Oberndorf Magazin 24 Sommer 2020

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OBERNDORF MAGAZIN

Hinter den Kulissen

MITARBEITER BKH

Interview mit

SEPP STROBL

Kids · Gemeinde · Vereine · Wirtschaft Tourismus · Ausgroasd · Grenzgänger Kulinarik · Anno Dazumal · Tipps · u.v.m.

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Sommer 2020


EDITORIAL

OBERNDORF MAGAZIN

WILLKOMMEN ZUR SOMMERAUSGABE 2020

I

n der Regel ist unsere Sommerausgabe ein Sammelsurium an Veranstaltungen: über Vieles aus dem Frühjahr wird berichtet und der Blick schon Richtung dem Veranstaltungsreigen des Hochsommers gerichtet. Außertourlich wenig aus den Bereichen Vereine und Veranstaltungen findet sich in diesem Magazin. Trotzdem, unseren 40-seitigen Mix mit den Themen aus und rund um Oberndorf haltet ihr heute in Händen. Für viele Erwachsene in ihren Tätigkeitsfeldern wie Handel, Polizei, Schule, Alten- und Kinderbetreuung und vielen weiteren Berufen war es eine ganz eigene Zeit, vor allem aber für die Oberndorfer Kinder

war es ein ganz ‚besonderes‘ Frühjahr mit Heimunterricht, Spielplatz- und Turnsaalsanierungen und somit Sperre der beiden beliebten Einrichtungen. Aber schon bald ist diese Phase überstanden und die Kinder, nicht nur die Kinder, dürfen sich über zwei neue bzw. rundumerneuerte Einrichtungen für Bewegung, Sport und Spaß freuen. Darüber und über einiges mehr aus der Gemeinde berichten wir in der Sommerausgabe. Interessant finden wir auch das in der Coronazeit entwickelte Projekt der „Grenzgänger“, im April wurde der Theorieteil ausgetüftelt, im Mai ging’s dann an die Umsetzung – ca. 28 km Oberndorfer Grenzen wurden abgegangen und abgelaufen,

auch 2000 Höhenmeter beeindruckten die spartangeprüfte Mannschaft nicht. Wie man sieht, wir kommen auch in dieser Ausgabe nicht um das allgegenwärtige Thema eines winzig kleinen und doch so mächtigen Virus herum. Es ließ und lässt uns mit Abstand zusammen sein und zusammenhalten. Viel Nebeneinander ist in ein Miteinander übergegangen, Nachbarn und Freunde unterstützten sich und hielten zusammen, halfen einander. Regionales Denken und Handeln wurde und wird wieder groß geschrieben. In diesem Sinne wünschen wir euch einen traumhaften Sommer 2020! Euer Team vom Oberndorf Magazin

HANNES NOTHDURFTER

TANJA HECHENBERGER

KATHARINA HARASSER

ANNA-MARIA SCHIPFLINGER

Redaktion

Redaktion

Redaktion

Redaktion

STEFAN FEINER Herausgeber Redaktion Gestaltung


OBERNDORF MAGAZIN

INHALT 4 KIDS & MORE 6 RÜCKBLICK 7 AUS DER GEMEINDE 10 HINTER DEN KULISSEN 12 A GUADS SCHNAPSEI 14 KRÄUTERTIPP 15 REZEPT DER SAISON

10 BEZIRKSKRANKENHAUS Nachgefragt bei Oberndorfer Mitarbeitern

16 PERSÖNLICH 20 BERGBAHN & TOURISMUS 22 WIRTSCHAFT 25 HAUS & GRUND 27 VEREINE 30 ANNO DAZUMAL 31 GEMEINSCHAFT 32 AUSGROASD 34 GRENZGÄNGER 36 FITNESSTIPPS

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38 SCHLUSSLICHTER

SEPP STROBL Interview mit dem Dorfwirt

IMPRESSUM MEDIENINHABER, HERAUSGEBER, GESTALTUNG: Stefan Feiner Werbegrafik, Oberndorf in Tirol, www.odmag.at REDAKTION: Hannes Nothdurfter, Tanja Hechenberger, Anna-Maria Schipflinger, Katharina Harasser, Stefan Feiner TITELBILD: © Mirja Geh · FOTOS: Magazin-Team, Vereine, Firmen, Privat, sowie lt. Bildnachweisen


KIDS & MORE OBERNDORF MAGAZIN

50. RAIFFEISEN MALWETTBEWERB Thema: Glück

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ine Volksschule könnte fast wöchentlich an einem Malwettbewerb mitmachen, so groß ist inzwischen das Angebot. Die VS Oberndorf macht unter dem Motto „weniger ist mehr“, besonders bei Wettbewerben, alljährlich nur bei einem mit, dem Malwettbewerb der Raika, der über Landesgrenzen hinweg Kindern und Jugendlichen angeboten wird. Der Raiffeisen Jugendwettbewerb ist der größte internationale Jugendwettbewerb seiner Art weltweit. Das Thema zum heurigen Jubiläum war Glück.

Glück kann ein kleiner Moment der Freude sein: Ein Geschenk bekommen. Schöne Musik hören. Eine Party feiern ... Glück kann mit Selbsterfahrung zu tun haben: Sich etwas trauen. Jemandem helfen. Etwas Schwieriges schaffen. Glück kann Verbundenheit bedeuten: die Liebe zum Haustier, zu Freunden, zur Familie. Glück ist ein sehr persönliches Thema, an das jeder anknüpfen kann. Es wirft Fragen auf, mit denen man sich künstlerisch sehr gut auseinandersetzen kann: Was bedeutet Glück für dich oder mich? Wie findet man das Glück?

Kann man es festhalten? Rechts die Siegerbilder der vier Schulstufen der Volksschule Oberndorf.

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KIDS & MORE

WAS MACHT DICH GLÜCKLICH? Teil 2 unserer kleinen Umfrage

KATHARINA

SILVIO

MAX

CANNELLE

Mich macht es glücklich, wenn ich von der Schule komme. Dann freu‘ ich mich auf Balu, das ist mein Hund. Und wenn ich zuhause bin, dann spiele ich fast nur mit ihm. Er wird jetzt bald 1 Jahr und das freut mich.

Lego macht mir Spaß. Man kann echte Geschichten nachspielen. Die Tiere gibt es auch in echt, das finde ich sehr cool. Man kann natürlich auch allein was bauen, zum Beispiel ein Haus. Die Bausteine sind bunt und wenn ich baue, dann geht es rund.

NILS

SARAH

Mich macht es glücklich, wenn ich Fußball spielen gehe. Manchmal ist der Trainer Michael streng und manchmal nicht. Ich freue mich, wenn wir manchmal ein Turnier gewinnen und am meisten mag ich es, wenn wir in der Halle spielen.

Meine Familie macht mich glücklich. Wenn ich ein Geschenk bekomme, dann freue ich mich sehr darüber. Genau wie über Schokolade. Ich bin glücklich, weil ich Freunde habe. Mein Hund macht mich froh, so wie alle Tiere.

JULIA

CHIARA

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FRÜHLINGS-RÜCKBLICK OBERNDORF MAGAZIN

MASKEN DER LANDJUGEND Gemeinsam mit den Oberndorfer Bäuerinnen nähte die Landjugend wiederverwendbare Mund-Nasenschutzmasken als Alternative zu den Einwegmasken. Mitte April waren diese gegen eine Spende beim MPreis erhältlich. #geMeinsamstarkfürdieRegion

SHELL OBERNDORF Eine Institution sperrte zu. Per Ende April schloss die Oberndorfer Shell-Tankstelle ihre Pforten. Günther Alfreiders Werkstatt wird aber weitergeführt!

MAIBAUM 1 Ganz anders als in all den Jahren zuvor der Dorfmaibaum 2020. Der Brauch wurde bewahrt, aber mit einem Jungbaum neu interpretiert. Im Gedicht heißt’s: Das Maibaumfest ist abgesagt, Musik und Tanz vertagt. Das kleine Bäumchen soll ein Zeichen sein und bis 2050 gedeihen.

MAIBAUM 2 Gleich mehrere ‚klassische‘ Maibäume wurden dafür heuer privat aufgestellt. Besonders gut hat uns der Baum von Lukas und Florian Daxer am Bichlhofweg gefallen. Stolz präsentierten sich die beiden Buben mit ihrem Maibaum, heuer vielleicht sogar Oberndorfs größter.

DANI VÖTTER Kindgerecht erklärte die Oberndorfer Kinderbuchautorin Daniela Vötter, wie sich das Coronavirus nicht weiterverbreiten kann. In „Bye bye, Mr. Corona“ und „Ein Hoch auf... Mister Polizista!“ ging’s kindgemäß um das bekannte Virus bzw. um unser Immunsystem. Auf Youtube gab’s dafür über 10 000 Klicks! Sogar in Englisch wurde ihr Werk vertont. Bravo!

RADFAHRPRÜFUNG Alle Schulveranstaltungen im Frühjahr 2020 mussten leider abgesagt werden. Einzig die Radfahrprüfung der Viertklässler bekam eine Sondergenehmigung. Wegen Schichtbetrieb in der Schule (nur die halbe Klasse war jeweils vor Ort) gab’s zwei Termine, einen ausnahmsweise sogar am Nachmittag in Oberndorf! Alle Kinder bestanden in Theorie und Praxis! Wir gratulieren!

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AUS DER GEMEINDE

AUS DER GEMEINDE Bericht über aktuelle Beschlüsse

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rotz Coronavirus hat sich einiges getan und vieles wurde vom Gemeinderat beschlossen. Wiederum widmen wir uns ein paar der aktuellen Themen, vor allem aus der Sitzung vom 12. Mai. Wer dieses oder jenes im Detail wissen möchte bzw. Infos zur Märzsitzung findet man in Protokollen auf der Homepage der Gemeinde. BERICHT DES BÜRGERMEISTERS Ein fixer Tagesordnungspunkt bei jeder Gemeinderatssitzung, bei der Maisitzung fiel dieser aber außerordentlich lang aus. Viel gab’s zu berichten über die oft wechselnden Coronaregeln und die Maßnahmen seitens der Gemeinde dazu. Das Gemeindeamt war auch während der Krise immer besetzt, gewisse Schutzvorrichtungen wie Glasschutz, Maskenpflicht oder Desinfektionsmittel wurden Zug um Zug eingeführt. Das persönliche Besuchen des Amts war über mehrere Wochen eingeschränkt, inzwischen ist ‚die Gmoa‘ wieder für alle Bürger zugänglich.

