Foto: © Beate Zehnle-Lehmann
Wer als „Mitnehmender“ dabei sein will, muss sich bei der Gemeindeverwaltung registrieren und den zugesandten Aufkleber gut sichtbar in die Windschutzscheibe kleben. So soll mehr Sicherheit als etwa beim Trampen ermöglicht werden. 500 Automobilisten haben sich bis jetzt registriert. Wer eine Person auf dem Mitfahrbänkle sieht, kann – muss aber nicht – anhalten und bei passendem Zielort eine kurze Fahrgemeinschaft gründen. „Fahrer und Mitfahrer entscheiden frei, ob sie mit der Person mitfahren möchten oder ob sie die Person mitnehmen möchten“, sagt Fischer. Im Schadensfall haftet die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung des Fahrenden, alle Insassen des Autos sind darüber geschützt. Auch in anderen Gegenden der REGIO wird das Konzept bereits umgesetzt, etwa auf der Strecke von Wolfach nach Bad Rippoldsau. Im Südschwarzwald machen „Nimmmich-mit-Häusle“ zwischen Hinterzarten, Alpersbach, Windeck und Rinken mobil. Egal in welchen Farben und Formen die Bänkle gebaut sind, der Gedanke dahinter bleibt gleich: Hier funktioniert Mobilität nach dem Prinzip teilen und einander helfen.
LU
Lust auf REGIO | 02.2022
MNE
KEI AHNUNG VUN NIX Zeitloses Konzept Davon ist Anja Müllerleile aus dem Schuttertal begeistert. Sie selbst ist aktive Mitnehmerin, auch ihre vier Kinder nutzten die Bänke regelmäßig, um von der Schule in Lahr nach Hause zu kommen: „Das hat immer gut funktioniert, ich hatte auch gar keine Angst um meine Kinder.“ Die Wartezeit sei meist zwischen fünfzehn und zwanzig Minuten gelegen, es komme aber auch vor, dass direkt jemand anhalte. Leider sei das mittlerweile nicht mehr möglich, so die Mutter. Denn wurden die Schuttertaler Bänkle anfangs viel genutzt, sei das Projekt seit Beginn der Pandemie weitgehend eingeschlafen. „Ich würde gerne noch jemanden mitnehmen, aber die Menschen trauen sich kaum noch.“ Sie hoffe aber sehr, dass sich das nach der Pandemie wieder ändert. Die Bänke sind ja glücklicherweise zeitlos.
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Der Mundart-Autor aus Schallstadt hat wahre Weltversteher beim Bier belauscht. „In des Durchänander bi de Mensche bringsch kei Ordnung meh nii. So sieht s jedefalls uss“, het de Haber Schorsch am Stammtisch gsiefzget. „In Äthiopie hört s nit uff, Millione sin uff de Flucht. In Nigeria sin ganzi Dörfer zerstört wore un Mensche verschleppt.“ „Jo, hesch bigoscht räächt“, het de Hübschle Frieder gjomeret. „An de Grenz zu de Ukraine rumorts au schu widder. In Kasachstan sin Unruhe ussbroche un im Jemen goht s als wittersch mit Schießereie zwische verfeindete Gruppe.“ „Do kannsch nix mache!“, sagt de Haber Schorsch. „Do muesch ebbs mache!“, meint de Hübschle Frieder. Beidi schwadroniere rum un hen beidi kei Ahnung vun nix. D Hauptsach isch doch, s isch ebbis gschwätzt. Aber s Bier schmeckt ene un sie bschtelle sich jeder noch eins. Oder meh. Oder viel meh. Sie sin jo beidi nit ghiroote un keiner het ä Frau deheim, wo-n-em ä Lade macht, wenn r z schpot heimkummt, oder eini, wo heilfroh isch, wenn r mögligscht lang furt huckt.
Land & Leute
erklärt Stefanie Fischer von der Bürger-Info und dem Melde- und Passamt der Gemeinde Schuttertal.
O
K
Ob bunt oder aus Holz: Alle Mitfahrbänke in der REGIO ermöglichen umweltschonendes und unkompliziertes Reisen.
Foto: Till Neumann
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Foto: © Andreas Schwarzkopf
dart von St e un M