steht aber noch in den Sternen“_ Nicolas Monese, Ausschussmitglied der SG Eisacktal Schwimmer das Freibecken. Die Trainer begrüßen ihre Athleten täglich mit dem Fiebermesser, nehmen alle zwei Wochen neue Eigenerklärungen entgegen und wachen mit strengem Auge, dass die Abstände auch eingehalten werden. „Vor dem ersten Trai-

Auch Brixens Paradeschwimmer Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni von der Sektion Behindertensport im SSV Brixen nahmen Mitte Juni mit ihrer Trainierin Sabrina da Col das Sommertraining in Angriff. Bürokratisch gesehen war der

war, aber für die Rückkehr auf den Platz nahmen die Tennisfreunde einiges in Kauf. Anfang Juni konnte der Tennisverein BrixenBressanone dann auch wieder mit seinen Kinderkursen starten – in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der vorgeschriebenen

Hygienemaßnahmen. „Wenn man dann ab Mitte Juni auch wieder im Doppel spielen darf und Ende Juni italienweit die Meisterschaften anlaufen, wenn auch mit etwas geänderten Regeln, wird sich das Tennisleben wieder relativ normal anfühlen“, resümiert Vorstandsmitglied Stefan Constantini vom Tennisverein Brixen-Bressanone.

Auf der Reservebank. Immer

noch auf ihren Einsatz warten indes die Fußballspieler und hoffen, dem Ball bald ohne Ein-Meter-Abstand nachlaufen zu können. Was die sommerlichen Fußballcamps in Vahrn, Milland und Brixen angeht, ist man optimistisch und plant, diese wie gewohnt durchzuführen. Die Einschreibungen sind mittlerweile angelaufen, die Vorfreude beim Kicker-Nachwuchs ist nach der langen Durststrecke außerordentlich groß. Gleichfalls im Wartezustand befinden sich nach wie vor die Eishockeyspieler: Die Falcons organisieren eine hockeyspezifische Sommerbetreuung, vorerst nur am Vormittag und nur für ihre Mitglieder. Sollten es die Regelungen erlauben, so hätte man weitere interessante Angebote in der Schublade. Hier gilt es derzeit noch abzuwarten.

Ein bürokratischer Dschungel. Waren die Verbote anfangs noch recht klar, so herrscht in der derzeitigen Phase des Neustarts Chaos: Staatliche Regelungen widersprechen manchmal den Landesbestimmungen. Während sich der eine Verein mit obligatorischem Fiebermessen und Eigenerklärungen plagt, darf der andere seine Trainingseinheiten ohne diese Maßnahmen abwickeln. Der Leichtathlet in Bozen läuft nur nach Messung der Körpertemperatur auf den Platz, in Brixen bedarf es diesbezüglich hingegen keiner Kontrolle. Während ein Hallenbad öffnet, hält das andere seine Tore noch wochenlang geschlossen. Manche Verbände ordnen sogar die Gründung eigener Überwachungskommissionen an, die – coronabedingt – natürlich digital tagen müssen. Diese Auflagen machen es den Vereinen derzeit nicht gerade einfach, „back to sports“ zu finden – zumal es auch in nächster Zeit mit Sicherheit noch genügend dunkle Wolken am Himmel geben wird.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 55


„So tut man nicht!“ BENNO PFATTNER spielt mit Ausnahme eines „Zwischenstopps“ in Meran seit seinem 15. Lebensjahr für den SSV Brixen Handball im Tor; in den letzten Jahren war der heute 32-Jährige sogar Kapitän der Mannschaft. Nun ist er mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch zurückgetreten. Dem „Brixner“ erläutert er die Gründe. Herr Pfattner, vor drei Wochen hat die Brixner Handballwelt über einen ziemlich polemischen Post auf Facebook erstaunt erfahren müssen, dass Sie als Kapitän und Tormann des SSV Brixen Handball in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Hat sich der Groll inzwischen etwas gelegt? BENNO PFATTNER: Nun, mein Post auf Facebook entstand aus einer Mischung aus Enttäuschung, Groll und Wut über die Vorgehensweise der Vereinsführung. Der Groll hat sich etwas gelegt, das stimmt, aber die Enttäuschung bleibt. Mein halbes Leben spiele ich Handball, und einen solchen Abschied wünscht sich kein Spieler. Auslöser war die Verpflichtung von Valerio Sampaolo, der bisher in Pressano im Tor war. War das mit Ihnen nicht abgesprochen? Ich möchte betonen, dass es nicht die Verpflichtung von Sampaolo ist, die für meine Entscheidung ausschlaggebend war, sondern die Vorgehensweise des Sektionsleiters Werner Wieland und des Trainers Davor Cutura. Ich habe am 11. April über ein Telefonat vom Trainer erfahren, dass Sampaolo sich angeboten hatte. Zu jener Zeit hatte ich noch nicht entschieden, ob ich noch ein weiteres Jahr als Tormann zur Verfügung stehen würde; ich habe eine junge Familie mit zwei Kindern, und es ist schwierig, dies in Einklang zu bringen mit dem Sport und mit meinem Beruf. Also erklärte ich Wieland, er möge mir bitte eine Woche oder zehn Tage Zeit lassen, weil ich die Entscheidung mit meiner Frau besprechen möchte – ohne Rückhalt der Familie geht so ein Engagement einfach nicht. Wieland hat mir diese Bedenkzeit zugesprochen. Sie hatten also Zweifel? Ja, weil zu den familiären Verpflichtungen auch die Corona56

Pandemie kam, die ja auch den Sport beeinträchtigt. Zum Beispiel weiß heute noch niemand, wie sich die Krise auf die Sponsorenakquise auswirken wird, was wiederum den Spielerkader beeinflussen kann. Jeder Spieler, der ein gewisses Alter erreicht hat und über einen eventuellen Rücktritt nachdenkt, lässt die Entscheidung auch abhängen vom Mannschaftskader. Wenn ich in meiner Situation also hätte weiterspielen wollen, wollte ich am Ende auch bei der Meisterschaft vorne mitspielen – diesen Ehrgeiz braucht man. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich mich dann doch dafür entschieden, ein weiteres Jahr als erster Tormann anzuhängen. Das war am 21. April – also genau zehn Tage nach meinem Telefonat mit Cutura.

holen können mit der Erklärung, dass er sofort eine Entscheidung von uns brauche. Das wäre aus meiner Sicht eine logische und korrekte Vorgehensweise. Vielleicht wollte der Trainer und der Sektionsleiter unbedingt einen neuen Tormann für die nächste Saison? Ja, vielleicht erhofft sich der Trainer durch den neuen Tormann wirklich bessere Ergebnisse. Wenn er mir das offen gesagt hätte, wäre ich zwar auch enttäuscht gewesen, aber ich hätte es akzeptiert. Schauen Sie, Brixen hatte im Vorjahr mit Alex Wierer, Michael Ploner und mir ein aus meiner Sicht sehr gutes Tormannteam. Auch mit meinem Rücktritt hätte meiner Meinung nach Alex Wierer erster Tormann werden können, und er hätte seine Sache sicher gut gemacht. Aus meiner Perspektive gab es aus sportlicher Sicht also keinen Anlass, diesen Tormann nach Brixen zu holen.

Und Sie haben Ihre Entscheidung sofort mitgeteilt? Ich fragte Wieland per Whatsapp, ob er bei meiner Zusage Sampaolo trotzdem engagieren würde. Meine verständliche Erwartungshaltung war, dass Wieland daraufhin eine kurze Antwort schickt, mit der er seine Freude zum Ausdruck bringt über meine eventuelle Bereitschaft, aber ... nichts, keine Reaktion. Eine ganze Woche lang hat sich niemand bei mir gemeldet. Am 28. April schrieb Wieland, dass der Verein Valerio Sampaolo gern verpflichten möchte. Das war eine glatte Lüge, denn Wieland hatte den Vertrag mit Sampaolo bereits am 18. April unterzeichnet, also zehn Tage vorher. Ihm fehlte offenbar der Mut, mir das zu sagen.

Sie hätten ja trotzdem weitermachen können. Ja, natürlich, aber dann hätte Brixen drei gute Tormänner gehabt, mit Michael sogar vier. Das heißt, dass es einen ständigen Kampf um Spielanteile gegeben hätte. Da wäre eine ziemlich ex-

plosive Situation entstanden, die am Ende für die ganze Mannschaft negative Folgen gehabt hätte. Mein Rückzug ist also in diesem Sinn für die Mannschaft gut und auch für Alex Wierer, der dadurch doch noch die Chance hat, hin und wieder eingesetzt zu werden. Werner Wieland soll ja nach wie vor behaupten, er hätte den Vertrag unterzeichnet, weil Sie zu zögerlich waren mit Ihrer Zuoder Absage. Ich weiß, ja. Das ist aber nicht korrekt, der zeitliche Ablauf beweist das Gegenteil. Ich will nicht die beleidigte Leberwurst spielen, aber so geht man mit einem Spieler, der viele Jahre alles für die Mannschaft gegeben hat, nicht um. So tut man nicht. Ist der Handballsport für Sie also nun endgültig Vergangenheit? Nein, denn mein halbes Leben hänge ich an diesem Sport. Aber eine Zusammenarbeit mit diesem Vorstand kommt für mich ganz sicher nicht in Frage. Trotzdem: Ich hänge nach wie vor mit viel Herzblut am Verein, auch am Fanclub. 18 Jahre sind eine lange Zeit. Woran erinnern Sie sich am liebsten?

Foto: Melanie Vitroler

Freizeit & Sport

HANDBALL

Und wann hat der Verein dann reinen Wein eingeschenkt? Das war erst am 11. Mai. Verstehen Sie meine Enttäuschung? Wieland hätte mir am 11. April eine Deadline geben können. Oder er hätte vor der Unterschrift des Vertrags mit Sampaolo Alex Wierer und mich an einen Tisch

Benno Pfattner: „Ich hänge nach wie vor mit viel Herzblut am Verein, auch am Fanclub“


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Benno Pfattner erinnert sich an viele schöne Momente mit der Mannschaft, die er in den letzten Jahren als Kapitän anführen durfte Wir haben viele tolle Siege abgeliefert, zum Beispiel das Finale in Conversano, auch viele Niederlagen – das gehört zum Handballsport dazu. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir in meiner Zeit nach vielen Jahren wieder Italienmeister geworden wären, aber das ist sich nicht ausgegangen. Sehr erfolgreich waren wir aber mit den Jugendmannschaften: Brixen wurde 2005 Junioren-Italienmeister. Ich kann mit ruhigem Gewissen jedem Jugendlichen den Rat geben, sich in einem Mannschaftssport zu engagieren. Was man da an Teamfähigkeit und Sozialkompetenz mitkriegt, ist für die persönliche Entwicklung unbezahlbar. Auch die vier Jahre in Meran bei den Black Devils haben mir viel gegeben. Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf meine Handballzeit zurück. In den letzten Jahren hat Brixen viel in auswärtige Spieler investiert. Ist diese Strategie zielführend? Jeder Spieler will erfolgreich sein, und allen einheimischen Spielern ist bewusst, dass es einige Spieler von außen braucht, die die Mann-

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schaft verstärken. In diesem Sinn war ich froh, dass Wieland die Mannschaft in den letzten Jahren verstärkt hat; wir hatten vor allem im Vorjahr eine wirklich gute Mannschaft, die auch dem Publikum viel Spaß bereitet hat. Mit dem neuen Tormann haben wir aber aus meiner Sicht einen Schritt zu viel gesetzt, denn damit nähert sich die Strategie jener der Bozner, die ja in den letzten Jahren immer mit viel Geld viele Spieler gekauft haben. Es sieht so aus, dass Brixen in der neuen Saison sechs oder gar sieben auswärtige Spieler verpflichtet – das ist aus meiner Perspektive zu viel. Fünf auswärtige Spieler – das ist für mich ein guter Mix, eine Grenze, die eine Mannschaft wie Brixen nicht überschreiten sollte – vor allem im Interesse der einheimischen Spieler. Der Vorstand will im Jubiläumsjahr – die Sektion Handball wird ja bald 50 – auf Druck Meister werden, und dafür kauft man Spieler ein und opfert den Kapitän. Dabei hätte die Mannschaft vom Vorjahr gute Chancen gehabt, Meister zu werden, wenn Corona nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

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FUSSBALL

Freizeit & Sport

Feltrin wird Millander z Der ASV Milland rüstet sich für die kommende Saison und schlägt derzeit auf dem Transfermarkt zu: Nicht nur der Klausner Allrounder Willi Hvala, der Eppaner Stürmer Franz Tschimben, Rückkehrer Andreas Gschnitzer und der Raasner Daniel Prader stoßen in der kommenden Saison zur gelbschwarzen Landesligamannschaft, sondern auch der weit über die Brixner Fußballgrenzen hinaus bekannte Alex Feltrin. Der Stürmer fungierte letzthin als Spielertrainer beim

ASV Albeins und führte diesen von der 1. Amateur- in die Landesliga. Den Trainerposten hängt der Familienvater nicht ganz an den Nagel; er wird nämlich auch eine Jugendmannschaft der Gelbschwarzen unter seine Fittiche nehmen. Trainiert wird die erste Mannschaft von Siegmar Pfeifhofer, der bisher für die Millander Jugend zuständig war. Der ASV Milland beendete die coronabedingt abgebrochene Saison auf dem sechsten Tabellenplatz. eh

F&S Freizeit & Sport

SKI ALPIN

Skiverband setzt auf Brixner Können z Er ist Skilehrer, Skitrainer und Physiotherapeut: Der Brixner Fabian­Rabl, „Baujahr“ 1985, vereint somit gleich mehrere Eigenschaften, die jungen Skiathleten zum Erfolg verhelfen können. Dies hat auch der Südtiroler Skiverband (FISI) erkannt und den Brixner prompt für den Mädchen-Landeskader engagiert. Rabl ist beim Sommertraining der Südtiroler Skinachwuchshoffnungen vor Ort und vormittags auf der Piste als Co-Trainer tätig. Am Nachmittag kümmert er sich als

kurz

notiert

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ausgebildeter Physiotherapeut um die Wehwehchen der jungen Talente. „Wenn ein Athlet Probleme hat, versuche ich zu eruieren, ob das Fortsetzen des Trainings sinnvoll oder ob eine Pause fällig ist. Gleichzeitig versuche ich, den Schmerz zu therapieren“, so Rabl. An die 55 Trainingstage wird Rabl mit der Juniorenkategorie der Jahrgänge 2004 bis 2000 absolvieren – gemeinsam mit dem Mädchen-Cheftrainer Florian Runggaldier: „Wir trainieren in Blöcken von bis zu maximal

zehn Tagen. Heuer geht es anfangs zum Training auf das Stilfser Joch, und im Herbst sind dann weitere Einheiten auf den hiesigen Gletschern und Skigebieten geplant“, so Rabl. Im Winter ist er als Skilehrer auf der Plose und als Trainer des Trainingszentrums Eisacktal tätig. Neben Rabl setzt die FISI auch noch auf weiteres Brixner Know-How: Die Brixnerin Sabrina Tavella, Marketingexpertin und ebenfalls Skitrainierin, kümmert sich um das Marketing im Verband. Tavella war zuvor

unter anderem beim Deutschen Skiverband tätig. eh

Der Freizeit-Hockeyverein HC Tigers feiert heuer sein 15-jähriges Bestehen. Die Mannschaft wurde 2005 gegründet und spielt in der SAHL, der „Southtyrol Amateur Hockey League“. Bekannt ist der Freizeitverein auch durch seinen stets gut besuchen Stand am Brixner Altstadtfest.

Der Oberligist SSV Brixen holt sich für die kommende Saison Verstärkung: Neben dem Defensivspieler Stefan „Steve“ Senoner aus Gröden kicken in der KlausSeebacher-Arena ab Herbst auch der Linksverteidiger Alex Demetz und der Stürmer Emanuele Bocchio für die Brixner Mannschaft.

Die Brixner Triathletin Verena Steinhauser hat ihr Training in Pescara – unter strengsten Cortonavirus-Auflagen – wieder aufgenommen. Sie bereitet sich auf die Europacup-Rennen sowie auf die Team-Staffel-WM im September vor. Ihr Fokus liegt auf Olympia 2021.


