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Fokus: digital – analog
DENKRAUM Frühjahr 2017
Vor einem fundamentalen Wandel
Digitalisierung – heute und in Zukunft
von Christine Klein und Florian Steinkohl
Digitalisierung ist derzeit ein Buzzword und medienbestimmendes Thema. Schlagworte wie Big Data, Industrie 4.0, Einkauf 4.0, Vernetzung, Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz werden gern unter diesem Begriff zusammengefasst. Die Technologie selbst ist nicht so neu. Sie begann ab den 1970erJahren, als nach Erfindung der Mikroprozessoren die Speicherung und digitale Verarbeitung von Daten fortlaufend zunahm. Für jeden von uns sind viele Tätigkeiten und Prozesse bereits heute vollkommen selbstverständlich digitalisiert. Wir benutzen Textverarbeitungsprogramme oder senden Sprachnachrichten über Messenger-Dienste. In Unternehmen wird IT seit 50 Jahren eingesetzt. Seit 30 Jahren arbeiten auch Roboter und Maschinen in der industriellen Fertigung computergesteuert.
Was kennzeichnet die Digitalisierung bis heute?
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Die wesentliche Grundlage der „digitalen Revolution“ – Industrie 3.0 – ist das Moore’sche Gesetz aus dem Jahr 1965. Die Anzahl der Komponenten auf einem integrierten Schaltkreis pro Flächeneinheit verdoppelt sich alle zwei Jahre. Paradoxerweise ist das ursprüngliche Moore’sche Gesetz bald aus physikalischen Gründen – es kann nicht mehr noch kleiner gebaut werden – dem Ende geweiht. Allerdings ist zu erwarten, dass herkömmliche Schaltkreise durch neue Technologien ersetzt werden und das Moore’sche Gesetz dadurch weiter seine Gültigkeit behalten wird. Die Industrie 3.0, die die Automatisierung ganzer Bereiche vorangetrieben hat, ist durch eine hierarchische System architektur – die sogenannte Automatisierungspyramide –