finanzwelt Ausgabe 06/2022

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Die Stimmen der Branche 2022

06/2022

Die „Stimmen der Branche“ waren lang genug nur männlich.

WIR ÄNDERN DAS!

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Freunde der finanzwelt,

wer, wie, was... wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm. Ich will lieber nicht dumm bleiben und entscheide mich für: wieso, weshalb, warum?

Wieso verschuldet sich der Staat mittels sogenannter Sondervermögen und die Leute bekommen vor März kein Geld? Weshalb ist das Sozialbudget auf einem historischem Hoch, während die Suppenküchen im reichen Deutschland mittags nicht mehr genug für alle haben? Und warum konnte die Inflation nicht bei uns gebremst oder besser noch gestoppt werden, aber anderswo ging das? Die Inflation der USA konnte von 13, 14 % auf fast die Hälfte reduziert werden! Und es war so einfach: Steuern runter bei Öl und Gas, Förderung rauf bei den Betrieben, die davon abhängig sind. Aber unsere Regierung wollte auf diese Steuereinnahmen nicht verzichten, und für den harten Kern der Grünen können fossilen Brennstoffe nicht teuer genug besteuert werden. Die hohen Energiekosten heizen zusammen mit den ohne zwingenden Grund verdoppelten Strompreisen die Inflation so richtig an. Und unsere Regierung lindert dann hinterher die Folgen der Inflation, statt die Ursachen im Vorfeld zu bekämpfen. Zu spät, zu wenig und vor allem zu kompliziert. Die schiere Möglichkeit, dass gar Reiche, also Industrie, Mittelstand, Logistik oder Vielfahrer von günstigeren Brennstoffen profitieren könnten, war für einige einfach nicht hinnehmbar. Damit sinkt die industrielle Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland. Gestiegene Energiekosten und Lohnanpassungen bedeuten weniger Wirtschaft, weniger Jobs, weniger BSP. Ist aber nicht so schlimm. Das Bürgergeld kommt ja, die Energiewende auch und die Steuereinnahmen durch höhere Energiepreise und eventuelle Abschöpfungen sogenannter Übergewinne.

Ich verstehe diese Welt nicht mehr. Buchstäblich. Allein Begrifflichkeiten wie Übergewinn oder Sondervermögen zeigen, was bei uns schief läuft. Keiner hat die Eier, die Wahrheit auszusprechen: die Erhöhung der Strompreise ist kriminell. Und: Wir müssen wegen Krieg und Krise neue Schulden machen. Ja, und? Ich finde die Verschleierung der Sprache falsch und undemokratisch. Wir sind in einer außergewöhnlichen Situation. Das erfordert außergewöhnliche Maßnahmen! Jeder versteht das, FUBAR! Tacheles reden, dafür steht die Regierung nicht. Einer tat es anfänglich. Aber leider musste Minister Robert Habeck deutlich ruhiger werden. Man lernt ja schnell im Haifischbecken Berlin. Wer nichts sagt, kann auch nichts Falsches sagen. Ich finde es erbärmlich, auf einem rumzuhacken, der trotz Koalitionsvertrag, Wahlprogramm und Parteiendogma versucht, einen sinnvollen Kompromiss hinzubekommen. Und dabei noch versucht, ehrlich sein Handeln den Bürgern zu erklären. Respekt dafür, dass es wenigstens versucht wurde, Politik transparent und offen zu erklären. Schade, dass Ihr in der Realität von Partei, Presse und Proporz angekommen seid. Wie sehen Sie das?

Schreiben Sie mir unter stockhausen@finanzwelt.de oder auf Facebook. Ich freue mich.

Ihr

Lenard von Stockhausen

PS: Ganz vergessen: Genießen Sie die Feiertage, kommen Sie zur Ruhe, schenken Sie sich und Ihrer Familie Liebe und Geborgenheit. Auf ein neues Jahr mit neuen Herausforderungen und neuen Ereignissen. Es bleibt spannend...

finanzwelt 06 | 2022 03 EDITORIAL
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LEITTHEMA

06 Von A bis Z: Die Stimmen der Branche 2022

BERATER

34 Frauen in der Finanzwelt – Bereit für die Zukunft

36 Maklernachfolge – Keine persönliche Betreuung vonnöten

38 Stiftungsrecht – Auswirkungen der Reform für die Praxis

VERSICHERUNGEN

40 Und dann kommt der Sachverständige – Roundtable mit Hermann Hübner, Vorstand der VEMA Versicherungsmakler Genossenschaft eG, Konrad Hahn, Geschäftsführer der gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung mbH und Michael Stock, Vertriebsleiter der andsafe Aktiengesellschaft

46 D&O-Versicherung – Ruinöses Potenzial

48 Firmenkunden mit Versicherungslösungen der Mannheimer professionell absichern – Interview mit Nils-Thorsten Lange, Leiter Maklervertrieb Mannheimer Versicherung AG und Lars Meißner, Leiter Firmenkunden sowohl bei der Continentale Sachversicherung AG als auch der Mannheimer Versicherung AG

52 Mehr Sicherheit für Transporte auf globalen Wirtschaftswegen – Interview mit Torben Siegmund, Abteilungsleiter für Transportversicherung der KRAVAG

LOGISTIC

54 BU-Leistungspraxis – Der grüne Bereich

58 Eine Absicherung der Angehörigen ist mehr als nur soziale Verantwortung – Interview mit Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der DELA Lebensversicherungen für Deutschland

62 Schadenmanagement geht nicht nebenbei – wer nicht liefert, der verliert – Interview mit Konrad Hahn, Geschäftsführer der gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung mbH

64 BU-Alternative – So viel Unkenntnis

66 „Eine Besonderheit am Markt ist der Budget-Retter“ –Interview mit Eva-Maria Donzelli, Leiterin des Firmen- und Verbandskundengeschäftes bei der Continentale Krankenversicherung

68 Basisrente plus BUZ – Keine Glaubensfrage

70 Kooperieren statt kopieren – Interview mit Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life

72 Betriebliche Altersvorsorge – Klagen auf hohem Niveau

64 BU-Alternative – So viel Unkenntnis 54 BU-Leistungspraxis –Der grüne Bereich
finanzwelt 06 | 2022 04 INHALT
76 Cyber-Sicherheit –Immer raffinierter

74 Beratungsbedarf so hoch wie nie – Interview mit Andreas Politycki, Vertriebsvorstand der Nürnberger

76 Cyber-Sicherheit – Immer raffinierter

SACHWERTE & IMMOBILIEN

88 Wir sind hochmotiviert – Interview mit Sandro Pawils, CSO bei der Carestone Gruppe

90 US-Immobilien – Erholung im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“

94 Fonds-Check – Das ideale Timing im Blick

INVESTMENTFONDS

96 Vorzeichen für ein „Comeback“ der gemischten Portfolios stehen gut – Interview mit Jakob Tanzmeister, Managing Director, Multi-Asset Solutions bei J.P. Morgan AM

98 Rück- und Ausblick – Dunkelrot, mit vereinzelt grünen Stellen

100 Basisinvestment insbesondere für konservative Investoren – Interview mit Dr. Volker Schmidt, Senior-Portfoliomanager bei ETHENEA

102 Rohstoffe – Vieles auf dem Rückzug

98 Rück- und Ausblick – Dunkelrot, mit vereinzelt grünen Stellen

BRANCHENNEWS

78 Personality & Events

ADVERTORIALS

13 Deutsche Vermögensberatung – Auf in die Selbstständigkeit!

27 simplr Maklerrente – Was muss ich bei einer Exit-Strategie beachten?

50 gvp – Schadenmanagement mit gvp – mit Maklern umfangreiche Schadenfälle meistern

60 KRAVAG – KRAVAG beendet die verzweifelte Parkplatzsuche vieler Lkw-Fahrer für die Nachtruhe

RUBRIKEN

03 Editorial

106 Vorschau/Impressum

104 „Ruhe bewahren“ – Interview mit Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe 102 Rohstoffe – Vieles auf dem Rückzug 94 Fonds-Check –Das ideale Timing im Blick
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Von A bis Z:

Die Stimmen der Branche 2022

Freunde der Feiertage,

ein leichter Geruch von Tannenzweigen, Kerzenwachs und gerösteten Mandeln liegt in der kalten Winterluft. Man verabredet sich auf dem Weihnachtsmarkt zum Glühwein trinken oder zum Karussell fahren. Das ist meist abhängig von Alter und Familienstand. Irgendwo läuft Jingle Bells oder noch schlimmer: Last Christmas. Und auch in der Peking Ente in Berlin wird weihnachtlich dekoriert. Es ist nicht mehr zu übersehen. Weihnachten steht vor der Tür und ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Gott sei Dank, ist man versucht zu sagen, wäre da nicht die Aussicht auf 2023 und die Tatsache, dass auch dieses neue Jahr mit... sagen wir mal... mit Herausforderungen an uns herantritt. Welche das sein werden und was wir tun können, das erklären uns unsere „Stimmen der Branche“ viel besser, als ich das kann. Unsere Experten und Macher der Branche lagen in der Vergangenheit meist richtig mit ihren Prognosen. Und ein turbulenter Mix aus Ansichten und Aussichten erwartet unsere Leser.

An dieser Stelle ein Dank in Richtung Lübeck. Ihr hättet auch eine Anzeige machen können à la: „Wie toll unsere Maklerrente ist“ oder „Warum es sich lohnt, mit dem MVP Ameise zu arbeiten“. Stattdessen erweitert Ihr unser doch recht männerlastiges Titelbild um 36 weibliche Gesichter der Branche. Frauen, die als Vorbild jede Neueinsteigerin ermutigen sollen, auch mit dabei zu sein, in der besten Branche der Welt. Ihr findet nette Kollegen – aber viel wichtiger – dankbare Kunden und vor allem dankbare Kundinnen vor. Ihr schließt eine echte Marktlücke und der Bedarf ist noch riesengroß.

Und ja, ich habe mich nicht verschrieben. Die beste Branche der Welt. Gerade in Zeiten wie diesen bewahrheitet es sich: Vorsorge und Absicherung. Ob es die eigenen vier Wände sind oder die frühere Rente. Ob es die Hilfe in der Not oder die Feier des Erfolgs ist. Ihr seid an der Seite Eurer Kunden und gerade jetzt ist das richtig viel wert. Weiter so!

Viel Spaß beim Lesen der „Stimmen der Branche“ wünscht Ihnen das gesamte finanzwelt-Team. (lvs)

„Die unvorhersehbaren Entwicklungen im Jahr 2022 haben für besondere Verunsicherung bei unseren Kunden gesorgt. Wir als finanzprofi AG stehen gerade jetzt mit innovativen Konzepten und guten Lösungen an der Seite unserer Kunden. Gute Beratung macht jetzt den Unterschied. Mit unserer digitalen Infrastruktur und unserem breiten Serviceangeboten ermöglicht es die finanzprofi AG ihren Partnern, genau das leisten zu können, um so auch in der Krisenphase erfolgreich zu sein.“

„Die Welt kommt nicht zur Ruhe. Die daraus resultierenden Folgen werden wohl alle Strukturen des täglichen Lebens treffen. Machen wir uns nichts vor, das Ganze schön zu reden wird nicht helfen. Auch unsere Branche wird sich dieser Situation stellen. Covomo wird sich diesen Themen nicht entziehen und besonders im Jahr 2023 unseren Kooperationspartnern mit der Situation angepassten Ideen und Lösungen zur Seite stehen. Gemeinsam werden wir das schaffen!“

Private Bank Germany

„Steigende Zinsen, Inflation und explodierende Energiepreise verunsichern Verbraucher und sorgen für Zurückhaltung bei Ausgaben. Qualifizierte und individuelle Beratung ist darum wichtiger denn je. Fördermittel für energetische Sanierungen und Zinssicherung spielen dabei eine immer größere Rolle. Um auch in schwierigen Zeiten erfolgreich agieren zu können, unterstützen wir unsere Partner mit Tools für fast jeden Kundenwunsch.“

06 finanzwelt 06 | 2022 LEITTHEMA

myLife Lebensversicherung

„Das aktuelle Marktumfeld hat sich im laufenden Jahr stark verändert: Die hohe Inflation und die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten haben Auswirkungen auf allen Ebenen –auch auf das Spar- und Investmentverhalten der Kunden. Deshalb spielen sowohl geringe Versicherungs- und Fondskosten als auch flexible Gestaltungsoptionen bei der Kapitalanlage eine immer größere Rolle. Vor diesem Hintergrund sind wir als Anbieter von innovativen Nettoversicherungen auch für die Zukunft optimal aufgestellt.“

Kristina

Geschäftsleitung

blau direkt GmbH & Co. KG

„2022 war geprägt von den Themen Nachhaltigkeit, Konsolidierung und steigender Inflation. Allerdings konnten wir diese mit unseren Mitarbeiter:innen, Maklerpartner:innen und Produktpartner:innen erfolgreich meistern. Durch unseren seit Jahren gelegten Fokus auf Automatisierung haben wir den Weg für eine bessere Zukunft geebnet. In 2023 freuen wir uns, durch unsere neue Aufstellung unseren Partner:innen zu noch mehr Wachstum zu verhelfen.“

Gruppe Deutschland

„Bewegte Zeiten fordern stabile Assets, um Vermögen vor Wertverlust zu schützen. Sachwertanlagen in Erneuerbare Energien sind dafür ideal. Sie bieten reale Wertschöpfung und so gute Rahmenbedingungen wie nie zuvor. Immer mehr Anleger:innen wollen von dem zum Staatsziel erklärten Ausbau der Wind- und Solarenergie profitieren. Wir antworten darauf 2023 sowohl im Publikums- als auch im Institutionellen Bereich mit zwei erstklassigen AIFs.“

„Schwierige Zeiten rufen einerseits Glücksritter und andererseits Pragmatiker auf das Spielfeld. Wenn die Menschen plötzlich mehr Unterstützung brauchen, ist jeder einzelne Makler und jede Finanzberaterin gefordert. Dadurch können Finanzdienstleister ihr gesamtes Know-how und das ihres Netzwerkes zugunsten ihrer Kunden ins Spiel bringen. Wir sind davon überzeugt, dass gerade die pragmatischen Experten mit einem funktionierenden Netzwerk wie im VSAV e. V. auch in 2023 zu den Gewinnern gehören werden.“

„Uns geht es gut. So sehr die Welt gerade von negativen Nachrichten beladen wird, kommen wir bei uns immer wieder zu dem Schluss, dass es uns gut geht. Die Herausforderung, sich auch das Schöne im Alltag bewusst zu machen, trägt viel dazu bei, wie wir bei andsafe mit den Krisen umgehen. So schaffen wir es, nicht nur an uns selbst zu denken, sondern uns auch daran zu erinnern, dass ein Leben in Sicherheit und Gesundheit das Wertvollste ist.“

„Eine vertrauensvolle und lebendige Zusammenarbeit mit unseren Vermittlern. Innovative und nachhaltig kalkulierte Produkte. Schlanke und effiziente Prozesse. Und eine starke Basis im Versicherungsverbund. Das ist der Stoff, aus dem der Erfolg der Continentale gemacht ist. Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und freuen uns auf 2023. Auch wenn viele Herausforderungen warten, eines bleibt sicher: Wir stehen verlässlich an der Seite unserer Vermittler.“

„‚Wir gehen dann schon mal vor‘ – das war schon immer unser Motto. Die letzten zwei Jahre mit Pandemie, Inflation und vielen anderen Veränderungen haben gezeigt, dass wir da auf dem richtigen Weg sind. Prozesse zwischen Versicherern und Maklern, Maklern und Kunden zu digitalisieren, optimieren, Verbindungen und Verbundenheit – ohne persönlichen Kontakt aufzubauen – das war schon vor Jahren unser Ziel.“

„Gefühlt jagt eine wirtschaftspolitische Negativmeldung die nächste. Wir steuern geradeaus auf eine „schnelle und harte Rezession“ zu, hinzu kommt die mittlerweile zweistellige Inflationsrate. In dieser historischen Phase sehen wir es weiterhin als unsere Aufgabe an, die breite Masse – allen voran junge Familien und Berufseinsteiger – zum Goldkauf zu sensibilisieren und somit einen Teil zum Schutz der privaten Finanzen beizutragen. Unsere Botschaft? Kauft Gold und Silber – besser heute als morgen!“

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„Dieses Jahr war für VersOffice das wichtigste Jahr der Unternehmensgeschichte. Durch den Bau des neuen Firmengebäudes und den damit verbunden Umzug im Mai haben wir die Möglichkeit, als Unternehmen weiter zu wachsen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht nur der Umzug war überwältigend, durch das stetige Wachstum konnten wir auch 2022 wieder einen neuen Umsatzrekord aufstellen. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.“

„Wir werden die Herausforderungen der vergangenen Monate mit ins Jahr 2023 nehmen. Eine Aufgabe von unabhängigen Vermittlern wird es sein, ihren Kunden zu zeigen, dass es wichtig und lohnend ist, genau jetzt in die eigene Zukunft zu investieren. Wir werden sie dabei unterstützen – mit erstklassigen Produkten und dem starken Service, den sie von uns gewohnt sind.“

„Eines haben wir aus unserer jahrelangen Unternehmenserfahrung sicher gelernt: Wir als Deutsches Maklerforum gehen aus jeder Krise nur stärker hervor. Sei es die innovative, digitale Weiterentwicklung für unsere ganzheitliche Rund-um-Beratung oder die gelebte Gemeinschaft unserer Unternehmensfamilie, die ihre berufliche Heimat bei DMF gefunden haben. Für unsere Kunden beim Deutschen Maklerforum gehen wir gemeinsam tagtäglich einen Schritt weiter.“

„Unsere Mitarbeiter sind in Sicherheit, sie haben COVID gut überstanden und können von überall arbeiten. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit. Für 2023 wünschen wir uns alle Frieden. Die Digitalisierung – auch von Verkaufsgesprächen – ist nicht aufzuhalten, daher sorgen wir uns wenig um unser Geschäft und wir arbeiten an vielen innovativen IT-Projekten für Finanzdienstleister. Doch der Blick geht auch zu denen, die gerade hart getroffen werden. Wir hoffen, dass wir als Gesellschaft Lösungen finden.“

„blau direkt glänzt auch 2022 mit technischer Überlegenheit und ist als Infrastrukturdienstleister immer weiter gewachsen. Stillstand gibt es bei uns einfach nicht. Mit Warburg Pincus haben wir uns dieses Jahr weiter gestärkt und unsere Chancen auf dem Markt vervielfacht. Dennoch werden uns sämtliche externe Faktoren auch 2023 auf Trab halten, weshalb wir weiterhin jede Extrameile gehen werden, um unseren Zielen noch näher zu kommen.“

„Der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Jahr 2022 konnten wir mit einer sehr erfolgreichen Erweiterung unseres Geschäftsfeldes begegnen: Dem Start des K&M Bestandsoptimierungsservices. Damit unterstützen wir Versicherungsmakler in einem Bereich, der in ihrem Berufsalltag oft zu kurz kommt. Konkret verbessern wir im vorhandenen Bestand sowohl die Absicherung der Kunden als auch das Courtageergebnis der Makler. Es ist unser klares Ziel, diesen Service im Jahr 2023 weiter auszubauen.“

„Nachhaltige Geldanlage ist möglich! Transparenz ist im Kapitalmarkt absolut notwendig. Nachhaltigkeitspräferenzen erhöhen den Bedarf. Nachhaltige Geldanlage bedeutet für den Anlegerschutz zwei neue Risiken: Greenwashing & Greenwishing. Berater wollen nachhaltige, solide Investments anbieten und können hier signifikant helfen, die sehr hohen Informationsasymmetrien für Anleger zu reduzieren. True IMPACT – Alternative Investments haben kein Greenwashing Risiko.“

„Was für ein ereignisreiches Jahr 2022! Oft entstehen aus Herausforderungen großartige Chancen – ich denke das haben wir bei blau direkt definitiv verstanden. Vollgetankt mit Energie und Ideen freue ich mich bereits jetzt auf das kommende Jahr: Denn wir sind hungrig und haben Lust so richtig Fahrt aufzunehmen.“

08 LEITTHEMA
finanzwelt 06 | 2022

„Der Krieg in Europa mit seinen Auswirkungen auf Energieversorgung und Inflation ist für die meisten Menschen in Deutschland eine vollkommen neue Erfahrung. Gerade bei langfristigen Verpflichtungen wie der Altersvorsorge ist die Zurückhaltung der Kunden deutlich zu spüren. Umso wichtiger ist in dieser Situation die persönliche Beratung durch kompetente Partner:innen, die den Menschen dabei helfen, ihre Risiken abzusichern.“

„2022 war erneut ein Jahr voller Innovationen bei blau direkt. Wir haben neue Systeme geschaffen, die unseren Support effizienter gestalten. Ich freue mich über die Möglichkeit, in meiner Managerposition Verantwortung zu übernehmen, wichtige Projekte zu leiten und das Unternehmen damit zu unterstützen. Die Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und Führungskräften beweist, dass man gemeinsam ebenso viel Spaß haben, wie herausfordernde Situationen bewältigen kann.“

„Bewegte Zeiten fordern stabile Assets, um Vermögen vor Wertverlust zu schützen. Sachwertanlagen in Erneuerbare Energien sind dafür ideal. Sie bieten reale Wertschöpfung und so gute Rahmenbedingungen wie nie zuvor. Immer mehr Anleger:innen wollen von dem zum Staatsziel erklärten Ausbau der Wind- und Solarenergie profitieren. Wir antworten darauf 2023 sowohl im Publikums- als auch im Institutionellen Bereich mit zwei erstklassigen AIFs.“

„Der digitale Darwinismus schaltet zwei Gänge höher. Um erfolgreich zu sein, bedarf es dynamischer Unternehmen in einem immer dynamischer werdenden Umfeld. Die Disruptivität, die Start-ups entwickeln wollten, wird nun massiv durch äußere Einflüsse und Krisen mit Wucht dem Markt auferlegt. Viele Unternehmen werden von den Herausforderungen überrollt werden.“

„Die geopolitischen und ökologischen Krisen haben in den letzten Monaten eine neue Dimension erreicht. Gemeinsam mit Maklern und Vermittlern sehen wir als DELA unsere Verantwortung darin, auch in diesen Zeiten die Aufmerksamkeit für wichtige Vorsorgethemen zu wahren. Schließlich geht es darum, dass unsere Kunden ihre Liebsten vor den Folgen eines plötzlichen Todesfalls schützen und selbstbestimmt über den Tod hinaus handeln.“

„Zweifelsfrei findet derzeit eine Zäsur statt. Trotz der widrigen Umstände hatten wir ein sehr starkes 1. Halbjahr 2022 und sind optimistisch, auch das zweite positiv zu gestalten. Für die Makler ist es jetzt wichtig, Partner mit einer soliden wirtschaftlichen Basis und seriöser Gesellschaftsstruktur zu haben, schließlich handelt es sich speziell bei übertragenen Beständen oft um das Lebenswerk des Maklers.“

„Ob COVID-19, internationale Beziehungen oder Geldpolitik, die Dinge ändern sich immer gravierender und schneller. Viele Menschen sind davon verunsichert. Als Multispartenversicherer spüren wir das und reagieren mit unserer Kernkompetenz, nämlich innovativen Produkten, die das gestiegene Sicherheitsbedürfnis bedienen. Kurz: Unsere Branche wird mehr gebraucht denn je.“

„Echte Werte sind eine gute Wahl mit vielfältigen Investmentoptionen. Inflation, der Ukraine-Krieg und die anhaltende Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Lieferketten schaffen besonders herausfordernde Zeiten. Real Assets wie in Private Equity-Fonds beweisen gerade in Abschwüngen ihre Resilienz, Gewerbeimmobilienfonds bieten einen gewissen Inflationsschutz und planbare Cashflows. Hier offeriert Wealthcap echte Alternativen für jeden Investor.“

09 Foto: © HanseMerkur Foto: ©
ÖKORENTA

„Die letzten Jahre haben gezeigt, was bisher eher unrealistisch war, steht plötzlich vor der Tür. Wir sind gefordert, noch schneller mit den neuen Situationen umzugehen. Der Druck auf die Margen nimmt wegen der Inflation bei den Schäden zu und das Neugeschäft wird deutlich schwieriger und teurer. Solides Underwriting und ein starker Fokus auf schlanke und effiziente Geschäftsprozesse stehen nicht nur für uns als kleine Würzburger Versicherung 2023 ganz oben.“

„Als unabhängiger PKV-Spezialist unter den Maklerpools sind wir auch 23 Jahre nach Gründung mit vielen Innovationen für 2023 gut aufgestellt. So hat unser Tochterunternehmen, die KV Werk GmbH, mit dem „Panda“, die deutschlandweit führende PKV-Voranfrage-Software erfolgreich entwickelt und etabliert. Und für alle, die noch mehr wollen, bieten wir auch die Abwicklung aller Versicherungssparten über einen 40 bis 50% rabattierten Rahmenvertrag mit dem Technik-Marktführer blau direkt.“

„Das Jahr 2022 war geprägt von Krieg, hoher Inflation und einer heftigen Energiekrise. Trotzdem haben wir gesehen, dass die Menschen da draußen auch weiterhin großen Wert darauflegen, ihre Arbeitskraft abzusichern und sich um ihre Altersvorsorge zu kümmern. Der große Vorsprung, den wir schon vor Corona durch Onlineberatung und einen professionellen Social Media Account hatten, kommt uns hier weiterhin sehr zugute. Somit konnten alle Unternehmensziele erreicht und übertroffen werden.“

„Die derzeitigen Herausforderungen sind gewaltig – wir sind sie entschlossen angegangen. Besonders schockierend sind nach wie vor die Kriegsfolgen in der Ukraine, wir versuchen das finanzielle Leid der Menschen mit Spenden zu lindern. Trotz der Verunsicherung hierzulande freuen wir uns über ein starkes Altersvorsorgegeschäft, besonders in der bAV. Das stimmt uns zuversichtlich für 2023. Mit unseren Lösungen geben wir die passende Antwort auf die Inflation. In 2023 verbessern wir uns weiter.“

„2022 war bereits ein spannendes und aufregendes Jahr. Nach 2-jähriger Pause konnten wir uns endlich wieder persönlich treffen und die Branche zum Leben erwecken. Vor allem wir als blau direkt haben uns enorm weiterentwickelt. 2023 wird noch einmal eins draufgesetzt. Das kommende Jahr wird ganz im Zeichen von Corporate Engineering, Wachstum und Netzwerk stehen. Ich freue mich darauf, welche positiven Auswirkungen das für unsere Kolleg:innen und Partner:innen haben wird.“

„Nach über 2-jähriger Pandemie, in der wir die Digitalisierung vorangetrieben haben und unser neues Verwaltungssystem im 4. Quartal 2021 an den Start gebracht haben, hat uns ein neues Schlagwort beschäftigt: Die Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist für uns als Assekuradeur für Gewerbe Sach neben der Verschlankung von Prozessen und der weitestgehend Papier losen Bearbeitung, die Langlebigkeit unserer Konzepte, die schon immer im Vordergrund stand. 2023 wird uns weitere enorme Kraftanstrengungen abverlangen. Stichwort: Teure Energie und historisch hohe Inflation.“

„Die Inflation ist brutal ausgebrochen. Die Notenbanken mussten ihre seit Jahren viel zu offensive Geldpolitik ändern und die Zinsen anheben. Wir haben mit der Erhöhung der Liquidität reagiert. In 2023 wird die Rezession eintreten. Spätestens dann werden die Zinsen gesenkt. Das Inflationswachstum fällt basisbedingt unter 3 % und wird Zinssenkungen erlauben. Mit begrenzt positiven Auswirkungen für Aktien. Edelmetalle/Aktien werden die Gewinner sein.“

„Der aktuelle Inflationsanstieg ist allgegenwärtig. müssen Verbraucher tief in die Tasche greifen. Spätestens jetzt ist vielen klar, dass eine Trendwende in Sachen Stromerzeugung eingeleitet werden muss. Solarenergie ist deutlich günstiger und Erneuerbare Energien senken die Energiekosten. Verschont von den höheren Kosten werden die Erneuerbaren Energien zwar nicht, aber trotz allem sind die Stromgestehungskosten moderat im Vergleich zu fossiler Energie. Das haben mittlerweile auch private Investoren erkannt.“

10 LEITTHEMA
finanzwelt 06 | 2022

„Die Folgen der Krisen sind deutlich spürbar. Egal ob beruflich oder privat – wir alle wissen: Wir leben in herausfordernden Zeiten. Umso wichtiger ist es, zusammenzuhalten und sich das Ziel zu setzen, diese zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen. Entscheidend wird sein, der Situation mit dem nötigen Respekt zu begegnen und sich zu verlassen – auf uns, unsere Wirtschaftsleistung und das Produkt Bestandsimmobilie.“

„Wir sind sehr gut ins Jahr 2022 gestartet. Doch die Folgen von Inflation, steigenden Energiepreisen und Zinsen zeigen sich im Geschäft. Der Endkunde ist deutlich verunsichert und zögert bei der Investition großer Summen. Ich sehe für 2023 aber auch neue Chancen, etwa beim großen Beratungsbedarf zu energetischen Sanierungen. Hier ist Qualität ein Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Wir werden unsere Partner dabei unterstützen, diese Chancen erfolgreich zu nutzen.“

„Als ökologischer Energieversoger und Spezialist für dezentrale Versorgungskonzepte profitieren wir wie erwartet von den ambitionierten Klimaschutzzielen und den ESG-Reportingpflichten im Immobiliensektor. Die im Laufe dieses Jahres deutlich gestiegenen Risiken einer sicheren und bezahlbaren Gasversorgung beschleunigen die Nachfrage nach rein regenerativen Konzepten zusätzlich.“

„Selten habe ich eine so hohe Verunsicherung in der Anlegerschaft erlebt. Aktuell zählt deshalb einzig und allein die Nähe zum Kunden. Denn Angst ist immer ein schlechter Berater. Sie/ Er muss die Chancen und Risiken ihrer/seiner Finanzprodukte verstehen, um das Vertrauen in die bereits getätigten Entscheidungen zu behalten und neue Opportunitäten aufzugreifen. Auf Patriarch kann sich der Investor zu 100 % verlassen.“

