MAGICMAG AUSGABE 1/2021
DAS MAGISCHE DREIECK ENTDECKEN
Gemeinde-Extra „FÜR STADT UND LAND“ S. 23
Crailsheim + Dinkelsbühl + Ellwangen MAGISCHESDREIECK
AKTIV UNTERWEGS
PER RAD DIE REGION ERKUNDEN Drei tolle Touren im Magischen Dreieck S. 17
TRADITION UND KULTUR
DAS FRÄNKISCHE VOLKSFEST Von den Anfängen bis heute S. 12
KUNST UND LITERATUR
SPANNUNG & NERVENKITZEL GARANTIERT Krimis aus dem Magischen Dreieck S. 20
3 Kliniken 1.000 Betten 3.000 Mitarbeiter 50.000 stationäre Patienten
250 Auszubildende Folgende Ausbildungen bieten wir an:
Ostalb-Klinikum Aalen
St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen
Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
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ª Gesundheits- und Krankenpflegehilfe (m/w/d)
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ª Operationstechnischer Assistent (m/w/d)
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ª Kauffrau/kaufmann für Büromanagement
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ª Studiengang DHBW ª Angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege und Geburtshilfe ª BWL-Gesundheitsmanagement
ª Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (m/w/d)
ª Freiwilliges Soziales Jahr
ª Freiwilliges Soziales Jahr
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ª Bundesfreiwilligendienst
ª Bundesfreiwilligendienst
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Ostalb-Klinikum Aalen Schulleitung Bettina Seidel Im Kälblesrain 1 73430 Aalen
St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen Schulleitung Joana Ruf Dalkinger Strasse 8-12 73479 Ellwangen
Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd Schulleitung Ulrike Schleich (M.A.) Wetzgauer Strasse 85 73557 Mutlangen
bettina.seidel@kliniken-ostalb.de www.kliniken-ostalb.de
joana.ruf@kliniken-ostalb.de www.kliniken-ostalb.de
ulrike.schleich@kliniken-ostalb.de www.kliniken-ostalb.de
ª Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement ª Studiengang DHBW ª Angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege und Geburtshilfe ª -BWL-Gesundheitsmanagement
ª Studiengang DHBW ª BWL-Gesundheitsmanagement ª Soziale Arbeit ª Informatik
Geschichten aus der Region / Inhalt & Impressum
INHALT Gemeinde-Extra
STADT & LAND
GESCHICHTEN AUS DER REGION
24 Dinkelsbühl
04 WIR in Fichtenau
44 Oldtimer-Clubs
Neues Kinder- und Jugendzentrum/
Im Portrait: Anja Schmidt-Wagemann,
Farbenfrohe Oldies rollen durch
In Dinkelsbühl gibt es viel zu
Bürgermeisterin Fichtenau
das Magische Dreieck
entdecken!
26 Crailsheim Naherholungserlebnis Degenbachsee / Crailsheimer „Horaffenwege“ für Wanderfreunde
28 Ellwangen Von Fürstpröpsten geprägt –
06 Infrastruktur im Magischen Dreieck
46 Wirtschaft im Magischen Dreieck
Die Stadt neu entdecken /
Radweg-Lückenschluss /
Erstklassige Produkte von
Romantisches Ellwangen: Heiraten
Sanierung L 2218 / Aktivtag
ROMMELSBACHER erobern die Welt
im besonderen Ambiente
08 Weit vernetzt und eng verbunden 30 Jagstzell Firma Schmid Metalltechnik:
Die Paten- und Partnerstädte von
48 Azubi-Report Karrierestart im Magischen Dreieck
Dinkelsbühl
58 Veranstaltungskalender
„Die Herausforderung ist unser Antrieb!“
Feste und Veranstaltungen
31 Ellenberg Eldorado für Campingliebhaber
32 Wört Präzision und Qualität bei der Stolz GmbH
12 Tradition & Kultur 180 Jahre Fränkisches Volksfest
33 Stödtlen Impressum/Datenschutz
Wo der Pfau die Show stiehlt
Herausgeber: Verbund „Magisches Dreieck“ sowie SDZ Druck und Medien GmbH Bahnhofstraße 65, 73430 Aalen Tel.: 0 73 61 / 5 94-2 39
34 Wilburgstetten 325 Jahre Heilig Kreuz Kapelle
35 Tannhausen Das Zugcafé im Blütenmeer
14 Das Mittelalter vor der Haustür 36 Mönchsroth
Ein Streifzug durch die Geschichte
Klosterkirche St. Peter und Paul
17 Radtour-Tipps 37 Schopfloch Der Schopflocher Drudenzug
38 Fichtenau Sagenumwobene Schlösser
Die schönsten Radstrecken beginnen im Magischen Dreieck
20 Heimatkrimis aus dem Magischen Dreieck Spannung pur mit Wildis Streng
39 Stimpfach
und Tanja Roth
Markenrelaunch und -neupositionierung bei HOSTA
22 Badeseen Badespaß im Magischen Dreieck
40 Kreßberg Gemeinschaft Schloss Tempelhof – Mit dem „Earthship“ autark leben
41 Genuss im Magischen Dreieck So schmeckt Hohenlohe! – Hofladen Ludwig aus Alexandersreut
Redaktion und Grafik: SDZ Media GmbH Bahnhofstraße 65 · 73430 Aalen Leitende Redakteurin: Anja Deininger (V.i.S.d.P.) Redaktion: Marisa Herzer, Alexander Schäffer, Sebastian Kopf Grafik: Melanie Wahl, Tanja Strelec, Marius Politis, Adrian Schnerring Titelfoto: © Florian Trykowski Produktmanagement und Vermarktung: Media Service Ostalb GmbH Tel.: 0 73 61 / 59 42 39 Produktmanagement: Andrea Reinhardt, Jessica Reuschel Anzeigen: Marc Haselbach (verantw.) Verkauf: Annette Schöller Druck: Aumüller Druck GmbH & Co. KG Weidener Straße 2 93057 Regensburg Erscheinungstermin: April 2021 Datenschutzbeauftragter: datenschutz@sdz-medien.de
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Geschichten aus der Region / Im Portrait
Seit 2015 leitet Bürgermeisterin Anja Schmidt-Wagemann die Amtsgeschäfte in Fichtenau.
WIR IN FICHTENAU! Fichtenau besticht nicht nur durch landschaftliche Schönheit. Was die Gemeinde so lebenswert macht und auszeichnet, verrät uns Bürgermeisterin Anja Schmidt-Wagemann im Rückblick auf ihre bisherige Amtszeit.
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Als die Gemeinde Fichtenau am 14. Juni 2015 Anja Wagemann mit deutlicher Mehrheit zur neuen Amtschefin wählte, war das für die zuvor schon stellvertretende Bürgermeisterin ein überwältigendes Gefühl: „Vor allem, weil ich danach erst einmal mindestens zwei Stunden lang Hände schüttelte. Die ganze Anspannung war weggefallen und ich war erleichtert und glücklich.“ Die Diplom-Verwaltungswirtin war erst 2003 nach Fichtenau gezogen. Für ihre Bewerbung erhielt sie großen Zuspruch aus der Gemeinde. „Ich habe mich beworben, weil ich hier wohne und meine Gemeinde weiterbringen möchte. Hier kann ich viele Dinge voranbringen. Ich packe lieber mit an, als nur zu koordinieren und zu delegieren.“ Inzwischen kam bei der gebürtigen Bopfingerin nicht nur ein zweiter Nachname hinzu, sondern auch eine ganze Reihe von Zielen, die Schmidt-Wagemann tatkräftig umsetzt. Auf der Agenda stehen zuverlässige Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in Kita und Schule, der Ausbau von Wohnbauflächen, schnelles Internet sowie die Erschließung von Gewerbeflächen, die Arbeitsplätze bieten und deren Gewerbesteuer der Gemeinde zugutekommt. Zurecht ist die 43-Jährige stolz auf die medizinische Versorgung in Fichtenau, die im ländlichen Raum bemerkenswert hervorsticht. Ein Allgemeinmediziner hat bereits zwei zusätzliche Ärztinnen eingestellt. Der Praxisbetrieb startete gleich nach Ostern 2020 in den neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Grundschule in Unterdeufstetten. „Außerdem ist es mir wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern auch die Besonderheiten und geschichtlichen Hintergründe unserer Gemeinde aufzuzeigen“, erklärt die Bürgermeisterin. Damit die Ortsteile stärker zusammenwachsen, plante die Gemeinde ein umfangreiches Projekt: „Es ist ein großer Gewinn, dass wir in diesem Jahr ein zentrales Feuerwehrgerätehaus bauen werden, das künftig alle vier Abteilungen beherbergen wird.“ Für die Zukunft fokussiert Schmidt-Wagemann: „Ich würde gerne ein noch größeres WIR-Gefühl der Fichtenauer erreichen, weg vom früheren Ortsteil-Denken. Außerdem möchte ich, dass die Gemeinde Fichtenau auch von außerhalb
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Wir haben so zu bieten a viel mehr ls Weiher un Wiesen, d Wälder .
als eine tolle und attraktive Gemeinde wahrgenommen wird. Wir haben so viel mehr zu bieten als Wiesen, Weiher und Wälder.“ Da acht Jahre viel zu kurz sind, um all die gesteckten Ziele umzusetzen, plant Schmidt-Wagemann 2023 eine weitere Kandidatur, um sich weiter für die Belange ihrer Gemeinde einzusetzen. Den nötigen Rückhalt findet die Bürgermeisterin und Mutter in ihrer Familie: „Meine Familie gibt mir Kraft. Ich genieße die (meistens nicht so üppige) Zeit mit ihr. Mein Motto – ganz nach Karl Popper: ‚Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in der Zukunft geschieht.‘ Dafür setze ich mich ein: für eine wachsende, stabil aufgestellte Gemeinde Fichtenau. Ganz wichtig dabei ist, dass unsere Bürgerinnen und Bürger selbst sehen und erkennen, was uns ausmacht und was wir zu bieten haben.“ sek
Gemeinsam tolle Projekte voranbringen, steht für Schmidt-Wagemann im Vordergrund. 2019 konnte z. B. nach über 30 Jahren der Bau des Radwegs zwischen Wildenstein und Matzenbach beginnen. Fotos: Gemeinde Fichtenau
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Geschichten aus der Region / Infrastruktur
NACHRICHTEN AUS DEM MAGISCHEN DREIECK INFORMATION ZUR SANIERUNG DER L 2218 Da die Fahrbahn der L 2218 starke Spurrinnen, Schadstellen und Verdrückungen aufweist, wird im Streckenabschnitt des Knotenpunkts L 2218 und K 2645 nach Wittau beziehungsweise im Crailsheimer Industriegebiet Ost bis zum Kreisverkehrsplatz bei Neustädtlein die Fahrbahndecke erneuert, um die Schäden zu beseitigen, teilt das Regierungspräsidium in Stuttgart mit. An den im Streckenabschnitt befindlichen Omnibushaltebuchten werden Bordsteine durch Sonderborde im Bereich der Fahrgastflächen ersetzt. Mit der Fahrbahndeckenerneuerung auf der L 2218 erfolgt zusätzlich an der Anschlussstelle Dinkelsbühl/Fichtenau auf den Anschlussrampen zur Bundesautobahn A7 eine Fahrbahndeckenerneuerung. Die Baumaßnahme beginnt Anfang April 2021 und erfolgt in sechs Teilabschnitten. Das Regierungspräsidium wird über die Baumaßnahmen rechtzeitig in einer Pressemitteilung informieren. rp/sek
Crailsheim L 2218
Wittau K 2645
Sanierung
Neustädtlein
Karte: Google Maps
RADWEGLÜCKE ZWISCHEN DINKELSBÜHL UND ELLWANGEN GESCHLOSSEN Bereits seit 2018 war es der Wunsch der Oberbürgermeister im Magischen Dreieck, die Städte Dinkelsbühl und Ellwangen mit einer durchgehenden Radstrecke zu verbinden. Dabei bestand das Problem, dass eine Verlängerung des Radwegs zwischen Ellwangen und Ellenberg entlang der L 2220 bis zur Aumühle bei Wolfertsbronn aus Naturschutz-Gründen nicht möglich war. Die Lösung bot die Ausweisung einer Strecke, die von Konradsbronn über bestehende Waldabschnitte der Dinkelsbühler Hospitalstiftung führt. So konnte ein neuer Radweg geschaffen werden, ohne etwas bauen zu müssen. Die Route wurde inzwischen ausgeschildert und die Angaben auf ihre Nachvollziehbarkeit hin überprüft. pm Lückenschluss
Die ausgeschilderte Route führt von Ellenberg über Waldabschnitte der Dinkelsbühler Hospitalstiftung. Fotos: Stadt Dinkelsbühl
Der Lückenschluss ermöglicht eine erholsame Radtour von Ellenberg nach Dinkelsbühl.
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Geschichten aus der Region / Infrastruktur
Am 29. A u von 9 bis gust 17 Uhr gemeins am aktiv sein!
AKTIVTAG IM MAGISCHEN DREIECK Auch in diesem Jahr heißt es wieder „Mitradeln und gewinnen“. Unter diesem Motto veranstalten die Städte und Kommunen des Magischen Dreiecks nun zum zwölften Mal den Aktivtag. Von 9 bis 17 Uhr können Radler am Sonntag, 29. August die Gelegenheit nutzen, die Region des Magischen Dreiecks mit dem Rad zu erkunden. Und auch Wanderer können auf ausgewiesenen Wanderwegen die reizvolle Landschaft entdecken. Vor allem beim Radeln setzt der Aktivtag auf Genuss und Spaß, nicht auf Leistung. Teilnehmer können daher individuell entscheiden, ob sie die vollen rund 78 Kilometer fahren oder eine kürzere Strecke auf Querverbindungen in Angriff nehmen. Unter allen Teilnehmern werden außerdem attraktive Preise verlost. Für Unterstützung ist ebenfalls gesorgt. Verteilt über die Strecke warten Servicestationen, an denen sich die Teilnehmer stärken oder teils Reparaturen ausführen können. Hier erhält jeder, der mitmacht, eine Karte samt Stempel für die Teilnahme. In Crailsheim, Dinkelsbühl und Ellwangen finden sich zudem E-Bike Ladestationen. pm
SERVICESTATIONEN 1
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Crailsheim: Rathaus, Marktplatz 1 Ellwangen: Café Ratsstube, Spitalstraße 16 Dinkelsbühl: Bei der Schranne, Weinmarkt 7 Jagstzell: Schützenhaus, Christgasse 12 Wört: Café Pepe, am Dorfmühlweiher 3
An den Servicestationen können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stärken und notwendige Reparaturen durchführen. Foto: Stadt Crailsheim
DIESE UNTERNEHMEN BIETEN TOP-ARBEITSPLÄTZE DER GROSSE AZUBI-REPORT AB SEITE 48
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Geschichten aus der Region / Städtepartnerschaften
PARTNERSTÄDTE VON DINKELSBÜHL 1 2 3 4
Viele private Freundschaften und zahlreiche kulturelle Begegnungen vertiefen die engen Kontakte zwischen der Stadt Dinkelsbühl und ihren Partnerstädten, die im Lauf der vergangenen Jahrzehnte heranreiften. Straßennamen, Brunnen und gegenseitige Besuche zu liebgewonnenen Traditionsfesten sind nur wenige Spuren der Freundschaft in der schönsten Altstadt Deutschlands, die die Freunde aus der ganzen Welt mit den Bürgerinnen und Bürgern in Dinkelsbühl verbinden.
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WEIT VERNETZT UND ENG VERBUNDEN EDENKOBEN (PFALZ) Die älteste Städteverbindung führt die Dinkelsbühler seit 1 1955 regelmäßig nach Edenkoben. Mit der „schönen Stadt im Rebenmeer“, wie Oberbürgermeister Dr. Hammer anlässlich des 60-jährigen Weinpatenschaft-Jubiläums 2015 im Münster St. Georg bemerkte, verbindet Dinkelsbühl nicht nur der Austausch auf offizieller Seite, sondern auch ein intensiver Kontakt durch private Freundschaften und auf Vereinsebene. Längst wurden sowohl der Besuch der Owwergässer-Winzerkerwe in Edenkoben sowie die pfälzische Weinschenke im Historischen Spitalhof in Dinkelsbühl zur Tradition. Vor den Toren der Stadt verweist der Kreisverkehr am Gaisfeld auf die Weinpatenschaft. Neben der Kinderlore ziert das Stadtwappen von Edenkoben mit echten Weinreben aus der Patenstadt einen eingepflanzten Weinberg. Im Zuge der „Patenschaftstage im Rahmen der Feierlichkeiten zu 1250 Jahre Edenkoben“ reiste eine Delegation aus Dinkelsbühl nach Edenkoben. Dr. Hammer resümierte: „Es war wieder wie in unsere zweite Heimat zu kommen.“
Beim Mittelalterfest (Fête Médiévale) in Guérande darf natürlich eine Abordnung der Verwaltung aus Dinkelsbühl nicht fehlen. Foto: Stadt Dinkelsbühl
Die Villa Ludwigshöhe ist eines der Wahrzeichen von Edenkoben. Foto: Stadt Edenkoben
Die Salzgärten von Guérande liegen in einer mit dem Atlantik verbundenen Sumpflandschaft, die bei Flut regelmäßig mit frischem Meerwasser versorgt wird. Foto: privat
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Edenkoben (Pfalz) Porvoo (Finnland) Guérande (Frankreich) Die Siebenbürger Sachsen (Rumänien) Sighisoara/Schäßburg (Rumänien) Heimatkreis MiesPilsen (Tschechien) Schmalkalden (Thüringen) JingJiang (China)
Geschichten aus der Region / Städtepartnerschaften
PORVOO (FINNLAND) Nur 50 Kilometer von Helsinki entfernt ist die nördlichste Part2 nerstadt Dinkelsbühls gut mit der Fähre zu erreichen. Von weitem erkennen die Besucherinnen und Besucher bereits die charakteristischen roten Holzhäuschen am Fluss Porvoonjoki. Die Altstadt lädt zum gemütlichen Flanieren ein und lockte mit ihrer historischen Innenstadt und den gemütlichen Cafés und Restaurants schon im 19. Jahrhundert die Helsinkier in das kleine Städtchen. Im November 1960 sendete der finnische Rundfunk einen Beitrag über Dinkelsbühl. Dies brachte den damaligen Generalkonsul Karl Overbeck auf die Idee, eine Städtepartnerschaft zwischen Porvoo und Dinkelsbühl vorzuschlagen. Im Januar 1961 beschloss der Stadtrat in Dinkelsbühl, mit Porvoo einen „Gedankenaustausch“ zu pflegen, um die diplomatischen Beziehungen Finnlands mit dem Westen aufrechtzuerhalten. Die Städtepartnerschaft besteht seit Februar 1961 und lebt vom gegenseitigen Austausch. Zuletzt besuchten im Januar 2020 Gymnasiasten aus der finnischen Partnerstadt Dinkelsbühl.
Die roten Häuschen am Ufer des Flusses Porvoonjoki sind ein Markenzeichen der kleinen Stadt.
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Zahlreiche kleine Restaurants und Cafés locken in die historische Altstadt. Fotos: Stadt Dinkelsbühl
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2 GUÉRANDE (FRANKREICH) Am 16. Juni 1962 herrschte in Guérande eine festliche Stim3 mung. Denn der damalige Dinkelsbühler Bürgermeister Dr. Höhenberger (†2011) war mit einer Delegation angereist, um die „Städteverschwisterung“ offiziell zu besiegeln. Zuvor gab es bereits in den 50er-Jahren einen regen Austausch zwischen den beiden Partnerstädten. Ein knappes Jahr später brachte im Mai 1963 eine französische Gruppe die unterzeichnete Partnerschafts-Urkunde nach Dinkelsbühl. Heute beleben private Freundschaften, der Austausch auf Vereinsebene sowie regelmäßige gegenseitige Besuche zur Kinderzeche und des Fête Médiévale die Verbindung der beiden Städte ständig neu. Seit September 1964 findet auch ein regelmäßiger Schüleraustausch zwischen den beiden Kommunen statt und bindet die deutschen und französischen Jugendlichen aktiv in die Städtepartnerschaft ein. Der Freundeskreis Dinkelsbühl-Guérande unterstützt und trägt die Partnerschaft. Auf dem Wochenmarkt ist der Verein mit vielfältigen Leckereien und Köstlichkeiten aus Frankreich zu finden.
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Geschichten aus der Region / Städtepartnerschaften
DIE SIEBENBÜRGER SACHSEN (RUMÄNIEN) Zahlreiche Flaggen säumen alljährlich zum Pfingstwochenen4 de die Straßen, während verschiedene (Trachten-)Gruppen der „Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland“ in einem bunten Festzug durch die Altstadt ziehen. Seit 1951 findet der Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl statt. Die fränkische Stadt wurde ausgewählt, da im süddeutschen Raum zahlreiche vertriebene Siebenbürger leben und man hoffte, durch die gute Erreichbarkeit viele Besucher anzulocken. Das mittelalterliche Ambiente erinnert zudem an die alte Heimat in Rumänien. Die Gastronomie richtet sich ebenfalls auf die Heimattage ein und bietet Spezialitäten nach siebenbürgischen Rezepten an. Angesichts der Tatsache, dass sich Dinkelsbühl so zu einem Mittelpunkt siebenbürgisch-sächsischen Lebens wandelte, vereinbarten Stadt und Landmannschaft am 25. Mai 1985 eine Partnerschaft mit dem Ziel, „die gewachsenen Beziehungen zu festigen und zu fördern.“ Ein erster Meilenstein der langjährigen Beziehungen war 1997 die Verleihung der Goldenen Plakette beim Bundeswettbewerb „Vorbildliche Integration der Aussiedler“.
Am Pfingstwochenende ziehen zahlreiche (Trachten-)Gruppen durch die Straßen Dinkelsbühls.
Siebenbürgen ist für seine über 160 mittelalterlichen Kirchenburgen berühmt. Fotos: Stadt Dinkelsbühl
Zum 10-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft kam eine Delegation aus Dinkelsbühl zu Besuch.