Mit Abstand: GR-Sitzung in der Aula der VS

PERSONAL Per 1. April startete Isabel Scharnigg ihren Dienst als neue Amtsleiterin der Gemeinde Oberndorf. Über mehrere Wochen wurde sie von Richard Ziepl noch eingeschult, ungefähr Mitte Mai gab Richard dann nach 28 Jahren im Dienst der Gemeinde das Zepter weiter, ist aber bei „Spezialfragen“ weiterhin Ansprechpartner. An dieser Stelle schreiben wir einfach von unserer Seite mal ein großes Danke an ‚Richi‘ für die langjährige, souveräne Amtsleitung und wünschen der Nachfolgerin nur das Beste! Unsere neue Amtsleiterin Mag. Isabel Scharnigg ist 26 Jahre jung, kommt ursprünglich aus St. Johann und wohnt derzeit in Kirchdorf. Nach ihrem Jus-Studium machte sie die Gerichtspraxis in Kitzbühel und Innsbruck und war weiters für die Schadensbearbeitung bei einem Versicherungsmakler zuständig. Tennis und Wandern zählt sie zu ihren Hobbies.

Glasschutz im Gemeindeamt

Bei Förderungen seitens der Gemeinde wegen Corona setzt der Bürgermeister vorerst noch auf „abwarten“, er möchte sich die Entwicklungen in der Gemeinde zuerst anschauen. Fix ist aber: Fehlende Steuern werden vorerst bis ca. August nicht eingemahnt. Vereine erhalten 2020 die Förderung im Frühjahr und allfällige Mieten sind erst im Herbst fällig. In „normalen Jahren“ ist es genau umgekehrt.

Die neue Amtsleiterin Isabel Schnarnigg

Alltagshelferin Cornelia Trixl

Eine weitere Frau startete im Mai in der Funktion einer Alltagshelferin: Cornelia Trixl ist im Ort schon vielfältig ehrenamtlich engagiert, bekannt und hilft vorerst für 3 Stunden wöchentlich bei Alltagstätigkeiten, ihre Anstellung wurde vom Gemeinderat zu 100% befürwortet. Sie unterstützt und hilft vor allem älteren Menschen, ist grundsätzlich aber für alle Oberndorfer da, die ihre Hilfe benötigen. Conny ist allerdings keine Pflegekraft und darf auch keine medizinischen Tätigkeiten durchführen. Telefonisch ist sie unter 0664 128 2727 erreichbar. Conny zum Oberndorf Magazin: „Manchmal sind es schon allein Besuche und Gespräche, die gut tun und die Einsamkeit alter Menschen durchbrechen und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht vergessen sind. Ganz wichtig ist für mich als Alltagshelferin die persönliche Begegnung mit den Menschen, genau hinzuhören und hinzuschauen, um herauszufinden, an welcher Stelle Hilfe oder Unterstützung gebraucht bzw. gewünscht werden. Für mich ist eine gute Lebensqualität bis ins hohe Alter wichtig, darum freue ich mich auf meine neue Herausforderung!“ Das Personalkarussell dreht sich weiter im Jahr 2020. Ab sofort und in Vollzeit wird auch ein Nachfolger für Bauamtsleiter Karl Hörl gesucht. Details auf www.gemnovajobs.tirol

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FRIEDHOF GR Gerry Thaler präsentierte die Pläne für den Friedhof. Zusammen mit der St. Johanner Architektengruppe P3 wurden die Wünsche der Gemeinde sowie die Vorgaben von Bundesdenkmalamt und Dekanat zu einem Plan komplettiert. Hauptziel: Neue Urnengräber schaffen. „Die Gesellschaft hat sich verändert – viele Verstorbene regeln die Beisetzung zu Lebenszeiten und wollen der nächsten Generation keine Bürde mit den Beerdigungskosten sowie der laufenden Grabpflege hinterlassen“, skizziert Gerry bei der Präsentation. War das Verhältnis Urnengrab zu Erdbestattung im Jahr 2015 noch 5 zu 7, so war es 2019 bereits fast umgekehrt: 10 zu 5. Derzeit sind nur noch 2 Urnengräber frei, auf 160 wird nun erweitert. Die Mauer wird versetzt bzw. neu gebaut, da Salz dem Bauwerk schon ziemlich zugesetzt hat und es von vielen Rissen und Schäden gekennzeichnet ist. Statt dem bekannten orangen Container werden zukünftig Müll, Kies, ein Automat und weitere Utensilien in einem kleinen, feinen Gebäude untergebracht.

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Die Baumaßnahmen starten im August und sind in 3 Bauphasen gegliedert, die erste Phase soll bis Allerheiligen abgeschlossen sein. 2021 soll Teil 2 folgen, der 3. Abschnitt hat noch kein genaues Datum. Die Planungskosten in Höhe von 26.000 Euro wurden freigegeben, für den Bau sind heuer 100.000 Euro eingeplant. SPIELPLATZ Im Lauf des Frühjahrs wurde plangemäß der neue Spielplatz fertiggestellt. Die feierliche Eröffnung erfolgte (gleichzeitig mit Erscheinen dieses Magazins) am 19. Juni. Projektleiter GR Markus Bachler berichtete von ein paar coronabedingten Schwierigkeiten seitens der ausführenden Firmen anfangs, die sich aber bald in Wohlgefallen auflösten und lobte die starke Mitarbeit ‚mit Hausverstand und Herzblut‘ unserer ‚Bauhofmanda‘ rund um Leiter Jakob Mühlbacher. Auch ein öffentliches WC soll dann fix installiert werden, Finanzierungsdetails sind hier noch offen, wünschenswert wäre eine Beteiligung seitens des Tourismus­ verbands.

VS TURNHALLE Vorgezogen wurde auch die Sanierung der heuer 50 Jahre jung werdenden Turnhalle. Investiert wird vor allem in eine neue Decke mit aktueller LED-Beleuchtung und Schallschutz, auch die Türen werden erneuert. Die Kinder werden sich vor allem über altersgemäße Basketballkörbe und neue Sprossenwände freuen sowie die Rückkehr von Tauen und einem Reck, beides stand in den letzten Jahren nicht mehr zur Verfügung. Ballsportler gutieren sicher die durchgehende Bande und eine Spieluhr.

DORFPLATZ Der Platz mit dem neuen Dorfbrunnen wurde im Lauf des Frühjahrs ebenfalls fertig gestellt, ein paar Feinheiten fehlten noch zu Redaktionsschluss, die endgültige Fertigstellung naht aber. SCHWIMMBAD Da unser Schwimmbad einen großen Liegebereich hat dürfen sich lt. aktueller Regelung knapp 1000 Leute im Gelände des Bichlachbads tummeln, im Wasser dürfen 150 zeitgleich sein. Die Tarife bleiben gleich, das Bad hat heuer allerdings zwei Wochen länger geöffnet, bis ca. Mitte September. Der Bürgermeistermeister ließ auch anklingen, dass er der Meinung ist, gerade in Krisenzeiten zu investieren. Vor allem in Bereichen, wo Förderungen lukriert werden können, es gibt beispielsweise einen mit 40 Millionen dotierten ‚Coronatopf‘ des Landes. Auch die Aufnahme von Darlehen für Investitionen ist möglich.


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LEGALISATOR(IN) Vorweg ein wenig Theorie zu einem nicht uninteressanten Thema. Lt. Wikipedia ist ein Legalisator eine Person, die in Grundbuchsangelegenheiten die Echtheit von Unterschriften bestätigen (beglaubigen) darf. Diese Tätigkeit betrifft nur die Unterschrift von Privatpersonen und sie ist nur in Tirol und Vorarlberg üblich, in anderen Bundesländern ist dies Notaren und anderen Stellen (Gerichten, Vermessungsämtern, anderen Behörden) vorbehalten. Der Legalisator kann die Beglaubigung nur dann abwickeln, wenn Gemeindebürger der jeweiligen Gemeinde beteiligt sind, weiters nur für Verträge und andere Urkunden, bei denen eine beglaubigte Unterschrift für Eintragungen in das Grundbuch notwendig sind (Grundstückskaufverträge oder Grundstücks-Tauschverträge, Darlehen, Servituten, … jedoch kein Autokauf oder eine Unternehmens-

gründung. Er bestätigt, dass die Unterschrift auf einem Schriftstück tatsächlich von der jeweiligen Person geleistet wurde. Die Unterschrift ist daher vor ihm zu leisten oder zumindest (als die eigene Unterschrift) anzuerkennen. Es ist dadurch nicht notwendig, eine Unterschrift bei Gericht oder durch einen Notar beglaubigen zu lassen. Der Legalisator prüft aber den rechtlichen Inhalt eines Vertrages nicht und erteilt somit auch keine Rechtsberatung. Um eine Unterschrift durch einen Legalisator beglaubigen zu lassen, muss der Betreffende dem Legalisator persönlich bekannt sein oder es muss die Identität durch Zeugen bestätigbar sein. Die Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises reicht nicht aus! Diese Vorgangsweise hat für die Betroffenen den Vorteil rasch, einfach und billig zu sein (es ist nicht einmal ein amtlicher Ausweis notwendig),

AUS DER GEMEINDE

kann aber – da der Legalisator keine Rechtsberatung durchführt, also nicht vor Fallen oder Unklarheiten in einem Vertrag warnen kann – im Einzelfall auch Gefahren mit sich bringen. Die Urkunden müssen die Formvorschriften für Grundbuchsurkunden einhalten, so müssen mehrere Blätter gebunden sein (das erledigt im Normalfall der Urkundenersteller, z. B. eine Bank), weil sie sonst vom Grundbuchsführer nicht anerkannt werden. Soweit die Hintergrundinfo zum Legalisator. In der Praxis auf Oberndorf bezogen: der bisherige Legalisator, Richard Ziepl, legte das Amt zurück. Die neue Amtsleiterin Isabel Scharnigg kam aufgrund des fehlenden Hauptwohnsitzes in Oberndorf nicht in Frage. Daher wurde Sabine Trabi als neue Legalisatorin vorgeschlagen und vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.