„Das Leben passiert – jeden Tag – jedem Menschen. Globale Ereignisse haben Einfluss. Wichtig ist, dass wir uns treu bleiben. Vertrauensvolle Zusammenarbeit schafft Sicherheit. Jede:r Einzelne ist wichtig, um mit dem Ganzen Erfolg zu haben. Nichts ist so beständig wie der Wandel: so geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Ziele für das neue Jahr werden gesteckt, um erreicht und vielleicht sogar übertroffen zu werden. Wir blicken positiv in das neue Jahr und freuen uns auf das, was da noch kommt!“

ARAG SE

„Gerade in schwierigen Zeiten ist es Kunden und Verbrauchern wichtig, ihre rechtlichen Belange sowie ihre Gesundheit bestmöglich abzusichern. Mit unserem Fokus auf Rechtsschutz- und Krankenversicherungen sind wir hier als ARAG perfekt aufgestellt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor: Wir bauen unsere Services und Produktpalette kontinuierlich aus. Aktuellstes Beispiel ist unser komplett neuer ARAG Manager-Rechtsschutz.“

Vorständin

DKV Deutsche Krankenversicherung AG und ERGO Krankenversicherung AG

„Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation führt bei vielen Menschen zu Unsicherheit. Unsere Verantwortung als Versicherer ist es, in dieser Situation bestmöglich zu beraten und abzusichern. Um Kunden die Flexibilität anzubieten, die aktuell benötigt wird, sehen die neuen Dental-Schutz Tarife der ERGO Krankenversicherung nicht nur starke Leistungen, sondern auch ein monatliches Kündigungsrecht vor.“

„Auch wenn es sich wiederholt, das Jahr 2022 war von enormen Herausforderungen geprägt: das immer noch beherrschende Thema Corona, die brüchigen Lieferketten und der zu Jahresanfang begonnene Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise und Inflation sind nur einige Themen. Sie führen zu massiven Verunsicherungen bei unserer Kundschaft und unseren Mitarbeitenden. Umso wichtiger sind Sicherheit und Stabilität – und dafür geben wir alle im R+V Konzern Tag für Tag unser Bestes.“

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Foto: © Ben van Skyhawk

Walnut GmbH & Co. KG

„Nach rund eineinhalb Jahren am Markt ist unsere OnlineBeratungsplattform für verschiedene AIF und Vermögensanlagen – Walnut Live – bereits in der Vertriebslandschaft von Sachwertanlagen angekommen. Die Anzahl der registrierten Berater und Vermittler sowie Vertriebsgesellschaften, die die Plattform kostenfrei für die Beratung ihrer Kunden nutzen können, nimmt kontinuierlich zu. Bislang wurden in fast 4.000 Online-Meetings mehr als 3.000 digitale Abschlüsse mit unserer Technologie erzielt.“

Franziska Geusen

Geschäftsführerin

Hans John Versicherungsmakler GmbH

„Endlich wieder persönlich. Ganz ungewohnt waren in diesem Jahr die vielen Termine vor Ort. Von unserer Vermittlerfortbildung über die DKM bis hin zu den diversen nachgeholten Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Ich genieße es, allen Kollegen aus der Branche wieder analog zu begegnen. Einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung, sei es durch OnlineBeratung, Online-Seminare oder Internettelefonie haben wir sicherlich alle gemacht und dennoch kann nichts den persönlichen Kontakt ersetzen.“

„2023 wird ein Meilenstein für das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzbranche. Die Zeiten des Greenwashing sind vorbei, die BaFin prüft Produkte strenger auf ESG-Kriterien. ESG ist verbindlicher geworden und dank MiFID II heute auch Teil der Kundenberatung. Zudem werden es in Zukunft nur noch ESGkonforme Fonds in die Auswahl der Vertriebe schaffen. Damit sich Nachhaltigkeit glaubhaft in den Produkten widerspiegeln kann, müssen Unternehmen diese aber auch in die Unternehmensstrategie integrieren.“

„Die fpb AG ist als Teil der ON Service GROUP im Bereich Business Processing sowie digitale und vertriebliche Services über alle Versicherungssparten tätig. Bei unseren Auftraggebern stellen wir einen Trend zur Automatisierung und eine Fokussierung auf das Kerngeschäft in Verbindung mit einer laufenden Prozessoptimierung fest. Wir unterstützen unsere Auftraggeber mit einer optimistischen Perspektive für unseren gemeinsamen Geschäftserfolg.“

„Keine Frage: Inflation und Rezession treffen Vermittler wie Kunden gleichzeitig. Als inhabergeführter Maklerpool stehen wir konsequent zu 1) Persönliche Betreuung, niemand ist bei uns eine Nummer. 2) Digitalisierung überall da, wo es sinnvoll ist und von Vermittlern gewünscht. 3) Superfaires Angebot für Vermittler, die ganz oder teilweise Bestände abgeben wollen. Damit sichern wir die Zukunft unserer Vermittler.“

„2022 war ein sehr spannendes Jahr. Blickt man auf die letzten zwölf Monate zurück, hat der Krieg und die laufende Inflation den Geldmarkt deutlich gefordert. Unterdessen werden Themen wie Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit immer bedeutender. blau direkt hat diese Themen auf der Agenda und erleichtert auch weiterhin den Alltag der Vermittler:innen. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr: 2023 werden wir als Superpool den Wind im Markt drehen.“

Romy Gödeke

Vorständin

CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG

„2022 war ein erfolgreiches Jahr für uns. Gerade unsere Ferienimmobilien an deutschen Küsten haben als Nischenprodukt in den aktuell schwierigen Zeiten profitiert. Dennoch hatten wir auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Dazu gehört vor allem die mit der Zinswende verbundene Sorge um die künftigen Finanzierungsmöglichkeiten bei Banken. Weitere Hürden sind deren strenge Regulierung und die dementsprechend zurückhaltende Kreditvergabe. Trotzdem bleiben wir zuversichtlich.“

„Natürlich beeinflusst die aktuelle Entwicklung auch den Finanz- und Versicherungsvertrieb. Aber in jeder Krise steckenChancen: Berater und Vermittler sollen gerade jetzt Kunden verstärkt kontaktieren, Probleme besprechen und mit Rat und Tat Hilfestellung leisten. Wie wir aus dem Feedback unserer Vertriebspartner wissen, schätzen viele Kunden diese verstärkte Beratung und sind somit auch offen für Neugeschäft.“

12 LEITTHEMA
finanzwelt 06 | 2022

AUF IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT!

Selbstbestimmung, Unternehmer, Entrepreneur – für viele Menschen sind das entscheidenden Begriffe, um sich den Wunsch nach dem langersehnten Traumberuf zu erfüllen. Warum also nicht einfach austesten?

Die Suche nach dem Traumberuf ist gar nicht so einfach. Manche sind vor der Berufswahl unschlüssig, andere fragen sich, ob der aktuelle Job das Richtige ist. Denn manchmal entpuppt sich der eigene Job in der Realität als Enttäuschung. Also träumen viele von der Selbstständigkeit und damit verbunden von mehr Selbstbestimmung und Zufriedenheit. Jährlich erscheinen dazu neue Ratgeber in fast dreistelliger Höhe. Das Interesse ist groß, doch viele wagen sich nicht aus der Komfortzone.

Unabhängig und selbstbestimmt

In Zeiten zunehmender beruflicher Mobilität und Selbstbestimmtheit, aber auch eines akuten Fachkräftemangels, ist das Thema der Selbstständigkeit aktueller denn je. Ob der Wunsch nach Unabhängigkeit, die Möglichkeit zur Verwirklichung eigener Ideen oder die freie Zeiteinteilung: Viele Argumente sprechen dafür, endlich „der eigene Chef“ zu sein. Das zeigte auch eine Umfrage des Handelsblatt Research Institute (HRI) und der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Fast die Hälfte der Befragten kann sich einen Wechsel in eine Selbstständigkeit vorstellen, falls sie im aktuellen Berufsfeld unzufrieden sind. Gut 40 % können sich dies hingegen eher nicht vorstellen. Der Faktor Unsicherheit spielt mit rein: Denn für 57 % dieser Gruppe kommt ein Wechsel in

die Selbstständigkeit durchaus infrage. Nämlich dann, wenn sie diese neben ihrem Beruf ausprobieren könnten.

Selbstständigkeit auf Probe

Ist die Unsicherheit bei der Suche nach dem Traumjob also ein unlösbares Dilemma? Bleibt nur die Wahl zwischen der Selbstständigkeit oder aber dem Verharren in einem vielleicht ungeliebten, aber vermeintlich sicheren Job? Nein! Es gibt auch eine weitere Option: Die Selbstständigkeit „auf Probe“. Also einen Nebenberuf testen, während man weiterhin seinem eigentlichen Beschäftigungsverhältnis nachgeht. Wer den Einstieg in die Vermögensberatung wagt, genießt dabei alle Vorteile der Selbstständigkeit: sein eigener Chef sein, selbst entscheiden, wie der Karriereweg verlaufen soll und sein Arbeitsleben frei gestalten. Und steht als Finanzcoach Menschen bei ihren Fragen rund um Absicherung, Altersvorsorge und Vermögensaufbau zur Seite. Obendrein gibt es die Unterstützung der Deutschen Vermögensberatung als Servicegesellschaft: persönliche Coachings, fachliche Ausbildung, rechtliche Fragestellungen bis hin zum IT-Support. Der Einstieg ist problemlos im Nebenberuf möglich. So kann man den Job erst einmal ohne Risiko ausprobieren, bevor man sich voll und ganz dafür entscheidet.

Jetzt informieren: www.traumberuf.dvag

13 ADVERTORIAL ANZEIGE finanzwelt 06 | 2022
Foto: © Deutsche Vermögensberatung

„Es ist nicht nur eine Krise, die es zu bewältigen gilt. Es ist die Summe der Krisen, die die Menschen verunsichert. Unsere Aufgabe ist es, größtmögliche Sicherheit zu geben und sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Nie war eine nahbare, emphatische Beratung wichtiger als heute. Im vergangenen Jahrzehnt haben wir Kapitalkraft, Kundschaft und Resilienz auf- und ausgebaut. Vielleicht, um jetzt aktiv und präsent zu sein und trotz der Krise unsere Chancen zu finden.“

„2022 war voller vertrieblicher Herausforderungen und Chancen. Sehr wichtig war es, trotz turbulenter Zeiten den Fokus auf das Wesentliche nicht zu verlieren: Kunden und Mitarbeitern, Sicherheit für die Zukunft und neue Handlungswege zu geben. An die Erfolge aus 2021 konnten wir anknüpfen – das Interesse an Beratung und die Motivation, neue digitale Wege zu gehen, bleibt ungebrochen. Ich freue mich, 2023 weiter voranzugehen und mehr Frauen zu ermutigen, mit ihrer Stimme die Branche zu bewegen.“

„Qualitypool hat aktuell den Vorteil, mit dem Finanzierungsund Versicherungsbereich über zwei geschäftliche Standbeine zu verfügen. Im 1. Halbjahr haben wir insgesamt ein sehr gutes Wachstum erzielt. Seit dem Sommer spüren wir den Einfluss auf das Finanzierungsgeschäft deutlicher und ergreifen zielgerichtete Maßnahmen, um gestärkt aus der Situation hervorzugehen. Für 2023 rechnen wir in beiden Bereichen mit weiteren Zuwächsen, in der Finanzierung gestützt durch die Branchenkonsolidierung.“

„Das Jahr 2022 war einmal mehr ein besonderes; für Investoren vor allem eines mit vielen Unsicherheiten – aber auch mit Chancen. Denn Krisenzeiten sind Zeiten zum Handeln. Jetzt ist die Zeit für Investitionen in Unternehmen. Seit dem besten Platzierungsstart aller bisherigen MIG Fonds im April 2022 hat sich unser Venture-Capital-Fonds MIG 17 große Ziele gesteckt. Der Kampf gegen den Klimawandel ist nur eines davon. MIG-Unternehmen packen die Probleme von heute an – mit Technologien von morgen.“

Vorstand Vertrieb und Marketing R+V Versicherung AG

„Solide – Begeisternd – Genossenschaftlich. Frei nach Karl Popper „gibt es keine vernünftige Alternative zum Optimismus“. In diesem Sinne gilt es, die Ziele zu kennen, den Kompass zu nutzen und die Segel richtig zu setzen. Die Kolleginnen und Kollegen bei R+V, Condor und KRAVAG machen den Unterschied. Dank ihrer täglicher Leistung und Leidenschaft werden wir die anstehenden Herausforderungen meistern.“

Private Bank für Wertpapierhandel AG

„Die hohen Anforderungen, die mittlerweile an Beratungs- und Vermittlungsgeschäfte gestellt werden, haben der Vermögensverwaltung unseren Erwartungen entsprechend Auftrieb gegeben, was sich auch auf unser Geschäft im zurückliegenden Jahr sehr positiv ausgewirkt hat. Wir gehen auch zukünftig davon aus, dass vermögende Kunden verstärkt Lösungen innerhalb einer Vermögensverwaltung suchen, gerade mit Blick auf die Papierflut, die das Beratungsgeschäft für Kunden und ihre Berater mit sich bringt.“

„Der Wunsch nach finanzieller Sicherheit steht derzeit bei den meisten unserer Kunden an erster Stelle, wenn sie mit uns in Kontakt treten. „Vermögenssicherung in unsicheren Zeiten“ lautet daher unsere Maxime angesichts der gravierenden Umwälzungen, die wir im Moment erleben. Gerade in schwierigen Zeiten bildet eine langjährig gewachsene vertrauensvolle Partnerschaft die beste Grundlage für einen verhalten-optimistischen Blick in die Zukunft. Persönliche Finanzberatung ist gefragter als je zuvor.“

„Aufgrund der frühzeitigen Sicherung von Immobilien mit noch sehr guten Finanzierungskonditionen können wir die derzeitigen Herausforderungen an den Märkten gut meistern. Genau zur richtigen Zeit bieten wir unseren Investoren mit dem neuen Fonds „PATRIZIA Value Add Opportunities“ die Möglichkeit, durch aktives Assetmanagement an hohen Wertsteigerungspotenzialen mit einer angestrebten Gesamtausschüttungsrendite von größer 8 % teilzuhaben.“

14 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

„Das Jahr 2022 war für uns sicherlich eines der spannendsten in der Firmengeschichte. Für 2023 rechnen wir weiterhin mit überdurchschnittlichem Wachstum – basierend auf unserer starken Software, guten Prozessen, hoher Skalierbarkeit und dem besten Team der Branche.“

„Ein Baufinanzierungsmarkt mit sich schnell ändernden Rahmenbedingungen hat uns viel Flexibilität und Innovationskraft abverlangt. Die größten Herausforderungen: Schnell steigende Zinsen, explodierende Energiekosten und Lieferkettenengpässe. 2023 wollen wir unsere Vertriebspartnerinnen und -partner weiterhin intensiv unterstützen. Mit weiter digitalisierten Prozessen, mit Know-how-Sharing bzgl. Energieeffizienz-Maßnahmen in der Beratung und mit einem adäquaten Produktangebot.“

„In Zeiten der kumulierten Krisen gehören auch die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung. Wir sehen die Pläne der Ampel-Koalition sehr kritisch, die mangelnde Finanzierung der gesetzlichen Rente zunächst mit 10 Mrd. Euro auszustatten. Dies wird bei jährlichen Ausgaben der gesetzlichen RV von 340 Mrd. Euro in 2021 nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Der in den nächsten Jahren in Rente gehenden Babyboomer-Generation wird es schon gar nichts mehr nützen. Daher sollte man Bewährtes wie die Riester-Rente besser reformieren.“

„2022 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir profitieren von den Erfahrungen der letzten 3 Jahre und der Technologie von blau direkt. Für die Zukunft sind wir hervorragend aufgestellt. Immer mehr Anbieter wollen sich in diesem Bereich etablieren und wir erwarten eine hohe Dynamik dabei. Meines Erachtens wird sich dieser Markt zwischen ein paar wenigen Playern am Ende aufteilen.“

„Es liegt einzig an uns selbst, Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt zu tragen. Deshalb werden wir 2023 unternehmerische Nachhaltigkeit stärker mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten verknüpfen. Ebenso treiben wir unsere technologische Evolution voran, was unsere Vertriebspartner durch verbesserte digitale Anbindungen spüren werden.“

„Wir untermauern mit einem Bestandszuwachs von über 90.000 Kunden in den letzten zwölf Monaten die Wachstumsstrategie des R+V Konzerns enorm. Kürzlich äußerte unser Vorstandschef Dr. Norbert Rollinger in seiner neuen Rolle als GDV-Präsident, er erwarte für die Branche in 2023 ebenfalls ein Wachstum. Das sehen wir auch für die Krankenversicherung: Fokus ist klar Beihilfe und bKV. Zusätzlichen Rückenwind gibt es durch unsere neuen digitalen Health-Stories.“

„2022 – ein Jahr der Herausforderungen: Krieg, Wirtschaftskrise, Klimakrise, Inflation. Gerade in diesen Zeiten spielen Sachwertanlagen ihre Stärken aus und bringen Stabilität ins Portfolio. Jetzt heißt es, den Blick für die Zukunft zu schärfen und Chancen, die 2023 auf uns warten, zu erkennen und zu nutzen – wir sind bereit!“

„Das Jahr 2022 war geprägt durch den Konflikt in Osteuropa. Die daraus entstandene Inflation hat die Kreditzinsen steigen lassen und sorgt für knappe Haushaltsrechnungen in der Bevölkerung. Wir von PROCHECK24 haben weiter in Digitalisierung und den Ausbau unseres Bankportfolios investiert, um unseren Vermittlern schneller zum Kredit ihrer Kunden zu verhelfen. In 2023 werden wir weiter in Schnelligkeit und Service investieren.“

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„„EIGENE VORSORGE IST NÖTIG!“ Dieses klare Statement von Prof. Dr. Grönemeyer aus einer in diesem Jahr mit der vigo Krankenversicherung gestarteten Informationskampagne zur Wichtigkeit der privaten Pflegevorsorge werden wir im Jahr 2023 umso mehr betonen. Die Pflegekassen sind leer, Raum für weitere Leistungsausweitungen sind nicht da. Mit dem Düsseldorfer Pflegegeld können Makler nun in die Beratungsoffensive gehen. Gehen wir dieses wichtige Thema gemeinsam an!“

„Auch im Jahr 2023 erwartet uns ein herausforderndes Umfeld. Die Menschen sorgen sich, was ihre finanzielle Situation betrifft. Gerade jetzt ist unsere Dienstleistung, die persönliche Beratung in allen Finanzfragen, von großer Wichtigkeit und gesellschaftlicher Relevanz. Dieser Verantwortung stellen wir uns mit viel Engagement und Zuversicht. Wir bleiben an der Seite unserer Kundinnen und Kunden und beraten aktiv zu flexiblen Lösungen.“

Versicherungsmakler

Genossenschaft eG

„2022 zeigt uns, wie fragil das Netz ist, das die globalisierte Welt zusammenhält. Umso wichtiger ist es, den Versicherungsschutz für Kunden möglichst dicht zu gestalten, damit deren Existenz so gut es möglich ist, abgesichert ist. Wir beobachten ein hohes Engagement unserer Maklerkollegen und gehen davon aus, dass das hohe Vermittlungsniveau der vergangenen Jahre trotz aller Widrigkeiten gehalten und Umsätze gesteigert werden können.“

„Der 24. Februar hat eine Zeitenwende eingeläutet. Das „einfache Investieren“ gehört damit der Vergangenheit an. Nun sind eine echte Diversifikation und Risikomanagement gefragt. Dieser Paradigmenwechsel muss Kunden erklärt und Portfolios ggf. hinsichtlich des Anlagehorizonts etc. angepasst werden. Neben Inflation, steigenden Zinsen, Krieg oder Energiekrise darf aber der Klimawandel nicht aus den Augen verloren werden. Dieser ist nicht weg und ein Risiko für viele Anlageklassen.“

„Das Jahr ist mit einem Wimpernschlag vergangen. 2022 stand ganz im Zeichen unserer Beratungsplattform Panda. Mit Erweiterung des Produktportfolios um private Krankenversicherungen haben wir den Sprung von einer reinen Gewerbeplattform zu einer umfassenden Analyseplattform geschafft, die nicht nur die Wünsche der Vermittler, sondern auch die der Vertriebspartner berücksichtigt. Wir haben viel vor!“

„Steil gestiegene Zinsen und eine galoppierende Inflation: Die Zeiten sind turbulent. Wir bei Dr. Peters sehen uns jedoch gut gewappnet. Zum einen fokussieren wir uns weiterhin auf Investments aus krisenresilienten Bereichen wie der Nahversorgung. Zum anderen setzen wir bei der Produktkonzeption auf Bestandsimmobilien, die zu günstigen Ankaufs- und Finanzierungskonditionen angebunden wurden. Alle Mietverträge unserer Anlageobjekte sind indexiert. Inflationsverluste lassen sich so kompensieren.“

„2022 ist rückblickend sehr turbulent verlaufen. blau direkt wurde auf den Kopf gestellt, unsere Ziele positiv-aggressiv umgesetzt und weitere wurden anvisiert. Wir haben die Chance für 2023, uns im internationalen Bereich erfolgreich aufzustellen und zu verstärken. Viele Steine musste das blau direkt-Team, gerade in den letzten Jahren, aus dem Weg räumen, damit wir dahin kommen konnten, wo wir jetzt sind. Einmal mehr hat sich gezeigt, wie stark unser Frauen- und Männer-Team aufgestellt ist.“

„Die vergangenen Monate haben zu massiven Veränderungen in der Immobilien- und Baufinanzierungsbranche geführt. Transition zum Käufermarkt, Preisdiskrepanz zwischen Verkäufer- und Käuferseite, Preisdruck, erschwerte Finanzierbarkeit etc. Das alles stellt unsere Kunden und uns vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen für PlanetHome: unser integriertes Geschäftsmodell – Immobilie und Finanzierung parallel aus einer Hand.“

16 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

„In Krisenzeiten sind Unternehmer gesondert gefordert. Nicht nur das Unternehmen an sich, sondern auch die Mitarbeiter müssen unterstützt und an das Unternehmern gebunden werden. Das ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern auch die der Arbeitgeber. Die Finanzbranche ist im Wandel und durch die Pandemie und den Krieg ebenso beeinflusst. Vor diesem Hintergrund zählt der ‚Zusammenhalt‘ mehr denn je.“

„Grundsätzlich ist es immer so, dass die Themen der Branche bei uns im Leistungsfall erst zeitversetzt auftreten. Bei Corona war es anders: Wir hatten bereits im vergangenen Jahr einige Fälle, die mit Long-COVID und Folgen zu tun hatten. Und es könnte durchaus sein, dass sich auch die wachsenden Existenzängste, hervorgerufen durch die hohe Inflation und andere Themen, relativ unmittelbar in Leistungsfällen aufgrund psychischer Erkrankungen widerspiegeln.“

„Unserem Konzept der unabhängigen und ganzheitlichen Finanzberatung sind wir seit 20 Jahren treu. 2022 war somit für uns sehr erfolgreich. Vor allem die Neukundenquote war noch nie so hoch – und das in Krisenzeiten. Ob in der Onlineberatung oder im Office vor Ort. Junge Frauen als Beraterinnen in die Finanzbranche zu bringen – meine Vision! Daher blicken wir auch 2023 positiv entgegen.“

„Container, Wechselkoffer und Eisenbahnwagen sind für Logistiker unverzichtbar. In den letzten Jahren konnten wir uns bei der Neuvermietung vorteilhafte Konditionen für viele Jahre sichern; Wir haben zusätzlich zu den bewährten Vermögensanlagen einen AIF auf den Markt gebracht, der erfreulich gut akzeptiert wurde. Die Herausforderung ESG gehen wir aktiv an, für unsere Angebote an Investoren und auch für unser Unternehmen selbst.“

„Nach zwei hervorragenden Geschäftsjahren beobachten wir dieses Jahr die Verunsicherung in der Bevölkerung mit unterschiedlichen Effekten auf die Lebens-, Kranken- und Sachversicherung. Eine private bzw. betriebliche Vorsorge und Absicherung von Risiken ist wichtiger denn je. Jetzt sind gute Berater gefragt, um die Menschen durch die Krise zu begleiten. Wir stehen als Partner bereit und freuen uns, gemeinsam mit unseren Vermittlern zur finanziellen Sicherheit unserer Kunden beizutragen.“

„Wir sind ‚über Rot gefahren‘, seit Jahren – Licht, Energie, „Geiz ist geil“, Wegwerfgesellschaft und Ressourcenmissbrauch. Es ist nicht die erste Krise nach dem 2. Weltkrieg, sicher auch nicht die letzte. Jetzt heißt es sich zu besinnen, zur Vernunft zu kommen. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Die Zukunft liegt vor uns und diese gilt es zu managen, gemeinsam.“

„Das Jahr 2022 hat durchaus viel Positives hervorgebracht. Die Deutschen haben großartige Solidarität mit den Kriegsflüchtlingen gezeigt. Unsere Wirtschaft hat wieder einmal ihre Anpassungsfähigkeit gegenüber erschwerten Rahmenbedingungen bewiesen. Im Gesundheitswesen wurde deutlich, wie wichtig die PKV für das gesamte System ist. Bei der SDK konnten wir uns über ein Rekord-Geschäftsergebnis freuen.“

„Obwohl 2022 ein Krisenjahr war, konnten wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter ausbauen. Dank der technischen Weiterentwicklung unserer Kundenapp FiNSurance, unseren Weiterbildungsangeboten vor Ort und dem Fachwissen der FiNet-Mitarbeiter verschaffen wir unseren Partnern auch zukünftig einen entscheidenden Vorteil am Markt. Mit inzwischen mehr als 20 Jahren Erfahrung bieten wir auch 2023 eine individuelle und persönliche Rundumlösung!“

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VOTUM Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungsunternehmen in Europa e. V.

„Voller Optimismus sind wir in dieses Jahr gestartet. Die Pandemie schien überwunden, die Wirtschaft stark, der Leitzins niedrig – und dann kam alles anders. So wurde aus einem hoffnungsvollen Jahr ein Jahr voller Herausforderungen. Herausforderungen, die uns auch 2023 noch beschäftigen werden. Klar ist aber: In schweren Zeiten ist gute Beratung unverzichtbar und die Menschen werden sich ihrer Bedeutung noch bewusster.“

„Eine schwierige Zeit mit extremen Herausforderungen und Belastungen für viele Menschen und Unternehmen. Wir bei Baloise möchten unseren Beitrag leisten. Wir sind da, wenn es darauf ankommt – menschlich, verantwortungsvoll und inspirierend. Und wir bleiben positiv. Morgen wird gut! Mit Baloise an Deiner Seite. Wir freuen uns, mit unserem neuen Markenauftritt noch mehr Menschen für uns zu begeistern. Auch in schwierigen Zeiten.“

„Nachhaltigkeit ist für unsere Gesellschaft und die Umwelt elementar. Daher sind ESG-Aspekte fest in der gesamten strategischen Ausrichtung der LVM verankert. Wir wollen aktive Gestalterin von Nachhaltigkeit sein. Dazu etablieren wir nachhaltiges Handeln ganzheitlich in unserer Geschäftsorganisation. Wir werden unseren Beitrag als Versicherer für eine lebenswerte Zukunft leisten.“

„Wir sind 2022 mit großartigen Ergebnissen aus dem Vorjahr gestartet! Zurzeit erleben wir Marktveränderungen mit noch nie dagewesener Geschwindigkeit: schnell steigende Bauzinsen, Wegfall von Strafzinsen, steigende Inflation und Verunsicherung. In diesen krisenbehafteten Zeiten standen und stehen unsere Vermögensberater ihren Kunden immer zur Seite. Bedarfsorientierte Konzeptberatung ist wichtiger denn je! Denn wer heute aufhört vorzusorgen, wird große finanzielle Folgen spüren.“

„Auch in den nächsten Monaten agieren wir in einem sehr herausfordernden Umfeld. Ein enger Austausch mit den Kunden ist daher wichtig. ESG ist und bleibt eines der Top Themen. Die Unterstützung bei regulatorischen Fragen und deren Umsetzung im Vertrieb stehen im Vordergrund. Hierbei gewinnt die Bereitstellung von IT-Tools an Bedeutung. Neben Themeninvestments und Multi-Asset Produkten werden liquide und illiquide, alternative Investmentoptionen immer interessanter.“

Versicherungsdienst

„Unsichere Zeiten wie diese fördern das Bedürfnis nach Schutz, und diese Tatsache birgt durchaus Chancen für unsere Branche. Mit unseren Produktinnnovationen stehen wir als degenia gerade in Krisen und turbulenten Zeiten als verlässlicher Partner an der Seite unserer Makler, Versicherungsnehmer und Mitarbeiter. Hoffen wir darauf, dass es in 2023 weniger Sorgen, dafür endlich wieder mehr Anlässe zur Freude gibt.“

„Die zahlreichen offenen Fragestellungen zu den komplexen ESG-Pflichten regulierter Institute sowie die derzeit noch unzureichende Datenversorgung waren und sind sehr herausfordernd. Pünktlich zum Start Anfang August haben wir alle regulatorischen Anforderungen in unserem Beraterportal „Evolution” umgesetzt. Wir hoffen, dass der ausstehende MiFID 2-Review der ESMA eine praxisnähere Auslegung der offenen Punkte und damit mehr Klarheit bringt.“

„Die Herausforderungen in einem bewegten Marktumfeld steigen. Erneut hat sich das Immobiliensegment Wohnen als Fels in der Brandung erwiesen, insbesondere auch in den USA. Hinzu kommt, dass der US-Dollar mittlerweile als Fluchtwährung fungiert. Wir sind überzeugt, dass mit soliden Annahmen auch weiterhin noch gute Renditen für Anleger möglich sind, auch wenn 2023 die hohen Überrenditen der Vergangenheit eher nicht mehr zu erwarten sind.“

18 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

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99 % Kundenzufriedenheit im Schadenfall mit GeschäftskundenVersicherungen bedeutet für Makler: Hier weiß jemand, was er tut. Profitieren auch Sie von unserer langjährigen Erfahrung und branchenspezifischen Versicherungslösungen mit Weitblick –einfach online abschließbar.