Blick in die Altstadt von Schäßburg. Fotos: Stadt Dinkelsbühl
SIGHI OARA/SCHÄSSBURG (RUMÄNIEN) 50 Jahre nach den ersten Heimattagen in Dinkelsbühl be5 schloss der Stadtrat von Dinkelsbühl, mit der rumänischen Stadt Sighi oara (Schäßburg) freundschaftliche Beziehungen aufzunehmen. 2005 entschieden beide Städte, eine Städtepartnerschaft einzugehen. Das rumänische Kleinod gilt als eine der am besten erhaltenen Stadtbefestigungen Siebenbürgens und hat damit so einiges mit seiner fränkischen Partnerstadt gemeinsam. Die mittelalterliche Burg zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist die einzig noch bewohnte Festung Südosteuropas. Die historischen Gebäude prägen das Stadtbild und zahlreiche Kirchen und Kathedralen unterstreichen den gotischen Stil Rumäniens. Seit 2019 begleitet die Musik die Städtepartnerschaft auf besonderem Wege. Vier Stipendiatinnen der Berufsfachschule für Musik nahmen an der „Academia Sighi oara“ teil, einer SommerAkademie für junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt. Unterstützt und mit Leben gefüllt wird die Partnerschaft in allen Bereichen vom Freundeskreis Dinkelsbühl-Schäßburg. 10
HEIMATKREIS MIES-PILSEN (TSCHECHIEN) Nicht nur die vertriebenen Menschen aus Siebenbürgen fanden 6 in Dinkelsbühl eine neue Heimat, sondern auch Menschen, die aus dem Landkreis Mies (Stříbro) und der Stadt Pilsen (Plzeň) in Westböhmen (ehemals Sudetenland, heute Tschechien) flohen oder vertrieben wurden. In Dinkelsbühl vermittelt der Heimatkreis Mies-Pilsen e. V. im Heimatmuseum in der Bauhofstraße 41 einen Eindruck vom wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Vertriebenen. Eine Fotodokumentation zu nahezu allen der 137 Kreisgemeinden sowie zahlreiche private Ausstellungsstücke veranschaulichen die persönlichen Geschichten und Schicksale. Der erste Heimattag des Heimatkreises fand 1950 in Dinkelsbühl statt. 1953 beschloss die Stadt, die Patenschaft über den Heimatkreis der Stadt Mies und den ehemaligen Landkreis zu übernehmen. Ein Jahr später wurde diese Patenschaft auf der Kinderzeche feierlich bestätigt. In der folgenden Zeit reiften zwischen Dinkelsbühl und dem tschechischen Stříbro freundschaftliche Beziehungen, die der ehemalige Vorsitzende des Heimatkreises, Dr. Hans Mirtes, tatkräftig förderte. Die sehr persönlichen Exponate im Mies-Pilsner Heimatmuseum erzählen vom kulturellen und wirtschaftlichen Leben der Heimatvertriebenen. Fotos: Heimatkreis Mies-Pilsen e. V.
Geschichten aus der Region / Städtepartnerschaften
Im Somm er 2019 kamen G äste aus China zur Kinde rzeche.
Blick vom Rathaus in die Altstadt von Schmalkalden. Foto: Stadt Dinkelsbühl
SCHMALKALDEN (THÜRINGEN) Freundschaftliche Verbindungen bestehen ebenfalls mit der 7 Stadt Schmalkalden in Thüringen. Die Spuren dieser Städtefreundschaft führen bis ins Spätmittelalter zurück, als sich protestantische Städte gegen den katholischen Kaiser Karl V. im „Schmalkaldischen Bund“, dem auch die Reichsstadt Dinkelsbühl beitrat, zusammenschlossen. Vor allem der Austausch über die touristische Zusammenarbeit verbindet die beiden historischen Städte und fördert die zukünftige Zusammenarbeit.
JINGJIANG (CHINA) Die jüngste Städtepartnerschaft entstand offiziell am 14. Okto8 ber 2004 und führt seither Gäste vom Jangtse an die Wörnitz. Mit JingJiang in der Nähe Shanghais pflegt die 2004 gegründete „Fränkische Gesellschaft zur Förderung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit“ (FGZ) engen Kontakt und vertieft die wirtschaftliche, technische und kulturelle Zusammenarbeit zwischen der Region Franken und der Volksrepublik China. Das Stadtgebiet JingJiang umfasst 660.000 Einwohner, die sich auf zwölf Gemeinden verteilen. Die Wirtschaft in der aufstrebenden chinesischen Großstadt ist geprägt von der Textilindustrie, Schiffsbau und Automobilzulieferern, aber auch von elektromechanischer, pharmazeutischer und chemischer Industrie. An der Regionalpartnerschaft beteiligen sich außer Dinkelsbühl zudem die Städte Ansbach, Feuchtwangen und Rothenburg sowie der Landkreis Ansbach. Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums verweilte eine Delegation aus China während der Kinderzeche in Dinkelsbühl und zeigte sich besonders beeindruckt von der Stadtübergabe. sek
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Geschichten aus der Region / Tradition und Kultur
Volksfestumzug 1912.
Ereignis
für alle Ein Bevölkerungsschichten
der Stadt
180 JAHRE FRÄNKISCHES VOLKSFEST Das Fränkische Volksfest ist in Crailsheim das Ereignis des Jahres und gleichzeitig das größte Volksund Heimatfest in der Region Hohenlohe-Franken. 400.000 Besucherinnen und Besucher strömen an vier Tagen in die Stadt und feiern die „Fünfte Jahreszeit“. Doch wie hat das eigentlich alles begonnen?
EIN KÖNIG DER LANDWIRTE – GRÜNDUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN BEZIRKSVEREINS Als 1815 der indonesische Vulkan Tambora ausbrach, hatte dies weitreichende Folgen für die Menschen in Europa. Die Vulkanasche verdunkelte jahrelang den Himmel und sorgte für Klimaveränderungen, die zu Missernten und Hungersnöten auch in Württemberg führten. Hinzu kamen die Kriegswirren der erst kürzlich beendeten napoleonischen Kriege. Wilhelm I. bestieg also zu einer denkbar ungünstigen Zeit den württembergischen Thron. In weiser Voraussicht stärkte der König von Beginn seiner Amtszeit die Landwirtschaft und wurde von Zeitgenossen sogar als rex agricolarum (König der Bauern) betitelt. Er rief 1817 bereits zur Gründung eines Landwirtschaftlichen Vereins auf und schuf zur Förderung der Bauern 1818 das Landwirtschaftliche Institut in Hohenheim. Außerdem gab der Monarch den Anstoß, eine landwirtschaftliche Leistungsschau in Verbindung mit einem Fest abzuhalten. Noch im selben Jahr ging daraus das Cannstatter Volksfest hervor und diente als Vorbild für kommende Veranstaltungen im Königreich. EIN KÖNIGLICHES DOPPELFEST Mitte des 19. Jahrhunderts feierten Land und Leute in Württemberg gleich zwei bedeutende Ereignisse. König Wilhelm I. beging 1841 seinen 60. Geburtstag und zugleich das 25. Thronjubiläum. Zu Ehren des Monarchen veranstaltete das gesamte Königreich ein berauschendes Doppelfest. Verantwortlich für die Festivitäten war der im selben Jahr im Gasthof Lamm gegründete „Landwirtschaftliche Bezirksverein für das Oberamt Crailsheim“ in Zusammenarbeit mit weiteren städtischen Gremien. Das „vaterländische Doppelfest“, wie es im Intelligenz-Blatt vom 24. September 1841 heißt, wurde mit Glockenläuten und Böllerschüssen begonnen. Bereits früh am Morgen stimmten „Musik und Festgesang“ vom Stadtturm (heute Rathausturm) die Crailsheimer auf den Festtag ein. Eine „Procession“, ähnlich dem modernen Umzug am Volksfest-Sonntag, führte die Festgemeinschaft zum Gottesdienst. Anschließend luden allerlei „jugendliche Volksbelustigungen“ auf 12
den freien Platz „im Wasserstall“ (heutiger Volksfestplatz) ein. Das festliche Treiben beendeten die Crailsheimer unter „innigsten Segenswünschen“ an ihren König auf einem fröhlichen Ball im Gasthaus zum Goldenen Ritter. EINE TRADITION ENTSTEHT Aus dem königlichen Doppelfest entwickelte sich in den folgenden Jahren ein dreitägiges Vereinsfest des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins. Nach dem Vorbild des Cannstatter Volksfests verbanden die Crailsheimer Vereinsvorsitzenden das Fest mit einer Leistungsschau aus Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, die sich durch Ausstellungen, Prämierungen und Preisverleihungen auszeichnete. Schnell wurde aus dem Vereinsfest ein Ereignis für alle Bevölkerungsschichten der Stadt. Natürlich sollte es daher auch aus deren Mitte organisiert werden. Der Landwirtschaftliche Bezirksverein übergab zu Beginn des neuen Jahrhunderts die Verantwortung in die Hände der Stadtverwaltung, die seit 1901 unter neuem Namen das „Fränkische Volksfest“ veranstaltet.
So sah der Festplatz 1921 aus.
Geschichten aus der Region / Tradition und Kultur Nicht immer herrscht schönes Wetter während des Festbetriebs (Foto um 1925 entstanden). Im Hintergrund ist die Attraktion des Jahres zu sehen: eine Wasserrutsche.
MUTIGE LUFTAKROBATINNEN Zur „Volksbelustigung“ ließen sich die Veranstalter des Fränkischen Volksfests allerhand einfallen. 1898 gastierte der „dickste und schwerste Mann der Welt“ in Crailsheim. Der gute Kerl brachte ganze 472 Pfund (ca. 214 kg) auf die Waage und präsentierte sich als „Ballet-Dame“ und „graziöse Tänzerin“. Eindrucksvoll und bis heute in Erinnerung bleibend ist der kühne Auftritt von Käthe Paulus. Die Luftakrobatin sorgte 1906 für den Auftritt des Jahres, als sie mit einem Gasballon ohne Korb und Gondel vom Festplatz in die Lüfte startete. Die mutige Luftschifferin saß auf einem Eisenring und winkte den Schaulustigen noch lange zu. Eine halbe Stunde später landete sie wohlbehalten in Musbach bei Feuchtwangen. Ebenso waghalsig präsentierte sich 1927 und 1930 die Kunstluftschifferin Elvira Wilson aus Hamburg, die kopfunter an einem schwebenden Ballon hängend auftrat. Immer umfangreicher und spektakulärer wurden die Attraktionen und Showeinlagen. Hunde- und Pferderennen waren ebenso beliebt wie die Film-Vorführungen der Kinematographen. ENGEL-BIER GEHÖRT DAZU! Seit 1908 findet die Bierprobe am Freitag auf dem Fränkischen Volksfest im Festzelt der Brauerei-Familie Fach statt. Einst war das Feiern nur am 21. September, dem Matthäustag, möglich und fiel so manches Mal auf einen Wochentag. Da wollte keine so rechte Feierstimmung aufkommen, denn oft rief am nächsten Tag die Arbeit. Ganz anders ab dem Jahr 1887, als man das Fest auf das Wochenende von Samstag bis Montag legte und die Menge bereits ab 17 Uhr im Bierzelt schunkelte. Seit 1905 ist das Engel-Bier fester Bestandteil des Fränkischen Volksfests und musikalische Schwergewichte wie die Wildecker Herzbuben und andere bekannte Volksmusikanten treiben auch heute noch die wilde Menge auf die Bierbänke. Seit 1969 beginnt das Volksfest traditionell mit dem „Politischen Donnerstag“ im Engelzelt.
Ein besonderer Höhepunkt war 1913 die Landung des Luftschiff „Viktoria Luisa“ in Crailsheim.
Der Ablauf ist dabei stets derselbe: Die Stadtkapelle heizt die Menge an und im Anschluss tritt ein Gast der CDU/CSU-Prominenz ans Mikrophon. Und das nicht immer mit Einverständnis der Menge, wie der bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß 1969 unter Pfiffen feststellen musste. Der schlagfertige Bayer konterte seinen Gegnern: „Sie haben Amerikaner in Crailsheim und wissen deshalb, dass Pfeifen eine Beifallsäußerung ist!“ Auch Urgesteine der Unionspartei wie der ehemalige Generalsekretär Heiner Geißler (1986) oder zuletzt der frisch gewählte Bundesvorsitzende, Armin Laschet (2019), fanden bereits den Weg nach Crailsheim. ABSCHIED UND VORFREUDE Für Gäste von „Außerhalb“ mag es eine kuriose Eigenheit sein, für alteingesessene Volksfestbesucher eine liebgewonnene Tradition: die mitternächtliche Beerdigung am Volksfest-Montag. Ein Brauch, der in den 1930er Jahren entflammte, in den 50ern in Vergessenheit geriet und schließlich 2009 wiedererwachte. Traditionell wird am letzten Tag das Volksfest in Form einer Puppe unter den Dielen der Ehrentribüne im Engelzelt „beerdigt“ und auch wenn in jüngster Vergangenheit das Volksfest ausfallen musste, so ist doch die Vorfreude auf das nächste Mal nur umso größer. sek
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Nicht nur in Dinkelsbühl fanden Festspiele statt. 1927 wurde das „Untere Stadttor“ rekonstruiert, um die Belagerung Crailsheims nachzustellen. Fotos: Stadtarchiv Crailsheim, rangizzz, Unclesam – stock.adobe.com
Ballonaufstieg der Elvira Wilson (1925).
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Geschichten aus der Region / Museen & Co.
DAS MITTELALTER VOR DER HAUSTÜR Auf unserem Streifzug durch die Geschichte verweilten wir in der letzten Ausgabe mit den Römern und Alemannen am Limes in Pfahlheim. Nun begeben wir uns auf die Spuren von stolzen Grafen und edelmütigen Burgfräulein im Magischen Dreieck.
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as Mittelalter (ca. 6. bis 16. Jahrhundert) war ein prägendes Zeitalter für die Region, über die sich das Magische Dreieck erstreckt. Siedlungen wuchsen zu großen Städten heran und neue Niederlassungen des Adels entstanden. Seit dem 14. Jahrhundert regierten in Franken und Schwaben die Grafen von Oettingen und die Edelherren von Hohenlohe, nach denen später das dortige Gebiet benannt wurde. Zahlreiche Burgen und Klöster entstanden in dieser Zeit, die Kriege oder der Zahn der Zeit zerstörten. Manches blieb erhalten, anderes ging verloren. Begeben Sie sich mit uns direkt vor Ihrer Haustür auf mittelalterliche Entdeckungstour und folgen Sie den fränkischen und schwäbischen Herrschern auf einem Ritt durch das Magische Dreieck.
Der Basteigarten lädt zum gemütlichen Flanieren ein.
Stadtansicht von 1549 aus der Kosmographie von Sebastian Münster.
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VON STIFTSHERREN UND PFERDEHANDEL IN ELLWANGEN Ellwangen, im 7. Jahrhundert eine dörfliche, alamannische Siedlung am Stelzenbach und im sumpfigen Virngrund gelegen, wuchs mit dem 764 gegründeten Benediktinerkloster zu einer Stadt heran. Dort lebten zu Beginn des 9. Jahrhunderts weit über 150 Mönche. Doch nicht nur Bauern, Handwerker, Händler und Mönche prägten das frühmittelalterliche Ellwangen. Nachdem das Kloster früh an Karl den Großen übergeben wurde, finden sich 980 im Kloster bereits erste Aufzeichnungen über berittene Soldaten (Ritter). Für den Schutz der Stadt sowie der Abtei wurden zusätzlich verschiedene Burgen errichtet. Das prächtige Schloss ob Ellwangen ging ebenfalls aus einer Burg hervor, die ursprünglich dem Abt des Klosters als Wohnsitz diente. Zur Verteidigung der jungen Stadt dienten zunächst Gräben sowie Jagst und Stelzenbach, später übernahm diese Aufgabe eine Stadtmauer. Abschnitte davon sind heute noch erhalten. Zugang erhielt man durch die Stadttore, die gleichzeitig als Zollstationen dienten. Im Süden, der heutigen Marienstraße lag das Steintor in Richtung Aalen. Im Norden, der heutigen Schmiedstraße, das Jagsttor, und das Obere Tor in Richtung des heutigen Schlosses. Außerdem gab es noch das „Tor gen die Siechen“ im Bereich der Marienkirche. Unabhängig von äußerer Bedrohung veränderte sich das Stadtbild Ellwangens im Mittelalter oft. Schuld daran waren mehrere Stadtbrände in den Jahren 1100, 1182, 1201, 1228/29, 1255, 1304, 1308, 1443. Nach dem letzten Brand wurde das Kloster nicht mehr aufgebaut. 1460 wandelte man schließlich das Benediktinerkloster zu einem Chorherrenstift mit Fürstpropst um und die letzten Mönche wurden zu Stiftsherren ernannt. Sie bezogen nun Häuser in der Stadt und die ehemalige Stiftskirche prägt noch heute als Basilika St. Vitus das Stadtbild. Das mittelalterliche Ellwangen war vor allem geprägt vom Klosterleben und Pferdehandel. Der Kalte Markt ist ein bedeutendes Fest aus dieser Zeit und lockt seit über 1.000 Jahren zahlreiche Besucher aus ganz Süddeutschland nach Ellwangen. Zur Zeit der Ritter und Mönche bestand in Ellwangen auch der Michaelismarkt als zweitgrößter Markt der Stadt.
Die Basilika St. Vitus prägt noch heute das Stadtbild in Ellwangen. Fotos: Stadt Ellwangen, Stadtarchiv Ellwangen
Geschichten aus der Region / Museen & Co.
Im Zeughausturm wurde früher Kriegsgerät gelagert. Heute berichtet eine Installation im Innern von der ehemaligen Stadtbefestigung, die heute teilweise in Wohnhäuser übergeht.
Der Diebsturm ist ein weiteres Zeugnis der ehemaligen Stadtbefestigung.
ENTLANG HISTORISCHER MAUERN STADTGESCHICHTE ERLEBEN IN CRAILSHEIM Wer im Mittelalter von Ellwangen nach Crailsheim gelangen wollte, musste das Herrschaftsgebiet der Oettinger Riesgrafen durch den dichten Virngrundwald in Richtung Norden verlassen und sich in den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen vor Wegelagerern in Acht nehmen. Noch heute trifft hier mitten im Magischen Dreieck in den von Wald umschlossenen Gemeinden schwäbische Mundart auf ostfränkischen Dialekt. Es dauerte damals nur wenige Stunden, bis schon von weitem die zahlreichen Türme am Ufer der Jagst auftauchten und man durch das Spitaltor/Kirchtor nahe der Johanneskirche die Stadt betrat. Weitere Zugänge waren das Jagsttor an der Ecke Wilhelmsstraße/Karlstraße sowie das Ziegeltor auf der Karlstraße in Richtung Dinkelsbühl. Crailsheim entstand vermutlich aus einer kleinen fränkischen Siedlung am Flussübergang und entwickelte sich im Hochmittelalter zu einer gut geschützten Grenzbefestigung zur Abwehr unliebsamer Nachbarn. Wer damals nicht durch die drei Tore die Stadt betreten wollte, musste zunächst zwei geflutete Gräben überwinden. Dahinter lag eine kleine Zwingermauer, wo scharfe Hunde warteten. Nach all diesen Hindernissen stand der Eindringling schließlich vor einer 1.100 Meter langen Mauer mit einem Dutzend kleinerer Wachtürme, die gleichzeitig als Gefängnis dienten.
schaft. Beim Festzug reitet bis heute die für ihre Wohltaten bekannte Gräfin Adelheid von Hohenlohe voraus und führt den Umzug an. Nach dem Tod ihres Gatten Kraft von Hohenlohe bezog sie ihren Witwensitz auf der Schönebürg nahe Goldbach. An eben dieser Stelle entstand in den 1970er-Jahren eine Walderholungsanlage mit Spielplatz und Trimm-Dich-Pfad.
Im Jahr 1400 beschlossen die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, die Stadt zu einer Grenzbastion zum Schutz vor den angrenzenden Mitgliedern des Schwäbischen Städtebundes auszubauen. An die ehemalige Stadtbefestigung erinnern heute noch Mauerreste, die in Wohnhäuser übergehen. Von den zahlreichen Wehrtürmen sind nach der Zerstörung 1945 noch der kleine Zeughausturm und sein großer Bruder, der Diebsturm, zu erkennen. Doch woher hat der Zeughausturm überhaupt seinen Namen? Eine Installation im Innern des restaurierten Turmes verrät es und lädt zu einer Zeitreise ein, sobald die dicke Holztür ins Schloss fällt. Die Stadt Crailsheim erfuhr eine sehr wechselhafte Geschichte im Mittelalter. Nachdem im 13. Jahrhundert die führenden Adelsfamilien wie die Herren von Lohr und von Flügelau ausstarben, ging deren Besitz an die schwäbischen Grafen von Oettingen über. Die wiederum 1310 beim Kaiser in Ungnade fielen, woraufhin Crailsheim das Eigentum der Grafen von Hohenlohe wurde. Aus Geldnot verpfändeten die Hohenloher die Stadt, bis sie schließlich 1500 in den Besitz der Markgrafen überging und bis 1792 zum Fürstentum Ansbach zählte. Trotzdem erinnern sich die Crailsheimer jährlich zum Fränkischen Volksfest gern an die hohenlohische Herr-
Fotos: Stadtarchiv Crailsheim
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Geschichten aus der Region / Museen & Co.
In Dinkelsbühl ist die mittelalterliche Stadtbefestigung noch intakt. Mächtige Tore laden zu einem Spaziergang im Schatten alter Mauern ein. Foto: Ingrid Wenzel
ENTLANG DER ROMANTISCHEN STRASSE ZUR SCHÖNSTEN ALTSTADT DEUTSCHLANDS Auf dem Weg in Richtung Dinkelsbühl durch das Jagsttor und den Schönebürg-Wald kreuzten die Wandersleute und Händler im Mittelalter die ehemals herrschaftlichen Burgen der Herren von Kreßberg und kurz vor Dinkelsbühl auf der berühmten Romantischen Straße schließlich das Anwesen der Adelsfamilie von Schopfloch. Ein großes Kloster in Mönchsroth versorgte die römisch-katholische Enklave in Wilburgstetten noch bis 1558 mit geistlichem Zuspruch inmitten einer protestantischen Region. Selbst 2021 scheint es, als sei im malerischen Dinkelsbühl die Zeit stehen geblieben. Von den Kriegshandlungen der letzten Jahrhunderte unberührt, ist der mittelalterliche Stadtkern der ehemaligen Reichstadt nach mehr als 1.000 Jahren Geschichte immer noch vollständig erhalten und die Läden und engen Gassen verbreiten ihren historischen Charme. Fröhlich klappernd hallen die Schuhsohlen auf den Pflastersteinen wider, während Touristen aus aller Welt täglich
Im Haus der Geschichte erfahren die Besucherinnen und Besucher vom Alltag in der Reichsstadt, aber auch, was im Verteidigungsfall zu tun war.
