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#05 | Mai 2022 | 4,90 € | 7,25 CHF

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KRÄUTER, IRISSTAUDEN, & CO.

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STADT, LAND, FLUSS Auftakt der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein

GENUSS IM GLAS Spritzige Frühlingsweine zum Start in die Grillsaison

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 05.2022

INHALT

Nr05

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Lust auf …

Land & Leute

06 - 07

Entenkinder und Nestbau im Freiburger Seepark 22 - 23

Impressionen Insektenhotels

08 - 09

Erkunden & Erleben Stadt, Land, Fluss: Ausflugsziel Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein 10 - 13

14

„Sich erden ist ein Geschenk“: Setzlinge, Kräuter & Co. 15 - 17

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Kolumnen

„Die Kunst der Stille“ – ein neuer Film über den berühmten Pantomimen Marcel Marceau 26 - 27

Blühende Himmelsstürmer: einjährige Kletterpflanzen für Balkon und Garten 18 - 19 Blütenmeer: die Irisgärtnerei Schott in Hecklingen 20 - 21

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Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

17, 23, 25

Kunst & Kultur

Titelthema Ab in den Garten

Lika Nüssli packt die Geschichte der Schweizer Verdingkinder in einen Comic 24 - 25


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Blüten übe

Franz Xaver

Wein- & Sekt- Guide 28 - 29

Eiswein & Co.: die Prädikatsweine der Edition Schloss Bürgeln 40 - 41

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Demenz: häufige Folge eines Schlaganfalls

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Spritzige Frühlingsweine zum Start in die Grillsaison 42 - 47

REGIO-Mobil

Kochen mit Leib und Seele: der „Badische Heldt“ in Au 30 - 33

Kalender

65 Jahre in der Autobranche: Geschäftsführer Franz Xaver Grünwald im Autohaus Gehlert 57

Feine Rezepte mit Frühlingsund Wildkräutern 34 - 37

Ausstellungen, Konzerte & Events Termine in der REGIO 48 - 55

Schlemmen & Sürpfeln

Merkles Küchenliebling: gehaltvoller Kaiserschmarrn

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Whisky aus dem Schwarzwald: die Destillerie Bimmerle stellt den Evermann-Clan vor 38 - 39

Dory Sontheimer über ihre tragische Familiengeschichte

REGIO-Markt Urlaubsgefühle zu Hause: Sonnenschutz vom Experten

Horche se mol! 58

56

Inhaltsverzeichnis

Gesund & fit

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Lust auf REGIO | 05.2022

LUST AUF…

06 Vertikaler Terrassengarten Mit dieser dekorativen Pflanzenleiter lassen sich Grün- und Blühpflanzen wunderbar platzsparend auf der Terrasse unterbringen. Auf der untersten Etage kommen große Töpfe unter, auf der obersten die hohen. Das imprägnierte Kiefernholz hat mit Wettereskapaden kein Problem. Das Gestell einfach anlehnen, mit Töpfen beschweren, fertig. Pflanzenständer Maserno von Freeport Park Gesehen im Online-Shop: www.wayfair.de Preis: 99,99 Euro Foto: © Freeport Park

Verdiente Pause Super für die ruhige Ecke auf der Terrasse oder im Gärtchen: das Holzschild im Vintage-Look. Die Handarbeit vom Bauernhof verkündet auf Alemannisch, was angesagt ist, nämlich Pause machen – Verschnaufen – und das Nichtstun genießen. Schwarzwaldscheune, Langestraße 38 – 42 79183 Waldkirch die-schwarzwald-scheune.de Gesehen im Online-Shop: www.studiok-online.com/ schwarzwald/schwarzwaldprodukte Preis: 19 Euro Lust auf …

Foto: © Silke Volk


Sonnengespeiste Lichtbälle Abends wieder länger draußen sitzen – für Unverfrorene ist das jetzt schon möglich. Um nicht im Dunkeln sitzen zu müssen, kann man eine Lichterkette auf die Terrasse oder in einen Baum im Garten hängen. Dann erleuchten zehn Lampions die Zeit nach der Dämmerung. Und das Tolle an der Sache: Die Lichterkette braucht kein Stromkabel. Sie wird aus Solarenergie gespeist. LED-Solar-Lichterkette Lampions Depot Rheinfelden, Kapuzinerstraße 5 Auch in Freiburg, Lahr und im Online-Shop: www.depot-online.de Preis: 14,99 Euro Foto: © Depot

Altenglisches Gartenfeeling Wer nicht nur praktisch, sondern auch stilecht gärtnern will, findet in diesem schürzenartigen Gürtel ein ideales Accessoire. Kleine Gartengeräte, Schnüre oder anderer Kleinkram, den es beim Arbeiten im Garten braucht, lassen sich gut in den Fächern verstauen. Der verstellbare Gürtel aus Kunstleder ist genauso robust wie das Jutetäschchen.

Bu n te Gar te n ze i t Gartengerätegürtel Rosendruck Gesehen bei: Landhaus Ettenbühl Online-Shop: www.landhaus-ettenbuehl.de/leshop Preis: 14,90 Euro Foto: © Landhaus Ettenbühl

Flauschig weich

Super sanft geht dieses mit Wollresten gefüllte Kissen mit den Knien von eifrigen Gärtnerinnen und Gärtnern um. Es unterstützt das rückenschonende Arbeiten im Garten und verhindert, dass die Kniegelenke ramponiert werden. Außerdem dient es in ungemütlichen Zeiten auch mal als warmes Sitzkissen. Das Kissen ist schmutzunempfindlich: einfach abrubbeln, die Unterseite aus Nylon kurz abwischen. Garten-Kniekissen von Tweedmill Gesehen im Online-Shop: www.die-wolldecke.de Preis: 39 Euro Foto: © Tweedmill


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MPRESSIONEN Insektenhotels

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Nicht nur in der freien Natur, auch in Gärten helfen viele Nützlinge wie Hummeln, Wildbienen, Schlupf-, Falten- und Wegwespen, Florfliegen oder Ohrwürmer als biologische Schädlingsbekämpfer, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Seit den 1990er-Jahren sind daher Insektenhotels im Trend: Naturnahe Gärtner bieten den Nützlingen Unterschlupf. Sie werden aber auch zu Lehrzwecken gebaut, um in Gartenschauen oder Parkanlagen die Biologie der Insekten und den Naturschutz anschaulich zu machen. mos


Insektenhotels werden im Handel in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Ausstattungen als Bausätze oder Fertigmodelle angeboten. Heimwerker konstruieren und gestalten selbst. Die Formenvielfalt reicht von kleinen kreativen Einzelbauten bis zu großen, schrankartigen Modellen.

Individuell gestaltete Insektenhotels werden oft in Eigenarbeit von Naturschutzgruppen oder von Garten- und Landschaftsbaubetrieben errichtet. Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock.com/Nedomacki; Barmalini; Emer1940; Irena_Iris_Szewczyk


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Nach langer Bauzeit wurde Ende April die 29. Baden-Württembergische Landesgartenschau eröffnet: in Neuenburg, der kleinsten Stadt, die jemals eine solche Präsentation von Grünflächen-, Garten- und Landschaftsgestaltung ausrichtete. Viel Prominenz aus „the Länd“, dem Elsass und der Schweiz war dabei, als die Tore sich öffneten – für 164 Tage. Danach wird das Land zwischen Stadt und Fluss zum Naherholungsgebiet für alle.

Erkunden & Erleben

Text & Fotos: Erika Weisser

Wer zu Fuß von dem westlich von Neuenburg gelegenen Stadtpark am Wuhrloch weiter in Richtung Westen zu den Rheinwiesen geht, muss zwei verkehrsreiche Straßen unterqueren – die Autobahn A5 und die Westtangente. Doch hier unten ist davon nicht viel zu spüren: Die aus der Schweiz stammende Sulzburger Künstlerin Léonie von Roten hat die beiden lange vernachlässigten und bis vor Kurzem ziemlich düsteren und ausgesprochen unwirtlichen Unterführungsröhren in eine farbenfrohe, gut beleuchtete Freskengalerie verwandelt. Seither hat man das Gefühl, durch ein artenreiches Biotop zu spazieren, in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt einzutauchen. Urtierchen

und andere Wasserbewohner bevölkern die blaugrundigen Wände des ersten Tunnels, Schmetterlinge, Eidechsen und eine beeindruckende Gottesanbeterin beleben das bunt bemalte Beton-Mauerwerk des zweiten.