NACHGEFRAGT

„Ein neuer Weg“ PATRICK BONA, Hockeyspieler, über seine vor kurzem begonnene Aufgabe im Führungsausschuss des HC Pustertal Wölfe – und seine Intentionen als Sportfunktionär. Herr Bona, Sie sind aktiver Spieler bei den Brixner Falcons, arbeiten dort in der Vereinsführung mit und sind seit kurzem auch bei den Pusterer Wölfen tätig. Sind Sie in Brixen nicht ausgelastet? Ganz im Gegenteil! Ich kehre Brixen natürlich keinesfalls den Rücken, weder als Spieler noch als Vorstandsmitglied der Falcons. Mit den Pustertaler Wölfen verbinden mich 17 Jahre und über 800 Spiele, die wir zusammen auf dem Eis erlebten. Die Einladung aus Bruneck, im Vereinsmanagement und vor allem in der sportlichen Leitung mitzuarbeiten, ist für

mich Ehre und Herausforderung gleichermaßen. Welche Ziele setzen Sie sich für diese Saison? Meine Mitarbeit bei den Brunecker Wölfen eröffnet auch für die Brixner Falcons neue Möglichkeiten, denn wir (ich spreche aus der Sicht der Falcons) streben die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen an, um mit einem neuen Konzept die Perspektiven für unseren Nachwuchs zu verbessern. Unser Ziel ist es, Kräfte zu bündeln und Synergien zu erzeugen – insbesondere, was die Jugendarbeit zwischen Brixen und Bruneck angeht.

Wie wird Ihre Tätigkeit in Bruneck konkret aussehen? Derzeit rechne ich damit, im Winter zwei- bis dreimal pro Woche in Bruneck zu sein. In den Sommermonaten beschränkt sich meine Arbeit vorwiegend auf Schreibtischjobs, die ich überall machen kann. Etwas vereinfacht gesagt, werde ich als Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft und Vorstand fungieren. Das heißt, ich werde nicht unmittelbar im Training aktiv sein, sehr wohl aber in der Suche nach Spielern und in der Zusammenstellung der Mannschaft. sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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HANDBALL

z Eigentlich sollte vom 2. bis 12. Juli 2020 in Brixen und Innsbruck die Europa-Handballmeisterschaft der U20 ausgetragen werden. Eigentlich – denn Corona machte diesem einmaligen Projekt zwischen Nord- und Südtirol einen Strich durch die Rechnung. Zunächst wurde eine Verschiebung auf Mitte August angedacht, dann aber haben die Veranstalter und die Europäische Handballföderation EHF das Event auf Jänner 2021 verlegt. Auch dieser Termin war aber alles andere als fix, wie OK-Chef Werner Wieland mitteilt. Am 4. Juni hat das Südtiroler Organisationskomitee, dem Werner Wieland, Ralf Dejaco, Stefan Leitner und Claudio Zorzi angehören, sich mit dem Tiroler Handballpräsidenten Thomas Czermin und Markus Burger vom Organisationskomitee Innsbruck getroffen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Dafür wurde auch Rücksprache mit dem Österreichischen Handballbund (ÖHB), der Federazione Italiana Giuoco

Foto: Melanie Vitroler

Freizeit & Sport

Doch keine Junioren-EM in Brixen

Handball (FIGH) und dem Amt für Sport gehalten. „Wir haben beschlossen, uns als Organisatoren zurückzuziehen, da wir uns nicht in der Lage sehen, für das finanzielle Risiko der Veranstaltung Garantien zu geben. Darüber

haben wir die EHF dann in Kenntnis gesetzt, die am 26. Juni eine endgültige Entscheidung über ein neues Bewerbungsverfahren oder auch eine endgültige Absage treffen wird“, so Wieland. Beppe Tedesco, Trainer der National-

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mannschaft U20 und seit jeher ein Freund und Bewunderer Brixens, gibt die Hoffnung aber noch nicht auf: „Ich hoffe wirklich inständig, dass wir diesen ‚momento magico‘ ein anderes Mal in Brixen erleben dürfen“. jb

Sicher an Ihrer Seite. Sicher an Ihrer Seite. Sicher an Ihrer Seite.


RADSPORT

z Seit kurzem gibt es eine neue ausgewiesene Radstrecke, die von Brixen nach Villnöss führt. Der knapp 20 Kilometer lange Track startet in der Fischzucht, wo Radler von auswärts auch ihr Auto parken können. Über den Radweg geht es nach Albeins – und von dort aus kann man zwischen zwei Varianten wählen: Die erste Variante führt vom Dorfzentrum von Albeins auf dem Weg Nr. 9 in Richtung Teis nach St. Peter mit Ankunft in St. Magdalena auf 1.350 Metern. Die Strecke führt durch einen urigen Wald auf Schotterstraßen und später auf einem schmalen, aber geteerten Weg weiter. Der erste Abschnitt dieser Variante ist etwas steil und langatmig, weshalb die Strecke vor allem für E-Biker geeignet ist. Variante zwei führt ebenfalls von Albeins auf dem Bahntrassenradweg Richtung

Foto: Manuel Kottersteger

Neuer Radweg

Villnösser Haltestelle, dann Anstieg nach Nafen (806 m), nach Teis und weiter nach St. Peter; Endstation ist auch hier die Waldschenke in St. Magdalena. Von dort aus kann das Wegenetz zu den urigen Almhütten in Villnöss erschlossen werden. Geradelt wird auf Schotter- und Waldwegen, aber auch auf geteerter Straße. Es handelt sich hierbei um einen mittelschweren Weg, den man ohne, aber besonders leicht auch mit E-Bike befahren

kann. Die Monate zwischen Mai und Oktober eignen sich am besten für diese Radtour, die durch eine wunderschöne Landschaft zu imposanten Bergen führt. BikerEhrensache dabei ist, sich auf den Wegen fair und korrekt zu verhalten: Wanderern den Vorrang lassen, auf andere Wegenutzer achten und keinen Müll hinterlassen. Die Beschilderung des Radweges ist allerdings erst für kommenden Herbst geplant. eh

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Wirtschaft & Umwelt

FORSCHUNGSPROJEKT „BIODIVERSITÄTSMONITORING SÜDTIROL“

„Aha, ein Turmfalke!“

D

a, ein Opportunist, der Rabe. Und ... aha, ein Turmfalke!“ Unterhält man sich mit Andreas Hilpold auf der Straße in der Schwesternau über das Forschungsprojekt mit dem wissenschaftlich sperrigen Titel „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“, unterbricht er sich selber mehrfach, wenn eines seiner Forschungsobjekte gerade hinter, über oder neben der Gesprächspartnerin vorbeifliegt. Der Biologe, der das Projekt koordiniert, hat ein geschärftes Ohr und erkennt die Vögel an ihrem Gesang oder Gezwitscher, den Raben wohl eher an seinem Krächzen und den rötlichbraunen Turmfalken

und dokumentieren, wie es um die Vielfalt von Fauna und Flora in Südtirol bestellt ist. Insgesamt sechs unterschiedliche Lebensräume nehmen die Forscher genauer unter die Lupe: Wiesen und Weiden; Obstanlagen, Weinberge und Äcker; Wälder, Feuchtgebiete und alpine Lebensräume. Und natürlich dürfen auch die Städte, also menschliche Siedlungsbereiche, nicht fehlen.

Schmetterlings-Mythos entlarvt! Wer glauben sollte, in Städ-

ten sei wenig an biologischer Vielfalt zu finden, wird an dem schmalen und 50 Meter langen Wiesenstück direkt neben der

Guariento sofort Schmetterlinge, Heuschrecken und Käfer hängen, wenn er in Schlangenlinien mit seinem feinmaschigen, weißen Kescher durch das Gras und die Hecke fährt. Der Entomologe und Schmetterlingsspezialist sei immer bereit für einen Sprint, wenn ein Schmetterling seinen Weg kreuzt – so charakterisiert Elia Guariento sich selber. Im Moment ist er langsam unterwegs. Behutsam hält er zwischen Daumen und Zeigefinger einen gerade eingekescherten „Pieris rapae“, zu Deutsch einen kleinen Kohlweißling, und er entlarvt umgehend einen Mythos aus Kinderzeiten: „Man kann einen Schmetterling schon anfassen und

„Wenn eine Grünfläche schlampig, unaufgeräumt und die Wiese hochgewachsen ist, ist das für die Natur fantastisch – ein kleiner Platz für Wildnis, mitten in einer Stadt“_ Andreas Hilpold, Senior Researcher der EURAC an seinem Ruf, spätestens aber an seinem charakteristischen Flug über den Schulhof. Ein kleines, unauffälliges Areal von 50 Metern in der Schwestern­ au, gegenüber den Schulen, hat das Team der EURAC-Forscher in Brixen ausgewählt. Es gehört zu einem der 320 verschiedenen Standorte in ganz Südtirol, an denen Wissenschaftler der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) über fünf Jahre untersuchen 62

Straße eines Besseren belehrt. Um die 50 Pflanzenarten wachsen hier, vom Löwenzahn über Taubennesseln bis zum Hopfenklee: „Wenn dann noch eine Grünfläche schlampig, unaufgeräumt und die Wiese hochgewachsen ist, ist das für die Natur fantastisch – ein kleiner Platz für Wildnis, mitten in einer Stadt.“ Jetzt gerade ist dieser Wiesenstreifen zwar gemäht worden, dennoch bleiben im Netz von Elia

festhalten, wenn man nicht zu fest drückt. Auch wenn er einzelne Flügelschuppen verliert, ist das für den Falter nicht weiter tragisch; wenn sie abgeflogen sind, haben sie oft leicht eingerissene oder ausgefranste Flügel. Das halten sie schon aus! Oft werden sie auch von Amseln angepickt, oder die filigranen Flügel werden beim Flug beschädigt.“ Schmetterlinge werden ohnehin nicht allzu alt: Einige Arten leben nur ein paar

Foto: Willy Vontavon

Wissenschaftler der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) untersuchen und dokumentieren fünf Jahre lang, wie es um die Vielfalt von Flora und Fauna in Südtirol bestellt ist. 320 verschiedene Standorte hat man dafür ausgesucht – unter anderem auch einen schmalen Grünstreifen in der Schwesternau. Schon die ersten Ergebnisse verblüffen.

Tage, andere vielleicht ein paar Monate, dann ist es mit der zarten Pracht vorbei.

Südtirols Städte„ziemlich grün“. Das Projekt unter der Leitung von Ulrike Tappeiner, Professorin an der Uni Innsbruck und Leiterin des EURAC-Instituts für Alpine Umwelt, begann vor einem Jahr, und in den Städten, Dörfern und Industriezonen konnten bereits die ersten, für Laien erstaunlichen Ergebnisse ermittelt werden: So dokumentierten die Wissenschaftler bis zu 66 verschiedene wildwachsende Pflanzenarten im städtischen Raum. Zum Vergleich: Auf intensiv bewirtschafteten Wiesen waren es nur 35 Arten, in finsteren Buchenwäldern gar nur fünf, und im lichten Zirbenwald sind es 76 Arten, also nur zehn mehr als auf einem Wiesenstück mitten in der Stadt. Auch wenn dies die ersten Daten sind, so scheinen doch die Städte Südtirols ein hohes Maß an Biodiversität aufzuweisen, also im weitesten Sinne „ziemlich grün“ zu sein. Auch für Vögel sind Städte zunehmend attraktiv. So leben in Bozen mittlerweile sogar Uhus


AUF DER SUCHE NACH KLEINSTEN LEBEWESEN: Elia Guariento, Julia Strobl und Andreas Hilpold in der Schwesternau

Das Zirpen der Fledermäuse. die Städte und Dörfer die höchste Für das menschliche Ohr unhörbar ist hingegen das Zirpen von Fledermäusen. Daher werden diese nachtaktiven „Flattermäuse“ über spezielle technische Vorrichtungen, sogenannte Batlogger, ausspioniert: Die unauffälligen kleinen Geräte nehmen die Ultraschall-Gesänge der Fledermäuse auf, anhand derer sie bestimmt werden können. Die Auswertung in Brixen läuft noch. Aber die Ergebnisse aus anderen Siedlungen Südtirols lassen erkennen, dass nach den Feuchtlebensräumen

Aktivität von Fledermäusen aufweisen. In Albions entdeckten die Fledermausexperten Eva Ladurner und Florian Reichegger etwa die Weißrandfledermaus, die das Licht im Dunkeln sucht, und auch die lichtscheuen Mausohrfledermäuse, die lieber im Dunkeln bleiben. Acht verschiedene Fledermausarten und mindestens zehn verschiedene Vogelarten flattern, fliegen und kreisen in und über unseren Städten. Neben außergewöhnlichen Stadtmigranten wie dem Uhu sind es die Rauch-

schwalbe und der Italiensperling, die sich vorwiegend dort finden lassen, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben. Nur bei den Schmetterlingen ist ein großer Unterschied zwischen Stadt und Land zu beobachten: In Siedlungsgebieten flattern gerade mal vier, auf Wiesen und Weiden sind es immerhin 15 verschiedene Arten. Dazu gezählt werden auch Heuschrecken und Käfer. Grundsätzlich scheint sich zu bestätigen, dass sich eine hohe Anzahl von Pflanzenarten auch in einer höheren Anzahl an Tag-

Foto: Walter Stockner

und Sperber. Andreas Hilpold vermutet, dass diese Vögel gezielt in die Städte einwandern, da sie dort Nahrung finden und der Mensch für sie mittlerweile keine Bedrohung mehr darstellt, nachdem der Uhu bis ins 20. Jahrhundert als Jagdschädling galt und zum Ende der 1930er Jahre in unseren Breitengraden nahezu ausgerottet war. Seit einiger Zeit aber gehören die typischen Rufe dieser Rieseneulen, die über einen Kilometer weit zu hören sind, sogar zum Sound der Südtiroler Städte.

Die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus), gesehen in Brixen

Die Wissenschaftler entnehmen Bodenziegel, um den Boden selbst sowie die darin lebenden Bodentiere zu untersuchen

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Foto: Andreas Hilpold

Ephemerum recurvifolium. Aber

auch die Pflanzenwelt hält Überraschungen parat: Stolz vermeldeten die EURAC-Forscher Anfang Mai, dass sie in einer Apfelanlage ein winziges Moosexemplar entdeckt haben; eine Neuheit für die gesamte Region Trentino-Südtirol. „Ephemerum recurvifolium“ ist eine typische Art für Ackerland, Ein Turmfalke (Falco tinnunculus), fotografiert in Brixen die auf das Tiefland beschränkt ist. Es wird nur bis zu 2 Millimeter hoch. Die zukünftigen botani- an bisher 64 Standorten bereits Es werde sich jedoch anhand von schen Untersuchungen werden erhoben worden. Welchen Einfluss mehrjährigen Erhebungen zeigen, zeigen, ob dieses Moos wirklich der Corona-bedingte Lockdown ob 2020 ein außergewöhnliches so selten ist oder ob es einfach auf die Tier- und Pflanzenwelt in Diversitätsjahr ist. Insgesamt Südtirol hat, lässt sich gegenwärtig liegen gemäß Projektvorhaben nur meistens übersehen wird. Über 1.100 Tier- und Pflan- übrigens nicht sagen, da es noch noch vier Erhebungsjahre vor den Brixnersind 192im x 139 zenarten ersten Jahr des keine fundierten Daten dazu gibt, Forschern, an denen rund 250 wie die Wissenschaftler „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“ 25.6. Qualitätsbetriebe der Region - generico betonen. weitere Standorte beprobt wer-

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Vom Fach.

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den. Die Bilanz nach dem ersten Arbeitsjahr: 86 Vogelarten – das sind gut die Hälfte der im Südtiroler Brutvogelatlas aufgelisteten Arten – sind anhand ihres Gesangs schon identifiziert; dazu kommen 49 erfasste Heuschreckenarten, 104 Schmetterlingsarten und, wie vor-

Foto: © OskarDaRiz

Wirtschaft & Umwelt

faltern widerspiegelt, was wiederum auch ein Hinweis darauf sein kann, dass seltene Vogelarten in Südtirol überleben können. So beobachteten die EURAC-Ornithologen auf einem Wiesenstück in Tiers den sehr seltenen Wachtelkönig, der sein Nest am Boden anlegt. In einem Trockenrasen bei Goldrain wurde außerdem die Sperbergrasmücke geortet, die in Südtirol nur noch eine Handvoll an Populationen aufweist.