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HINTER DEN KULISSEN OBERNDORF MAGAZIN

ZEIT, UM DANKE ZU SAGEN Nachgefragt bei den Mitarbeitern des BKH St. Johann

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ie Corona-Krise hat gezeigt, dass es ohne die Arbeit ganz vieler Berufsgruppen nicht geht: Nahversorger/Verkäufer, Lieferanten, Pflege­ personal in Krankenhäusern, Senioren-/Altenheimen, Ärzte, Reinigungspersonal, Müllentsorger, Zusteller/ Postangestellte, Angestellte in Kinderbetreuungs­ einrichtungen und Transportwesen und viele mehr … Wir vom Oberndorf Magazin möchten das zum Anlass nehmen und allen DANKE sagen, die unser System am Laufen gehalten haben. Viele von ihnen haben Übermenschliches geleistet, vor allem die Arbeit in Schutz­ kleidung war und ist anstrengend. Die Pandemie hat aufgezeigt, wie sensibel und verwundbar unser

SANDRA HOCHKOGLER Ich bin jetzt schon seit fast 25 Jahren OP-Schwester in St. Johann. Dank der verschiedenen Teilzeitmodelle war es mir möglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Meine Tätigkeit macht mir sehr viel Spaß, ich bereite die Instrumente vor, die der Arzt für die Operation braucht. Ich bin auch Mentorin für Schüler, Praktikanten und das neu diplomierte OP-Personal. Zu Corona hatten wir nur Notbetrieb im OP, da Masken und Desinfektionsmittel knapp waren. Jetzt läuft langsam wieder der gewohnte Betrieb mit weiterhin speziellen Hygienerichtlinien.

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medizinisches System ist. Pflegepersonal mit Masken und in Schutzanzügen, Sicherheitsdienste und strenge Zutrittskontrollen in Eingangsbereichen, es waren Szenarien wie aus einem Film. All die Maßnahmen, um Patienten, vor allem auch Ärzte und Pflegepersonal zu schützen, haben zum Glück gegriffen. Das Allerschlimmste konnte Dank der Abschottung des Bezirkes und der strengen Ausgangskontrollen und Quarantänebestimmungen abgewehrt werden. Doch gerade im Pflegebereich wird es noch dauern, bis der Alltag wieder einkehrt. Strenge Corona-Schutzmaßnahmen werden weiterhin zur Routine gehören. Wir haben deshalb ein paar Oberndorfer Mitarbeiter des Bezirkskrankenhauses St. Johann vor den Vorhang gebeten.

BIRGIT GRANDER Ich arbeite seit 16 Jahren als Krankenschwester auf der Anästhesie im BKH St. Johann. 2007 absolvierte ich das Zusatzdiplom für Anästhesie in Innsbruck und durfte ein Jahr später in Rosenheim den Kurs zum Praxisanleiter besuchen. Neben den Narkosen während der Operationen unterstützen wir die Ärzte zusätzlich im Schockraum, Kreißzimmer, in der Wundversorgung, in der Schmerzambulanz und im Aufwachraum.

FRANZISKA FRIEDL Seit 1999 gehe ich meinem Traum­ beruf im BKH St. Johann als Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester auf der Unfallstation nach. Mir gefällt die abwechslungsreiche Arbeit mit den Menschen sehr. Als Teilzeitkraft ist es aber oft auch eine Herausforderung, die verschiedenen Schichten mit Tag-, Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten in den Familienalltag zu integrieren. Die letzten 2 ½ Monate waren sehr speziell und fordernd, ich musste meine Dienste auf der IsolierCovid-Station im Schutzgewand absolvieren. Jetzt freue ich mich, wenn sich der ganze Ablauf wieder normalisiert!


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ANGELIKA VORHOFER Im Oktober 1990 bin ich als frischgebackene Dipl. Krankenschwester von Innsbruck ins BKH St. Johann gekommen. In den vergangenen 30 Jahren konnte ich in den verschiedensten Bereichen Erfahrungen sammeln und mich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. COVID-19 hat alle überrascht und viele von uns extrem gefordert. Unsere Teams sind durch diese Krise noch mehr zusammengewachsen. GEMEINSAM SIND WIR STARK!

SONJA THALER Ich arbeite in der internen Notaufnahme. Hier betreue ich Patienten verschiedener Fachrichtungen mit akuten Beschwerden, zur stationären Aufnahme und in der Endoskopie. Zu meinen Aufgaben zählt auch das Verabreichen von Chemotherapien. Meine Arbeit ist vielfältig und interessant, das mag ich auch nach über 30 Jahren noch sehr gerne. Ich bin froh, dass wir in der Corona-Krise nicht an unsere Grenzen gestoßen sind.

BERNHARD HOCHKOGLER Ich arbeite seit fast 15 Jahren im Krankenhaus in der Küche als Koch. Wir bereiten das Essen für die Patienten, Mitarbeiter, Pflegeheime und Kindergärten zu. In der Corona-Zeit arbeitete ich im Schichtbetrieb, damit immer alles funktionierte. Die Arbeit macht viel Spaß, nebenbei finde ich noch Zeit für mein Hobby, das Motorradfahren.

INGE PRANTNER Ich bin seit 1988 im BKH St. Johann auf der Geburtshilfe und Gynäkologie als Dipl. Krankenschwester und Dipl. Still- u. Laktationsberaterin tätig (Aufbau der ersten Stillambulanz 1999 in Tirol). In der so schwierigen letzten Zeit waren wir alle froh, in einem Land mit einem sehr guten Gesundheitssystem zu leben. Dies trug entscheidend dazu bei, dass wir diese Corona-Krise vorerst gut überwunden haben.

HINTER DEN KULISSEN

ANNA ÜBERALL Seit Juli 2019 bin ich nun im BKH St. Johann, genau genommen, auf der Inneren Station beschäftigt, und pflege dort Patienten, die aufgrund von diversen Herz- und Lungenkrankheiten usw. kommen. Die Monate März und April und zum Teil noch der Mai haben uns recht viel abverlangt, da wir zur Corona-Station umfunktioniert wurden und wir Non-Stopp in Schutzkleidung gearbeitet haben, ausgenommen in der Pause. So stressig und anstrengend der Beruf auch sein mag, in Zeiten wie diesen merkt man wie dankbar dir die Patienten dafür sind für sie da zu sein. Genauso schätze ich auch unsere Teamgemeinschaft, da wir füreinander da sind, wenn es mal hart auf hart kommt.

DANKE! 11


A GUADS SCHNAPSEI Über die Tradition des Schnapsbrennens

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Helm und das Steigrohr (meist aus Kupfer, um die Temperatur rascher sinken zu lassen) und der Kühler (ebenfalls aus Edelstahl).

Verändert und entwickelt haben sich die Trinkkultur, das Qualitätsbewusstsein und (u.a. durch den EU-Beitritt) die Richtlinien. Der Grundvorgang des Brennens blieb jedoch unverändert: Die wesentlichen Teile eines Brennkessels sind die Brennblase (heutzutage vorwiegend aus Edelstahl), der

Das Brennen beginnt mit der Auswahl der richtigen Frucht (Obst, Wurzeln, auch Getreide). Während früher oft unreifes oder faules Obst verwendet wurde, weiß man heute, dass genussreifes, aromatisches Obst einen höheren Zuckergehalt aufweist und den Brand wesentlich verbessert. Die Früchte oder Wurzeln werden zerkleinert und eingemaischt. Dies kann mit einer Maischemühle erfolgen. Der

chon die alten Ägypter und Griechen kannten ihn. Seit Jahrhunderten ist er überall auf der Erde in verschiedenen Formen und Varianten Teil der Kultur – als Genussmittel, in guter Gesellschaft oder für die Gesundheit.

Feinheitsgrad hängt unter anderem von der Obstsorte, sowie der Art des Kessels ab. In verschlossenen Fässern erfolgt die alkoholische Gärung, bei der Hefe entsteht. Dies kann zwei bis sechs Wochen dauern. Nur eine einwandfreie Maische führt zu einem guten Endprodukt. Schließlich muss die Herstellung des Alkohols mindestens fünf Tage vor Brennbeginn beim Zollamt angemeldet werden. Der Hausbrand ist bis zu einer gewissen Menge steuerbefreit. Die Steuer muss selbst berechnet und an das Amt überwiesen werden.

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Dann folgt der Mittellauf, bei dem der Trinkalkohol (ca. 70 – 80%vol.) mit gutem Aroma entsteht. Bei ca. 50%vol. beginnt der Nachlauf, der Fuselölanteil steigt an und schlechtere Geruchsund Geschmacksstoffe treten auf. Wenn der Brennvorgang abgeschlossen und der Brand abgefüllt ist, wird der Brennkessel mitsamt Steigrohr und Kühler gereinigt und anschließend verplombt. Den Mittellauf lagert man mindestens sechs bis acht Wochen, je länger, desto besser, bevor man die Trinkstärke einstellt. Dazu wird dem Destillat Wasser beigefügt. Die Qualität des Wassers, sowie die Menge und der Vorgang selbst spielen eine wesentliche Rolle. Der Alkoholgehalt liegt bei Edelbränden laut Gesetz bei mindestens 38%vol. (empfohlen werden 42 – 45%vol). Die Fertigpackungs- und Lebensmittelkennzeichnungsverordnung regeln schließlich die Abfüllung der Brände.

Sie kommen kaum daran vorbei ...

Im österreichischen Lebensmittelbuch werden Spirituosen (Brände) u.a. wie folgt bezeichnet und beschrieben: EDELBRÄNDE: zu 100 % aus vergorenen Flüssigkeiten oder Maischen, typischer Geruch und Geschmack, entsprechende Lagerung notwendig OBSTBRÄNDE: Edelbrände, die zu 100 % aus vergorenen Obstmaischen oder -säften gewonnen werden; Mindestalkoholgehalt 37,5 % (z.B. Apfelbrand, Kirschwasser, Obstler, etc.) "Aromatisierung jeglicher Art ist für den Abfindungsbrenner und Stoffbesitzer in Österreich verboten. Bei echten Destillaten muss das gesamte Aroma von der Frucht kommen."

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Beim Brennvorgang (Destillation) wird die Maische in der Brennblase erhitzt und dadurch die Hefe in Trinkalkohol (Ethylalkohol) umgewandelt. Die Temperatur spielt dabei auf Grund der unterschiedlichen Siedepunkte der verschiedenen Bestandteile eine wesentliche Rolle. Die Alkoholdämpfe wandern zuerst in den Helm, der als Vorkühler dient, und weiter über das Steigrohr. Wasser und Fuselöle schlagen sich am Innenrohr nieder und rinnen über den Helm zurück in die Brennblase. Der übergehende Dampf gelangt in den Kühler, um dort wieder verflüssigt zu werden (Kondensation). Das Ergebnis ist schließlich ein Destillat. Dieses verlässt den Kühler über ein Auslaufrohr. Nach dem ersten Brand bleibt im Kessel die Schlempe zurück. Kessel, Steigrohr und Kühler werden gereinigt. Der zweite Brand, der sogenannte Feinbrand, beginnt mit dem Vorlauf, der beispielsweise für Einreibungen verwendet werden kann. Dieser wird verkostet und getestet, bis das Destillat einwandfrei schmeckt.