Stadt. Land. Fluss. Auch der Weg zwischen den beiden insgesamt 23 Hektar großen Parkteilen der Landesgartenschau wurde neu gestaltet. Hier grünt und blüht es, kleinere Trockenmauern und Bruchsteinportale an den Durchgängen schaffen neue Lebensräume für Insekten und diverse kleine

Bodenbewohner. Die ersten Vorboten des künftigen Gewimmels machen sich schon bemerkbar: Hummeln summen in der duftenden Luft, emsige Ameisen kreuzen den Weg, hie und da deutet sich ein Maulwurfshügel an, wärmen sich Eidechsen in der Sonne.


Durch die neu gestaltete Unterquerung der A5 (l.u.) gelangt man von der Stadt zum naturnah gestalteten Rhein (r.), der symbolisch auch in den blühenden Beeten (l.) der Landesgartenschau in Neuenburg präsent ist.

Dieser Weg ist nur ein Teil der barrierefreien Verbindung, die die Stadt Neuenburg am Rhein nach vielen Jahrzehnten der Trennung wieder mit dem namensgebenden Fluss zusammenbringt. Vom viel höher gelegenen Stadtzentrum und dem Platz des 1525 von einem verheerenden Hochwasser zerstörten Münsters aus gelangt man auf die neue Zähringerbrücke, die über die B 378 führt. Sie mündet in den Bertholdturm, von dessen 36 Meter hoher Aussichtsplattform man

per Aufzug hinunter in den Stadtpark am Wuhrloch fahren kann. Dieses „Loch“, ein kleiner See, ein Überbleibsel des vor seiner Begradigung bis an die Stadt heranreichenden Altrheins, ist eine wahre Oase, die Besucher zum Verweilen einlädt: Die Ufer und der einmündende Klemmbach wurden renaturiert, schöner alter Baumbestand sorgt für angenehmen Schatten,

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Foto: © iStock.com/alejandrophotography

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BUNTES & GRÜNES

Ab in den

Wer gerne gärtnert, steht schon lange in den Startlöchern. Nach außergewöhnlich kalten Tagen im April gibt es nun endlich ausgiebig Gelegenheit, den Garten oder Balkon herauszuputzen. Ob Nützliches oder Schönes, artenreiche Kräutervielfalt oder flammende Blütenpracht – in der REGIO finden sich beste Voraussetzungen, um Gartenträume wahr werden zu lassen.


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Carolin Urban hat mit ihrer Freiland-Gärtnerei ein Paradies für Pflanzen und Tiere geschaffen. Auf Märkten und im Online-Shop bietet sie eine Vielfalt von Demeter-Stauden, alten Gemüsesorten und Kräutern an. Die Gärtnerin aus Leidenschaft will mit Hilfe von „Genussrechten“ expandieren. Text & Fotos: Heide Bergmann

Am Ortseingang von SchallstadtLeutersberg: Häuser, asphaltierte Garagenzufahrten und Getreidefelder. Dazwischen ein bunter, wuseliger Garten. „Kräutergarten Urban“ steht auf der Tafel am Eingang. Seit 2017 ackert, sät und pflanzt hier die Staudengärtnerin Carolin Urban. Beim Besuch im März trägt der Garten noch sein Winterkleid aus dürren Stängeln, trockenen Gräsern und Samenständen. Insekten haben darin überwintert und brauchen noch etwas Zeit zum Schlüpfen. Zahlreiche Wildbienen sind bereits unterwegs und legen ihre Eier in Bambusröhren ab, eine Gruppe Honigbienen krabbelt am Teich. In fünf Jahren ist hier ein Ökogarten entstanden, der vor Pflanzen- und Tierarten überquillt. Da gibt es Beete mit Tee- und Küchenkräutern,

Wildstauden und Beerensträuchern, Steinmauern, Kompost und Totholzhaufen – ein Lebensraum für Eidechsen, Käfer, Hummeln und Co. Am Weg entlang wachsen Rosmarin und Salbei, auf den Pflanztischen drängen sich beschilderte Töpfe mit Jungpflanzen, und in den Folienhäusern sprießen Paprika- und Tomatensetzlinge.

Von Hamburg St. Pauli in den Breisgau Carolin Urban ist in einer DemeterGärtnerei in Oberfranken aufgewachsen. Dennoch wusste die 39-Jährige lange Zeit nicht, was sie beruflich einmal machen möchte. Über den

„Umweg“ als Fotografin in Stuttgart und als Betreiberin einer Bar auf Hamburg-St. Pauli wurde ihr schließlich bewusst: „Das ist nicht meins.“ 2014 zieht sie zu ihrer Mutter und ihrem Bruder, die inzwischen im Breisgau leben, und sucht ein geeignetes Gelände für eine Gärtnerei. Das stellt sich als sehr schwierig heraus. Schließlich findet sie das Gelände in Leutersberg. Es hat zwar nur 1800 Quadratmeter, aber die zupackende Frau will nicht länger warten und legt einfach los. Von Hand hebt sie die Beete aus, weil sie das Ökosystem schonen will, errichtet Folienhäuser und Pflanztische. Ihre Mutter hilft ihr dabei. Viele lange, anstrengende Arbeitstage stecken in dem Garten. Dennoch ist Carolin Urban

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Titelthema

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„SICH ERDEN IST EIN GESCHENK“


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Die Hornveilchen mischen das Farbenspektrum im Frühjahr auf (o.), der Wiesensalbei ziert jede Grünfläche mit seinen üppigen Blüten (u.).

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überzeugt, sich für den richtigen Beruf entschieden zu haben. „Beim Gärtnern ist man ganz bei sich. Man beschäftigt sich mit dem Leben. Sich erden, entdecken, beobachten – das ist ein Geschenk. Das entspricht mir.“

Titelthema

Bunte, farbige Sorten Die Gärtnerei bietet heute ein umfangreiches Pflanzensortiment. Ein Schwerpunkt sind die Kräuter. Es gibt mehrere Sorten Thymian, Basilikum, Minzen, Salat-, Teeund Heilkräuter sowie unbekannte Arten wie Paprika-Basilikum, Salzkraut (Agretti), Minz-Verbene oder Tulsi. Frische Küchenkräuter und essbare Blüten liefert Carolin Urban an die örtliche Gastronomie.

Getrocknete Tees und Kräutersalze sind im Online-Shop und in einigen Naturkostläden erhältlich. Auch das Staudensortiment kann sich sehen lassen: Es reicht von Glockenblumen, Iris, Staudenmohn bis zu Schmetterlingsmagneten wie Karden, Königskerzen, Fetthenne oder Disteln. Alte, vergessene Sorten zu erhalten ist der engagierten Gärtnerin ein wichtiges Anliegen, dafür kooperiert sie mit dem Verband ProSpecieRara. So zieht sie Setzlinge von Palmkohl, Bunte Randen, Erdmandel, Zuckerwurz oder bunte Rauken an sowie über 40 Tomatensorten. „Eine gewöhnliche Gärtnerei bietet oft Standardsorten an. Daher bieten wir eher das Besondere, etwa bunte und farbige Sorten oder alte Lokalsorten“, erklärt Carolin Urban. Neu sind Setzlinge von Winterkulturen wie Mangold, Blattkohlarten oder Asiasalaten. Sie sind im Kommen und gerade für unsere milde Klimazone interessant. Künftig möchte Urban Gemüsesetzlinge von März bis November anbieten. Von ihren Kräutern und Wildpflanzen gewinnt sie stets den Samen. Denn sie ist überzeugt: „Nichts keimt besser als

eigenes Saatgut. Darum, und weil mir eine besondere Anpassung an meinen Standort wichtig ist, versuche ich, möglichst alle Pflanzen selbst zu vermehren.“ Alle Produkte sind bio- und Demeter-zertifiziert. „Meine Pflanzen kommen in Bioerde mit Schafwollpellets, die sich sehr langsam umsetzen“, erklärt die Gärtnerin. Vergleicht man ihre Pflanzen mit denen vom Baumarkt, die aus holländischen oder italienischen Gewächshäusern stammen und kräftig gedüngt sind, fallen sie je nach Jahreszeit eher klein

Foto: © Carolin Urban

Carolin Urban ist mit ihrer FreilandGärtnerei so erfolgreich, dass sie bald umziehen muss.