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durch die „schönste Altstadt Deutschlands“ (Focus) schlendern. Im Zentrum der mittelalterlichen Stadt steht das Alte Rathaus, das 1361 erstmals als „Steinhaus“ der Patrizierfamilie Berlin und Arnold erwähnt wurde. Ursprünglich stand hier wohl ein staufischer Ministerialensitz, auf dessen Fundamente zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Wohnturm errichtet wurde. Spuren davon lassen sich noch in den Gefängniszellen unter dem Südflügel nachweisen. Ab 1550 bis 1855 diente das Gebäude als Rathaus der Stadt. Heute können Besucherinnen und Besucher hier im Haus der Geschichte der Frage nachgehen, warum Dinkelsbühl so ist, wie es ist. Wandeln Sie auf den Spuren der Herren von Dinkelsbühl und entdecken Sie die 800-jährige Stadtgeschichte anhand eines kostenlosen Audioguides und über 600 Exponaten aus vergangener Zeit. Am Abend werden die Museumserfahrungen dann lebendig, sobald der Nachtwächter vor dem mächtigen Münster St. Georg zum abendlichen Rundgang durch die beleuchteten Gassen ruft. sek
Über 600 Exponate werden im Haus der Geschichte beleuchtet. Fotos: David Haas
Geschichten aus der Region / Radtouren
RADTOUR-TIPPS VOM RAD-PROMI Das Magische Dreieck steckt voll schöner Ecken, die es zu entdecken gilt. Vor allem an lauen Frühlingstagen oder im sonnigen Sommerurlaub lädt das Wetter dazu ein, die ein oder andere Radtour zu unternehmen.
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egleiten Sie unsere Rad-Promis aus dem Magischen Dreieck auf ihren Lieblingstouren ausgehend von den Startpunkten in Dinkelsbühl, Crailsheim und Ellwangen oder steigen Sie einfach an einer beliebigen Station unterwegs aufs Rad.
Foto: Petair – stock.adobe.com
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Schon immer fürstlich
Ellwangen – die Stadt der Fürstpröpste Ellwangen bietet zahlreiche Stadt- und Schlossführungen an, bei denen das Erbe der prunkvollen Zeit der Fürstpropstei sichtbar und erlebbar wird. Von links: Basilika St. Vitus, Palais Adelmann, Franz Georg Graf von Schönborn, Wallfahrtskirche Schönenberg, Schloss ob Ellwangen
www.ellwangen.de
Tourist-Information Marienstraße 1 | 73479 Ellwangen Tel. 07961 84-303 | tourist@ellwangen.de
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Geschichten aus der Region / Radtouren
Crailsheim
Tipp vom BürgerRad:
DER BÜRGERRAD-TIPP:
Eine flache, gut ausgebaute Strecke mit vielen Einkehrmöglichkeiten und der Möglichkeit zur Bahnnutzung.
AUF DEM KOCHER-JAGSTRADWEG UNTERWEGS Länge: ca. 90 Kilometer (kürzere Varianten möglich) Höhendifferenz: ca. 850 Höhenmeter Start: Crailsheim-Altenmünster
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Streckenbeschreibung: Die Lieblingsstrecke unserer BürgerRad-Mitglieder aus Crailsheim führt entlang des Kocher-Jagst-Radwegs durch Hohenlohe und Schwaben. BürgerRad-Mitglied Heinz Schumm empfiehlt die Anfahrt von Crailsheim über Altenmünster und Jagstheim bis zur Blinden Rot bei Frankenhardt-Hirschhof. Dem Bachlauf folgend, gelangen Sie über Willa, vorbei an der Ludwigsmühle und knapp 3,5 Kilometer weiter durch den Wald zur Einmündung des Einsiedlerbachs (Hinweisschild Schnittpunkt 49. Breitengrad/10. Längengrad beachten!). Hier müssen Sie bergauf in Richtung Hohenberg stark in die Pedale treten und nach ca. zwei Kilometern am Waldgewann Türkei rechts abbiegen. Ab Hütten/Hüttenhof folgen Sie den Schildern mit der Aufschrift Waldcamping/Baumhotel weiter nach Gaishardt über Himmelreich zurück ins Tal der Blinden Rot. Die Papiermühle lassen Sie rechts liegen und radeln flussabwärts bis zur Burghardsmühle. Dort überqueren Sie vorsichtig die Hauptstraße und fahren weiter den Fluss entlang bis zur Mündung in den Kocher (ca. 7 Kilometer). Entlang des Kocher-Jagst-Radwegs geht es in Richtung Aalen über Abtsgmünd bis Niederalfingen. Dort fahren Sie am Freibad leicht bergauf und folgen dem Skulpturenweg hinab ins Schlierbachtal nach Neuler. Von Neuler geht es auf den Limesradweg bis Saverwang. Von dort führt der Kocher-Jagst-Radweg am Ende des Tages wieder zurück nach Crailsheim. Die Route kann individuell verkürzt oder durch Bahnnutzung ergänzt werden.
Siegfried Rehbach (links) und Heinz Schumm (rechts) vom BürgerRad e. V. waren für uns zwischen Hohenlohe und Schwaben unterwegs. Foto: privat
RUNDTOUR DURCH DAS ELLWANGER SEENLAND Länge: ca. 43 Kilometer (kürzere Varianten möglich) Höhendifferenz: ca. 350 Höhenmeter Start: Ellwangen 18
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Stimpfach
Jagstzell
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Rosenberg
Ellenberg
Ellwangen Röhlingen Rainau
Dalkingen
Buch
Abtsgmünd
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Hüttlingen
Streckenbeschreibung: Die Lieblingsroute unseres Ellwanger Triathleten Andy Wolpert startet in Ellwangen. Entlang des Kocher-Jagst-Radwegs geht es durch die schwäbische Natur, vorbei an den Ortschaften Rindelbach, Schönau und Kalkhöfe bis zur Abzweigung Fischbachsee und von dort aus weiter auf dem Radweg nach Ellenberg. Folgen Sie idyllischen Waldwegen und lassen den Fischbachsee hinter sich. Über die Dankoltsweiler Sägmühle radeln Sie bis zur Stockensägmühle. Immer dem Radweg folgend bis zur Kreuzung Prater Stern. Hier besteht die Möglichkeit, auf den Hornberg abzubiegen und eine tolle Aussicht über den Virngrundwald bis zur Schwäbischen Alb und den Kaiserbergen zu genießen. Von dort fahren Sie jedoch wieder zum Prater Stern zurück und dann weiter in Richtung Muckental. Am Muckenweiher dann geradeaus, bis Sie vorsichtig die Landstraße queren. Folgen Sie dem grünen Pfad durch das Ellwanger Seenland bis zur Ortschaft Häsle. Am Häsle-Stausee entlang geht es weiter in Richtung Hardt. Ab hier ist die Straße weitestgehend asphaltiert. Vor Hardt biegen Sie in Richtung Rötlen ab und folgen der Straße am Rötlen-Stausee bis zur Abzweigung Richtung Neunstadt. Nach Neunstadt fahren Sie in Richtung Haisterhofen und folgen hinter der Ortschaft dem Radweg in Richtung Dalkingen. In Dalkingen führt der Radweg bis zum Bucher-Stausee. Von hier ist der Rückweg auf dem Kocher-Jagst-Radweg, vorbei an Schwabsberg, Schwenningen und Schrezheim, dann das reinste Kinderspiel. Für eine längere Radtour folgen Sie einfach dem Grünen Pfad.
Geschichten aus der Region / Radtouren
RUNDTOUR UM DINKELSBÜHL Dinkelsbühl
Wilburgstetten
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Eine sehr schöne Rundtour
…abseits der Hauptverkehrswege. Es gibt viele schöne Aussichtspunkte, Ausflugsziele, Bademöglichkeiten sowie Einkehrmöglichkeiten.
Länge: ca. 65 Kilometer Höhendifferenz: ca. 650 Höhenmeter Start: Dinkelsbühl
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Streckenbeschreibung: Die Lieblings-Radtour von Dr. Christoph Hammer führt auf Rad- und Forstwegen sowie wenig befahrenen Nebenstrecken durch das Naherholungsgebiet Mutschach. Von dort geht es über Sinbronn weiter durch die Ortschaften Bernhardswend, Obermichelbach, Untermichelbach, Wittelshofen, Gerolfingen bis zum Hesselberg, der höchsten Gerolfingen Erhebung Frankens. Bei Föhnlage ist hier ein Ausblick Wassertrüdingen bis in die Alpen möglich. Die Trailabfahrt verläuft nach Röckingen. In Wassertrüdingen (Landesgartenschau 2019) lädt das Wörnitzstrandbad mit Bademöglichkeiten, Spielplatz, kostenlosen Duschen und Strandgastronomie zum gemütlichen Verweilen ein. Durch den Öttinger Forst führt die Strecke nach Fürnheim, vorbei an der alten Brauereigaststätte mit fränkischem Biergarten, weiter nach Weiltingen, wo eine historische Wehrkirche steht. In Wilburgstetten nähert sich die Strecke langsam ihrem Ende. In Tiefweg kann noch die idyllische Fischweiheranlage begutachtet werden, bevor Sie nach Neustädtlein die Wörnitz überqueren und die Tour in Dinkelsbühl endet.
Jahr eine ich jedes n n e w terh c „Au uropa un dtour in E a R re Sankt e h ß grö kap, nac zum Nord b o nieße , e e g m neh ibraltar, so G r e d o rrg Petersbu rer wunde h, in unse in.“ se zu ich es auc s g unterwe t a im e H schönen Als Triathlet ist Andreas Wolpert normalerweise deutlich schneller unterwegs. Uns zeigt er die idyllischen Strecken durch das Ellwanger Seenland. Foto: privat
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Coronabedingt radelte Dr. Hammer im letzten Jahr 3.000 Kilometer quer durch Deutschland (Foto). Uns verrät der Oberbürgermeister eine schöne mittelfränkische Rundtour mit Start in Dinkelsbühl. Foto: privat
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GENUSSRADELN MIT OK.GO Der Ellwanger Reiseveranstalter OK.go bietet genussvolle Radtouren an, die für E-Bikes und Standard-Räder geeignet sind. Neu ist auch ein Mountainbike-Angebot inkl. Trainingseinheit für besonders Sportliche. Die Touren führen entlang des Fränkischen Wasserradwegs und auf den Glückswegen durchs Allgäu. Eine Tour wird ins Münsterland mit seinen Schlössern, Mühlen und Mooren gehen. Sobald Auslandsreisen wieder sicher möglich sind, werden auch Mähren, Kärnten und Südtirol – mit einer gut machbaren Tour entlang der Dolomiten – angesteuert. Haben Sie Lust dabei zu sein? Dann besuchen Sie uns auf www.okgo-ag.de oder fordern Sie das aktuelle Radlerprogramm per E-mail an hallo@okgo-ag.de oder telefonisch unter 07961/9130-0 an
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Geschichten aus der Region / Heimatkrimis
SPANNUNG PUR: HEIMATKRIMIS AUS DEM MAGISCHEN DREIECK Wer auf der Suche nach spannenden Ermittlungen und düsteren Verbrechen ist, schnappt sich gerne mal einen Krimi. Nicht immer spielen die Geschichten in weit entfernten Städten, sondern auch mal vor der eigenen Haustür. So bietet das Magische Dreieck viele abwechslungsreiche Schauplätze für den ein oder anderen Kriminalfall. Begleiten Sie unsere lokalen Autorinnen und Autoren auf Mörderjagd durch Ellwangen und Crailsheim!
TATORT: ELLWANGEN
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ie Autorin Tanja Roth schreibt Heimatkrimis und nutzt gerne unterschiedliche Schauplätze von der Ostalb. „Die schönste Wahl für Regiokrimis ist für mich der Ort, an dem man viel und gerne ist, und das ist bei mir hier. Dadurch kann ich mehr am Puls der Zeit sein und auch über aktuelle Themen schreiben“, erzählt Tanja Roth im Interview. Es verbinde sie außerdem viel mit dieser Region. Nicht nur leben dort Teile ihrer Familie und Freunde, sondern sie selbst lebte auch eine Zeit lang in Schwäbisch Gmünd. „Die Gegend ist vielschichtig und reizvoll, wie auch die Menschen“, sagt die Autorin, sodass sie für ihre Geschichten immer aus dem Vollen schöpfen könne.
BUCHTIPPS AUS DEM MAGISCHEN DREIECK:
Auch ihr letzter Roman „Remsmord“ führt die Ermittler und die Leser wieder in die Ostalb, um einen Mord aufzuklären. Genauer gesagt nach Schwäbisch Gmünd und Ellwangen. Um die Orte in ihren Büchern authentisch beschreiben zu können, nimmt sich Tanja Roth Zeit für ihre Recherche. So fahre sie an die Orte, schaue sich genau um und rede mit den Leuten vor Ort, erzählt sie und meint: „Auch wenn ich nicht recherchiere, schreibe ich Eindrücke immer auf. Es kann sein, dass ich diese erst Jahre später auch verwende.“
Keine Tapas an der Jagst (2011). Foto: Stadtbibliothek Aalen
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Auch der Autor Gerhard Hutterer, der unter seinem Pseudonym Henry Gerhard mehrere Krimis veröffentlichte, widmet sich den Heimatkrimis und nimmt sich die Ostalb als Schauplatz. Zu seinen größten Erfolgen gehört die Teilnahme am Krimikurzgeschichtenwettbewerb Ralf-Bender-Preis 2015, wo er einen Sonderpreis für die witzigste Idee gewann. Direkt in Ellwangen spielen gleich zwei seiner Kriminalromane. Sowohl „Keine Tapas an der Jagst“ und „Mord im Hasenlager“ entführen den Leser mitten hinein in die Stadt an der Jagst und zeigen Ellwangens „KRIMI“-nelle Seiten.
Remsmord (2020). Foto: Emons Verlag
Mord im Hasenlager (2013). Foto: Stadtbibliothek Aalen
REMSMORD, TANJA ROTH Ein Toter wird in Schwäbisch Gmünd gefunden. Ein schlechter Scherz unter Jugendlichen oder kalkulierter Mord? Die Spur führt die Ermittler Eva Brenner und Gerhard Vollrath zu einem Motorradclub nach Ellwangen, der Verbindungen zum organisierten Verbrechen hat. Die Ermittlungen werden für die Polizisten schnell lebensgefährlich. Und dann gibt es einen weiteren Toten aus dem Kreis der Verdächtigen.
MORD IM HASENLAGER, HENRY GERHARD Oberbürgermeisterwahlen in Ellwangen: Einer der Kandidaten wird tot aufgefunden und Kriminalrat Gerd Scheibler nimmt die Ermittlungen auf. Auch die Ellwanger Zeitungen mischen sich in die Spurensuche ein und schon bald wird eine zweite Leiche gefunden, die die Ermittler vor Rätsel stellt. mh
Geschichten aus der Region / Heimatkrimis
DER NEUE KRIMI VON WILDIS STRENG AB JULI 2021
Foto: Goffkein – stock.adobe.com
Der neue HohenloheKrimi aus Crailsheim. Foto: Gmeiner-Verlag
Der neunte Hohenlohe-Krimi dreht sich diesmal um die Bürgerwache Crailsheim. Als das berühmte Parkfest des traditionsbewussten Vereins in vollem Gange ist, trifft Schellenbaumspieler Tobias Baumann der Schlag! Jemand hat sein Instrument unter Strom gesetzt. Gerade als die Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst herausfinden, dass Baumann nicht ganz so beliebt war, wie es den Anschein hatte, erreicht die Bürgerwache ein Drohbrief. War Baumann nur ein Zufallsopfer? Begeben Sie sich mit dem hohenlohisch-westfälischen Ermittler-Duo auf spannende Mörderjagd! sek
NERVENKITZEL IN CRAILSHEIM
Autorin Wildis Streng präsentiert ihren neuen Krimi im Spitalpark, wo alljährlich das Parkfest der Bürgerwache stattfindet.
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ede Stadt hat ihre Geheimnisse. In Crailsheim sind die mörderischen Ereignisse glücklicherweise lediglich literarischer Natur. Als die Lehrerin Wildis Streng in einer Buchhandlung stand und nach Krimis aus Hohenlohe suchte, wurde sie zunächst beim Krimi-Kollegen Rudi Kost aus Schwäbisch Hall fündig. Allerdings sprechen die Protagonisten in dessen Romanen hochdeutsch, ein Umstand, welcher der Mundart-Verfechterin in der Seele weh tat. Auch fand Streng keinen einzigen Krimi, der in ihrer Heimatstadt Crailsheim spielte. Kurzerhand schrieb sie also selbst ihren ersten Krimi um das Ermittler-Duo Lisa Luft und Heiko Wüst. Die zugezogene Kommissarin Lisa Luft aus Nordrhein-Westfalen macht es auch „Neigschmeckten“ einfach, die oft etwas grummeligen, aber im Herzen guten Hohenloher zu verstehen. Überhaupt gehört es zu den Stärken der Autorin, Land und Leute in sämtlichen Facetten des Lebens mit einem Augenzwinkern zu beschreiben und so die Kriminalgeschichten mit ordentlich Lokalkolorit zu würzen. „Mir ist der Dialekt sehr wichtig, mit dem ich gleichzeitig eine hintersinnige, ironische Geschichte erzähle, bei der man oft zwischen den Zeilen lesen muss“, erklärt Streng. Die Autorin vermittelt mit einem liebevollen Blick fürs Detail das Lebensgefühl in Hohenlohe. Sei es beim stimmungsvollen Volksfest-Auftakt, dem wilden Treiben am Hammeltanz oder auch nur bei einem Besuch der Crailsheimer Gastronomie. Allerdings spielen auch zwischenmenschliche Konflikte eine Rolle. „Die Leser sollen die Motivation der Tat verstehen“, erzählt die gebürtige Crailsheimerin. Daher hat jeder Krimi seine ganz eigenen Motive und erzählt von blutigen Intrigen bis hin zu psychischen Problemen der Täterinnen und Täter. Außerdem tragen die Figuren in Strengs Romanen häufig die Charakterzüge realer Persönlichkeiten. Ob nun Mörder oder Mordopfer reale Vorbilder verkörpern, dürfen die Leserinnen und Leser jedoch selbst herausfinden. Übrigens: Lassen Sie sich nicht die Möglichkeit einer öffentlichen Lesung mit Wildis Streng entgehen, denn dann gibt es neben spannenden Geschichten auch hohenlohisch-fränkischen Dialekt aus Crailsheim zu hören. Ein spannungsreicher Abend mit mörderischem Vergnügen ist somit garantiert.
Foto: privat
LESETIPP: AUF GNAD UND UNGNAD (2020)
Historischer Roman zur Stadtgeschichte Dinkelsbühls.
Nicht kriminalistisch, dafür jedoch spannend bis zum Schluss ist unser Buchtipp aus Dinkelsbühl. Autorin Deborah Wüstner setzt ihrer Heimatstadt ein literarisches Denkmal und greift die historischen Ereignisse der Stadtgeschichte rund um die Kinderzeche auf. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Lore, die sich zunächst ihren eigenen Ängsten stellt, um Plünderung und Niederbrennung der Stadt zu verhindern.
Foto: Bernardus Verlag
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Geschichten aus der Region / Badeseen
SOMMERLICHER BADESPASS: DIE BADESEEN IM MAGISCHEN DREIECK Vor allem im Sommer, wenn die Tage heißer werden, bietet ein Sprung ins kalte Nass eine willkommene Abkühlung. Die malerischen Seen im Magische Dreieck bieten Spiel und Spaß für die ganze Familie. Wir haben die schönsten Badeseen herausgesucht und geben eine kleine Übersicht.
Crailsheim und Umgebung BUCHER STAUSEE Im Erholungsgebiet Rainau-Buch bei Ellwangen lockt der Stausee mit vielen Freizeitaktivitäten.
Ellwangen und Umgebung
KRESSBACHSEE BEI ELLWANGEN Das idyllische Naturfreibad bietet neben Liegewiese, Strandbereich und Kiosk auch ein Beachvolleyballfeld und einen Kinderspielplatz an. www.kressbachsee.de
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DEGENBACHSTAUSEE BEI CRAILSHEIM Ein Sandstrand und Spielgeräte sowie ein Beachvolleyballfeld versprechen viel Spaß. Für die Stärkung zwischendurch gibt es einen Kiosk. www.crailsheim.de
REIGLERSBACHSTAUSEE BEI STIMPFACH Der malerische Naturbadesee ist mit seiner großen Liegewiese, dem Sandstrand und seinen Spielgeräten ideal für die ganze Familie. Am Ufer sind auch ein Kiosk und Sanitäranlagen zu finden. www.hohenlohe-schwaebischhall.de
HACKENWEIHER IN SCHOPFLOCH Eine große Liegewiese am Ufer des Naturweihers lädt zum Sonnenbaden ein. Ein Grillplatz befindet sich ebenfalls direkt am See.
Dinkelsbühl und Umgebung
BADEWEIHER WOLFSBÜHL IN WILBURGSTETTEN Der naturbelassene Badeweiher sorgt für zusätzlichen Badespaß durch eine Schwimminsel. Auch Sitzgelegenheiten, Umkleiden und eine mobile Toilette sind vorhanden. www.wilburgstetten.de mh
MAGICMAG
Gemeinde-Extra
Foto: Ingrid Wenzel
STADT & LAND
"Hier bin ic h glü und zu Ha cklich use." MAGISCHESDREIECK
Crailsheim Dinkelsbühl Ellwangen
KRESSBERG
EARTHSHIP Das „Earthship“ der Gemeinschaft Schloss Tempelhof in Kreßberg ist deutschlandweit einzigartig. Das Pionierprojekt ermöglicht nachhaltiges, autarkes Wohnen und Leben. S. 40
Das Magazin für Stadt und Land / Dinkelsbühl
DINKELSBÜHL
NEUES KINDERUND JUGENDZENTRUM Seit April 2019 entstand inmitten des Schulcampus im Süden der Stadt Dinkelsbühl ein neues Kinder- und Jugendzentrum. Die Stadtverwaltung gibt der ehemaligen Hauptschule ein neues Gesicht.