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KULINARISCH OBERNDORF MAGAZIN

WALD-POWER-FOOD ... oder die Heilerin aller Heilpflanzen

S

chon lange brennt es mir unter den Fingernägeln etwas über die Brennnessel zu schreiben. Eine wertvolle, energiespendende, immunstärkende und magische Pflanze. Bei mir vergeht fast keine Woche, in der die Brennnessel nicht auf dem Mittagstisch landet, denn sie ist nicht nur eine Heilpflanze sondern auch eine sogenannte Gemüsepflanze. Wer kennt ihn nicht den Brennnesselspinat oder die Brennnesselsuppe? Bei mir gibt es mittlerweile unzählige Gerichte mit der Brennnessel. Risotto, Quiche, Brot, Kuchen, Chips, Aufstrich, Muffins und noch vieles mehr. Hierzu verwende ich immer nur die obersten Wipfel der Pflanze, damit sie weiterwachsen kann. Nun aber zu den volksheilkundigen Anwendungen. Gesammelt wird von der Brennnessel alles, von der Wurzel über die Blätter bis hin zu den äußerst wertvollen Samenständen der weiblichen Brennnessel (ja, bei der Brennnessel gibt es Weiberl und Manderl ;-). Diese Samen haben es wirklich in sich, sie sind nicht nur ein heimisches Powerfood mit jeder Menge Vitalstoffen wie Eiweiß für Sportler, sondern sie helfen uns auch bei Müdigkeit, Erschöpfung und Leistungsschwäche. Die Brennnesselsamen sind sogar gut für die Liebe! Ja, vor langer, langer Zeit war es den Nonnen und Mönchen sogar verboten Brennnesselsamen zu essen, um die unter anderem aphrodisierende Wirkung zu vermeiden. Einfache Leute gaben dieses Zaubermittel in die Eierspeis genau aus diesem Grund!

Jeden Mittwoch bei schönem Wetter

GRILLABEND

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Erwähnen möchte ich auch den Tee aus dieser wertvollen Heilpflanze. Ich trinke ihn immer wieder gerne kurmäßig morgens für 2 bis 3 Wochen. Dafür pflücke ich am Vortag den Schopf einer Brennnessel mit den ersten vier Blättern, gebe ihn in eine Tasse mit kaltem Wasser und lasse ihn über Nacht stehen. Am Morgen erwärme ich ihn leicht und genieße ihn. Wer mag kann ihn auch kalt trinken. Ihr werdet staunen, was dieser Tee alles bewirkt. Er ist blutreinigend, entzündungshemmend, pflegt Leber und Galle, hilft bei Verdauungsbeschwerden und vielem mehr. Auch für Rheumatiker ist die Brennnessel gut! Meine Oma (Bairerhäusl-Leni) hat sich damit immer die Hände und Arme eingerieben. Auch ich mache das mittlerweile, es kostet im Frühjahr immer wieder Überwindung aber bis zum Herbst geht es immer besser. Eine Einreibung mit der frischen Pflanze kann auch nach einer Überanspruchung der Muskulatur helfen. Getrocknete Blätter wurden früher rund um das Haus gestreut, um sich vor Verfluchung und bösen Zauber zu schützen. Ein kleines Säcklein mit getrockneter Brennnessel und Schafgarbe gilt als Schutz vor Verwünschungen. Sogar im Garten hilft uns die Brennnesseljauche gegen z.B. lästige Blattläuse und Pilzbefall. Ich wünsch euch allen viel Spaß mit der Brennnessel in der Küche, im Garten und in der Liebe, bleibts g‘sund, eure Kräuterfrau Petra!

BRENNESSEL-REZEPTE: Brennnesselweckerl • 2 Pckg. Topfen • 2 Eier • 1 1/2 TL Kräutersalz • 3 TL Backpulver • 25 dag Dinkelvollkornmehl • 25 dag Dinkelmehl • 1 Handvoll Brennnessel kleingeschnitten In einer Schüssel alles gut miteinander verkneten, evtl. a bissal Milch dazugeben. 12 – 15 Weckerl Formen mit Wasser bestreichen und mit Körnern bestreuen. 170 Grad 20 – 25 Minuten backen. FERTIG! Polenta-Brennessel-Suppe • 1 Zwiebel würfeln und glasig dünsten • 4 bis 5 EL Polenta dazu kurz anrösten • mit 1 bis 1,5 Liter Wasser aufgießen • 1 kloans Schüsserl Brennesselspitzen kleinschneiden und dazugeben Alles etwas würzen mit Suppengewürz, Kräutersalz und Galgant, pürieren und vor dem Servieren als Geheimzutat noch a bissal Kernöl dazu. FERTIG!


REZEPT DER SAISON

MOOSBEERENTOPFEN-TORTE MÜRBTEIG 250 g Mehl 125 g Butter 125 g Zucker 1 Ei 1 Prise Salz

Josef-Hager-Straße 22 · Tel. 0664 454 19 33

Hausgemachte saisonale Spezialiäten genießen

FÜLLUNG: (Tortenform 28 cm Ø) 500 g Topfen 1 Pkg. Vanillepudding Milch ½ l 170 g Staubzucker 2 Eier 1 EL Zitronensaft 1/8 l Öl 150 g Moosbeern ZUBEREITUNG: Für den Mürbteig alle Zutaten gut verkneten. Anschließend im Kühlschrank eine ½ Stunde ruhen lassen. Zunächst legt man den Tortenboden mit Backpapier aus. Für die Fülle schlägt man alle Zutaten (außer den Moosbeeren) mit dem Mixer. Die Füllung ist sehr flüssig. Dann walkt man den Mürbteig aus und kleidet damit die Tortenform aus (für den Boden ca. 2/3, den Rest braucht man für den Rand). Der Rand sollte etwas über die Tortenform hinaus reichen. Bevor man die Fülle in die Tortenform gießt, werden die Moosbeeren vorsichtig unter­ gehoben. Im vorgeheizten Backrohr wird die Torte bei 170°C Heißluft gebacken bis sie eine goldbrauen Farbe hat. Daraufhin auskühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Dies ist für die kommende Sommerzeit eine richtig erfrischende Torte, wer Lust und Laune hat, bereitet diese mit frisch gesammelten Moosbeeren zu. Einen schönen Sommer wünschen die Bäuerinnen

Bahnhofstraße 1 · Tel. 0676 531 16 86

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Sepp Strobl ...kennt Oberndorf und seine Geschichte wie wohl nur wenige es tun. Josef alias Sepp Strobl ist Oberndorfer Gastronom mit Leib und Seele und lebt für Tirol und seine Traditionen. Mit seinem Dahoam, seinem Herzbetrieb, dem Dorfwirt begeistert er die Menschen. Der Familienmensch erzählt von Erlebnissen und Jahren der Veränderung in Oberndorf.

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Ein Interview von Anna-Maria-Schipflinger

Du lebst schon seit du dich erinnern kannst in Oberndorf. Wodurch fühlst du dich besonders verbunden? Da gibt es sehr viel. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Bin hier 8 Jahre zur Schule gegangen, Hauptschule war noch nicht verpflichtend. Dann habe ich die Polytechnische Schule absolviert, das war der erste Jahrgang überhaupt in Oberndorf. Ein Jahr drauf gab es dann schon die Weitau. Du warst von klein auf im Familienbetrieb Dorfwirt... Ja, ich hab seit früher Kindheit hier mitgearbeitet. Mit 8 Jahren hab ich schon in der Küche angefangen. 1960 hatten wir die erste Spülmaschine, das war eine absolute Sensation! Mein Weg ging also vom Tellerwäscher zum Wirt und wieder zurück zum Abwäscher (lacht). Mein älterer Bruder hat eine Kochlehre in Westendorf gemacht, und ich war daheim. Damals stellte sich die Frage, wer später einmal übernehmen würde. Leider ist mein Bruder 1974 tödlich verunglückt. Mein Vater ist 1970 verstorben. Ich war also allein mit meiner Mutter. Ab 1980 war ich Besitzer. Wir waren auf uns gestellt, mussten alles (unter anderem vom Café Strobl) abbezahlen. Das war schon happig. Als die letzte Rate abbezahlt war, habe ich mich mit einer Zigarre und einer Flasche Wein in die Gaststube gesetzt. Die Leute dachten sich: „Wos hod a denn etz?“.

Wir brauchen nicht viel Remmidemmi.“

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PERSÖNLICH

Blicken wir auf die Geschichte des Dorfwirts zurück, wie kam er in euren Familienbesitz? Erstmals wurde der Dorfwirt im Jahre 1500 erwähnt. Ab 1700 kam unsere Familie ins Spiel. Ich habe da sehr genau nachgeforscht. Auch mit Pfarrer Dollmann, der daraufhin zu mir sagte: „Wenn du so weitermachst, kommst du noch zurück bis zu Adam und Eva!“ In Oberndorf gibt es die bekannte Josef-Hager Straße. Was hatte Hager mit dem Dorfwirt zu tun? Andreas Hofer kam 1806 nach Oberndorf und hat hier bei seinem Freund Josef Hager übernachtet. Beide waren Wirte und kannten sich durch den Weinhandel. Hager, der Braumeister war, war von Breitenbach am Inn und hat den Dorfwirt gekauft. Er war 1800 und 1805 an den Kämpfen Sachrang, Windhausen, Melek, Pass Strub und Schneizlreuth beteiligt, wo sie siegreich waren. Dann 1806 wurde die Schlacht in Austerlitz verloren, es kam der Preßburger Frieden und Tirol wurde an Bayern abgegeben. Hager war daraufhin sehr bedrückt. Am Sterbebett (1808) sagte er: „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Tirol zu Österreich kommt.“ Josef Hager war mein 5-maliger Urgroßvater. Die Enkelin Theresia Hager war ledig und hat dieses Wirtshaus bekommen, sie überließ es ihrer Nichte Maria Maierl. Sie war meine

Theresia Hager und Georg Muhr

Großmutter. Mit ihrem Mann Johann Strobl hatte sie drei Kinder: Johann, Maria und Eduard Strobl, mein Vater. Wir sind so quasi „reinrassige“ Oberndorfer (lacht). 1971 eröffnete das legendäre Café Strobl. Wie hast du das erlebt? Da waren viele tolle Musikkapellen, es gab jeden Tag live Musik, das war ein unwahrscheinlich großer Aufschwung in Oberndorf. Da sind die Menschen noch gern ausgegangen! Wir hatten viele Angestellte. Jeden Sonntag gab es Dämmerschoppen, oft bis spät in die Nacht. Von ganz Österreich her kamen die besten Kapellen, für sie war das ein Einstieg in die Laufbahn und es bescherte ein gutes Image, weil hier immer viele Menschen waren. Es gab jeden Tag Programm mit Gästespielen, Tanzkabaretts, Karaokesingen. Das ging schon mal bis allerfrüh, so wie es der Brauch war. Einmal hab ich mitgesungen beim Karaoke, da war‘s plötzlich so still, da hätte man eine Stecknadel fallen lassen können (lacht). Am 1. Mai war der Maitanz mit dem Berglandecho, da wurden an einem Tag 35 Fässer Bier verbraucht, unglaublich, wie beim Oktoberfest. Tagesgeschäft gab es auch, mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. Im Café Strobl haben sich viele Leute kennen und lieben gelernt. Bis 1980 hab ich es betrieben, dann zwei mal verpachtet.

