VERSICHERUNGEN | ZUKUNFT DER ALTERSSICHERUNG
Viele Baustellen
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger im erwerbsfähigen Alter glaubt, im Rentenalter Abstriche an ihrem Lebensstandard machen zu müssen. Das ergab eine Umfrage des digitalen Versicherungsmanagers CLARK zusammen mit dem Befragungsinstitut YouGov im vergangenen Jahr. Besonders pessimistisch blicken Menschen zwischen 35 und 44 Jahren in die Zukunft: Jede/r zweite Befragte dieser Altersgruppe fürchtet, über den Renteneintritt hinaus arbeiten zu müssen. Besonders alarmierend: Über alle Altersgruppen hinweg hält es jede/r vierte Befragte für wahrscheinlich, dass das Rentensystem in Deutschland zusammenbricht. Vor allem die 35- bis 44-Jährigen sowie die 25- bis 34-Jährigen gehen von dieser Prognose aus: In diesen Altersgruppen glauben mehr als vier von zehn Befragten, dass der Staat ihnen später keine Rente mehr zahlen kann. Zum Vergleich: Menschen über 55 gehen mehrheitlich davon aus, eine Rente zu erhalten (56 %). Trotz dieser Ängste planen die Deutschen ihre Altersvorsorge nur zögerlich. Durchschnittlich jeder fünfte Befragte der CLARK-Studie gibt an, sich noch nicht um seine Altersvorsorge gekümmert zu haben. Immerhin: Ebenso viele Befragte verfügen über eine betriebliche Altersvorsorge. Rund ein Drittel der Befragten hat eine klassische, private Rentenversi48
finanzwelt 01 | 2021
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Spätestens als die Deutschen aufhörten, genügend Kinder in die Welt zu setzen, musste jedem Politiker klar sein, dass die umlagenfinanzierte gesetzliche Rentenversicherung auf einen Blackout zusteuern wird. Den Bürgern übrigens auch. Seitdem wird herumgedoktert, doch nicht einmal die Grundrente funktioniert einwandfrei. Und nun?