VIEL RAUM FÜR JUGENDARBEIT Das Gebäude soll mehreren Nutzern zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss ist ein großes Jugendcafé (113 m²) mit Küche und Tresen untergebracht, das ohne Trennwand um den „Chillund Spielbereich“ (103 m²) erweitert werden kann. Außerdem bietet der angrenzende Innenhof noch einmal zusätzliche 315 m² Platz für Spiel und Spaß. Im selben Stockwerk befinden sich zugleich die Räumlichkeiten der städtischen Jugendpflege und zwei Aktivsporträume, die zur Gewaltprävention/ Kampfsport genutzt werden können sowie die dazugehörigen Umkleideräume und sanitären Anlagen. Geflüchteten und Migranten steht schließlich auf diesem Stockwerk zusätzlich die Integrations-Mediathek zur Verfügung, die der Helferkreis Flüchtlinge Dinkelsbühl betreut.
GRUNDSCHULE UND KINDERGARTEN IM OBERGESCHOSS Das Obergeschoss beherbergt zwei Ganztagesklassen der Christoph-von-Schmid-Grundschule und den Waldorfkindergarten. Die Kindergartenkinder toben bereits in ihren Räumlichkeiten und den „Spielfluren“ auf 512 m². Im Frühjahr 2021 sollen noch rund 500 m² Außenspielfläche dazukommen. GROSSE KÜCHE EINGERICHTET Eine große Edelstahl-Kantinenküche inklusive Essensausgabe soll die Kinder zukünftig nahrhaft versorgen. Der Mensaraum und eine zusätzliche Innenhofnutzung mit Terrasse ermöglichen dabei eine erholsame Mittagspause. KOSTEN UND FINANZIERUNG Für die Umsetzung des Projekts benötigte die Stadtverwaltung rund 6,2 Millionen Euro. Durch unterschiedliche Förderungen in Höhe von 5,3 Millionen Euro ergab sich eine über 85-prozentige finanzielle Unterstützung.
Der Waldorfkindergarten zog schon im Januar in das neue Kinder- und Jugendzentrum ein.
An der Alten Promenade 26 in unmittelbarer Nähe zur Altstadt gelegen, ist das neue Kinder- und Jugendzentrum der Stadt Dinkelsbühl entstanden. Die Bauarbeiten begannen bereits im Frühjahr 2019 und gingen rasch voran, sodass noch vor Weihnachten 2020 die endgültigen Reinigungsarbeiten stattfanden und am 25. Januar der Waldorfkindergarten seine Räumlichkeiten bezog. Für die weiteren Nutzer*innen, 24
die bis Ostern folgten, bietet das Carrée-Gebäude mit Innenhof einiges zu entdecken. Durch die Hanglage und einen Aufzug in der Christoph-von-Schmid-Grundschule sowie einem Übergangssteg von dort aus ist eine barrierefreie Erschließung gesichert und ermöglicht die soziale Inklusion und Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen an den Angeboten in den neu geschaffenen Räumlichkeiten.
Noch ist alles ruhig im neuen Jugendcafé, doch bald gibt es hier tolle Angebote für Jugendliche. Fotos: Stadt Dinkelsbühl
Das Magazin für Stadt und Land / Dinkelsbühl
IN DINKELSBÜHL GIBT ES VIEL ZU ENTDECKEN! Mit dem neuen Stadtrundgang für Kinder wird´s in den Sommerferien garantiert nicht langweilig! Auf dem Bild zu sehen sind der Leiter des Amts für Tourismus und Kultur Philip Schürlein, Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer und Mitarbeiterin des Touristik Service Ute Heiß (v. l.), die wesentlich den Flyer erstellt hat.
STADTRUNDGANG FÜR KINDER Spannende Entdeckungen und aufregende Geschichten warten diesen Sommer auf Kinder in Dinkelsbühl. Der Stadtrundgang führt über 17 Stationen durch die Altstadt und den Stadtpark. Ob auf Geistersuche oder naturkundlicher Entdeckungstour im Arche-Noah-Garten, der neue Stadtrundgang exklusiv für Kinder lässt keine Langeweile aufkommen und enthält neben einem Ausmalbild und einer kleinen Rallye auch Tipps zur Frei-
Entdecken Sie die Geschichte Dinkelsbühls. Foto: David Haas
THEMENWEG „FRAISCHGRENZE“ Folgen Sie auf idyllischen Wegen den Spuren des mittelalterlichen Stadtadels entlang der Dinkelsbühler Gemarkungsgrenze. Zusammen mit dem Historienverein „Getreue des Königs Gustav Adolf 1632 e. V.“ lässt der Touristik Service die alte Tradition des Fraischritts wiederaufleben. Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert wurden die territorialen Grenzen der ehemaligen Reichsstadt „umritten“, um diese zu sichern. Die ehe-
malige Fraischgrenze wurde nun durch eine Beschilderung an 11 Stationen sichtbar gemacht und lädt zu einer 24 Kilometer langen Wanderung oder Radtour ein.
INFO Im Touristik Service ist ein Flyer verfügbar, der die historischen Hintergründe erläutert und den Rad- und Wanderweg beschreibt.
zeitgestaltung wie den Spielplatz in der Bleiche oder das Wörnitzstrandbad.
INFO Der Flyer mit dem Rundgang ist in der Tourist-Information (Altrathausplatz 14) oder per Post beim Touristik Service Dinkelsbühl (Segringer Straße 2, Mail: touristik.service@ dinkelsbuehl.de) erhältlich.
Leiter des Amts für Tourismus und Kultur Philip Schürlein (links), Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer (rechts) und der Verein „Getreue des Königs Gustav Adolf 1632“ (kostümiert) an der „Fraischgrenze“.
THEMATISIERTER SPAZIERGANG „TORE UND TÜRME“ Das mittelalterliche Stadtbild Dinkelsbühls ist seit nahezu 400 Jahren unversehrt erhalten und lädt auf einen Spaziergang rund um die Stadtmauer ein. 14 Türme und vier Stadttore erinnern an längst vergangene Tage und spenden in idyllischer Umgebung Schatten. Doch wer kennt all ihre Namen und ihre einstige Funktion? Diesen Fragen geht der Flyer „Türme und Tore – rund um die mauerbewehrte Altstadt“ auf den Grund. Entdecken Sie bei Ihrem nächsten Rundgang durch die Altstadt Dinkelsbühl aus einer ganz neuen und spannenden Perspektive. pm
INFO Der Flyer ist in der Prospektauslage im Gustav-AdolfHaus erhältlich und steht unter www.tourismusdinkelsbuehl.de im Download-Bereich zur Verfügung.
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Das Magazin für Stadt und Land / Crailsheim
CRAILSHEIM
NAHERHOLUNGSERLEBNIS DEGENBACHSEE Im Sommer ist der Degenbachsee bereits seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel. 2020 wurde das Gebäude mit Kiosk, Duschen und Umkleideräumen saniert. Zudem führt nun ein neu angelegter Naturerlebnispfad auf 1,5 Kilometern rund um den See.
2020 hat die Stadt Crailsheim das Umfeld des Degenbachsees, der von Jagstheim aus sowohl mit dem Auto wie auch mit dem Fahrrad in wenigen Minuten zu erreichen ist, umfangreich aufgewertet – gefördert mit Mitteln aus dem sogenannten LEADER-Förderprogramm und mit tatkräftiger Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem Crailsheimer Ortsteil Jagstheim. So wurde das Kioskgebäude auf Vordermann 26
gebracht, neue behindertengerechte Umkleiden und Toiletten eingerichtet, der Spielplatz aufgewertet und ein Barfußpfad angelegt. Ein weiteres Highlight, das sich gut für einen schönen Spaziergang für Familien eignet, ist ein neu angelegter Naturerlebnispfad. Auf 1,5 Kilometern führt der Weg einmal um den See. Neun Tafeln bringen großen und kleinen Besuchern die Tier- und Pflanzenwelt am und im See nä-
r Eingebettet in wunderschöner Natu liegt der Degenbachsee.
her. Ausgangspunkt des Rundwegs ist das Kioskgebäude. Dort begrüßt „Degi“, das Maskottchen des Weges, die Besucher und führt sie weiter. Die Tafeln befassen sich unter anderem mit den Fischen im Degenbachsee, mit den Vogel- und Baumarten der Umgebung oder erklären durch kindgerechte Illustrationen die Architektur eines
Biberbaus. An jeder Tafel können die Besucher zudem selbst aktiv werden. Unter anderem laden ein Memory-Spiel, ein Quizz oder auch ein Suchspiel zum Mitmachen ein. So verbindet der Naturerlebnispfad viele spannende Informationen zur heimischen Tier- und Naturwelt mit Spiel und Spaß für die gesamte Familie. pm
Das Magazin für Stadt und Land / Crailsheim
CRAILSHEIMER „HORAFFENWEGE“ FÜR WANDERFREUNDE Im vergangenen Jahr ist das Ehepaar Wilhelm und Brigitte Bratz mit der Idee der sogenannten „Horaffenwege“ auf die Crailsheimer Verwaltung zugekommen. Die beiden haben zehn abwechslungsreiche Wandertouren in Crailsheim und den Teilorten erkundet und zusammengestellt. Die Rundwanderwege können über die Internetseite der Stadtverwaltung abgerufen und erkundet werden.
Das wanderbegeisterte Ehepaar hat in den letzten Monaten die Wanderwege rund um Crailsheim erkundet. Daraus sind zehn Touren durch nahezu alle Crailsheimer Stadtteile und das Umland entstanden. Mit den GPS-Daten, Wegbeschreibungen und Bildern der einzelnen Touren ist Wilhelm Bratz an die Verwaltung herangetreten und hat den Vorschlag unterbreitet, die sogenannten „Horaffenwege“ in das touristische Angebot der Stadt aufzunehmen. Das Sachgebiet Stadtmarketing nahm diesen Vorschlag gerne auf und hat gemeinsam mit Herrn
Bratz die „Horaffenwege“ auf der städtischen Homepage veröffentlicht. In den nächsten Wochen wird ein besonderer Flyer, in Fächerform, die zehn Touren präsentieren. Der Flyer wird voraussichtlich ab Ende April im Bürgerbüro im Rathaus Crailsheim erhältlich sein. Die zehn Rundwanderwege sind zwischen 8 und 15 Kilometern lang und führen die Wanderer durch die vielseitige Landschaft rund um Crailsheim. Von der Hohenloher Ebene über die Ausläufer der Frankenhöhe bis zum Rand des Bühlertals reichen die
Wilhelm und Brigitte Bratz haben bei zahlreichen Wanderungen in und um Crailsheim die Horaffenwege entwickelt.
Wege. Dabei führen die Wege an unterschiedlichen Highlights in Crailsheim, wie dem Kreckelberg mit Villa und Vogelpark, der Westgartshausener Wacholderheide und vielen mehr vorbei.
INFO Die Wanderungen sind unter www.crailsheim.de zu finden.
Luftbild Villa und Kreckelberg. Fotos: Stadt Crailsheim
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Das Magazin für Stadt und Land / Ellwangen
ELLWANGEN
VON FÜRSTPRÖPSTEN GEPRÄGT - DIE STADT NEU ENTDECKEN
Blick auf die Stadt und das Schloss ob Ellwangen.
Ellwangen – eine Stadt mit großer Vergangenheit und Geschichte. Eine Stadt mit innovativen, zukunftsweisenden Perspektiven. „Altes bewahren – Neues wagen“ lautet die Devise.
Auf einzigartige Weise verbinden sich in Ellwangen Architektur und Natur zu einer Stadtlandschaft, die Gäste und Besucher immer wieder beeindruckt. Diese Symbiose hat wohl auch die Kommission für die Vergabe zur Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2026 erkannt, denn Ellwangen erhielt den Zuschlag! So kommt „Ellwangen an die Jagst“, wie das Motto lautet. Wer Neues erleben möchte, muss auch zurückschauen. In Ellwangen kann man weit zurück-
schauen, denn die Geschichte von Stadt und Kloster geht sehr weit zurück. Vor wenigen Jahren feierte Ellwangen sein 1.250-jähriges Bestehen. So lässt sich ein weiter Bogen von der Gründung der Virngrundstadt im Jahr 764 bis zur Ausrichtung der Landesgartenschau spannen. Als der Heilige Hariolf das Benediktinerkloster im 8. Jahrhundert errichtete, wies er seine Mönche an, das weite Waldgebiet des Virngrunds für die Besiedelung zu erschließen.
Die Informations-Stele auf dem Marktplatz lädt dazu ein, vor Ort die Stadtgeschichte zu erkunden. Fotos: Tourist-Information Ellwangen
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Aus dem Kloster ging 1460 die Fürstpropstei hervor, die schon nach kurzer Zeit eine kulturelle und wirtschaftliche Glanzzeit erlebte. Der Vorsteher dieser neuen kirchlichen Institution war der Fürstpropst. Er vereinigte in seiner Person die beiden Gewalten als weltlicher Landesherr sowie als höchster Vertreter der Kirche von Ellwangen. Besonders im 18. Jahrhundert waren es die Vertreter aus einflussreichen Adelsfamilien wie die Schönborns oder die Fugger, die das begehrte Amt bekleideten.
Diese Regenten machten den Ort zu einem Kunst- und Kulturzentrum, welches weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt war. Berühmte Baumeister, Architekten, Handwerker und Künstler gestalteten Ellwangen zur fürstpröpstlichen Residenzstadt. Neben Zeugnissen aus der gotischen Zeit und der Renaissance ist es vor allem die Zeit des Barock, welche heute das Stadtbild prägt. Die Wallfahrtskirche Schönenberg, das Stiftsrathaus, die ehemaligen Gebäude der Jesuiten, deren Kirche seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt wird, und die Chorherrenhäuser um den heutigen Marktplatz sind nur die bedeutendsten der zahlreichen Bauten aus dieser Epoche. Die Geschichte und Bedeutung der Fürstpropstei bekommen interessierte Gäste an der neu aufgestellten Informations-Stele mitten auf dem Marktplatz serviert. In einer grafisch originell gestalteten Präsentation werden verschiedene Themen aus den nahezu 400 Jahren der Propstei anschaulich dargestellt. Zudem lädt das Inforondell dazu ein, die Zeugnisse aus der Fürstpropstei kennenzulernen und bei einem anschließenden Stadtrundgang zu entdecken. Matthias Steuer
Das Magazin für Stadt und Land / Ellwangen
Standesamtleiter Jürgen Schäfer (links) und Ordnungsamtleiter Thomas Steidle (rechts) trauen Brautpaare auch unter freiem Himmel.
Der Garten des Palais Adelmann verspricht eine Trauung mit natürlichem Charme.
ROMANTISCHES ELLWANGEN: HEIRATEN IM BESONDEREN AMBIENTE Ob romantisch bei Kerzenschein, im idyllischen Garten oder mit barockem Flair – Ellwangen bietet seinen Brautpaaren stimmungsvolle Kulissen für ihre Trauungen. Die Standesbeamten und Standesbeamtinnen um Jürgen Schäfer sorgen dafür, dass die Trauung zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Ellwangen besticht durch liebliche Gassen, hübsche Plätze und beeindruckende Kirchen. Für viele Brautpaare ein Traumort, um zu heiraten. Allein im letzten Jahr gaben sich hier 132 Brautpaare das Ja-Wort. Dabei spielt auch das einzigartige Angebot an Locations eine Rolle. „Heiraten ist in Ellwangen etwas ganz Besonderes“, betont Jürgen Schäfer, Leiter des Standesamtes. Zusammen mit dem Leiter des Ordnungsamtes, Thomas Steidle, kümmert er sich um die sogenannten Thementrauungen in Ellwangen. Auch ein Team an Standesbeamtinnen und Standesbeamten steht ihm zur Seite. INDIVIDUALITÄT AM SCHÖNSTEN TAG DES LEBENS Für Jürgen Schäfer bilden Trauungen das „Sahnehäubchen“ seines Berufs. Er und sein Team bieten Trauungen an, die sich ganz nach den Wünschen der Brautpaare richten. „Man spricht immer vom schönsten Tag des Lebens und dem wollen die Standesbeamtinnen und Standesbeamten der Stadt Ellwangen
Rechnung tragen“, so Jürgen Schäfer, und das auch in Zeiten der Corona-Pandemie bei eingeschränkter Gästezahl. Bei vielen standesamtlichen Trauungen können Familienangehörige und Freunde daher über einen Livestream mit dabei sein. HEIRATEN BEI KERZENSCHEIN UND MIT BESONDEREM FLAIR Ellwangens „Inhouse“-Trauungen finden im Palais Adelmann statt. Der Profanbau wurde 1688 errichtet und bietet ein ganz besonderes Ambiente für die Brautpaare. Sehr beliebt seien die Candle-LightTrauungen, sagt Jürgen Schäfer. Dabei erstrahlt das Palais Adelmann im Lichterglanz von zahlreichen Kerzen. Auch in diesem Jahr werden die Kerzenlicht-Trauungen wieder im November angeboten. Wer es besonders mag, kann sich zudem im Alamannenmuseum trauen lassen. Während der Sommermonate besteht zusätzlich die Möglichkeit, sich im Garten des Palais standesamtlich trauen zu lassen. Der schön geschmückte Barockgarten
bietet dabei einen ganz besonderen Rahmen. ROMANTISCHE HEIRAT MIT SEEBLICK Im Sommer sind auch Outdoor-Trauungen sehr beliebt. Wie Jürgen Schäfer erzählt, finden in diesem Jahr im Mai daher auch zum ersten Mal Trauungen im Naturfreibad Kressbachsee statt. Mit Blick auf den See und direkt am Ufer können sich die Brautpaare in einem stimmungsvollen Ambiente das Ja-Wort geben. mh
INFO Anfragen und Informationen beim Standesamt Ellwangen unter: Tel.: 0 79 61 / 84 3 05 oder 0 79 61 / 84 2 59 E-Mail: standesamt@ellwangen.de www.ellwangen.de
Bei der Candle-Light-Trauung wird das gesamte Palais Adelmann in Kerzenlicht getaucht. Fotos: Ursula Maier
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Das Magazin für Stadt und Land / Jagstzell
JAGSTZELL
Über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Standort Jagstzell im Herzen des Magischen Dreiecks. Fotos: Schmid Metalltechnik
„DIE HERAUSFORDERUNG IST UNSER ANTRIEB!“
l (rechts) Klaus Schmid (links), Simon Nage und ihr Team überzeugen mit hoch wertigem 3D-Druck aus Jagstzell.
Wachsende Technologien und steig ende Anforderungen machten 2020 einen Neubau erforderlich.
Die Firma Schmid Metalltechnik ist ein Begriff in der Region und bekannt für fachgerechte und präzise Umsetzung in der Metallbearbeitung.
Des Weiteren ist hier zukunftsorientiert die Firma Plus Manufact GmbH ansässig. Ein weiterer Meilenstein für komplexe Technologien.
Gegründet wurde die Schmid Metalltechnik GmbH im Jahre 2008 mit der damaligen Produktionsstätte in Neuler-Gaishardt. Seit 2013 ist das Unternehmen am neuen Standort mitten im „Magischen Dreieck“ in Jagstzell ansässig und beschäftigt mittlerweile über 30 Mitarbeiter. Spezialisiert in der Dreh- und Frästechnik sowie in der Baugruppenmontage, setzt Schmid Metalltechnik ein Zeichen für namhafte Firmen regional sowie überregional. Qualitätsziele
PLUS MANUFACT GMBH 2019 wurde die Firma Plus Manufact durch die beiden Geschäftsführer Klaus Schmid und Simon Nagel gegründet. Gemäß dem Slogan „Erfolgreicher mit hochwertigem 3D-Druck“ überzeugt das Unternehmen durch die Beratung und Konstruktion innovativer High-End-Produkte im 3D-Druck. Plus Manufact optimiert Prozessabläufe für sämtliche Branchen, um deren Anforderungen und Ressourcen wirtschaftlich und profitabel zu nutzen. Geschäftsführer,
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durch permanente Schulungen der Mitarbeiter und Weiterentwicklung der Maschinen sind Merkmale für die Prozessabläufe der Kunden. Wachsende Technologien und weiter steigende Anforderungen machten schon im Jahr 2020 eine Erweiterung erforderlich. Mit der vergrößerten Produktionsfläche konnten der Bereich „Automation“, aber auch die Lehrlings-Ausbildung zukunftsweisend ausgebaut werden.
Konstrukteure und Mitarbeiter werden hier geschult, um den 3D-Druck fachgerecht und effizient einzusetzen. Mittlerweile zeichnet sich die Firma Plus Manufact am Standort Jagstzell auch als Mitglied des Technologie-Centers von Hewlett-Packard (HP) in Spanien aus. Dort arbeiten Kunden und Partner zusammen innerhalb einer groß angelegten Fabrikumgebung an zukunftsweisenden digitalen Fertigungstechnologien. pm
Das Magazin für Stadt und Land / Ellenberg
ELLENBERG
Am Haselbachsee kann Seeidylle pur genossen werden. Foto: Gemeinde Ellenberg
en.
l die Seele baumeln lass
Am Häslesee einfach ma Foto: Archiv
ELDORADO FÜR CAMPINGLIEBHABER
Abenteuerromantik in lauen Sommernächten direkt am See – und danach trotzdem bequem und erholsam schlafen? Das muss kein Widerspruch sein. Auf den fünf Campingplätzen der Gemeinde Ellenberg kann man genau das erleben.
Inmitten einer herrlichen Landschaft, umgeben von zahlreichen Wäldern, liegen der Haselbachsee und der Stausee Häsle. Sie locken in der warmen Jahreszeit viele Badegäste aus der Umgebung an. Doch die beiden Seen sind auch ein Tipp für Camping-Urlauber, die auf den 600 Stellplätzen direkt in Ufernähe einige schöne Urlaubstage verbringen können. Der Andrang für das erfrischende Badevergnügen ist groß: Inzwischen zählen auch Feriengäste aus Norddeutschland zu den Besuchern der Campingplätze. „Es gab schon Sommerferien, in denen sich mehr Feriengäste an den Ufern tummelten als die Gemeinde Ellenberg Einwohner hat“, macht Bürgermeister Rainer Knecht auf die touristische Bedeutung dieses Gebietes aufmerksam.