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PERSÖNLICH OBERNDORF MAGAZIN

Wie siehst du die Veränderung von Oberndorf im Laufe der letzten Jahrzehnte? Anfang der 80er fuhren an einem Augustwochenende noch ca. 60.000 Autos durch Oberndorf... Die Umfahrung hatte eine für uns einschneidende Wirkung. Wir haben dadurch Grund verloren und es war nicht ideal, kein Verkehr, kein Geschäft. In den 70er Jahren gab es einen großen Reise-Boom, alle sind gereist, zum Beispiel über Felbertauern. Es war die kürzeste Strecke von Norden nach Süden. Meine Mutter schlief im ersten Stock und konnte plötzlich nicht mehr schlafen, weil es draußen so ruhig war. Es hat sich dann aber zum Positiven gewendet, heute wäre es unmöglich und unvorstellbar. Es war eine gute Entscheidung.

Schützen-Nachwuchs Franz-Josef und Jakob Strobl.

Auch das Nightlife war legendär, eine gewaltige Nobeldisko. Anschließend gab es ein Lebensmittelgeschäft und das Reisebüro Sonnenschein, und jetzt ist es das Reisebüro Ruefa. Da ist viel umgebaut und getan worden in meinem Leben. Du bist Schützenhauptmann. Was ist die Funktion der Schützen? Ich war Oberleutnant, dann 2004 Hauptmann. Schützen halten die Traditionen hoch, präsentieren das Land Tirol, sind zur Stelle wenn Hilfe gebraucht wird. Die Schützen sind immer da. Im Schützenheim verdient man Geld durch Vereinsschießen, Ostereierschießen und Luftgewehrschießen für Gäste. Wann hast du deine Liebe zum Schützentum entdeckt? Die Schützen wurden 1978 mit einem großen Gründungfest gegründet. Bei unserer ersten Ausrückung in Sachrang dabei waren Paul Landmann sen., Klaus Quickner, Josef Hauser, Franz Höck und ich. Die Josef Hager Schützen, wie der Name schon sagt, wurden aufgrund unseres Vorbildes Josef Hager benannt.

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Es gab auch eine Landwirtschaft im Dorfwirt.Ja, die hatten wir bis 1959. In der Gaststube war ein Stall, ich war als Bub Viehfahrer. Darüber befand sich der Tanzsaal. Die Leute hatten nicht viel Geld und sind während der Tanzpausen rüber zum Dorfbrunnen um etwas zu trinken. Oben wurde im Kreis getanzt, Frauen und Männer gemeinsam. Durch einen Druck auf die Schulter signalisierte man, dass ein anderer Mann mit der Frau tanzen wolle. Oft gab es Raufereien, wenn eine Frau nicht abgetauscht werden wollte.

Wo hast du deine Frau Johanna kennengelernt?Wir sind miteinander in die Schule gegangen. Lieblingsplatzl in Oberndorf? Außer dem Dorfwirt, gehe ich gern in den Wald. Viele gehen extra auf den Berg und schauen runter, weil's so schön ist. Da kann ich ja gleich herunten bleiben (lacht). Gerne fahr ich mit dem E-Bike und bin einfach in der Natur. Was bedeutet Heimat für dich? Oberndorf, Bezirk Kitzbühel, ich bin einfach ein stolzer Tiroler. Tradition ist mir wichtig, ich trage auch gerne Tracht. Ich hab mir sogar eine nachmachen lassen mit einem originalen Hut, hohen Haferlschuhen und blauen Stutzen und einen Gehrock. Was verabscheust du? Die Neider, die falschen Menschen. Jeder soll es so sagen, wie es ist. Wichtig schätzt du am Leben? Wir haben einen guten Zusammenhalt in unserer Familie, verstehen uns alle gut. Wir essen gemeinschaftlich. Im Gastgewerbe ist das auch nicht alltäglich. Wenn du eine berühmte Persönlichkeit treffen könntest, wer wäre das und warum? Ich bin allgemein ein


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PERSÖNLICH

Enthüllung des Josef Hager Denkmals vor dem Dorfwirt im Jahr 1905

geselliger Mensch, die Stammgäste sind bärige Leute, da muss ich nicht unbedingt eine berühmte Person treffen. Bei uns werden alle gleich behandelt. 2003 waren Adelige in Oberndorf, unter anderem Habsburger, da bin ich mit dem heiligen Sebastian-Orden verbunden worden und wurde zum Ritter geschlagen. Welche Länder hast du schon bereist? Gran Canaria, Rhodos, Ibiza – das haben wir uns vor unserem ersten Kind angeschaut. In Brasilien haben wir Verwandte, die wir schon besucht haben. Eine Reise dauerte damals 36 Stunden! Was möchtest du unbedingt noch erleben? Mit meiner Frau nochmal in den Urlaub fliegen.

Worauf möchtest du mal zurück­ blicken? Auf die schönen Erlebnisse, die wir sowohl in der Küche, im Service und mit den Gästen, der Familie und Freunden geteilt haben. Der Dämmer­schoppen, die tollen Jahre im Gast­gewerbe. Wir pflegen ein gutes Verhältnis zu den ehemaligen Bedienungen und treffen uns auch heute noch gerne. Das ist mir viel wert. Wir brauchen nicht viel Remmidemmi um uns herum, im kleinen Kreis hat man oft die schönste Zeit.

Danke für das interessante Interview, Sepp! Das OD-MAG wünscht dir alles Gute.

Die Brüder Edi und Sepp im legendären Café Strobl


SKISTAR NEWS OBERNDORF MAGAZIN

OD TRAILS Sommerbespielung bei Valle’s Tauwiesenlift Ressourcen nutzen und mit einfachen Mitteln ein einzigartiges Angebot schaffen – so lautet die Devise der Bergbahn, des Tourismusverbandes und der Gemeinde Oberndorf in Bezug auf das neue Projekt der OD Trails. Was steckt dahinter? Im Herbst 2019 wurde der Tellerlift "Valle’s Tauwiesenlift" in Oberndorf neu errichtet, der sich im Winter besonders bei Skianfängern großer Beliebtheit erfreut. Peter Grander, Geschäftsführer von SkiStar St. Johann in Tirol und gebürtiger Oberndorfer, war es von Anfang an wichtig, „das Liftprojekt ganzjährig zu denken“ – und so wurde innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft intensiv an einem Konzept zur Sommerbespielung getüftelt. „Ein Ganzjahresbetrieb des neuen Liftes war mir persönlich im Sinne der Nachhaltigkeit und Angebotserweiterung am Berg ein großes Anliegen.“

So konnten TVB, Gemeinde und Bergbahn gemeinsam mit Bike-Guru und Local Hero Kurt Exenberger und den betroffenen Grundstückseigentümern das Projekt der OD Trails auf die Beine stellen – ein Bikepark, in dem Familien und Trail-Anfänger ihre ersten Versuche im Up- und Downhill-Biken machen und Fortgeschrittene ihr Können intensivieren können. 3 Downhill „Lines“ in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und ein Uphill-Trail sowie ein Skill Park und ein Jump Park sollen auf der Tauwiese entstehen – viele Fremdwörter, die zusammenfassend ein stimmiges Ganzes ergeben. Hans Schweigkofler zeigt sich zufrieden: „Als Bürgermeister von Oberndorf bin ich glücklich über die Angebotserweiterung im Dorf, sowohl für die Gäste, vor allem aber natürlich auch unsere Einheimischen.“

VIEW BIKE ACTION REPEAT

Hornweg 21 / 6380 St. Johann in Tirol / skistar.com / +43 5352 62293

Foto: Philipp Gatterer

Auch der Obmann des Tourismusverbandes Kitzbüheler Alpen/St. Johann in Tirol Josef Grander freut sich über das Projekt: „Investitionen in die In­ frastruktur unserer Region sind gerade jetzt von großer Bedeutung, das Angebot der Region und vor allem von Oberndorf als Ausflugs- und Urlaubsziel wird mit den OD Trails bereichert.“ Der Baustart ist erfolgt und eröffnet werden sollen die OD Trails noch im August – man kann gespannt sein!


AUF ERKUNDUNGSTOUR IN DER HEIMAT Das Gute liegt oft ganz nah In St. Johann in Tirol gibt es den wunderbaren Eifersbacher Wasserfall und in Kirchdorf findet man in der Idylle des Naturschutzgebiet Kaiserbachtal eine Flora und Fauna, die ihresgleichen sucht. In Erpfendorf gibt es bei heißem Wetter in der Kneippanlage eine willkommene Abkühlung, während man selbige in Oberndorf in Tirol bei den Wiesenschwanger Wasserspielen bekommt. Hätten Sie das gewusst? Wenn Sie diese Frage mit NEIN beantworten müssen, dann laden wir Sie hiermit herzlich ein: Planen Sie Ihren Urlaub

in der Heimat und erkunden Sie die vielen wunderbaren Plätze der Region St. Johann in Tirol. Genießen Sie ein herrliches Frühstück in einem unserer Betriebe, bevor Sie auf Erkundungstour gehen. Erobern Sie die mystische Teufelsgasse oder genießen Sie die Ruhe bei der idyllischen Einsiedelei. Bezwingen Sie die Klettersteige am Kitzbüheler Horn, bevor Sie sich in den Wilden Kaiser trauen. Oder Sie gönnen sich einfach gleich ein Wellnesswochenende mit Ihren Liebsten in einem unserer erstklassigen Hotels.

GEFÜHRTE TOUREN & SOMMERPROGRAMM Gerne können Sie die vielen versteckten Plätze auch im Rahmen des Wochenprogramms des Tourismusverbandes Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol unter fachkundiger Leitung eines Berg- und Wanderführers erkunden. Denn eines ist sicher: Das Gute liegt oft ganz nah. Weitere Informationen zu den Ausflugszielen und zum Wochenprogramm in der Region St. Johann in Tirol finden Sie unter www.kitzalps.cc!

