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Politik & Gesellschaft
Die stillen Helden BRIXEN: Seit fast zwei Jahren kämpft das Brixner Krankenhaus gegen die Pandemie. Nach wie vor stellt die Behandlung von Coronapatienten die Fachkräfte vor große Herausforderungen. Sie erzählen dem „Brixner“, was in diesem Winter anders ist als in den Vorjahren.
„Wir können das Wort Corona ebenfalls kaum noch hören, aber die Pandemie ist trotzdem da. Wir müssen die Situation akzeptieren und weitermachen.“ Man sieht Dr. Othmar Bernhart die Anstrengungen der letzten Monate an, wenn er über das Thema spricht. Der Primar der Inneren Medizin des Brixner Krankenhauses betreut seit Anfang der Pandemie immer wieder Coronapatienten. Zwischenzeitlich, nach der dritten Welle Ende April und vor der vierten Ende November, herrschte im Krankenhaus zwar ein Rotationsprinzip – jede Station stellte im Wechsel ein Isolierzimmer für Covid-19-Patienten frei, um alle Bereiche etwas zu entlasten. Mit steigenden Fallzahlen wurde das jedoch zu unübersichtlich, und seit wenigen Wochen ist erneut eine Station samt Ärzte- und Pflegepersonal nötig, die sich ausschließlich um Covid-Patienten kümmert. Ein Besuch.
Ein eingespieltes Team Die Station befindet sich im dritten Stock des Krankenhauses in einem der Flügel der Inneren Medizin. Ein großes gelbes Schild an der Tür erinnert daran, dass sich dahinter die Covid-Abteilung befindet. Elf Doppelzimmer, also 22 Betten, stehen hier normalerweise für Patienten zur Verfügung;
p KÄMPFEN TAG FÜR TAG FÜR IHRE PATIENTEN: Die Pflegekräfte Martina, Hanna und Valerio arbeiten auf der Covid-Station des Brixner Krankenhauses
ein Zimmer wurde übergangsweise zu einem Pausenraum umfunktioniert, ein anderes dient dem Personal dazu, sich umzuziehen. Übrig bleiben neun Zimmer zu jeweils zwei Patienten, die in den letzten Wochen teilweise vollbelegt waren; zum Zeitpunkt unseres Besuchs ist es gerade etwas ruhiger. Insgesamt arbeiten drei Pflegekräfte zeitgleich in der Abteilung, eine Pflegekraft kümmert sich um jeweils sechs Patienten; tagsüber ist zudem eine Pflegehelferin auf der Station, die hilft, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Waschen, putzen, Bettlaken wechseln sowie richtig und hygienisch entsorgen, damit keine Erreger nach draußen gelangen – all das ist in der Covid-Station besonders wichtig. Doris Prosch ist seit Jänner 2021 die Pflegekoordinatorin für die Covid-Abteilung. Davor betreute sie Patienten der Inneren Medizin und der Palliativstation. Sie strahlt eine unglaubliche Wärme und Positivität aus, als sie den „Brixner“ vor der Covid-Station empfängt; sie spricht ruhig, gefasst über den Stress und die Herausforderungen, denen sie und ihr Team sich seit 22 Monaten Tag für Tag stellt. Es ist ein Kampf gegen eine Krankheit, gegen die es nach wie vor kaum Behandlungsmöglichkeiten, sehr wohl aber eine Impfung gibt. Sie erklärt den Ablauf der Pflegekräfte: Bevor man die Station betritt, tauscht man seine Kleidung gegen Arbeitskleidung. Es folgen die zusätzlichen Schutzmaß-