60 JAHRE TRADITION 1960 wurde vom Wasserzweckverband Obere Jagst der Stausee Häsle als Rückhaltebecken angelegt. Einen Campingplatz gab es damals freilich noch nicht, doch schon bald zelteten die ersten Besucher*innen „wild“ im Gebiet um den See. Um Naturschutzbestimmungen einhalten zu können und das wilde Zelten zu unterbinden, wurden daraufhin in den 1980er-Jahren die ersten offiziellen Campingplätze eingerichtet. So entstanden die Campingplätze „Häsle“, „Fuchs“, „Sonneneck“, „Seestüble“ und „Waldeck“, die sich heute eines großen Zuspruchs bei Naturliebhaber*innen erfreuen. Die Infrastruktur wurde beständig ausgebaut und modernisiert, sodass die Urlauber*innen dort heute einen hohen Komfort und viele Freizeitmöglichkeiten vorfinden.
GEGEN LANGEWEILE IM WALD Dazu zählt vor allen Dingen der Wassersport: Schwimmen, Surfen und Bootfahren sind hier möglich. In ausgewiesenen Bereichen am Häsle-See ist auch Angeln erlaubt. Der Sandstrand bietet Raum zur Erholung und holt mediterranes Urlaubsfeeling direkt vor die Tür der Besucher. Kinder und Teens können sich auf den Spielplätzen austoben. Abenteuerliche Wanderungen auf schmalen Pfaden wecken die Entdeckungslust, die Umgebung und die schöne Land-
schaft zu erkunden. Damit selbst an verregneten Tagen keine Langeweile aufkommt, bietet sich ein Tagesausflug in die größeren Städte Aalen, Ellwangen, Nördlingen, Dinkelsbühl und Crailsheim an, wo sich beispielsweise Kinos, Theater, Museen und ähnliche Einrichtungen besuchen lassen. Der Hunger lässt sich in einer der vier Gaststätten auf den Campingplätzen stillen, die die Gäste mit gut bürgerlicher Küche verwöhnen. Na, dann kann es ja losgehen mit dem Urlaub! als
Campingspaß für Bade-Fans. Foto: Franz Rathgeb
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Das Magazin für Stadt und Land / Wört
WÖRT
PRÄZISION UND QUALITÄT BEI DER STOLZ GMBH
Auf dem Gelände einer brachliegenden Ziegelei wurde der neue Standort in Wört errichtet.
Einen starken Wirtschaftsstandort stellt die Gemeinde Wört dar. Das zeigt sich auch durch den dortigen Sitz der Wilhelm Stolz GmbH & Co. KG. Das international erfolgreiche Familienunternehmen ist seit vielen Jahren ein Teil der Gemeinde und von dort nicht mehr wegzudenken.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte von STOLZ ursprünglich in Leinfelden bei Stuttgart. Wilhelm Stolz gründete dort 1955 den einstigen „Ein-Mann-Betrieb“, der jedoch schnell wuchs und dessen Produkte schon bald auch international gefragt waren. Seit 1962 liegt der Sitz des Unternehmens in Wört im Teilort Konradsbronn. IN DER GEMEINDE FEST VERWURZELT Durch das stetige Wachstum und die steigende Anzahl der Kunden waren die Räumlichkeiten bei Stuttgart bald nicht mehr ausreichend. Die Suche nach einem geeigneten Standort führte Wilhelm Stolz daher bis nach Wört. Über die Jahre hinweg wurde die Produktionsfläche mehrmals erweitert. Der Umzug nach Wört sei für das Unternehmen die richtige Entscheidung gewesen, sagt Klaus Stolz, der zusammen mit Helen 32
Stolz-Lingel und Sven Koch die Geschäftsleitung des Unternehmens innehat. Neben der Firma sind heute auch die Familien Stolz und Koch fest in Wört verwurzelt. Zudem stammen viele Mitarbeiter aus der Gemeinde und der Umgebung. „Wört gehört zur Firma Stolz und die Firma Stolz zu Wört“, so die Geschäftsleitung. KLEINE DREHTEILE MIT GROSSER WIRKUNG Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf einbaufertige Präzisionsdrehteile für Klein- und Großserien sowie einbaufertige Bau- und Montagegruppen. „Unsere Drehteile werden zum Beispiel für Produkte der Automobilzulieferindustrie verwendet“, erklärt Geschäftsführer Sven Koch. Die Drehteile werden beispielsweise in Lenksäulen verbaut, wodurch in fast jedem Fahrzeug ein Produkt von STOLZ zu finden sei. Auch im Bereich der Medizintechnik,
wie in Zahnarztstühlen, werden die Produkte des Unternehmens verwendet. Heute beliefert STOLZ eine Vielzahl an Kunden, sowohl im In- als auch Ausland. HÖCHSTE QUALITÄT AUCH IN ZUKUNFT Im letzten Jahr feierte das Unternehmen sein 65-jähriges Bestehen und blickt damit auf eine langjährige Tradition und Ge-
schichte zurück. Seither hat sich viel getan. Neben dem Umzug nach Wört und Erweiterungen der Produktionsfläche bildet das Unternehmen seit 1963 aus. Auch Meilensteine wie die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 und IATF 16949 wurden erreicht. Damals wie heute ist für das Unternehmen wichtig, den Kunden höchste Qualität zu bieten. Auch weiterhin soll STOLZ erfolgreich sein. mh
Über 15 Mio. Drehteile werden pro Jahr hergestellt. Fotos: Wilhelm Stolz GmbH & Co. KG
Das Magazin für Stadt und Land / Stödtlen
STÖDTLEN In unverkennbar buntem Gewand stolziert der namensgebende Vogel durch den Pfauengarten.
GAXHARDT – WO DER PFAU DIE SHOW STIEHLT Im Tierpark Pfauengarten sind Groß und Klein den Tieren ganz nah. Die hauseigene Gaststätte verwöhnt mit kulinarischen Spezialitäten, gut bürgerlicher Küche und – für Kinder ganz wichtig – jeder Menge Eis.
des Bad. Nach dem Rundgang kann man sich in der hauseigenen Gartenwirtschaft bei einem leckeren Eis und gut bürgerlicher Küche stärken. Mit einem spannenden Duell auf dem Autoscooter können die Besucher den Tag ausklingen lassen.
Am kleinen Teich im Pfauengarten fühlen sich die Pelikane wohl. Fotos: Achim Klemm
Im Ostalbkreis, an der Grenze zu Bayern, liegen die Gemeinde Stödtlen und deren Ortsteil Gaxhardt. Dort lädt der privat betriebene Tierpark „Pfauengarten“ in den Sommermonaten zu einem Abstecher ein. Er ist bekannt für die schön gestaltete Anlage, die über die vielen Jahre stetig vergrößert wurde. Auf einer Fläche von etwa drei Hektar können im Pfauengarten über 100 verschiedene Tierarten
von groß bis klein beobachtet werden – viele verschiedene Vogelarten, Ziergeflügel, Wild, aber auch kuschelige Alpakas. Immer ins Rampenlicht setzt sich der Pfau; besonders dann, wenn er ruhig am Zaun vorbeistelzt und vielleicht sogar ein riesiges Rad schlägt. Auf dem großen Teich in der Mitte der Anlage ruhen sich Gänse, Enten, Vögel und sogar ein Pelikan aus und nehmen im heißen Sommer ein erfrischen-
PARADIES FÜR TIERE Nicht nur den Besuchern, sondern insbesondere den Betreibern des Pfauengartens selbst steht dabei das Wohl der Tiere an vorderster Stelle. Regelmäßige Kontrollen vom Veterinäramt prüfen die Korrektheit der Tierhaltung. Etwaige Mängel werden hierbei aufgezeigt und rasch beseitigt, sodass für das Wohl der Tiere gesorgt ist. Übrigens dürfen auch Hundehalter gerne vorbeikommen; im Park sind Hunde allerdings an der Leine zu führen. Die ersten Tiere waren – man darf dreimal raten – Pfauen, daher entstand auch der Name
„Pfauengarten“. Heute umfasst das Gelände ein Gebiet von rund drei Hektar. Die ganze Anlage wurde von der Familie Freimüller privat unter hohem Arbeits- und Geldaufwand aufgebaut. Dabei entstand eine Attraktion, deren Besuch sich lohnt und durch die Stödtlen und dessen Teilort Gaxhardt weit über die Grenzen des Ostalbkreises hinaus bekannt wurden. Darüber hinaus ist die Gaststätte im Pfauengarten überregional bekannt. Sie bietet gut bürgerliche Küche. Alle Speisen werden frisch zubereitet. Auf Anfrage und Vorbestellung werden derzeit täglich wechselnde Gerichte von 11:30 bis 13:30 Uhr zum Abholen und Mitnehmen angeboten. Die aktuelle Speisekarte ist auf der Website www.pfauengarten.de einsehbar. als
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Das Magazin für Stadt und Land / Wilburgstetten
WILBURGSTETTEN
325 JAHRE HEILIG KREUZ KAPELLE: VOM KREUZ ZUR KAPELLE Die Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz in Wilburgstetten blickt auf eine 325-jährige Geschichte zurück. Anlass zum Bau der Kapelle war eine Christus-Figur, um die sich unterhaltsame Legenden ranken.
Die Kreuzkapelle steht auf dem ehemaligen Truchsessen-Schlosshügel, wo bis etwa ins 13. Jahrhundert die einstige Burg Limburg stand. Gemeinsam mit der Burg Wilburg diente sie der Sicherung der damaligen Reichsstraße von Dinkelsbühl nach Nördlingen. Der Bau der kleinen Kapelle begann jedoch erst einige hundert Jahre später im Jahr 1696. EINE KAPELLE ENTSTEHT Damals fand eine Christus-Figur ihren Weg von der Marienkirche in Ellwangen nach Wilburgstetten. Zwei Ortsbürger befestigten die Jesusstatue am Fuß des Burghügels an einem Eichenkreuz. Heute ist die Figur über dem Hochaltar der Kapelle angebracht. Zum Schutz vor der Witterung wurde erst eine einfache Bretterhütte erbaut, später dann eine größere Holzkapelle. Etwa ein halbes Jahrhundert später, 1745, entstand der heutige Steinbau der Kapelle. In der 34
Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die beiden Seitenaltäre und die Kanzel hinzu. Ein besonderes Augenmerkmal der Seitenaltäre sind die Altarbilder. Während im linken Flügel ein Bildnis der Heiligen Familie zu sehen ist, zeigt das rechte Altarbild den Heiligen Wendelin. NEUERUNGEN NACH STÜRMISCHEN ZEITEN Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden das Dach und die Fenster der Kapelle beschädigt, als die Wehrmacht beide Wörnitzbrücken sowie die Eisenbahnbrücke sprengte. Dadurch kam auch die Decke des Langhauses zum Einsturz. Wenige Jahre später konnten die Kriegsschäden jedoch behoben werden. Anfang der 1970er wurde der Turm der Kapelle erneuert. Da die damaligen Wände äußerst witterungsanfällig waren, wurden diese durch eine Holzkonstruktion ersetzt und mit Kupferblech ummantelt. Mit der Installation
von elektrischem Strom samt Beleuchtung waren die Renovierungen der Kapelle in den 1980er Jahren abgeschlossen. Mitverantwortlich für diese und die Ausgestaltung der Kapelle war der ehemalige und mittlerweile verstorbene Pfarrer und erster Ehrenbürger der Gemeinde Hans Sing, der auch zahlreiche andere Baumaßnahmen in Wilburgstetten angestoßen hatte. DAS „ZUNGEN-WUNDER“ 1746 glaubte eine Bäuerin, die Jesusstatue spreche zu ihr. Das „Zungen-Wunder“ wurde durch die bewegliche Zunge der Figur möglich, die vermutlich durch den Wind bewegt wurde. In einer weiteren Legende heißt es zudem, dass Vögel den Bart von Christus im Winter abfressen und dieser im darauffolgenden Sommer wieder nachwächst. Dies könnte an den Rosshaaren liegen, aus denen der Bart besteht, da sich diese bei Kälte zusammenziehen und bei Wärme wieder ausdehnen. mh
Das Kreuz in der Mitte des Altarraums stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert.
Zahlreiche Legenden ranken sich um die Christus-Figur in der kleinen Kapelle am Ortsrand. Fotos: Pfarramt St. Margareta Wilburgstetten
Das Magazin für Stadt und Land / Tannhausen
TANNHAUSEN
DAS ZUGCAFÉ IM BLÜTENMEER
Tolle Floristik für jeden Anlass.
Edith und Gerhard Goldammer mit ihrer Tochter Carmen.
Die meisten Pflanzen werden vor Ort von Familie Goldammer gezüchtet.
Foto: Peter Hageneder für Familie Goldammer
Goldammer Floristik – Garten & mehr ist der Leitspruch der Gärtnerei Goldammer in Tannhausen. Das Unternehmen gibt es seit 1987 und wurde von Edith und Gerhard Goldammer gegründet.
Angefangen mit einem Blumengeschäft auf 140 m² wurde das Unternehmen über die Jahre auf 8.000 m² in Gewächshäusern und verschiedenen Freiflächen ausgeweitet. Ein ganz besonderes Highlight ist das Zugcafé, das es seit 2012 in Tannhausen gibt. In drei alten Eisenbahnwaggons befindet sich ein schnuckeliges Café mit großem Cafégarten und verschiedenen Sitzmöglichkeiten. Im Café gibt es tolle Torten und Kuchen, die alle in der Küche des Zugcafés für die Gäste gebacken werden. Einmal in der Woche lautet das Motto Pizzaabend und die Gäste werden mit hausgemachten Pizzen, Flammkuchen und mehr verwöhnt. EIN ZUG „IN DER PRÄRIE“ Nur, wie kommen drei Eisenbahnwaggons nach Tannhausen, obwohl es hier noch nicht einmal einen
Bahnhof gibt und auch nie gab? Gerhard Goldammer hat sich schon immer etwas ganz besonders für seine Gärtnerei gewünscht, eine einfache Café-Ecke für die Kunden wollte er nicht. Bei einem Urlaub in Italien und einem Besuch eines alten, verlassenen Bahnhofs wurde die Idee geboren. „So etwas soll es sein“, dachte er sich. Nach jahrelangem Suchen standen dann in der Nähe von Hamburg drei Eisenbahnwagen zum Verkauf. Nach einem Besuch stand fest: Diese drei Wagen sollen es für Goldammer sein. Verladen auf drei Tiefladern wurden die Waggons nach Tannhausen gebracht und mit einem Kran ins Gelände auf Eisenbahnschienen gehoben. Seitdem ist das Angebot stetig gewachsen und im Sommer genießen viele Gäste schöne Stunden im blühenden Garten und im Zugcafé.
Wie kamen die Eisenbahnwaggons wohl nach Tannhausen? Fotos: Goldammer
PFLANZEN WERDEN ÜBERWIEGEND SELBST HERANGEZOGEN Das Zugcafé ist aber eigentlich nur ein sehr kleiner, wenn auch sehr wichtiger Teil des großen Geländes der Gärtnerei Goldammer. Hier finden die Besucher*innen alles rund ums Thema Grün. Tolle Floristik für jeden Anlass, Zimmerpflanzen und Dekoartikel. Ganz wichtig für den Familienbetrieb ist die eigene Produktion der Pflanzen, von Kräutern über Gemüsepflanzen, von der Geranie bis zum Stiefmütterchen. Der
größte Teil der Pflanzen wird hier selbst vor Ort produziert. Ein großes Baumschulgelände rundet das Angebot ab und bietet die richtige Auswahl für die Gartenbepflanzung vom kleinen Strauch bis zum großen Baum. Für die Gartenplanung mit kompetenter Beratung ist der Chef persönlich zuständig. Ein eigener Onlineshop gewährt den Kunden auch während des Lockdowns Einblicke, was es gerade so gibt und bietet eine einfache Bestellmöglichkeit. als
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Das Magazin für Stadt und Land / Mönchsroth
MÖNCHSROTH Sonnenuntergang am Westwerk. Foto: Anita Rudolf
KLOSTERKIRCHE ST. PETER UND PAUL
Epitaph Melchior Röttinger (Detailansicht). Foto: Ev. Pfarramt Mönchsroth
Wer von Wilburgstetten nach Mönchsroth kommt, der übersieht leicht das am Ortsrand hinter Bäumen versteckte und von einer Mauer umgebene stattliche Kirchengebäude. Dort, wo man normalerweise keine Kirche vermutet, befand sich einst am Siedlungsrand von Mönchsroth ein großer Klosterkomplex oberhalb der Rothach.
Die Reformation und endgültige Einbindung von Mönchsroth in das Königreich Bayern 1812 brachten dem einst territorialen Machtzentrum an der Grenze der Reichsstadt Dinkelsbühl ihr Ende. Mit der Zeit wurden sämtliche Gebäude abgetragen und die Steine als Baumaterial in den umliegenden Dörfern und Weilern verwendet. So fanden sich Reste von Säulen und gotischen Rippen im steinsichtig sanierten Mauerabschnitt am Friedhofseingang. Vom einstigen Klosterensemble mit seinen zahlreichen Gebäuden und Höfen blieben lediglich Mauerreste am Anwesen Klosterstraße 9 und die Kirche erhalten. 1766 erwarb die Kirchengemeinde das Gebäude aus dem Besitz des oettingischen Fürsten und bewahrte durch ihre Nutzung die Kirche vor dem Verfall. Im inneren Bereich des einstigen Klosters befindet sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts der Friedhof. 36
KLÖSTERLICHE KULTURSCHÄTZE Wer das Kirchengebäude betritt, erahnt sofort den einstigen Glanz benediktinischen Lebens. Ein schlichtes Kirchenschiff mit Altarnischen und einem gotischen Gewölbe mit spätmittelalterlicher Kreuzigungsgruppe erhebt den Blick zu verspielten Renaissance-Malereien, die dem Raum eine einzigartige Atmosphäre von Leichtigkeit vermitteln. Glücklicherweise legten die jüngsten Renovierungen diese Malereien frei und beseitigten Spuren späterer Nutzung. Melchior Röttinger (1490-1557), der über vier Jahrzehnte lang einflussreichste Vorsteher des Konvents, drückte dem Gebäude mit der Renovierung nach den Zerstörungen des Bauernkrieges im Jahr 1525 seinen Stempel auf. Der damals abgebrannte romanische Südturm im Westwerk der Kirche wurde allerdings nicht wie-
deraufgebaut. Ebenso blieb die Lücke des zerstörten gotischen Altars bis 1906 erhalten, als der bekannte „Mönchsrother Malerpfarrer“ Georg Bickel (1862-1924) einen neugotischen Flügelaltar mit einzigartigen Kopien der Apostel von Albrecht Dürer und dem Leichnam Christi von Hans Holbein d. J. schuf. Melchior Röttinger hielt sich bis zu seiner Abdankung 1556 im Amt. Mit dem Verkauf des Patronatsrechts über die Dinkelsbühler St. Georgs Kirche im Jahr 1532 löste er endgültig die Bande des Mönchsrother Konvents nach Dinkelsbühl und ebnete damit den Weg der Reformation in der freien Reichsstadt. Zu den historisch bedeutenden und kunstgeschichtlich herausragenden Ausstattungsstücken des Kirchenraumes gehört das Grabmal von Melchior Röttinger an der Südwand des Langschiffs. Es zählt zu den bedeutendsten
Zeugnissen der Frührenaissance in unserem Raum. 14 Jahre vor seinem Tod ließ er es 1543 von dem Nördlinger Bildhauer Hans Fuchs als Verbau einer Tür errichten. Es zeigt ihn im Abtsornat mit Mitra und Stab. Der Titel stand eigentlich nur dem Hirsauer Abt zu, dem der Rother Konvent formal unterstand. Melchior Röttinger hatte sich mit dem Geld des Verkaufs des Dinkelsbühler Patronatsrechts die Bewilligung zum Tragen der Pontifikalkleidung bei Papst Clemens VII. erworben. Pfr. Gunther Reese
INFO Neben gottesdienstlichen Feiern steht die Kirche mit der Bildergalerie des Malerpfarrers Georg Bickel auch als kultureller Ort für Konzerte und Veranstaltungen zur Verfügung. Besichtigungen: Anmeldung im Ev. Pfarramt Mönchsroth unter Tel.: 09853/1688 Öffnungszeiten: www.moenchsroth-evangelisch.de
Das Magazin für Stadt und Land / Schopfloch
SCHOPFLOCH
Der Drudenzug hat in Schopfloch eine lange Tradition wie das Archivfoto aus den 1920er Jahren zeig t.
DER SCHOPFLOCHER DRUDENZUG Nach der Kirchweih Ende August gilt der Drudenzug am Fastnachtsdienstag als zweites großes Fest im Jahresablauf Schopflochs.
Evangelische Glaubensflüchtlinge brachten den alpenländischen Drudenglauben nach Schopfloch. Fotos: Gemeinde Schopfloch
Der Drudenglaube geht bis in die heidnische Zeit zurück und kam verstärkt im Alpenland und in der Salzburger Gegend vor. Genau aus diesem Raum kamen ab dem Jahre 1634 evangelische Glaubensflüchtlinge nach Schopfloch. Die Exulanten brachten neben dem Maurerund Steinmetzhandwerk sehr wahrscheinlich auch den Drudenglauben nach Schopfloch. Verstärkt wurde dieser Glaube an böse Gestalten durch extreme klimatische Veränderungen im 17. Jahrhundert, die in ganz Europa zu verheerenden Ernteausfällen, Hungersnöten und Seuchen führten. Man suchte hierfür Schuldige, und fand sie in Hexen und Druden. Gemeinhin versteht man unter Druden solche „Weiber“, die sich in ihrem Äußeren von den Übrigen nicht unterscheiden und von einer überirdischen Macht gezwungen werden, sich nachts mit ihrer ganzen Schwere auf ihre Mitmenschen zu setzen und sie auf das Unbarmherzigste und voller Schadenfreude zu drücken. Die Druden wechseln während des Drückens ihre Gestalt: Sie sind hässlich, alt und haben statt gewöhnlicher Füße Drudenfüße. Sie kommen um Mitternacht und gelangen durch Fenster oder Schlüssellöcher in die Zimmer. Der Drud symbolisiert den rauen, kalten Winter!