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WIRTSCHAFT OBERNDORF MAGAZIN

NOT MACHT ERFINDERISCH 3D-Druck Hechenberger und LR Laserraum entwickeln Gesichtsschild

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wei Oberndorfer Betriebe haben – neben ihren eigentlichen Tätigkeitsbereichen – im Kampf gegen Covid-19 einen großen Beitrag leisten können. Tag 13 des Ausnahmezustandes, es gelten Ausgangsbeschränkungen im ganzen Land und es herrscht ein Kampf gegen Engpässe an Schutzausrüstung in medizinischen Einrichtungen. Der Weltmarkt scheint ausverkauft zu sein, keine oder nur stark eingeschränkte Lieferungen vom Ausland, LKWs werden an der Grenze zurückgehalten, Produktionsstätten sind geschlossen, Warenlieferungen kaum erhältlich. „Wir haben viel zu wenig Gesichtsschilder im Notarztwagen, die notwendig sind, um Keime nicht zu verschleppen. Ich habe im Internet gesehen, dass

man mit 3D-Druck Ähnliches machen könnte“, so der Inhalt eines nächtlichen Mails von Dr. Christian Hengl, das im Posteingang von 3D-Druck Hechenberger landete. „Wir haben uns gleich an die Arbeit gemacht und entwickelt. Die ersten ‚Spuck-Schutz-Visiere‘ konnten wir nach einigen Tests durch die Hygieneabteilung des BKH St. Johann mit Ende März ausliefern. Aufgrund der Dringlichkeit haben wir die 3D-DruckErzeugung rationalisiert und unseren Kooperationspartner LR Laserraum mit ins Boot geholt. Eine große Herausforderung in dieser Zeit war, Rohmaterial in so großen Mengen aufzutreiben. Trotzdem ist es uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, viele regionale medizinische Einrichtungen zu beliefern! Uns freut es besonders, dass wir gerade in der akuten Zeit das Land Tirol mit

10.000 Stück beliefern konnten, was für uns in Zeiten des Lockdowns eine logistische Meisterleistung darstellte. Mittlerweile gibt es am Markt zahlreiche Anbieter, die sehr guten Gesichtsvisieren verkaufen.“ Viele Faceshields werden auch wieder aus China geliefert. Das Beispiel unterstreicht aber einmal mehr die Wichtigkeit unserer lokalen und innovativen Produzenten – gerade und nicht nur in herausfordernden Zeiten! 3D-Druck Hechenberger beschäftigt sich hauptsächlich mit der Produktion von Operationsmodellen für Augenärzte. LR Laserraum OG ist Spezialist im Veredeln und Bearbeiten von Werkstoffen aller Art mit modernster Lasertechnik. DANKE an Alexander Hechenberger, Andreas Bombek und Christian Eder.

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Fest in der Region verwurzelt. Wir sind von hier und das bringt jede Menge Vorteile: Am heimischen Immobilienmarkt macht uns so schnell niemand etwas vor. Der Region fühlen wir uns stark verbunden, was unsere Projekte prägt. Verschwiegenheit ist unsere Pflicht. Und ein dichtes Geflecht an Partnern sorgt für zusätzliche Sicherheit.

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HAUS & GRUND

ATTENSAM MIT NEUEM STANDORT IN OBERNDORF Österreichweite Expansion wird fortgesetzt

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nfang Mai hat der heimische Marktführer in der umfassenden Betreuung von Wohn­ immobilien gleich zwei neue Standorte eröffnet. Der Standort im Bezirk Kitzbühel soll das Tiroler Unterland weiter servicieren und setzt dabei auch auf Ferien­immobilien, von Krems aus werden die Kunden im Waldviertel noch besser betreut. Damit verfügt Attensam ab sofort über 22 Standorte in ganz Österreich. STRATEGISCH IM TIROLER UNTERLAND GELEGEN In Tirol war Attensam bislang mit einem Standort in Innsbruck vertreten – nun folgt ein weiterer im Bezirk Kitzbühel (Pass-Thurn-Straße 21 in Oberndorf), um Kunden im Unterland noch besser versorgen zu können. Strategisch güns-

tig nahe Kitzbühel, Reith und Kirchberg gelegen, kümmern sich Standortleiter Patrick Terrida und sein Team von hier aus um sämtliche Anliegen. Neben den klassischen Attensam Dienstleistungen wie Hausbetreuung, Winterservice oder Grünflächenbetreuung stehen spezielle Angebote für Ferienimmobilien wie Poolservice, Glas- und Fensterreinigung, Reinigungsservice sowie Hausmeistertätigkeiten zur Verfügung. „Obwohl Westösterreich erst vor zehn Jahren erschlossen wurde, ist Attensam in dieser Zeit hier enorm gewachsen – vor allem die Nachfrage im Unterland ist stark gestiegen. Mit meinem Team will ich die Kunden im Unterland schnell und mit einem besonderen, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Leistungsportfolio erreichen“, so Standortleiter Patrick Terrida, der seit vielen Jahren im Facility Management in Tirol tätig ist.

ÜBER ATTENSAM Attensam bietet seit 1980 professionelle ganzheitliche Hausbetreuung, von der Hausreinigung über die Haustechnik & Wartung bis hin zum Winterservice und der Grünflächenbetreuung. Das breite Leistungsspektrum des österreichischen Marktführers umfasst weiters die Bürobetreuung, die Schädlingsbekämpfung und Sonderreinigungen. Das Unternehmen ist in den Bereichen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert und wurde 2020 erneut als einer der besten Arbeitgeber Österreichs ausgezeichnet. Zu den Kunden zählen neben Hausverwaltungen auch private wie geschäftliche Haus und Liegenschaftseigentümer, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Attensam verfügt österreichweit über 22 Standorte. www.attensam.at

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VEREINE

BUNDESMUSIKKAPELLE OBERNDORF Nachwuchsmusikanten gesucht!

A

uf Grund der derzeitigen Situation musste die BMK den heurigen Tag der offenen Tür leider absagen.

Trotzdem würde sich die Musik­kapelle freuen, wenn sich auch dieses Jahr einige talentierte Musiker finden würden, die Interesse zeigen, ein Musikinstrument in der Musikschule zu erlernen (Anmeldeschluss: 30.6.2020). Besonders gefragt sind momentan SchlagzeugerInnen, Tubistinnen, PosaunistInnen und KlarinettistInnen. Natürlich sind auch Erwachsene Quer-

einsteiger, die bereits ein Instrument erlernt haben, willkommen! KONTAKT: Matthias Hetzenauer (Jugendreferent) 0664 4936837 Clemens Wibmer (Jugendreferent-Stv.) 0664 2171261 Marietheres Bachler (Jugendref.-Stv.) 0664 2523991 Peter Höck (Kapellmeister) 0664 4879900 Auf ein baldiges Wiedersehen freut sich die Musikkapelle Oberndorf!

Nothegger & Salinger | Foto: Florian Mitterer, Adobe Stock

Jetzt planen und die Vorfreude genießen! Die letzten Wochen haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns daheim wohlfühlen. Die immer noch nicht gebaute Schrankwand, das fehlende Eck am Küchentisch oder die zu kleine Garderobe sorgten mitunter für ganz schön viel Zündstoff. Was immer ihr in Angriff nehmen wollt: Wir planen es, lasst euch von unseren Ideen überraschen! Sollte das Projekt erst im nächsten Jahr umgesetzt werden – kein Problem. Liegt der Plan erst einmal am Tisch, geht es dann ganz schnell …

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VEREINE

TC SPARKASSE OBERNDORF Saisonstart und neue Trainer für den Nachwuchs Mit Verspätung und unter strengen Vorgaben nahm der TCO am 1. Mai wieder den Spielbetrieb auf. Die in Oberndorf geplante 1. Station des Intersport Kaltenbrunner Cups fiel den bekannten Umständen zum Opfer. Neuigkeiten gibt es bei den Trainern. Harry Gstatter legte nach 14 Jahren erfolgreicher Nachwuchsarbeit seine

Tätigkeit beim TCO zurück (ein Portrait folgt in unserer nächsten Ausgabe). Ab sofort werden Raini Oberhofer, Christopher Chiout u. Katja Alekseeva die Nachwuchstalente fördern. Raini, ein gebürtiger Lienzer, ist seit 2009 hauptberuflicher Tennistrainer und staatlich geprüft. Er ist Kader­ trainer und Touringcoach der Talente im Tiroler Tennisverband.

Herren-Mannschaft 35+: Zwei Meisterschaftsspiele, zwei klare Siege

Chris kommt aus Deutschland, seine Freundin Katja ist gebürtige Russin. Beide sind lizenzierte Tennistrainer mit langjähriger Erfahrung. Sie spielen aktiv beim Innsbrucker EV in der Bundes- bzw. Tiroler Liga. Aktuell laufen die Tiroler Mannschaftsmeisterschaften. Der TCO ist mit 2 Damen-, 5 Herren- und 3 Jugend-Teams mit von der Partie.

U12: v.l. Thomas Tscholl, Lukas Bachler und Jonas Küstür mit MF Hans Tscholl.

OBERNDORFER VOLKSBÜHNE "RegnWurmOrakl" – Premiere am 16. Oktober Da auf Grund der Pandemie im April und Mai nicht gespielt werden konnte, wird das Stück "RegnWurmOrakl" im Herbst aufgeführt. Worum geht's? Das nicht mehr ganz junge Pärchen Lumpi und Lotti lebt arm aber glücklich in einer kleinen Hütte. Sie sind lebenslustig, halten wenig von Hygiene und um sich über Wasser zu halten, stibitzen sie gerne Kleinigkeiten ihrer Mitmenschen. Da kommt es gelegen, dass plötzlich manche Leute überzeugt sind, die beiden könnten aus Regenwürmern

die Zukunft vorhersagen. Dass ihnen unerwarteter Familienzuwachs und so manch ein Missverständnis ins Haus steht, haben ihnen die Würmer aber nicht „orakelt“! Ein ländlicher Schwank in 3 Akten von Ralph Wallner Wilhelm Köhler Verlag. In den Rollen: Leni Koidl, Toni Trixl, Christoph Alfreider, Sabine Koidl, Martina Strobl, Andreas Hofer, Sandra Bierent, Pepp Alfreider, Christine Höck. Spielleitung: Christoph Alfreider. Souffleuse: Rosi Bombek, Kerstin Fischer. Maske: Rosi Bombek. Bühnenbild: Walter Koidl, Greg Smith.

Schon bei den Proben "flogen die Fetzen".