Setzlings- und Pflanzenverkauf:

Termine in der Gärtnerei in Schallstadt nach Vereinbarung Aktuelles, Shop, Infos über Genussrechte: www.kraeutergarten-urban.de

aus, aber dafür sind sie robust. „Ich habe kein Gewächshaus. Ich ziehe die Jungpflanzen im Folientunnel, und sobald es möglich ist, kommen sie raus. Die meisten müssen draußen überwintern und sind an die Klimazone angepasst. Mein Salbei sieht im März noch ein bisschen dünn aus, aber ist er einmal gepflanzt, dann explodiert er im Boden. Meine Pflanzen sollen beim Kunden schön sein, nicht unbedingt bei mir.“

Erlebnisgärtnerei und grüne Geldanlage Der Garten in Leutersberg ist längst zu klein geworden. Die Urbans werden ihre Gärtnerei nach Wyhl am Kaiserstuhl verlegen und künftig drei Hektar bewirtschaften. Geplant sind ein Gewächshaus, Gebäude aus Holz, Lehm und Hanfkalk, ein Hofladen, Schaubeete und viel Platz für die Teeproduktion und Kräuterverarbeitung. „Die Idee ist, eine Erlebnisgärtnerei zu schaffen, wo die Leute hinkommen, nicht nur

um etwas einzukaufen, sondern um dort zu sein, etwas zu erfahren, zu lernen, sich inspirieren zu lassen.“ Die Urbans haben inzwischen eine Gesellschaft gegründet und geben als Teil der Finanzierung Genussrechte aus. Wer interessiert ist, kann als Partner schon mit 1000 Euro einsteigen. Die jährliche Rendite wird in Form von Geld oder Naturalzins ausgezahlt. „Unser Projekt ist natürlich eine Herausforderung. Aber nur mit Herausforderungen kommt man weiter“, sagt Carolin Urban und lächelt.

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MIT DEN SCHWALBEN

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Die Heilpflanzen-Expertin über einen Maiblüher mit vielen Namen. Das Schöllkraut (Chelidonium majus) kann oft dort gefunden werden, wo Menschen ihre Blase entleeren. In schmalen Gassen, in der Ecke hinten am Bolzplatz, an Mauern und Wegrändern. Diese Pflanze liebt die Stoffe, die sich im menschlichen Urin verbergen. Bekannt ist es auch unter den Namen Augenkraut, Goldkraut, Warzenkraut und Schwalbenkraut: Alte Kräuterkundige beobachteten, dass dieses Kraut mit dem Eintreffen der Schwalben im Frühjahr zu blühen begann und mit deren Wegzug verblühte. Das Schöllkraut wird und wurde in der Volksmedizin als Warzenmittel benutzt. Der gelbe Saft, der sich in den Stängeln verbirgt, wurde auf die betreffende Stelle gegeben und so verschwanden die Warzen schnell. Innerlich ist von einer Behandlung abzusehen, denn die Pflanze ist giftig. In alten Geschichten rankt sich die Sage, dass im Schöllkraut der „Stein der Weisen“ verborgen sei, mit dessen Hilfe sich bekanntlich Gold herstellen ließ. Außerdem findet sich in einem alten „Zauberbuch“, dass Schöllkraut, zusammen mit einem Maulwurfsherz getragen, Krieg und Streit verschwinden lasse. Illustration: © Jana Schillinger

Titelthema

Samstag, 14. Mai Kaiserstühler Regionalmarkt Emmendingen

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Samstag, 7. Mai, 10 –17 Uhr Setzlingsmarkt von ProSpecieRara auf dem Mundenhof

Foto: © tas

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Sie sind ein schöner Sichtschutz und sorgen bereits zum Beginn der Balkon-Saison sehr schnell für bunte Blütenvielfalt. Einjährige Kletterpflanzen können kurzfristig wahre Wunder vollbringen und den Lieblingsplatz auf dem Balkon oder im Garten aufpeppen!

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HIMMELSSTÜRMER

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Text & Fotos: Frank von Berger

Die saisonalen Kletterkünstler sehen mit ihrem üppigen Flor nicht nur hübsch aus, sondern ermöglichen auch pfiffige Gestaltungen im Garten sowie auf Balkon und Terrasse. Dort, wo wenig Platz in der Waagerechten ist, wachsen sie in Windeseile an Kletterhilfen empor, ranken elegant an Balkongeländern entlang und hängen auch schon mal lässig über Mauern herab. Sie bieten den ganzen Sommer lang einen unkomplizierten Sichtschutz und bis zum ersten Frost einen tollen Blickfang. Die Auswahl an Arten und Sorten ist zwar nicht so riesig wie bei den klassischen Sommerblumen, aber es findet sich mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas Passendes. Himmelsstürmer wie die blauviolett blühende Glockenrebe (Cobaea scandens), die orangerot flammende Schönranke (Eccremocarpus scaber) und die drei-

farbig weiß, gelb und karminrot changierende Lappen-Prunkwinde (Ipomoea lobata), auch Sternwinde genannt, schaffen es in einer Saison locker bis in fünf Meter Höhe und sind dabei nonstop bis in den Herbst hinein mit Blüten übersät. Mit bis zu zwei Metern Wuchshöhe bleiben Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata), Klettergloxinie (Lophospermum erubescens) und Rosenkelch (Rhodochiton atrosanguineus) zwar etwas niedriger. Sie blühen aber ebenso verschwenderisch, bunt und ausdauernd. Irgendwo dazwischen liegt die Wuchshöhe von Prunkwinden (Ipomoea tricolor). Im Englischen wird diese Rankpflanze mit ihren trichterförmigen, je nach Sorte intensiv blauen oder violetten Blüten auch „Morning Glory“ genannt,


Die Prunkwinde, auch Morning Glory genannt, ist am Vormittag besonders prunkvoll.

Triebe brauchen nicht unbedingt ein Rankgerüst, sondern können auch am Boden entlangkriechen oder vom Balkon herabwallen. Von der Kapuzinerkresse gibt es übrigens auch nichtrankende Sorten, deren Triebe nur 25 Zentimeter lang werden. Damit eignen sie sich gut für die Bepflanzung von Balkonkästen und Töpfen.

denn vormittags sehen die Blüten der Prunkwinden am schönsten aus. Wer den Balkon nur am Feierabend nutzt, sollte das berücksichtigen.