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„An einer Rezession führt wohl kein Weg vorbei. Aber bei allen Belastungen, die sie mit sich bringt, lehren die Erfahrungen aus früheren Konjunkturzyklen: Jede Rezession birgt auch Chancen. Wenn die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen wegen limitierter Budgets in Krisenzeiten zurückgeht, werden sich vor allem die qualifizierten Makler durchsetzen. Daher lässt Apella bei der Weiterbildung unserer Partner nicht locker. Mit der hauseigenen Akademie haben wir eine Plattform geschaffen, mit der wir uns im Markt deutlich abheben.“

„2022 mit seinen vielen belastenden politischen, aber auch weltwirtschaftlichen Themen neigt sich dem Ende zu. Auch die Corona-Krise ist leider für uns alle noch sehr präsent. Für KAB heißt das, unsere 2.400 Maklerpartner durch den weiteren Ausbau des persönlichen Service, moderne Produkte und Präsenz vor Ort zu unterstützen. Wir haben auch mit dem KAB-Lebenswerk als Ruhestandsmodell für unsere Maklerpartner und den eigenen KAB-Assekuradeur weitere Meilensteine gesetzt.“

„In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wird die Qualität von Investments stärker als üblich auf die Probe gestellt. Dieser Herausforderung haben wir uns 2022 gerne erfolgreich gestellt. Mit unseren konservativ konzipierten Sachwertfonds haben wir sehr wertstabile Beteiligungen gemanagt. Unsere Investmentfonds profitieren dabei von indexierten Mietverträgen, attraktiven Renditen und bonitätsstarken Mietern.“

Engel & Völkers LiquidHome

„Für den Immobilien-Teilverkauf war 2022 ein gutes Jahr. Zwar hatte das steigende Zinsumfeld Auswirkungen: Dadurch erhöhten sich unsere Refinanzierungskosten, was zu einer Anpassung der Nutzungsgebühr führte. Dennoch nahm die Nachfrage nach diesem noch jungen Modell der Immobilienverrentung weiter zu. Wir gehen davon aus, dass unser Wachstum auch im kommenden Jahr anhält.“

„In 2022 haben wir gezeigt, wie jung, digital und wild wir sind. Mit unserem strategischen Partner an unserer Seite werden wir 2023 noch einmal einen draufsetzen. Eines ist in jedem Fall sicher: Der Markt bleibt ständig in Bewegung – jetzt ist es wichtiger denn je, sich für den richtigen Partner zu entscheiden.“

„2022 war in vielerlei Hinsicht ein ereignisreiches Jahr, in dem wir die volldigitalen Services rund um smartMSC ausbauen und beim Wachstum und den Neuanbindungen weiter zulegen konnten. Auch der Bezug des neuen Bürogebäudes in Dietenheim fällt darunter. Ein Highlight war, endlich wieder Präsenzveranstaltungen abhalten zu können. Neben den fest etablierten Webinaren bleibt der persönliche Kontakt zu den Maklern unverzichtbar.“

RWB PrivateCapital Emissionshaus AG

„Private Equity zählt heute bei vielen Marktteilnehmern zu den unverzichtbaren Bausteinen, weil die Anlageklasse seine stabilisierenden Eigenschaften unter Beweis gestellt hat. Auch bei Privatanlegern ist sie daher gefragter denn je. So haben wir etwa das limitierte Platzierungsvolumen bei unserem Fonds RWB Direct Return 4 nach wenigen Monaten erreicht. Insgesamt 18 Ausschüttungen in 2022 zeigen zudem die robuste Entwicklung unserer Private-Equity-Dachfonds inmitten des herausfordernden Umfelds.“

„Stürme machen Kapitäne. Die Baufinanzierung erlebt einen Wandel, der uns herausfordert, um Immobilienwünsche unserer Kunden zu erfüllen. Das führt zu mehr und intensiveren Beratungen, um Machbarkeiten auszuloten. Und deutlich stärkeren Dialogen mit unseren Zuträgern der Immobilienwirtschaft, für die Finanzierungskompetenz jetzt den Unterschied macht zwischen Interessenten und Abschlüssen. Diese Krise ist für uns ein Ansporn, um besser zu werden.“

20 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

Mitglied des Vorstands Bausparkasse Mainz AG

„Bausparen ist die Zukunft. Das mag der eine oder die andere für eine steile These halten. Doch die Zahlen sprechen für sich. 87 % der 14- bis 19-Jährigen wollen mit 30 Jahren in den eigenen vier Wänden leben. Aber: Unsicherheit, Inflation und Baukosten nehmen zu. Kein Wunder also, dass Bausparen das große Comeback in 2022 erlebt. Das kommende Jahr steht für uns im Zeichen der Nachhaltigkeit. Wir fokussieren unser Projekt „Grüne Bausparkasse“. Ich freue mich drauf!“

MLP Finanzberatung SE

„Die MLP Gruppe ist 2022 auch in einem erkennbar eingetrübten Marktumfeld, insbesondere infolge des Kriegs in der Ukraine und der signifikant gestiegenen Inflation, auf ihrem Wachstumspfad weiter vorangekommen. Dabei kam nicht nur die ausgeprägte Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden zum Tragen, sondern auch unsere sehr breite Aufstellung. In den kommenden Monaten könnten externe Belastungen, auf die wir keinen Einfluss haben, eher noch zunehmen. Daher gilt es, weiter wachsam zu sein.“

Konstantinos Liolis Vorstand

BN & Partners Capital AG

„Die Grenzen zwischen Finanzanlagenvermittlern und Tied Agents im Haftungsdach haben sich mit MiFID 2 bzw. der letzten FinVermV-Änderung weiter aufgelöst. Immer mehr einstige Bankberater entscheiden sich für den Weg der vollumfänglichen Beratung mit Einzeltiteln und vertrauen auf unsere Expertise. Positiv hat sich auch das Fonds-Advisory-Geschäft entwickelt, wo wir mit nunmehr über 10 Mrd. Euro Volumen eine weitere Schallmauer durchbrochen haben. Das stimmt zuversichtlich für 2023.“

„Wir sind seit fast 30 Jahren auf dem Finanz- und Immobilienmarkt tätig und nie zuvor gab es so viele überlagerte Krisen. Dennoch bieten Krisen auch neue Geschäftschancen. Erfolgreiche Verkäufer sollten sich jetzt auf ihre Stärken konzentrieren. Wir konzentrieren uns auf die Vermögensplanung, denn Vermögen in diesen Krisenzeiten abzusichern und zu bilden, ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Wir als BVF GmbH glauben an eine Zukunft in diesem spannenden Markt, denn: Geld regiert die Welt.“

Versicherungen

„Die Nachwehen der Pandemie, der Ukraine-Krieg und der starke Anstieg der Inflationsrate stellen sowohl private Haushalte als auch die gesamte deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen. Verlässlichkeit und Stabilität sind in diesen bewegten Zeiten elementar. Als HDI haben wir unter Beweis gestellt, dass wir in Krisenzeiten an der Seite unserer Kunden und Vertriebspartner stehen, etwa als wir in der Betriebsschließungsversicherung Deckungsschutz gewährt haben, als wegen des Corona-Lockdowns zahlreiche Kunden ihr Geschäft schließen mussten.“

[pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH

„Die [pma:] setzt auf Business Intelligence-Lösungen im Vertrieb, um Cross-Selling-Potenziale zu heben. Vermittlern wird KI-gestützt jede Empfehlung erläutert, deren Genauigkeit je nach Datenlage bis zu 95 % beträgt. Dazu kommt die führende Rolle im Zielgruppengeschäft mit Heilberuflern und bislang 1.500 angebundenen Apotheken. Nach der Vertriebspartnerschaft mit der Plattform DenPhaMed wurde 2022 die fhb Finanzberatung für Heilberufe übernommen.“

„Nach Jahren der Pandemie haben wir uns für 2022 Normalität gewünscht – Ukraine-Krieg und Energiekrise sorgen allerdings weiter für Unsicherheit. Wir versuchen, auch 2023 Anker in unsicheren (Kapitalanlage-)Zeiten zu sein. Mit unseren Investments in erneuerbare Energien und nachhaltige Wohnimmobilien tragen wir dazu bei, die Energiekrise zu lindern und die Energieversorgung auf unabhängige, klimafreundliche Beine zu stellen.“

„Wenn man all diese globalen Krisen und deren Gründe auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduzieren möchte, haben dann nicht alle ursächlich mit dem Einsatz und der Verwendung von Geld und Macht zu tun? Das würde gleichzeitig bedeuten, dass der Großteil der Verantwortung in den Händen der Investoren und der Banken liegt. Uns muss bewusster werden, dass wir auch verantwortlich sind für das, was mit unserem Geld geschieht!“

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„Nach einem aufregenden Jahr 2021 hat sich auch das Jahr 2022 turbulent gezeigt und uns alle vor neue wirtschaftliche wie auch private Herausforderungen gestellt. Wir haben die daraus wachsenden Chancen erkannt, genutzt und gehen stärker denn je aus dem Jahr hervor. Wer neue Möglichkeiten in der Digitalisierung gesucht hat, der hat sie bei blau direkt gefunden – und wir sind noch lange nicht fertig.“

„Eine Konstante in Krisenzeiten ist aus dem Blickwinkel der Hallesche die große Nachfrage nach unserem Budgettarif FEELfree. In der betrieblichen Krankenversicherung wollen wir die Besten sein. Deshalb haben wir mit dem FEELfree:up im vergangenen Jahr eine weitere Innovation auf den Markt gebracht. 2022 waren wir auch in der Vollversicherung ausgesprochen erfolgreich und wir sichern Gesundheit und Wohlergehen der Menschen mit unseren Produkten nachhaltig ab.“

„Betriebliche Benefits helfen Arbeitgebern, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, gesundheitlich im Jetzt und finanziell mit Start in ihre Rente. Vermittlerinnen und Vermittler sehen dies täglich in ihren Arbeitgeber- und Mitarbeiterberatungen. Je transparenter und einfacher die Beratung, desto leichter die Entscheidungsfindung bei Kunden. Betriebliche Vorsorge ist ein relevanter, weitreichender Markt für Versicherungen und Vermittler.“

„Optimismus und Zuversicht waren erneut wichtige Begleiter, denn die Krisen kamen geballt und schonungslos. Krieg in Europa, eine Inflation, die die Altersvorsorge noch wichtiger, aber nahezu unmöglich macht für viele Kunden – ein Dilemma! Wer dieses Jahr gut gemeistert hat, darf sich „sturmfest“ nennen. Die nettowelt hat sich neu erfunden. In 2023 setzt die nettowelt auf drei Themen: Vergütungsmitbestimmung. IT. Partnerschaften.“

„Wir sind nicht auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet oder für deren Bewältigung ausgebildet worden. Wir haben gelernt, mit Regulatoren und Niedrigzinsphasen umzugehen, demografische Veränderungen zu kalkulieren usw. – aber das, was gerade passiert, ist für uns neu. Ein Patentrezept hat niemand in der Schublade, doch dass es irgendwie weitergehen wird, ist klar.“

„Die Zeichen stehen auf Sturm, für die Wirtschaft und für viele Privathaushalte. Bei den Menschen regt sich Angst vor der Zukunft und unter Angst gedeiht Vertrauen noch schwerer als sonst. Gerade das braucht es aber, wenn es um Rat bei der Frage geht: Wie komme ich mit meiner Liquidität über die Runden? Welche Absicherung und Vorsorge brauche ich in der Krise unbedingt und worauf kann ich verzichten? Da helfen DIN-Normen.“

„Wir erleben, welch große Bedeutung Kundinnen und Kunden einer umfassenden Betreuung durch einen persönlichen Berater gerade in Krisenzeiten beimessen. Für die umlagefinanzierten Sozialsysteme bleibt insbesondere die demografische Entwicklung eine große Herausforderung. Umso mehr ist eine ergänzende Absicherung geboten, die Expertise von Beraterinnen und Beratern verlangt.“

„2022 war durchwachsen. In der ersten Jahreshälfte konnten wir den größten Containerverkauf aller Zeiten realisieren und Buss 79 sehr erfolgreich platzieren. Im 2. Halbjahr beobachteten wir ein abwartendes Verhalten der Marktteilnehmer im Containerleasing. Der Containermangel ist beendet, die Neupreise fallen. Wir haben bewusst nicht in diesen Markt investiert, denn eine Bodenbildung ist noch nicht zu erkennen. Einen Aufwärtstrend im Containerleasingmarkt erwarten wir ab Mitte 2023.“

Hallesche Krankenversicherung a. G.
22 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

„Die Zeiten sind für alle herausfordernd und wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Deshalb sind wir als Kollektiv umso mehr gefragt, Synergien zu nutzen, voneinander zu lernen und solidarisch zu agieren. Wir bei OCC stehen auch in schwierigen Situationen für Zusammenhalt, Lösungsorientierung und Weiterentwicklung. Ich sehe daher weiterhin positiv in die Zukunft.“

„Der beispiellose Boom am Immobilienmarkt hat sein Ende gefunden: Der Markt hat sich von einem langjährigen Verkäufermarkt innerhalb weniger Wochen in einen Käufermarkt gewandelt und noch kein stabiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ausgebildet. In diesem Marktumfeld werden sich die Unternehmen behaupten, die rechtzeitig in Digitalisierung investiert haben. Davon profitieren wir und unsere Franchise- und Vertriebspartner ganz deutlich. Bei allen Unwägbarkeiten sehe ich für 2023 daher große Chancen für Dr. Klein.“

„Trotz der vielen Unsicherheiten in diesem Jahr, scheinen unsere Kund:innen Ruhe zu bewahren. Sie wissen, dass es beim Thema Altersvorsorge auf die langfristige Sicht ankommt. Gerade in Zeiten von solchen Disruptionen unterstützen wir unsere Kund:innen, indem wir die notwendigen Informationen kanalübergreifend bereitstellen. Von Podcasts über Webinare, Events und Social Media und nicht zuletzt wieder über das persönliche Gespräch vor Ort.“

„Die weltpolitischen Geschehnisse haben zu einer gedämpften Kauflaune an den Finanzmärkten geführt. Für 2023 empfehle ich, langfristig an Aktien-Sparen mit ETFs festzuhalten und weiter in Luxus zu investieren. Unternehmen im PremiumSegment wie Hermès oder Richemont trotzen der Inflation mit Preissetzungsmacht. Der ikonische Status dieser traditionsreichen Maisons überzeugt Konsumenten, die auch als Investoren an der positiven Geschäftsentwicklung partizipieren möchten.“

„In Zeiten wachsender Nervosität in den liquiden Assetklassen werden zunehmend auch Risiken für Immobilien sichtbar. Mehr denn je kommt es auf die konkrete Nutzung von Immobilien und den Bedarf der Menschen an dieser Nutzung an. Für die Habona Gruppe gilt die soziale und ökologische Nachhaltigkeit als wichtige Voraussetzung für eine wirtschaftlich stabile Immobilienanlage. Wir sind überzeugt, dass die Nahversorgungsimmobilie auch 2023 wieder ihre Krisenfestigkeit beweisen wird.“

Deutsches Edelstein Kontor

Pato GmbH

„Der Ukraine-Krieg hat im letzten Jahr zu einer erhöhten Nachfrage nach ergänzenden mobilen Sachwerten geführt und uns vor allem bei der Beschaffung von Farbedelsteinen in Investment-Qualität vor Herausforderungen gestellt, der wir aufgrund unserer guten Beziehungen glücklicherweise gerecht werden konnten. Auch im nächsten Jahr wird der Fokus der Anleger vornehmlich auf Vermögenserhalt liegen, weshalb wir auch für 2023 mit einem Nachfrageanstieg rechnen.“

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wertbeständig unsere Produkte sind. In Zeiten von sich verändernden Märkten und Inflation ist die Anlage in Pflegeimmobilien die richtige Antwort. Dafür haben wir unser Portfolio noch einmal konsequent ausgebaut. Unsere Vertriebspartner können ihre Kunden also auch in 2023 individuell beraten und so planbar ihre Umsätze steigern.“

„Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Wir kämpfen weiter mit der Corona-Krise, sehen das Leid in der Ukraine und die gesellschaftlichen Schwierigkeiten, die die hohe Inflation auslöst. Doch es gibt auch Lichtblicke. Das Bewusstsein für die Auswirkungen unseres Handelns auf das Klima und die Umwelt nimmt zu – auch bei der VPV. Wir setzen u. a. im Maklervertrieb auf einen digitalen Austausch und verringern Reisen – gleichzeitig halten wir den persönlichen Kontakt aufrecht.“

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TELIS FinancialServicesHolding AG

Vorstand TELIS FINANZ AG

„30 Jahre einzigartige Beratung nach dem TELIS-System – ein Meilenstein, der 2022 zu einem besonderen Jahr gemacht hat. Seit drei Jahrzehnten stehen wir mit unserer Eigenständigkeit in Kapital, Produkt und Prozess als verlässlicher Partner an der Seite unserer Mandanten. Auch künftig behalten wir unsere klare Vision vor Augen, stärken den Zusammenhalt im Innenund Außendienst und schaffen als digitaler Branchenvorreiter Kundenerlebnisse, welche die Finanzdienstleistung revolutionieren.“

„Das Jahr 2022 hat uns erneut vor komplexe Herausforderungen gestellt und zu deren kreativen Lösung inspiriert. Ein neues Zinsniveau, Baukostensteigerungen, Planungsunsicherheiten und eine eskalierte Inflationsrate haben besonders den Immobiliensektor nachhaltig geprägt. Dass wir auch in diesem anspruchsvollen Marktumfeld weiter unsere ambitionierten Ziele erreichen und erfolgreich neue Projekte initiieren können, lässt uns optimistisch in ein sicherlich nicht weniger spannendes Jahr 2023 blicken.“

„‚Nichts ist so beständig, wie der Wandel‘, selten hat dieses Zitat besser gepasst als im vergangenen Jahr. Viele Ereignisse, die kaum jemand vorhergesehen hat, haben einiges verändert. Wir aber sehen die Chancen, die jede Krise mit sich bringt und haben die ersten Schritte zur internationalen Aufstellung gemacht. Die Finanzmärkte sortieren sich gerade neu und ich bin davon überzeugt, dass wir, vor allem mit dem Investifant, die Möglichkeiten, die daraus entstehen werden, erkennen und nutzen.“

„Die geopolitische und wirtschaftliche Lage hat das Jahr 2022 mit Unsicherheiten auf allen Ebenen geprägt. Als Unternehmer muss man gerade in solchen Zeiten positiv in die Zukunft blicken und Chancen ergreifen. Die Fonds Finanz wird 2022 wieder ein Rekordergebnis erzielen. Freie Vermittler sollten auch ihre Chancen im Blick behalten. Als Lebensberater gehen sie auf die individuelle Lebenslage ihrer Kunden ein und sorgen so für mehr Sicherheit im Leben.“

„Für mich war der Start in die Branche Anfang des Jahres sehr aufregend und turbulent. Umso schöner war es, dass man sich wieder persönlich treffen und miteinander austauschen konnte. Das ist nach wie vor ein wichtiges Thema für mich. Da ich persönlich die „Das Glas ist halb voll“-Meinung unterstütze, freue ich mich sehr auf das Jahr 2023 und den weiteren Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen.“

„Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen erfordern einen kühlen Kopf und Zusammenhalt. Angst war noch nie ein guter Berater und deshalb ist es gerade jetzt Zeit, dass Finanzberater die Nähe zu ihren Kunden suchen und beratend zur Seite stehen, denn jetzt können sich Honorar-Finanzberater profilieren, weil sie je nach Festlegung ihres Vergütungsmodells nicht zwingend von immer wiederkehrenden Neuabschlüssen und möglichen Stornovermeidungen abhängig sind.“

„Automatisierte Prozesse werden immer wichtiger. Nur wer in Prozessen denkt und diese in seine Firma einsetzt, wird langfristig Erfolg haben. In den letzten zwölf Monaten hat deeplico mehr als 60 fertige Prozesse für den Makler erarbeitet und zur Verfügung gestellt. Prozesse, die mit dem MVP übereinstimmen und keinen manuellen Aufwand mehr benötigen. Das deeplicoTeam wurde erfolgreich vergrößert, damit unsere Makler noch mehr automatisierte Prozesse einsetzen und noch erfolgreicher werden.“

„Das Investmentumfeld für Erneuerbare Energien ist exzellent. Nachhaltigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Markt der grünen Geldanlagen wächst exponentiell. Die Russlandkrise hat uns zudem schockartig vor Augen geführt, wie unerlässlich die Energiewende nicht nur aus klimapolitischen, sondern auch aus sicherheitspolitischen Gründen ist. Als Projektentwickler von Solar- und Windparks sowie als Anbieter von Impact Investments sind wir Teil der Lösung.“

24 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

„Stiftung Warentest erklärte unseren Top-Seller ZahnGesund erneut zum Testsieger. Neue Vertriebschancen bietet auch unsere noch bessere Deutsche Handwerker BU. Bei den MaklerChampions 2022 wurden wir zum besten Krankenversicherer am Markt gewählt. In unserem 100. Jubiläumsjahr sind wir aufs Neue „Versicherer des Jahres“. 2023 werden wir eine neue Sach-Haftpflicht sowie eine bKV auf den Markt bringen. Auf Erfolgen ruhen wir uns nicht aus. In diesem Sinne freuen wir uns auf 2023!“

„Wir haben 2022 intensiv an der Automatisierung gearbeitet – genauer gesagt an deren Grundvoraussetzung. Ohne valide Daten ist es nicht möglich, Prozesse zu automatisieren. Die Versicherungsbestände der angebundenen Maklerunternehmen auf unserer Plattform stiegen und wurden mit den Versichererdaten abgeglichen. So überschritt das validierte Bestandsvolumen 2022 die Marke von 1 Mrd. Euro Jahresnettoprämie.“

„In diesen Zeiten gilt es mehr denn je, unser Versprechen einzulösen, ein verlässlicher und stabiler Partner für Makler und Kunden zu sein. Auch im Jahr 2023 bieten wir Vermittlern und ihren Kunden weiterentwickelte Produkte, wie einen neuen Flottentarif. Darüber hinaus bietet die VHV weiterhin eine umfangreiche digitale Vertriebsunterstützung durch Tools und Onlineberatungen.“

Haftpflichtkasse VVaG

„Der Krieg in Europa, die Inflation, Lieferkettenengpässe und eine ungewisse Wirtschaftsentwicklung machen sich auch in der Schaden- und Unfallversicherung bemerkbar. Folglich werden wir uns den Herausforderungen möglichst krisenfest und konstruktiv stellen. Dabei behalten wir unter allen Umständen die Belange der Vertriebspartner fest im Blick. So haben wir bereits im Oktober 2022 ein Paket mit Unterstützungsmaßnahmen gestartet.“

Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

„2022 haben wir jede Minute genutzt, um den persönlichen Kontakt zum Maklervertrieb auszubauen. Wir setzen auf Makler als persönliche Schnittstelle zum Kunden. Gute Angebote, digitale Services und Prozesse sind Pflicht, das menschliche Gegenüber als Ansprechpartner und Problemlöser für unsere Partner ist die Kür. Darum sind wir immer persönlich für Makler da, mit speziellen Angeboten für diesen besonderen Vertriebsweg! Unsere Mission: Kundenentlastung ohne Haftungsrisiko für Makler.“

„Die Investoren sind momentan aus verständlichen Gründen verunsichert. Das wird sich spätestens im Frühjahr ändern, wenn der Winter besser überstanden sein wird als es von Skeptikern jetzt erwartet wird. Die Sachwertbranche hat in der Vergangenheit alle noch so widrigen Herausforderungen gemeistert. Auch 2023 wird es wieder solide Beteiligungsangebote geben, die einen hohen Investitionsanreiz bieten, unter anderem eine neue Produktlinie von IMMAC.“

„Über Nachhaltigkeit wird viel gesprochen – was wäre, wenn auch wir als Versicherer nachhaltige Projekte unterstützen? 2022 hat mir erneut gezeigt, dass es sogar Spaß macht und sich prima mit Versicherungen koppeln lässt – auch wenn es „nur langweilige Kfz-Versicherung“ ist. Jeder Schritt zählt –scheint es für den einzelnen von uns noch so klein – zusammen in einer großen Community wie „bessergrün” schaffen wir große Schritte und unterstützen ökologische Projekte.“

Vorstandsmitglied Dialog Versicherungen

Head of Broker Generali Deutschland

„Die Dialog, der Maklerversicherer der Generali in Deutschland, hat sich erfolgreich weiterentwickelt: Das Portfolio umfasst mehr als 60 Produkte, Maklerinnen und Makler erhalten alles aus einer Hand. AnnoFlex zur kostengünstigen Rückdeckung von Pensionszusagen ist das Erfolgsprodukt in der bAV, gleiches gilt für die Unfallversicherung in Komposit. Die Digitalisierung wird von der Dialog systematisch vorangetrieben.“

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„Politik, Kommunen, Wirtschaft, der private Sektor stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Mit unseren Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien erfahren wir derzeit immense Nachfragen. Hierbei kommt es uns zugute, dass wir bereits seit zehn Jahren Erfahrung bei der Versorgung von Industrie und Kommunen mit Strom, Wärme und grünem Gas haben. Wir möchten Sie ermutigen, sich bei der Wahl Ihrer Vermögensanlagen auf die Projekte zu fokussieren, welche neben attraktiven Renditen weitere Mehrwerte stiften.“

„Die Investmentthemen unserer ÖKOWORLD Fonds wie beispielsweise erneuerbare Energien, Wasserversorgung, Cyber-Security, Digitalisierung und Elektromobilität bleiben bestehen. Den betroffenen Unternehmen liegen intakte Geschäftsmodelle mit Potenzial zugrunde, auch wenn die Dynamik, mit der die Zentralbank den Weg der Zinserhöhungen beschreitet und die Aktienmärkte insgesamt belastet, was vermutlich noch zeitweise für hohe Volatilitäten sorgen wird.“

„2022 hat bestätigt, dass sich die Uhren nicht mehr auf eine vorpandemische Zeit zurückdrehen lassen. Digitale Prozesse und Plattformen sind inzwischen bewährter Alltag. Die Kunst ist es, in einer immer komplexeren Gesamtlage den Überblick zu bewahren und unsere Kunden dabei zu unterstützen, individuell richtige Entscheidungen zu treffen. Diesen Anspruch verfolgen wir nicht nur mit unserer Vergleichssoftware M&M Office, sondern ist er die Grundlage unseres täglichen Tuns.“

„2022 steckte für die Immobilienbranche insbesondere infolge des Ukraine-Krieges und seinen Auswirkungen voller Herausforderungen. Einerseits herrscht weiterhin ein hoher Anlagedruck durch die massive Inflation. Andererseits erlauben die gestiegenen Bauzinsen, weniger Interessenten eine Wohnung zu erwerben. Dadurch ist die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf gesunken, aber die Mietnachfrage gestiegen. Wir gehen davon aus, dass sich alle Marktteilnehmer bis auf weiteres auf die vorherrschende Ambivalenz als „New Normal“ einstellen müssen.“

„Nach zwei Pandemiejahren hat die Reisetätigkeit 2022 wieder deutlich zugenommen, was uns als Anbieter internationaler Krankenversicherungen wieder Wachstum gebracht hat. Auch profitieren wir davon, dass durch Corona das Bewusstsein für eine Absicherung im Ausland deutlich zugenommen hat. Aufgrund des Krieges in der Ukraine, der Inflation, anhaltenden Lockdowns in China und der zu erwartenden Rezession blicken wir jedoch verhalten auf das kommende Jahr.“

„Die Welt wurde in den letzten Jahrzehnten immer komplexer und vernetzter. Und damit die Herausforderungen, denen sich Bürger, Politiker, Notenbanker und auch Investoren stellen mussten. Diese Komplexität war insbesondere in 2022 mit vielfältigsten Ereignissen sichtbar. Ein ebenso aktives wie flexibles Management hat uns bei der Navigation durch diese volatilen Märkte geholfen. Eigenschaften, die auch 2023 gefragt bleiben werden.“

Walter Schmitz Geschäftsführer

All Stars Fondsservice GmbH

„Die meisten Aktienanleger würden am liebsten das Jahr 2022 schnell vergessen. Doch ich bin sicher, die Erholung an den Börsen wird kommen. Aber wir müssen Geduld haben. Deshalb rate ich meinen Fondsanlegern zur Ruhe, zu einem längeren Atem und zum Optimismus. Der Zeitpunkt ist perfekt, da die meisten Kurse noch rund 20 % unter dem Höchststand liegen. Der Mut zu einer heutigen Investition wird sich bezahlt machen!“

„2022 stand im Zeichen der durch den Ukraine-Krieg, Energieengpässe und Inflation ausgelösten Börsenbaisse sowie der Nachhaltigkeitsregulierung. All diese Seiten gilt es zusammenzudenken. PRIMA Fonds, die von erfahrenen, unabhängigen Vermögensverwaltern gemanagt werden, behalten das Gesamtbild im Auge. Unser Ziel ist es, auch im neuen Jahr mit den Beratern im Austausch zu bleiben und ihnen robuste, verständliche Anlagekonzepte, relevante Informationen und besten Service zu bieten.“

Jochen Sautter Geschäftsführer Blue Energy Europe GmbH
26 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

Was muss ich bei einer EXIT-STRATEGIE beachten?

Haben Sie sich schon über den Verkauf Ihrer Maklerfirma Gedanken gemacht? Idealerweise überlegt man sich bereits bei der Gründung einer Firma, wie die Exit-Strategie, oder auch Nachfolge, aussehen soll.