Insbesondere im mittelfränkischen Raum ist der Glaube an Druden und Hexen stark verwurzelt. Das zeigt die Tatsache, dass noch 1679 Marie Kraus und deren Stieftochter Margarethe aus Larrieden gefoltert, verurteilt und anschließend auf dem Kühwasen in Feuchtwangen als letzte „Hexen“ Süddeutschlands verbrannt wurden. Selbst 1787 ist einer Niederschrift zu entnehmen, dass „…ein großer Teil der Einwohner Schopflochs bei Krankheit Rat beim famosen Hexenmeister in Zwernberg (drei Kilometer westlich von Schopfloch) suchten, statt einen Arzt aufzusuchen…“ Die Wintergeister, symbolisiert durch die Druden, werden traditionell während des Drudenzuges von den Drudenpeitschern ausgetrieben, die in Schopfloch das Erblühen des Lebens, also den Frühling repräsentieren! Das Komitee Drudenzug als Masken- und Brauchtumsgruppe der F.G. Medine hat es sich zur Aufgabe gemacht, Altes zu bewahren und Neues zu integrieren. So wird nicht mehr nur der Drudenumzug veranstaltet, sondern auch weitere Veranstaltungen wie das 2013 ins Leben gerufene Harmond-Fest. pm/sek
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Das Magazin für Stadt und Land / Fichtenau
FICHTENAU
SAGENUMWOBENE SCHLÖSSER Längst sind Fichtenaus Schlösser nicht mehr von Adelsfamilien bewohnt, sondern schon früh in Privatbesitz übergegangen und heute oft nur noch an wenigen Stellen als solche zu erkennen. Dennoch blicken sie auf eine lange und teils ereignisreiche Geschichte zurück.
Das 1552 erbaute Schloss Wildenstein ist heute in Privatbesitz. Foto: Gemeinde Fichtenau
das Rittergut 1761 schließlich an Christoph Karl Ludwig von Pfeil ging. Noch bis in die 1980er Jahre blieb es im Besitz der Familien von Seckendorff. Daneben ranken sich einige Geschichten um das Schloss. Darunter die der Pelzliesel. Zwei Schwestern – die eine blind, die andere habgierig – lebten einst in dem Schloss zu Deufstetten. Unter ihnen sollten die Goldmünzen gerecht aufgeteilt werden, doch die habgierige Erbin betrog ihre eigene Schwester. Noch bis zum heutigen Tag soll sie ruhelos nachts mit einem Licht auf der Schlossbrücke und im Keller umherirren und mit den Goldmünzen klimpern. Dann sagen die Bewohner: „Das Pelzliesel irrt umher und findet keine Ruhe.“ mh
INFO Weitere Schlösser: Schloss in Wäldershub
Wer sie sucht, findet die ehemaligen Schlösser in den Ortsteilen Wildenstein, Unterdeufstetten, Bernhardsweiler, Lautenbach und Wäldershub. Auch in Matzenbach gab es eine Schlossanlage aus dem 17. Jahrhundert. Nach einem Brand blieb jedoch nur der südliche Erkerturm, der Läuteturm, erhalten. DIE SPUKGESCHICHTEN VON LAUTENBACH UND WILDENSTEIN Die Schlösser von Lautenbach und Wildenstein entstanden im 16. und 17. Jahrhundert. Während an das Lautenbacher Schloss bis auf die Mauern und Reste des ehemaligen Grabens nur noch 38
wenig erinnert, wurde in Wildenstein vor allem das Archiv des Ritterguts über die Jahrhunderte hinweg in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem durch die Kriegsund Nachkriegsjahre. Was beide Gebäude jedoch verbindet, sind die Spukgeschichten, die sich um diese ranken und vor allem aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen. So soll in Lautenbach ein Mann mit seinem Hund den gewölbten Keller des Schlosses besucht haben, woraufhin dieser wie von Geisterhand zu beben anfing. Angeblich nur ein Erdbeben. Im Schloss Wildenstein hingegen kam es zu mysteriösen Erscheinungen. Amerikanische Soldaten,
die das Schloss damals bewohnten, erzählten von einer weißen Frau. Später soll ein kleiner Junge gesichtet worden sein. Hin und wieder war auch rätselhafte Musik zu hören. DIE PELZLIESEL IM SCHLOSS ZU DEUFSTETTEN Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein Unterdeufstetter Gut durch die Dinkelsbühler Familie Drechsler erworben und der kleine Weiler in ein Rittergut umgewandelt. Erst zur Jahrhundertwende wurde jedoch das „Seckendorffsche Schloss“ durch Peter Drechsler II. erbaut. Über die Jahre hinweg kam es zu vielen, teilweise rasch folgenden Besitzerwechseln, bis
Ab ca. 1500 in Besitz der Patrizierfamilie Berlin von Dinkelsbühl Häufige Besitzerwechsel während des 17. Jahrhunderts, darunter die freie Reichsstadt Dinkelsbühl Zweiter Weltkrieg: Einquartierte US-Soldaten verwendeten die Wetterfahne für Zielund Schießübungen Während des Kalten Kriegs: Ehemaliges Wirtshaus wurde u.a. als „Kino“ für die Wochenschau genutzt
Wasserschloss in Bernhardsweiler
Bau im 15./16. Jahrhundert durch Familie Goldochs Um 1540: Verkauf des Ritterguts an den Marktgrafen Georg von Brandenburg und Ende der Ära Goldochs in Bernhardsweiler Ab ca. 1573: rasche Besitzerwechsel, darunter Rückkäufe an Brandenburg, Preußen, Bayern und Württemberg
Das Magazin für Stadt und Land / Stimpfach
STIMPFACH
MARKENRELAUNCH UND -NEUPOSITIONIERUNG BEI HOSTA
Panoramablick auf den Familienbetrieb HOSTA.
Seit über 70 Jahren ist HOSTA – Werk für Schokolade-Spezialitäten GmbH & Co. KG in Stimpfach ansässig und dank der gleichbleibend hohen Produktqualität bis weit über die Grenzen des Magischen Dreiecks sehr beliebt.
1955 erschien der Erdnussklassiker Mr.Tom auf dem Markt, der im ersten Jahrzehnt unter dem Namen „Onkel Tom“ vermarktet wurde. Im Jahr 1956 folgte der Puffreisriegel unter dem Namen Nippon, der seit 1974 in der heutigen Häppchen-Form bekannt und beliebt ist. Ebenfalls in den 1970er-Jahren kam die Kokosschokolade Romy in die Regale, die sich bis heute mit ihrem hohen Kokosanteil deutlich vom Wettbewerb abhebt und die Produktpalette erweitert. Seit dem Frühjahr 2019 führt Laura Opferkuch erfolgreich das Famili-
enunternehmen in dritter Generation. An der hohen Qualität der Produkte hat sich im Laufe der Zeit nichts verändert. „Wir verwenden seit jeher ausnahmslos hochwertige Rohstoffe, die wir schonend und sorgfältig verarbeiten. Zudem gibt es beständige Kontrollen während der Produktion“, erklärt die Firmenchefin. Jedoch wurden Maßnahmen zur Modernisierung der Verpackungen und der Markenpositionierung getroffen. Bereits im letzten Jahr wurde als Ergebnis einer umfangreichen Marktforschung angefangen, die Verpackungen der Produkte
Romy und Nippon zu modernisieren. Die Marken sind verjüngt worden, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, ohne aber ihren Wiedererkennungswert für die aktuelle Verwenderschaft zu verlieren. In diesem Jahr folgt als Abschluss dieser Maßnahme der Relaunch der Mr.Tom-Verpackungen. Die neuen Facelifts der Verpackungen werden von verschiedenen Marketing-Aktivitäten unterstützt. Vermehrt soll auch in den sozialen Medien geworben werden. Alle Marken der Firma Hosta sind auf Facebook und Instagram vertreten und haben einen eigenen Kanal.
Aber auch regional und lokal präsentiert sich das Unternehmen mehr nach außen, sei es als Trikotsponsor des Basketball-Bundesligisten HAKRO Merlins Crailsheim oder auch mit karitativem Engagement in der Umgebung, z.B. durch kleine Spenden an Altersheime, Krankenhäuser oder Tafeleinrichtungen. HOSTA hat noch viel vor und geht mit jeder Menge positiver Energie in die kommenden Monate und Jahre. pm
Seit über 70 Jahren steht HOSTA für süßen Genuss aus Stimpfach. Fotos: HOSTA
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Das Magazin für Stadt und Land / Kreßberg
KRESSBERG Das Earthship besticht durch sein ungewöhnliches Design auch von außen.
GEMEINSCHAFT SCHLOSS TEMPELHOF – MIT DEM „EARTHSHIP“ AUTARK LEBEN Das „Earthship“ der Gemeinschaft Schloss Tempelhof in Kreßberg ist deutschlandweit einzigartig. Dieses Jahr feiert das außergewöhnliche Experiment sein fünfjähriges Bestehen und begeistert noch immer.
Das „Earthship“ der Gemeinschaft Tempelhof sticht sofort ins Auge, vor allem durch sein ungewöhnliches Design. Grundlage ist das Gebäudekonzept des US-Amerikaners Michael Reynolds. Das Besondere: Das „Earthship“ ermöglicht nachhaltiges und autarkes Wohnen und Leben. Das ist durch die geschlossenen Energie- und Versorgungskreisläufe möglich, die das „Earthship“-Konzept auszeichnet. Es versorgt sich selbst mit Wärme und Strom durch Windund Solaranlagen. DAS BAUPROJEKT EINER GEMEINSCHAFT Mit ihrem Bauprojekt des autarken Versorgungsgebäudes, das im Herbst 2015 begann und bereits im Mai des darauffolgenden Jahres fertiggestellt wurde, ging die Gemeinschaft Schloss Tempelhof einen weiteren Schritt in ein möglichst sich selbstversorgendes Leben. Dabei wurde das „Earthship“ von der Gemeinschaft selbst aus lokalem Baumaterial und recycelten Ressourcen wie Holz, Lehm und Autoreifen erbaut. Heute ist es das Zentrum eines Wohnkomplexes, der eine Küche, Wohn- und Esszimmer sowie Sanitäranlagen umfasst und in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert. Die „Zimmer“ der Bewohner stehen 40
als Bauwagen und Jurten um das „Earthship“ herum. „Vor allem vom Wärmethema sind wir begeistert“, erzählt Max Thulé, der während des Baus die Bauleitung übernommen hatte. Geheizt wird passiv durch Solarwärme, während der Strom durch Photovoltaik-Anlagen erzeugt und in Batterien gespeichert wird. Einziger Kompromiss: Das Haus musste an die Abwasserkanalisation sowie an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen werden. „Die Kombination aus Solar, der Speicherung von Wärme und Energie, den rückverlegten Aufenthaltsräumen und dem Stampflehmboden funktioniert super“, sagt Max Thulé. Der Boden sei zudem temperiert, wodurch seither nur in seltenen Ausnahmen geheizt werden musste, erklärt er weiter.
EIN GANZJÄHRIGES GEWÄCHSHAUS Durch die gut funktionierende Gebäudestruktur bietet das „Earthship“ ausgezeichnete Bedingungen für Pflanzen und versorgt die Bewohner dank des integrierten Gewächshauses mit allerhand Obst und Gemüse. „Unsere Maracuja-Pflanzen wachsen sehr gut und auch die Feigen laufen gut“, erzählt Max Thulé. Auch der Tomatenanbau sei theoretisch das ganze Jahr über möglich. „Es lebt sich einfach sehr gut darin“, sagt Max Thulé über das „Earthship“. mh
In der großen Küche wird oft gemeinsam gekocht und gegessen.
Mit viel Liebe zum Detail wurde der Innenbereich gestaltet. Fotos: Gemeinschaft Schloss Tempelhof
INFO Die Gemeinschaft Schloss Tempelhof … … besteht und wächst seit 2010 in Kreßberg. … setzt auf einen solidarischen, nachhaltigen, ökologischen Lebensstil. … zählt über 140 Bewohner.
Der Bau war ein Gemeinschaftsprojekt und wurde aus eigenen Mitteln sowie Spenden finanziert.
Mehr Infos unter: www.schloss-tempelhof.de earthship.schloss-tempelhof.de
Das Magazin für Stadt und Land / Genuss im Magischen Dreieck
SO SCHMECKT HOHENLOHE! 2019 lockte der kleine Hofladen der Familie Ludwig rund 10.000 Gäste ins beschauliche Alexandersreut. Inmitten ländlicher Idylle lassen sich hier am Rande des Magischen Dreiecks nicht nur traditionelle Köstlichkeiten genießen, sondern auch spannende Einblicke in das Leben auf dem Bauernhof gewinnen.
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ereits in siebter Generation führt Familie Ludwig ihren landwirtschaftlichen Betrieb. „Die achte Generation lernt gerade laufen“, schmunzelt Christa Ludwig, die einst „Deutschlands kleinsten Hofladen“ eröffnete. Neben dem Milchviehbetrieb ihres Mannes Martin vertrieb die Bäuerin 2006 selbstgemachte Nudeln. Die Nachfrage stieg und bald musste ein Container her, der zusätzlichen Platz für ein Brotregal bot. „Ich weiß noch, wie wir die ersten 30 Euro mit der Nachbarin so richtig gefeiert haben“, erzählt Christa lachend. Inzwischen steht ein schickes Holzhäuschen vor dem rustikalen Bauernhaus und auch die Nudeln sind aus den Regalen verschwunden. Dafür erweiterte die Familie das Sortiment um so einige Spezialitäten. Freitags backt Christa zusammen mit Tochter Madlene leckeren Hefezopf nach traditionellem Hausrezept, frisches Brot, schmackhafte Baguettes und vieles mehr. Sonntags wandern dann zusätzlich herrlich duftende Kuchen aus Dinkelmehl in das kleine „Milchhäusle“ am Straßenrand und locken jedes Wochenende Gäste aus Nah und Fern in das kleine Dorf. HOHENLOHER SPEZIALITÄTEN AUS DEM STEINOFEN Zur kulinarischen Tradition in Hohenlohe zählt das Blootzbacken. „Früher hatte beinahe jede Familie ihr eigenes Rezept. Unseres stammt von meiner Mutter, aber wir lassen uns auch immer wieder etwas Neues einfallen. Dafür fahren die Gäste dann auch schon einmal von Aalen, Durrwangen und sogar Ludwigsburg bis kurz vor Crailsheim“, erzählt Christa. Lachend verrät sie: „Wir gehen auch auf Sonderwünsche ein. Die ungewöhnlichste Bestellung war bisher ein Bananen-Blootz.“ Für den Verkauf des leckeren Flammkuchens schafften die Ludwigs einen kleinen Wagen an, mit dem sie auf Festen und Märkten das Traditionsgericht verkauften. Als sich die Anfragen häuften und immer
Bei Familie Ludwig packt jeder mit an.
Foto oben: Christa Ludwig (links) präsentiert zusammen mit Tochter Madlene den leckeren, hausgemachten „Blootz“. Foto unten: Im „Lädle“ gibt es so manche Hohenloher Spezialität. Fotos: Fotografie Marc Weigert/ Stadtwerke Crailsheim, privat
mehr Menschen auch vor Ort auf dem Hof den leckeren Blootz probieren wollten, machte die Familie schließlich den entscheidenden Schritt und renovierte 2011 die alte Backstube mit prächtiger Gewölbedecke. Zusätzlich wurden ein kleiner Schankraum und ein gemütlicher Außenbereich eingerichtet. „Unsere Gäste mögen das historische Ambiente“, erklärt Christa. Wie der Großteil von Alexandersreut wurde auch das Bauernhaus Ende des 18. Jahrhunderts aus den Überresten der alten Pfannenburg erbaut. Nach preußischem Vorbild ließ der letzte Markgraf, Alexander von Brandenburg-Ansbach, den Weiler auf dem Reißbrett entwerfen, was die geradlinige Straßenführung erklärt. Für Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern wurde mit viel Engagement die alte Scheune umgebaut und hergerichtet. Damit auf dem Hof alles gelingt, packt in der 15-köpfigen Familie jeder mit an. „Hier leben drei Generationen unter einem Dach und alle sind füreinander da“, beschreibt Christa das Leben auf dem Hof. AUS LIEBE ZUR LANDWIRTSCHAFT Oft kommen Radfahrer oder Feriengäste auf dem Weg zum nahegelegenen Degenbachsee am Hofladen vorbei und decken sich mit Kuchen oder einem Vesper ein. Auch durch die Nähe zur Autobahn zieht es immer wieder Urlauber nach Alexandersreut. Dabei kommen die Ludwigs meist mit den Menschen ins Gespräch und beseitigen das ein oder andere Vorurteil über die Landwirtschaft, das durch Reality-Shows oder negative Berichterstattung in den Medien entsteht. Zusammen mit der Hector Kinderakademie und als zertifizierter „Lernort Bauernhof“ vermitteln Christa und ihre Familie mit Spiel und Spaß Kindern jeden Alters, woher unsere Grundnahrungsmittel kommen und wie das Leben einer Kuh aussieht. „Hohenlohe ist einer der schönsten Flecken auf dieser Erde. Diese Verbundenheit zu unserer Heimat wollen wir durch die Liebe zur Tradition und über die Verantwortung für unsere Lebenseistellung weitergeben“, so die Bäuerin. sek 41
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DIGITALER KOCHABEND Zusammen is(s)t man weniger allein – Der Familienunterstützende Dienst (FuD) der Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH startet mit dem Digitalen Kochabend ein neues Angebot, das Menschen mit und ohne Behinderung nicht nur in Coronazeiten zusammenbringt.
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eun Teilnehmer blicken Julia Seubert, Ansprechpartnerin des FuD aus vier verschiedenen Kameras entgegen und sind gespannt, was sie an diesem Abend erwartet. Mitten im zweiten Lockdown fiel der Startschuss zum ersten Digitalen Kochabend mit den Bewohnern aus dem Begleiteten Wohnen der Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH. „Mit unseren Freizeitangeboten bieten wir Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, an regelmäßigen Ausflügen und Freizeiten teilzunehmen. Im Mittelpunkt stehen die Begegnung mit anderen Menschen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, sagt Julia Seubert. „Aufgrund von Corona bieten wir derzeit keine Freizeitaktivitäten an. Für die regelmäßigen Teilnehmer ist das natürlich enttäuschend. Eine Lösung musste her und wir überlegten, dass zusammen Kochen doch auch in Zeiten von Corona geht – digital eben.“ Neun Bewohner des Begleiteten Wohnens, die die Freizeitangebote des FuD gerne nutzen, wagten den Versuch und nahmen am digitalen Kochabend teil. „Durch die Nutzung des Videochats in der schul.cloud konnten wir die Bedienung ganz einfach halten. Die Teilnehmer mussten lediglich einen Link anklicken, um der Videokonferenz beizutreten. Ohne weitere Anmeldung“, berichtet Seubert. Eine einfache Bedienung sei für Menschen mit Behinderung wichtig, weil sie mit der Technik oft noch nicht vertraut sind, bestätigt Sybille DittrichIhlenfeld, die eine WG in Crailsheim betreut und den Kochabend mitgestaltet. Damit alle genug Zeit für den Einkauf hatten und sich schon im Voraus mit den Gerichten vertraut machen konnten, wurden die Rezepte bereits eine Woche vorher verschickt. Mit dem Thema „Vegan Kochen“
Durch das Online-Angebot endlich wieder zusammen kochen.
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Julia Seubert führt durch den ersten Digitalen Kochabend.
wurde an diesem Abend außerdem ein Trendthema aufgegriffen. Was bedeutet vegan? Was möchten Menschen damit erreichen? Mit diesen Fragen und einem kurzen Erklärvideo, das ganz einfach über den Bildschirm mit allen geteilt werden konnte, begann der Kochabend. Die Eltern bekamen die positiven Auswirkungen direkt zu spüren: ihre Kinder waren am nächsten Tag gelöst und gut gelaunt. Linus aus der WG in Crailsheim berichtet: „Das war toll gestern. Endlich mal wieder mit anderen was machen können.“ Danach sendet er eine Wunschliste für weitere Onlineangebote an die Veranstalter. Bleiben digitale Angebote außerhalb Coronazeiten bestehen? „Wir werden die digitalen Veranstaltungen beibehalten, weil wir gemerkt haben, dass diese vor allem für Menschen mit Behinderung eine flexible und ortsunabhängige Freizeitgestaltung bieten“, sagt Julia Seubert. Am Ende des Abends lässt sich ein weiteres Fazit ziehen. Die Teilnehmer werden dazu animiert, sich mit der Technik auseinanderzusetzen und können trotz mancher Einschränkungen ohne große Hilfe gemeinsam mit anderen etwas erleben. So wird der digitale Kochabend zum Beispiel für gelungene Inklusion. Saskia Schachner
Der erste Digitale Kochabend stand ganz unter dem Motto: Vegan! Fotos: Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH
Geschichten aus der Region / Genuss im Magischen Dreieck
GRILLTIPPS VON UNSEREM PROFI MARKUS BENGELMANN Sommerzeit ist Grillzeit, und auch im Magischen Dreieck duftet es überall nach Grillgut und Holzkohle. Mit der Bruschetta vom Grill und den Moinkballs trumpfen Sie in diesem Jahr auf! Markus Bengelmann, Barbecue-Profi aus Ellwangen, verrät zwei seiner Rezepte.
my!
Yum gie ...
Veg
Bruschetta
Moinkballs Zutaten: Baguette, Tomaten, Zwiebeln, Basilikum, Olivenöl, Knoblauch, mediterranes Gewürz, frisch gemahlener Pfeffer, Meersalz, Balsamico, frisch gehobelter Parmesan Geräte: Grill indirekt, Lochblech oder Pizzastein
Zutaten: Rind- und Schweinehack gemischt, geräucherter Speck/Bauch in Scheiben Gewürze: Salz, Pfeffer, Paprika, Chayenne, Majoran oder fertige BBQ-Gewürz-Mischung (z. B. Magic Dust)
Zubereitung: Baguette in Scheiben antoasten. Bepinseln mit Olivenöl und mit Knoblauch-Zehe einreiben. Tomaten überbrühen, dann Haut abziehen. Halbieren und weiches Fruchtfleisch entfernen. Tomaten und Zwiebeln fein schneiden. Restliche Zutaten (ausser Parmesan) vermischen, auf Baguette anrichten und mit Parmesan bestreuen. Im Grill kurz bei mittlerer Hitze überbacken.