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ANNO DAZUMAL OBERNDORF MAGAZIN

UNSER SCHWIMMBAD Aufzeichnungen des Ortschronisten, Volksschuldirektor Franz Burger ERSTES SCHWIMMBAD – 1932

ERÖFFNUNG BICHLACHBAD – 1978

Josef Friedl, Larchenbauer; Bartlmä Golser, Schustermeister; Josef Lindner, Lindnerwirt; Johann Hauser, Panzl und Sägewerksbesitzer und Josef Hochfilzer, Krämerwirt, taten sich zusammen, um ein Schwimmbad zu bauen. Der Dorfbach war dazu ausersehen, ein Staubecken zu füllen, das etwas vor dem Helmhaus errichtet wurde. Das Schwimmbad sollte auch als Wasserspeicher für die Feuerwehr dienen. Die Seitenwände wurden mit Brettern gegen Erdrutsch abgedichtet, der Boden in Natura belassen. Das gesamte Becken war etwa 50 m lang und 12,5 m breit. Die Länge des Nichtschwimmerbeckens betrug 20 m. Für uns Jugendliche war es eine besondere Freude, endlich ein Schwimmbad zu haben. Bei der Eröffnung gab es ein großes Fest. Lindnerund Krämerwirt schenkten aus, die Musikkapelle konzertierte, ein Tanzboden stand zur Verfügung und es gab sogar ein Preisschwimmen, das vom Chronisten, damals 18 Jahre alt, gewonnen wurde. Ich möchte gleich einflechten, daß ich im Sommer 1933 zwei ehemalige Mitschüler (Barbara Dag und Golser August) vor dem Ertrinken retten konnte. Es gab wohl einen Bademeister, der aber nicht schwimmen konnte. Mit dem 2. Weltkrieg verfiel das von uns geliebte Schwimmbad. Wann wird etwa wieder eines kommen?

Nach einer Feldmesse weihte am Sonntag, dem 9. Juli 1978, Pfarrer Hans Dollmann die Schwimmbadanlage. Die Gestaltung dieser Anlage, geplant von Arch. Herbert Rottenspacher, Kössen, ist äußerst gut gelungen. Die Aufbereitung des Warmassers geschieht in der Heizanlage des Schulhauses und wird über eine 500 m lange Fernleitung zum Schwimmbad geführt. Es gibt drei Becken: ein Sportbecken, ein Nichtschwimmerbecken und ein Planschbecken für die Kleinsten. Nach mehrjährigem Bemühen gelang es 2 ha Grund für das Badezentrum zu erwerben. Für den Grundankauf wurden 4 Millionen Schilling aufgewendet, für den Bau 12 Millionen. Gemeinde und Fremdenverkehrsverband gründeten eine Erholungszentrumsgesellschaft mit einem Aufteilungsschüssel 60:40. Die Kombination mit dem angrenzenden Tennisplatz ist sehr günstig, weil es dadurch gelungen ist, zwei Freizeit­einrichtungen auf einem Platz zu vereinen. Nach der offiziellen Feier erfolgte ein Wettschwimmen der Honoratoren. Sieger wurde der Planer des Bades, Arch. Rottenspacher.

Eröffnung 1932. Vorne links: Golser Bartlmä jun.; Mitte: Gugglberger Maria; hockend rechts: Egger Alois

Wettschwimmen bei der Eröffnung 1978 Danke an Ortschronist Joachim Burger für die Zusammenarbeit!

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OBERNDORF MAGAZIN

SENIORENBUND BEZIRK KITZBÜHEL Mit neuer-Homepage bestens informiert

DANKE! Von Postpartner Paul Bachmann

Mit einer neuen Homepage möchte der frisch gewählte Oberndorfer Bezirksobmann, Hans Brandstätter, alle Mitglieder und Freunde des Seniorenbunds immer am aktuellsten Stand halten. Technisch unterstützt wird er dabei von Kurt Pikl, dem ehemaligen EDVLeiter der Fa. Egger. Der Netzauftritt ist ortsübergreifend, somit können Synergien optimal genutzt werden, stets aktuell und auch am Smartphone verwendbar. Die Homepage soll für viele Senioren DAS Informationsmittel werden. Einschulungen sind in den Computerias in Hochfilzen oder Hopfgarten möglich.

GEMEINSCHAFT

Hiermit möchte ich als Postpartner von Oberndorf i. T. bei allen Kunden für die jahrelange Treue bedanken. Unsere Nachfolgerin Silvia Weitner-Draxinger wird sich weiter um das Wohlbefinden unserer Kunden bemühen. In diesen Sinne wünsche ich meiner Nachfolgerin alles Gute. Schauen Sie sich das an! www.seniorenbund-bezirkkitzbuehel.at

Paul Bachmann


AUSGROASD OBERNDORF MAGAZIN

OBERNDORFERINNEN IM AUSLAND Wie geht's euch in der "Weltgeschichte"?

BRITTA BURGER

KARIN FOIDL

Das erste Mal zog es mich 1998 als Erasmusstudentin nach England, 2002 bin ich schließlich nach London gezogen. Da wollte ich nach meinem Germanistik- und Anglistikstudium an der Uni Innsbruck ein Jahr lang leben, zum sprachlichen Feinschliff sozusagen. Schließlich machte ich dort, eher nur interessehalber, den Master in Modejournalismus. Nach einem neunmonatigen Praktikum in der Moderedaktion der britischen Zeitung „The Observer“ bin ich recht lange in diesem Bereich und auch in London geblieben. Ich arbeitete als Mode- und Kulturjournalistin, auch für österreichische Zeitungen, wie z.B. den „Standard“, als Stylistin und Produzentin von Modestrecken, später als Mode- und dann Chefredakteurin eines Skate-, Surf- und Snowboardmagazins. Danach habe ich mich immer mehr auf analoge Fotografie konzentriert, mein spezielles Interesse galt bald Jugend- und Subkulturen, wie z.B. Hausbesetzern, Skaterinnen, Fußballfans und Langzeitportraits, bei denen ich meine Subjekte über Jahre hinweg begleite. Schließlich ließen die rasant voranschreitende Gentrifizierung in London, der kommerzielle Druck bei kreativen Projekten und der sich anbahnende Brexit Berlin für mich immer besser aussehen. Es ist mittlerweile auch sehr international, aber es gibt viel mehr Platz und mehr Zeit. Und es ist viel billiger, weshalb ich mehr im rein künstlerischen Bereich arbeiten kann, hauptsächlich an Ausstellungen meiner Fotos und fotografischen Langzeitprojekten. Außerdem unterrichte ich deutsche Literatur an einer Sekundarschule. Besonders gut gefällt mir hier meine Wohnung in einem Kreuzberger Altbau – draußen ist ein kleiner Park, im vierten Stock fühlt man sich deshalb wie in einem Baumhaus. Da nassgraue Stadtwinter herausfordernd sein können, vermisse ich an meiner „alten“ Heimat Oberndorf klassischen, alpinen Pulverschnee. Trotzdem habe ich zur Zeit vor in Berlin zu bleiben. Generell bin ich aber nicht besonders stark an bestimmte Orte gebunden, vielleicht ändere ich meine Meinung auch wieder.

Seit drei Jahren lebe ich nun bereits mit meinem Freund Tom, der aus Boston stammt, und unserem Hund Rusty, in Amsterdam. Man möchte meinen, dass das nahe liegt, da meine Mutter aus Friesland kommt. Aber eigentlich war es doch eher Zufall, dass wir nach sieben Jahren Fernbeziehung in den Niederlanden gelandet sind. Die Jobchancen waren hier für uns beide besser. Ich arbeite an der innovativen Schule Spring High als Coach, Deutsch- und Englischlehrerin, sowie als Mitglied des Teams der Schulentwicklung. Das gefällt mir sehr gut, da mein Job dadurch noch abwechslungsreicher geworden ist. Nebenbei gebe ich immer wieder Workshops über verschiedene Themen wie Lernen ohne Noten, Mehrstufenunterricht etc. Für uns war es anfänglich ein wenig ungewohnt, dass es hier so normal ist, von Anfang an nur vier Tage in der Woche arbeiten zu gehen, um mehr Zeit für seine Hobbys zu haben. Dass man überall mit dem Rad hinfährt, ist in der niederländischen Hauptstadt üblich. Auch bei strömendem Regen. Generell, würde ich sagen, sind aber schon die Österreicher naturverbundener, da die Umgebung einfach mehr zu bieten hat. Hier verbringen wir ein freies Wochenende gerne in Friesland oder am Strand, der nur 20 Minuten entfernt ist. Amsterdam ist sehr multikulturell. Durch unseren internationalen Freundeskreis konnten wir schon viele Kulturen und ihre Spezialitäten kennenlernen. An meiner Heimat vermisse ich die Berge, den Schnee und das Schifahren. Darum ist ein Winterurlaub daheim Pflicht. Auch das Leitungswasser und das Brot vom Linsinger gehen mir ab. Hier backe ich mein Brot mittlerweile oft selbst und freue mich, wenn es im Supermarkt „Alpenwochen“ gibt oder Besuch von Zuhause kommt und mir etwas mitbringt. Im Moment gefällt mir meine Arbeit zu gut, um die Zelte hier abzubrechen. Aber ich gehe davon aus, dass wir in ein paar Jahren in einem Land mit Bergen, Seen und Schnee leben werden.

OBERNDORF – BERLIN 704KM

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OBERNDORF – AMSTERDAM 944KM


ANGELIKA FELDNER Ich wohne bereits seit 2005 nicht mehr in Oberndorf, damals bin ich für mein Studium nach Innsbruck gezogen. Seitdem habe ich in Schottland und in Nord-Ost-England gewohnt, bevor es mich der Liebe wegen ans andere Ende der Welt verschlagen hat. Seit fast fünf Jahren wohne ich jetzt in Australien, anfangs in Melbourne und jetzt in Brisbane, der Hauptstadt von Queensland. Ich arbeite, wie schon zuvor in Österreich, als Lehrerin und unterrichte hier Deutsch als Fremdsprache sowie Mathematik. Am meisten vermisse ich Schnee und Weihnachten daheim. Ein typischer Wintertag hier ist warm und sonnig mit Temperaturen um 20 Grad. Weihnachten liegt im Sommer und an Ruhe und Besinnlichkeit ist bei tropischen Temperaturen von über 30 Grad kaum zu denken. Oft fehlen mir auch das satte Grün der Wiesen, die Berge und die Ruhe im Wald. Und natürlich auch meine Familie und Freunde, aber dank Apps wie Whatsapp ist es ziemlich einfach in Kontakt zu bleiben. Eines noch: gutes Brot! Ich habe mich aber in die australische Natur verliebt, vor allem in die vielfältige Tierwelt, die man hier in freier Wildbahn beobachten kann: von Kängurus, Koalas und diversen Reptilien bis hin zu Walen, Haien und Schildkröten. Mich faszinieren auch die unterschiedlichen Landschaften: die rote Erde in der Wüste, die tropischen Regenwälder und die kilometerlangen (oft menschenleeren) Sandstrände. Im Vergleich zu uns Österreichern nehmen die Australier vieles lockerer. So wird es hier beispielsweise nicht wirklich als unhöflich gesehen, wenn sich jemand 20 Minuten verspätet. Im Gegensatz zu daheim, wird Smalltalk hier sehr geschätzt; da fragt auch schon mal der Busfahrer, wie es einem geht. Unser derzeitiger Plan ist es, innerhalb der nächsten Jahre wieder nach Europa zu ziehen, vielleicht sogar nach Tirol. Mal schauen, was die Zukunft bringt. OBERNDORF – BRISBANE 15.943KM

Du willst am 17. Oktober an einer echten Quiz-Gaudi teilnehmen? Alles, was du dazu brauchst, ist eine Freundin / einen Freund aus St. Johann als Team-Chef. Alle weiteren Informationen findest du auf: www.treffpunkt-stjohann.at.