Bereits bei der Gründung über den Exit nachdenken Warum sollten Sie sich bereits bei der Gründung über Ihre Exit-Strategie Gedanken machen? Ein sehr einfacher Grund ist, dass die Ursache für den Exit plötzlich und unvorhergesehen eintreten kann: Schwere Krankheit, Unfall oder Tod. Ist die Nachfolge nicht vorbereitet, sehen sich die Familien, neben dem Schmerz der Diagnose oder Verlustes, vor nahezu unlösbaren Aufgaben. Meist folgt dazu ein finanzielles Desaster. Weitere Gründe, bei Gründung über den Exit nachzudenken, sind jedoch viel positiver und motivierender.

Mit folgenden Fragestellungen sollten Sie sich befassen:

• Unternehmensform:

Welche (steuer-)rechtlichen Fallstricke muss ich beachten und bei welcher Unternehmensform ist das Kaufinteresse besonders hoch?

• Marktentwicklung:

Wie wird sich der Markt bis zum Verkauf entwickeln? (Künstliche Intelligenz, digitales Einkaufen, Informationsbeschaffung der Kundinnen und Kunden).

• Kundenerwartung:

Was werden die Kundinnen und Kunden in Zukunft erwarten? Welche Standards etablieren sich (z. B. einfache, schnelle, stetige und ortsunabhängige Verfügbarkeit werden von anderen Bereichen in die Versicherungsbranche übertragen)?

• Transparenz des Unternehmens:

Wie kann ich die wirtschaftliche Situation meines Unternehmens verständlich und transparent darstellen, so dass der/die Nachfolger:in ein Kaufangebot unterbreiten kann? Für die Kaufpreisermittlung ist eine Übersicht aller Einnahmen und Ausgaben grundlegend.

• Einfache Übernahme: Wie kann ich die Übernahme einfach gestalten? Nachfolger:innen haben ein großes Interesse, das zu übernehmende Unternehmen einfach und mit möglichst wenig Aufwand in das eigene System zu integrieren. Kundinnen und Kunden lassen sich auch dann leichter weitergeben, wenn sie vom System der Betreuung und nicht nur vom Menschen, der es umsetzt, überzeugt sind.

Oft hilft es, wenn eine externe und neutrale Person bei der Exit-Planung unterstützt. Ich berate Sie gerne bei Ihrer Exit-Strategie!

Kontakt simplr Maklerrente Dirk Henkies henkies@blaudirekt.de www.maklerrente.de

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finanzwelt 06 | 2022 Foto: © ileezhunstock.adobe.com
Dirk Henkies
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„Für Sparer ist es nicht einfach, den Durchblick zu behalten. Für viele stellt sich die Frage, welcher Lebensversicherer langfristig ein verlässlicher Partner ist. Die WWK weist seit vielen Jahren die höchste Substanzkraftquote der größten 30 deutschen Lebensversicherer auf. Die Finanzstärke ist ein Garant dafür, dass wir die Leistungs- und Garantieversprechen an unsere Kunden langfristig auch einlösen können.“

DJE Kapital AG

„Kein Jahr ohne Herausforderungen. Positiv, gerade für einen Multi-Asset-Manager wie DJE: Anleihen können wir für unsere Anleger wieder mit attraktiven Coupons (5 bis 7 % p. a.) bei kurzen Restlaufzeiten einkaufen. Mit einer Dividendenrendite von rund 3,5 % ergibt das eine attraktive Gesamtrendite. Weitere Themen für 2023: Agrar & Ernährung, aber auch Edelmetalle könnten eine kleine Renaissance in einem rezessiveren Umfeld erleben.“

„Das herausfordernde Marktumfeld, getrieben durch die anhaltende Corona-Pandemie, eine Inflationsrate von über 10 %, geopolitische kriegerische Verwerfungen und eine damit verbundene Energiekrise sowie die massiven Zinssteigerungen und drohende Firmenpleiten insbesondere der letzten drei Monate führen zu Existenzängsten der Mittelschicht, der Wohlstand erodiert, eine Rezession scheint unausweichlich. Mehr denn je kommt es jetzt auf Werte wie Zusammenhalt und Loyalität an.“

LV 1871

„In den vergangenen Monaten konnten wir unseren Geschäftspartnern unsere neue Angebotssoftware vorstellen, mit der wir noch präziser auf ihre Wünsche eingehen können. Auch 2023 werden wir alles daransetzen, Geschäftspartner bestmöglich zu unterstützen und ihnen auch in herausfordernden Zeiten als verlässlicher und finanzstarker Partner zur Seite zu stehen.“

„Oft wird überschätzt, was in den nächsten zwei Jahren passiert, und unterschätzt, was sich in den nächsten zehn Jahren verändert. Umso wichtiger, unabhängig von der kurzfristigen Nachrichtenlage Anlageziele zu definieren und eine langfristige Strategie zu verfolgen. Nach den schmerzhaften Korrekturen bleibt es 2023 herausfordernd, aber es gibt weiterhin Chancen am Aktienmarkt. In einem inflationären Umfeld waren z. B. Dividendentitel in der Vergangenheit eine interessante Anlageklasse.“

Vorstandschef

DOMCURA AG

„Ukraine-Krieg, Mega-Inflation, Klimakrise, Corona – das Jahr 2022 hat uns allen vor Augen geführt, wie fragil unsere Welt ist und vor welchen riesigen Herausforderungen wir als Gesellschaft stehen. Mehr denn je kommt es darauf an, nachhaltiger zu denken und zu leben. Insbesondere Unternehmen sind hier gefordert, damit nachfolgende Generationen ein glückliches Leben führen können. Dafür kämpfen auch die mutigen Menschen im Iran. Deshalb wünsche ich mir für 2023: Freiheit und Frieden für die Welt.“

„Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine hat neben humanem Leid auch Folgen für die Ökonomie. Inflation und Rezession sorgen für Unsicherheit. Umso wichtiger wird die Aufgabe des Maklers, der noch stärker zum Kümmerer des Kunden wird. Umfassende Unterstützung erhalten Makler von verlässlichen, leistungsstarken Pools wie der BCA AG. Die Gesellschafterstruktur bietet hierbei die Sicherheit für eine langfristig erfolgreiche Geschäftsbeziehung.“

HAUCK AUFHÄUSER LAMPE Privatbank AG

„Das Wachstum im Asset Servicing ist 2022 weiter vorangeschritten, besonders bei den Sachwerten sehen wir ein weiterhin anhaltendes Wachstum. So konnten wir dieses Jahr Top-Plätze in der Verwahrstellenstatistik des BVI belegen – in Summe rangieren wir auf Platz 10 der deutschen Verwahrstellen für liquide und illiquide Produkte. Diese Entwicklung fordert einerseits entsprechendes Know-how (Stichwort: TalentAkquise) und anderseits effiziente interne Prozesse.“

28 LEITTHEMA
finanzwelt 06 | 2022
Foto: © Dirk Lässig

„2022 war geprägt durch Inflation, steigende Zinsen und einen starken Dollar. Erstere können wir durch entsprechend ausgestaltete Mietverträge, zweitere mittels langfristig festgeschriebener Finanzierungen abfedern. Die Dollar-Stärke kommt Anlegern aus dem Euroraum zugute, die im US-Dollar investiert sind. Angesichts unseres partnerschaftlichen Austauschs mit Investoren, Mietern und Dienstleistern finden wir weiterhin gute Gelegenheiten und blicken zuversichtlich auf die kommenden Entwicklungen.“

„Da sich die CLARUS AG schon seit Jahren auf den Aufbau von Sach- und Gewebebeständen konzentriert, trifft unsere Vermittler die derzeitige Situation nur abgeschwächt. Trotzdem gestaltet sich derzeit vor allem der Markt der Altersvorsorge schwieriger. Wir raten dem Kunden, wenn möglich in ihren Vorsorgeverträgen zu bleiben, oder verstärkt aufgrund der günstigen Kursverläufe an den Börsen jetzt in die Märkte einzusteigen. Eine Krise birgt auch immer große Chancen.“

„Die Branche ist im starken Wandel. Dieser Dynamik stehen wir offen gegenüber und nutzen Veränderungen als Chance. Mit dem Fokus auf unsere Partnerinnen und Partner, überprüfen wir unser Geschäftsmodell stetig und bauen das 1:1 Konzept mit neuen Highlights aus. Hierbei setzen wir auf Innovationen, individuelle Aktionen und attraktive Vertriebsmodelle. Wir bleiben ein starker Partner auf Wachstumskurs – stabil und zukunftssicher!“

Deutsche Finance Capital GmbH

„Das Jahr 2022 war geprägt von geopolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, aber gerade in diesen Zeiten brauchen wir positive Impulse und Zuversicht. Die DEUTSCHE FINANCE GROUP verzeichnete 2022 ein starkes Wachstum. Durch institutionellen Club-Deals für Privatanleger und die Erweiterung der eigenen INVESTMENT-PLATTFORM mit Prime-Investments für institutionelle Investoren konnte das verwaltete Vermögen auf 11,5 Mrd. Euro gesteigert werden.“

Helvetia Deutschland

Fixed Income

„Wir sind davon überzeugt, dass sich die Weltwirtschaft bis in 2023 hinein deutlich verschlechtern wird – bis hin zu einem globalen rezessiven Umfeld. Da die Realeinkommen sinken, sind die Verbraucher zunehmend auf Ersparnisse angewiesen, die ebenfalls deutlich unter das Niveau vor der Pandemie gefallen sind. Wir rechnen mit einer deutlichen Verlangsamung des BIP in der Eurozone und gehen davon aus, dass das BIP des Euroraums im Jahr 2023 um 1,4 % schrumpfen wird.“

BIT Treuhand AG

„Unsere Vertriebspartner berichten uns über eine ungebrochene Nachfrage ihrer Anleger nach Sachwerten. Dies schlägt sich auch in den Umsätzen nieder, die über unser Handelshaus eingereicht werden. Wir konnten im Mai 2022 die 20. Kick-offVeranstaltung mit rund 200 Teilnehmern ausrichten und freuen uns, dass der persönliche Austausch wieder möglich ist.“

„Schwerpunkte unserer Strategie helvetia 20.25 sind profitables Wachstum und Nachhaltigkeit. Trotz eines schwierigen Marktumfelds ist Helvetia durch kleine, sorgfältig gewählte Schritte auf einem guten Weg. Das belegt das sehr gute Geschäftsjahr 2022. Vertriebspartner profitieren von schnellen Entscheidungen und gelebter Kundenzentrierung. Helvetia will aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Auch hier sind bereits zahlreiche Erfolge erzielt worden.“

„In den vergangenen Monaten waren wir alle von Unsicherheiten auf allen Ebenen geprägt. Speziell in diesen Zeiten sind wir sehr froh, dass 65 % unserer Erträge wiederkehrend sind. Unsere digitalen Hausaufgaben haben wir frühzeitig gemacht und verfügen nun über eine hochmoderne 360 Grad Plattform. Damit und mit unserem dynamischen, netten Team sind wir sicher, dass wir unsere Kunden weiterhin unabhängig und zukunftsorientiert bedienen können. Wir wollen die Zukunft gestalten.“

Sascha Sönning Vorstand Vertrieb & Marketing 1:1 Assekuranzservice AG
29 Foto: © PGIM Fixed Income Foto: © Kai Funck

„2022 war für uns, allen gesellschaftlichen Herausforderungen zu trotz, ein voller Erfolg! Mit dem PANDA haben wir den Prozess der Risikovoranfrage komplett digitalisiert und somit den Service für Makler auf ein branchenweit neues Level gehoben. Nicht zuletzt deshalb haben sich dieses Jahr mit unserer Hilfe noch mehr Menschen für die Private Krankenversicherung entschieden. 2023 setzen wir weiter auf Innovation, Erreichbarkeit und Service der Superlative!“

„Jedes Jahr aufs Neue bin ich beeindruckt, wie sehr blau direkt über sich hinauswächst – und dabei sind die eigenen Ansprüche und die an das gesamte Team schon sehr hoch! Dennoch haben wir es auch 2022 wieder geschafft, zu überraschen, vorauszugehen und neue Impulse für die Branche zu setzen. Man darf gespannt sein, welche Asse wir im kommenden Jahr aus dem Ärmel zaubern.“

ONE GROUP

„Mit Krieg, Inflation und Zinswende hat sich das Umfeld drastisch verändert. In diesen Zeiten sind Attribute gefragt, die uns seit jeher auszeichnen, wie Besonnenheit, Beständigkeit und unser konservatives Risikoprofil. Wichtiger denn je ist zudem ein starker Projektpartner mit solider Pipeline an der Seite. Auch wenn der Wind kräftiger ins Gesicht bläst, sehen wir keinen Grund, von unserem Wachstumskurs abzuweichen.“

Torsten Uhlig

Konzernvorstand Vertrieb und Marketing

SIGNAL IDUNA Gruppe

„Nach der Corona-Pandemie befinden wir uns längst in den nächsten Krisensituationen. Es ist sehr wichtig, dass die Entlastungen bei den Energiekosten für die Privathaushalte und die Betriebe jetzt sehr schnell kommen, damit die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen beherrschbar bleiben. Der Vertrieb ist aktuell noch mehr als Risikomanager der Kundinnen und Kunden gefordert. Im Bereich der Altersversorgung spüren wir eine Kaufzurückhaltung. Stabile Rahmenbedingungen sind für den Vertrieb wichtig, damit der Vertrieb seine immens wichtige Aufgabe, sich um die finanzielle Absicherung und Gesundheitsvorsorge der Menschen zu kümmern, so wahrnehmen kann, wie es notwendig ist und immer notwendiger wird.“

„Der Finanzmarkt 2022 war stark durch die globalen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignisse geprägt. Trotz des Marktumfelds kommt der positive Aspekt, dass das Bewusstsein für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit wächst. Diese Faktoren werden auch 2023 den Markt bewegen. Es gilt, die entsprechenden Asset-Klassen auszumachen und die zum Kunden passenden Anlagelösungen zu finden; wir bieten dabei mit unserer Investmentlösung DIVA weiter die passende Unterstützung.“

Aegon AM

„2022 gibt es zwei wesentliche Regimewechsel. Der Anstieg der Inflation und die geopolitischen Konflikte. Anleger müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich die Inflation verfestigt und der Handel mit kritischen Gütern zur wirtschaftlichen Kriegsführung genutzt wird. Die Märkte haben damit zu kämpfen, wie sie diese Ergebnisse einpreisen sollen. Längerfristig gibt es Licht am Ende des Tunnels, wenn der Krieg nicht weiter eskaliert. Die Bewertungen sowohl von Aktien als auch von festverzinslichen Wertpapieren sind deutlich attraktiver geworden.“

„Reale Ängste erleben die Menschen jetzt noch stärker als bei Corona. Viele wollen wissen, welche Sicherheit sie jetzt brauchen und sich noch leisten können. Doch wer kümmert sich? Wer berät fair und transparent? Wir merken: Es braucht den Menschen im Vertrieb. Denn in unsicheren Zeiten jemanden zu haben, mit dem man über Sicherheit und Absicherung vertrauensvoll reden kann – das macht einen gut geführten personalen Vertrieb auch künftig so erfolgreich.“

Cristian von Angerer

CIO

Inyova Impact Investing GmbH

„2022 war der größte Einschnitt, den wir seit Langem erlebt haben. Trotz der vielen Unsicherheiten ist die Klimakrise neben dem Krieg in der Ukraine die größte Herausforderung und – im Vergleich zu allem anderen – weitestgehend vorhersehbar, da die Daten und Folgen auf dem Tisch liegen. Unsere steigende Kundenzahl setzt weiterhin auf langfristige Investitionen mit Wirkung, da sie wissen, dass auf jede der letzten elf Rezessionen in den vergangenen 75 Jahren auch wieder ein Aufschwung folgte.“

Malte Thies Geschäftsführender Gesellschafter
30 LEITTHEMA Foto: © Inyova Foto: © Aegon AM finanzwelt 06 | 2022

SOLIDARITÄT MIT DER UKRAINE –PROTEST GEGEN DEN KRIEG FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN!

Die ÖKOWORLD steht in ihrem Denken und Fühlen seit Gründung für den Frieden. Selbstverständlich sind Waffen und Rüstung aus allen Investments ausgeschlossen.

KEINE BLUTIGE RENDITE. KEIN BLUTIGES GELD.

Fassungslos beobachten wir das Kriegstreiben, das Wladimir Putin kaltblütig und ohne jeden Verstand und ohne jegliche menschliche Regung vollzieht.

Die ÖKOWORLD verurteilt das Verhalten der russischen Regierung auf das Allerschärfste! Wir investieren nicht in Aktien von russischen Unternehmen!

Es wird Krieg geführt, mitten in Europa. Hunderttausende Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, fliehen vor dem Blutvergießen und der brutalen Gewalt in ihrem Land. Sie werden gnadenlos vertrieben aus ihrer Heimat.

Unser Mitgefühl ist bei allen Menschen, den Familien aus der Ukraine, die nun in Furcht und Angst leben.

Wir hoffen auf eine baldige Entspannung in der Ukraine.

ÖKOWORLD AG Itterpark 1, 40724 Hilden, Telefon: 02103 | 28 41-0, E-Mail: Info@oekoworld.com, www.oekoworld.com

Gesellschafter und Lead

Portfoliomanager Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

„Das Jahr 2022 war geprägt von diversen Krisen und Herausforderungen. Als aktiver Vermögensverwalter gilt es insbesondere in diesen Zeiten, das Vermögen unserer Kunden zu schützen und zu bewahren. Im Rahmen einer vertrauensvollen Partnerschaft mit unseren Vertriebspartnern, semi-institutionellen sowie privaten Kunden berichten wir regelmäßig und transparent über unsere Anlagestrategie und Investmententscheidungen. Diesen Servicegrad wissen unsere Kunden gerade jetzt sehr zu schätzen.“

„Die drohende Rezession, der Ukraine-Krieg, explodierende Energiekosten und eine historisch hohe Inflation machen den Menschen Sorgen. Mehr denn je braucht es für sie darum Zuversicht und Vertrauen in eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie für ein finanziell selbstbestimmtes Leben. Swiss Life steht ihren Kundinnen und Kunden dabei wie immer verlässlich zur Seite.“

„Auch an uns gingen die aktuellen Krisen nicht spurlos vorbei. Nicht mehr jeder aufgerufene Preis wird bezahlt. Die hohe Inflation wird dazu führen, dass realer Sachwert von Großinvestoren und dem gutverdienenden Mittelstand im Fokus bleibt. Ich sehe mittelfristig eine Stabilisierung des Immobilienmarktes auf einem vernünftigen Niveau und die Aussichten für Thamm&Partner als äußerst positiv.“

„In einer zunehmend chaotischen Welt müssen wir als Versicherer unvermindert unserer volkswirtschaftlichen Bedeutung gerecht werden. Deshalb ist unser Handeln langfristig und nachhaltig. In der Kranken- und Lebensversicherung bieten wir vielfältige Angebote der privaten oder betrieblichen Vorsorge. Die ökologische, medizinische und digitale Transformation gestalten wir aktiv mit. Für unsere Vertriebspartner sind das gute Argumente, um in der Beratung zu überzeugen.“

Vorstandsvorsitzender Top Ten Investment Vermittlungs AG

„ENERGIE- & KLIMAKRISE, KRIEG, INFLATION, ZINSSTEIGERUNGEN, BÖRSENCHRASH ..., die Liste der Themen, die das Jahr 2022 beschreiben, könnte nicht länger sein. Massive Herausforderungen beschäftigen uns alle und im Kapitalanlagebereich sind Berater:innen gerade jetzt gefragt. Wir konnten zwar die Marktrückgänge nicht ganz ausgleichen, sind aber zufrieden. Sehr positiv war, dass wir wieder unsere Konferenzen durchführen konnten.“

„Für uns war das Jahr 2022 ein absolut spannendes Jahr und stand im Zeichen der Wandlung. Mit der fairsten Maklerrente am Markt konnten wir tolle Partnerschaften eingehen und viele Makler in den Ruhestand begleiten. Durch die umfangreiche Betreuung von MAXPOOL schaffen wir es auch bei schnellem Wachstum, die Service- und Beratungsqualität auf einem ausgezeichneten Level zu halten.“

Fürst Fugger Privatbank AG

„Eine einst heile Welt im Umbruch: Krieg und Wirtschaftskrieg in Europa, Inflation, Rezession, Deglobalisierung, Deindustrialisierung. Anleger erwarten jetzt mehr denn je eine kompetente Begleitung, fachliche Analyse statt medialer Emotion. Man kann das Umfeld nicht ändern, aber sich anpassen. Alte Gewissheiten gibt es kaum noch. Konservativ ist nicht mehr, zurückschauen hilft nicht. Die neue Normalität der Geldanlage muss ihre vorausschauende Flexibilität sein.“

„Einerseits scheinen neben den großen Themen wie einem Krieg die eigenen Sorgen um den finanziellen Wohlstand eher klein, aber selbstverständlich sind jedem die eigenen Probleme eben auch näher. Da Existenzängste immer auch psychische Erkrankungen verstärken oder sogar bedingen können, ist die Absicherung der Ausgaben durch eine passende Versicherung wichtiger denn je. Deswegen raten wir jetzt eher zur Nachversicherung als zur Beitragsfreistellung.“

32 LEITTHEMA finanzwelt 06 | 2022

„In diesem Jahr haben wir mithilfe von Octi unseren Maklerinnen und Maklern ein neues Tool an die Hand gegeben, mit dem sie sich schnell und einfach ihre Direktvereinbarungen einrichten und ihre Verträge vollautomatisch pflegen lassen können. Ich freue mich, 2023 als Head of Data Management gemeinsam mit meinem Team in Tallinn neue Herausforderungen anzugehen, weitere Prozesse für unsere Partner:innen zu optimieren und neue Features zu schaffen.“

„Schon letztes Jahr hatten wir die Weichen für ein erfolgreiches Jahr 2022 gestellt und konnten uns dadurch auch in diesem Jahr erheblich weiterentwickeln. Mit dem Besten aus zwei Welten bieten wir mittlerweile die führende IT im Einklang mit unserem exzellenten, individuellen und persönlichen Underwriting für unsere Partner an. Dadurch sehen wir uns auch für das Jahr 2023 sehr gut aufgestellt und freuen uns – gemeinsam mit unseren Maklerpartnern – auf die neuen Herausforderungen.“

„Corona ohne Umsatzeinbruch, kein Provisionsdeckel von der BaFin, DKM mit Erfolg zurück. Alles super! Aber: Neben Krieg, Rezession und Inflation erlebten wir 2022 einen verkorkster Start beim Thema Nachhaltigkeit in der Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlung und hören erneut Provisionsverbotsgefasel aus Brüssel. Die Unabhängigkeit der Finanzberater, und damit auch ihrer Kunden, ist nicht durch Konsolidierung am Markt und branchenfremde Investoren bedroht. Sondern durch überbordende Regulatorik und interne Zwistigkeiten, Partikularinteressen und krude Ideen zu Änderungen bei der Vergütung.“

„Während die ganze Welt über Rezession spricht, liegt es an uns, die Herausforderungen in der Sachversicherung als Chance zu begreifen. Gerade in der jetzigen Zeit ist der Beratungsbedarf bei den Kunden größer denn je. Mit attraktiven Produkten, schlanken Prozessen und kompetentem Kundenservice können wir die Herausforderungen gemeinsam meistern und Mehrwert für Kundinnen und Kunden generieren. Dies ist unsere gemeinsame Chance, nutzen wir sie!“

„Wir wollen den Erfolg mit unserer SBU und RLV auch 2023 fortschreiben. Dazu werden wir den Vermittlerfokus weiter schärfen und im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie im nächsten Jahr konsequent daran weiterarbeiten, unsere digitalen Services für unsere Vertriebspartner für eine effiziente Zusammenarbeit auszubauen. Beispielsweise werden wir bei der Hannoversche die BiPRO-Fähigkeiten unserer Systeme und Prozesse sukzessiv erweitern.“

„2022 war für MAXPOOL durch die konsequente Weiterführung unserer Digitalstrategie, die Erneuerung unserer prämierten Deckungskonzepte und der erfolgreichen Maklerrente ein tolles Jahr. Wir sind sehr stolz auf unser gesamtes Team, das in allen Bereichen trotz der nicht ganz einfachen weltpolitischen Lage alles getan hat, unseren Maklerinnen und Maklern die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen und den Unternehmenserfolg der letzten Jahre auch in 2022 weiter auszubauen.“

„Gerade in Krisenzeiten gilt: neue, nachhaltige Konzepte braucht das Land. Die Zeiten des reinen Produktverkaufs sind vorbei. Heute verlangen Kunden zurecht – und zum Glück –dass man ihre individuelle Situation ganzheitlich betrachtet und sie entsprechend berät. Umfassend. Unabhängig. Und mit Hilfe von Fachspezialisten, wie wir sie jedem unserer 800 Geschäftspartner zur Seite stellen. So meistern wir für unsere FGler und unsere Kunden alle Herausforderungen. Auch in einer turbulenten Welt.“

NÜRNBERGER Versicherung

„Zurzeit spüren viele, gerade junge Menschen, zum ersten Mal, wie wertvoll Sicherheit und Stabilität sind. Und für uns Versicherer ist es wichtig, eine Orientierung und diese Stabilität zu bieten. Kunden brauchen die Gewissheit um die Finanzkraft ihres Versicherers mehr denn je. Verlässlichkeit gegenüber den Kunden ist einer unserer Grundsätze und uns ein Bedürfnis. Deshalb will die NÜRNBERGER Gesundheitspartner ihrer Kunden zu sein.“

PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG
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BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT

„Frauen in der Finanzwelt“ wird mit dieser letzten Ausgabe in 2022 bereits ein Jahr alt. Im Dezember 2021 startete die Serie mit dem finanzwelt-Roundtable zum Thema „Frauen in der Finanzbranche“. Seitdem kamen hochkarätige Vertreterinnen der Branche darin zu Wort und verschiedene Aspekte des Themas wurden beleuchtet. Das Fazit nach zwölf Monaten lautet trotz vieler positiver Eindrücke: Gerade in unserer schönen Branche ist noch viel zu tun.

Es gibt sie, die Vorständinnen, Portfoliomanagerinnen, Geschäftsführerinnen, erfolgreiche Finanzberaterinnen, das hat „Frauen in der Finanzwelt“ verdeutlicht. Doch obwohl mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Finanzund Versicherungsdienstleistungssektor weiblich sind, liegt der Frauenanteil in der zweiten Führungsebene unter 30 %, in der ersten Führungsetage nicht mal bei 20 %. Das hat Anfang 2022 erneut eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelt. Die Führungsfrauen, mit denen wir im Rahmen der Reihe sprachen, wie u. a. Stefanie Schlick, die R+V Vorständinnen Claudia Andersch und Julia Merkel, Kristina August aus der blau direkt Geschäftsleitung, Beate Heinisch, Vorständin der AXA Konzern AG oder Christine Schönteich, Mitglieder der Geschäftsführung von Fonds Finanz, sind damit (noch) Ausnahmen statt die Regel.

It’s a Man‘s World

Und auch in der Beraterschaft sind mehr Ansprechpartnerinnen besonders für eine weibliche Zielgruppe von Vorteil. Die Studie „Frauen in der Finanzwelt – Gender Gaps und nicht erkannte Bedürfnisse“ des Sparkassen Innovation Hubs (S-Hub) von Anfang 2022 zeigt, dass Female Economy einen größeren Wachstumsmarkt als China und Indien zusammen darstellt. Die Untersuchung verdeutlicht aber, dass die Branche nicht ausreichend auf diese Zielgruppe eingestellt ist. Finanzdienstleistungen sind laut S-Hub oft auf Männer zugeschnitten, finanzielle Situationen von Frauen, unterschiedliche Lebensrealitäten und -phasen werden dabei nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem fühlen sich Frauen laut Studie nicht verstanden und leider auch oft schlecht beraten.

Auf beiden Seiten gibt es also einen Platz am Tisch, der neu besetzt werden muss. „Wir Frauen müssen uns in einer von Männern dominierten Welt tagtäglich beweisen. Bevor ich angefangen habe, Beratern aus der Finanzbranche zu helfen, war ich selbst als Finanzberaterin tätig. Ich selbst kenne diesen Druck, sich beweisen zu müssen, zu gut. Doch meiner Meinung nach hat sich die Einstellung zu Frauen in der Finanzbranche in den letzten Jahren sehr verändert. Hiermit möchte ich alle Frauen motivieren, in der Branche anzufangen und die Chance zu nutzen. Ihr könnt viel mehr, traut Euch!“, appelliert auch Jil Langwost, erfolgreiche Marketingberaterin & Leadexpertin. (lb)

finanzwelt 06 | 2022 34 BERATER | FRAUEN IN DER FINANZWELT
Jil Langwost Geschäftsführerin
Foto: © Jil Langwost GmbH Layoutbild: © kieferpixstock.adobe.com
Jil Langwost GmbH

» Finanzinstitute weltweit verpassen 700 bis 800 Mrd. US-Dollar Gewinn, weil sie keine Services für Frauen bzw. unter Berücksichtigung weiblicher Bedürfnisse entwickeln und vermarkten. «

(Quelle: Studie „Frauen in der Finanzwelt – Gender Gaps und nicht erkannte Bedürfnisse“ des Sparkassen Innovation Hubs (S-Hub) von Anfang 2022)

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Keine persönliche Betreuung vonnöten

Bei einer Maklernachfolge bedarf es keiner persönlichen Betreuung – oder etwa doch? Da scheiden sich die Geister und wie so oft gibt es hierzu nicht nur eine einzige Wahrheit. Dennoch sind die Antworten darauf entscheidend für eine:n Makler:in, an wen er/sie seine/ihren Bestand oder Maklerfirma verkaufen möchte. Es gibt am Markt unterschiedliche Angebote, in welcher Form die Betreuung der übernommenen Kundinnen oder Kunden angeboten oder besser gesagt, versprochen wird.

Betreuung: persönlich, telefonisch oder digital?

Betreuung vor Ort? Das war doch bisher immer das beste Modell, also wird es auch zukünftig das beste sein. Das stimmt nicht. Sind das Angebot und der Service des Maklers/der Maklerin schlecht, ist es egal, ob vor Ort, telefonisch oder digital. Das Ergebnis wird das gleiche sein

– schlecht. In unzähligen Gesprächen mit Makler:innen haben wir herausgefunden, dass der Ort oder die Art der Betreuung keinen Einfluss auf das Ergebnis hatte.