Wichtig für die Glasur: 1 TL Honig, ca. 150 ml Apfelsaft, rauchiges BBQ-Ketchup (z. B. Stubb‘s oder Jack-Daniels). Relativ dickflüssig anmischen. Geräte: Grill indirekt, Aluschale ohne Löcher oder andere Schale für Grill, Spieße Zubereitung: Hack mit Gewürzen nach Geschmack vermengen, kleine Kugeln formen und mit je einer Scheibe Speck umwickeln und mit Spieß fixieren. In Schale setzen und im Grill bei indirekter mittlerer Hitze ca. 30 min durchgaren. Kurz vor Ende der Garzeit die Moinkballs mit der Glasur großzügig bestreichen und fertig garen.
Metzgermeister Markus Bengelmann betreibt mit einem Team von Grillern einen Barbecue-Service im Magischen Dreieck. Mehr Infos: www.blacksheepbarbecue.de Fotos: privat, Lukas Gojda – stock.adobe.com
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Geschichten aus der Region / OIdtimer Clubs
FARBENFROHE KAROSSERIE ALS HISTORISCHES KULTURGUT Oldtimer liegen mächtig im Trend. Laut Kraftfahrt-Bundesamt stieg 2020 die Zahl der zugelassenen Oldtimer auf erstmals über 500.000 PKW. Das sind gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Magischen Dreieck brummt es von April bis Oktober ebenfalls auf den Straßen, wenn die Oldtimer Clubs ihre Schätze aus der Garage holen und auf den Straßen einen Hauch Nostalgie verbreiten.
MOTORSPORTCLUB DINKELSBÜHL E. V. Der MSC Dinkelsbühl im ADAC e. V. blickt seit seiner Gründung 1929 auf eine lange Geschichte zurück. Von Anfang an war der Club ein Treffpunkt vieler Motorsport-Begeisterter: Rallye, Autoslalom und Geschicklichkeitsturniere, sowohl mit dem Auto als auch per Fahrrad, bildeten bis in die 80er den Mittelpunkt des Clublebens. Bis heute begeistert der MSC Oldtimer-Fans aus Mittelfranken. Der Verein zählt 180 Mitglieder, die in verschiedenen Abteilungen aktiv sind und sich einmal im Monat zum regelmäßigen Stammtisch treffen. Bei schönem Wetter unternehmen die Mitglieder (mehrtägige) Ausfahrten, die mit kulturellen Aktivitäten verbunden werden. Zum Höhepunkt des Jahres zählt das „Große Dinkelsbühler ADAC-Oldtimertreffen“ am ersten Juli-Wochenende. Nach einer ca. 80 Kilometer langen Rundfahrt mit meist über 120 Fahrzeugen treffen die prächtigen Oldtimer in der Dinkelsbühler Altstadt ein. Eine moderierte Vorstellung der Wagen begleitet dabei die bewundernden Blicke der Zuschauerinnen und Zuschauer. 44
Zieleinfahrt Jaguar XJ Cabrio 1964
Foto: Ingrid Wenzel
Geschichten aus der Region / Oldtimer Clubs
OLDTIMER-VEREIN ELLWANGEN/JAGST E. V. 1984 trafen sich dreizehn Freunde, um ihrer Leidenschaft für alte Fahrzeuge ein zu Hause zu geben. Daraus entstand eine Interessengemeinschaft, deren Liebe zur motorisierten Nostalgie schnell die Grundlage für einen Verein bildete, der bis heute über 130 Mitglieder zählt. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, historische Fahrzeuge zu erhalten und zu pflegen. Jeder interessierte Oldtimer-Fan darf Mitglied werden. Ob mit oder ohne Fahrzeug, was zählt, ist die Begeisterung. Ziel des Vereins ist es, Oldtimer- und Veteranenfahrzeuge wiederherzustellen, zu pflegen und zu erhalten. Bei regelmäßigen Vereinsabenden tauschen die Mitglieder Erfahrungen aus und erweitern ihre Kenntnisse bezüglich Instandsetzung, Restaurierung, Ersatzteilbeschaffung und Verkehrssicherheit. Aber auch die Geschichte des Fahrzeugbaus pflegt der Verein und präsentiert zu verschiedenen Anlässen stolz die auf Hochglanz polierten Schmuckstücke.
OLDTIMER INTERESSENGEMEINSCHAFT ELLRICHSHAUSEN Anfang der 1990er Jahre gab der ehemalige Mechaniker Rudolf Wagner eine Zeitungsannonce auf, um Gleichgesinnte zu finden, die mit ihm zusammen „Altes bewahren“. Daraus entwickelte sich eine Interessengemeinschaft, die heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus Liebhaberinnen und Liebhaber alter Fahrzeuge auf das ehemalige Bahngelände zwischen Ellrichshausen und Birkelbach lockt. Den Bahnhof erwarb Wagner 1983 im Zuge der Dorfsanierung und renovierte mit Freunden und Bekannten in Eigenregie das Areal. Heute stehen in den denkmalgeschützten Bahngebäuden zahlreiche Oldtimer, Motorräder und Mopeds. An jedem ersten Freitag im Monat treffen sich dort außerdem rund 50 Oldtimer-Fans aus nah und fern. „Wir sind ein lockerer Haufen. Männer, Frauen, Jugendliche von 16-80 Jahren sind dabei. Man muss keinen Oldtimer fahren, um mitzumachen“, erzählt Wagner. Die meisten Mitglieder stammen aus Crailsheim, wo die jährliche Herbstausfahrt am ersten Wochenende nach dem Volksfest auf dem Schweinemarktplatz und in der „Lange Straße“ startet. Die Ausfahrt ist neben dem Frühshoppen Mitte Juli ein weiterer Höhepunkt im Jahresablauf der Oldtimer Interessengemeinschaft Ellrichshausen. sek
Jaguar XJS Cabrio
Dreimal richteten die drei OldtimerClubs eine gemeinsame Ausfahrt durch Hohenlohe, Schwaben und Mittelfranken aus. Auch wenn derzeit keine gemeinsamen Ausfahrten stattfinden, stehen die Vereine stets in freundschaftlichem Kontakt.
Das liebevoll sanierte Bahnareal in Ellrichshausen dient heute als Oldtimer-Museum und zieht Oldtimer-Fans aus nah und fern an, wie hier bei einem Motorradtreffen 1998.
DAS BEGEHRTE H-KENNZEICHEN
Der Fiat Balilla Cobadore (Baujahr 1934) ist für viele Oldtimer-Fans ein Stück Zeitgeschichte.
Fotos: privat
Ab 25 Jahren gilt ein Fahrzeug als Youngtimer. Erst in seinen 30ern zählt es zu den Oldtimern. Wer sein Gefährt außerdem gut pflegt und bei der Reparatur auf Originalbauteile setzt, hat gute Chancen auf das begehrte H-Kennzeichen, das ein Fahrzeug als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ auszeichnet. Zu den beliebtesten Marken zählt dabei ungeschlagen der VW Käfer, gefolgt von den Modellen Mercedes-Benz W123, Mercedes-Benz R107 und dem legendären Porsche 911.
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Geschichten aus der Region / Wirtschaft im Magischen Dreieck
Das Unternehmen in Dinkelsbühl ist heute weltweit erfolgreich.
ERSTKLASSIGE PRODUKTE VON ROMMELSBACHER EROBERN DIE WELT EIN FAMILIENUNTERNEHMEN AUF ERFOLGSKURS Seit über 90 Jahren steht die Firma ROMMELSBACHER für Qualität „Made in Germany“. Von den ersten Anfängen mit Lautsprecheranlagen in Stuttgart entwickelte sich das Unternehmen schon bald zu einer international gefragten Marke für hochwertige Elektrokleingeräte und hat auch für die Zukunft vieles geplant.
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ründer Dipl.-Ing. Gustav Rommelsbacher startete das Unternehmen im Jahr 1928. Unter der Marke „robusta“ und mit mobilen Massekochplatten legte er den ersten Grundstein für eine weltweite Erfolgsgeschichte. Über die Jahre hinweg ist aus der kleinen „Elektrotechnischen Fabrik“, unter der sie 1945 in Dinkelsbühl firmierte, ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen geworden, das mit einer großen Produktpalette interessanter Elektrogeräte für Küche und Haushalt aufwarten kann. VON DINKELSBÜHL IN DIE WELT ROMMELSBACHER wird mittlerweile in dritter Generation geführt. Seine Produkte entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit – alles von Dinkelsbühl aus. Dabei legt ROMMELSBACHER großen Wert auf eine nachhaltige Produktion und ausgezeichnete Qualität und ist deshalb ein äußerst verlässlicher Partner, wenn es um die Konstruktion und Herstellung von Elektrogeräten geht. „Lieferanten suchen wir vorrangig regional, nutzen Kompetenzen aber auch weltweit“, so Marketingleiter Thomas Alter. Eine Spezialität von ROMMELSBACHER ist unter anderem, in Kleinserie und nach speziellen Kundenvorgaben produzieren zu können. Auch in der Herstellung von Sonderanfertigungen hebt sich die 46
Firma hervor. So entstanden beispielsweise für Seniorenheime und Justizvollzugsanstalten entwickelte Kochplatten, welche die jeweiligen Sicherheitsvorgaben erfüllen. Auch die australische Eisenbahn zählt zu den Kunden von ROMMELSBACHER, für die eine nach Kundenwünschen definierte Heizplatte gebaut wird. WACHSTUM AUCH IN KRISENZEITEN Seit 1928 ist das Unternehmen stetig organisch gewachsen. „Mit unserer immer weiter entwickelten Produktpalette sind wir weltweit erfolgreich und speziell in den letzten Jahren hat sich unsere Marktbedeutung enorm entwickelt“, sagt Geschäftsführerin Sigrid Klenk. Ein entscheidender Faktor für diesen konstanten Erfolg sind die inzwischen über einhundert Mitarbeiter des Unternehmens am Standort in Dinkelsbühl. Zufriedenheit und Freude, so lautet die Firmenphilosophie, und das gilt nicht nur für die Käufer der Produkte, sondern auch für das Team bei ihrer Arbeit. Das zeigt sich auch daran, dass die Produkte immer wieder mit TopBewertungen und Testsiegen ausgezeichnet werden, so wie jüngst Platz 1 für das Raclette RC 1600 bei der Stiftung Warentest. Durch das stetige Wachstum war eine Erweiterung des Standorts nötig, sodass 2015 ein zusätzliches Verwaltungsgebäude mit Werks-
Geschichten aus der Region / Wirtschaft im Magischen Dreieck
Heute wird ROMMELSBACHER in dritter Generation von Sigrid Klenk geführt.
INFO verkauf sowie eine große Logistikhalle angebaut wurden. Aktuell wird im Bestandgebäude renoviert, um weitere Arbeitsplätze in der Verwaltung zu schaffen. Ein neu erworbenes Grundstück in der Nähe des derzeitigen Areals bietet weitere Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft. Auch die aktuelle Corona-Situation hat an dieser Entwicklung nichts geändert, im Gegenteil: „In jeder Krise liegt auch immer eine Chance“, so Sigrid Klenk. Mit Kreativität und Flexibilität, die ROMMELSBACHER auszeichnen, gelang trotz Krise in 2020 ein außergewöhnlich starkes Wachstum. Das Unternehmen reagierte in der Pandemie aktiv und umsichtig. In der Zeit von geschlossenen Ladenlokalen bietet ROMMELSBACHER die Beratungsleistung und Produktpräsentation im Videochat an, auch für seine Handelspartner. So stehen die Mitarbeiter auch weiterhin für die Fragen ihrer Kunden zur Verfügung. Geschäftsführerin Sigrid Klenk hat in solchen Zeiten vor allem den Mensch im Auge. Daher wurden schon im Frühjahr 2020 alle Möglichkeiten der räumlichen Trennung, auch in Form von Homeoffice, und ein vorbildliches Hygienekonzept umgesetzt.
ROMMELSBACHER auf einen Blick:
Produktion in Dinkelsbühl seit 1945
110 Mitarbeiter
Mittelstand in 3. Generation
Begonnen hat alles mit einer mobilen Massekochplatte – „robusta“.
Gründung 1928 in Stuttgart
2015 Erweiterungsbau (Verwaltung) und Lagerhalle
ROMMELSBACHER ElektroHausgeräte GmbH Rudolf-Schmidt-Str. 18 91550 Dinkelsbühl
NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT Neben den Mitarbeitern und der Produktqualität steht für ROMMELSBACHER auch die Nachhaltigkeit im Fokus. Für das Unternehmen gehört dazu nicht nur ökologisches Denken, sondern auch soziales Engagement. Vor allem wenn es darum geht, für Vereine und Menschen in und um Dinkelsbühl etwas zu tun. Eine klimaneutrale Produktion ist eines der nächsten Ziele. Dafür wurden unter anderem eine Photovoltaikanlage und ein Blockheizkraftwerk installiert. „Große Freude bereitet den Kollegen die vom Betrieb subventionierten Elektro-Fahrräder“, erklärt der Marketingleiter und berichtet weiter, das sich die Mühe, sich stetig zu verbessern, auszahle. Bereits das dritte Jahr in Folge erhält ROMMELSBACHER nun für 2021 das Prädikat „Gesicherte Nachhaltigkeit“. mh
Bei den Produkten von ROMMELSBACHER treffen formschönes Design und Spitzentechnologie aufeinander. Fotos: Rommelsbacher
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t r o p e R i b u z A DER GROSSE
LEGE DEN GRUNDSTEIN FÜR DEINE KARRIERE Die Ausbildung ist der erste Schritt in die berufliche Zukunft und der Grundstein für deine Karriere. Zu Beginn des beruflichen Weges stellt sich da natürlich die Frage: Was will ich werden? Bei der Entscheidung, ob Studium oder Ausbildung und der Frage danach, in welche Richtung es gehen soll, gilt es, sich rechtzeitig zu informieren. Auch, um keine Bewerbungsfrist zu verpassen.
Die Fristen im Blick haben Bei der Ausbildungssuche heißt es: Früh starten! Daher ist es sinnvoll, sich schon im vorletzten Schuljahr umzusehen und zu bewerben. In vielen Berufszweigen und Branchen gibt es Fristen, die eingehalten werden müssen. Verpasst du diese, musst du oft ein ganzes Jahr warten. In der Regel startet das Ausbildungsjahr zum 01. August oder 01. September. Die meisten Unternehmen suchen ihre Azubis daher schon ein Jahr zuvor. Wie genau die Bewerbungsfristen aussehen, erfährst du bei den Betrieben selbst und für gewöhnlich gleich an erster Stelle in den Ausschreibungen für die Ausbildungsplätze. Außerdem werden die Fristen oft von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen beispielsweise: In welcher Branche soll die Ausbildung absolviert werden? Wie groß ist das Unternehmen? Wie beliebt ist der Ausbildungsberuf? Machst du eine schulische oder duale Ausbildung? Daher gilt immer: Informiere dich rechtzeitig. Wenn du dir unsicher bist, hilft oft schon ein Blick auf die Internetseite deines Wunsch-Betriebes oder du erkundest dich bei einem Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit.
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Bewirb` Dich
jetzt bei den aufgeführten Unternehmen mit dem Zusatz „Magic Mag“ auf interessante Stellen.
Geschichten aus der Region / Azubi-Report
SCHON GEWUSST? Wenn du dir unsicher bist und du Fragen rund um die Ausbildung und zur Ausbildung zu Corona-Zeiten hast, kannst du dich an die Bundesagentur für Arbeit wenden: www.arbeitsagentur.de/bildung Hier findest du zahlreiche Beratungs- und Informationsmöglichkeiten.
Bewerbung in Corona-Zeiten
AUSBILDER IM MAGISCHEN DREIECK 50 Elwema Automotive GmbH 52 TE Connectivity Germany GmbH 53 Reha-Südwest OstwürttembergHohenlohe gGmbH 54 Vion Crailsheim GmbH 57 KE Elektronik GmbH
Auch wenn durch Corona alles ein wenig anders ist, bleiben diese Bewerbungsfristen grundsätzlich gleich. Ähnlich laufen natürlich auch die üblichen Schritte bei der Ausbildungssuche ab, wie die Bewerbung an sich oder das Vorstellungsgespräch. Du kannst dich also auf jeden Fall ganz normal für deine Ausbildung bei deinem Wunsch-Unternehmen bewerben. Jedoch kann es sein, dass dein Vorstellungsgespräch vielleicht digital via Skype oder Zoom stattfinden wird oder dass du während des Gesprächs Maske tragen musst, aber darauf werden die betreffenden Firmen hinweisen.
Fotos: Syda Productions, Kiryl Lis, Kzenon, conorcrowe, insta_photos – stock.adobe.com
In Coron azeiten k a dein Vors tellungsg nn espräch auch dig ital stattfi nden.
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Geschichten aus der Region / Azubi-Report
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GLOBAL HANDELN – HIER LEBEN UND ARBEITEN Vom Magischen Dreieck in die weite Welt – unter diesem Motto investiert der regionale Arbeitgeber ELWEMA Automotive GmbH weiter in den Standort Ellwangen. „Im Magischen Dreieck lässt es sich prima leben. Eine gute Lebensqualität bringt motivierte Mitarbeiter. Und nur hochmotivierte Mitarbeiter liefern herausragende Qualität und innovative Ideen“, weiß der Geschäftsführer Oliver Merget der ELWEMA Automotive GmbH in Ellwangen. Die Entwicklung des Unternehmens gibt dem Recht. Waren es 2008 noch rund 80 Mitarbeiter, zählt das Unternehmen inzwischen circa 200 Angestellte. „Wir wollen weiter wachsen und investieren sehr gerne in den Standort Ellwangen“, betont die Geschäftsleitung. Die Stadt erhielt 2016 zum zweiten Mal das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“.
stärke und Kundenorientierung behauptet ELWEMA Automotive seit Jahren ihre Technologieführerschaft und baut die Marktposition international kontinuierlich aus. „Das haben wir nicht zuletzt unserer Lage im Magischen Dreieck zu verdanken. Kurze Wege, eine gute Anbindung an das Autobahn- und Schienennetz, aber auch der hohe Freizeitwert und die günstigen Lebenshaltungskosten tragen zu unserer Attraktivität als Arbeitgeber und Kooperationspartner bei“, ergänzt der Geschäftsführer Oliver Merget. af
ELWEMA Automotive entwickelt und produziert Spitzentechnologie für die weltweite Automobilfertigung. Am Hauptsitz Ellwangen befasst sich das mittelständische Unternehmen mit individuellen und bedarfsgerechten Fertigungslösungen in der industriellen Reinigungs-, Prüf- und Montagetechnik für die Kernkompetenz des Autobauers, dem Motor. Zudem befindet sich hier die Produktions- und Montagestätte. Durch ausgeprägte Innovations-
BEIM VORSTELLUNGSGESPRÄCH ÜBERZEUGEN Glückwunsch, du hast es zum Vorstellungsgespräch geschafft. Damit ist die erste Hürde gemeistert. Doch jetzt heißt es dranbleiben und gekonnt überzeugen. Nervosität ist dabei völlig natürlich und normal. Mit diesen einfachen Tipps und etwas Vorbereitung klappt aber auch das Bewerbungsgespräch.
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Mach dich schlau Informiere dich über die Branche und den Betrieb. Am leichtesten kannst du das durch die Firmenwebseiten. Wenn dich etwas interessiert, mach dir eine Notiz, damit du deinen Gesprächspartner darauf ansprechen kannst. Das zeigt dein Interesse und dass du vorbereitet bist. Mach dir deine Stärken klar Notiere und verdeutliche dir deine Stärken. Das hilft auch dabei, dir zu überlegen, welche deiner Fähigkeiten und Stärken gut zum Betrieb passen. Bei Fragen danach kannst du dann punkten. Mach dir Notizen Notizen helfen dir bei der Vorbereitung. Überlege dir, welche Fragen im Bewerbungsgespräch gestellt werden könnten. Aber auch, was du von deinem Gesprächspartner wissen möchtest. Der erste Eindruck zählt Achte auf eine passende Kleidung und ein angemessenes Auftreten. Auch solltest du dir genügend Zeit für die Anfahrt einplanen. Denn Pünktlichkeit ist wichtig und du kommst stressfrei an. mh
GLOBAL HANDELN – HIER LEBEN UND ARBEITEN HOCHMOTIVIERTE MITARBEITER
HERAUSRAGENDE QUALITÄTSPRODUKTE KUNDENSPEZIFISCHER SONDERMASCHINENBAU
AUTOMOTIVESPEZIALISTEN
WELTWEITE PROJEKTE MADE IN GERMANY
Unsere Stärken liegen in der herausragenden Qualität unserer Produkte und dem außergewöhnlichen Innovationsmanagement unserer Mitarbeiter. Wir investieren gerne in den Standort Ellwangen, hat er doch 2016 zum zweiten Mal das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ erhalten.
Mit unseren engagierten Mitarbeitern realisieren wir im Bereich unserer automobilen Kernkompetenz für namhafte Automobilhersteller innovative Fertigungslösungen in der Prüf-, Reinigungs- und Montagetechnik. ELWEMA Automotive GmbH Dr.-Adolf-Schneider-Straße 21 · 73479 Ellwangen/Jagst
www.elwema.de
Geschichten aus der Region / Azubi-Report
TE CONNECTIVITY
EIN STARKER PARTNER FÜR DIE AUSBILDUNG Als innovatives und weltweit führendes Technologieunternehmen ermöglicht TE Connectivity (TE) durch die Herstellung von hochentwickelten Verbindungs- und Sensorprodukten eine weit vernetzte Welt. Daneben aber auch viele Möglichkeiten für Azubis und Studenten. Seit über 75 Jahren kooperieren die Experten von TE mit Kunden aus etwa 140 Ländern. Dabei entstehen neben Verbindungs- und Sensorlösungen auch Innovationen in Bereichen wie der Medizintechnologie, Datenkommunikation und Energietechnik. Zudem bietet TE Lösungen, um unter anderem Elektrofahrzeuge und digitale Fabriken mit Strom zu versorgen.
bildung bzw. ein duales Studium in den unterschiedlichsten Berufsgruppen. Mit einem kompetenten Ausbilderteam, den beiden neuen Lehrwerkstätten in Wört und Dinkelsbühl sowie den inzwischen mehr als 130 Auszubildenden sichert das Unternehmen die Zukunft und Entwicklung des Werkverbundes Wört/Dinkelsbühl.“ Uns liegt die Ausbildung besonders am Herzen, um für innovative Projekte wie zum Beispiel das Zellkontaktierungssystem (ZKS), gerüstet zu sein“, so das Unternehmen.