Foto: Walter Stockner

Foto: Walter Stockner

Eine Amsel (Turdus merula) und eine Singdrossel (Turdus philomelos)

Der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae), gesehen in der Mahr

spiel das Düngen – auf einzelne Organismengruppen auswirken und wie sich die Biodiversität mit der Zeit verändert – in bestimmten Landschaftstypen, auf bestimmten Höhenstufen und im gesamten Land. Zurück in Brixen, Schwesternau: Der Gesprächspartnerin krabbelt gerade ein Marienkäfer über den Ärmel: „Da müsste man jetzt die Punkte zählen, um Genaueres sagen zu können“, sagt Elia Guariento. Und: „Da unten krabbelt noch eine Feuerwanze, ein typischer Stadtbewohner“, vermerkt Andreas Hilpold mit seinem geschulten Blick. Die Erhebungen in Brixen laufen also nun noch bis in den Herbst. Die Batlogger zeichnen des Nachts die Fledermäuse auf, und regelmäßig werden die Forscher zu sehen sein, eher früh morgens oder in der Dämmerung: mit Kescher, gespitzten Ohren und offenen Augen.

Der „Batlogger“ nimmt die Ultraschall-Gesänge der Fledermäuse auf, anhand derer sie bestimmt werden können

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Der Kleine Fuchs (Aglais urticae), ein Schmetterling der Familie der Edelfalter hin erwähnt, 15 Fledermausarten – jeweils mehr als die Hälfte der für Südtirol bekannten Arten – sowie 850 verschiedene Gefäßpflanzen. „Es überrascht uns im positiven Sinn, dass es uns gelungen ist, nach einem Jahr und einem Fünftel der gesamten Standorte schon einen so hohen Prozentsatz der Arten zu finden. Das zeigt, dass unsere Arbeit gut vorangeht und wir mit unserem Ansatz die Biodiversität in Südtirol gut abbilden können“, freut sich Hilpold. Die flächendeckende Bestandsaufnahme ist sehr aufwändig: Rund 15 Experten aus dem Inund Ausland sind für das Monitoring in Südtirol unterwegs, darunter eben Insektenforscher, Fledermausexperten, Bodenökologen und Spezialisten für Moospflanzen. Wie wichtig ein solches Monitoring nach festgelegtem Standardprotokoll ist, erklärt Hilpold: „In der Datenbank des

Naturmuseums Südtirol gibt es schon über eine Million Einzeldaten zur Flora und Fauna vom 19. Jahrhundert bis heute. Die Daten sind zwar wertvoll, allerdings sind sie nur zu einem sehr kleinen Teil systematisch erhoben worden und zum Teil auch sehr ungenau verortet. Daher lassen sich daraus nur schwer exakte Rückschlüsse über Entwicklungstrends und ökologische Zusammenhänge ziehen.“ Die aktuelle systematische Bestandsaufnahme soll fortlaufend wiederholt werden, damit die Forscher verstehen können, wie sich die eingesetzten Methoden in der Landnutzung – wie zum Bei-

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FRANZENSFESTE

Wirtschaft & Umwelt

Hoffnung für Eisack und Rienz Südtirol ist stolz auf seine „saubere“ erneuerbare Wasserkraft. Wie jede andere Energieressource hat aber auch die Wasserkraft ihre Schattenseiten – etwa, weil sie den Lebensraum Wasser beschneidet, oder, wenn Stauraumspülungen regelmäßig tausende Lebewesen auf über 50 Kilometern Flusslänge vernichten. Für letzteres Problem gibt es nun einen hoffnungsvollen Lösungsansatz, den man in Franzensfeste einem ersten Versuch unterziehen will.

N

och kein Jahr ist es her, dass der Strombetreiber Alperia den Mühlbacher Stausee gespült hat, um ihn von den abgelagerten Sedimenten zu befreien. Nichts Neues im Grunde, denn die Spülungen sind seit Jahrzehnten gängige Praxis. Neu war allerdings, dass sich der Landesfischereiverband mit ihrem Präsidenten Markus Heiss auf die Fahne geschrieben hat, dieses Problem endlich aus der Welt zu schaffen und die Öffentlichkeit nachdrücklich auf die Folgen einer Spülung hinzuweisen: Unterhalb der Staumauer werden nämlich praktisch sämtliche Fischbrütlinge auf einer Länge von rund 60 Kilometern vernichtet. „Die Offensive hat ihre Wirkung nicht verfehlt“, resümiert Heiss zufrieden. Der Südtiroler Landtag hat im Jänner einen Beschlussantrag ge-

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nehmigt, mit dem der Einsatz von Saugbaggern gefordert wird. „Und auch Alperia hat angesichts der negativen Umweltauswirkungen der Spülung im Vorjahr erkannt, dass klassische Stauseespülungen nicht nachhaltig durchzuführen sind“, so Heiss. Der Strombetreiber hat nämlich anstatt der für heuer vorgesehenen Spülung des Franzensfester Stausees die Entnahme der Sedimente mittels Saugbaggern beantragt.

Ferngesteuerte Roboter-Boote. Vom 15. Juni bis 15. Oktober werden vollautomatische Saugbagger rund 40.000 Kubikmeter Sedimente aus dem Stausee ziehen. Das entspricht etwa dem Volumen eines vier Meter hoch aufgeschütteten Fußballfeldes. Bei den Saugbaggern handelt es sich um ferngesteuerte Roboter-Boote,

Markus Heiss: „Der Einsatz der Saugbagger ist ein erster wichtiger Schritt einer lang ersehnten Zeitenwende im Sedimentmanagement“ die mittels Düsen Sedimente vom Grund des Sees lösen und über einen Schlauch dem Triebwasser-

kanal des Stausees zuführen. Das Sediment wird also im Kraftwerk „mitturbiniert“; eine Zusatzbelas-


tung und Verschleißbeschleunigung für die teuren Turbinen, die in Kauf genommen werden muss. Lediglich einen Teil der gelösten Sedimente überlassen die Saugbagger der Eisack-Restwasserstrecke zwischen Franzensfeste und Brixen. Das deshalb, weil der Fluss hier lediglich 20 Prozent seines eigentlichen Volumens führt und eine Überfrachtung mit Sedimenten ökologisch keinesfalls sinnvoll wäre. Die Wassertrübung der Restwasserstrecke wird indes an mehreren Stellen gemessen und kann jederzeit justiert werden. Laut genehmigtem Projekt für den Einsatz der Saugbagger darf die Wassertrübung zwischen Franzensfeste und Brixen zwischen 1 und 8 Prozent der Wassertrübung einer bisherigen Stauseespülung betragen. Alperia muss das Pilotprojekt eng mit dem Amt für Jagd und Fischerei sowie dem Amt für Gewässerschutz abstimmen und über eine umfangreiche Datenerhebung überwachen. Vorgeschrieben ist außerdem ein fischökologisches Monitoring an sechs Probestrecken, die kontinuierliche Aufzeichnung der weitergeleiteten Sedimentmengen

Die vollautomatischen Saugboote patrouillieren noch bis Mitte Oktober über den Franzensfester Stausee sowie der dadurch verursachten Wassertrübung.

Erster Schritt in die richtige Richtung. Da das Pilotprojekt für

alle beteiligten Akteure Neuland ist, geht der Fischereiverband Südtirol davon aus, dass im Zuge der Durchführung Anpassungen notwendig sein könnten. Die 40.000 Kubikmeter an weiterzu-

leitenden Sedimenten entsprechen etwa 60 Prozent der aus dem Wipptal angespülten Fracht; das bedeutet, dass das Fassungsvermögen des Stausees trotz Saugbagger-Pilotversuchs abnehmen wird. Trotzdem sieht Markus Heiss in dem Projekt einen „extrem wichtigen Meilenstein für den Gewässerschutz in Südtirol. Ein vergleichbares Projekt wäre noch

vor wenigen Jahren undenkbar gewesen und stellt daher einen ersten wichtigen Schritt einer lang ersehnten Zeitenwende im Sedimentmanagement dar. Die Auswertung des Pilotversuchs wird dann zeigen, wo nachgebessert werden muss.“ willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Richtig trennen via Müll-App z In welchen Müll gehört Tetra Pak, und wie entsorgt man Katzenstreu? Bei Fragen zur Mülltrennung ist ab sofort die Junker-App behilflich, die sich die Bürger kostenlos auf ihr Handy laden können. Im Zweifel scannt der Nutzer einfach den Strichcode der jeweiligen Packung und erhält Informationen zum korrekten Entsorgungsweg, sofern der Code in der Daten-

bank der App gespeichert ist. Über eine Million Produkte sind dort hinterlegt, was nach einem Selbstversuch in der Redaktion dann doch nicht besonders viel ist. Die App zeigt in einer Karte auch Müllsammelpunkte an, zum Beispiel die Container für Rest- und Biomüll, Wertstoffinseln und Mini-Recyclinghöfe, aber auch die Altkleidercontainer und

sogar Gassispender. In der App findet man einen Müllkalender, der Straßen, Zonen und Abholfrequenzen berücksichtigt, und man kann auch daran erinnert werden, wann die Tonne zum Sammelpunkt zu bringen ist. Die App ist auch Sprachrohr: für die Stadtwer-

W&U

ke, die Müll-Infos an die Bürger senden, und für die Bürger, die auf illegale Müllablagerungen oder volle Wertstoffcontainer aufmerksam machen können. Die App „Junker“ ist sowohl für iPhones als auch für Android-Handys im jeweiligen Appstore verfügbar. eh

Wirtschaft & Umwelt BRIXEN/EISACKTAL

Foto: Florian Andergassen

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Eisacktaler Kost heuer im Juli z Normalerweise findet die Eis­ ack­taler Kost bekanntlich im Frühjahr statt, aber was ist heuer schon „normal“? Aufgrund der Coronapandemie musste auch die älteste Spezialitätenwoche Südtirols verschoben werden: Vom 24. Juli bis zum 2. August findet die 48. Ausgabe der Eisacktaler Kost nun also statt – heuer erstmals im Sommer. Zehn Tage lang finden sich auf den Speisekarten von 17 Betrieben von Gossensaß bis Villanders leichte Sommer­ gerichte mit den besten Eisacktaler Zutaten der Saison. „Bei dieser Sommerausgabe der Eisacktaler

kurz

notiert

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Kost präsentieren wir die ganze Vielfalt der Eisacktaler Sommerküche aus lokalen und regionalen Zutaten und beweisen damit, dass traditionelle Küche auch leicht und bekömmlich interpretiert werden kann“, betonen Florian Fink, Martin Huber und Angelika Stafler vom Organisations­komitee. Feinschmecker und Genießer finden diesmal auf den Karten der teilnehmenden Gasthäuser zum Beispiel hausgemachte Ziegenkäse-Teigtaschen mit Rohnen, Zucchiniblüten gefüllt mit Wildkräuter-Topfen und Tartar vom Alpensaibling sowie modern und

1.065 Personen haben sich an der jährlichen Kundenumfrage der Stadtwerke Brixen telefonisch oder online beteiligt: Als Gesamtnote wurde dabei die Note 8,8 gegeben – 0,2 Punkte mehr als im Vorjahr. 94 Prozent der Befragten würden die Stadtwerke und ihre Dienste weiterempfehlen.

leicht interpretierte traditionelle Köstlichkeiten. In und um Brixen beteiligen sich folgende Betriebe: Gasthof Sunnegg, das AO Restaurant by Haller, das Gasthaus Fink, das Restaurant Alpenrose,

der Kircherhof, der Löwenhof und das Restaurant Pacher. Auch heuer wird es bei der Spezialitätenwoche wieder das bereits zur Tradition gewordene Gewinnspiel geben. eh

Bis zum 6. September können Südtiroler Jugendliche, die im Besitz des Abo+ sind, 55 Museen in Südtirol kostenlos besuchen. Die Liste der teilnehmenden Museen sowie weitere Informationen findet man auf der Homepage www. youngandmuseum.it.

Da die Sicherheitsmaßnahmen etwas gelockert wurden, konnte die maximale Aufenthaltsdauer im Schwimmbad Acquarena von drei auf fünf Stunden erhöht werden. Ein Besuch kann nach wie vor nur nach Verfügbarkeit auf der Homepage der Acquarena online reserviert werden.


STADTGEHEIMNISSE Welche Bande vereint Brixen mit Bruneck?

BRIXEN/PUSTERTAL

Direkte Radverbindung Ende 2021 Bruneck und Brixen trennen rund 38 Kilometer, aus historischer und etymologischer Sicht sind die ehemalige Bischofsstadt und der Hauptort des Pustertales jedoch durch engere Bande miteinander verknüpft. Gegründet wurde Bruneck nämlich durch den Brixner Fürstbischof Bruno von Kirchberg, der letztendlich auch Namensvetter der Stadt ist – heißt es zumindest. Zwar gibt es keine offizielle Gründungsurkunde, in der Umgebung existieren aber ebenso wenig Flurnamen, die auf diese Ortsbezeichnung hinweisen könnten. Als „Bruneke“ 1256 erstmals in einer Urkunde für das Kloster Wilten bei Innsbruck erwähnt, änderte sich die Schreibweise in den ersten Jahrhunderten der Stadtgeschichte erheblich: Braunek (1295), Praunnekk (1305), Praunegk (1400) sowie Brauneggen (15. bis 18. Jahrhundert); im 19. Jahrhundert setzte sich dann die heutige Schreibweise durch. Bis 1336 unter Bischof Albert von Enn die Stadtmauer und der Stadtgraben von Bruneck vollendet wurden, bestand die Stadt übrigens lediglich aus zwei Häuserreihen, durch die eine schmale Gasse führte. Anregungen: redaktion@brixner.info

z Von Brixen über die Staatstraße der Schabser Höhe und dann weiter ins Pustertal – so wird derzeit geradelt, wenn man in Südtirols Osten möchte. Der Umweg über den bereits realisierten Radweg nach Franzensfeste wird ungern in Kauf genommen; die vielbefahrene Staatstraße nach Schabs ist allerdings alles andere als sicher. Der Radweg von Neustift nach Schabs würde da Abhilfe schaffen – dieser ist bereits seit längerem in Planung. Anfang Juni erfolgte nun endlich der langersehnte Spatenstich zur Realisierung des ersten von zwei Baulosen; das mit 770.000 Euro ausgeschrieben wurde. „Dieser erste Abschnitt verläuft vom bestehenden Radweg gegenüber dem Gasthof „Sunneck“ in Schabs bis zur Kreuzung nach Raas gegenüber der Handwerkerzone „Förche“ und wird im Herbst fertiggestellt“, erklärt Ronald Amort, Leiter der technischen Dienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Nicht nur die Radfahrer, sondern auch die

Einwohner von Schabs sehnen diesen Verbindungsweg herbei; er wird nämlich als Rad-Fußweg errichtet und ermöglicht es auch den Fußgängern, zwischen Schabs und der Gewerbezone Förche zu verkehren. Das zweite Baulos für den Abschnitt von der Raaser Kreuzung bis zur Zieglersiedlung in Vahrn soll bis Herbst vergeben und bis Ende 2021 fertiggestellt werden. Es verbleibt noch ein Teilstück ohne Radweg, und zwar jenes zwischen Zieglersiedlung in Vahrn und der Sportzone Neustift, zu der aber die zuständige Gemeinde Vahrn immer noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat. Im Bild (v.l.):. Fabio Filippi, Hansjörg Jocher (beide Bergmeister GmbH), Sigrid Hasler und Walter Baumgartner von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Georg Zingerle (Gemeinde Natz- Schabs), Andrea Nicolussi und Andrea De Lazzer (beide Goller Boegl GmbH) und Jasmine Rizzi (Giovanni Rizzi & Co. OHG) eh