Erfolg oder Misserfolg?

Der Grund für Erfolg oder Misserfolg liegt in einem ganz anderen Bereich: Gibt es ein Konzept oder nicht? Wird jedes Verkaufsgespräch neu aufgebaut oder gibt es eine klare Strategie, die den/die Makler/Maklerin und die Kundinnen und Kunden zu einem festgelegten Ergebnis führt? Konzept schlägt Zufall! Man setzt sich ja morgens auch nicht ins Auto und fährt einfach mal drauf los, ohne zu wissen, wo man ankommt. Einige Maklerkolleginnen und -kollegen sind im Arbeitsalltag jedoch genau so unterwegs. Übrigens, genau die, die sich gerade über diese Zeilen hier aufregen.

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Ein klares Ziel setzen

Idealerweise ist der erste Schritt, darüber nachzudenken, wie das Unternehmen aussehen soll, wenn es verkauft wird. Klingt verrückt, hilft aber dabei, sich auf die wesentlichen Schritte zu fokussieren und diese zu planen. Es ist schon schwer genug, den täglichen Ablenkungen zu widerstehen. Besteht kein klares Ziel, ist man dem hoffnungslos ausgeliefert. Abends stellt man sich die Frage: „Wo ist nur der Tag geblieben?“ Und Wesentliches wurde mal wieder nicht erledigt. Was das Wesentliche ist, hängt davon ab, in welcher Phase sich der/die Makler:in aktuell befindet.

Drei Eigenschaften

Es gibt drei wesentliche Eigenschaften: Eine davon hilft schon, erfolgreich zu sein! Im Alltag einer Maklerin/eines Maklers geht es immer darum, Kundinnen und Kunden zu haben, verkaufen zu können und mit der richtigen Einstellung an die Dinge heranzugehen. Mal angenommen: der/ die Makler:in ist kein/e so gute/r Verkäufer:in, hat aber einen Weg gefunden, immer wieder neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen, wird er oder sie dennoch erfolgreich sein. Sei es durch ein Konzept, eine sympathische Art, ein bestimmtes Produkt, egal was: Die Kundinnen und Kunden werden kaufen. Besteht kein wirkliches Konzept zur Neukundengewinnung, der/die Makler:in ist aber ein/e tolle/r Verkäufer:in, werden darüber auch Neukunden gewonnen. Solche Personen werden automatisch weiterempfohlen. Das Gleiche gilt für jemanden mit der richtigen Einstellung, der motiviert und lösungsorientiert ist, Menschen bei finanziellen Angelegenheiten zu begleiten. Besteht jetzt eine Kombination aus den jeweiligen Eigenschaften, geht es richtig los.

Was hat das alles mit dem Thema in der Überschrift zu tun? Ich bin der Meinung ALLES! Wer es nicht schafft, diese Themen zu berücksichtigen, wird keinen Bestand oder keine Kundinnen und Kunden haben, die verkauft werden können und somit ist die Frage der Betreuung auch egal, weil es kaum jemanden zu betreuen gibt. Ich erwähne das hier, weil ein beachtlicher Teil von Makler:innen, die mit meinem Team in Kontakt stehen, genau diese Herausforderung haben. Daher ist der erste Schritt, dafür zu sorgen, etwas erfolgreich aufzubauen, was übergeben/verkauft werden kann.

Betreuung der Kundin/des Kunden zum Zeitpunkt der Nachfolge

Wie wird denn zum Zeitpunkt meiner Nachfolge der Kunde betreut? Das ist eine viel entscheidendere Frage als die, wie es bisher war. Das wissen wir zwar nicht zu 100 %, aber es gibt doch ganz klare Tendenzen, in welche Richtung es geht. Durch Corona wurde fast von einem Tag auf den anderen aufgezeigt: es geht auch ohne Hausbesuch oder Termin im Büro. Wie beschrieben, kommt es auf die Einstellung an. Es gab Makler:innen, die sich darauf fokussiert haben und damit erklärten, warum der Umsatz zurückgeht, andere haben festgestellt: „Ohne Fahrzeit, Stau etc. habe ich eine viel höhere Schlagzahl an Kundengesprächen am Tag (telefonisch/

digital)”, und konnten den Umsatz enorm steigern. Es ist also egal, ob die Kundin oder der Kunde vor Ort betreut wird oder nicht. Es hängt von der Einstellung und den Möglichkeiten der handelnden Personen ab. Das ist auch bei dem/der Nachfolger:in zu berücksichtigen. Wen wünscht man sich als Makler:in für seine Kundinnen und Kunden? Klar, eine/r, die/ der mit Menschen gut umgehen kann, erfolgreich ist und sich um alles kümmert. Von diesen Makler:innen haben wir auch schon zig Bestände übernommen und überraschend festgestellt: Auch da weist der Bestand im Schnitt weniger als zwei Verträge je Kundin/Kunden auf. Jetzt stellt sich doch die Frage: Was passiert mit einem Bestand, wenn ein/e solche:r Makler:in einen zusätzlichen Bestand in die Betreuung bekommt? Vermutlich erstmal nichts. Das ist nicht schlimm und kann sich aus Sicht des/der Bestandskäufers/-käuferin dennoch rechnen. Nur der/die Verkäufer:in, sollte das bei der Wahl der Nachfolgerin/des Nachfolgers bedenken.

Was ist die beste Lösung?

Klar, die gibt es nicht. Der stärkste Einfluss besteht, wenn geprüft wird, wo der Markt aktuell steht, wohin sich dieser zukünftig entwickelt und schließlich das eigene Geschäftsmodell darauf basierend ausgerichtet wird. Aktuell haben wir im Bereich Versicherung noch eine hybride Welt. Die Kundin oder der Kunde nutzt gerne digitale Möglichkeiten, möchte egal wann und von wo auf der Welt seine Themen lösen, mag es dennoch, mit einem Menschen darüber zu reden. Vor Ort oder telefonisch? Das hängt aktuell noch von der Kundin oder dem Kunden, dem Produkt und wie er/sie es bisher gewohnt war, ab. Eben auch so, wie man es früher gewohnt war, im Buchhandel ein Buch zu bestellen oder sogar eine DVD in einer Videothek auszuleihen.

Wir sind davon überzeugt, dass der einzige Weg, bestehen zu bleiben, nur dann funktioniert, wenn das Unternehmen auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ausgerichtet wird. Daher bieten wir auch alle Wege der Beratung an, vor Ort, telefonisch und digital. Dabei erkennen wir ganz klar, dass der Anteil des Digitalen zunimmt. Das macht nicht nur die Kundin/den Kunden zufrieden, es bedeutet auch, dass ein gekaufter Bestand wertvoller wird. Das ist am besten für die Bestandsverkäuferin/den Bestandsverkäufer selbst, denn sie/er erzielt einen besseren Preis.

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Am 22.07.2021 wurde das Gesetz zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts verkündet. Die Reform tritt in wesentlichen Teilen am 01.07.2023 in Kraft, weshalb schon jetzt ein genauerer Blick auf die Reformregelungen sinnvoll ist.

Sinnvolle Zusammenführung und Vereinheitlichung

Eine Zusammenführung des bislang im BGB und in 16 Landesstiftungsgesetzen recht zersplitterten Stiftungsrechts in das BGB war überfällig. Rechtsunsicherheiten im Hinblick auf etwaige Nichtigkeiten einzelner Regelungen der Landesstiftungsgesetze wegen Verstoßes gegen Vorgaben des BGB werden beseitigt. Die unterschiedliche Anwendung der verschiedenen Aufsichtsbehörden wird sich dadurch verbessern. Zum 01.01.2026 wird zudem ein Stiftungsregister eingeführt.

Auswirkungen schon jetzt („Vorwirkung“)

Die erst 2023 in Kraft tretenden Regelungen interessieren schon jetzt. Denn es ist zu berücksichtigen, dass die Neuregelungen gemäß der Gesetzesbegründung das heute schon geltende Stiftungszivilrecht wiedergeben. Sie sind daher schon jetzt bei der Rechtsanwendung zu beachten. Zentral ist stets die Frage und Auslegung, welche Pflicht eine Stiftung in Bezug auf den Kapitalerhalt trifft bzw. welche Kapitalanlage erlaubt ist. Die landesstiftungsrechtlichen Regelungen können nunmehr nach dem Bedeutungsgehalt der stiftungsrechtlichen Grundprinzipien, welcher nach bundesrechtlich einheitlicher Meinung definiert wird, ausgelegt werden. Von daher gibt es eine Vorwirkung des neuen Stiftungsrechts.

Kapitalerhalt oder Verbrauch

Die typische Stiftung ist die Stiftung, die auf unbestimmte Zeit errichtet wurde (sogenannte „Ewigkeitsstiftung“). Hier besteht das Stiftungsvermögen aus dem Grundstockver-

Auswirkungen der Reform für die Praxis

mögen und ihrem sonstigen Vermögen (§ 83 b Abs. 1 BGB n. F.). Zum Grundstockvermögen gehören:

• das gewidmete Vermögen,

• das der Stiftung zugewendete Vermögen, das vom Zuwendenden dazu bestimmt wurde, Teil des Grundstockvermögens zu werden (Zustiftung) und

• das Vermögen, das von der Stiftung zu Grundstockvermögen bestimmt wurde (§ 83 b Abs. 2 Ziffer 1 bis 3 BGB n. F.).

Wichtig: Nur das Grundstockvermögen ist ungeschmälert dauerhaft zu erhalten (§ 83 c Abs. 1 Satz 1 BGB n. F.). Der Stiftungszweck ist mit den Nutzungen des Grundstockvermögens zu erfüllen (§ 83 c Abs. 1 Satz 2 BGB n. F.). Im neuen Recht werden keine Vorgaben gemacht, welche Form der Vermögensanlage zulässig ist. Das Gesetz regelt keine bestimmte Aktienquote, damit eine Vermögenserhaltung gesichert ist.

Organhaftung

Die Rechtsstellung der Stiftungsorgane ergibt sich bislang nur über Verweisungen in das Vereinsrecht durch § 86 BGB. Künftig enthält das Stiftungsrecht selbst in den §§ 84 - 84c BGB-neu grundlegende Regelungen zu den Stiftungsorganen, ihren Rechten und Pflichten, der Beschlussfassung und Notmaßnahmen bei fehlenden Organmitgliedern. Das Mitglied eines Stiftungsorgans hat bei der Führung der Geschäfte der Stiftung die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsführers einzuhalten (§ 84 a Abs. 2 BGB n. F.). Eine Pflichtverletzung liegt nicht vor, wenn das Mitglied des Organs bei der Geschäftsführung unter Beachtung der gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorgaben vernünftiger-

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weise annehmen durfte, auf der Grundlage angemessener Informationen zum Wohle der Stiftung zu handeln (sog. Business Judgement Rule). Wenn jedoch mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ein Verlust aus einer Investition zu befürchten ist oder tatsächlich keine Prognosen im Bezug auf einen positiven oder negativen Ausgang abgegeben werden können, darf diese Kapitalanlage nicht vorgenommen werden. Möglich ist dann ein Schadensersatzanspruch wegen einer unzulässigen Anlage des Stiftungsvermögens gem. § 280 Abs. 1 BGB.

Exkurs – Haftung gegenüber der Stiftung wegen Falschberatung

Eine beratende Bank muss über ihren Vertragspartner so weit im Bilde sein, dass sie dessen Rechtsform und Spezifika kennt und bei der Anlageempfehlung beachtet. Das OLG Frankfurt am Main hat in seinem Urteil vom 28.01.2015 – 1 U 32/13 den der Bank zukommenden Pflichtenkreis erweitert, da der für den Kapitalstock geltende Vermögenserhaltungsgrundsatz von ihr zu beachten ist. Einer Stiftung, die aus stiftungsrechtlichen Gründen die Minderung ihres Kapitalstocks durch Anlagegeschäfte nicht riskieren darf, darf die anlageberatende Bank grundsätzlich keine den Kapitalstock der Stiftung reell gefährdende Investition empfehlen.

Sonderfall – Verbrauch von Grundstockvermögen

ausnahmsweise zulässig

Gemäß § 83 c Abs. 2 BGB n. F. kann durch Satzung bestimmt werden, dass die Stiftung einen Teil des Grundstockvermögens verbrauchen darf. In einer solchen Satzungsbestimmung muss die Stiftung verpflichtet werden, das Grundstockvermögen in absehbarer Zeit wieder um den verbrauchten Teil aufzustocken. Nach Absatz 3 kann durch

Praxistipp

Liegt – wie im Regelfall – eine Ewigkeitsstiftung vor, ist genau zu prüfen, was alles zum Grundstockvermögen gehört, da sich der Kapitalerhaltungsgrundsatz nach § 83 Abs. 1 Satz 1 BGB n. F. nur auf das Grundstockvermögen beschränkt. Die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes aus einer Investition ist von den Stiftungsorganen vor der Anlageentscheidung zu prüfen, auch ob eine Prognose im Bezug auf einen positiven oder negativen Ausgang abgegeben werden kann. Sollten der Stiftung Verluste im Zusammenhang mit Kapitalanlagen entstanden sein, ist stets auch die Möglichkeit von Schadensersatzansprüchen der Stiftung wegen Falschberatung und/oder fehlerhafter Information gegen Dritte zu prüfen, sollte das Investment auf einer Beratung und/oder Information durch Dritte basieren.

Landesrecht vorgesehen werden, dass die nach Landesrecht zuständigen Behörden auf Antrag einer Stiftung für einen bestimmten Teil des Grundstockvermögens eine zeitlich begrenzte Ausnahme von Absatz 1 Satz 1 zulassen können, wenn dadurch die dauernde und nachhaltige Erfüllung des Stiftungszwecks nicht beeinträchtigt wird.

Verbrauchsstiftung

Die Stiftung wird in der Regel auf unbestimmte Zeit errichtet, sie kann aber auch auf bestimmte Zeit errichtet werden, innerhalb derer ihr gesamtes Vermögen zur Erfüllung ihres Zwecks zu verbrauchen ist (Verbrauchsstiftung), so geregelt in § 80 Abs. 1 Satz 2 BGB n. F.). Bei einer Verbrauchsstiftung besteht das Stiftungsvermögen aufgrund der Satzung nur aus „sonstigem Vermögen“ (§ 83 b Abs. 1 Satz 2 BGB n. F.). Im Unterschied zum „Grundstockvermögen“ ist das „sonstige Vermögen“ nicht zu erhalten.

Wechsel von Ewigkeitsstiftung in Verbrauchsstiftung

Wenn der Stiftungszweck nicht mehr dauernd und nachhaltig erfüllt werden kann, kann durch Satzungsänderung der Stiftung ein anderer Zweck gegeben oder der Zweck der Stiftung erheblich beschränkt werden. Die Voraussetzungen des § 85 Abs. 1 Satz 1 Nummer 1 liegen insbesondere vor, wenn eine Stiftung keine ausreichenden Mittel für die nachhaltige Erfüllung des Stiftungszwecks hat und solche Mittel in absehbarer Zeit auch nicht erwerben kann. Eine auf unbestimmte Zeit errichtete Stiftung kann dann durch Satzungsänderung in eine Verbrauchsstiftung umgestaltet werden, indem die Satzung um Bestimmungen nach § 81 Absatz 2 ergänzt wird (§ 85 Abs. 1 Satz 4 BGB n. F.).

Stiftungsregister

Bereits vor dem 01.01.2026 entstandene Stiftungen müssen bis zum 31.12.2026 zur Eintragung in das Register angemeldet werden. Sämtliche Stiftungen müssen ab dann ihren Namen mit einem Rechtsformzusatz führen, und zwar Ewigkeitsstiftungen den Zusatz „eingetragene Stiftung“ oder „e. S.“ und Verbrauchsstiftungen den Zusatz „eingetragene Verbrauchsstiftung“ oder „e. VS.“. Zukünftig wird für den Rechtsverkehr klar sein, ob tatsächlich eine rechtsfähige Stiftung gegeben ist oder es sich um eine andere Rechtsform handelt. Mitunter bezeichnen sich gemeinnützige GmbHs als Stiftung und eingetragene Vereine als „Stiftung e. V.“.

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Peter A. Gundermann Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht TILP Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Und dann kommt der Sachverständige

Bei der Schadensabwicklung trennt sich die Spreu vom Weizen. Das gilt vor allem in der Gewebeversicherung. Denn hier geht es um viel Geld. Also sollte man hier bestens aufgestellt sein. Wie man Beratungsfehler vermeidet, Angriffsflächen der Kunden reduziert und ein gutes Geschäftsfeld definiert, das erklären drei Experten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Michael Stock, Vertriebsleiter beim Digitalversicherer andsafe versteht das Gewerbegeschäft wie kaum ein anderer in seiner Position. Und mit andsafe stehen sie im KMU Geschäft extrem gut da. Aber wie sieht es mit Ausschreibungen aus? Konrad Hahn, Geschäftsführer der gvp, war lange Zeit selbst Makler und ist jetzt Experte bei der Regulierung von Großschadensereignissen. Er musste als Makler viele Fehler machen und hätte sich früher einen Experten, wie er heute einer ist, an seiner Seite gewünscht. Und last but not least haben wir mit Hermann Hübner, einen Vorstand des Maklerverbunds VEMA, dem selbst Mitbewerber neidlos die beste Gewerbeexpertise bescheinigen. Nicht zuletzt wegen der VEMA-eigenen Klauselbögen zum Kunden- und Maklerschutz. Aber in Unterkonnersreuth ist man auf dem Land. Und da ist man einfach etwas... sagen wir mal zurückhaltender. Aber aufgepasst: In der Kürze liegt die Würze. Kaum ein finanzwelt-Roundtable war für mich lehrreicher, interessanter und gleichzeitig witziger. Denn irgendwie brannten immer irgendwelche Sägewerke.

Konrad Hahn

Geschäftsführer

gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung mbH

finanzwelt: Meine Lieblingsfrage vorweg: Wie werde ich Gewerbemakler und kann das theoretisch jeder?

Hermann Hübner» Zunächst ist es wichtig, dass man die Zielgruppe und die Gewerbebetriebe, die man versichern möchte, auch versteht. Wenn ich zum Zimmermann hingehe und nicht weiß, was ein Hobel ist, würde der mich nicht ernst nehmen. Das eine ist, das Berufsbild zu verstehen und davon kann ich ableiten, welche Risiken er überhaupt hat. Dann kann ich auch einen adäquaten Versicherungsschutz übernehmen. Ich gehe davon aus, dass die kleingewerblichen Betriebe, was 90 % der Risiken ausmacht, jeder gute

Versicherungsmakler auch vermitteln kann. Bei Großbetrieben ab 500 bis 1.000 Mitarbeitern ist eine hohe Expertise notwendig. Das merken aber auch sehr schnell die Kunden. Wenn Du die Fähigkeiten und Kennnisse nicht hast, dann wirst Du beim Kunden auch nicht landen.

Michael Stock» Man sollte sich auf ein paar wenige Zielgruppen konzentrieren. Denn ich brauche erst mal die Expertise, damit der Kunde mir die Kompetenz auch abnimmt, denn die Gewerbekunden warten nicht unbedingt auf einen. Es gibt viele Mitanbieter, da muss man versuchen herauszustechen. Hierbei kann man sich auf unterschiedli-

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che Zielgruppen konzentrieren und nach Umsatzpotenzial, nach geografischen Merkmalen oder nach mir vertrauten Betriebsarten selektieren. Hier findet jeder Makler seine Lücke. Mehr als ein bisschen Marketing, Verständnis für die Zielgruppe, die man sich ausgesucht hat und für deren gewerblichen Bereich, braucht es erst einmal nicht. Bei vielen Maklern befinden sich außerdem ungehobene Schätze im Bestand, die entdeckt werden wollen. Je größer die Geschäfte werden, desto komplexer wird es dann aber auch. Hier sollte man eine ausgeprägte Expertise mitbringen oder mit entsprechenden Fachleuten kooperieren.

Konrad Hahn» Das kann ich alles unterstreichen. 20 Jahre war ich für einen mittelständischen Makler als Kundenbetreuer tätig. Sie müssen vom Geschäft Ihres Kunden etwas verstehen. Wenn Sie z. B. ein Sägewerk versichern wollen, dann müssen Sie mitreden können. Wenn der 100.000 Festmeter im Jahr einschneidet, müssen Sie wissen, ob das viel oder wenig ist. Ist das ein großer, ein Mittelständler oder ein kleiner Familienbetrieb? Der Kunde erwartet, dass Sie sein Geschäft verstehen, dass Sie mitreden können, dass Sie ein Gespür für die Branche haben und ausreichend über passende Versicherungsprodukte Bescheid wissen. Das ist für jeden Gewerbetreibenden ein Selbstverständnis an Anspruch an seinen Makler.

finanzwelt: 100.000 Festmeter ist meines Wissens ein Großer, oder?

Hahn» Ja richtig, das ist eher schon ein Größerer.

finanzwelt: Herr Hübner, 90 % der Gewerbekunden sind eher kleine Firmen, sagten Sie eben. Bei denen ist sicherlich die Hätte aller KMU-Tarife „von der Stange“. Die andere Hälfte dürfte sich nur mit Anpassungen oder Ausschreibungen fachgerecht policieren lassen. Ist nicht gerade letzteres sehr fehleranfällig, gerade für Anfänger?

Hübner» Die Rechnung wird ja immer erst hinterher bei Schaden aufgemacht. Aus meiner Erfahrung als Makler es ist so: Wenn Du einen Schaden hast, sind die Trümpfe immer beim Versicherer. Da kommen so nacheinander die Themen auf den Tisch wie: unterversichert, Voraussetzungen für Neuwertspitze oder ist es überhaupt eine versicherte Sache? Dann muss ein Sachverständiger vom Versicherer tätig werden. Da musst Du Dich auskennen, um bei den Regulierungsgesprächen dahinter einen Haken machen zu können. Deswegen haben wir in der gewerblichen Sachversicherung unsere Klauselbögen geschaffen. Der Versicherer kann maximal 20 % kürzen, wenn es z. B grob fahrlässige Obliegenheitsverletzungen gab. Oder ich kann mir selbst einen Sachverständigen nehmen, den der Versicherer zu zahlen hat. Allein damit habe ich schon mal einen guten Versicherungsschutz für den Kunden. Unter den Anbietern, die gute Versicherungslösungen bieten, kann ich mir die Preise einholen und den für den Kunden passenden Versicherer raussuchen.

finanzwelt: Auf die Klauselbögen kommen wir noch zu sprechen. Eine gute Sache. Michael, macht Ihr mit andsafe eigentlich auch Ausschreibungen?

Stock» Das ist eine absolut berechtigte Frage, weil wir im gewerblichen Bereich sehr zielgruppenorientiert sind. Was die Ausschreibungen angeht, haben wir lernen müssen, dass es sehr uneinheitlich am Markt zugeht. Das ist für einen digitalorientierten Versicherer wie uns, der auf einfache Abläufe ausgerichtet ist, natürlich schwieriger. Wir können nicht an allen Ausschreibungen teilnehmen. Daher sind selbst strukturierte Systeme, wie Thinksurance, wo du zwar eine Grundstruktur vorfindest, aber der Makler trotzdem noch die Möglichkeit hat, mittels Formularen handschriftlich Informationen zu ergänzen, nicht immer einfach zu bedienen. Den Vorteil im digital besser greifbaren Massengeschäft können wir bei den Ausschreibungen nicht ausspielen. Je größer und komplexer so ein Betrieb wird, desto individueller muss die Risikoanalyse durchgeführt werden. Ja, wir nehmen an Ausschreibungen teil, stoßen hier aber an unsere Grenzen.

finanzwelt: Wie ist da Ihre Erfahrung?

Hahn» Wir haben zwei Standbeine, das eine sind Ausschreibungen oder mal eine Versicherungsanalyse für ein Unternehmen, und das zweite Standbein ist das Schadensmanagement. Letzteres hat enorm an Bedeutung zugenommen. Sagen wir, der vorhin erwähnte Sägewerksbetrieb wäre abgebrannt. Selbst wenn er gut versichert war, heißt es noch lange nicht, dass der Versicherer mit dem Koffer voller großer Euro-Scheine ankommt. Da muss man sehr genau die Spielregeln kennen. Das heißt auch, dass man die Stellschrauben an den richtigen Punkten ansetzen können muss, so dass der Unternehmer im Schadensfall nicht über den Tisch gezogen wird. Nach unseren Erfahrungen kämpfen die Versicherer in der Abteilung Großschaden mit relativ harten Bandagen. Es wird deutlich mehr als noch vor zehn Jahren bei der Abwicklung hingeschaut, um ja keinen Euro zu viel auszuzahlen.

finanzwelt: Umso wichtiger ist es, dass man ein ordentliches Versicherungsprodukt hat, oder?

Hahn» Ja, das erleichtert die Schadensfallabwicklung ganz enorm. Typische Angriffsflächen sind Unterversicherung, verletzte Obliegenheiten, Beitrag zu spät überwiesen oder eine grobe Fahrlässigkeit, die im Raum steht. Dann ist der Ärger vorprogrammiert. Eine gute Beratung und eine passende Versicherungslösung ist ein guter Ausgangspunkt für eine vernünftige Schadensregulierung. Aber auch die Auswahl des Versicherers selbst ist wichtig. Auch wenn Sie sagen, ich habe ein gutes Produkt: bei der Schadensabwicklung trennt sich die Spreu vom Weizen bei den Versicherern.

finanzwelt: Ich war neulich bei der Pressekonferenz eines großen Versicherers, dem hat die Flutkatastrophe im

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Ahrtal die Bilanz verhagelt. Ist das beim Großschadenereignis nicht eher das Thema des Rückversicherers?

Mich wundert es, dass man da mit so harten Bandagen kämpft. Aber wo fängt ein Großschaden an?

Hahn» Die Schäden, die wir betreuen, sind Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, sprich ab 200.000 Euro aufwärts, die abgebrannt sind, bis hin zu einem Großbetrieb von 25 Mio. Euro. Schaden eines metallverarbeitenden Betriebes. Aber ein Großschaden ist bei jedem Versicherer anders definiert, die Schadensabwicklung geht spätestens ab einer halben Million Euro in die Großschadensabteilungen. Und da kämpft man um jeden Schaden. Und das – wie gesagt – mit harten Bandagen.

finanzwelt: Okay, das ist dem Versicherer nicht zu verdenken. Aber wer gut beraten und den VEMA Klauselbogen hat, der sollte gut gewappnet sein. Wie groß ist das Potenzial im Gewerbemarkt für versierte Sachmakler, hier tätig zu werden?

Hübner» Wir haben keine Gründungswelle und wir haben keine Betriebe, die unversichert sind. Und es gibt einen Verdrängungswettbewerb. Idealerweise wirst Du empfohlen und bist dem Kunden sympathisch. Wenn Du dann mit

Sachkenntnis überzeugen kannst und dem Kunden ein besseres Produkt oder bei gleicher Leistung Geld einsparst, dann kriegst du den Zuschlag. Aber ein Wachstumsmarkt an sich ist das nicht. Man ist wie gesagt im Verdrängungswettbewerb.

Stock» Für einen Neueinstieg in den Gewerbemarkt bieten sich dem Makler ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Auch dies war eine wichtige Überlegung und Erkenntnis bei unserer Produktentwicklung. Ich habe jetzt ad hoc keine aktuellen Zahlen, was Neugründungen in Deutschland betrifft. Während der Gründung von andsafe gab es 2018 rund 430.000 Gewerbeneugründungen und rund 3,1 Mio. Kleinstunternehmen. In diesem Segment haben wir unsere Zielgruppen genau definiert und wollen in diesem kleineren Gewerbegeschäft erfolgreich sein. Unsere zielgruppenorientierten Produkte eignen sich daher auch als Einstieg für ungeübte Gewerbemakler. Gleichzeitig erreichen wir dadurch eine Ergänzung zu den Provinzial Produkten und Vertriebswegen. Wir haben unsere Produkte konsequent auf diese Zielgruppe ausgerichtet und haben mit Alleinstellungsmerkmalen, wie unserer Mischbetriebslogik, bereits eine Vorreiterrolle im deutschen Versicherungsmarkt übernommen. Auch die Tatsache, dass wir die Betriebs-

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haftpflicht ohne Sublimits entwickelt haben, erlaubt es selbst dem ungeübten Gewerbemakler, andsafe Produkte haftungssicher zu vermitteln. Darüber hinaus bedienen wir verschiedene Produkterweiterungen bei Top Partnern und haben auch den BHV Klauselbogen der VEMA gezeichnet.

finanzwelt: Dann macht es ja die Masse, oder?

Stock» Genau. Wenn wir über einen kleinen Soloselbständigen oder einen Existenzgründer reden, kommen am Ende 150 bis 200 Euro Prämie raus – das muss prozessoptimiert laufen. Ansonsten steht der Makler jedes Mal vor der Frage, will ich dafür überhaupt eine Beratungshaftung übernehmen? Dies wird durch unsere schnelle Verbreitung und unser Wachstum bestätigt. Dadurch sind unsere Produkte für viele, auch ungeübte Gewerbemakler, sehr interessant.

finanzwelt: Aber wie erwähnt. Die richtigen Herausforderungen für den Makler kommen im Schadensfall? Kann ich einen Schadensfall im Gewerbe auch korrekt abwickeln? Wie gut sind die Makler hier aufgestellt und informiert?

Stock» Eigentlich ja. Aber die wichtigste Aufgabe des Versicherungsmaklers, um hier gut aufgestellt zu sein und eben

nicht die VSH in Anspruch nehmen zu müssen, ist die gute Beratung bei der Angebotsfindung und korrekte Schadenmeldung. Man hat eine Risikoanalyse gemacht, ein passendes Produkt für den Kunden gefunden – und das idealerweise ohne Versicherungslücken. So ein Bedingungswerk ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Werk und mitunter gerne mal 180 Seiten lang. Jeder, der sich das komplett angetan hat, weiß, dass es in den 180 Seiten an einigen Stellen Interpretationsspielraum gibt. Davon kann im Schadensfall viel abhängen. Man sollte sich als Makler im Fall der Fälle nicht überschätzen. Dann lieber einen erfahrenen Netzwerkpartner oder Dienstleister einbinden, die einen in der Schadensabwicklung begleiten. Dieser Schaden für Kunde und Makler kann am Ende sehr viel größer sein als eventuelle Kosten für unabhängige Experten. Bei kleineren Geschäften wird das jeder Makler allein begleiten können. Hübner» Die VEMA hilft ihren Maklern in solchen Situationen stets mit Rat und Tat, wenn es mal eskaliert. Aber man muss eben im Vorfeld auch seine Hausaufgaben gemacht haben, sonst ist alle Hilfe umsonst.

