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DOGK 2021
„Es ist essenziell, sich als differenzierbare Marke bei Geschmack und Aussehen zu positionieren“ Chiquita ► Das Fruchthandel Magazin sprach anlässlich des Deutschen Obst und Gemüse Kongresses mit Marc Speidel, Chiquita Hamburg, über Geschmack, Nachhaltigkeitsstrategien und den Kampf gegen TR4. Gabriele Bastian
Der Bananen-Konsum liegt auf hohem Niveau und Bananen gehören einfach dazu. Trotz ihres Erfolgs leiden sie sowohl unter niedrigen Preisen als auch an Krankheiten. Woran liegt das Ihrer Meinung nach und was kann dagegen getan werden? Gibt es noch unentdeckte verborgene Werte? In einer wettbewerbsintensiven und volumenstarken Kategorie wie bei Bananen ist es für Chiquita essenziell, sich als differenzierbare Marke 32 | FRUCHTHANDEL
In der Gemeinde Quebrada Grande in Guanacaste, Costa Rica, wurden im Rahmen des Programms 25 Windturbinen installiert. Das Projekt vermeidet jährlich etwa 80.000 t CO2.
Fotos: Chiquita
Chiquita initiiert seit vielen Jahren Brand-Studien auf internationalen Märkten, um zu erfahren was sich Verbraucher von einer guten Banane wünschen und was sie dazu bewegt, der Marke treu zu bleiben. Können Sie die Ergebnisse kurz skizzieren? Marc Speidel: In den vergangenen zehn Jahren hat Chiquita in zahlreichen Märkten Markenforschungsstudien durchgeführt, um auf dem Laufenden zu bleiben, welche Eigenschaften Verbraucher bei der Wahl ihrer Bananen bevorzugen. Jahr für Jahr sind der hervorragende Geschmack und die Qualität die wichtigsten Entscheidungskriterien für die Wahl der Marke. Chiquita Bananen schneiden bei diesen beiden Kriterien stets hervorragend ab, weshalb wir uns entschlossen haben, diese Ergebnisse durch zusätzliche Studien zu untermauern. In unserer aktuellen Studie in Deutschland aus 2020 sehen wir wieder, dass Geschmack und Aussehen von Chiquita Bananen im Vergleich zur Konkurrenz den Ausschlag beim Kauf geben. Dabei ist für den Verbraucher der Blaue Sticker von Chiquita wichtiger als andere Label.
bei den Kernpunkten Geschmack und Aussehen zu positionieren. Wenn die Konsumenten aber einen Flyer mit Bananen im Angebot zu 99 Cent pro Kilo sehen, dann müssen sie sich auch fragen, wie nachhaltig das sein kann. Hier wollen wir ansetzen! Die CO2-neutralen Bananen sind dabei nicht der Start unseres Nachhaltigkeitsprogramms, sondern ein Meilenstein auf unserem Weg, den wir 1992 mit der ersten Kooperation mit der Rainforest Alliance begonnen haben. Wir haben in den vergangenen Jahren rund 30 % unserer CO2-Emissionen eingespart und wollen dies bis 2030 mit 30BY30 weiterverfolgen. Die Banane steht als Frucht gerne im öffentlichen Rampenlicht, aber nicht immer im positiven Sinne – dies wollen wir gerne ändern. Chiquita feierte vor einigen Wochen die Premiere für CO2-neutrale Bananen in Belgien. Warum dort, wo es schon eine klimaneutrale, aus Fairtrade-Produktion stammende Banane gibt? Belgien ist nicht nur ein wichtiger Markt für Chiquita, sondern auch einer mit einer hohen Nachfrage
nach nachhaltigen Produkten. Aufgrund seiner kompakten Größe und einfachen Logistik wird Belgien gerne als Testmarkt für die Einführung neuer Produkte genutzt. Unsere CO2-neutralen Bananen basieren auf einem Kompensationsprojekt in Costa Rica, wo die Bananen auch angebaut werden. Die Früchte werden von Natural Capital Partners, einem CarbonNeutral®-Unternehmen, zertifiziert und alle betrieblichen Emissionen nach dem globalen Standard des Carbon Neutral Protocol berechnet. In der Gemeinde Quebrada Grande in Guanacaste wurden im Rahmen des Programms 25 Windturbinen installiert. Das Projekt vermeidet jährlich etwa 80.000 t CO2, indem es die Stromerzeugung aus fossil befeuerten Kraftwerken in Costa Rica ersetzt. Glauben Sie, dass die Konsumenten den Mehrwert richtig verstanden haben? Welche Rolle spielt die Marke dabei? Was ist der Unterschied zur Wettbewerbsbanane? Chiquita genießt bei den Verbrauchern eine hohe Markenbekannt36 I 2021