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN/EISACKTAL

Stromleitungen: Neue Trassenführung jetzt online z 2018 war das Abkommen zur Neuorganisation der Hochspannungsleitungen im Eisacktal unterzeichnet worden; in der Folge gab es nach einem ersten Trassenvorschlag des staatlichen Hochspannungsnetzbetreibers Terna eine Reihe von Gesprächen und Treffen zwischen Terna, Gemeinde und Bürger, in denen Wünsche und Anforderungen zur Planung der neuen Trasse gesammelt wurden. Diese Wünsche flossen in den letzten Monaten in die Planung der neuen Strominfrastruktur mit ein. Die neue Trasse verbindet das Eisacktal mit dem Osten Südtirols und entsteht durch den Abbau von rund 260 Kilometer bestehenden Stromleitungen und über 900 Strommasten; auch den künftigen Brenner Basistunnel wird diese Trasse mit Strom versorgen. Das neue Projekt wirkt sich laut Landesrat Giuliano Vettorato „positiv auf die sieben betroffenen Gemeinden und ihre Bewohner aus.“ Vor allem

Brixen profitiert von der Neutrassierung, weil praktisch alle heute bestehenden Hochspannungsleitungen im Stadtgebiet entfernt werden; die neuen Leitungen werden großteils unterirdisch verlegt. Am 22. Mai hat Terna den aktuellen Stand den Eisacktaler Bürgermeistern präsentiert, die bei dieser Gelegenheit noch einige kleine Verbesserungsvorschläge unterbreitet haben, die nun von der Autonomen Provinz gemeinsam mit den einzelnen Detailrouten einer strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden. Nach der Umweltverträglichkeitsprüfung werden die endgültigen Pläne erarbeitet, die dann von den verschiedenen Ministerien in Rom begutachtet werden. Bürger und Gemeinden können nach wie vor Verbesserungsvorschläge unterbreiten; den aktuellen Stand kann jeder Interessierte seit kurzem auf der Website von Terna einsehen – oder auch über die „Brixner“-

App. Terna hat es eilig: Bis zur Inbetriebnahme des BBT müssen alle neuen Leitungen gebaut sein. eh

Kieferorthopädie für Erwachsene und Kinder – einfach und transparent! Die Kieferorthopädie befasst sich mit der Behandlung von Malokklusionen, Wachstumsstörungen der Kiefer sowie Entwicklungsdefiziten des Gebisses. Sie richtet sich an junge Patienten mit dem Ziel, das Wachstum der Kiefer zu steuern und jene Komponenten zu beseitigen, die eine ordnungsgemäße Entwicklung nachteilig beeinflussen. Seit einigen Jahren sind es immer häufiger Erwachsene, die sich einer kieferorthopädischen Behandlung unterziehen – zum einen, um ein ausgewogeneres Kauen zu erreichen, zum anderen und in den meisten Fällen, um

die Ästhetik ihres Lächelns und ihres Gesichts zu verbessern. Die kieferorthopädische Behandlung kann auf einer traditionellen festen Zahnspange mit Brackets oder auf transparenten „Aligner“Kunststoffschienen beruhen, wobei letztere, weil sie nahezu unsichtbar sind, eine schönere Optik während der Behandlung ermöglichen. Die herausnehmbaren Schienen erleichtern außerdem eine einwandfreie Mundhygiene. Sie möchten mehr erfahren? Dann kontaktieren Sie uns!

Dir. San. Dott. Gian Piero Giordano Eintragung im Register Bozen 00341, Autorizzazione Sanitaria 11293/2019 Gesundheitsinformation gemäß Gesetz 248 vom 04.08.06 und 145 vom 30.12.18. Diese Mitteilung stellt keine kommerzielle oder Werbeinformation dar, sondern dient der Information zu einer gebotenen Dienstleistung.

Dental Brixen | Kreuzgasse 10, 1. Stock – Brixen | Tel. 0472 518921 (telefonische Vormerkung erwünscht) Ordinationszeiten: Mo.-Fr. 8:30–12 Uhr, 14:30–17 Uhr, nach Vereinbarung auch am Samstagvormittag 70


BRIXEN

Summercard kommt auch heuer gut an

NEUSTIFT

z Alles wird neu im Stiftsmuseum in Neustift: Bereits seit längerem entsprach das Gebäude, in dem prachtvolle Handschriften, mittelalterliche Flügelaltäre und historische Gemälde ausgestellt werden, nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Nun wurde mit den Arbeiten des ersten Bauloses begonnen, das die Erneuerung der Zugänglichkeiten zum Museum samt neuem Eingangsbereich mit Info-Point und Souvenirshop beinhaltet. Außerdem wird im Gebäude das neue Probelokal für den Stifts- und Männerchor Neustift untergebracht, zwei neue Museumsräumlichkeiten eingebaut sowie eine Verbindungsbrücke zum Bibliothekssaal geschaffen. Nach Abschluss der Arbeiten sollen Einschränkungen wie Führungen zu festgesetzten Zeiten und zeitlich begrenzte Aufenthalte im Museum der Vergangenheit angehören. Der

Museumsbesuch wird somit für Individualreisende, aber auch für Schulklassen und Gruppen vereinfacht. Mit der Planung des Projektes wurde Architekt Matteo Scagnol beauftragt, der es als Herausforderung sieht, „die Balance zwischen historischer Substanz und zeitgemäßer Architektur zu halten.“ Die Arbeiten des ersten Bauloses kosten rund drei Millionen Euro, die durch Eigenmittel und durch Beiträge des Landes gedeckt werden. Die Arbeiten sollen mit Ostern 2021 abgeschlossen werden; danach starten jene des zweiten Bauloses, die inhaltliche Änderungen am bisherigen Museumskonzept vorsehen. Auch während der Umbauarbeiten bleibt das Museum von Donnerstag bis Samstag geöffnet. Im Bild Architekt Matteo Scagnol, Propst Eduard Fischnaller und Stiftsverwalter Fabian Schenk. eh

Darm gesund – kerngesund!

Praxis für ganzheitliche Behandlungen „Unser Darm ist hochsensibel und für unser Wohlbefinden von zentraler Bedeutung. Achten Sie deshalb auf Ihren Körper und Ihre Ernährung. Gerne helfe ich Ihnen, Ihr Wohlbefinden auch mit hochwertigen Naturprodukten wieder herzustellen und einige Kilos zu verlieren. Dank meiner langjährigen Erfahrung als medizinische Masseurin, Pranatherapeutin und Ernährungsberaterin kann ich spezielle Entspannungsmassagen, Fußreflexzonenmassagen und Pranatherapien anbieten, die als Vorbeugung und zum Aufbau der körpereigenen Energiezentren und natürlich zur Behandlung spezifischer Probleme dienen.“ PRAXIS ANDREA LANZ ERNÄHRUNGSBERATUNG GANZHEITLICHE MASSAGEN BIOENERGETIK

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z Etwas anders als gewohnt läuft der Verkauf der Summercard heuer ab: Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Organisatoren das Angebot umstrukturieren und den Vorverkauf neu regeln. Die Summercard Gold kann nur online erworben werden, um Warteschlangen zu vermeiden. „Das Online-System funktioniert gut: Die Mitarbeiter der Acquarena können die Karten vorbereiten, sodass sie nur noch abgeholt werden müssen – dies werden wir vermutlich auch in Zukunft so beibehalten“, erklärt Gerold Siller, Koordinator der Aktion. Mit der heurigen „Special Edition“ können die Schwimmbäder in Feldthurns, Meransen und Mühlbach nicht besucht werden; die Acquarena, die Kabinenbahnen auf die Plose und auf die Pfannspitz, der Palmschoß-Sessellift, die Vertikale, die Hofburg und das Pharmaziemuseum sind aber

weiterhin Teil des Angebotes. Genutzt werden kann es aber nur von den Bürgern der Gemeinden Brixen und Vahrn. „Mit 285 Euro pro Familie ist die Karte trotz der höheren Kosten der Leistungsträger leistbar – und so günstig wie noch nie. Die Gemeinden Brixen und Vahrn haben ihre finanzielle Unterstützung erhöht.“ 1.500 Summercard Gold und 2.000 Summercard Silver, die das Sommer-Abo für die Plose beinhaltet, wurden bereits verkauft – hier gab es allerdings einige Probleme beim Vorverkauf: „Die Ploseseilbahn hat kein OnlineAnmeldesystem eingeführt. Dies führte beim Verkaufsstart zu langen Warteschlangen“, erklärt Siller, der sich dafür entschuldigt. Die Organisatoren planen, die Summercard Gold zu einer Ganzjahreskarte auszubauen sowie die Karte auch als Brixner Bürgerkarte zu programmieren. eh

Foto: Oskar Zingerle

Umbauarbeiten beginnen

Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen

bar thaler --------------------------------------------------------Altenmarktgasse 35A 39042 Brixen Geöffnet Mo., Mi. und Do. 8–22 Uhr, Fr. u. Sa. 8–23 Uhr, So. 9–13 Uhr, Dienstag Ruhetag

Die bar thaler in der Altenmarktgasse wurde Anfang Juni unter der Führung von Moritz Neuwirth neu eröffnet. Neben Kaffeespezialitäten, Frühstück und warmen Snacks gibt es spannende Aperitif-Kreationen

und leckere Häppchen. Die Bar bietet auch Platz für private Feiern und Umtrunke.

Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info 71


Bienen über Brixen z Bienen sind nicht nur fleißige Tierchen, sondern auch absolut notwendige: Ohne Bienen würde die Nahrungsmittelproduktion nämlich drastisch zurückgehen. Gifte, Pestizide, Umweltverschmutzung und Verstädterung, aber auch der Klimawandel setzen den Tieren zu: Die Population ging in den letzten Jahren stark zurück. Um das Bewusstsein für diese Lebewesen zu erhöhen und die Wichtigkeit der Tiere zu unterstreichen, hat die Brixner Tourismusgenossenschaft gemeinsam mit dem Imker Erich Larcher vier Bienenstöcke mit rund 160.000 Bienen auf der Dachterrasse des Tourismus-Bürogebäudes im Herzen der Stadt aufgestellt – ganz nach dem Motto: Mehr Bienen bedeuten mehr saftige Äpfel, mehr Erdbeeren und mehr Zucchini in den städtischen Gärten, denn Bienen unterstützen eine gesündere und vielseitigere natürliche Umwelt. Die Tiere saugen den Nektar der Pflanzen auf und bestäuben Blüten im Umkreis von zwei bis

Foto: Matthias Gasser

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

drei Kilometern um ihren Bienenstock. Wer den fleißigen Bienen bei ihrer Arbeit zusehen und die Entwicklung des Bienenstocks

mitverfolgen will, kann dies in Kürze dank einer Webcam tun, die auf dem Dach installiert werden wird. eh

Ihr Aveda-Salon wünscht Ihnen einen Sommer schöner, fülliger und vitaler Haare!

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NACHGEFRAGT

„Definitiv entschieden wird im Frühjahr“ Herr Kerer, heuer gibt es kein Altstadtfest. Wie und wann hat das Komitee entschieden? Während des Lockdowns verdichteten sich die Vermutungen, dass eine Absage unumgänglich sein wird. Wir haben uns eine Deadline bis Ende Mai gesetzt und entschieden, dass sowohl die Sicherheitsbestimmungen, die Sorge um die Gesundheit unserer Mitmenschen sowie auch wirtschaftliche Überlegungen kein Fest dieser Größenordnung zulassen. Uns blieb nichts anderes übrig als abzusagen.

Nein, wir sagen nicht ab, wir verschieben! Damit werden wir dem Wunsch der Vereine und eines großen Teils der Bevölkerung gerecht. Nach den vielfältigen Entbehrungen tut es gut, wieder „richtig“ feiern zu können. Das Altstadtfest ist neben der kulturellen Bereicherung aber auch eine wichtige Finanzierungsquelle für die Vereine; derzeit ist es schwierig, an Sponsorengelder zu kommen, und man weiß nicht, ob in Zukunft öffentliche Mittel in gleichem Maße verteilt werden wie bisher.

… und das Fest ersatzlos zu streichen?

Das heißt, dass 2021 gefeiert wird?

Wenn es die Sicherheitsbestimmungen zulassen, ja! Wir werden einen Termin finden, der nicht mit anderen weltlichen wie kirchlichen Veranstaltungen kollidiert; uns schwebt derzeit ein Wochenende Anfang Juni 2021 vor. Es wird auf keinen Fall ein Fest zweiter Klasse geben und auch keines, an dem nicht der Großteil der Vereine teilnimmt. Auch müssen wir noch abwarten, wie sich Abstandsregeln und Einschränkungen in Bezug auf Veranstaltungen im Freien unserer Größenordnung entwickeln. Definitiv entschieden wird erst im Frühjahr.

Foto: Oskar Zingerle

JOACHIM KERER, Präsident des Altstadtkomitees Brixen, über die Absage des Altstadtfestes – und wie man das Fest im kommenden Jahr nachholen will.

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

L I C H T Z A U B E R

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Eine Gasflasche erobert den Markt Beyfin und das Brixner Unternehmen Pantano Gas begeistern mit einer neuen Gasflasche, die noch mehr Freiheit, Flexibilität und Sicherheit bringt.

Handlich und sicherer denn je punktet die Gasflasche BBOX bei all jenen, die im Sommer das Abenteuer im Freien suchen. Die BBOX wiegt gerade einmal die Hälfte einer herkömmlichen Gasflasche aus Eisen; über Sichtschlitze lässt sich zudem der aktuelle Füllstand bequem im Blick behalten. Doch vor allem in punkto Sicherheit überzeugt die neue Gasflasche, die selbst im Brandfall keinen Überdruck aufbaut, wodurch eine potenzielle Explosionsgefahr gebannt bleibt.

Extra

Qualitätsbetriebe

PANTANO GAS

Südtirolvertrieb von Brixen aus. Mit seiner 60-jährigen Erfahrung auf dem Gassektor ist die Vermarktung der neuen Verbundgasflasche BBOX beim italienischen Unternehmen Beyfin in kompetenten Händen, zeigt sich Daniel Pantano von Pantano Gas überzeugt: „Als Vertriebspartner der Beyfin Spa können wir uns mit dieser Neuheit auf dem Markt

Beyfin Spa Viale Cadore 53 32014 Ponte Nelle Alpi (BL) Tel. 0437 980911 alpigas@beyfin.it www.beyfin.it Verkauf in Südtirol:

Pantano Gas Alfred-Ammon-Straße 30 39042 Brixen Tel. 0472 831724 Mobil +39 348 2910534 info.pantano.gas@gmail.com 74

gut behaupten und damit zugleich auch unser Unternehmen erfolgreich in die nächste Generation führen.“ Mit 31 Jahren hat Daniel Pantano beschlossen, in die Fußstapfen seines Vaters Roberto zu treten und das Familienunternehmen, das im Jahr 1965 vom Großvater Aldo gegründet worden war, zu übernehmen. „Beyfin hat diesen Schritt sehr begrüßt“, freut sich Daniel Pantano. Optimistisch blickt der Jungunternehmer in die Zukunft: „Diese Produktneuheit hat das Geschäft belebt und uns in unserem Glauben an die Zukunftsfähigkeit unseres Sektors sehr bestärkt.“ Pantano Gas vertreibt Gasflaschen in ganz Südtirol und bietet dazu einen umfassenden Service – von der Lieferung und Montage bis hin zur Wartung.

Seit Jahren ein Erfolgsgespann. Beyfin zählt zu den ersten Unternehmen in Italien, die bereits frühzeitig Flüssiggas in kleinen Behältern vertrieben haben. Mit

„Fliegender“ Wechsel bei Pantano Gas: Daniel Pantano übernimmt die Zügel von seinem Vater Roberto zwei Lagerdepots im Veneto ist der Gas-Pionier optimal aufgestellt, um den gesamten Nordosten Italiens zu bedienen. „Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir mit Pantano Gas zusammen und schätzen die hohe Verlässlichkeit, Detailtreue und Kundenorientierung des Unternehmens, weshalb wir den Vertrieb unserer Gasflaschen in Südtirol bei Pantano Gas in guten Händen wissen“, erklärt Matteo Di Brina, Area Manager

der Beyfin Spa. „Für uns ist es von größter Wichtigkeit, einen qualifizierten und zuverlässigen Vertriebspartner vor Ort zu haben. Daniel Pantano bringt dieselbe Professionalität wie auch schon sein Vater in das Unternehmen ein, gepaart mit der Begeisterung und Offenheit für neue Ideen eines Jungunternehmers, weshalb wir uns sicher sind, dass wir auch weiterhin ein Erfolgsgespann sein werden.“


Das Beste fürs Gehör

AUDIOVITA

Seit mittlerweile drei Jahren sorgt AudioVita in und um Brixen für gutes Gehör. Das Wohlbefinden der Kunden liegt dem Südtiroler Hörspezialisten sehr am Herzen: Einfühlsam und professionell werden individuelle Hörprobleme gelöst.