Mit kulinarischer Bonusqualität Duft-Wicken (Lathyrus odoratus) wachsen je nach Sorte bis zu eineinhalb Meter hoch. Ab Juni zeigen sich große, duftende Schmetterlingsblüten in Weiß, Rosa, Rot, Blau oder Violett. Die Blütenstängel dürfen, ja sollten sogar immer wieder als Vasenschmuck geerntet werden, weil regelmäßiges Schneiden die Blühfreude der Wicken befördert. Eine farbenfrohe Kletterpflanze mit kulinarischen Bonusqualitäten ist die Echte Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Die exotisch anmutenden Blüten erfreuen mit lebhaften Gelb-, Orange- und Rottönen und sind, genauso wie die Blätter der Pflanze, sogar essbar. Mit ihrem herzhaft-scharfen Geschmack bereichern sie auch frische Salate. Die bis zu zwei Meter langen, fleischigen

Wer es besonders eilig hat, kauft jetzt beim Gärtner seines Vertrauens oder im Gartencenter vorgezogene Pflanzen. Die werden in der Regel ab Anfang Mai angeboten und zeigen oft schon erste Blüten. Preiswerter, aber etwas langwieriger ist die Selbstanzucht aus Samen. Das gelingt, ausreichend warme Temperaturen vorausgesetzt, bei Glockenrebe, Schwarzäugiger Susanne und Sternwinde aber meist problemlos. Bei Duft-Wicken, Prunkwinden und Kapuzinerkresse ist die Anzucht aus Samen sogar empfehlenswert, denn Jungpflanzen dieser Arten lassen sich nur schlecht verpflanzen. Weil alle einjährigen Schlinger sich im Eiltempo zu Höchstleistungen emporschwingen, brauchen sie reichlich Wasser und Dünger, insbesondere, wenn sie in Töpfen oder Kübeln kultiviert werden. Sind die Pflanzgefäße ausreichend groß, muss übrigens seltener gegossen werden. Eine Kletterhilfe ist allerdings obligatorisch und kann aus einem Spalier oder einem Rankobelisken aus Metall oder Holz bestehen oder aus selbst gebastelten Konstruktionen, etwa aus Weidenruten. Lassen Sie Ihrer Fantasie einfach freien Lauf, dann wachsen die einjährigen Blütenwunder schon in wenigen Wochen in den Himmel!

Kapuzinerkressen gibt es in vielen verschiedenen Farbschattierungen.

Diese Duftwicken recken die Hälse in die Sonne.

Die Lappen-Prunkwinde, die auch Sternwinde heißt, wird in einer Saison bis zu fünf Meter hoch.


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VERDINGT & VERDRÄNGT

Foto: © Caroon Museum Basel

Lust auf REGIO | 05.2022

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Im Cartoonmuseum Basel ist noch bis zum 29. Mai eine Präsentation des vielgestaltigen Werks der St. Galler Künstlerin Lika Nüssli zu sehen. Darunter sind auch Originalzeichnungen ihrer soeben erschienenen Graphic Novel „Starkes Ding“, die das schwere Leben ihres Vaters als Verdingkind in der Landwirtschaft zum Thema hat.

Land & Leute

Text: Erika Weisser

Der kleine Ernst ist 1943 sechs Jahre alt und ein fröhlicher Bub. Er lebt mit sechs Geschwistern und der Mutter auf einem Bauernhof, zu dem auch 20 Hühner, zehn Kühe, acht Kälber und andere Haustiere gehören. Der Vater ist nur selten da: Das Nachbarland Deutschland führt Krieg gegen die meisten Länder Europas, da müssen die Männer Abwehrdienst an der Grenze leisten. Ernsts Vater ist im Rheintal stationiert. Zwar muss der Junge auf dem Hof mithelfen, im Heuet oder bei der Kartoffelernte. Und er muss die Kühe auf der Weide hüten, muss aufpassen, dass keines der „verspielten und ungestümen“ Jungtiere ausbricht. Doch das ist für ihn selbstverständlich, macht ihm manchmal sogar Spaß.

Denn es gibt bei der Arbeit immer wieder auch die Gelegenheit für ein Spiel: Er liebt es, den Geschwistern oder den Tieren beim Fangis hinterherzujagen, mit den Brüdern kleine Ringkämpfe oder das Hoselupf-Spiel zu machen. Oder sich mit ihnen darin zu messen, wer die größere Heuburdi tragen kann. Außerdem schaut Ernst „so gern den Hühnern beim Fliegen zu“: Er wirft sie aus dem Fenster der Tenne. Aber nur, wenn der Vater fort ist. Als Ernst noch nicht einmal 12 ist, ändert sich sein Leben: Bauer Schweizer aus der „Höchi“ kommt daher und will einen der fünf Buben der Familie zur Arbeit auf seinem Hof anheuern. Die Eltern

beraten sich – und finden, dass sie den Zuverdienst von einem Franken am Tag gut gebrauchen könnten. Am Ostermontag 1949 bringt der Vater Ernst zum Schweizer. Und damit ändert sich das Leben des Kindes auf einen Schlag: Er hat keine ihm wohlgesinnten Menschen mehr um sich, er ist der Gewalt und der Lieblosigkeit des Schweizers, den er „Meister“ nennen muss, ganz allein ausgesetzt. Er lebt in Angst, Schrecken und Hunger, seine von daheim gewohnte Mitarbeit wird zur Zwangsarbeit. Mehr als vier Jahre lang. Ernst ist der Vater von Lika Nüssli. „Mein ganzes Leben wusste ich, dass er als Kind verdingt wurde“, sagt sie. Doch er habe nicht viel darüber


Nun zum ersten Mal auch in einem Comic. Als Würdigung der Lebensleistung nicht nur ihres Vaters. Und auch als eine Art Entschädigung.

Info

www.cartoonmuseum.ch

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Zum Buch: Starkes Ding von Lika Nüssli Edition Moderne, 2022 256 Seiten, Broschur Preis: 36 Euro

Lust auf REGIO | 05.2022 Foto: © iStock / phbcz

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Jill Köppe-Ritzenthaler lebt in Neuf-Brisach. Fürs REGIO Magazin schaut sie sich regelmäßig im Dreiländereck um. Diesmal berichtet sie über hautnahes Erleben von Zeitgeschichte. Mein Sohn ist gerade 18 Jahre alt geworden. Er hat Freunde diesund jenseits des Rheins, im Norden wie im Süden, im Osten wie im Westen Europas; Hobbys und viele Interessen, vor allem für Geschichte, das Ganze ohne viel Anstrengung. Seit einiger Zeit steht für ihn fest, dass er aus seiner Leidenschaft ein Berufsziel machen will. Wir haben uns entsprechend viel mit Geschichte und Weltpolitik beschäftigt. Bislang vor allem in Museen, in Filmen oder auf Gedenkveranstaltungen. Letztens auch an der Straßburger Uni, bei einem Vortrag zu einem deutschfranzösischen Studiengang im Fach Geschichte. Passgenaue Studienplanung sozusagen. Und doch war bei diesem Tag der offenen Tür alles anders als geplant. Denn wie bei vielen ist das Weltgeschehen mittlerweile über uns hereingebrochen und hat uns gründlich aufgemischt. Zeitzeugen sind jetzt nicht mehr nur die Dorfältesten, die von entfernten Kindertagen berichten, sondern gleichaltrige Jugendliche am anderen Ende von Europa, die

noch in den Jahren zuvor in den Sommerferien ein paar Wochen bei uns waren, um danach gestärkt und erholt in ihre Heimatregion rund um Tschernobyl zurückzukehren. Wer hätte in unserer heilen Welt noch vor zwei Monaten geglaubt, dass wir einmal über Instagram dreimal täglich die aktuelle Kriegslage bei unseren ukrainischen Freunden abfragen und Tag und Nacht um deren Leben bangen würden. Dass wir ukrainische Fluchtwege auf der Landkarte erkunden und am Tag der offenen Tür an der Uni in Straßburg aus der Vorlesung heraus ehemalige polnische Studienfreunde aktivieren, um unsere für sie unbekannten Freunde, die über Nacht zu Flüchtlingen wurden, an der polnischen Grenze abzuholen, sie ein paar Tage zu beherbergen und dann auf den Weg zu uns in den Zug zu setzen. Und doch war es genau so. Mein Sohn hat an diesem Tag Zeitgeschichte und das Zusammenstehen in Europa am eigenen Leib erlebt. Ich hoffe, es bleibt ihm ein nachhaltiges Beispiel für seine persönliche und europäische Zukunft.

Land & Leute

In der Schweiz, schätzt die engagierte Künstlerin, „lebt heute eine vermutlich fünfstellige Zahl ehemaliger Verdingkinder, die nicht selten psychische Probleme haben“. Die in Einzelfällen bis in die 1970er-Jahre praktizierte Verdingung und Ausbeutung der faktisch rechtlosen Kinder aus armen Familien ist nach Nüsslis Auffassung „eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren Geschichte der Schweiz“. Ein Tabuthema, das lange Zeit verdrängt war und erst allmählich aufgearbeitet wird.