Ein starker und einzigartiger Standort Am Standort in Wört und Dinkelsbühl fertigt TE als Automobilzulieferer Steckverbindungssysteme für die Automobilindustrie. Über das europäische Verteilungszentrum in Wört werden Kunden weltweit beliefert. Das dortige Werk zeichnet sich in der Sparte Automotive vor allem dadurch aus, dass sämtliche Produktionsprozesse vertreten sind: Von der Produktverantwortung bis hin zur Produktion und Auslieferung. Und ist in dieser Form als Standort einzigartig.
Bester Oberflächenbeschichter Bayerns Zum zweiten Mal in Folge ging der Wanderpokal des besten Oberflächenbeschichter Bayerns an TE Connectivity. Dimitri Ilgner erzielte das beste Ergebnis der Abschlussprüfung. „In den letzten Jahren wurden unsere jungen Mitarbeiter mehrmals für ihre hervorragende Arbeit ausgezeichnet. Das Ergebnis von Dimitri ist auch eine Bestätigung für unser ausgereiftes und zeitgemäßes Ausbildungskonzept. Wir sind sehr stolz auf seine hervorragende Leistung“, betont der Ausbildungsleiter Tobias Humpf. Mit einer der modernsten und neusten Galvaniken bietet TE hier ein sicheres, sauberes und zukunftsorientiertes Arbeitsumfeld.
Beste Berufsaussichten Seit 1977 in Wört und seit 1996 in Dinkelsbühl werden zukünftige Fachkräfte bei TE ausgebildet. Am 1. September 2020 begannen an den Standorten Wört und Dinkelsbühl 43 Jugendliche ihre AusAnzeige
STARTE DURCH BEI TE CONNECTIVITY VERBINDUNGEN SCHAFFEN, DIE ZÄHLEN! In einer Welt, in der alles miteinander verbunden ist, zählt jede Verbindung. Werde Teil des Teams von
TE Connectivity.
Du suchst das Besondere, das gewisse Etwas, eine Herausforderung? Legst du großen Wert auf eine vielseitige Ausbildung mit tollen Zukunftsperspektiven? Topmotiviert möchtest du i ns Berufsleben starten? Dann nutze Deine Chance und entscheide Dich für einen unserer technischen Ausbildungsberufen und bewirb dich noch heute!
Für das Ausbildungsjahr 2021 bieten wir folgende Ausbildungs- & Studienplätze an: AUSBILDUNGSPLÄTZE:
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Oberflächenbeschichter (m/w/d)
DUALES STUDIUM:
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Maschinenbau (m/w/d) Wirtschaftsingenieurwesen (m/w/d)
Für das Ausbildungsjahr 2022 bieten wir folgende Ausbildungs- & Studienplätze an: AUSBILDUNGSPLÄTZE:
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Werkzeugmechaniker (m/w/d) Industriemechaniker (m/w/d) Verfahrensmechaniker (m/w/d) Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d) Mechatroniker (m/w/d) Oberflächenbeschichter (m/w/d) Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d) Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)
DUALES STUDIUM:
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Ausbildung und Studium haben bei TE einen enorm hohen Stellenwert! Also worauf wartest Du noch? Auf gehts in eine spannende Zukunft bei TE Connectivity Wört/Dinkelsbühl! EVERY CONNECTION COUNTS
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Kunststofftechnik (m/w/d) Werkstofftechnik (m/w/d) Elektrotechnik (m/w/d) Maschinenbau (m/w/d) Mechatronik (m/w/d) Wirtschaftsingenieurwesen (m/w/d) BWL Industrie (m/w/d) Wört
Dinkelsbühl
Bewirb Dich online unter: careers.te.com
TE connectivity, TE, TE connectivity (logo) und EVERY CONNECTION COUNTS sind Marken der TE Connectivity Ltd. Unternehmensgruppe oder sind von dieser lizensiert.
Wir freuen uns auf Dich!
Geschichten aus der Region / Azubi-Report
REHA-SÜDWEST OSTWÜRTTEMBERG-HOHENLOHE Während des FSJ an neuen Projekten wachsen und die eigenen Fähigkeiten entdecken.
FREIWILLIGES SOZIALES JAHR ALS START IN DAS BERUFSLEBEN Mit dem Abschlusszeugnis kommt auch der Sprung ins kalte Wasser: das Berufs- oder Studienleben steht ganz plötzlich mit neuen Herausforderungen vor der Tür. Bei der Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH an der Konrad-Biesalski-Schule (KBS) und an zahlreichen Außenstellen bietet das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) jungen Menschen die Möglichkeit, erst einmal in die Arbeitswelt zu schnuppern und ein Jahr lang Erfahrungen zu sammeln. Mit einem angeschlossenen Internat, einer praxisorientierten Berufsschule und inklusiven Schulkindergärten gibt es zahlreiche Einsatzfelder für die Freiwilligen. „Ich habe aus dem FSJ so unendlich viel mitgenommen auf jeden Fall sehr viel Geduld. Dass man die Dinge nicht immer so eng und streng sehen sollte. Dass man niemals aufgeben sollte – wenn es
beim ersten Mal nicht klappt, versucht man es einfach nochmal“, sagt Francisca Müller, die ihr FSJ in der Kita absolvierte und nun als Duale Studentin im Unternehmen arbeitet. „Seit meinem FSJ traue ich mir viel mehr zu“, erklärt sie. Zum Beispiel an der Gestaltung des ersten Digitalen Kochabends für den Familienunterstützenden Dienst der Einrichtung mitzuwirken (mehr dazu auf Seite 42), der viele Unsicherheiten und Neuheiten mit sich brachte. Praktische Erfahrungen sammeln, neue Fähigkeiten entdecken, Menschen mit Behinderung begleiten und an neuen Projekten mitwirken – damit hilft das FSJ jungen Menschen ihre Fähigkeiten zu entdecken und voll Vertrauen in das kommende Berufsleben zu starten.
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Dein Jahr bei uns! ■ ■
Oder an unseren Außenstellen in: ■ Aalen ■ Abtsgmünd ■ Ellwangen ■ Rindelbach ■ Crailsheim ■ Blaufelden
Engagiere Dich ganz in Deiner Nähe: Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Bundesfreiwilligendienst (BFD)
„Das mach´ ich, an der Konrad-Biesalski-Schule in Wört!“ ■ Fachsenfeld ■ Heidenheim ■ Billingsbach
■ Wasseralfingen ■ Unterrombach ■ Bopfingen ■ Unterschneidheim Jetzt bewerben! 07964 9004306, kbs.woert@reha-suedwest.de ■ Waldhausen ■ Schwäbisch-Gmünd
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Geschichten aus der Region / Azubi-Report
VION CRAILSHEIM GMBH
Foto: Vion Crailsheim GmbH
STARTE DEINE AUSBILDUNG 2021 BEI DER VION CRAILSHEIM GMBH Du willst Teil eines internationalen Lebensmittel-Unternehmens sein? Dich hat schon immer interessiert, wie der reibungslose Warenfluss zwischen Lieferanten, Produktion und Kunden funktioniert? Dann bist du genau richtig bei uns!
Vion ist ein internationaler Hersteller von Fleisch, Fleischerzeugnissen und pflanzlichen Alternativen mit Produktionsstandorten in den Niederlanden und Deutschland. Davon befindet sich ein Produktionsstandort mit 650 Mitarbeitern in Crailsheim.
es einen Ausbildungsbeauftragten, der die Azubis betreut und ihnen die Aufgaben zeigt. Wir legen großen Wert darauf, dass alle jungen Nachwuchskräfte sich fortlaufend entwickeln und neue Aufgaben kennenlernen.
Die Vion Crailsheim GmbH zeichnen eine familiäre Atmosphäre, ein ausgewogenes Weiterbildungsangebot und hilfsbereite Kollegen aus. Wir sind seit vielen Jahren als Ausbildungsbetrieb aktiv und betreuen derzeitig rund 20 junge Lehrlinge. Mit unserem vielfältigen Ausbildungsangebot während deiner Ausbildung warten spannende Einstiegsmöglichkeiten auf dich. Wir bieten nicht nur einen Ausbildungsplatz, sondern unterstützen unsere jungen Talente mit Rat und Tat.
Wir bieten dir: • monatliche Azubi-Meetings • Weiterbildungsangebote (Excel, Englischkurs, etc.) • überbetriebliche Praktika • diverse Gesundheitsangebote • Betriebsrat & JAV • jährliche Azubi-Ausflüge
Während der Ausbildung werden regelmäßige Azubi-Meetings gehalten, Einzelgespräche zur persönlichen Entwicklung geführt und gemeinsame Projekte geplant. Zusätzlich findet zweimal jährlich ein Azubi-Ausflug statt. Uns ist wichtig, dass alle gut integriert werden und sich im Unternehmen auskennen. Der Einsatz unserer Auszubildenden wird in einem Ausbildungsplan festgehalten. In jeder Abteilung gibt
Du willst auch Teil unseres Teams werden? Dann bewirb dich schon jetzt für die Ausbildung 2021! Bewerbungen an: crailsheim@jobs.vion-karriere.de Weitere Informationen unter: www.vion-karriere.de
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Geschichten aus der Region / Azubi-Report
Wir Wir suchen suchen Nachwuchskräfte Nachwuchskräfte Die Vion Crailsheim GmbH sucht Die Vion Crailsheim GmbH sucht engagierte Auszubildende, die spanengagierte Auszubildende, die spannende Aufgaben, als auch neue Henende Aufgaben, als auch neue Herausforderungen anstreben und ihre rausforderungen anstreben und ihre Karriere bei der Vion gestalten möchKarriere bei der Vion gestalten möchten. Wir bieten 2021 folgende Ausbilten. Wir bieten 2021 folgende Ausbildungsberufe an: dungsberufe an: • Elektroniker • Elektroniker für Energie- und Gebäudefür Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) technik (m/w/d) • Berufskraftfahrer (m/w/d) • Berufskraftfahrer (m/w/d) • Fleischer (m/w/d) • Fleischer (m/w/d) • Kaufmann • Kaufmann für Groß- und Außenhandel für Groß- und Außenhandel (m/w/d) (m/w/d) • Duales Studium • Duales Studium Foodmanagement (m/w/d) Foodmanagement (m/w/d) • Duales Studium • Duales Studium Lebensmittelmanagement Lebensmittelmanagement (m/w/d) (m/w/d)
Sende deine Bewerbung an: Sende deine Bewerbung an: crailsheim@jobs.vion-karriere.de crailsheim@jobs.vion-karriere.de
Starte Starte deine deine Ausbildung Ausbildung 2021 2021 bei der Vion Crailsheim GmbH bei der Vion Crailsheim GmbH 55
Geschichten aus der Region / Azubi-Report
Den Weg die Karrierele iter kann man hinauf planen.
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AUSBILDUNG UND KARRIEREPLÄNE? LOGISCH!
Wer denkt, dass er mit einem Ausbildungsberuf schnell das Ende der Karriereleiter erreicht hat, der irrt sich gewaltig! Je nach persönlichem Ziel bietet eine Ausbildung die solide Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Je nach Ausbildungsrichtung, die du eingeschlagen hast, kannst du Meister, Techniker, Fachwirt, Betriebswirt oder Gestalter werden.
Warum solltest du dich weiterbilden? Wer rastet, der rostet – zwar ein abgedroschenes Sprichwort, aber im Kern steckt Wahrheit drin. Das Arbeitsleben verändert sich immer schneller, neue Technologien und Methoden halten Einzug. Mit Weiterbildungen in deinem Bereich bist du gerüstet für die Zukunft und zeigst, dass du für deinen Job bestens qualifiziert bist. Je besser du qualifiziert bist, desto mehr Perspektiven bietet der Arbeitsmarkt dir auch in Sachen Karriere. Höhere Positionen bieten zudem mehr Gehalt. Je nach Ausbildungsberuf hast du verschiedene Möglichkeiten, dich fort- und weiterzubilden. Voraussetzung für jegliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ist zunächst einmal die abgeschlossene Ausbildung und eine gewisse Berufserfahrung.
Weiterbildung durch ein Studium Nach der Weiterbildung muss nicht Schluss sein. Die Arbeitswelt verändert und entwickelt sich. Die Globalisierung und Digitalisierung sind der beste Beweis dafür. Deswegen ist es nicht verkehrt, auf dem Laufenden zu bleiben was Qualifikationen und Weiterbildungen angeht. Eine weitere Weiterbildungsmöglichkeit kann daher ein Studium sein. Durch den erfolgreichen Abschluss einer Aufstiegsweiterbildung als Meister, Techniker oder Fachwirt oder eine abgeschlossene Ausbildung mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung erwirbst du die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung bzw. eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung. Wichtig ist, dass du dich vorab an der Hochschule über mögliche weitere Anforderungen informierst.
Weiterbildung: So funktioniert’s Bei der Weiterbildung hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst diese berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren. Mit einer Handwerksausbildung kannst du den Meister machen. Bist du in einem technischen Beruf tätig, dann kannst du Techniker durch eine Weiterbildung an einer technischen Schule werden. Machst du eine kaufmännische Ausbildung, ist der nächste Schritt der Fachwirt. Und in gestaltenden Berufen kannst du eine Weiterbildung zum Gestalter anstreben. Je nachdem, ob du dich für eine berufsbegleitende oder Vollzeitweiterbildung entscheidest, dauert diese zwischen 1,5 und drei Jahren. Die Abschlussprüfung erfolgt anschließend über die jeweilige Kammer: Bei Handwerkern ist dies die Handwerkskammer, für Techniker sowie Fach- und Betriebswirte ist die Industrie- und Handelskammer (IHK) zuständig.
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WICHTIG ZU WISSEN: Wer eine Weiterbildung anstrebt, sollte bedenken, dass das Lernen einiges abfordert. Also beachte: • Den Zeitfaktor: abends und an den Wochenenden wirst du viel mit deiner Ausbildung beschäftigt sein. Du musst organisiert und diszipliniert sein. • Die höhere Arbeitsbelastung: Bei der Weiterbildung neben dem Job kann es stressig werden. Denn auch auf der Arbeit darf nichts liegenbleiben. • Den Kostenfaktor: Gratis ist die Weiterbildung nicht. Die Kosten trägt oft der sich Weiterbildende. Manche Arbeitgeber beteiligen sich aber an den Kosten.
Foto: adrian_ilie825 – stock.adobe.com
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Geschichten aus der Region / Azubi-Report
KE ELEKTRONIK
STRONG CONNECTIONS. WORLDWIDE KE Elektronik ist ein internationales und hoch technologisches Unternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern weltweit. In der Spritzgussfertigung des Unternehmens entsteht Technik, die begeistert. Als Teil der amerikanischen Amphenol Corporation – einem der weltweit führenden Hersteller von Steckverbindern – vereint KE Elektronik Kreativität und Flexibilität eines mittelständischen Unternehmens mit den Wachstumschancen eines global agierenden Konzerns. An den Standorten in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Nordmazedonien, China und Mexiko werden bei KE Elektronik starke Verbindungen geschaffen. Das Unternehmen verfügt über Kernkompetenzen in der Leitungsverarbeitung, der Kunststofftechnik sowie der Aufbau- und Verbindungstechnik und beliefert in den Märkten Automotive und Luftfahrt Hersteller/OEM‘s sowie führende Tier1-Zulieferer für Elektrik und Elektronik. In der hochmodernen Spritzgussfertigung kommen Horizontal- und Vertikalspritzmaschinen mit Schließkräften von 40 Tonnen bis zu 200 Tonnen zum Einsatz. Je nach Produkt erfolgt die Teileentnahme über Handling-Systeme oder über mehrachsengesteuerte Roboter-Systeme.
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Die Produktion erfolgt weltweit nach einheitlichen Standards und auf neuestem Stand mit Überwachung aller relevanten Parameter. Als attraktiver Arbeitgeber arbeitet KE Elektronik jeden Tag daran, die Mitarbeiter und das Unternehmen weiterzubringen. Die Förderung jedes Einzelnen ist deshalb ein besonderes Augenmerk im Arbeitsalltag. KE Elektronik bietet eine Vielzahl an Leistungen, außerbetrieblichen Angeboten und Benefits. Mehr Informationen unter www.ke-elektronik.de Anzeige
Gemeinsam schaffen wir starke Verbindungen.
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WIR FREUEN UNS AUF IHRE BEWERBUNG! Im Klingenfeld 21 KE Elektronik GmbH Im Klingenfeld 21 74594 Kressberg
07957 9886 - 0 personal@ke-elektronik.de www.ke-elektronik.de
74594 Kressberg 07957 9886 - 0 personal@ke-elektronik.de www.ke-elektronik.de
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Geschichten aus der Region / Veranstaltungen
VERANSTALTUNGEN
Coronabedingt verweisen wir in dieser Ausgabe auf die Veranstaltungshinweise der Städte und Gemeinden im Magischen Dreieck. DINKELSBÜHL www.dinkelsbuehl.de
WILBURGSTETTEN www.wilburgstetten.de
CRAILSHEIM www.crailsheim.de
TANNHAUSEN www.tannhausen.de
ELLWANGEN www.ellwangen.de
MÖNCHSROTH www.moenchsroth.de
JAGSTZELL www.jagstzell.de
SCHOPFLOCH www.schopflochmittelfranken.de
ELLENBERG www.ellenberg.de WÖRT www.gemeinde-woert.de STÖDTLEN www.stoedtlen.de
FICHTENAU www.fichtenau.de STIMPFACH www.stimpfach.de KRESSBERG www.kressberg.de
Fotos: Rostislav Sedlacek, dreamansions, aerogondo, furtseff – stock.adobe.com
Lindenmeyer Bestattungsinstitut
Fachkompetente Hilfe und einfühlsame Begleitung Undine Ewert e.K., Grabenstraße 23 - 25, 74564 Crailsheim www.lindenmeyer-bestattungen.de Tag/Nacht 07951/5371
Mit der Erfahrung aus über 45-jähriger Geschäftstätigkeit übernehmen wir für Sie folgende Leistungen: * Organisation der kompletten Beerdigung mit Begleitung * Vermittlung der Floristik bei einem Gärtner Ihrer Wahl sowie Beratung bei der musikalischen Umrahmung * Erledigung sämtlicher Formalitäten * Erstellung und Vermittlung von Traueranzeigen * Trauerdruck innerhalb weniger Stunden, auch an Sonnund Feiertagen * professionelle hygienische Versorgung, Einbettung und Überführung Ihres verstorbenen Angehörigen * große Auswahl an Särgen, Urnen und Bestattungswäsche * Trauerreden und Ansprachen bei der Abschiednahme * kostenlose Bestattungsvorsorge * auf Wunsch Hausbesuche
In schweren Zeiten helfen wir tragen. 58
FRÜHLING AUF DEM FRIEDHOF PFLANZEN ALS BALSAM FÜR DIE SEELE Als letzte Ruhestätte ist der Friedhof ein wichtiger Ort der Ruhe und des Friedens. Die dortige Stille kann für den Abschied und die Hinterbliebenen einen beruhigenden und meditativen Ruhepol darstellen, um zu sich selbst zu kommen. So wird der Friedhof in Mönchsroth durch dessen Stahlskulpturen zu einem Ort der Inspiration, der zum Nachdenken über das Leben anregt. Dabei spielen auch Pflanzen eine Rolle, als Balsam für die Seele. Das spiegelt sich auch bei der Grabbepflanzung wider, wenn es im Frühling auf dem Friedhof bunt blüht. Besonders geeignet für die Grabbepflanzung im Frühjahr sind: Hyazinthen, Primeln, Stiefmütterchen und Hornveilchen. Beim Einsetzen sollte auf viel Feuchtigkeit rund um die Blumenzwiebel geachtet werden. Teil der Grabgestaltung sind immer wieder auch Bodendecker wie Efeu, die nicht nur einen schönen Rahmen bilden, sondern den wilden Wuchs von Unkraut verhindern. Daneben verleihen Pflanzschalen dem Grab schnell und einfach ein gepflegtes und frisches Aussehen.
Foto: Ivonne Wierink – stock.adobe.com
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PIONIERGEIST MADE IN CRAILSHEIM. MIT WEITSICHT UND AUSDAUER.
Wer eine ganze Branche verändern möchte, braucht nicht nur eine Vision. Sondern auch den Mut und die Ausdauer, Wer eine ganze Branche verändern möchte, braucht nicht nur eine Vision. Sondern auch den Mut und die Ausdauer, sie umzusetzen. So wie Gerhard Schubert, der 19 66 begann, die Verpackungsmaschinenbranche zu revolutionieren. sie umzusetzen. So wie Gerhard Schubert, der 19 66 begann, die Verpackungsmaschinenbranche zu revolutionieren. Dieser Pioniergeist prägt unser Handeln bis heute. Seit vielen Jahren gehört die Schubert Gruppe zu den weltweit Dieser Pioniergeist prägt unser Handeln bis heute. Seit vielen Jahren gehört die Schubert Gruppe zu den weltweit führenden Unternehmen für Verpackungsmaschinen, 2018 wurde unser Werk Crailsheim als Fabrik des Jahres ausführenden Unternehmen für Verpackungsmaschinen, 2018 wurde unser Werk Crailsheim als Fabrik des Jahres ausgezeichnet. Wir hören nicht auf, die Zukunft weiterzuentwickeln. Mit Visionen, Mut und Ausdauer. gezeichnet. Wir hören nicht auf, die Zukunft weiterzuentwickeln. Mit Visionen, Mut und Ausdauer. www.schubert.group www.schubert.group
Praxisklinik für Zahn-Medizin
Marten Grein
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Dr. Jörg Grein
Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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Ein starkes Team für starke Zähne
Feste Zähne an einem Tag. Unsere Öffnungszeiten: Montag-Freitag: 8.00-20.00 Uhr Samstag: 8.00-14.00 Uhr
Wir sind zu folgenden Zeiten für Sie da: Mo.-Fr.: 8.00-20.00 Uhr Samstag: 8.00-14.00 Uhr Tel.: 09851 57 180 – info@dent-beauty-grein.eu In unserer Praxisklinik steht Ihnen ein umfangreiches Behandlungsspektrum, vom Fachgebiet der Implantologie bis hin zur Kinderzahnheilkunde, zur Verfügung.
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