Wir haben keine Erfahrung
Dieses Bild ist im ersten Moment "nichts Besonderes". ... Wenn man den Hintergrund nicht kennt. Meine Großeltern hatten zu diesem Zeitpunkt zwei Weltkriege hinter sich, um ihren Sohn getrauert, der sieben Mal verwundet war und kurz vor Kriegsende fiel. In der Weltwirtschaftskrise hatten sie ein Haus verloren und meine Großmutter war in einem Waisenhaus aufgewachsen. Das war um 1900 alles andere als ein Zuckerschlecken, mit heutigen Kinderheimen nicht vergleichbar. Aus Erzählungen weiß ich, dass sie einen Tieffliegerangriff erlebt hat und sich als "ganz normale Frau" - meine Oma war nicht politisch - mit den Nazis in der Gemeinde angelegt hat. Dieses Bild von ihr erreichte mich kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Es nimmt nichts von dem unendlichen Leid weg, das gerade im Osten geschieht. Und auch sonstwo auf der Welt, das jetzt aus unserer Wahrnehmung verschwunden ist. Aber es hat mir gezeigt, dass es möglich ist, schwerste Situationen zu überstehen. Sie hat überlebt und aus all dem Leid wieder ins Leben zurück gefunden! Und ich habe sie wirklich als ZUVERSICHTLICH erlebt, solange sie in meinem Leben war. Und es hat mir geholfen, die eigene "Betroffenheit" zu relativieren. (Jürgen Huhn) * * * * Wir lebten Jahrzehnte auf einer Art "Insel der Glückseligen". Dann kam "Corona" und dann der "Ukraine-Krieg". Und wenn man sich den nächsten "Affentanz" um die "Affenpocken" anschaut, den viele Medien schon wieder veranstalten, kann man sich fragen, was noch kommt. Sicherlich, die atomare Bedrohung ist größer als damals ... aber seit Tschernobyl in den 80ern oder Fukushima war sie eigentlich nie weg!
Nothilfe Ukraine
Jetzt spenden! Es herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Kinder, Frauen und Männer bangen um ihr Leben und ihre Zukunft. Aktion Deutschland Hilft leistet den Menschen Nothilfe. Helfen Sie jetzt – mit Ihrer Spende. Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30 www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Wollen wir dauernd in dieser Angst leben? Wer hilft uns da raus? Wo sind die Menschen, die uns sagen könnten: "das geht vorbei, das wird wieder!"? Wir haben damit keine Erfahrung! Angst. Wir wissen mittlerweile soviel über die zerstörerische Kraft der Angst. Aber tun wir etwas dagegen? Gerade aktueller denn je - nicht erst seit dem Ukraine-Krieg - ist ein alter Text von Konstantin Wecker. Wir zitieren aus dem "Hexeneinmaleins": "Immer noch werden Hexen verbrannt - Auf den Scheiten der Ideologie - Irgendwer ist immer der Böse im Land - Und dann kann man als Guter und die Augen voll Sand in die heiligen Kriege ziehn. Alle sind aufgeklärt, doch wer weiß Bescheid!? - Heute hasst man modern Die Angst ist die Flamme unserer Zeit - Und die wird fleißig geschürt“ (…) Auswirkungen u.a. von Angst und allgemeiner Reizüberflutung zeigt das Buch von Rüdiger Nehls ("Das erschöpfte Gehirn - Seite 8) auf. Ein sehr bedeutendes Zitat daraus für unsere Zeit: "Ein schwaches Ich braucht ein starkes Wir". Angst macht manipulierbar. Das führt dazu, dass sogar die Friedensbewegung angegriffen wird! Wie lange werden wir als Menschheit noch brauchen, um zu verstehen, dass Krieg und Töten keine Lösung sind? Werden wir nach diesem Krieg (diesen Kriegen) wirklich ernsthaft an Abrüstung und friedlichen Lösungen arbeiten? Oder ziehen wir uns wieder auf unsere Bequemlichkeiten zurück: "egal wie es in der Welt zugeht, Hauptsache, mir geht es besser als den anderen!" Werden wir endlich "Selbstverantwortlich" (ein starkes Ich), was wirklich zu einem "weltweiten Wir" führt oder verstecken wir uns hinter einem vermeintlich "starken Wir", das eigentlich nichts anderes kennt als den eigenen Vorteil? Wir denken diese Gedanken selbst - z.B. Gedanken von vielleicht Angst! Oder: "Andere sind mir egal!" - Jede*r trifft diese Entscheidung. Nicht der Staat, nicht das Fernsehen, keine Zeitung! Wir bringen die entsprechende Energie selbst in unser aller Leben! Besser wären Gedanken an Liebe - Freude - Friede - Glück - Kraft - Wärme - Geborgenheit - Verbundenheit - Kreativität - Kommunikation - Verströmen - Leichtigkeit - absichtsloses Geben - Teilen, das vermehrt - gegenseitiges Unterstützen - alles, was sich gut anfühlt und unter dem kein anderes Wesen leiden muß … Wir sollten endlich anfangen, damit mehr Erfahrungen zu sammeln. Danke + habt es gut.
© picture alliance/dpa/TAS
Neulich schickte mir meine Schwester Fotos von der Hochzeit unserer Eltern. Darunter ein Bild meiner Großmutter. Sie steht da in einem einfachen, schwarzen Kleid, den Blick gerade aus, die Hände locker in die Hüften gestützt. Sie strahlt Ruhe aus, eine stille Kraft, Freude und Zuversicht.
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