So wie Farben die Welt bunter machen, lassen auch Hörgeräte Geräusche spürbarer werden. Kommunikation und soziale Kontakte sind der Schlüssel zu gesundem Wohlbefinden und Zufriedenheit. Auch deshalb kann sich ein gutes Gehör langfristig positiv auf die Seele auswirken.

besprochen, und gemeinsam wird die individuell optimale Lösung festgelegt. Je nach Hörverlust kommen Geräte zum Einsatz, die heutzutage so klein sind, dass sie kaum mehr wahrnehmbar sind.

Aktion im Juli. „Im Monat Juli

Hörzentrum in Brixen. AudioVita

ist der Hörspezialist mit den meisten Hörzentren in Südtirol. Seit rund drei Jahren findet man auch in Brixen ein Hörzentrum von AudioVita. In diesem führt Dott. Mirco de Manincor die Hörtests und Anpassungen von Hörgeräten durch. „Bei AudioVita bieten wir optimale Hilfe bei Hörproblemen“, erklärt er, „dazu gehören umfassende Hörtests und ausführliche Beratung. Und sollten Hörgeräte erforderlich

„Bei AudioVita fühle ich mich endlich gut betreut.“

Dott. Mirco de Manincor sein, bieten wir Lösungen jeder Bauart an.“

Individuelle Lösungen. Hörtests werden bei AudioVita kostenlos durchgeführt. Dabei werden

die individuelle Hörleistung und Sprachverständlichkeit mittels modernster Messtechnik im Hörzentrum geprüft. Bei der Wahl des Hörgerätes werden Bauart und Qualität mit dem Kunden

lohnt ein Besuch ganz besonders“, verrät de Manincor schon jetzt, „denn dann bieten wir in gemeinsamer Aktion mit Hörgeräteherstellern viele Hörgeräte zum Vorzugspreis.“ Für die Vereinbarung eines Hörtests reicht ein Anruf unter der Rufnummer 0472 801690. Da die Termine individuell vereinbart werden, kann damit zugleich auch sichergestellt werden, dass sich immer nur eine Person im Warteraum aufhält; auch wird derzeit noch mehr als sonst auf Hygiene geachtet.

Terminvormerku ng unter 0472 8016 90

www.audiovita.it 75


Edler Alkoholspender Mit „Speranza“ haben die Roner Brennereien einen praktischen und eleganten Alkoholspender entwickelt, der sich ideal zum hygienischen Reinigen von Händen eignet.

Die Roner Brennereien haben kürzlich „Speranza“ auf den Markt gebracht, einen eleganten und praktischen Alkoholspender, der das Produktsortiment des traditionsreichen Familienunternehmens zur hygienische Reinigung erweitert. Nachdem die Familie Roner während des CoronavirusLockdowns die Lieferung von Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis an die Sanitätsbetriebe Meran übernommen hatte, entschied sie sich, die erworbenen Fähigkeiten zu nutzen, um ein Produkt zu entwickeln, das für den Endverbraucher bestimmt ist. Daraus ging „Speranza“ hervor, eine 100-Milliliter-Flasche, gefüllt mit hochwertigem Alkohol, der 100-prozentig natürlich und ohne

Extra

Qualitätsbetriebe

RONER BRENNEREIEN

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jegliche Zusatzstoffe hergestellt wird. „Speranza“ reinigt hygienisch und antibakteriell, erfrischt, neutralisiert Gerüche und trocknet schnell, ohne Rückstände zu hinterlassen. Und weil die Flasche aus robustem Glas beliebig oft nachgefüllt werden kann, überzeugt „Speranza“ auch in ökologischer und nachhaltiger Hinsicht.

Sortiment von Reinigungsprodukten. Der Alkoholspender

„Speranza“ kann komfortabel im Onlineshop unter www.roner. com oder direkt im Roner Shop in Tramin bezogen werden. Für Unternehmen, Hotels oder Restaurants bietet Roner ab einer Mindestabnahmemenge die Möglichkeit, die Flacons auch zu perso-

nalisieren – sowohl mit Logo und Beschriftung als auch mit Aromen wie Wacholder oder Zitrone. Im Sortiment der Reinigungsprodukte führt Roner außerdem auch denaturierten Alkohol, der aus Getreide gewonnen wird und in 5-LiterBehältern erhältlich ist. Mit einem Alkoholgehalt von 84 Prozent eignet sich dieser hervorragend zur Reinigung großer Oberflächen.

Kompetenz seit drei Generationen. Die Familie Roner widmet

sich seit drei Generationen der Herstellung von Obstbränden, Grappas und Likören von höchster Qualität. Die Roner Brennereien und ihre Produkte stehen seit 75 Jahren für Geschmack und ausgezeichnete Qualität. Roner ist

Der Alkoholspender „Speranza“ die meistprämierte Brennerei Italiens. Von der Entwicklung bis hin zum Verkauf hat Roner alle Kompetenzen im Hause gebündelt, wobei der Schwerpunkt auf einer schonenden und nachhaltigen Herstellung liegt.


Hightech für die Holzindustrie

MICROTEC

Ob in Europa, Nordamerika, Asien oder Neuseeland: Microtec setzt seit dem Jahr 1980 auf der ganzen Welt die Standards in der Holzindustrie. Das Brixner Unternehmen realisiert seit nunmehr exakt 40 Jahren technologisch einzigartige Scannerund Optimierungslösungen für ihre Kunden aus der Holzindustrie.

Begonnen hat alles in einer kleinen Garage in Brixen, in der ein Ingenieur, ein Physiker und der Sohn eines Sägers an einer Idee tüftelten, um die digitale Bildverarbeitung in der Industrie einzusetzen. Mit viel Leidenschaft wurden innovative und mechanisch hochwertige Lösungen entwickelt und die weltweite Technologieführerschaft erobert. Heute, nach genau 40 Jahren, steht Microtec kurz vor der Eröffnung seines neuen Firmengebäudes in der Brixner Industriezone.

Mit dem neuen Firmengebäude hat der Brixner Technologieführer den nötigen Freiraum geschaffen, um weiter zu wachsen

Steigende Umsätze und Mitarbeiterzahlen. Seit Jahren ver-

zeichnet Microtec eine kontinuierliche Steigerung nicht nur beim Umsatz, sondern auch bei der Mitarbeiterzahl, die heuer erstmals die 180er-Marke geknackt hat. Das Firmengebäude umfasst nun etwa 10.000 Kubikmeter und beinhaltet auch einen großflächigen Showroom sowie neue Büroräumlichkeiten. „Wir wollten zum einen mehr Sichtbarkeit nach außen erlangen, zum anderen einen Ort schaffen, wo sich unsere zahlreichen Mitarbeiter wohlfühlen und sie den nötigen Freiraum haben, um gute Arbeit zu leisten“, erklärt Unternehmensgründer und Microtec-Präsident Federico Giudiceandrea.

Mit innovativen Scan-Systemen ermöglicht Microtec eine optimale Holzausbeute

Bei Microtec steht die kontinuierliche Investition in die neuesten Technologien im Fokus

auch können Staus umfahren und Abgase reduziert werden. „Unsere E-Bike-Initiative fand bereits im Vorjahr großen Anklang, weshalb wir auch heuer wieder über 50 Mitarbeiter in Brixen und in unserer Niederlassung in Mestre mit einem Elektrofahrrad ausstatten“, so Giudiceandrea.

Nachhaltigkeit und Innovation. Neue Scan-Methoden und -SysMicrotec widmet sich aber auch teme. Als weltweit führender dem Thema der Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund stellt das Brixner Unternehmen bereits im zweiten Jahr in Folge auch diesen Sommer wieder seinen Mitarbeitern E-Bikes zur Verfügung. Mit dieser „grünen“ Lösung verfolgt das Unternehmen gleich drei Ziele: Es soll das tägliche Pendeln zwischen Heim und Arbeitsplatz erleichtert werden, darüber hinaus wird eine unterhaltsame Form geboten, sich mehr zu bewegen,

Hersteller von Scanlösungen in der Holzindustrie entwickelt Microtec ständig neue Methoden und Systeme, die eine höhere Holzausbeute erschließen. „Unsere Lösungen tragen nicht nur zu einer besseren Nutzung der natürlichen Ressourcen bei, sondern reduzieren auch Abfall. Innovation und Nachhaltigkeit gehen bei Microtec somit Hand in Hand“, sagt Daniel Reiter, Marketing- und Kommunikationsexper-

Über 50 E-Bikes stellt Microtec seinen Mitarbeitern über die Sommermonate kostenlos zur Verfügung te bei Microtec. Der große Erfolg des Technologieführers führt dazu, dass laufend neue Mitarbeiter gesucht werden: „Interessierte können sich unter www.microtec. eu/jobs zu den aktuellen Stellenangeboten informieren und sich bei Interesse jederzeit melden,“ so Daniel Reiter.

Julius-Durst-Straße 98 39042 Brixen Tel. 0472 273611 www.microtec.eu 77


Qualitätsbetriebe

„Sorgsame Planung lohnt sich“

FINSTRAL

Extra

Fenster verbinden uns mit der Welt. Sie sorgen für Wohlbefinden, gestalten Wohnräume und beeinflussen die Ökobilanz positiv. In den Finstral-Studios kann man Fenster neu erleben. Kristin Oberrauch, Leiterin des Direktverkaufs, über die überraschenden Mehrwerte von Fenstern – und warum es wichtig ist, Fenster für jedes Objekt individuell auszuwählen.

Frau Oberrauch, Sie sagen, Fenster sind kein Allerweltsprodukt. Warum?

KRISTIN OBERRAUCH: Weil gute Fenster so viel mehr können. Sie bringen mehr Tageslicht in die Räume, sorgen für frische Luft, halten Lärm ab, schützen wirksam gegen Eindringlinge von außen, sparen mit guter Dämmung Energie fürs Heizen und Kühlen und setzen natürlich auch einen ästhetischen Akzent im Raum. Es lohnt sich einfach, sie sorgsam zu planen. Wer seine Immobilie aufwerten möchte, kann mit neuen Fernstern – und vergleichsweise geringem Aufwand – schon viel erreichen.

Kristin Oberrauch, Leitung Direktverkauf Südtirol bis Verona

Je hochwertiger und damit langlebiger ein Fenster ist, desto besser ist die Ökobilanz

Wie wichtig ist Tageslicht als Wohlfühlfaktor? Studien zeigen es, und es spürt ja auch jeder selbst: In taghellen Räumen fühlen wir uns wohl. Die Forschung zeigt aber auch, dass Tageslicht für unseren Körper wie ein Grundnahrungsmittel ist. Zu wenig davon bringt den Biorhythmus durcheinander. Da wir uns alle viel in geschlossenen Räumen aufhalten, kommt es auf die Fenster an. Allein mit schlanken Rahmen und hochwertigem Glas können gute Fenster den Lichteinfall im Raum um 15 bis 25 Prozent steigern – und dabei noch weitere Wohlfühlfaktoren beeinflussen, zum Beispiel durch einen Schallschutz. Denn auch Lärm kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken und etwa Bluthochdruck auslösen.

Im Finstral Studio Unterinn eröffnet sich den Besuchern eine 600 Quadratmeter große Ausstellung mit Fenstern, Haustüren und Wintergärten

Dann ist Wohnqualität also ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren?

eben sehr individuell. Es macht einen Unterschied, ob man an einer Hauptverkehrsstraße in Nordlage wohnt oder sonnenexponiert im Grünen. Man muss immer von Fall zu Fall abwägen, wie viel Sonnen-, Lärm- oder Einbruchsschutz sinnvoll ist. Deshalb sollte man sich für die Planung Zeit nehmen und sich umfassend beraten lassen.

Genau. Und Tageslicht ist einer davon. Das perfekte Fenster ist

Finstral ist bekannt für seine kompetente Beratung. Gibt es

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auch Alternativen zu einem Studiobesuch? Weil wir bei Finstral die Fenster immer modular denken und alle Fenster nach Maß anfertigen, begeistern wir in unseren Studios mit einer Vielfalt von Materialien, Formen und Farben. Ein Studiobesuch lässt sich auch unter Einhaltung der neuen Hygienevorkehrungen gut vornehmen, und auf Wunsch organisieren wir

Einzeltermine. Oder Interessierte besuchen uns zunächst per VideoChat, dann können sie sich schnell einen Eindruck verschaffen, was es bei uns zu sehen und erleben gibt. Wer eine Einzelberatung im Studio wünscht oder kontaktlos neue Fenster planen möchte, kann seinen Wunschtermin bequem online unter finstral. com/studios oder telefonisch unter der Rufnummer 800 111999 vereinbaren.


Fenster neu erleben. Besuchen Sie uns im Finstral Studio,  auch online.

Entdecken Sie, was perfekte Fenster ausmacht: Schönheit, Wohlbefinden, Nachhaltigkeit. Besuchen Sie uns im Studio und erleben Sie Fenster neu: bei einem persönlichen Termin, per Telefon oder Videochat. finstral.com/studios

Jetzt ist die Zeit für neue Fenster: Nutzen Sie den Ökobonus.


GASSER TRANSPORTE

Qualitätsbetriebe

„Zweimal täglich bewegen wir Südtirol“

Extra

Mit individuellen Logistiklösungen hat sich das Familienunternehmen Gasser Transporte zum lokalen Transportpartner für Firmen in Südtirol entwickelt. Worauf das Unternehmen seinen Erfolg zurückführt, verrät Karin Goller Gasser. Sie steht zusammen mit ihrem Partner Roland Vaia und den Kindern Manuela, Gabriela und Lukas hinter dem Unternehmen – und an der Transport-Front.

Frau Goller Gasser, Sie beliefern Unternehmen in ganz Südtirol. Wie haben Sie zuletzt die CoronaBeschränkungen erlebt?

KARIN GOLLER-GASSER: In den Monaten des Lockdowns konnten wir alle feststellen, wie essenziell Transporte für Handel, Handwerk und Nahversorgung sind. In unserem Unternehmen haben wir uns rasch an die neuen Sicherheitsvorschriften angepasst, damit wir unsere Transportdienste unterbrechungsfrei gewährleisten und unseren Geschäftskunden das Weiterarbeiten ermöglichen konnten.

von Unternehmen zugeschnitten und kommt bei unseren Geschäftskunden sehr gut an.

Gibt es Neuigkeiten, die Ihren Betrieb derzeit besonders bewegen?

Was zeichnet Ihr Transportunternehmen besonders aus?

Seit wann gibt es Gasser Transporte?

Einzigartig macht uns, dass wir ganz Südtirol flächendeckend versorgen. Zweimal täglich fahren die Lkws unserer Lkw-Flotte – einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag – in die Täler. Entsprechend lautet unser Motto: Zweimal täglich bewegen wir Südtirol. Wir liefern alles außer Kühlprodukte und offene Lebensmittel. Darüber hinaus bieten wir auch Express-Zustellungen in nur fünf Stunden und für besonders eilige Bedarfsfälle Super-ExpressSonderfahrten. Unser Angebot ist damit optimal auf die Bedürfnisse

Den Betrieb hat mein Mann im Jahr 1984 gegründet. Nach seinem Unfalltod 1998 habe ich nach kurzem Zögern die Zügel selbst in die Hand genommen, mich in die Materie eingearbeitet und den Betrieb weiter ausgebaut. Mittlerweile hat sich Gasser Transporte zum führenden Unternehmen für den lokalen Transport und für die Nahversorgung in Südtirol entwickelt. Täglich sind 30 unserer modernen Lkws im ganzen Land unterwegs.