Hahn» Ich habe Erfahrung aus 20 Jahren Tätigkeit für einen Versicherungsmakler. Da gab es nur zwei Großschadensfälle. Es waren zwei Sägewerke, die abgebrannt sind. Beim zweiten Fall hatte ich also schon Erfahrungswerte, aber es war mitnichten der Fall, dass man sich bei seiner Schadensfallabwicklung auf einer Routine ausruhen konnte. Man übt ansonsten mit dem Kunden, plakativ gesagt, und das nicht unbedingt zu dessen Vorteil. Großschäden nehmen zu. Wir beschäftigen uns ausschließlich damit. Wir bringen hier eine gewaltige Expertise mit. Ähnlich wie Herr Hübner und die VEMA, die aus ihren Schäden gelernt haben und deshalb den Klauselbogen entwickelt, angepasst und optimiert haben, sind wir auf die harten Bandagen der Versicherer vorbereitet. Weil wir wissen, was im Schadensfall die Angriffsflächen sind. Also, keine Angst vor dem Sachverständigen.

Stock» Je besser Du als Makler bei der Risikoerfassung gearbeitet, nach passenden Lösungen geschaut und geeignete Produkte verglichen hast, desto einfacher wird es in der Abwicklung. Aber wenn ein Großschadensregulierer dazu kommt, ist das ein ganz anderer Schnack. Die Vorgehensweise ist deutlich stringenter. Die Komplexität hängt auch nicht immer nur von der Größe des Schadens ab. Diese Situation muss man als Makler richtig einschätzen und auf entsprechende Profis wie Herrn Hahn oder einem spezialisierten Dienstleister wie die VEMA zurückgreifen. Hahn» Wir können nicht viel, aber was wir können, das können wir gut. Das Schadensmanagement in allen Segmenten vom Ahrtal bis zu den 98 % Brandschäden, die bei uns anfallen. Übrigens deswegen so viel Brandschäden, weil die durch die Zeitungen bekannt werden und grundsätzlich doch einen größeren Schaden darstellen als Leitungswasserschaden. Das kann mitunter auch ein größerer sein, aber davon erfährt man in der Regel nichts aus den Medien. In

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meiner Anfangszeit hätte ich mir schon einen Experten an meiner Seite gewünscht, der wie wir inzwischen mit dem Versicherer auf Augenhöhe arbeitet. Denn alle relevanten Versicherungen von A bis Z, also von einer Allianz bis zur Zurich, haben Großschadensabteilungen. Ab einer gewissen Größenordnung schicken die ihre Großschadensregulierer, und die sind mit allen Wassern gewaschen. Nicht unsympathisch, aber eben Profis, die einen Auftrag haben. Und der lautet nicht: ich geb‘ dem Kunden möglichst viel Geld, sondern der hat bestenfalls die Maßgabe, bedingungskonform zu regulieren. Und das heißt was? 80 % sind klar, aber 20 % sind auslegbar. Und ob der Versicherer das zugunsten des Kunden auslegt? Nun ja...

finanzwelt: Was kann ein Makler für seinen Kunden im Schaden tun, um die Abwicklung zu beschleunigen? Hahn» Wir werden vom Kunden oft angesprochen, warum das denn so lange dauert. Aber das haben wir nicht immer in unserer Hand, oft muss man sich auch die Zeit nehmen, wenn es ggf. gerade viele Schadensfälle gibt. Wir haben die verschiedensten Fälle, dass ein Kunde, wenn die Feuerwehr noch auf dem Sägewerk beim Löschen ist, schon den Makler einschaltet. Oder im anderen Extrem, weil er die Rückfragen der Versicherer nicht beantworten kann, erst nach einigen Monaten den Makler kontaktiert. Es passiert auch, dass ein Kunde mit seiner Versicherung direkt verhandelt hat, er aber unzufrieden mit dem Ergebnis ist, so dass wir dann doch noch gefragt werden. Man muss da schon aufpassen, weil es da auch Schlitzohren gibt. Wir schauen drauf, wenn der Kunde das Angebot der Schadensregulierung bekommt, dass auch alles korrekt für ihn gelaufen ist. Wir helfen auch dabei, die notwendigen Nachweise zu erbringen, Rechnungen über Instandsetzung oder Neubau etc. Und da muss man schon gut aufgestellt sein.

finanzwelt: Wie sieht es mit dem Verhältnis Großschäden und normale Schäden aus? Wie oft muss ich mich als Makler damit auseinandersetzen?

Hübner» Schäden ist Tagesgeschäft. Die Frage ist, wo beginnt der Großschaden. Der Ärger kann schon mit Schäden ab 500 Euro beginnen. Von daher ist es schwer zu definieren, was sind komplexe Schäden. Auch ein kleinerer Schaden von 5.000 Euro kann richtig aufwendig werden.

Stock» Als Versicherer stellt sich ja zunächst die Frage, ob man überhaupt einen Vermittler dazwischen hat. Oft läuft die Abwicklung deutlich besser, wenn noch ein Makler dazwischen ist, weil der die Dinge besser versteht und zwischen Kunde und Versicherungsunternehmen vermitteln kann. Wenn man direkt mit dem Kunden kommuniziert, kann es bereits zu Komplikationen kommen, weil durch fehlende Expertise eine falsche Erwartungshaltung entsteht.

Auf Deine Frage, Lenard: Wir sind jetzt drei Jahre im Geschäft und hatten bisher ein Großschadenereignis. In der Schadensabwicklung unterstützen uns erfahrene Dienst-

leister und wir greifen bei Bedarf auch auf unseren Mutterkonzern zurück. Je komplexer und größer die Schäden werden, desto sensibler muss damit umgegangen werden. Hier ist eine sach- und auch kundengerechte Abwicklung unabdingbar. Dies kann für ein junges, digitales Start-up eine echte Herausforderung darstellen. Daher greifen wir auf erfahrene Profis zurück.

Hahn» Mir ist es lieber, ich habe den Versicherer direkt am Tisch, als Dienstleister. Wenn deren Schadensregulierer eine Zusage vor Ort machen, dann gilt die auch. Dienstleister haben meist keinen oder nur wenig Verhandlungsspielraum. Das erschwert und verzögert unnötig die Regulierung. In dem Zusammenhang würde mich mal Ihre Erfahrung mit Ihrem externen Regulierer aus der Schweiz interessieren

Stock» Das ist ein alteingesessener Schadensregulierer. Die haben namhafte Versicherer schon viele Jahren betreut. Wir haben gute Erfahrungen mit denen gemacht. Auch wenn es mal etwas länger dauert. Entscheidend ist der Umgang mit dem Kunden und dass der Schaden grundsätzlich mit einer positiven Regulierung für den Kunden abgewickelt werden kann. Für uns war das ganz wichtig, da es hier durchaus nachvollziehbare Vorbehalte gegen junge Versicherungsunternehmen gibt. Günstig und schnell können sie, eine professionelle Schadenabwicklung wird jedoch gerne mal angezweifelt. Als Start-up können wir sicherlich noch einiges verbessern. Im Rahmen der Schadensabwicklung fallen jedoch keine negativen Vorgänge auf. Darauf sind wir stolz.

finanzwelt: Hat man als Makler, Pool oder Verbund einen gewissen Einfluss darauf, dass eine Schadensabwicklung eher zugunsten des Kunden getätigt wird? Kann der Verband, Pool oder Makler sein vertriebliches Gewicht in die Waagschale werfen?

Hübner» Kulanzzahlungen, d. h., dass ein Versicherer einen klar unversicherten Schaden reguliert, gibt es in der Praxis nicht mehr. Etwas anderes ist es mit Vergleichen. Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Da kann man für seine Kunden gut mit den Versicherern verhandeln. Wichtig aber auch hier, dass die Deckung beim Versicherer stimmt. Hier spielen wir Makler schon eine Vermittlerrolle. Der Versicherer wird aber niemals einen nicht versicherten Schaden bezahlen.

Hahn» Für uns ist das auch klar. Wir reden auch schon mal über eine kaufmännische Lösung mit dem Versicherer. Der will ja seine Kunden auch nicht verprellen. Aber einen nicht versicherten Schaden zu regulieren geht nicht.

finanzwelt: Der Versicherer muss ja auch sein Kollektiv schützen, das ist ganz legitim. Mir geht es um die Grenzfälle. Aber besser noch, man hat vorab seine Hausaufgaben gemacht und zum Beispiel mit dem Klauselbogen der VEMA gearbeitet. Herr Hübner, erklären Sie doch noch mal, was es mit den Klauselbögen so auf sich hat. Hübner» Wenn man z. B. die Sachsparten betrachtet, dann

finanzwelt 06 | 2022 44 VERSICHERUNGEN | ROUNDTABLE

sieht man, dass es immer die gleichen Problemfelder sind, warum größere Versicherungsschäden nicht oder nur teilweise bezahlt werden. Grobe Fahrlässigkeit, Unterversicherung und so weiter. Und dann kommt der Sachverständige... Oh je... Wir haben Regelungen, die für den Kunden die Sicherheit bieten und die Haftung des Maklers minimieren. Diese sind in den Klauselbögen enthalten. Wenn ein Versichererwechsel ansteht, muss ja der Makler die erwähnten 180 Seiten der Versicherer vergleichen, um für den Kunden das bessere Angebot zu finden. Kaum zu schaffen, oder? Oder es greift die Besserstellungsklausel aus der vorigen Versicherung. Gerade bei gewerblichen Betrieben gibt es viele Dinge zu beachten, die nicht automatisch in den Bedingungen der GdV sind. Da werden auch viele Dinge aus der Praxis heraus aufgeschrieben, welche die Arbeit des Maklers extrem erleichtern. Es müssen alle möglichen Risiken mit vermerkt sein, damit sie in Schadensfall auch berücksichtigt werden können. Denn was nicht versichert ist, kann nicht ausbezahlt werden. Wir bemühen uns den Spruch ‚wenn man die Versicherung braucht, zahlt sie nicht‘ stets zu widerlegen.

Stock» Du hast als Makler ja nicht viele Möglichkeiten bei der Angebotsfindung. Man kann alles manuell machen oder auf Tools zurückgreifen. Irgendwann stößt man jedoch schnell an seine Grenzen. Je spezieller es wird, desto mehr Lücken kann der Versicherungsschutz aufweisen.

Vergleicht man die vorhandenen Produkte am Markt und kann z. B. mit dem Klauselbogen der VEMA die angebotenen Produkte auf die Bedürfnisse der Zielgruppen anpassen, genießt man als Makler und Kunde eine ganz andere Sicherheit im Schadenfall. Wir versuchen, mit unseren digitalen Produkten die Quadratur des Kreises und stoßen dadurch an unsere Grenzen. Alles, was bei uns im Focus ist, wie Prozessoptimierung, Geschwindigkeit, Digitalisierung und ein möglichst umfängliches, aber gleichzeitig einfaches Produkt für unser Zielgruppe zu finden. Alles das macht es schwieriger, unsere digitalisierten Produkte zu individualisieren. Klauselbögen sind die professionelle Weiterentwicklung der Zielgruppenorientierung und bieten im Schadenfall Sicherheit für Makler und Kunden. Daher haben wir uns sehr früh entschieden, insbesondere auch den BHV Klauselbogen der VEMA zu zeichnen.

Hübner» Es gibt sicher Situationen, wo ein normales Versicherungsprodukt ausreicht, aber sobald eine spezielle Situation entstehen könnte, dann kommen wir ohne den Klauselbogen nicht aus. So können wir aber das Maximum an Sicherheit und Transparenz für Versicherer Makler und Kunde bieten.

finanzwelt: Vielen Dank. Ich habe heute viel gelernt. Auch fürs Leben. In Zukunft vermeide ich jedenfalls Sägewerke. Die scheinen mir zu oft in Flammen aufzugehen. (lvs)

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Ruinöses Potenzial

Einmal ist keinmal oder – noch schlimmer – Laissez-faire geht in der Wirtschaft überhaupt nicht. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass die Entscheidungen von Verantwortlichen genau die falschen sind. Um sie und damit das Unternehmen selbst vor Haftungsansprüchen zu schützen, gibt es die D&O-Versicherung. Angesichts zunehmender Geschäftsrisiken – etwa durch Cyber oder ESG – ist diese Versicherungssparte jedoch in schwerstes Fahrwasser geraten.

Eines der größten gewerblichen Risiken ist zweifellos die Managerhaftung. Denn sie kann ganze Unternehmen zerstören. Und beileibe nicht nur große Unternehmen. Im Fokus stehen auch kleinere Betriebe, Vereine und sogar Ehrenamtliche. Und der Ausblick der Allianz ist alles andere als beruhigend. Ein Warnsignal für Gewerbemakler. Die COVID-19-Pandemie hat ein äußerst volatiles und unsicheres Umfeld für Unternehmen geschaffen, das zu einer Vielzahl neuer oder erhöhter Risiken für Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte (Directors & Officers/D&O) führt und die Situation auf dem ohnehin bereits angespannten D&O-Versicherungsmarkt weiter verschärft, so die neue Studie „Directors and Officers Insurance Insights 2021“ von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Steigende Insolvenzrisiken, wachsende Bedrohungen der Cybersicherheit und eine anhaltend hohe Zahl von Aktionärs-Sammelklagen gehören zu den Hauptrisiken, für die Unternehmensorgane haftbar gemacht werden können. Im Jahr 2021 mussten Unternehmen und ihr Management auch vor „ereignisgetriebenen Rechtsstreitigkeiten“ auf der Hut sein. Auslöser sind hier denkbar vielfältig – es kann ein tragischer Industrieunfall sein, aber auch ein als unzureichend wahrgenommenes Diversity-Management, eine schlechte Nachhaltigkeitsperformance oder die falsche Einschätzung von COVID-19-Risiken. Die wachsende Zahl von Klagen und rechtlichen Auseinandersetzungen sowie die zunehmende Häufigkeit und Schwere der Schadenfälle haben bereits in den letzten Jahren zu einem schwierigen Umfeld für den D&O-Versicherungssektor geführt.

Kaum auskömmliches Prämienniveau

„Ein kaum auskömmliches Prämienniveau bei gleichzeitig steigenden Risiken und Schäden – viele Versicherer sind noch immer dabei, die Belastungen aus Policen früherer Jahre zu verdauen“, sagt Shanil Williams, Global Head of

Financial Lines bei AGCS. „Dazu kommt, dass wir uns in einer Zeit großer Unsicherheit befinden und künftige Risiken nur schwer einschätzen können, gerade was die weiteren Folgen von COVID-19 sowohl für die Wirtschaft generell sowie für bestimmte Branchen betrifft. In Kombination mit einigen ‚bekannten Unbekannten‘ wie dem Klimawandel, Cyberrisiken oder Umwelt-, Sozial- oder Governance-Faktoren (ESG) habe dies im Versicherungsmarkt für große Nervosität gesorgt.“ Als globaler D&O-Versicherer sei AGCS jedoch weiterhin bestrebt, partnerschaftlich mit Kunden und Maklern zusammenzuarbeiten, um tragfähige Lösungen für alle beteiligten Parteien zu finden. Die Warnungen vor einer möglichen Insolvenzwelle gehören zu den größten Sorgen für die D&O-Versicherungsbranche, da die Insolvenz eine Hauptursache für D&O-Ansprüche ist. Insolvenzverwalter versuchen häufig, die Insolvenzmasse durch Schadenersatzansprüche gegen Geschäftsleiter und dadurch mittelbar über die D&O-Versicherung zu erhöhen.

Und immer wieder Cyber

Zur Coronakrise kommt Cyber: Unternehmen sehen sich auch mit sich ständig wandelnden Cyber-Sicherheitsbedrohungen konfrontiert. Mit Lösegeldforderungen verbundene Cyberangriffe auf Unternehmen und Datenschutzverletzungen nehmen weiterhin zu, während die durch COVID-19 bedingte Verlagerung geschäftlicher Prozesse ins Homeoffice generell die Sicherheitslücken erhöht hat. Cyber-Risikomanagement ist eine entscheidende Komponente der Leitungsaufgabe eines Vorstands. Mechanismen und Verfahren für kollektive Rechtsdurchsetzung haben sich in den letzten Jahren auch in Europa deutlich weiterentwickelt und stellen ein wachsendes Risiko dar. Sammelklagen von Aktionären, die in direktem Zusammenhang mit COVID-19 stehen, gibt es bislang noch wenige. Beispiele hierfür sind Klagen gegen Kreuzfahrtschifffahrtslinien, die Coronavirus-Ausbrüche an Bord erlitten haben, sowie Rechtsstreitigkeiten wegen der Beeinträchtigung von Geschäftsergebnissen durch die Pandemie oder bezogen auf Falschdarstellungen zu COVID-19-Therapien. „Ein weiteres Risiko, das sich aktuell abzeichnet, ergibt sich daraus, wann und wie Mitarbeiter wieder an ihre Büro-Arbeitsplätze zurückkehren dürfen oder sollen. Solche Entscheidungen sind risikoreich – sowohl im Hinblick auf Aktionärsklagen als auch hinsichtlich etwaiger Schadenersatzansprüche von Mitarbeitern oder Kunden“, warnt Williams.

VERSICHERUNGEN | D&O-VERSICHERUNG finanzwelt 06 | 2022 46

ESG wird von Klägern als Gelegenheit gesehen

Neben den finanziellen Geschäftsergebnissen und dem Shareholder Value sind es zunehmend „weiche“ Managementthemen, die sich als kritische Ereignisse in Klagen entladen können – so genannte „Event-Driven Litigation“: Diversity, Klimawandel oder ESG-Faktoren werden zunehmend als Gelegenheit gesehen, um (Sammel-)Klagen einzureichen oder einen Vergleich zu erzwingen. Beispielsweise gehören Oracle, Facebook und Qualcomm zu den Technologieunternehmen, die jüngst Gegenstand von Diversity-Klagen waren. In solchen Fällen behaupten Aktionäre, dass die Direktoren ihre treuhänderischen Pflichten durch Untätigkeit beim Diversity-Management verletzt haben, etwas bei Vergütungsfragen oder der Ernennung neuer farbiger Vorstandsmitglieder.

Unternehmen auf der ganzen Welt stehen hinsichtlich ihrer ESG-Performance zunehmend unter öffentlicher Beobachtung. „Soziale Gerechtigkeitsproteste, aktivistische Inves-

torenkampagnen oder Geldwäschevorwürfe haben alle das Potenzial, Rechtsstreitigkeiten auszulösen, ebenso wie einzelne Katastrophenereignisse wie ein Flugzeugabsturz oder Waldbrände“, erklärt Stephan Geis, Head of Underwriting Financial Lines Central & Eastern Europe bei AGCS. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren auch der Aktivismus und Rechtsstreitigkeiten rund um den Klimawandel zugenommen. In mehr als 30 Ländern wurden Klagen eingereicht, die auf große kohlenstoff-emittierende Industrien abzielen. Mit Abstand die meisten Fälle gibt es in den USA. Während Organe börsennotierter Unternehmen im Allgemeinen stärker Haftungsrisiken ausgesetzt sind, verschärft sich die Situation für das Management nicht börsennotierter Unternehmen. Die COVID-19-Pandemie setzt private Unternehmen und deren Führungskräfte derzeit einem erheblich höheren Prozessrisiko aus. „Die Geschäftsleiter nicht börsennotierter Unternehmen sind üblicherweise stärker in alle operativen Themen und Geschäftsentscheidungen eingebunden. Dadurch sind sie auch exponierter und könnten sich schnell mit Haftungsforderungen konfrontiert stehen“, sagt Stephan Geis. (hdm)

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Firmenkunden mit Versicherungslösungen der Mannheimer professionell absichern

Die Mannheimer Versicherung AG gehört für Versicherungsmakler zu den Risikoträgern mit einer langjährigen Expertise in der Firmenversicherung und schafft mit ausgefeilten Zielgruppenkonzepten sowie Multirisk-Policen wiederholt Marktstandards. Nils-Thorsten Lange, Leiter Maklervertrieb Mannheimer Versicherung AG, und Lars Meißner, Leiter Firmenkunden sowohl bei der Continentale Sachversicherung AG als auch der Mannheimer Versiche-

rung AG – beides Unternehmen des Continentale Versicherungsverbundes auf Gegenseitigkeit – sprechen im Interview mit finanzwelt über die Neuheiten und Trends in der Absicherung von Firmenkunden.

finanzwelt: In der Firmenversicherung geriet 2022 vieles in Bewegung. Wie verläuft dieses Geschäftsjahr für Sie? Nils-Thorsten Lange» Es sind herausfordernde Zeiten und wir spüren, dass sich das Risikobewusstsein bei unseren Kunden verändert hat. Der Bedarf an hochwertigem Versicherungsschutz hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, die Risiken sind vielfältiger geworden und die Kunden waren bereit, in ihre Absicherung zu investieren. Jetzt allerdings machen sich Inflation, steigende Energiekosten und Lieferkettenprobleme bemerkbar und stellen unsere Kunden vor Herausforderungen.

Lars Meißner» Das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen zu unseren Vertriebspartnern zeigte, wie wichtig Verlässlichkeit ist, um in anspruchsvollen Zeiten gemeinsam erfolgreich zu sein. Es ist ein ambitioniertes Jahr sowohl für unsere Vertriebspartner als auch unsere Kunden. Wie Herr Lange schon sagte, waren Kunden bereit, in ihre Absicherung zu investieren. Wir haben deshalb viele neue Kunden gewinnen dürfen, für die wir als deren Risikoberater gute Lösungen finden konnten. Insgesamt können wir sagen, sind wir mit der Entwicklung im Jahr 2022 zufrieden.

finanzwelt: Welche Firmenabsicherungen fragen Versicherungsmakler bei Ihnen gerne nach und warum werden Sie hier als Risikopartner bevorzugt?

Meißner» Tatsächlich konnten wir in der Breite des Firmenkundengeschäftes erfolgreich sein. Unsere Produktlösungen in der Sach-, Haftpflicht- und Technischen Versicherung waren genauso gefragt, wie unsere zielgruppenorientierten Speziallösungen, wie z. B. unser Produkt LUMIT für erneuerbare Energietechniken und HOSTIMA für die Hotellerie.

» Makler bescheinigen uns immer wieder, dass wir sie durch unsere sehr lange Erfahrung und die Breite unserer Produktpalette überzeugen. «

Lange» Zu dem Firmenkundengeschäft zählt natürlich auch unsere Transportversicherung, in der wir seit vielen Jahren sehr gute Ratings erhalten. Makler bescheinigen uns immer wieder, dass wir sie durch unsere sehr lange Erfahrung und die Breite unserer Produktpalette überzeugen. Die Mannheimer wurde 1879 als Transportversicherer gegründet, dass hallt bis heute nach. Gerade in Zeiten von gestörten oder verzögerten Lieferketten ist der Bedarf gerade in dieser Sparte nochmals gestiegen. Gleichzeitig

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Nils-Thorsten Lange

nehmen damit die Anforderungen an das Underwriting und den Versicherungsschutz kontinuierlich zu.

finanzwelt: Wie unterstützen Sie Makler und deren Fir menkunden in der Risikoerfassung und der Gestaltung von passenden Versicherungslösungen?

Meißner» Insbesondere durch den persönlichen Kontakt, der durch unsere dezentrale Aufstellung vor Ort möglich ist, unterstützen wir unsere Vertriebspartner und Kunden. Da durch verstehen wir diese besser und können ihnen indivi duelle Lösungen bieten. Ein Beispiel hierfür ist die MultiRisk FLEX – die flexible Unternehmensversicherung. Diese Ver sicherung besteht aus vier Grundbausteinen und ermöglicht eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten, um den Versi cherungsschutz exakt auf den Bedarf des Kunden anpassen zu können. Es ist eines unserer sehr erfolgreichen Produkte und wir sind ständig mit der Weiterentwicklung beschäftigt. Lange» Versicherungsschutz bleibt etwas Persönliches und Individuelles. Maklerberater, Underwriter und Spezialisten sowie unser technischer Außendienst unterstützen unsere Vertriebspartner – natürlich auch vor Ort. Die Risiken unse rer Kunden sind vielfältig und manchmal nicht offensichtlich. Manchmal reicht ein ausgefüllter Fragebogen nicht, häufig ergeben sich wichtige Erkenntnisse erst aus dem Dialog mit dem Kunden. Dann sind wir da und unterstützen z. B. bei der Risikoanalyse.

finanzwelt: Was sollten Versicherungsmakler während der Antrags-, Vertrags- und Schadenbearbeitung aus Ihrer Sicht noch stärker im Blick behalten?

Lange» Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht unserer Sicht nach immer der individuelle Kundenbedarf. Noch vor der Antragsbearbeitung liegt daher die eben erwähnte Risiko analyse. Gerade in der Firmenkundenversicherung fällt diese in der Regel sehr umfangreich aus. Hier ermitteln unsere Maklerpartner das passende Produktangebot. Eine noch größere Bedeutung als schon heute sollte dabei auch die professionelle Schadensabwicklung einnehmen. Hier zeigt sich die echte Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft.

finanzwelt: Auf welche fachlichen und technischen Unterstützungen greifen Makler bei Ihnen gerne zurück?

Lange» Die qualifizierte Beratung bleibt für die passende Vorsorge unerlässlich. Dabei unterstützt unser digitaler Angebots- und Ausschreibungsprozess, der sich seit Jahren auf verschiedenen Technologieplattformen befindet und auch zu den Schwerpunkten unserer Web-Trainings für Makler gehört. Die Trainings enthalten Fachinformationen zur Firmenabsicherung, oft mit der ‚Sales Story‘ zur Zielgruppenansprache. Ebenso großes Interesse verzeichnen die ‚Mannheimer Fachforen‘ unserer regionalen Maklerdirektionen mit intensivem Austausch in kleinen Gruppen zur professionellen Absicherung von Firmenkunden.

finanzwelt: 2023 rückt näher. Worauf dürfen sich Versicherungsmakler bei Ihnen im kommenden Jahr freuen?

» Das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen zu unseren Vertriebspartnern zeigte, wie wichtig Verlässlichkeit ist, um in anspruchsvollen Zeiten gemeinsam erfolgreich zu sein. «

Meißner» Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern. 2023 wollen wir unsere Produktpalette weiter zielgerichtet an die aktuellen Erfordernisse anpassen. Insbesondere auch im Bereich der erforderlichen Deckungen für erneuerbare Energietechniken wollen wir mit schlanken Prozessen optimale Produktlösungen, z. B. LUMIT, an den Start stellen.

Lange» 2023 werden wir unsere erwähnten regionalen Fachforen fortführen. Wir möchten die Vermittler über aktuelle Themen rund um unsere Produktpalette informieren. LUMIT ist bereits angesprochen, ein Thema, das hinsichtlich der steigenden Energiekosten populärer ist denn je. Die erweiterten Klauseln, die ein Stück mehr Sicherheit für Kunde und Vermittler schaffen, werden wir weiterentwickeln. 2023 wird wieder anspruchsvoll und wir wollen die Herausforderungen durch die Nähe zum Kunden und Vermittler gemeinsam annehmen und auch weiterhin als verlässlicher Partner da sein. (gg)

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Lars Meißner

Schadenmanagement mit gvp – mit Maklern umfangreiche

Schadenfälle meistern

Im Schadenfall treffen unterschiedliche Interessen aufeinander. Besonders größere und komplexe Sachschäden geraten dann selbst für Schadenexperten zur enormen Herausforderung, wenn es gilt, die Interessen der geschädigten Versicherungsnehmer konsequent durchzusetzen. gvp wird deshalb schon seit Jahren von den Geschädigten mit der kompletten Abwicklung solcher Schäden betraut. Im Kern geht es um den Geschädigten, damit er das bekommt, was ihm nach dem Versicherungsvertrag und der Gesetzeslage nach zusteht. Viele Schadenfälle zeigen jedoch in der Praxis, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.

Enorme Leistungskürzungen wegen fehlendem E-Check

Im Großraum von Tauberbischofsheim brennt 2020 ein Bauernhof. Ein älterer Stall sowie eine große landwirtschaftliche Lagerhalle samt Maschinen und Erntevorräte brennen nieder. Die Tiere konnten gerettet werden. Personen kamen nicht zu Schaden – sprichwörtliches Glück im Unglück. Nachdem die Feuerwehr abgerückt war, nahmen sowohl die Kriminalpolizei als auch die Versicherer die ersten Brandschadenermittlungen auf. Der Schaden strebte auf eine Größenordnung von 1 Mio. Euro zu. Vom Versicherer kam der

finanzwelt 06 | 2022 50 Foto: © dusanpetkovic1stock.adobe.com ADVERTORIAL

obligatorische Großschadenregulierer zum Einsatz. Für die Inventarschäden und die Betriebsunterbrechung einigten sich der Regulierer und gvp auf einen gemeinsamen Gutachter. Für den Gebäudeschaden sorgte gvp für das Sachverständigenverfahren. Es standen Diskrepanzen zwischen dem Schadenumfang und dem voraussichtlichen Ersatz im Raum. Ein ebenfalls vom Versicherer beauftragter, spezialisierter Brandursachen-Gutachter identifizierte eine beschädigte elektrische Leitung zweifelsfrei als den Auslöser des Feuers. Die Klausel zur Prüfung der elektrischen Licht- und Kraftanlagen forderte den regelmäßigen E-Check. Diese Überprüfung fand nicht statt. Der Großschadenregulierer sorgte beim Versicherer für eine Kürzung des gesamten Gebäudeschadens um 50 % wegen Obliegenheitsverletzung. Am Ende zeigte sich, dass ein Sachverständigenverfahren richtig war. Die beiden Gebäudesachverständigen kamen im Hinblick auf Leistungsumfang und Kürzungsquote zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. gvp handelte so ohne Obmann oder Gericht mit der Schaden- und Rechtsabteilung eine deutlich höhere Entschädigung als vorgesehen aus. Die geringere Quote zur Leistungskürzung wirkte sich zudem positiv auf die weiteren Entschädigungen für Inventar und Betriebsunterbrechung aus.