GRENZGÄNGER Die Gemeindegrenzen abgelaufen Das Überschreiten der Gemeindegrenzen: vor Corona Alltag, für einige Wochen im März mit Quarantäneregelung war’s dann sogar eine Verwaltungsstraftat. Weil manche gern die Gemeindegrenzen mit den Ortsgrenzen verwechseln, möchten wir hier im Magazin die Oberndorfer Gemeindegrenzen auf einer Karte und in Bildern zeigen. Die Ortsgrenze ist also jene, in der beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt, gekennzeichnet durch Ortsschilder. Die Gemeindegrenze geht in Oberndorf hingegen über knapp 30 Kilometer Länge und umrahmt unser gut 17 km² großes Gemeindegebiet. Der tiefste Punkt ist beim Eggerwerk, der höchste Punkt Oberndorfer Gemeindegrenzen ist am Kitzbüheler Horn. Gemeindegrenzen markieren gern Bäche, Flüsse oder eben Grenzsteine und -markierungen.

Beim Spartan Race erprobtes Teamwork

Ein paar Oberndorfer im besten Alter machten sich im Mai auf den Weg und liefen die Grenzen an einem sonnigen Samstag in einer Gesamtzeit von 9 Stunden inkl. 90 Minuten Pausen ab, die reine Bewegungszeit war 7 Stunden und eine halbe. Exklusiv im Oberndorf Magazin präsentieren wir ein paar Bilder der Tour, die auch im Falle einer erneuten Ortsquarantäne laufbar wäre. Übrigens: Haben Sie gewusst, dass die Bassgeigeralm oder die Talstation unseres Vierersessellifts auf St. Johanner Gemeindegebiet stehen? Dafür steht das Goinger Klärwerk wiederum auf Oberndorfer Gemeindegebiet.

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Such's Grenzerl! Wilde Jagd über Stock und Stein


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Grenze zu St. Johann – Sperten

Grenze zu St. Johann, verläuft unterhalb des Lifts

Grenze zu Going – Lindernbrücke über Reither Ache

Warmbachbrücke – Grenze zu Kitzbühel

FREIZEIT

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Fotos: PlaTo

KURT'S FITNESSTIPPS OBERNDORF MAGAZIN

TRAIN HARD BUT SMART Besser und gesünder sporteln mit Krafttraining!

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u willst lockerer schmerzfrei und länger Laufen? Du willst die 900 Höhenmeter auf den Harschbichl schneller bewältigen? Oder im Winter endlich ohne Rückenund Knieschmerzen auf der Piste gas­ geben? Diese Ziele kannst du durch gezieltes Krafttraining erreichen. GEWICHTSTRAINING FÜR LÄUFER Als erstes kann ich dich beruhigen – eine starke Gewichtszunahme durch Training im Gym ist nur über sehr intensives und häufiges Training (4-5 mal pro Woche) zu erreichen. Eher passiert das Gegenteil, durch mehr Muskelmasse wird auch mehr Fett verbrannt und

dein Körper wird definierter und nicht schwerer. Beim Läufer gehts hauptsächlich um die Stabilisierung der Beinachse. Sprung-, Knie- und Hüftgelenk. Auch Übungen für die Muskulatur des Fußgewölbes sind ein wichtiger Aspekt. Das sorgt für einen kraftvollen Abdruck und sicheren Tritt beim Trailrunning. Die Gesäß-, Bauch- und untere Rückenmuskulatur sind auch sehr essentiell für Laufsportler – da­rauf unbedingt großes Augenmerk beim Training richten! Auch in die Mobilität sollte bei Läufern viel Zeit investiert werden. Das verbessert die Schrittlänge und beugt Verkürzungen und Verspannungen vor.

KRAFTTRAINING FÜR RADFAHRER Im Prinzip verhält es sich ähnlich wie beim Läufer. Eine stabile Beinachse verhindert Energieverluste beim Treten, ausgewogene hintere und vordere Muskelketten gewährleisten einen runden Tritt. Auch beim Radler sind der Hintern und die Rumpfmuskulatur die am häufigsten vernachlässigten Muskelgruppen und es kommt oft zu Schmerzen im unteren Rücken. WINTERVORBEREITUNG IM STUDIO Skifahren ist eine sehr große Belastung für den Bewegungsapparat und kann durchaus zu langfristigen Schäden führen. Fang schon früh im Jahr damit an, deine Rumpfmuskulatur, das Gesäß, den Rücken sowie deine Beinachse zu stärken. Wenn du beim Aufwärmen noch Zeit in deine Hüft- und Beckenmobilität investierst, wirst du im kommenden Winter viel mehr Spaß und Erfolg auf den zwei Brettern genießen. FAZIT Um langfristig gesund und fit zu sein, kann gezieltes Krafttraining extrem helfen. Ich würde sogar sagen, es ist unerlässlich! Also ab ins Gym und die Zeit draußen mehr genießen.

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URLAUBSTIPP

FERIENHOF NEUSACHER-MOSER Investition in noch mehr Qualität für unsere Gäste

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NEU: SONNENSCHEIN-SPA UND MEHR Nach jahrelanger Planung startete Familie Winkler im Oktober 2019 mit dem Um- und Neubau, jetzt im Sommer 2020 ist alles fertig: eine Luxussuite mit privater Sauna, eine Familiensuite, eine Tiefgarage mit Personenaufzug und das Highlight - der lichtdurchflutete SonnenscheinSpa mit fantastischem Weitblick über den See bereichern nun das Haus am See. Die Oberndorferin Silvia Nothdurfter zog vor zwei Jahren der Liebe wegen an den Weissensee. „Ich werde dank meiner Familie immer Sonnenschein im Herzen tragen und bin deshalb besonders stolz, den Namen des Reisebüros meines Vaters jetzt am Weissensee im Sonnenschein-Spa weiterzuführen. Ich freue mich, all‘ unsere Gäste mit wohltuenden, entspannenden oder auch belebenden Massagen zu verwöhnen.“ Silva ist ausgezeichnete Floristin, langjährige Gastronomin, ausgebildete Heilmasseurin und Jungmama.

Am wunderschönen Weissensee mit seinem kristallklaren Wasser, schimmernd in karibischen Farben, finden Sie den Ferienhof Neusacher-Moser. Genießen Sie die familiäre Atmosphäre mit 4 Generationen unter einem Dach sowie die hausgemachten Produkte am Guten-Morgen-Bauernfrühstück: Hausbrot, Butter, Glundner, Liptauer, Graukäse, Joghurt uvm. - sowie den großzügigen Badestrand mit flachem Seezugang direkt vor dem Haus. Ihre Kinder lernen viele neue Freunde kennen: Klara und Alex die Hasen , Rosa und Bella die Ziegen, Lauscher und Schlappi die Schweine sowie die Katzen Lilly und Jacky.

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SCHLUSSLICHTER OBERNDORF MAGAZIN

INSTAGRAM FOTOS AUSGEWERTET Mehrheit aller Oberndorfer sind Multimillionäre Gute Nachrichten! Die meisten Oberndorferinnen und Oberndorfer verfügen über ein riesiges Vermögen. Das ergab eine Ortsauswertung des sozialen Netzwerkes Instagram im Auftrag des Oberndorf Magazins. Den ausgewerteten Fotos nach zu urteilen schwelgen die meisten Oberndorfer im Luxus, besuchen exklusive Partys, essen nur die erlesensten Speisen und relaxen an paradiesischen Stränden. "Die Oberndorfer haben in den letzten Jahren eine unglaubliche Lebensqualität erreicht", staunt sogar Instagram-

Gründer Kevin Systrom. "Die meisten Nutzer von Instagram führen ein besseres Leben als ich. Dabei habe ich diese App überhaupt erst erfunden."

Zuckerhut in Rio sind beliebte Berge", heißt es in der Auswertung.

Finanziell mangelt es der überwiegenden Mehrheit an nichts: Anstelle eines herkömmlichen Bürojobs hat nahezu jeder eine lukrative Karriere als Model, Influencer oder DJ. „Fast alle verdienen ihren Lebensunterhalt mit künstlerischen und kreativen Tätigkeiten und haben äußerst attraktive Partner, mit denen sie ständig romantische Momente vor atemberaubend schöner Kulisse erleben. Kaiser und Horn sowieso, aber auch Kilimanjaro oder

Auch die Work-Life-Balance ist für die meisten exzellent: „Sie haben flexible Zeitpläne und verbringen die meiste Zeit am Berg beim Wandern oder Skifahren oder in exklusiven Fitnessstudios wie dem Kraftraum", heißt es weiter. Dies sei aber auch kein Wunder: „Schließlich müssen sie die Cocktails, Smoothies und mehr als 10.000 Kalorien, die sie täglich in den besten Restaurants konsumieren, irgendwie wieder verbrennen."

IN EIGENER SACHE Liebe Oberndorferinnen und Oberndorfer, liebe Gäste und Nachbarn, Wir hoffen, diese Ausgabe ist wieder gut angekommen. Das Team vom Oberndorf Magazin wünscht einen gemütlichen Zeitvertreib mit dem Sommermagazin und viel Gesundheit!

emacht Mit Liebe g orf in Tirol! in Obernd

Redaktionsschluss für die Sommerausgabe ist am 11.9.2020. Wir verteilen das nächste Oberndorf Magazin Ende September. So kommt es: Unsere Auflage beträgt 1.500 Stück. Diese Anzahl wird von uns an ALLE Oberndorfer Haushalte persönlich verteilt und in Geschäften, Betrieben und öffentlichen Stellen in Oberndorf sowie in "normalen Zeiten" auch in den Nachbarorten verteilt. Sie finden unsere Mediadaten und weitere Infos auf www.odmag.at Kontakt: Stefan Feiner, info@odmag.at, 0650 78 111 25

WWW.ODMAG.AT




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