Ja, denn zurzeit steht ein Generationswechsel an: Drei meiner vier Kinder, die schon länger verschiedene Aufgaben im Betrieb betreuen, sind gerade dabei, die Firma zu übernehmen.

Die Unternehmerfamilie vor dem Firmensitz (v.l.n.r.): Gabriela Gasser, Manuela Gasser, Roland Vaia, Karin Goller Gasser und Lukas Gasser

Was ist Ihrer Nachfolgegeneration wichtig? Gabriela, Manuela und Lukas setzen besonders auf die Motivation unserer Mitarbeiter, sind diese doch das Herz unseres Unternehmens. Entsprechend stecken sie viel Energie in die Gestaltung der

Arbeitsplätze, damit diese vereinbar sind für Familie und Beruf, in die Fortbildung und Teambildung. Aber auch die Digitalisierung, die viele neue Möglichkeiten eröffnet, ist ein enorm wichtiges Thema. Seit jeher von Bedeutung ist für uns aber auch der Schutz und der Erhalt der Umwelt. Darum investieren wir in einen zeitgemäßen Fuhrpark mit schadstoffarmen Fahrzeugen und in die Optimierung der Transportwege. Dies gelingt uns beispielsweise, indem wir viele Einzelaufträge zu Sammelfahrten zusammenfassen. Dies sehen wir als unsere Verpflichtung, um den Verkehr auf unseren Straßen zu reduzieren.

info Einige Zahlen:

- 500.000 Packstücke (Paletten, Pakete, lange Ware) wurden letzthin jährlich zugestellt. - eine durchschnittliche GasserZustellung dauert sechs Stunden (Abholung bis Zustellung) - ca. 2.500 aktive Kunden - ca. 15.000 Empfänger - über 30 Lkws, großteils mit Hebebühne ausgestattet

TEL. 0471 922 901 · WWW.AUTO-GASSER.IT

Logistikzentrum neben der Autobahnausfahrt Bozen Süd Tel. 0471 922901 info@auto-gasser.it www.auto-gasser.it

Der Fuhrpark umfasst 30 moderne Fahrzeuge, die zweimal am Tag ganz Südtirol mit Waren beliefern 80


GÜNTHER DELTEDESCO & SÖHNE

Auf Erfolg gebaut Die Baufirma Günther Deltedesco & Söhne GmbH feiert heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Von einer kleinen Baufirma zu einem Bauunternehmen mittlerer Größe angewachsen, bündelt sie heute eine Vielfalt von Kompetenzen unter einem Dach und ist ein bevorzugter Partner für Bauvorhaben im Eisacktal.

Werden Bauvorhaben sauber, verlässlich und reibungslos abgewickelt, zeugt dies von der Professionalität eines Bauunternehmens und sorgt für viele zufriedene Kunden. Eine Baufirma, die im Eisacktal einen hervorragenden Ruf genießt, ist die Günther Deltedesco & Söhne GmbH in Schabs.

Leistungsstarke Vielseitigkeit. Die große Stärke der Baufirma liegt in ihrer Vielseitigkeit: Bauherren können wählen, ob sie alle Bauleistungen bis hin zur schlüsselfertigen Ausführung aus einer Hand wünschen oder nur einzelne Leistungen in Anspruch nehmen wollen. Das Leistungsspektrum reicht vom Neubau, Umbau bis hin zur schlüsselfertigen Realisierung von Klimahäusern in Massiv- und Ziegelbauweise. Darüber hinaus werden auch Außendämmungen, Verputzarbeiten, Estricharbeiten, Betonbohrungen, die Verlegung von Fliesen und Steinplatten sowie Baggerarbeiten und die Außengestaltung übernommen. Neben den Bauarbeiten erledigt

Wohnanlage Welschnofen

Wohnhäuser in Spiluck

die Baufirma auf Wunsch auch die gesamte Planung, anfallende Vermessungen sowie die erforderlichen Katastereintragungen. Im Zuge einer schlüsselfertigen Ausführung werden zusätzlich erforderliche Gewerke an verlässliche externe Partner in Auftrag gegeben. Die Gesamtkoordination und Bauleitung wickelt die Baufirma ab. Damit können die Arbeiten optimal abgestimmt und die angestrebte Bauqualität sowie die Zeitplanung sichergestellt werden. Darüber hinaus hat der Kunde einen einzigen Ansprechpartner für das gesamte Bauvorhaben.

Zertifizierte Bauqualität. Um

beste Qualität für die Kunden und sichere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu gewährleisten, hat die Baufirma Günther Deltedesco & Söhne die Qualitäts-, Sicherheits- und Gesundheitsschutzzertifizierung entsprechend der Norm UNI EN ISO 9001:2008 eingeführt; ebenso hat sie die SOA-Zertifizierung erlangt, die für fachgerechte Leistung bürgt und

Feuerwehrhalle Afers

Seniorchef Günther Deltedesco mit Tochter Sonja und den Söhnen Stefan und Armin (rechts) Voraussetzung für öffentliche und inzwischen auch für viele private Aufträge im Baugewerbe ist.

Seit 40 Jahren erfolgreich. In

diesem Jahr feiert die Baufirma ihr 40-jähriges Bestehen. Firmengründer und Seniorchef Günther Deltedesco blickt voller Stolz auf das Erreichte zurück: So hatte er im Jahr 1980 eine kleine Baufirma gegründet, die seither beständig gewachsen ist. Seit jeher eine wichtige Stütze im Betrieb ist ihm seine Frau Helga, die die Buchhaltung führt. Ebenfalls bereits seit vielen Jahren im Betrieb tätig sind auch die drei Kinder: Seit knapp zwei Jahrzehnten führen die Söhne Armin und Stefan, der eine ist Geometer, der andere Bautechniker, gemeinsam mit ihrem Vater den Betrieb. Auch Tochter Sonja hat ihren festen Platz eingenommen: Die ausgebildete Architektin kümmert sich um die Planung der Bauvorhaben. Den großen Erfolg des Unternehmens

schreibt Seniorchef Günther Deltedesco allen Beteiligten zu – den Familienmitgliedern und vor allem auch den Mitarbeitern, die viele langjährig im Betrieb tätig sind. Das Firmenjubiläum möchte Familie Deltedesco mit den Mitarbeitern, Kunden und Freunden feierlich gemeinsam begehen und veranstaltet dazu, sobald es die Umstände erlauben, einen Tag der offenen Tür.

Baufirma Günther Deltedesco & Söhne GmbH Handwerkerzone Förche 48 39040 Natz-Schabs Tel. 0472 412291 www.deltedesco-baufirma.com info@deltedesco-baufirma.com Find us on Facebook!

Erweiterung Ölackererhof in Neustift 81


MEISTERMALER

Qualitätsbetriebe

„Einzigartige Wandgestaltungen“

Extra

Mit großem Erfahrungswissen um die Einsatzmöglichkeiten von Materialien und Spezialtechniken setzen die Meistermaler Innenräume und Fassaden gekonnt in Szene. Siegfried Heidegger, einer der beiden Gesellschafter, zu Gestaltungstrends und Neuheiten – und warum die Meistermaler weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken.

Herr Heidegger, gibt es derzeit bei Ihnen viel zu tun?

SIEGFRIED HEIDEGGER: In der Tat ist zurzeit besonders viel los. Dies ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund des Lockdowns der letzten Monate noch Aufträge abzuwickeln sind, während bereits die nächsten Neuaufträge anstehen. Kam es bei Ihnen coronabedingt zu Auftragsausfällen? Nein, kein einziger Auftrag wurde storniert. Einzig zwei Aufträge wurden aufgeschoben, da sich bei diesen auch die Bauarbeiten verzögert haben. Welche Leistungen werden bei Ihnen derzeit besonders nachgefragt? Das sind zum einen Tapezierarbeiten im Innenbereich, zum anderen Nachbearbeitungen von Sichtbetonoberflächen. Während in den letzten Jahren vor allem die dekorative Spachteltechnik bei der Wandgestaltung dominierte, zeichnet sich nun eine Trendwende hin zu Tapeten ab. Der Grund dafür liegt an den neuen Tapeten, die jetzt mit großformatigen Motiven, allen voran Tier- und Blumenmotiven und leuchtenden Farben, tolle Raumoptiken erzeugen – ebenso wie der reichhaltige Materialmix in Form von groben bis hin zu strukturierten Tapeten. Selbst in Bädern und Feuchträumen halten vermehrt Tapeten Einzug – hier in Form von speziellen Glasfasertapeten, die mit Harz transparent überlackiert feuchtigkeitsresistent sowie einfach abwaschbar sind. Was ist unter der Nachbearbeitung von Sichtbetonoberflächen zu verstehen? 82

Tapete als Kunstwerk: Das Motiv der maßgefertigten Wandtapete im neuen Sitzungsraum der Meistermaler zeigt historische Zeitungsauszüge aus aller Welt

Tapeten bringen dekorative Wohnlichkeit in die Räume, als Glasfasertapete mit transparentem Harz überlackiert zieren sie vermehrt auch Feuchträume Sichtbetonwände sind ebenfalls sehr beliebt, wobei diese ganz besonders in der Fassadengestaltung eingesetzt werden. Da Sichtbetonwände maschinell ge-

gossen werden, bedarf es einer manuellen Nachbearbeitung, um eine gleichmäßig schöne Optik zu erzielen. Hier kommen wir ins Spiel: Wir bearbeiten die Sicht-

betonflächen im Innen- und Außenbereich auf eine Weise nach, dass die angestrebte Optik voll zur Geltung kommt.


Im neuen Ausstellungsraum unterstützen die zahlreichen Muster von Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten bei der Beratung der Kunden

Siegfried Heidegger Was empfehlen Sie heuer besonders? Haus- und Gebäudeeigentümer sollten überlegen, ob sie dieses Jahr die Fassade erneuern möchten, denn seit Februar und voraussichtlich nur noch bis Ende Dezember gibt es einen staatlichen Fassadenbonus von 90 Prozent – so günstig war es daher noch nie, die Fassade zu erneuern! Was zeichnet die Meistermaler in Ihren Augen aus? Wir punkten insbesondere durch Kreativität, ganz besonders im Einsatz verschiedener Materialien und Spezialtechniken. Gerade auch deshalb können wir Kunden optimal beraten

Sichtbetonsanierung in Innsbruck und einzigartige Wandgestaltungen vorschlagen. Zu diesem Zweck haben wir am Firmensitz in Vahrn einen neuen Ausstellungsbereich eingerichtet, wo wir Materialien und Muster zeigen können – von Tapeten bis hin zu dekorativen Putzen, die bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Unsere vielen Kunden schätzen außerdem unser großes Portfolio. So führen wir auch Lackierarbeiten und Gipsarbeiten aus, realisieren Akustiklösungen in Räumen und verlegen auch Kunstharzböden. Bei all unseren Leistungen kommt uns unsere über 23-jährige Erfahrung zugute, ebenso wie unsere professionelle und saubere Ausführung. Wie sind Sie derzeit aufgestellt?

Wir sind ein Team von 20 Mitarbeitern, die alle qualifiziert und sehr erfahren sind. Unsere Einsätze erstrecken sich von München bis an den Gardasee und umfassen Aufträge in allen Größenordnungen – von Privaten bis hin zu Geschäften, Hotels und Gewerbebauten.

den – dies auch in Krisenzeiten, wo Investitionsentscheidungen mit mehr Bedacht getroffen werden. Deshalb wollen wir auch jetzt noch wachsen und suchen neue Mitarbeiter – sowohl Lehrlinge als auch qualifizierte Maler mit mehrjähriger Erfahrung.

Mit welchen Aussichten blicken Sie in die Zukunft? Für heuer rechnen wir auf jeden Fall mit einem guten Jahr; einzig im Frühjahr 2021 könnte eine Verlangsamung eintreten. Dennoch sehen wir optimistisch in die Zukunft, da die Qualität unserer Leistungen geschätzt wird. Grundsätzlich fällt auf, dass viele sich bewusst für Qualität entschei-

w w w. m e i s te r m a l e r. i t

Heidegger Siegfried & Holzmann Klaus OHG Forch-Straße 6 39040 Vahrn Tel. 0472 834514 www.meistermaler.it 83


BESSER HÖREN

Qualitätsbetriebe

Kleinste Hörgeräte ganz groß

Extra

„Ich denke, du brauchst ein Hörgerät!“ – Diesen Satz hören Betroffene nicht gerne. Aber die Aussicht auf ein Hörgerät macht vielen Angst. Zu Unrecht, denn Hörgeräte sind mittlerweile so komfortabel und klein, dass die Vorteile der kleinen Helferlein bei Weitem überwiegen.

Im-Ohr-Hörgeräte sind nicht nur sehr klein und deshalb im Ohr praktisch unsichtbar – sie sitzen auch sicher und komfortabel im Gehörgang. Dazu werden die Modelle an die Form des Gehörganges individuell angepasst und nach Maß hergestellt. Neben dem hohen Tragekomfort punkten die neuen Hörgeräte vor allem durch hohe Funktionalität.

können Sprache und Ton aus jeder Richtung aufgenommen werden. Die Hörgeräte erkennen automatisch die verschiedensten Umgebungen und passen die Einstellungen perfekt an diese an – von der belebten Straße bis hin zum geräuschvollen Restaurant. Wo auch immer man sich aufhält, erhält man ein natürliches und reiches Klangerlebnis.

sich die neuesten Hörgeräte auf Wunsch in Kopfhörer und übertragen Telefongespräche, Musik oder Ton direkt vom Smartphone. Und auch der Ton vom Fernseher lässt sich bequem direkt in die Hörgeräte übertragen. Damit verpasst man beim Fernsehen kein Wort mehr; beim Film oder bei der Lieblingssendung lässt es sich voll entspannen.

Hervorragender Klang. Neueste

Direkte Verbindung mit Smartphone. Dank einer integrierten

Kostenlos Probetragen. In den Hörzentren von „Besser Hören“ können die verschiedensten Hör-

Hörgeräte erlauben es, alles im 360-Grad-Winkel zu hören; so

Wireless-Funktion verwandeln

geräte einen Monat lang kostenlos zur Probe getragen werden. Am besten vereinbart man dazu vorab unter der Rufnummer 0471 263390 einen Termin; danach kann man in einem der zwei Geschäfte in Bozen oder in eine der 30 Servicestellen in ganz Südtirol vorbeischauen.

Besser Hören. Besser Leben. HÖRGERÄTE

GRATIS TESTEN!

32x IN SÜDTIROL

Hör-Kompetenz aus Südtirol Alle Infos: www.besserhoeren.it

Gratis Hörtest bei Ihnen zu Hause. Jetzt anrufen: 0471 263 390

Unsere Service-Stellen in Brixen Jeden Montag 9–12 Uhr Sanitätshaus Vita Plus, Regensburger Allee 14 – Atrium Jeden Freitag 9–11 Uhr Apotheke am Rosslauf, Am Schalderer Bachl 22

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Hörzentrum Bozen: Drususallee 113 B eigener Kundenparkplatz Filiale Bozen: Wangergasse 14

JAHRE


Unser aller Lebensraum

HDS

Lange schon gilt die Aufmerksamkeit des Handels- und Dienstleistungsverbands Südtirol (hds) der Schaffung und Erhaltung von gesunden lokalen Kreisläufen. Dazu hat er nun eine Kampagne initiiert, die bereits erste Früchte zeigt.

Seit mehr als einem Monat bereits läuft die Kampagne „Mein.Dein. Unser Lebensraum Südtirol“. Der hds will damit die Bevölkerung für lokales Einkaufen und für die Nutzung von lokalen Dienstleistungen sensibilisieren. Die Botschaft soll in den Köpfen der Südtiroler verankert werden und ihr Konsumverhalten nachhaltig beeinflussen. Dass dies bereits sehr gut gelungen ist, zeigen die positiven Reaktionen der Konsumenten: „Mir ist erst durch diese Kampagne so richtig bewusst geworden, wie wichtig es ist, uns gegenseitig zu helfen.“ Den Südtirolern wird vor Augen geführt, dass es von maßgeblicher Bedeutung ist, dass „das Geld bei unseren Leuten bleibt,

denn nur so kommen wir ganz schnell wieder auf die Beine“. Die Kampagne macht klar, dass der lokale Konsum für die Erhaltung eines vitalen und gesunden Lebensraumes unerlässlich ist. Der Erfolg der heimischen Wirtschaft und die daraus resultierende Erhöhung der Lebensqualität im Land ist der Erfolg jedes Einzelnen.

