DOGK 2021
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FH
Mehr Unwägbarkeiten auf europäischer Ebene befürchtet BVEO ► Für diese Ausgabe sprachen wir mit BVEO-Geschäftsführer Dr. Christian Weseloh über die derzeit bestimmenden Themen der O+GProduktion in Deutschland. Vorrangige Aufgabe der Politik muss es nach seiner Einschätzung sein, die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche zu stärken und ökonomisch tragfähig weiterzuentwickeln. Auf europäischer Ebene ist es laut Dr. Weseloh erforderlich, gleiche Wettbewerbsbedingungen herzustellen. Michael Schotten
Beim diesjährigen DOGK trifft sich die Branche erstmals seit langem wieder persönlich, auch beim Get-together. Natürlich ist noch nicht alles wie vor der Krise, aber dennoch: Was bedeutet die persönliche Begegnung aus Sicht der BVEO? Dr. Christian Weseloh: Als BVEO freuen wir uns natürlich wie alle anderen auf die physischen Begegnungen. Die Sehnsucht nach einer Präsenzveranstaltung ist groß. Nicht jedes Gespräch kann digital geführt werden, auch wenn uns die vergangenen anderthalb Jahre eindeutig gezeigt haben, dass bestimmte Gespräche und Abstimmungsrunden auch zukünftig, bei gleicher Effektivität und kostengünstiger, digital stattfinden sollten. Das kommende Get-together wird hoffentlich ein Highlight des DOGK 2021, zu dem wir gerne als Sponsor auftreten. Doch bei aller Vorfreude sollte jeder stets bedenken, dass wir uns leider immer noch in einer Pandemie befinden, mit aktuell steigenden Inzidenzwerten. Als Gastgeber von Veranstaltungen ist es enorm schwer geworden zu entscheiden, welche Veranstaltungen durchzuführen sind. Dies erschwert eine vorausschauende und sichere Planung. Hat die BVEO bereits einen Masterplan mit welchen Veranstaltungen künftig wie umgegangen wird? Gibt es hier Unterschiede z.B. zwischen den Messen und eigenen Tagungen?
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Als Verband entscheiden wir situativ, nach Möglichkeit in Abstimmung mit unseren entsprechenden Gremien. Verbandsseitig planen wir in Kooperation mit dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) eine erste physische Tagung für die erste Jahreshälfte 2022. Hinsichtlich Messen
Corona-Lage haben einige Unternehmen ihre Teilnahme jedoch bereits abgesagt, sodass eine breitere deutsche Unternehmenspräsenz erst für 2022 anvisiert wird. Gleiches gilt für die Asia FRUIT LOGISTICA 2022. Ich persönlich glaube, dass Form und Umfang der Messepräsen-
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Aus Sicht von BVEO-Geschäftsführer Dr. Christian Weseloh müssen Nachhaltigkeit und Umweltschutz stärker als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden.
Die Farm-2-Fork-Strategie könnte zu einem signifikanten Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion in der EU führen. befinden wir uns in Planung und Abstimmung des BVEO-Gemeinschaftsstandes, voraussichtlich in gewohnter Größe, auf der FRUIT LOGISTICA 2022 in Berlin. Zudem hatten wir angedacht auf der Fruit Attraction in Madrid dieses Jahr erstmalig mit einem deutschen Gemeinschaftsstand präsent zu sein. Im Zuge der unübersichtlichen
zen uns in Zukunft stärker beschäftigen werden. Kosten-Nutzen-Analysen werden für die Unternehmen anders aussehen. Dabei werden sich sowohl Fragen nach dem Coronabedingten Risiko und der damit verbundenen Kundenpräsenz als auch Themen wie die aktuelle Verteuerung der Gewerke mittelfristig auswirken. 36 I 2021