Mehreinnahmen für die Gemeinde

Im Mai 2018 vernichtet ein Großfeuer die große Tennishalle nebst Anbauten einer bayerischen Gemeinde. Die ersten Verhandlungen mit dem Versicherer führt die Gemeinde selbst über die Bauabteilung, Kämmerei und Rechtsabteilung. Nach zähen Verhandlungen avisiert der Feuerversicherer im November 2018 ein passables Entschädigungsangebot. Zur Sicherheit beauftragte der Bürgermeister die gvp mit der Überprüfung des Leistungsangebots. Aufgrund der Prüfungen schaltete gvp einen Sachverständigen ein und nahm die Verhandlungen mit dem Versicherer neu auf. Erst nach langem Hin und Her mit der Großschadenabteilung stand fest: Die Versicherungswerte und Versicherungssummen waren nebst ungünstiger Bedingungsauslegung nicht korrekt berechnet. Statt dem ursprünglich von der Gemeinde ausgehandelten Entschädigungsbetrag standen der Gemeinde über 1,4 Mio. Euro mehr Entschädigung zu. Dieses Ergebnis ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass in der Schlussverhandlung vom Versicherer eine Unterversicherung im Gebäudebereich von nahezu 300.000 Euro angesetzt wurde, die ursprünglich im Vergleichswert nicht eingerechnet wurde. Prozentual sprechen wir über deutlich über 50 % Mehrleistung, die der Gemeinde ausgezahlt werden mussten.

Genossenschaftliches Gebäude gerettet

Ebenfalls in Bayern brannten 2020 mehrere große Lagerhallen für Kartoffeln. Angesichts des Großschadens schaltete der Genossenschaftsvorstand umgehend gvp als Schaden-

manager ein. In Zusammenarbeit mit dem betreuenden Makler sichtete gvp alle Versicherungsverträge und legte die Verhandlungsstrategie mit dem Versicherer fest. Das sehr gute Versicherungskonzept des Maklers bildete eine hervorragende Ausgangslage für Leistungen. Allerdings deckte der Versicherer einen gravierenden Verstoß gegen Brandschutzbestimmungen auf. Eine Brandwand fehlte. Der Großschadenregulierer schlug 100 % Kürzung für die Gebäude und Gebäudeteile vor, die sonst im Schutzbereich der Brandwand gelegen hätten. Das Ergebnis: kein Ersatz für Hallen bzw. Hallenteile jenseits der Brandwand, für Inventar und Maschinen in diesem Gebäudetrakt, für die eingelagerten Kartoffeln, für dort anfallende Aufräumungs-, Abbruch- und Entsorgungskosten sowie anteilig für den Betriebsunterbrechungsschaden. Rund 1,5 Mio. Euro standen in Frage. Die Wand fehlte und der Einwand war berechtigt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Genossenschaft waren jedoch zu hoch angesetzt. Nach Verhandlungen mit dem Versicherer senkte gvp die Kürzung auf unter 400.000 Euro. Die 1,1 Mio. Euro Mehrleistung für die Genossenschaft rundete gvp mit einem Verzicht des Versicherers auf den Wiederaufbaunachweis ab. Ohne weitere Abschläge konnten man unter anderem die Hallen in anderer Form wieder aufbauen. Die aufgekeimte Aufregung bei den Genossenschaftsmitgliedern gegenüber dem Vorstand und dem Makler legte sich wieder.

Schadenmanagement für mehr Leistungen

Für Makler und andere Vermittler bringt das Schadenmanagement der gvp einen Service, der unter dem Strich nach Schadenfällen weiterhin zufriedene Kunden hinterlässt und in nicht wenigen Fällen sogar für deren Existenzsicherung sorgt. Die Partner greifen über gvp auf umfassende Schadenexpertise zu und reduzieren ihr eigenes Haftungspotenzial mit geringem Aufwand. Mehr als 120 Schadenfälle mit einem Schadenvolumen von weit über 100 Mio. Euro sind bei gvp aktuell in Bearbeitung.

Der Kontakt zur gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung GmbH erfolgt im Internet über https://g-vp.de/kontakt/ Information zum Schadenmanagement mit einem Unterlagen-Download findet sich unter https://g-vp.de/leistungen/ schadenmanager/

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Mehr Sicherheit für Transporte auf globalen Wirtschaftswegen

Innerhalb der R+V Versicherungsgruppe gehört die KRAVAG gemeinsam mit Condor und R+V zu den großen deutschen Versicherern. Im Werkverkehr, für Warentransporte und insbesondere in der Logistik-Branche gehören maßgeschneiderte Transportversicherungen zu den Garanten für geschäftliche Erfolge. Torben Siegmund, Abteilungsleiter für Transportversicherung der KRAVAGLOGISTIC, schildert im Interview mit finanzwelt die Notwendigkeiten und Vorzüge der Transportversicherung für Unternehmenskunden.

finanzwelt: Für die Transportversicherung war 2022 sehr herausfordernd. Wie verläuft das Geschäft bei Ihnen?

Torben Siegmund» Das Jahr 2022 stand wie das Jahr zuvor

im Schatten von Corona. Die Spuren in den Transportsparten Reise und Entertainment waren recht deutlich. Zusätzlich beschäftigte uns das Unwetter ‚Bernd‘ im letzten Jahr stark und tut es noch. In anderen Bereichen konnten wir jedoch zulegen, so dass wir für 2022 bisher eine Beitragssteigerung von 4,0 % verzeichnen. Ebenso herausfordernd gestalten sich die Inflation und die daraus resultierende Preissteigerungen für Ersatzteile. Wir sehen die ersten Auswirkungen im Ansteigen der durchschnittlichen Schadenkosten sowie der Leistungen für Betriebsunterbrechungen. Die ESGRegelungen und Nachhaltigkeit entwickeln sich gerade im Bereich der Transportversicherung zu komplexeren Themenfeldern, welche uns auch noch in den kommenden Jahren begleiten werden.

finanzwelt 06 | 2022 52 VERSICHERUNGEN | INTERVIEW

» Der KRAVAG-Logistic-Vertrag, bei uns kurz KLV genannt, genießt sehr hohe Aufmerksamkeit. Er ist ein Kombiprodukt mit Versicherungsschutz für die Haftpflicht- und Sachbereiche der Spediteure und Frachtführer. «

finanzwelt: Nach welchen Versicherungslösungen suchen Makler momentan besonders und warum sind gerade diese Lösungen aktuell so gefragt?

Siegmund» Der KRAVAG-Logistic-Vertrag, bei uns kurz KLV genannt, genießt sehr hohe Aufmerksamkeit. Er ist ein Kombiprodukt mit Versicherungsschutz für die Haftpflichtund Sachbereiche der Spediteure und Frachtführer. Die Verkehrshaftungsversicherung gehört mit zu den einzelnen Bausteinen, die eine überschneidungsfreie Rundum-Absicherung bieten. Dieser spezielle Transportschutz übernimmt die Haftung der Verkehrsträger, wenn diese für Schäden am Transportgut verantwortlich sind. Weiteren Schutz vor Haftpflichtrisiken wie beispielsweise die Betriebs-, Produktund Umweltschadenhaftpflicht runden den KLV ab. Mit der Betriebsgebäude- und Geschäftsinhaltsversicherung erhalten die Makler und deren Kunden Ersatz im Rahmen einer Allgefahrendeckung an Betriebs- und Lagergebäuden, KfzWerkstätten sowie Fahrzeughallen. Ebenso beinhaltet der KLV Schadensersatz an kaufmännischer und technischer Betriebseinrichtung sowie eigenen Vorräten.

finanzwelt: Warum sollten Warenversender noch eine eigene Transportversicherung abschließen, obwohl die Spediteure, Frachtführer und andere Verkehrsträger für die Warentransporte haften?

Siegmund» Güter sind auf dem Land-, Luft- und Wassertransport vielfältigen Gefahren ausgesetzt, überschreiten Grenzen und gehen durch viele Hände. Vielen Warenversendern ist dabei nicht klar, dass die Haftung der Verkehrsträger eingeschränkt ist. Es hält sich eisern die Ansicht, Warentransportversicherungen seien entbehrlich, schließlich haften ja die Transporteure. Eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen. Die Haftung der Spediteure und Frachtführer richtet sich nach dem Gewicht der Güter und nicht nach dem Wert, was dann häufig nicht ausreicht. Teilweise ist eine Haftung ganz ausgeschlossen. Darüber hinaus spielt bei dem Haftungsumfang des Spediteurs das Mitverschulden des Absenders zunehmend eine Rolle. Je nach Grad des Mitverschuldens trägt der Ladungsinteressent einen Teil des Schadens selbst.

Diese Haftungsgrenzen haben für den Wareneigentümer im schlimmsten Fall existentielle Folgen. Die Warentransportversicherung schützt vor solchen Risiken und leistet, ungeachtet der bestehenden Haftungsvorschriften, den Schadenersatz bis zur Höhe des vollen Warenwerts. Mögliche Schadenersatzansprüche gegen Spediteure bzw. Frachtführer werden durch den Abschluss einer Warentransportversicherung selbstverständlich nicht aufgegeben. Das Gegenteil ist der Fall: Der Warentransportversicherer nimmt nach der Regulierung des Transportschadens den Regress gegen den Verkehrsträger vor.

finanzwelt: In welcher Form beeinflussen der Ukrainekrieg und andere Konflikte die Transportversicherung? Siegmund» Aktuell beschäftigt uns der Ukrainekrieg, da sich die Situation dort nicht entspannt. Deshalb gelten die Ausschlüsse der politischen Gefahren nach wie vor. Die Versicherung von Transporten von, nach sowie durch die Ukraine, Russland und Belarus bleibt zum Teil ohne politische Gefahren möglich, sofern die jeweils gültigen Sanktionen eingehalten werden. Derartige Anfragen prüfen wir einzeln. Durch den Krieg, aber ebenso in Folge von Lockdowns in China oder wegen fehlender Container, wird der Welthandel gebremst. Das stellt uns unter anderem in der Transportversicherung vor neue große Herausforderungen.

finanzwelt: Wie begegnen Sie diesen besonderen Krisenzeiten als Risikoträger?

Siegmund» Wir stehen den Maklern und deren Kunden mit sinnvollen Erweiterungen zur Seite. Beispielsweise ist in der privaten Haftpflichtversicherung des KLV eine Erweiterung des versicherten Personenkreises um Schutzsuchende aus der Ukraine aufgenommen. Zudem können Kunden mit einer Speditions-Güter-Versicherung beitragsfrei Hilfsgütertransporte absichern. Wir unterstützen unsere Kunden aber auch jederzeit in der Lösungsfindung für ihre individuelle Situation, zum Beispiel durch entsprechende Beitragsanpassungen an die aktuelle Risikolage oder aber auch durch Beitragsstundungen bei finanziellen Schwierigkeiten im Einzelfall. (gg)

» Es hält sich eisern die Ansicht, Warentransportversicherungen seien entbehrlich, schließlich haften ja die Transporteure. Eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen. «

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Der grüne Bereich

Wie professionell und kundenorientiert agieren Versicherer bei BU-Leistungsfällen? Wie lange dauert die Regulierung, und wie unterscheiden sich Frauen und Männer in der BU-Versicherung? Eine aktuelle Untersuchung von Franke und Bornberg liefert Antworten. Klarheit, die auch Makler wünschen.

Der Preis ist nicht alles. Gerade wenn es um Berufsunfähigkeit (BU) geht, spielen Professionalität und Kundenorientierung von Versicherern die entscheidende Rolle. Die Stunde

der Wahrheit schlägt für Versicherte erst, wenn sie Leistungen aus ihrem BU-Vertrag beantragen. Wird ihr Versicherer zahlen und wann? Und wie nervenaufreibend ist ihr Weg bis zur ersten BU-Rente? Es existieren hier viele Vorurteile – die manchmal auch einen Vertragsabschluss verhindern. Doch sind sie berechtigt? Auf der Suche nach belastbaren Antworten über den Einzelfall hinaus untersuchte Franke und Bornberg anhand klar definierter Kriterien die Leistungspraxis von BU-Versicherern. „In diesem Jahr verzeichnen wir bei unserem BU-Leistungspraxisrating eine Rekordbeteiligung“,

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VERSICHERUNGEN | BU-LEISTUNGSPRAXIS

freut sich Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg und neuerdings auch Vorstandsvorsitzender im Arbeitskreis Beratungsprozesse. Besonders bemerkenswert sei, dass die Hannoversche und die SIGNAL IDUNA bereits im ersten Anlauf die Note FFF (sehr gut) für ihre Regulierungspraxis erreichen konnten. Ebenfalls erfreulich: das hohe Niveau der teilnehmenden Versicherer. Nicht nur die großen Player, sondern auch kleinere Gesellschaften erzielten Top-Platzierungen, so Franke.

Das umfangreiche Datenmaterial aus den BU-Unternehmens- sowie BU-Leistungspraxis-Ratings bildet die Grundlage der jährlichen Leistungspraxis-Studie. Als Ergebnis der guten Beteiligung erreicht die Studie in diesem Jahr eine Marktabdeckung von mehr als 60 %. Die teilnehmenden BU-Versicherer verwalten rund 7,76 Millionen Verträge und schützen damit Versicherte vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit. „Wir können davon ausgehen, dass sich vor allem erfahrene und engagierte Unternehmen unserem Rating stellen. Deshalb spiegeln die Ergebnisse zwar einen großen Teil des Marktes, bilden ihn aber nicht vollständig ab“, so Franke.

Frauen sind anders – Männer auch

Seit 2012 gibt es im Neugeschäft nur noch Unisex-Tarife; Männer und Frauen werden in der Kalkulation gleichbehandelt. Doch eine Analyse der Leistungsregulierung zeige deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sagt Michael Franke. „Frauen entscheiden sich früher für einen BU-Vertrag als Männer. Sie sind bei Abschluss im Durchschnitt 32,7 Jahre alt, Männer hingegen 33,5 Jahre.“ Mögliche Ursachen seien ein früherer Eintritt in das Berufsleben, aber auch ein stärker ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis von Frauen. Bei den BU-Ursachen zeigen sich ebenfalls Unterschiede. Krankheiten der Psyche lösen rund 36 % der anerkannten Leistungsfälle bei Frauen aus. Bei Männern hingegen sind es nur rund 26 %. Noch auffälliger sind die Unterschiede bei Krebserkrankungen („Bösartige Neubildungen“). Hier liegt der Anteil bei Frauen um rund 9 % höher als bei Männern. Andererseits führen Krankheiten des Kreislaufsystems, Muskulatur und Skelettsystems sowie Unfälle unter Männern deutlich häufiger zu einer BU als bei Frauen. Das gilt auch für Unfälle. Mögliche Ursachen sind stärker verbreitete körperliche Tätigkeiten sowie eine höhere Risikobereitschaft von Männern.

Frauen entscheiden sich nicht nur früher für einen BU-Schutz, sondern werden auch früher berufsunfähig als Männer. Erst im Alter von 49 Jahren liegt die Anerkennungsquote von männlichen Versicherten über der von Frauen. Das korrespondiert mit den Ursachen: Psychische Erkrankungen führen früher in die Berufsunfähigkeit. 32 % aller Fälle werden schon in den ersten zehn Jahren ab Vertragsbeginn angezeigt. Verschleiß am Bewegungsapparat und Kreislaufkrankheiten treten hingegen erst im höheren Alter auf. Ein Blick auf die Leistungsfälle zeigt jedoch: Männer haben oft eine höhere Rente versichert. Das könnte mit geschlechtsabhängigen Unterschieden beim Einkommen korrespondieren („Gender Pay Gap“).

BU-Versicherer sind Ja-Sager

Die untersuchten Versicherer haben 2021 vier von fünf Anträgen auf BU-Leistungen anerkannt. Besonders hoch ist die Quote bei Krebserkrankungen. Hier wurden fast 95 % aller Anträge positiv beschieden. Krankheiten des Kreislaufsystems führen ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Anerkennung (83 %). Am anderen Ende der Skala stehen psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen. Aber auch in diesen häufig komplexen Fällen werden fast 70 % der Anträge anerkannt. Die versicherte Rente wirkt sich hingegen nicht darauf aus, ob ein Versicherer leistet. Die Anerkennungsquoten betragen auch bei höheren Renten in der Regel mehr als 75 %.

Überproportional hoch ist die Ablehnungsquote bei jungen Erwachsenen. Hier schlagen vor allem Verletzungen der vorvertraglichen Anzeigepflicht (VVA) zu Buche. 48 % aller VVAbedingten Ablehnungen erfolgen bis zum Alter 35. Für die Regulierung benötigten die Versicherer 2021 etwas länger als im Vorjahr. Bis zur Anerkennung dauerte es im Schnitt 159

55 Foto: © Glaserstock.adobe.com

Tage und 191 Tage bei Ablehnungen. Michael Franke gibt zu bedenken, dass es sich um Mittelwerte handelt: „Die gute Nachricht ist: Viele Leistungsfälle werden innerhalb von 100 Tagen entschieden“, so Franke. Länger dauere es vor allem, wenn externe Stellen eingeschaltet werden müssten. Für den Anstieg seien häufig fehlende Kapazitäten bei Ärzten und Gutachtern während der COVID-Pandemie verantwortlich. Zudem habe es deutlich weniger Außenregulierungen gegeben, ob mit eigenem Personal oder externen Dienstleistern. Besonders lange dauert die Regulierung bei psychischen Krankheiten und Unfällen. Gerade hier schlagen die Kapazitätsengpässe bei externen Stellen wie Ärzten, Gutachtern, Polizei und Gerichten besonders negativ zu Buche. Trotzdem sieht Franke einige Hebel zur Beschleunigung. Versicherte brauchten zwischen 35 und 45 Tage für die Beantwortung des Fragebogens. Eine telefonische Kontaktaufnahme der Leistungsabteilung steigere zwar zunächst den Zeitbedarf. Das könne in der Regel aber mehr als kompensiert werden, weil die Fragebögen schneller und in besserer Qualität zurückgesandt würden. Ein ähnlicher Effekt zeige sich bei den Auswirkungen von Corona: Einerseits verlängerten personelle Engpässe und eingeschränkte Außenregulierung die Bearbeitungsdauer. Auf der anderen Seite wirke die Pandemie als Digitalisierungsturbo. Problematisch für Betroffene: Vom Eingang der letzten Unterlage bis zur Entscheidung benötigen die untersuchten Versicherer gut 18 Tage – und damit mehr, als in vielen Versicherungsbedingungen vereinbart ist. Dort

hat sich in den letzten Jahren ein Standard von zehn Arbeitstagen oder 14 Kalendertagen etabliert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass nicht teilnehmende Versicherer gerade hier auf bessere Ergebnisse kommen, dürfte gering sein.

Mehr Unterstützung seitens der Versicherer nötig

Franke und Bornberg hat in einem Teilbestand von 23.333 Leistungsfällen untersucht, aus welchen Gründen eine BULeistung endet. In mehr als der Hälfte aller Fälle war das erst bei Ablauf der Leistungsdauer. Michael Franke bewertet das nicht nur positiv: „Versicherer können mehr unternehmen, um Leistungsempfänger bei ihrer Rückkehr ins Arbeitsleben zu unterstützen. Das ist nicht trivial, denn viele Versicherte finden sich in dieser Situation mit dem Rentenbezug ab. Zudem fehlt oft die Fantasie oder Erfahrung, welche Tätigkeiten sie mit ihren Einschränkungen ausüben können.“ Um das zu ändern, sollten Versicherer mehr Aufmerksamkeit auf die Nachprüfung richten. Hier gehe es nicht um die absolute Zahl der eingeleiteten Nachprüfungen, sondern um deren Qualität. Gemeinsam entwickelte Lösungen könnten Kunden den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen. Das verringere zudem das Risiko einer späteren Altersarmut. „Altersarmut ist nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Versicherer tun gut daran, ihren Teil zur Lösung beizutragen“, so Franke. (hdm)

wurden

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Werte per Stichprobe überprüft. Analyse der Regulierungspraxis – Update 2022 In 23.333 Fällen wurde die Leistung eingestellt. Gesamtzahlen der untersuchten Versicherer. Grafik: © 10/2022 Franke und Bornberg GmbH

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Eine Absicherung der Angehörigen ist mehr als nur soziale Verantwortung

Die DELA Lebensversicherungen sind in den Niederlanden führend in der Hinterbliebenenversorgung und konnten sich in kurzer Zeit ebenso in Deutschland bei Versicherungsmaklern und anderen freien Vermittlern etablieren.

Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der DELA Lebensversicherungen für Deutschland, gibt in einem Interview mit finanzwelt tiefere Einblicke in aktuelle Geschäftsentwicklungen und Zukunftspläne.

finanzwelt: 2022 ist äußerst ereignisreich. Wie verläuft das Geschäftsjahr bisher für Sie und was verbirgt sich hinter der Bestandsübernahme von Monuta, mit der Sie zuvor direkt im Wettbewerb standen?

Walter Capellmann» Ohne Zweifel war und ist 2022 ein er-

eignisreiches Jahr, das geprägt ist von geopolitischen Konflikten und ökologischen Krisen, deren Auswirkungen auch hierzulande durch unter anderem steigende Energiekosten und eine angeheizte Inflation spürbar sind. Mit Blick auf unsere Geschäftsentwicklung macht sich der Einbruch bei der Immobilienfinanzierung bemerkbar. Dieser drückt auch bei uns auf die Nachfrage im Bereich Risikoleben. Dennoch ist die Hinterbliebenenvorsorge gerade in unsicheren Zeiten ein zentrales Thema und wir sehen uns hier gut aufgestellt. Mit dem Deutschlandgeschäft der Monuta haben wir das Versichertenportfolio eines Wettbewerbers übernommen, der zu unserer DNA passt und dessen Produkte auf einer ähnlichen versicherungstechnischen Kalkulation basieren. Monuta-Kunden und -Vertriebspartner haben bei der DELA

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eine neue Heimat bei einem bonitätsstarken Anbieter mit ausgezeichneten Produkten und kundenorientierten Services gefunden.

finanzwelt: Zu welchen Gelegenheiten bevorzugen Versicherungsmakler Ihre Produkte bzw. Tarife und wählen Sie ganz bewusst als Versicherer aus?

Capellmann» Makler und andere Vermittler nehmen wahr, dass wir DELA konsequent als den Spezialisten für die Hinterbliebenenvorsorge positionieren, der seinen Kunden mehr als nur die finanzielle Absicherung bietet. Aus unserer Sicht gehört die wichtige Absicherung des individuellen Todesfallrisikos heute in jede vollumfängliche Beratung. Auch weil beispielsweise beim Sterbegeld schon seit 2004 keine Leistungen mehr aus dem Sozialsystem erfolgen. Unsere Vertriebspartner wissen zu schätzen, dass DELA ihnen über ausgezeichnete Produkte hinaus eine weitreichende Unterstützung zu beratungsrelevanten Themen wie Vorsorge-, Sorgerecht- und Patientenverfügungen sowie zur Nachlassregelung bietet. Hinzu kommt gerade in diesen Zeiten eine Beitragsgarantie, die für Stabilität und Planbarkeit über die gesamte Vertragslaufzeit sorgt.

finanzwelt: Wie beeinflussen die politischen Geschehnisse, die wirtschaftlichen Anspannungen und eine für viele Kunden unsicher wirkende Zukunft aus Ihrer Sicht das Versicherungsgeschäft?

Capellmann» Die wirtschaftlichen Auswirkungen der bereits erwähnten Konflikte und Krisen führen dazu, dass viele Menschen mehr denn je auf ihre Ausgaben schauen müssen und nach Möglichkeiten suchen, Geld einzusparen. Gerade in solchen Zeiten sind Makler und Vermittler gefragt, gemeinsam mit ihren Kunden Lösungen zu finden, um den so wichtigen Risikoschutz für Familie und Partner trotzdem zu gewährleisten. Themen wie Berufsunfähigkeit, Pflege und die Absicherung des Todesfallrisikos dürfen keinesfalls vernachlässigt werden. Die Beratung erfordert sicherlich mehr Aufwand und Zeit, aber es ist immer auch eine Investition in langfristige Kundenbeziehungen. Mit unseren stets unter den Top-Positionen gelisteten Tarifen haben Makler und Vermittler zudem weitere gute Argumente an der Hand.

finanzwelt: Was sollten Versicherungsmakler bei der Vorsorge für Alleinstehende, Familien und Paare sowie in Unternehmen für Schlüsselpersonen möglichst beachten?

Capellmann» Für Berater ist es immer eine gute Aus-

gangslage, sich den Kunden in seinem familiären und gegebenenfalls auch beruflichen Umfeld genauer anzuschauen – beispielsweise anhand eines Stammbaums oder eines Organigramms. Es geht dabei um Abhängigkeiten und Beziehungen zu Partner, Kindern und Eltern, oder im Unternehmen zu Gesellschaftern und Mitarbeitern. Innerhalb einer ganzheitlichen Beratung sollten mit dem Kunden diese Beziehungen durchgegangen und er auf mögliche Risiken hingewiesen werden. Aus dem Kundengespräch heraus können Berater dann den individuellen Absicherungsbedarf ableiten und Lösungen dafür aufzeigen.

finanzwelt: Wie unterstützen Sie Makler fachlich und technisch, damit eine Kundenabsicherung optimal erfolgen kann?

Capellmann» Die Hinterbliebenenvorsorge ist ein facettenreiches Thema. Gerade deshalb spielt die Beratungs- und Vertriebsunterstützung bei uns eine zentrale Rolle. Die DELA Akademie informiert in Coachings und Webinaren nicht nur über Produkte, sondern zeigt beispielsweise durch die Generationenberatung auf, in welchem Kontext die Beratung stattfinden kann. Hinzu kommt, dass wir immer wieder Experten ein Forum bieten, die sich auf spezielle Risiken wie den Tauchsport spezialisiert haben oder über erfolgreiche Strategien aus dem Online- und Social Media-Marketing berichten. Zur Vertriebsunterstützung gehört auch, dass wir unseren Partnern technische Tools für die Beratung und Kalkulation an die Hand geben, mit denen sie den vollständig digitalen Vertragsabschluss vor Ort oder per Video-Chat mit dem Kunden tätigen können.

finanzwelt: Was steht für 2023 auf Ihrer Agenda, worauf sich Versicherungsmakler und deren Kunden freuen können?

Capellmann» Die digitale Transformation bleibt eines der zentralen Themen in der Versicherungsbranche. Auch wir entwickeln unsere Services für Kunden und Vertriebspartner stetig weiter und verbessern oder ergänzen unser Produktund Leistungsspektrum. Zudem können wir unseren Kunden und Vertriebspartnern auch im kommenden Jahr stabile Beiträge garantieren. Das ist gerade in schwierigen Zeiten ein wichtiger Faktor im Bestands- und Neugeschäft und schafft das notwendige Vertrauen. Und wir freuen uns darauf, auch in 2023 bei Messen, Roadshows und nicht zuletzt bei unserer D-Lounge mit spannenden Themen allen Interessierten die besondere DNA der DELA näherzubringen. (gg)

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» Unsere Vertriebspartner wissen zu schätzen, dass DELA ihnen über ausgezeichnete
Produkte hinaus eine weitreichende Unterstützung zu beratungsrelevanten Themen wie Vorsorge-, Sorgerecht- und Patientenverfügungen sowie zur Nachlassregelung bietet.
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KRAVAG beendet die verzweifelte Parkplatzsuche vieler Lkw-Fahrer für die Nachtruhe

Innerhalb der R+V Versicherungsgruppe bietet KRAVAG gemeinsam mit Condor und R+V Versicherungsschutz und innovative Lösungen für Unternehmen, private Haushalte und öffentlich-rechtliche Einrichtungen. Mit leistungsstarken Tarifen sowie zielgruppengerechten Produkten und Lösungen ist KRAVAG Marktführer für die Logistikbranche und sichert seit über 70 Jahren die Kundenrisiken ab.

Laut dem BGL, dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung, fehlen bundesweit schätzungs-

weise 35.000 bis 40.000 Lkw-Stellplätze mit steigender Tendenz. Mehr Parkplätze an den Autobahnen zu bauen, ist teuer und zeitaufwändig. Von der ersten Planung bis zur Fertigstellung eines Rastplatzes vergehen gut zehn Jahre, wobei die Kosten eines einzelnen Stellplatzes schnell 50 bis 100 Tausend Euro erreichen. Eine zeitnahe Lösung war bisher nicht in Sicht.

Lange Stellplatzsuchen statt sanfter Ruhezeiten

Für Fernfahrerinnen und Fernfahrer ist der Alltag oft nervenaufreibend. Zu

vollen Straßen, Staus, unpassierbaren Brückenbaustellen und engen Lieferterminen kommt die tägliche Suche nach einem sicheren Parkplatz für die Nacht. Die Parkplatzsituation für Lkws eskaliert schon seit Jahren. Wer nach 18 Uhr Rastplätze oder andere öffentliche Parkflächen anfährt, hat kaum Chancen auf einen passenden Stellplatz, wie erfahrene Trucker und wissenschaftliche Studien bestätigen. Notlösungen wie das Parken direkt in Ein- und Ausfahrten sind brandgefährlich, aber Gang und Gäbe wie eine aktuelle Untersuchung des ADAC an 96 Autobahnraststätten und

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Parkplätzen aufzeigt. Dementsprechend konsequent geht die Polizei gegen die Falschparker vor. Weiterfahren ist allerdings ebenfalls keine Option, denn Verstöße gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten sind teuer. Autohöfe in Autobahnnähe warten in den letzten Jahren mit deutlich gestiegenen Preisen auf. Solche Kosten scheuen etliche Transportunternehmen. Deshalb wenden Fernfahrer mitunter mehr als eine Stunde für die Suche nach einem direkten Autobahnparkplatz auf. Die Konsequenzen: weniger Zeit für dringend benötigte Ruhepausen, Belastung des Verkehrs mit parkplatzsuchenden Lkw, Gefährdungen durch übermüdete Fahrer, hoher Spritverbrauch bei steigenden Treibstoffkosten und per se unsichere Parkplätze an den Autobahnen. Ist ein Autobahnrastplatz gefunden, erwarten schlechte hygienische Zustände in den Waschräumen und ein, wenn überhaupt vorhanden, überteuertes gastronomisches Angebot die Fernfahrerinnen und Fernfahrer. Deshalb wenden sich etliche Berufskraftfahrer vom Fernverkehr ab, was den vielzitierten Fahrermangel zusätzlich befeuert.