Regionale Produkte, gesicherte Zukunft. Geschäfte, Dienstleis-

ter und Gastronomiebetriebe gehören mit zu den wichtigsten Arbeitgebern und Berufsausbildern vor Ort. Dank ihnen wird jungen Menschen eine wirtschaftliche Perspektive in ihrer Heimat geboten; Mütter erhalten die Möglichkeit, einer beruflichen Tätig-

Lokales Einkaufen stärkt die Wirtschaft und erhält Arbeitsplätze keit nachzugehen und mit den Pflichten des Familienlebens unter einen Hut zu bringen. Und ältere Menschen fühlen sich besonders wohl in einem stabilen Umfeld, wo sie ihren Gewohnheiten nachgehen können. Die Kampagne des hds appelliert an das Verantwortungsgefühl eines

jeden Einzelnen. Kleine vorbildliche Gesten haben große Wirkung. Sie können nicht nur die Gegenwart verändern, sondern geben nachhaltig Hoffnung auf eine vitale und lebensbejahende Zukunft und auf einen Lebensraum, auf den wir zu Recht stolz sein können.

Hast du schon einmal ofenwarmes Brot gekostet? Mit viel Leidenschaft backen unsere Bäcker Nacht für Nacht frisches Brot für deinen Frühstückstisch. Hol es dir frisch vom Bäcker in deiner Nähe. Vorbild sein. Verantwortung übernehmen. eine Initiative des

lebensraum.bz.it 85


Qualitätsbetriebe

Extra

MADER GMBH

„Grüne“ Kühlung bei Alupress und duka Seit knapp einem Jahr kühlen Alupress und duka ihre Produktion mit einem innovativen Kühlungssystem, das die thermische Energie aus dem Flusswasser des nahen Eisacks nutzt. 86


info Details der Flusswasserkühlungsanlage Technische Daten (1. Ausbaustufe): Kühlleistung: 2.700 kWth Max. Volumenstrom Primärpumpe: 765 m³/h Max. Volumenstrom Sekundärpumpe: 800 m³/h

Aktuelle Leistungsdaten im Hochsommer 2019 (bei Außentemperaturen ca. 36–38°C): Kühlleistung: 1.400 kW (bei VL=14°C – RL=18°C Sekundärseite) Aufgenommene elektrische Leistung Flusswasserzentrale: 45–50 kW COP = Nutzen/Aufwand = Kühlleistung/elektrische Leistung = ca. 28

Im Juni 2019 wurde erstmals in Südtirol eine Flusswasserkühlungsanlage in Betrieb genommen, die seither gleich bei zwei Brixner Unternehmen zur Produktionskühlung im Einsatz ist, und zwar bei Alupress und duka. Die innovative Anlage wurde von der Firma Mader GmbH gemeinsam mit dem Ingenieurteam Bergmeister realisiert. Diese Art der Kühlung erlaubt es, Anlagen oder Räumlichkeiten zu kühlen, die mit Vorlauftemperaturen von 10 Grad Celsius und mehr auskommen. De facto können damit Büroräumlichkeiten, Gewerbe- und Industriehallen, Produktionsräume im Lebensmittelsektor und vieles mehr kostengünstig und „grün“ gekühlt werden. Auf konventionelle Kühlsysteme kann komplett verzichtet werden, zumal Flusswasser das ganze Jahr zur Verfügung steht. Ferner entfällt auch der Einsatz von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW‘s) als Kältemittel, die bei Auftreten von Leckagen zum Treibhauseffekt beitragen.

Funktionsweise der Flusswasserkühlung. Einfach beschrieben,

Erwin Knapp, Baustellenleiter bei Mader GmbH ist die Kälteanlage in zwei Kreisläufe aufgeteilt. Im ersten Kreislauf (Primärkreislauf) wird das Wasser vom Eisack über eine Pumpe angesaugt. Das Wasser strömt durch einen Filter, der die Schmutzpartikel vom Flusswasser trennt. Vom Filter strömt das Wasser durch einen Plattentauscher, wo die thermische Energie an den Sekundärkreis übertragen wird. Nach Austritt vom Tauscher strömt das Wasser zurück in den Eisack. Die Temperaturdifferenz zwischen Ansaugen und Rückgabe ist genau definiert und wird strengstens

Michael Reinalter, Geschäftsführer des Bereichs HKLS bei Mader überwacht. Im zweiten Kreislauf (Sekundärkreislauf) wird wiederum mittels einer Umwälzpumpe der gekühlte Kälteträger zu den Verbrauchern oder Abnehmern gepumpt. Dies können Lüftungsgeräte sein oder aber auch Geräte, die der Maschinenkühlung dienen.

www.mader.bz.it 87


„Technisch vorne dabei“ Ihre Offenheit für Innovation hat die Obrist GmbH zu einem führenden Unternehmen für Elektrotechnik-Installationen gemacht. Auch die Corona-Pandemie hat der Betrieb gut gemeistert: So sucht Obrist GmbH weiterhin zusätzliche Mitarbeiter, um das Wachstum fortzusetzen.

„Wenn wir immer das Gleiche machen würden, wäre das langweilig“, sagt Firmenchef Günther Obrist, „wir wollen dort tätig sein, wo andere noch nicht präsent sind.“ Als Beispiele dafür nennt er Photovoltaikanlagen und Glasfasernetze. „Als Photovoltaik (PV) vor 20 Jahren ein Thema wurde, haben wir uns gleich damit beschäftigt und uns gefragt: Was müssen wir dazulernen, um uns in diesem Bereich betätigen zu können? Unser Wissen konnten wir dann ab dem Jahr 2006 voll ausspielen, als die PV-Anlagen durch staatliche Förderungen für eine breitere Klientel interessant wurden“, erzählt er. Dasselbe Muster zeichnet sich derzeit bei der Glasfasertechnologie ab: Sein Unternehmen ist vorne mit dabei, wenn es um Glasfaseranwendungen für private und gewerbliche Objekte oder um Infrastruktureinrichtungen geht wie Smart Homes oder Licht- und Kommunikationsanlagen in Straßentunnels.

Extra

Qualitätsbetriebe

OBRIST GMBH

Innovative Lösungen. Die Ob-

rist GmbH beschäftigt rund 90 Mitarbeiter in Südtirol und Österreich und ist eines der führenden Elektrotechnik-Unternehmen in der Provinz. Der Stammsitz befindet sich in Feldthurns, eine Filiale gibt es in Eppan und eine Tochterfirma in Zirl in Tirol. Das Unternehmen plant und installiert

WATT willst du? Dann bewirb dich bei uns als Elektrotechniker für Ausführung oder Wartung. Außerdem suchen wir viele weitere technisch begeisterte Menschen. Alle offenen Stellenangebote sind auf unserer Homepage zu finden.

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technisch anspruchsvolle und innovative Anlagen für gewerbliche und Industrie-Kunden sowie für öffentliche Einrichtungen – von Strom- und Energienetzen über Sicherheitssysteme bis hin zu Automationsanlagen. „Wir sind ein 360-Grad-Elektrotechnikunternehmen für alles, was mit Strom funktioniert“, bringt es Günther Obrist auf den Punkt. Entsprechend sind die Mitarbeiter der Obrist GmbH bei der Planung und Ausführung fachlich auf dem neuesten Stand der Technik und immer offen für neue

Lösungen. „Bei den meisten unserer Aufträge geht es nicht um 08/15-Montagen – obwohl wir das natürlich auch können“, so Obrist weiter. „Bei den meisten Projekten geht es aber vielmehr um die Frage: Was sind die individuellen Ansprüche des Bauherrn? Wie vernetze ich Systeme so, dass der Kunde den maximalen Mehrwert aus unseren Lösungen erhält?“

Viele langjährige Mitarbeiter.

Viele der Elektroinstallateure der Obrist GmbH haben ihr Handwerk im Betrieb gelernt – und

Günther Obrist, Geschäftsführer der Obrist GmbH sind geblieben. Auch die hochausgebildeten Elektroingenieure, Programmierer und Projektleiter sind dem Unternehmen meist langjährig verbunden. Die Firma Obrist wurde 1977 von Albert Obrist gegründet; 2007 ist Juniorchef Günther Obrist in die Geschäftsführung eingetreten. „In unserem Team haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit, technisch immer vorne dabei zu sein, da wir alle Systeme im Haus selbst planen, montieren, programmieren und in Betrieb nehmen“, so Günther Obrist. Diese Offenheit für Innovation hat das Unternehmen ohne Probleme durch die Corona-Krise gebracht. Dies zeigt sich auch darin, dass die Obrist GmbH derzeit gut ausgebildete Fachkräfte, aber auch Lehrlinge sucht, um weiter auf Wachstumskurs zu bleiben.


SPRECHENSTEIN

Einzigartig Wir alle werden uns wohl für immer an diese besonderen Zeiten erinnern. Vieles ist anders, doch eines ist definitiv gleich geblieben: Das Sprechenstein bei Sterzing wird auch diesen Sommer seine Gäste mit tollen Highlights überraschen.

Hof, Burg und Restaurant im märchenhaften Ensemble Das kreative Sprechenstein-Team hat die coronabedingte „Zwangspause“ dafür genutzt, um sich gänzlich seiner Leidenschaft zu widmen: der Kulinarik. In den letzten Monaten wurden neue sorgfältig ausgewählte Produkte getestet, die hofeigene Käserei in Betrieb genommen und erste Produkte fleißig produziert. Das selbstgebackene Brot aus 100 Prozent Südtiroler Getreide ist noch geschmackvoller und knuspriger gemacht worden, außerdem wurde eine spannende traditionelle Mittagskarte entworfen sowie ausgefallene abwechselnde Menüs für die abendlichen Genussmomente kreiert, um nach dem Restart wieder mit vielen Mhmmms und Wows begeistern zu können.

Chillige Wochenmitte. Doch damit nicht genug, denn schließlich genießt es sich am besten in guter Gesellschaft. Daher organisiert das Sprechenstein immer mittwochs im Juli und August exklusive Abende, an denen die neuen Kreationen und Produkte gemeinsam mit den Produzenten verköstigt werden können. Durch die limitierte Teilnehmeranzahl und dank des weitläufigen Sprechenstein-Areals ist die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet; es wird sogar ein unterhaltsames LiveProgramm geboten. Also definitiv

eine lässig-leckere Angelegenheit, zu der man sich am besten gleich anmelden sollte!

Besonderes Freiluft-Erlebnis. Alle, die es gerne etwas intimer mögen, sollten sich unbedingt auf den „Socials“ up to date halten, um die speziellen Candle-lightDinner an ausgesuchten warmen Freitagabenden nicht zu verpassen: Das idyllische SprechensteinGelände wird mit überaus großzügigen Abständen zum romantischen Freiluft-Erlebnisrestaurant und sorgt mit feinen Menüs für besonders knisternde Momente unterm Sternenhimmel. Mehr Infos zum Sprechenstein-Sommerprogramm gibt es laufend auf Instagram und Facebook oder ganz bequem via WhatsAppNewsletter, abonnierbar unter 351 8887086.

info Sprechenstein

Restaurant · Farming · Apartments Sprechenstein 1 39040 Freienfeld Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 22 Uhr 351 8887086 info@sprechenstein.it

WELCOME TO A SPECIAL SUMMER. Dieser Sommer steckt voller Überraschungen. Die schönen davon findet ihr bei uns. Stay tuned!

<<< mehr dazu


PLOSE QUELLE

Qualitätsbetriebe

Erfrischender Sommerhit

Extra

Die Plose Quelle AG ist für ihre qualitativ hochwertigen, geschmacksintensiven und originellen Getränke bekannt. Dieses Jahr gibt es erfrischende Neuigkeiten!

Mit „Alpex Supreme Tonic Water“, einer neuen Produktlinie von Tonic Water und anderen Premium-Sodas für Bars und Cocktailbars betritt die Plose Quelle AG erstmals die Welt der Mixgetränke. Damit wird das Unternehmen, das seit 1957 das hervorragende Mineralwasser aus den Plose-Quellen am Plose-Berg abfüllt und vertreibt, einmal mehr zum Botschafter von Südtiroler Qualitätsprodukten im In- und Ausland – ein Engagement, dem sich das Familienunternehmen in dritter Generation seit jeher aus Dankbarkeit und Respekt für den Südtiroler Ursprung, die Menschen und deren Tätigkeiten verschrieben hat. Dabei schützt die Plose Quelle AG die Umwelt

Weitere Informationen, viele Cocktail-Tipps sowie alle Händler in der Nähe, die Alpex in ihrem Sortiment führen: www.alpexdrinks.com Instagram: @alpex_drinks 90

rund um die Plose-Quellen und unterstützt soziale, kulturelle und sportliche Projekte im ganzen Land.

Genuss pur oder als Mixgetränk.

„Indian Dry Tonic Water“, „Italian Taste Tonic Water“, „Ginger Beer“, „Ginger Ale“, „Soda Water“ und „Bitter Lemon“: Die Alpex-Getränke mit dem unverkennbaren Steinbock als Erkennungszeichen auf dem Etikett wollen die Tresen der besten Lokale und Cocktailbars „erklimmen“. Die Getränke sind nicht nur zu Mixgetränken hervorragend geeignet, sondern auch pur der Inbegriff einer geschmackvollen alkoholfreien Erfrischung. Die neue Getränkelinie erweitert das Angebot der Plose Quelle, die bereits seit Jahren auf dem Markt für ihr raffiniertes Premium-Getränkeangebot mit BioPlose-Säften und -Nektaren, Tea Collection und Plose-Vintage-Getränken bekannt ist. Die eigene Marke Alpex steht für Topqualität und sorgt wie bei allen Plose-Produkten ohne chemische Süßstoffe, Konservierungs- und Farbstoffen für reinen Geschmack mit höchstem Genuss.

Neue Genusskreationen. „Born

on the rocks. Pure in the taste“ – bereits der Slogan verrät den eigenen und vielseitigen Geschmack eines jeden Alpex-Getränkes, das

Spirituosen, alkoholische und alkoholfreie Cocktails gleichermaßen aufwertet. Zahlreiche Barkeeper haben in der Zubereitung ihrer geschmackvollen und kreativen Cocktails bereits auf die unterschiedlichen Alpex-Mixgetränke zurückgegriffen. Alpex macht allerdings auch bei „einfachsten“ Kombinationen den Unterschied: So begeistert der klassische Gin Tonic mit „Alpex Indian Dry Tonic Water“; das „Alpex Ginger Beer“ eignet sich perfekt zu einem klassischen Moscow Mule oder mit Prosecco als neue Alternative zum herkömmlichen Spritz. „Alpex Ginger Ale“ ist hingegen ein weniger bekanntes, allerdings in Kombination mit Rum oder Wodka ausgezeichnetes Getränk. Auch für alkoholfreie Kombinationen eignet es sich perfekt – vor allem, wenn das Getränk mit einigen würzigen Noten angereichert wird. Dasselbe gilt für „Alpex

Soda Water“, das sich mit seiner langanhaltenden Perlage ausgezeichnet für prickelnde Cocktails wie dem Americano und Mojito eignet. Nicht zuletzt überzeugt der neue „Alpex Bitter Lemon“ mit besonders feiner Zitrusnote und dem Geschmack von Mandarine und Zitrone. Alpex bietet damit alle Voraussetzungen, zum neuen Sommerhit in der internationalen Mixology-Szene aufzusteigen!


LOBIS BÖDEN

Wohn(t)raum mit Stil Mit vielen einzigartigen Produktlösungen aus Holz sorgt Lobis für ein wohliges und naturnahes Wohnerlebnis.

Als Südtiroler Unternehmen mit eigener Manufaktur in Bozen hat sich die Firma Lobis auf die Herstellung, den Vertrieb und die Verlegung von Böden, Wandund Deckenverkleidungen für den Innen- und Außenbereich spezialisiert. Viele preisgekrönte Produktinnovationen finden sich im Sortiment. Neben den vielen einzigartigen Gestaltungslösungen kommt auch die „Lobis Preisgarantie“ bei den Kunden gut an. Das Unternehmen hat sich stark etabliert und will weiter in Südtirol investieren.