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Foto: © privat

erzählt – „bis ich ihn ernsthaft danach gefragt habe“. Etwa 70 Jahre nach seiner Zeit als Verdingkind begann sie, ihren inzwischen 85-jährigen Vater bei regelmäßigen Besuchen nach seinen Erinnerungen zu fragen. Und sie erfuhr, dass die Erlebnisse bis heute wirken, dass er manchmal noch „Alpträume vom Schweizer“ hat. Dass er immer noch den Schmerz von damals spürt, als er am ersten Weihnachten nicht nach Hause durfte. Dass er lange Zeit dachte, er sei zur Strafe weggegeben worden. Und dass er noch heute darunter leidet, vom „Meister“ nie ein Wort des Dankes oder der Anerkennung gehört zu haben.


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STILLE VERHEISST ÜBERLEBEN

Lust auf REGIO | 05.2022 Kunst & Kultur

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Am 22. März wäre der weltberühmte Pantomime Marcel Marceau 99 Jahre alt geworden. 1923 wurde er als Sohn einer jüdischen Familie in Straßburg geboren. Über die tragischen Hintergründe von Marceaus Kunst der Stille hat der Züricher Regisseur Maurizius Staerkle Drux jetzt einen bewegenden Dokumentarfilm gedreht. is mn ei

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Text: Erika Weisser

Ein Mann mit weiß geschminktem Gesicht und dunkel konturiertem Mund kommt ins Bild. Er hält den Kopf schräg, als würde er lauschen. In sich hinein lauschen. Er bewegt nur die Arme, die Hände. Sie scheinen zu fliegen, ein Ziel zu suchen. Schließlich formen sie ein Herz. Die leise, ruhige, fast monotone Musik hört sich plötzlich an wie ein schlagendes Herz. Szenenwechsel. Eine weibliche Stimme fragt: „Wie sagt man auf pantomimisch ,Ich liebe Sie?‘“ Der ungeschminkte Mann auf der kleinen Bühne findet „diese Frage wunderbar“ und beginnt mit der Performance. Er dreht sich mit dem Rücken zum Publikum, beugt den Kopf nach vorne, überkreuzt die Arme vor dem Oberkörper und lässt seine Hände streichelnd über Rücken, Kopf und Nacken gleiten. Keck dreht er den Zuschauern den Kopf zu und sagt mit einem Augenzwinkern, dass es auch einfacher geht: Er bittet die Fragestellerin auf die Bühne und umarmt sie. Und lacht.

Lebensretter mit Ringelhemd und Rose Er kann aber auch traurig sein. Todtraurig. In Marcel Marceaus Kunst liegen Glück und Trauer ganz nahe beieinander, machen die innere Spannung seiner Seele aus. Wie in seinem Leben: Ihm selbst ist es nach der Annexion des Elsass durch die deutsche Wehrmacht zwar gelungen, aus Straßburg zu entkommen. Doch seinen Vater Charles Mangel konnte er nicht retten. Er wurde verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das hat den Pantomimen sein Leben lang belastet, wie Maurizius Staerkle Druxs Film eindringlich zeigt. „Marceau“, sagt der Regisseur, „hat mich seit meiner Kindheit begleitet.“ Dabei ist der 1988 geborene Dozent für Ton im Film an der Zürcher Hochschule der Künste dem im Jahr 2007 verstorbenen Künstler nie persönlich


Nicht nur den Vater hat Marceaus Kunst gerettet: Maurizius Staerkle Drux erinnert sich an eine Begegnung in New York – mit einer alten Dame, die ihm beteuerte, dass ihr ein Pantomime das Leben gerettet habe. Das sei ganz am Anfang des Filmprojekts gewesen und habe ihn gleich „hellhörig und neugierig gemacht“. Er habe dann eingehender über Marceaus Leben geforscht und ein paar weniger bekannte Aktivitäten entdeckt: Er fand heraus, dass Marceau sich der Résistance angeschlossen und mit seinem Cousin Georges Loinger heimlich jüdische Kinder über die

Das habe er auch mit Marceaus Witwe Anna Sicco und ihren Töchtern Camille und Aurélia Marceau so gehalten. Die Familienmitglieder, die sich zehn Jahre nach Marceaus Tod zum ersten Mal mit jemand Unbekanntem über den Menschen und Künstler unterhielten, waren erst nach vielen Begegnungen ohne Kamera bereit, auch vor der Kamera von ihm, seinem Leben und seinem Wirken zu erzählen. Von der anfänglichen Distanz ist im Film nichts zu

Lust auf REGIO | 05.2022

spüren: Die drei Frauen, der Enkel Louis Chevalier und viele andere Weggefährten erzählen so unbefangen und vertraut, als wäre der junge Regisseur ein alter Freund. Ein großartiger Film. Chapeau!

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Info

Die Kunst der Stille Schweiz 2022 Regie: Maurizius Staerkle Drux Dokumentarfilm; 85 Minuten Verleih: W-Film (D), Cineworx (CH) 15., 17., und 22. Mai im Kommunalen Kino Freiburg www.koki-freiburg.de

Ab 19. Mai im kult.kino Basel www.kultkino.ch/film/artdusilence/ Anzeige

Regisseur Maurizius Staerkle Drux ist mit der Stille aufgewachsen.

Kunst & Kultur

begegnet. Da der Pantomime aber im Leben seines von Geburt an gehörlosen Vaters Christoph Drux eine ganz zentrale, ja existenzielle Rolle spielte, sei er selbst früh mit der Welt der Gebärden und der Stille in Berührung gekommen. Der Vater hatte Marceau als Kind bei einem Theaterbesuch kennengelernt: Im Film erzählt Christoph Drux, wie begeistert er war, als er sofort perfekt verstand, was dieser zugleich traurige und lustige „Bip“ mit Ringelhemd und einer Rose am zerbeulten Hut zu sagen hatte und wie er dazu „keine Geräusche brauchte“. „Hätte mir das nie jemand gezeigt, wäre ich verloren gewesen“, beteuert der Mann, der selbst als Pantomime auf Kleinkunstbühnen zu Hause war.

Grenze in die Schweiz geschmuggelt hatte. Bei dieser Recherche traf er dann sogar noch auf Georges Loinger, der damals bereits 105 Jahre alt war. Dieser berichtete bereitwillig, wie Marcel die Kinder lehrte, in Gefahrensituationen nicht zu sprechen und die Stille zu nutzen, um zu überleben. Mit dem inzwischen verstorbenen Loinger, erinnert sich Drux, habe er die ersten Szenen gedreht, die er dann für den Film verwendete – nach vielen Gesprächen, bei denen auch der damals gerettete Daniel Loinger anwesend war.

Foto: © MAXDRUX Gmbh

Fotos: © W-Film

Der Pantomime Marcel Marceau und sein Cousin Georges Loinger (r.) retteten jüdische Kinder vor den Nazis, darunter auch Georges‘ Sohn Daniel Loinger (l.).


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KOCHEN MIT LEIB UND SEELE

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Schlemmen & Sürpfeln

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Nur wenige Kilometer südlich von Freiburg liegt die kleine Gemeinde Au und mittendrin der „Badische Heldt“. Das alte Wirtshaus am Dorfbach mit einladender Terrasse und schattenspendenden Bäumen ist schon von außen eine Verführung zum Einkehren – nicht nur für die Dorfbewohner, sondern auch für Auswärtige, die mal nach Feierabend aus der Stadt hinaus oder am Wochenende von einem Ausflug kommend einkehren wollen. Text & Fotos: Stephan Elsemann


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Die schöne Außenterrasse am Dorfbach lädt zum lädt zum Verweilen und Genießen ein.

