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URLAUB & FREIZEIT
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Reise
Foto: Sardaigne en Liberté
38 Natur +Umwelt 2 | 22
Der freie Tag bietet viele Optionen: Da ist die langgezogene Badebucht von Tancau, die vom Hotel aus zu Fuß zu erreichen ist. Ein Strandspaziergang bis Arbatax lockt, um dort im Fisch-Restaurant regionale Köstlichkeiten zu probieren. Der Linienbus fährt hinauf ins sardische Berg dorf Baunei, wo man durch enge Gasse schlendern kann. Alle gemeinsam wandern wir am kommenden Tag zum Monte Oro. Von dem Kalkstein-Gipfel bietet sich ein gigantischer Ausblick über Küstenlinie und Meer auf der einen Seite, und die fruchtbare Flussebene auf der anderen Seite, die von Bergen umgeben ist wie von einem Amphitheater.
Schroffe Felsen und versteckte Buchten: S ardiniens Ostküste ist eine Entdeckungsreise wert.
UMWELTFREUNDLICH REISEN
WILDE SCHÖNHEIT Alte Köhlerwege und smaragdfarbenes Meer bietet eine Wanderreise an Sardiniens Ostküste.
I
m Morgengrauen zeichnet sie sich ab, die ersehnte Insel: Sardinien. Der Himmel changiert in allen Rottönen, Möwen fliegen über das Schiff. Emsiges Treiben empfängt uns im Naturhafen von Olbia. Wir wollen aber in einsamere Gefilde, unser Ziel ist die Ogliastra im Osten der Insel. Von S. Maria Navarrese aus machen wir uns auf zu einer Küstenwanderung. Wir möchten die imposante weiße Felsnadel »Pedra Longa« sehen. Der Küstenpfad dahin führt durch Macchia, es riecht nach Süden. Jetzt im Herbst sind die Früchte des Erdbeerbaums »Corbezzolo« reif, wir naschen einige Früchte. Frei laufende Ziegen mit Glöckchen tauchen auf oder sind im Unterholz zu hören. Wir bekommen ein erstes Gefühl für die Region. Tags darauf erkunden wir von einem Boot aus die Küste. Leichter Wind weht
uns um die Nase. Holz knarzt. Wellen klatschen gegen den Bug. Was für ein Anblick: Über Kilometer hinweg gehört die imposante Steilküste nur dem Meer und den Vögeln, die dort nisten. Ab und zu öffnen sich die Felsen zu kleinen Buchten. Wir ankern für einen Badestopp. Das smaragdfarbene Wasser ist noch warm.
AUF HIRTENPFADEN Der nächste Tag bringt uns auf ehemalige Hirtenpfade und Köhlerwege. Einst dienten sie dazu, Ware von der Hochebene und den waldreichen Berghängen zu den kleinen Naturhäfen am Meer zu bringen. Stella und Pistacchio begleiten uns. Die trittsicheren Esel sind freundliche Begleiter. Willig erklimmen sie auch hohe Felsstufen. Zwar halten wir sie am Zügel, doch wer führt hier eigentlich wen?
OBSTBÄUME PFLANZEN Ein Ausflug führt uns in den »Foodforest« von Stefania und Salvatore. Auf einer ehemaligen Brache bei Tortolì ziehen die beiden mit viel Liebe verschiedene Bäume, vor allem Obstbäume. Diese schützen den Boden vor Erosion, speichern Kohlenstoff und bieten vielen Arten Lebensraum. Unter ihrer Anleitung setzen wir selbst ein paar Bäumchen. Abends besuchen wir Vivian, die hier in der Ogliastra eine »bottega«, ein uraltes Dorfhaus restauriert hat. Gemeinsam mit ihr stellen wir Culurgionis her, Teigtaschen mit Kartoffel-Käse-Füllung. Im Innenhof ihres Hauses beschließen wir mit einem festlichen Essen unsere Reise. Der Abschied fällt nicht leicht, doch eine Stadtführung durch Livorno mildert das Inselweh. Erholt und voller Eindrücke kehren wir nach Hause zurück. Lucia Vogel
REISETERMIN 5. bis 16. Oktober 2022 Infos zu Reisepreis und Anmeldung BUND-Reisen ReiseCenter am Stresemannplatz Stresemannplatz 10, 90489 Nürnberg Tel. 09 11/ 5 88 88-20 www.bund-reisen.de