Natur als Designer. Das Design der Lobis-Böden ist zeitlos. Die naturbelassene Holzstruktur der Böden verleiht sowohl traditionellen Räumen als auch zeitgemäßen Wohnwelten eine besondere Note. Lobis setzt bei seinen Böden voll und ganz auf die Schaffenskraft der Natur und lässt den Facettenreichtum des Naturmaterials vollends wirken. So wie kein Baum dem anderen gleicht, so einzigartig ist auch das Design der „LobiSTIL“-Naturholzböden: Die Böden betonen die natürliche Form des Baumes und beeindrucken durch die unterschiedlichen Breiten und fallenden Längen. In handwerklicher Herstellung der charakterstarken Dielen wird jeder „LobiSTIL“-Boden zum Unikat. Die Holzböden sind gänzlich frei von Formaldehyd und Lösungsmitteln und eröffnen damit einen nachhaltigen, baubiologisch einwandfreien Wohnraum. Sommer ist Terrassenzeit. Im

Sommer verwandelt sich der Platz draußen in einen Wohnraum im Freien. Mit der „LobiTEC“-

Lobis Böden GmbH Innsbrucker Straße 27-29 39100 Bozen www.lobis.biz

Die Akustikdiele „LobiSILENT“ sorgt als Deckenverkleidung nicht nur für eine schöne Optik, sondern trägt auch zu einem angenehmen Akustikklima bei Naturholzterrasse gelingt die Verbindung von Wohnung und Garten, erzeugt sie doch ein einzigartiges offenes Wohngefühl und Gemütlichkeit. „LobiTEC“Naturholzterrassen faszinieren durch das perfekte Zusammenspiel von Design und Natürlichkeit. Ein ausgeklügeltes System mit der patentierten Fräsung, der unsichtbaren Verschraubung und den speziellen Kopfverbindungen ermöglicht die Umsetzung nahtloser, großflächiger Terrassen.

Akustikdiele für angenehmes Raumklima. Die „LobiSILENT“-

Akustikdiele verbindet edle Holzästhetik mit der Funktionalität einer schallabsorbierenden Akustikwand und -decke – und genau wegen dieser genialen Kombination wurde „LobiSILENT“ als wegweisend für die Designlandschaft mit dem „German Design Award 2020“ prämiiert. Die Akustikdiele eröffnet in der Tat einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie lässt sich beispielsweise aus demselben Material wie der Holzfußboden nahtlos an Wand und Decke fügen. In Verbindung mit dem dahinterliegenden Akustikvlies und einem Hohlraum erreicht „LobiSILENT“ eine sehr hohe Schallabsorption und erzeugt auf diese Weise ein besonders angenehmes Raumklima.

Insbesondere bei großen Flächen zeigen „LobiTEC“-Naturholzterrassen ihre nahtlose Eleganz

Die Naturholzböden „LobiSTIL“ bringen mit ihrer charaktervollen Holzstruktur, die sich auch in den Dielenbreiten und -längen widerspiegelt, ein Stück Natur in die Wohnräume 91


Qualitätsbetriebe

Extra

„Qualität auf einen Blick“

BLAUSCHILD

Das Blauschild ist mehr als nur ein blaues Schild. Es ist ein Symbol und ein Gütesiegel, das in Südtirol Qualität im Kfz-Bereich vermittelt. Vor über 30 Jahren hatten einige beherzte Junghandwerker im Kfz-Handwerk die Idee, qualifizierte Betriebe mit einem Symbol zu kennzeichnen, das den Kunden die Gewissheit für meisterhaft ausgeführte Arbeiten geben sollte. Kurze Zeit später schlug die Geburtsstunde für Blauschild.

Blauschild steht für eine Gruppe von qualitätsstarken Südtiroler Kfz-Betrieben, die sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Projekte zu verwirklichen und sich gemeinsam den wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen der Zukunft des dynamischen Kfz-Marktes zu stellen. Mitglieder führen das Qualitätssiegel Blauschild gut sichtbar im Außenbereich ihrer Werkstätten. Dass ein Kfz-Betrieb beim Blauschild-Netzwerk dabei ist, merkt man aber vor allem daran, dass er nach einem klar vorgegebenen Regelwerk vorgeht, um den Kunden beste Qualität, Transpa92

renz und umfassenden Service zu gewährleisten. Im Gespräch mit Mirko Quinz, dem Projektleiter von Blauschild, zu den Vorteilen für Kunden und Mitglieder. Herr Quinz, welche Kriterien muss eine Werkstatt erfüllen, um im Blauschild-Netzwerk aufgenommen zu werden? MIRKO QUINZ: Ein Fachbetrieb aus den Bereichen Kfz-Mechatronik und/oder Karosserietechnik muss dazu zunächst ein Audit bestehen und daraufhin künftig nach einem klar definierten Regelwerk vorgehen. In verschiedenen Zeit-

abständen führt die Südtiroler Autogewerbe Gen.m.b.H (SAG), der das Netzwerk zugeordnet ist, vereinbarte wie auch unangemeldete Stichproben durch, um die Einhaltung der Anforderungen sicherzustellen. Auf diese Weise will das Netzwerk Blauschild den Kunden die Gewissheit geben,

dass ihr Auto bei einem Blauschild-Betrieb in guten Händen ist. Warum sollten Kunden einer Blauschild-Werkstatt den Vorzug geben? Wer sein Fahrzeug einer Blauschild-Werkstatt anvertraut, kann


Kunden hundertprozentig ehrlich und korrekt zu verhalten. Dazu gehört auch, dass Versprochenes eingehalten wird – seien dies terminliche wie preisliche Absprachen oder auch leistungsbezogene Vereinbarungen, wie zum Beispiel, ob ausschließlich Originalteile verwendet werden sollen. Wie viele Blauschild-Werkstätten gibt es, und worin liegen die Vorteile für Mitglieder?

Welche Ziele verfolgt Blauschild? Blauschild baut auf folgende vier Grundpfeiler auf: qualitätssichere Reparaturleistungen, gediegener Service, Transparenz und Seriosität. Damit wollen wir den Autofahrern die Sicherheit im Straßenverkehr garantieren und das Vertrauen in ihre Kfz-Werkstatt stärken. Mit dem Blauschild-Netzwerk wollen wir neue Maßstäbe in Sachen Kundenzufriedenheit, technische Dienstleistung und

Derzeit zählt das BlauschildNetzwerk 43 Werkstätten im KfzMechatronik- und Karosseriebereich in ganz Südtirol. Ständig melden sich neue Betriebe an, Mirko Quinz, Projektleiter Blauum ins Netzwerk aufgenommen schild und Geschäftsführer des zu werden. Die Vorteile für die SAG-Konsortiums Mitglieder liegen auf der Hand: sicher sein, dass alle Arbeiten So ist beispielsweise der Auftritt von zertifizierten und geprüften als Gruppe gegenüber Behörden Fachleuten durchgeführt werden. wesentlich wirksamer. Blauschild Die Werkstätten halten sich an ein fungiert als Interessensvertretung geprüftes Regelwerk, das dem vor der Autonomen Provinz, vor Kunden höchste Transparenz ge- Behörden und anderen Intewährleistet. Auch legt das Regel- ressensgruppen. Auch werden werk fest, dass sich die Mitarbeiter regelmäßig Mitarbeiterkurse für der Blauschild-Werkstätten ständig Mitlieder organisiert, um sicherzufortbilden, um auf Dauer beste stellen, dass die Betriebe auf dem Qualität sicherzustellen. Das Wis- neuesten Stand bleiben. Gemeinsen, dass same Werbekampagnen informiebereitet und Blauschild-Werkstätten den Mitgliedsbetrieben Projekt Blauschild-App mit vielen außerdem für die durchgeführte ren zu aktuellen Themen und nützlichen Infos weitergeleitet. Das Netzwerk arbeitet Reparatur und die damit zusam- Aktionen. menhängende Arbeit dieProjektes volle darüberDie hinaus mit gemeinsamen Vision und Mission des App bietet einen bequemen Verantwortung übernehmen, gibt Geschäftspartnern wie SüdtiroBlauschild Dienst für die Südtiroler Autofahrer. große Sicherheit. Werden über ler Versicherungen zusammen den vereinbarten Auftrags umfang und übernimmt in Kooperation „Unsere Mission ist unsere LeidenDort findet man Erinnerungen für hinaus Schwachstellen festgestellt, mit diesen die Schadensabwickschaft! wollen deminformiert; Autofahrer diedieRevision, Erneuerung der VersiwirdWir der Kunde vorab lung für Kunden. Wichtige so kann er entscheiden, ob diese Informationen, darunter neueHilfe bei einem die Sicherheit im Straßenverkehr cherung und auch Mängel ebenfalls behoben wer- Gesetzesvorschriften betreffend Autounfall (Ausfüllen des Unfallgarantieren daserVertrauen in Kfz-Bereich, den sollen.und Wünscht das nicht, den werden vom so wird seine Entscheidung zur Netzwerk verständlich und auf seine Kfz-Werkstatt stärken. Qua- berichtes usw.). Benötigt ein User Erinnerung schriftlich festgehal- das Wesentliche zusammengefasst nochund einen kann litätssichere Reparaturleistungen, ten. Blauschild-Werkstätten sind aufbereitet den Abschleppdienst, Mitgliedsverpflichtet, sich gegenüber den betrieben bereitgestellt. gediegener Service sowie Trans- er den nächstgelegenen 24-Stun-

parenz und Seriosität sind unsere vier Pfeiler, auf die der Kunde von Blauschild-Werkstätten garantiert bauen kann.“ betont Mirko Quinz, Projektleiter Blauschild und Geschäftsführer des SAG-Konsortiums. „Mit dem Blauschild- Netzwerk wollen wir neue Maßstäbe setzen und uns in der Ausrichtung nach Kundenzufriedenheit, technischer Dienstleistung und organisatorisch ständig verbessern“, so Mirko Quinz. Schon jetzt ist es gelungen ganz Südtirol mit Blauschild-Betrieben abzudecken. Getrost kann von einer

organisatorische Verbesserung setzen. Der Erfolg gibt uns recht: Schon heute ist es uns gelungen, ganz Südtirol mit Blauschild-Betrieben abzudecken. Die besten Kfz-Betriebe des Landes finden sich unter dem Dach von Blauschild, darunter viele motivierte Unternehmer, die gemeinsam nach vorne schauen und ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich besten Service für zufriedene Kunden zu garantieren.

den-Abschleppdienst aufgrund der GPS-Standorterfassung anrufen. Als Highlight bietet die App noch einen Radarmelder, wo die Autofahrer selbst Radarkontrollen, Stau, Polizeikontrollen oder sonstiges eintragen können. Alle User, welche in den Umkreis der eingetragenen Meldung fahren, bekommen eine Push-Mitteilung als Warnung.

info Blauschild-App mit nützlichen Infos

Mit der eigenen App bietet Blauschild einen bequemen Dienst für die Südtiroler Autofahrer. Man wird zu anstehenden Revisionen erinnert, ebenso zur Fälligkeit der Versicherung, und außerdem bietet die App praktische Informationen bei einem Autounfall. Benötigt ein User einen Abschleppdienst, kann er den nächstgelegenen 24-StundenAbschleppdienst aufgrund der GPS-Standorterfassung anrufen. Ein weiteres Highlight ist ein Radarmelder, bei dem Autofahrer Radarkontrollen, Stau, Polizeikontrollen oder

sonstiges selbst eintragen können. Alle User, die im Umkreis der eingetragenen Meldung unterwegs sind, bekommen eine Push-Mitteilung als Warnung. Download zur App: App Download:

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Impressum

Empörender Vorfall Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Mittwoch, 2. Juni

Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Stephanie Risse (sr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info

Juni 1920

Die Schwimmschule in Brixen Mittwoch, 2. Juni 1920 „Gedanken sind zollfrei“ – ob sie aber auch immer geeignet sind, veröffentlicht zu werden – und sei es in stilgerechtester Weise – ist eine andere Frage. Besonders wenn sie einer objektiven Beurteilung nicht standzuhalten vermögen und obendrein geeignet sind, andere zu schädigen. Ich selbst und mit mir wohl die meisten regelmäßigen Besucher

Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Juli 2020 Nächster Redaktionsschluss: 10. Juli 2020 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

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der Anstalt konnten bisher von all den geschilderten Uebelständen nichts entdecken, was auch nur im geringsten dazu angetan wäre, einem die Wohltat des Badens zu verleiden. Sollte sich jedoch hie und da einmal eine wirklich unangebrachte Handlung durch die – gottlob – noch übermütige Jugend ereignet haben, so wäre es wohl eher am Platze gewesen, das verantwortliche Badepersonal auf derartige Unarten persönlich aufmerksam zu machen, als derartige – doch nur vereinzelt vorkommende Ungehörigkeiten – als allgemeine Erscheinung öffentlich zu brandmarken. Ich denke, daß die meisten Badebesucher mit mir einer Meinung sein werden, die Jugend sich ihres Lebens freuen zu lassen, sofern sie ihre „Hottentottentänze“ nicht auf unseren Bäuchen ausführt und uns die Sonne nicht verstellt. Übrigens sei dem Badepersonal zur Ehre gesagt, daß es redlich bedacht ist, die Ordnung in der

Badeanstalt aufrecht zu halten. Daß sich ab und zu einmal ein Junge „schlecht benimmt“, ist wohl keine Brixener Spezialität. Es wäre nur bedauerlich, wenn sich durch griesgrämige Kritisierungen ein Teil unserer erholungsbedürftigen Mitmenschen abhalten ließe, das Bad zu besuchen. (Wir schließen hiermit die Kontroverse über diese Angelegenheit mit der Erklärung, daß wir mit Rücksicht auf die Persönlichkeit des Verfassers der ersten Zuschrift nur notgedrungen Raum gaben. Die städtische Schwimmschule bedeutet seit Jahren eine Wohltat für die Bevölkerung und verdient alle Empfehlung. Zumal seit den baulichen Veränderungen während der Kriegszeit kann jedermann ohne Ausnahme die Anstalt mit voller Beruhigung besuchen. D. Red.)

Montag, 31. Mai, wurde Herr Johann Kopiel, Buchhalter und Kaufmann in Brixen, zu Grabe getragen. Dabei ereignete sich ein grauenerregender Vorfall. Ein Träger war nämlich so sternhagelvoll betrunken, daß die übrigen nicht mehr das Gleichgewicht zu halten vermochten und der Sarg beim Eintritt in die Arkaden zur Erde fiel. Herr Wieser nahm sich zu rechter Zeit der Sache an,

indem er aushilfsweise den Sarg noch den restlichen Weg bis zur Grabstätte tragen half! Bei dieser Gelegenheit wurde auch allgemein dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß in Zukunft der Sarg an die Tragbahre angeschnallt werden möge, um womöglich ähnlichen Vorfällen vorzubeugen. Herr Kopiel war der Schwiegersohn der bekannten Gasthofbesitzerin „Zum Gold. Lamm“ in Brixen, Frau Plattner, und stand erst im 42. Lebensjahre. Weiteren Kreisen ist Herr Kopiel vorteilhaft bekannt geworden von seiner Tätigkeit als Buchhalter bei der ehemaligen Brixener Großhandlungsfirma Walde. Herr Kopiel hiterließ eine trauernde Gattin und sechs unmündige Kinder. R.I.P.

Die Leine für bösartige Hunde Mittwoch, 2. Juni 1920 Öfters kann man die Wahrnehmung machen, daß Radler oder Motorfahrer, die vom Bahnhof oder von Vahrn herein in die Stadt kommen, von Hunden angefallen und in die Beine gebissen werden. Bemerkenswert ist, daß, wenn ein solcher Vorfall vorkommt, die Hundebesitzer oft noch diesen Unfug belachen. Da mit Anzeigen niemand belästigen will, wäre es vielleicht angebracht, den Maulkorbzwang für solche Hunde einzuführen, falls nicht der Waffenmeister solche Köter beseitigen darf.

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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„Aufgeben ist keine Option: Wir müssen nach vorne schauen!“ Hannes Gasser Unternehmer, Brixen

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