Lehmann. „Ein Freund“, sagt er – und ein Job, den er niemals aufgegeben hätte. Doch vor zehn Jahren bekam er die Gelegenheit, die Gaststätte seines Sportvereins in Wittnau zu übernehmen. Da konnte er nicht nein sagen, denn Simon Heldt ist dem Verein seit Kindertagen verbunden, und der Fußball ist nach wie vor ein wichtiger Teil seines Lebens. Die Lehrjahre als Koch dagegen, beim Sternekoch Alfred Klink im Freiburger Colombi-Hotel, waren für ihn steinig. Mit noch nicht einmal sechzehn Jahren, das weiß er heute, war er wohl noch zu jung für diesen Job. Im gemütlichen

Dorfgasthaus am Bach haben sich Wirt und Wirkungsstätte aufs Beste gefunden. Mit seinen Fleischgerichten kann der 39-Jährige durch die Erfahrung aus den vergangenen Jahren punkten. Das bedeutet nicht zuletzt Sorgfalt beim Einkauf. Sein Rumpsteak und das Rinderfilet stammen von Jungbullen. „Etwas Zarteres gibt es nicht“, schwärmt Heldt. Eine besondere Wertschätzung bringt er dem Kalbfleisch entgegen. Besonders die Kalbshüfte ist für den Gastronomen die perfekte bezahlbare Delikatesse. Traditionelle Klassiker

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Schlemmen & Sürpfeln

Wer von Freiburg aus ins Markgräflerland will, kommt hier vorbei und sieht den Gasthof linker Hand an der Straße liegend. Simon Heldt übernahm das verwaiste Dorfgasthaus vor fünf Jahren. Er hat sich seinen Traum erfüllt und hier einen Ort zum Wohlfühlen geschaffen. Einfach soll die Küche sein – und bezahlbar. Daher findet sich auf der Speisekarte neben badischen Klassikern wie Käsespätzle und Wurstsalat vor allem Kurzgebratenes: vom Rind, vom Schwein, vom Kalb und vom Huhn. Zuvor arbeitete Heldt viele Jahre als Cateringkoch beim Merzhausener Metzger


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Schlemmen & Sürpfeln

BEZAUBERND FRÜHLINGSHAFT Dieses Buch, das auch ein Kochbuch ist, kommt ein bisschen verzaubernd daher. Ganz in zarten Farben gehalten und mit kurzen Poesiestücken durchsetzt, präsentiert es eine wunderbar leichte Frühlingsküche. Die Autorin ist eine gefragte Foodstylistin und hat einen Blick für romantische Settings – deshalb ist aus ihrem Projekt auch ein opulenter Bildband entstanden. Rezepte & Fotos: Theresa Baumgärtner


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Blühende Focaccia

Für den Teig: 500 g Dinkelmehl, Type 630 200 ml lauwarmes Wasser 1/2 Würfel frische Hefe (21 g) 1 Prise heller Rohrohrzucker 1 Zweig Rosmarin 1 Zweig Thymian 1 TL Meersalz 50 ml Olivenöl etwas frisch gemahlener Pfeffer aus der Mühle

Für den Belag: 1/2 Bund dünner grüner Spargel 1 Handvoll verschiedene (wenn möglich) Kirschtomaten 2 kleine rote Zwiebeln 2 Frühlingszwiebeln 1/3 rote Paprika 1/3 gelbe Paprika 1 Zweig Thymian mit Blüten 1 Zweig Rosmarin etwas natives Olivenöl etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche Backpapier für das Backblech

Das Mehl in eine Schüssel sieben und eine Mulde hineindrücken. Das Wasser in die Mulde gießen, die Hefe hineinbröseln, mit dem Zucker und etwas Mehl vom Rand bestreuen und zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen.

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Den Rosmarin und den Thymian waschen und trocken schütteln. Die Blättchen bzw. Nadeln von den Zweigen streifen und sehr fein hacken. Das Salz, das Olivenöl, den Pfeffer und die gehackten Kräuter zum Vorteig geben und ­alles mit dem Knethaken der ­Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 2 cm dick zu einem Quadrat ausrollen und zugedeckt erneut 20 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 220 Grad (Umluft) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Für den Belag das Gemüse waschen. Vom grünen Spargel die Enden abscheiden. Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Die Kirschtomaten je nach Form halbieren oder in Scheiben schneiden. Das Grün der Frühlingszwiebeln etwas abschneiden und die Zwiebeln je nach Größe längs halbieren. Die Paprika entkernen und in Streifen oder Würfel schneiden. Den Focacciaboden auf das Backblech legen, dekorativ mit dem Gemüse sowie den Kräutern belegen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Im heißen Ofen in ca. 25 Minuten goldgelb backen.

Schlemmen & Sürpfeln

Zutaten für eine Focaccia


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PR ÄDIKAT AUF DEM PRÜFSTAND

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Ein geschichtsträchtiges Ambiente – Schloss ­Bürgeln im Markgräflerland – leiht einer traditionsreichen Weinlinie seinen Namen. Entgegen aller Modetrends bedient sie die überlieferten Qualitätskriterien für Wein: Von Kabinett bis Eiswein sind alle Prädikatsweine vertreten.

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ln“ Foto: © WG Schliengen

Wein- & Sekt-Guide

Text: Dorothea Wenninger

Die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim führt in ihrem Sortiment eine Linie mit dem klangvollen Namen „Edition Schloss Bürgeln“. Sie umfasst verschiedene Sekte und die ganze Palette an Prädikatsweinen: Kabinett, Spätlese, Auslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Diese Prädikate werden nur für Weine höchster Qualität vergeben. Historisch gesehen galten die Öchslegrade, also der Zuckeranteil in den Trauben, als Hauptkriterium bei der Beurteilung der Weinqualität. „Das änderte sich ungefähr um das Jahr 2010 oder vielleicht auch schon Ende des letzten Jahrhunderts“, erläutert Heiko Schapitz, geschäftsführender Vorstand der WG Schliengen. Das wärmere Klima führt zu früheren Ernten und vor allem zu einem höheren Zuckeranteil in den Trauben. Dadurch können höhere Öchslegrade leichter erreicht werden. Ein Kabinettwein hat mehr Öchsle als ein Durchschnittswein, er muss mindestens 73 Grad Mostgewicht auf die Waage bringen. Er ist, wie alle

Prädikatsweine, hohen Qualitätsanforderungen unterworfen, so darf zum Beispiel während der Gärung kein Zucker zugesetzt werden.

Von Kabinett bis Eiswein Die Spätlese übertrifft einen Kabinett an Öchsle. Das kommt durch die längere Reife, da die Trauben später geerntet werden. Dadurch reichert sich mehr Zucker in der Traube an. Noch mehr Öchsle als eine Spätlese hat die Auslese. Hier werden die Trauben gezielt ausgelesen: Die Winzerin oder der Winzer geht durch die Reben und nimmt nur die Trauben, die genau auf den Wein passen, der entstehen soll – meistens werden das die vollreifen Trauben sein. Eine Auslese gibt es nur in ausgezeichneten Weinjahren, denn die klimatischen Voraussetzungen dafür sind nicht immer gegeben. Nur alle fünf Jahre etwa kann man eine Trockenbeerenauslese ausbauen. Es braucht dafür ein gewisses Maß an

Edelfäule: Der Schimmelpilz Botrytis cinerea muss die Trauben befallen haben. Er überzieht die Beeren mit einer grauen, unappetitlichen Staubschicht und macht sie porös, durchlässig für entweichende Feuchtigkeit. Dadurch steigt die Konzentration an Zucker und somit die Öchslegrade. „Eine Trockenbeerenauslese hat vielleicht um die 150 Gramm Restzucker“, weiß Weinkenner Schapitz. „Das macht einen klassischen Dessertwein aus. Man trinkt ihn quasi wie einen Likör.“ Noch mehr Restzucker als die rosinenartigen Trauben der Trockenbeerenauslese können die Beeren in die Flasche bringen, die man nach dem ersten Frost erntet: 200 Gramm und mehr. Mit konkreten Zahlen ist bei Likörweinen aber Vorsicht geboten. Dieser Ausbau ist jedoch ein eher selten­es Erlebnis. Tritt der erste Frost zu früh ein, haben die Trauben noch nicht genügend Zucker und das Warten war vergebens. Bei der Eisweinherstellung gilt es, den Erntezeitpunkt gut abzuwägen: Die Trauben sollten so reif wie möglich sein, aber auch so gesund wie


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Farbenspiel der Weine: die bernsteinfarbene ­Trockenbeerenauslese vor dem helleren ­Eiswein und dem rosafarbenen Weißherbst.

Foto: © dw

Synonym für Qualität und Sorgfalt „Früher ist man nur in besonders guten Jahren bis zur Auslese gekommen, in schlechten Jahren war es sogar mühsam, die Qualität eines Kabinetts zu erreichen“, berichtet WG-Vorstand Schapitz. Das ist heute anders. Hat die Klima­erwär-

­ ung dem Qualitätskriterium „Öchsle“ m und den damit verbundenen Weinbezeichnungen den Garaus gemacht? „Kabinett oder Spätlese ist heute kein großes Thema mehr“, berichtet der Geschäftsführer. Und ein hoher Öchslegrad längst kein Synonym für hohe Weinqualität: „Aber wir messen halt heute in Öchslegraden. Der richtige Weinfreak, also ein ehrgeiziger Traubenproduzent, denkt nicht nur in Öchsle, der denkt wirklich in Begriffen wie physiologische Reife. Und da gehört halt mehr dazu als nur Zucker.“ Und warum hält die Winzergenossenschaft mit ihrer Weinlinie dennoch am überlieferten Öchslemaßstab fest? „Das ist trotzdem ein wertvolles

Kriterium für uns“, erzählt Schapitz, „weil es aus der Historie kommt und auch, weil es ein Synonym ist für Qualität, Sorgfalt und liebevolles Beschäftigen mit einer Sache, die einem wertvoll ist.“

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Info Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Mülheim Tel.: 07635 / 81120 www.sonnenstueck.de

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Wein- & Sekt-Guide

möglich, also zum Beispiel noch nicht vom Botrytis-Pilz befallen sein. Deadline ist in der Regel die erste Januarwoche.


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Wein B Roter Bur Glottertäler Winzer eG

B Roter Bur Glottertäler Winzer eG

B Stiftungsweingut

Spätburgunder Rosé

Glotter Schorle, Spätburgunder Rosé

Glottertäler Eichberg Qualitätswein l trocken

Weissburgunder & Chardonnay Gutswein

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Jahrgang 2021 l Preis: 6,30 €

Kellermeister: Norbert Faller

Kellermeister: Norbert Faller Aromen von Erdbeeren, untermalt mit einem Hauch von zarten Blütendüften. Ein frischer Begleiter für sommerlichen Terrassengenuss. 13 % Vol. 5,7 g/l

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6,7 g/l 6 –8 °C

7 % Vol.

3,8 g/l

8,9 g/l

6 – 8 °C

Kellermeister: Kilian Hunn Ein feiner Duft nach Honigmelone und Ananas mit zarten Nussnuancen strömt aus dem Glas. Im Geschmack harmonisch balanciert. Ideal zu Spargel- und Fischgerichten. 13,5 % Vol. 2,8 g/l

6 g/l 8 –10 °C

K Bickensohler Weinvogtei eG

K Burkheimer Winzer a.K. eG

K Kaiserstühler WG Ihringen

Burkheimer Scheurebe

IHRINGER Souvignier Gris

QbA l trocken

Qualitätswein l lieblich, harmonisch Jahrgang 2021 l Preis: 6,10 €

Qualitätswein l trocken

Kellermeister: Michael Jäger Aromen nach Gletscher­eis­ bonbon und dezenter Erdbeere. Darf bei keiner Grillparty fehlen. Passt zu Fisch, Meeresfrüchten, Spargel, Pasta und zur asiatischen Küche. 11,5 % Vol. 3,9 g/l

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Spritzig. Prickelnd. Feinfruchtig. Das GlotterSchorle duftet nach Beerenaromen und Mandarine. Im Geschmack sehr frisch, fruchtig und prickelnd auf der Zunge.

Jahrgang 2020 l Preis: 8,50 €

Bickensohler Kühler Morgen Pinot Noir Blanc de Noir Jahrgang 2021 l Preis: 5,60 €

Wein- & Sekt-Guide

QbA l trocken

Preis: 2,50 €

6,2 g/l 8 – 10 °C

Kellermeister: Dominik Schweizer Eleganter Wein aus Trauben der Scheurebe tänzelt als Cassis-Aroma durch Mund und Nase. Aromen nach reifen Sommerfrüchten mit einem Hauch von Exotik. Angenehme Fruchtsüße, filigrane Säure. Perfekter Sommerwein. 12 % Vol. 15,2 g/l

6,9 g/l 10 – 12 °C

Jahrgang 2021 l Preis: 7,20 € Kellermeister: Werner Haßler Klares Farbbild von Goldgelb. Fruchtbetont und leicht im Auftakt. Feine Zitrone und cremiges Karamell. Er hat viel Präsenz und einen markanten Charakter. 12,5 % Vol. 3,3 g/l

6,1 g/l 6 –8 °C


K Weinhaus Wasenweiler

IHRINGER Cabernet Sauvignon & Merlot Rosé

Winzer GmbH Rivaner

Qualitätswein l trocken

Qualitätswein l trocken

Jahrgang 2021 l Preis: 7,10 €

Jahrgang 2021 l Preis: 4,80 €

Kellermeister: Werner Haßler

Kellermeister:

Intensives, erfrischendes Rosé. Sehr kräftiges Bukett mit Einflüssen von Orangenschale. Am Gaumen pikante, leicht bittere Aromen von Grapefruit. Lang anhaltend.

Duft nach exotischen Früchten, ein frisch-fruchtiger Sommerwein für jede Gelegenheit. 11,0 % Vol. 3,8 g/l

6,1 g/l 6 –8 °C

5,8 g/l 8–10 °C

K Sasbacher Winzerkeller eG Leo geht Baden Sommercuvée Rosé

K WG Bischoffingen-Endingen eG Sommer-Cuvée

Qualitätswein l trocken

Vulkanfelsen l Qualitätswein l tr.

Jahrgang 2021 l Preis: 7,40 €

Jahrgang 2021 l Preis: 5,50 €

Kellermeister: Werner Giener

Kellermeister: Norbert Kuhn

Komposition aus Spät­bur­gunder, Rosé und Cabernet Sauvignon. Der Spätburgunder Rosé sorgt für die Aromatik nach hellen Beerenfrüchten wie Erdbeere und Himbeere, der Cabernet Sauvignon für das samtige Tanningerüst.

Genießen Sie den Bischoffinger Sommer-Cuvée an lauen Frühlingsund Sommerabenden – ein entspannter Wein mit angenehmer Spritzigkeit und lebendiger Säure. Zu hellem Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten und zu Spargel.

12 % Vol.

6,7 g/l

12,5 % Vol.

6,5 g/l

6,5 g/l

6–8 °C

4,7 g/l

6–8 °C

K Weingut Kilian Hunn Cuvée Martina

K WG Bischoffingen-Endingen eG Sommer-Rosé

Qualitätswein l trocken

Vulkanfelsen l Qualitätswein l tr.

Jahrgang 2020 l Preis: 7,20 €

Jahrgang 2021 l Preis: 5,50 €

Kellermeister: Kilian Hunn

Kellermeister: Norbert Kuhn

Fruchtig und frisch mit exotischen Pfirsicharomen und einer saftigen Muskatnote. Ein hervorragender Begleiter für laue Sommerabende. Macht Lust auf mehr. Zu leichten Vorspeisen, Salaten und Spargel.

Jung, spritzig und frisch – so lautet der Dreiklang des Bischoffinger Sommer-Rosés. Machen Sie ein wenig Urlaub mit diesem Sommerwein vom Kaiserstuhl. Passt zu Salaten und gegrilltem Gemüse.

11,5 % Vol.

5,6 g/l

12,5 % Vol.

6,7 g/l

5,9 g/l

8–10 °C

4,8 g/l

6–8 °C

K Weinhaus Heger OHG Silvaner oktav

K WG Königschaffhausen-­ Kiechlingsbergen eG Rivaner Dt. QW trocken „VF“

Qualitätswein l trocken Jahrgang 2021 l Preis: 8,50 €

Kiechlinsberger Vulkanfelsen

Kellermeister: Rebecca &

Qualitätswein l trocken

Joachim Heger

Jahrgang 2021 l Preis: 5,05 € Kellermeister: Reiner Roßwog

Duftig, frisch in der Nase, mit Aromen vollreifer Birnen. Typisch ist die balancierte Säure, sie verleiht eine fein­gliedrige Struktur mit dezent floraler Aromatik. 12,5 % Vol.

4,7 g/l

1,3 g/l

8 °C

Beschreibung (Color, Odor und Sapor)

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Ein unkomplizierter, saftiger Rivaner mit feinen Birnen- und Zitrusnoten. Zur leichten Küche, hellem Fleisch und Spargel. 11,5 % Vol. 3,5 g/l

Alkohol

Trinktemperatur B Breisgau K Kaiserstuhl-Tuniberg

Säure

5,3 g/l 8–10 °C

Restzucker

Wein- & Sekt-Guide

12 % Vol. 4,2 g/l

Manfred Zimmermann

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K Kaiserstühler WG Ihringen


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QUADRO NUEVO

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MARE 18.5.22, 20 UHR

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FREIBURG

Foto: © Quadro Nuevo Mare

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KALENDER ai M Ausstellungen

MUSEUM ART.PLUS ‌ eliger – Gerullis – Seliger S ‌Wandtableaus, Ritzungen & gestische Malerei Donaueschingen, bis 9.10. www.museum-art-plus.com

FONDATION BEYELER ‌ eorgia O‘Keeffe G ‌Moderne amerikanische Kunst Basel, bis 22.5. www.fondationbeyeler.ch

Kalender

STADTMUSEUM LAHR ‌ auf einen Streich 7 ‌50 Jahre Eingemeindung der sieben Lahrer Stadtteile Lahr, bis 8.1.23 www.stadtmuseum.lahr.de

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

MUSEUM FÜR NEUE KUNST

‌ rde am Limit E ‌Wie steht es um unseren Planeten? Basel, bis 3.7. www.nmbs.ch

‌ omeone else S ‌Die Fremdheit der Kinder Freiburg, bis 9.10. www.freiburg.de/museen

STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST ‌ ndreu Alfaro A ‌Skulpturen, Zeichnungen, Originalgraphik Freiburg, bis 26.6. www.stiftung-konkrete-kunst.de

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE ‌ abalukke H ‌Schätze einer vergessenen Zivilisation, Freiburg, bis 31.7. www.freiburg.de/museen

VITRA DESIGN MUSEUM ‌ lastik P ‌Die Welt neu denken Weil am Rhein, bis 4.9. www.design-museum.de

KUNSTVEREIN FREIBURG ‌ nd dann waberte uns der U Boden entgegen ‌In Kooperation mit dem Kunstverein Langenhagen Freiburg, bis 22.5. www.kunstvereinfreiburg.de

SCHLOSS KARLSRUHE

‌ öttinnen des Jugendstils G ‌Einzigartige Objekte namhafter Jugendstil-Künstler Karlsruhe, bis 19.6. www.landesmuseum.de

KUNSTMUSEUM STUTTGART I‌ do if I don‘t ‌Skulpturen, Wandbilder & Installationen von Tobias Rehberger Stuttgart, bis 28.8. www.kunstmuseum-stuttgart.de

KUNSTKREIS RADBRUNNEN BREISACH I‌ m Fluss ‌Zeichnungen der Freiburger Künstlerin Marianne Maul Breisach, bis 29.5. www.kunstkreis-radbrunnen.de


MUSEUM FÜR NEUE KUNST

‌ lickwechsel B ‌Werke von Wolfgang Faller Müllheim, bis 12.9. www.markgraefler-museum.de

‌ hristoph Meckel C ‌Mensch-Sein, Kind-Sein, Ich-Sein Freiburg, bis 19.6. www.freiburg.de/museen

MUSEUM TINGUELY

KUNSTHALLE MESSMER

Renchen, bis 17. Juli 2022 Sonntags 15–18 Uhr und nach Vereinbarung www.simplicissimushaus.de

‌ isneys große Zeichner D ‌Barks, Taliaferro & Gottfredson Riegel, bis 12.6. www.kunsthallemessmer.de

Foto: © Peter Gaymann

GALERIE IM TOR ‌ émy Trevisan R ‌Präsenz (Porträts von Künstler*Innen) Emmendingen, bis 29.5. www.kulturkreis-em.de

GALERIE K

HAUS SALMEGG

DREILÄNDERMUSEUM

‌ erhausungen V ‌Utopische, teils aktuelle Realitäten Rheinfelden, bis 29.5. www.rheinfelden.de

HISTORISCHES MUSEUM BASEL t‌ ierisch! ‌Der Klang der Tiere Basel, bis 25.6.23 www.hmb.ch

KUNSTMUSEUM BASEL ‌ . Bourgeois & J. Holzer L ‌The Violence of Handwriting Across a Page Basel, bis 15.5. www.kunstmuseumbasel.ch

SIMPLICISSIMUS-HAUS RENCHEN ‌ ‘murr & Peter Gaymann F ‌Ziemlich komische Tiere Renchen, bis 17.7. www.simplicissimushaus.de

MUSEUM DER KULTUREN BASEL ‌ tückwerk S ‌Geflickte Krüge, Patchwork & Kraftfiguren Basel, bis 22.1.23 www.mkb.ch

‌ amara Berdowska T ‌Ausgewählte Arbeiten Staufen, bis 22.8. www.galerie-k.art

‌ inien L ‌Zeichnung, Malerei, Skulptur & Installation Lörrach, bis 12.6. www.dreilaendermuseum.eu

DEPOT.K ‌ eute lebe ich H ‌Malerei von Christine Gruhler & Antje Gärtner Freiburg, bis 29.5. www.depot-k.com

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ZIEMLICH KOMISCHE TIERE Hühnerkamasutra, komische Katzen und verrückte Schafe machen die Ausstellung im Simplicissimus-Haus Renchen zu einem witzigen Erlebnis. Zu sehen sind die Arbeiten des französischen Comiczeichners und Illustrators F’Murr und außerdem verschiedene Sketche der berühmten Hühner von Peter Gaymann aus Freiburg. Beide Künstler verbinden Tiere mit absurden Witzen. F’Murr entwickelte einen ganz eigenen, unnachahmlichen Stil, der sich durch Nonsens auszeichnet. Peter Gaymanns Hühner sind die Heldinnen humoristisch-satirischer Sketches und visueller Gags. Anzeige

KERAMIKMUSEM ‌ ichel Cohen M Schrundige, gleichsam von der Natur geprägte Gefäße Staufen, bis 3.7. www.landesmuseum.de

T66 KULTURWERK ‌ rtist in Residence A ‌In Zusammenarbeit mit dem Atelier Mondial & Kunsthaus L6 Freiburg, bis 18.6. www.t66-kulturwerk.de

GALERIE K. „‌ Mammut Zahn der Zeit“ ‌Werke von David Stegmann Staufen, bis 10.7. www.galerie-k.art

VITRA DESIGN MUSEUM

GEORG SCHOLZ HAUS

‌ arbrausch F ‌Eine Installation von Sabine Marcelis Weil am Rhein, bis 14.5.23 www.design-museum.de

‌ iguration & Malerei F ‌Werke von Anne Haring & Gudrun Emmert Waldkirch, bis 3.7. www.georg-scholz-haus.de

Kalender

‌ nouk Kruithof A ‌Universal Tongue Basel, bis 30.10. www.tinguely.ch

Simplicissimus-Haus Renchen

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MARKGRÄFLER MUSEUM


KULTUR INTERVIEW

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Dies war eine Leseprobe der Mai-Ausgabe 2022.

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