KRAVAG Truck Parking App nach genossenschaftlichem Prinzip

Eine eigens für die Parkplatzsuche gestaltete App der KRAVAG sorgt für Abhilfe. Unternehmen, die sich der Plattform KRAVAG Truck Parking anschließen, unterstützen sich gegenseitig nach dem Prinzip der Genossenschaft. Bislang ungenutzte Stellflächen auf den Betriebshöfen der Logistikunternehmen werden für Plattformnutzer zugänglich, quasi eine Art Airbnb für Lkw-Parkplätze. Die Fahrerinnen und Fahrer profitieren von reservierbaren und sicheren Parkplätzen, welche sonst ungenutzt wären. Nach kostenlosem Download der KRAVAG Truck Parking App in den Stores wird ein kostenfreier Zugang zu Sanitärcontainern in Logistikzentren in ganz Deutschland möglich. Für die Buchung der reservierbaren Stellplätze auf den Betriebshöfen ist eine Einladung der Unternehmen an die Fahrerinnen und Fahrer notwendig. Die Stellplatzkosten, momentan meist bei 8 Euro pro Nacht, rechnen die angeschlossenen Unternehmen direkt über die KRAVAG ab. Zu die-

sem fairen Kurs finden die Fahrer einen reservierten Platz für das Fahrzeug sowie Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume vor. Den Zugang zum Speditionshof stellt die KRAVAG mit eigens entwickelter digitaler Zugangstechnik sicher.

Das digitale Stellplatz-Netzwerk geht viral

Jedes teilnehmende Logistikunternehmer kennt die herausfordernde Stellplatzsuche zur Genüge und beteiligt sich daher gern mit eigenen Stellplätzen an der Lösung. So wuchs das Netzwerk nach erstem Pilotbetrieb mit zehn KRAVAGversicherten Unternehmen auf 55 Standorte mit rund 300 teilnehmenden Unternehmen an. Das Netzwerk ist auf einem guten Weg, eine bundesweite Flächendeckung mit über 200 Standorten zu erreichen. Die KRAVAG bietet über das KRAVAG Truck Parking eine genossenschaftlich geprägte, technologisch ausgereifte Lösung für den Straßenverkehr mit sehr viel Praxisbezug.

Staatliche Förderung und Teil der Mobilitätswende Ein Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums fördert den LkwParkplatzinfrastrukturausbau mit bis zu 60.000 Euro pro neuem Stellplatz. Mit Förderquoten von 80 % oder 90 % – je nach Projekt- umfasst die Förderung kleinere Umbauten und Renovierungen an bestehendem Betriebsgeländen sowie größere Neubauprojekte für weitere Stellplätze. KRAVAG Truck Parking unterstützt interessierte Logistiker mittels Kooperationen mit Förderberatern und Architekten. Zukünftig wird für

den klimaschonenden Fernverkehr mit elektrischem Antrieb eine ausreichende Stromnetz-Infrastruktur notwendig. KRAVAG Truck Parking entwickelt hier schon heute das Konzept eines Netzwerks, damit künftig genügend reservierbare Ladesäulen auch auf privaten Flächen verfügbar sind.

Bestens aufgehoben bei KRAVAG

Dank der Maklerbetreuung vor Ort sind Versicherungsmakler und andere freie Vermittler bei der KRAVAG bestmöglich aufgehoben. Mit Servicenummern der Experten, Hotline- und Online-Services sowie dem Maklerportal unterstützt die KRAVAG bei Neukunden und im Bestandsgeschäft. Die Unternehmensgröße der KRAVAG innerhalb der R+V Gruppe schafft das Vertrauen für dauerhafte Absicherungen gegen existenzbedrohende und existenzzerstörende Risiken. Konsequente Digitalisierung verschlankt die Verwaltungs- und Schadenprozesse und erweitert die Freiräume für persönliche Kontakte zu den Geschäftspartnern.

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Informationen zu KRAVAG Truck Parking finden Partner auf:
www.kravag-truck-parking.de

Schadenmanagement geht nicht nebenbei – wer nicht liefert, der verliert

gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung GmbH übernimmt für Versicherungsmakler und deren Kunden das Schadenmanagement für mittlere, große und komplexe Versicherungsfälle. Konrad Hahn, Geschäftsführer der gvp, beschreibt finanzwelt die Herangehensweise an einen professionell abgewickelten Schadenfall.

finanzwelt: Die Schadenabwicklung bleibt ein Dauerreizthema für die Versicherungsbranche? Warum sind Schadenfälle so oft noch ein derart brisantes Thema?

Konrad Hahn» Da kommt sehr vieles zusammen. Zuvorderst gestalten Versicherungsnehmer, Vermittler und Versicherer einen Vertrag mit Leistungsversprechen. Der Schadenfall ist der Lackmustest für solche Versprechen. Einerseits pocht der Versicherer zu Recht auf Beitragszahlung und Erfüllung der Obliegenheiten. Anderseits erwartet der Kunde dann nach einem Schaden umgehend den vollumfänglichen Ersatz. Zeitverluste spielen eine Rolle. Per se sind Schäden eher unangenehm. Da steigt der Reizlevel bei vielen Geschädigten schon mal deutlich über Normalnull. Auf der Versichererseite wirbeln eine zunehmende Regulatorik sowie der erhebliche Anpassungsbedarf in der IT die dortigen Projektpläne durcheinander. Oftmals sind die Schadenabteilungen auf den hinteren Projektplät-

zen zu finden und kommen erst dran, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das erhöht mitunter den Stress auf der Versichererseite. In dieser angespannten Lage wird verhandelt, denn es gibt im Schadenfall sehr unterschiedliche Interessenslagen. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Unangenehm bis existenziell für Kunden wird es, wenn hohe Ersatzleistungen ausbleiben. Damit die Schadenverhandlungen schnell voran und gut ausgehen, können Makler und Kunden gvp als Schadenmanager einschalten. Wir machen Tempo, glätten manche Woge und sorgen für die korrekte Ersatzleistungen.

finanzwelt: Was dürfen Versicherungskunden, Versicherungsmakler und letztlich auch die Versicherer im Schadenfall von gvp erwarten? Hahn» Wir bleiben absolut fair gegenüber allen Beteiligten, da wir uns an die Buchstaben des Versicherungsvertrages und des Gesetzes halten. Versicherungsnehmer sollen das erhalten, was ihnen zusteht, und Versicherer nur das leisten, was vertraglich versprochen ist. Allerdings müssen Versicherer ebenso betriebswirtschaftlich denken und da stehen Schadenleistungen auf der Ausgabenseite. Verfolgen wir konfliktreiche Schadenfälle zurück, beginnen oftmals hier die Auseinandersetzungen zwischen den Parteien. Solche Ursachenanalysen sind wichtig, damit

wir die streitenden Parteien wieder an den Verhandlungstisch und an die Vertragsversprechen zurückführen können. Es geht zwar in den Verhandlungen mit den Versicherern manchmal heiß her, allerdings haben die Versicherer die Gewissheit, dass Kunden keinen Ersatz-Euro zu viel erhalten. Vertragskonformität gilt für die Kunden und die Versicherer gleichermaßen. Versicherungsmakler geraten mit uns nicht in das Schadenspannungsfeld zwischen Kunde und Risikoträger. Sie bleiben in der neutralen Position und überlassen gvp die Auseinandersetzungen zum Schaden. Der Geschädigte erhält den Ersatz und bleibt positiv gestimmt, denn er hat sich mit der Versicherung richtig entschieden und bleibt mit seinen Vertragspartnern zufrieden.

finanzwelt: Wann sollten sich Versicherungsmakler am besten im Schadenfall an die gvp wenden?

Hahn» Am besten sollten Makler gleich zum Hörer greifen, uns eine E-Mail schicken oder zumindest unsere Webseite besuchen. Ein Schadenfall kann sehr kurzfristig auftreten und dann sollte unser Kontakt möglichst stehen, damit wir ohne Umschweife in den kommenden Schaden einsteigen können. Gerade in der ersten Schadenphase zählt oft jede Minute, die ungenutzt verstreicht. Bereits mit der Erstmeldung, Schadenanzeige und Notfallreparatur stellen

finanzwelt 06 | 2022 62 VERSICHERUNGEN | INTERVIEW

Kunde und Makler die ersten entscheidenden Weichen. Wer auf den Schaden warten möchte, sollte nicht zögern und uns dann anrufen. Aus den zuvor genannten Gründen verkürzen wir unser erstes Kennenlernen und gehen gleich in medias res. Grundsätzlich gilt für unseren Kontakt in Schadenfällen: Es kann nie zu früh sein, und es ist nie zu spät.

finanzwelt: Wie geht gvp bei einem Versicherungsfall im Schadenmanagement vor?

Hahn» Zügig und zielgenau. Wir beginnen nach Beauftragung schnellstmöglich und stets mit einer genauen Analyse der vom Schaden betroffenen Versicherungsverträge. An dem Analyseergebnis messen wir die Ersatzleistungen des Versicherers. Berechtigte Einreden wie Ausschlüsse, Obliegenheitsverletzungen, Selbstbehalte oder Sublimits fließen in die Analyseergebnisse ein. Das ist ein beweglicher Prozess, der erst mit der Schadenschließung endet. Sehr wichtig ist natürlich, dass wir uns vom Schadenhergang und anderen Sachverhalten ein möglichst genaues, eigenes Bild machen. Dazu sehen wir uns die bisher geführte Korrespondenz an und vergleichen hier mit unseren Erfahrungswerten, welcher Schadendialog in vergleichbaren Fällen zu führen wäre. Die Erfordernisse nach einem Feuer-, Einbruch- oder Wasserschaden sind beispielsweise sehr unterschiedlich. Dann sprechen wir mit unseren Auftraggebern über deren Ziele und Erwartungen gegenüber den Schadenbeteiligten. So ein Abgleich zwischen emotionalem Wunschdenken und rechtlicher Realität spart zuweilen allen Beteiligten sehr viel Zeit und Nerven. So vorbereitet steigen wir in die Schadenverhandlungen ein. Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen berechtigte Leistungseinreden im Raum sind, nimmt die Schadenregulierung dann an Fahrt auf und wir kommen zu einem schnellen vertragskonformen Ergebnis. Der Kontakt zur gvp Gesellschaft für Versicherungsprüfung GmbH erfolgt über das Internet. Dort finden sich auch Information zum Schadenmanagement mit einem Unterlagen-Download. (gg)

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SO VIEL UNKENNTNIS

Der Verlust der eigenen Arbeitskraft ist das existenzielle Risiko Nummer eins. Zur Absicherung wird regelmäßig eine BU-Police empfohlen. Sie ist jedoch der Königsweg und kostet entsprechend, sofern sie nicht schon in jungen Jahren abgeschlossen wird. Es lohnt deshalb ein Blick Richtung Grundfähigkeiten-Versicherung.

Eine Lösung zur Arbeitskraftabsicherung bleibt elementar wichtig, um in Notfall finanziell selbstbestimmt leben zu können. Der Verlust der eigenen Arbeitskraft auf längere Zeit, oder gar für immer, bedeutet ein existenzbedrohendes Szenario. Dennoch erachtet über die Hälfte der Erwerbstätigen die Risikoabsicherung einer Berufsunfähigkeit beziehungsweise des Verlustes von Grundfähigkeiten als nicht sinnvoll oder notwendig. Das ergab eine Auswertung von Kantar im Auftrag des Lebensversicherers und Biometrie-Spezialisten Swiss Life Deutschland. Die größte Barriere stellt dabei die Finanzierung einer solchen Absicherung dar: Knapp 40 % derer, die eine solche Absicherung als nicht notwendig oder sinnvoll ansehen, wollen sich diese nicht leisten, haben nach eigenen Angaben auch nicht die Möglichkeit dazu.

Aufklärung weiterhin gebraucht

Während die Berufsunfähigkeitsversicherung den allermeisten Befragten durchaus bekannt ist, kennen jedoch weniger als ein Viertel (23 %) der Erwerbstätigen die Grundfähigkeitsversicherung – und ganze 70 % wissen überhaupt nichts mit dem Begriff anzufangen. Immerhin hat gut ein Drittel der befragten Erwerbstätigen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, aber nicht einmal jeder Zehnte (7 %) verfügt über eine Risikoabsicherung des Verlustes einer Grundfähigkeit. „Gerade die Grundfähigkeitsversicherung bietet eine echte und umfassende Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit kann man den Verlust grundlegender Fähigkeiten – wie beispielsweise Gehen, Schreiben, Hören und Sprechen – finanziell absichern“, so Stefan Holzer, Leiter Versicherungsproduktion

finanzwelt 06 | 2022 64 VERSICHERUNGEN | BU-ALTERNATIVE Foto: © natali_misstock.adobe.com

Die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, ist sehr hoch. Für privat abgesicherte Personen liegt sie im Schnitt bei 25 %.

Quelle: GDV e. V.

und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. „Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Aufklärungsarbeit der Versicherungsbranche weiterhin gebraucht wird, um den Menschen die Vorteile der Grundfähigkeitsversicherung aufzuzeigen und um diese am Markt zu etablieren.“ Preiswerter als eine BU und mit abweichenden Risikoprofilen sind solche Policen unbedingt eine Empfehlung für all jene, die keine BU erhalten können oder drastische Zuschläge zahlen müssten.

Völlige Fehleinschätzung

Übrigens: Auf die Frage, welche Ursachen zu einer Berufsunfähigkeit führen können, werden Unfälle mit 25 % der Nennungen als Ursache Nummer eins genannt, erst dann folgen psychische Probleme (20 %) und Einschränkungen im Bewegungsapparat (18 %). „Leider schätzen die Menschen das Berufsrisiko oft falsch ein. Psychische Erkrankungen wie Burnout, Depressionen und Angststörungen sind mit 37 % die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit, und das nachweislich schon seit mehreren Jahren“, so Holzer. Das bestätigen Daten des Versicherungsbestands von Swiss Life. „Als zweithäufigste BU-Ursache gelten Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 24 %. Erst dann folgen Unfälle mit knapp 13 %. Der Großteil der Befragten (56 %) hält den Start ins Berufsleben für den idealen Zeitpunkt, um eine private Lösung zum Schutz der eigenen Arbeitskraft abzuschließen. Rund 20 % der Befragten halten den Abschluss dieser Versicherung schon während der Schulzeit, Ausbildung oder während des Studiums für sinnvoll. „Das ist absolut korrekt. Die eigene Arbeitskraft ist mit das Wertvollste, was Menschen versichern sollten, denn damit erwirtschaftet man im Laufe des Berufslebens seinen Lebensunterhalt“, betont Holzer. „Idealerweise kümmert man sich deshalb bereits als Schüler, Azubi oder Student um diese Absicherung, um sich frühzeitig günstige Konditionen zu sichern. Ein umfassender BU-Schutz hilft, um auch in schwierigen Zeiten finanziell selbstbestimmt leben zu können“, so Holzer weiter. (hdm)

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„Eine Besonderheit am Markt ist der Budget-Retter“

Die Continentale sieht in der betrieblichen Krankenversicherung langfristig großes Vertriebspotenzial. Eva-Maria Donzelli, Leiterin des Firmen- und Verbandskundengeschäftes bei der Continentale Krankenversicherung, macht deutlich, wie wichtig ein ganzheitlicher Beratungsansatz, schlanke, effiziente Prozesse und wirtschaftliche Produktlösungen in diesem Geschäftsfeld sind.

finanzwelt: Frau Donzelli, die Continentale ist erst 2020 in den bKV-Markt eingestiegen. Wie beurteilen Sie die ersten beiden Geschäftsjahre?

Eva-Maria Donzelli» Wir sind sehr zufrieden. Mit unserem bKV-Konzept sind wir im Herbst 2020, also mitten in der Pandemie, an den Markt gegangen und haben einen imposanten Start hingelegt. Das erste volle Geschäftsjahr hat sich positiv entwickelt. 2022 hat das Geschäft nochmals deutlich Fahrt aufgenommen. Zudem sehen wir langfristig großes Vertriebspotenzial. Denn der Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland haben noch keine betriebliche Krankenversicherung. Wie unsere Continentale-Studie belegt, sind die bKV und die bAV aus Arbeitnehmersicht heute die beliebtesten Benefits.

finanzwelt: Die Akquisephase bis zur Einrichtung einer bKV kann lange dauern. Wie kann die Vermittlung effizient funktionieren?

Donzelli» Wir sind überzeugt, dass ein ganzheitlicher Beratungsansatz zum Erfolg führt. Dementsprechend bieten wir unseren Vertriebspartnern Service aus einer Hand: angefangen von der Konzeption über die Vertriebsunterstützung bis zur individuellen Kundenbetreuung und Leistungsabwicklung. Für das Kranken-Kollektivgeschäft im In- und Ausland haben wir spezielle Fachbereiche. Sie fungieren als Ansprechpartner für Vermittler und Kunden – konzeptionell, operativ und vertrieblich. Das Geheimnis liegt da-

bei in einer klaren Zielgruppen-Ausrichtung. Das gesamte Team ist mit den Strukturen und Bedarfen des jeweiligen Firmenkunden vertraut. Zudem sind schlanke und effiziente Prozesse sehr wichtig. Unser Ziel ist, es dem Vermittler und dem Kunden so einfach wie möglich zu machen. Ganz neu können Vermittler jetzt auch unsere bKV über die moderne Plattformlösung von XEMPUS online beraten und Verträge abschließen. Mit unserem Partner XEMPUS haben übrigens meine Kollegen aus der bAV bereits viel positive Erfahrung gesammelt.

finanzwelt: Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner konkret?

Donzelli» Unser Verbund betreut seit mehr als 50 Jahren sehr erfolgreich Inlands- und Auslands-Kollektivverträge in der Krankenversicherung. Dieses strategische Geschäftsfeld wollen wir weiter ausbauen. Hierbei greifen wir auf unsere langjährige Erfahrung zurück. Zudem nutzen wir unsere Expertise und erfolgreichen Verbindungen zu Vertriebspartnern und Firmenkunden im Bereich bAV. Auf dieser Basis begleitet ein spezialisiertes Vertriebsunterstützungs-Team die Vermittler mit individuellen Konzepten und digitalen verkaufsfördernden Unterlagen. Auf Wunsch stehen die Experten Vermittlern auch am Point of Sale beratend zur Seite. Denn die bKV ist ein Konzept- und kein Produktverkauf. Was bedeutet: Man muss sich auf die Situation des Firmenkunden einstellen. Der Kleinunternehmer wünscht eine ganz andere Ansprache und Unterstützung als ein Betrieb mit 2.000 Mitarbeitern.

finanzwelt: Welche Unternehmen schließen verstärkt bKV-Verträge ab? Die großen oder die kleinen? Donzelli» Wir erkennen eine breite Fächerung bei den Interessenten. Es sind kleine und mittelständische, aber auch größere Unternehmen, die sich für unser Angebot Con-

» Unser Verbund betreut seit mehr als 50 Jahren sehr erfolgreich Inlands- und Auslands-Kollektivverträge in der Krankenversicherung. Dieses strategische Geschäftsfeld wollen wir weiter ausbauen.

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CEPT begeistern. Wichtig ist ein gut verständliches, niedrigschwelliges Einstiegsprodukt. Das überzeugt letztlich kleine Betriebe. Für den Mittelstand und Großunternehmen sind hingegen weitergehende Absicherungskonzepte und die interne Kommunikationsstrategie wesentlich. Deswegen muss die bKV individuell, eben als Konzept, gestaltet werden.

finanzwelt: Die Continentale ist mit drei Budgettarifen im Markt. Andere Versicherer setzen auf Bausteintarife. Wohin geht der Trend?

Donzelli» Budgettarife sind derzeit die modernsten Angebote im Bereich bKV. Daher ist die Continentale mit einer solchen Lösung – ConCEPT Choose – am Markt gestartet. Auch in der Produktlinie ConCEPT Smile mit umfassenden zahnärztlichen Leistungen sind leicht verständliche Budgetlösungen von 750 bis zu 5.000 Euro abschließbar. Bei den Vermittlern wie auch bei den Unternehmen und Mitarbeitern kommen beide Budgetlösungen sehr gut an. Ihr großer Pluspunkt ist, dass sie einfach zu verstehen und zu kommunizieren sind.

finanzwelt: Wie hebt sich Ihr Angebot ab?

Donzelli» Eine Besonderheit am Markt ist der Budget-Retter. Diese Neuheit bieten wir in dieser Form als einziger Versicherer an. Hat ein Arbeitnehmer in einem Jahr keine Leistung in Anspruch genommen, können 10 % des Budgets in das kommende Jahr übertragen werden. Ohne Budget-

Retter ginge dieses Geld verloren. Nach fünf Jahren kann sich das Budget um bis zu 50 % erhöhen. Unser Angebot ist damit sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber die wirtschaftlichste Lösung am Markt.

finanzwelt: Wie sieht es mit anderen bKV-Tarifen aus? Donzelli» Die Vorteile von Budgetlösungen liegen wie gesagt auf der Hand. Aber auch Bausteintarife haben ihre Berechtigung. Da muss jeder Anbieter den für sich passenden Weg gehen. Auch die Continentale stellt Vermittlern und Kunden leistungsstarke Bausteintarife zur Verfügung. So sind die Varianten unserer Produktlinie ConCEPT Save für den stationären Bereich sehr gefragt. Zudem lassen sie sich gut mit den Budgettarifen kombinieren.

finanzwelt: Für Unternehmen und Arbeitnehmer müssen die Prozesse vor allem einfach und effizient ablaufen. Wie stellt die Continentale dies sicher?

Donzelli» Mit unserem Firmenkundenportal ConCORP hatten wir von Beginn an eine passende Online-Lösung parat. Gerade Personalabteilungen legen großen Wert auf eine moderne, unbürokratische digitale Verwaltung. So können Arbeitgeber und Arbeitnehmer über ConCORP zum Beispiel Neuanmeldungen, Nach- und Abmeldungen mit wenigen Klicks online erledigen. Ein reibungsloser, effizienter Prozess ist außerdem für Vermittler sehr wichtig. Ab sofort bieten wir zusätzlich im Neugeschäft auch für den Firmenkunden die Plattformlösung über XEMPUS an. (fw)

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Keine Glaubensfrage

Für die meisten Selbstständigen hat der Jahreswechsel schon aus steuerlichen Gründen eine besondere Bedeutung. Die Basisrente spielt dabei zweifellos eine große Rolle. Damit rückt aber auch die Frage in den Vordergrund, ob man sie mit einer Berufsunfähigkeits-Absicherung koppeln sollte. Für Makler darf das keine Glaubensfrage sein – sondern einfach eine kluge Berechnung.

Eigentlich besteht an der Sinnhaftigkeit einer Basisrente kein Zweifel. Eigentlich. Kommt nämlich eine angekoppelte BUZ ins Spiel, brechen Diskussionen auf. Kann es sinnvoll sein, Berufsunfähigkeitsschutz mit einer Altersvorsorge zu „koppeln“ – beispielsweise im Rahmen einer Basisrente mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (Basisrente plus BUZ). Da in diesem Zusammenhang oft pauschale und unzureichend belegte Meinungen anzutreffen sind, hat die MLP Finanzberatung SE das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) schon vor einem Jahr beauftragt, im Rahmen einer Studie einen sachgerechten Vergleich einer Basisrente plus BUZ mit einer Kombination aus Fondssparplan und selbstständiger (also entkoppelter) Berufsunfähigkeitsversicherung (Fondssparplan plus SBU) durchzuführen und so zur Versachlichung der Diskussion beizutragen. Die Autoren der Studie nahmen einen Vergleich anhand qualitativer und quantitativer Kriterien vor. Kernergebnis der Untersuchung: Eine pauschale Ablehnung der Basisrente plus BUZ ist wissenschaftlich genauso wenig haltbar wie eine pauschale Aussage, dass diese Variante immer die bessere Wahl sei.

Es hängt vom Kunden ab

In den qualitativen Kriterien weist die Basisrente plus BUZ Nachteile gegenüber dem Fondssparplan plus SBU auf. Hier sind insbesondere signifikante, vom Gesetzgeber explizit für die Basisrente vorgegebene Einschränkungen in Bezug auf Flexibilität und Zugang zum bereits angesparten Guthaben zu nennen sowie die Tatsache, dass der BU-Schutz neu organisiert werden muss, wenn der Sparprozess reduziert oder eingestellt wird. Letzteres (also eine spätere Entkoppelung des Berufsunfähigkeitsschutzes) ist bei modernen Basisrenten plus BUZ in der Regel möglich – ohne erneute Gesundheitsprüfung. Insgesamt kam die Studie zu dem Schluss, dass die Bedeutung der Nachteile in den qualitativen Kriterien für verschiedene Verbraucher unterschiedlich hoch ist. Die quantitativen Unterschiede im Preis-Leistungs-Verhältnis konnten durch konkrete Berechnungen genauer ana-

lysiert werden. ifa hat deshalb verschiedene Musterkunden betrachtet und unterstellt, dass in beiden Produktkombinationen kostengünstige ETFs als Fonds gewählt wurden. Es zeigte sich, dass die Basisrente plus BUZ für Verbraucher, die von einem niedrigeren Steuersatz in der Rentenphase im Vergleich zur Ansparphase ausgehen können, stets (und teilweise deutlich) günstiger ist. Für Verbraucher, die in der

Wussten Sie?

Die durchschnittliche Rente für Frauen/ Männer betrug im Jahr 2021 809 Euro/1.218

Euro (alte Bundesländer) und 1.070/1.141 Euro (neue Bundesländer).¹

Anspar- und Rentenphase ähnlich hohe Steuersätze haben, schneiden beide Produktkombinationen ähnlich gut ab. Eine klare Vorteilhaftigkeit der Variante Fondssparplan plus SBU trat hingegen in keinem der betrachteten Fälle auf – auch nicht, wenn Annahmen zur unterstellten Fondsrendite, zu Kosten oder Alter des Verbrauchers und Laufzeit der Verträge variiert wurden. Die Gruppe der Verbraucher, für welche die Basisrente plus BUZ in den quantitativen Kriterien vorteilhaft ist, war also sehr groß.

Die Berater sind gefragt

Fazit: Sowohl die Frage, wie relevant die Nachteile der Basisrente plus BUZ in den qualitativen Kriterien sind, als auch die Frage, wie groß ein eventueller Vorteil in den quantitativen Kriterien ist, hängen stark von der individuellen Situation des Verbrauchers ab. Um diese Vor- und Nachteile zu verstehen und sie gegeneinander abzuwägen, ist also entsprechende Expertise notwendig. Der Vorteil in den quantitativen Kriterien kann ein gutes Argument darstellen, die geringere Flexibilität einer Basisrente in Kauf zu nehmen. Eine pauschale Ablehnung der Basisrente plus BUZ verbietet sich somit, wie umgekehrt natürlich auch keine pauschale Aussage getroffen werden kann, dass diese Variante immer die bessere Wahl sei. (hdm)

VERSICHERUNGEN | BASISRENTE PLUS BUZ finanzwelt 06 | 2022 68
¹Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung (Stand: 30. Juni 2022)

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Kooperieren statt kopieren

ESG ist schon lange kein Trend mehr, sagt Daniel Regensburger. Und reicht anderen Versicherern die Hand, falls diese das Erfolgsmodell Impact Investing der Pangaea Life auch ihren Kunden anbieten wollen. Was es mit dem Erfolg und dem „Dinge wirklich ändern können“ von Impact Investing auf sich hat und welche neuen Produkte kommen, verrät der sympathische Geschäftsführer von Pangaea Life im finanzwelt-Interview.

finanzwelt: ESG ist inzwischen ein Muss bei allen Versicherern. Wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Pangaea Life hat Nachhaltigkeit in die Wiege gelegt bekommen, sozusagen pure ESG-DNA. Wie fühlt man sich als Trendsetter?

Daniel Regensburger» Zum Glück ist Nachhaltigkeit ja schon lange kein Trend mehr, sondern etwas das bleibt. Dennoch steckt unsere Branche hier eher noch in den Kinderschuhen. Die ESG-Regulatorik zwingt viele Akteure gerade zu einem Umdenken. Hier haben wir den klaren Vorteil, dass wir uns schon lange mit diesen Themen beschäftigen, ESG für uns nichts Neues ist. Natürlich spornt es uns an, dass wir beim nachhaltigen Wandel zu den Treibern zählen.

finanzwelt: Ich bin ein großer Fan von Impact Investing und habe früher nie verstanden, warum zwei langlaufende, nicht liquide Produkte wie LV und Beteiligung, nie zusammengekommen sind. Jetzt haben Sie nicht nur vorgelegt, sondern performen seit Jahren außerordentlichst. Wo bleiben die Nachahmer?

Regensburger» Für Anleger mit sehr großem Geldbeutel gab und gibt es ja vergleichbare Produkte – wenn auch nicht mit dieser konsequenten Nachhaltigkeitsausrichtung. Bei Pangaea Life war es von Anfang an unser Ziel, Beteiligungen in echten nachhaltigen Sachwerten auch ‚Normalanlegern‘ zu ermöglichen, also eine Demokratisierung zu erreichen. Mit 25 Euro monatlich geht es bei uns los. Gerade in einer Zeit, in der das vormalige ‚Allheilmittel‘ ETF-Anlage auch Schwächen offenbart, bieten wir Kunden eine attraktive und stabile Alternative. Was mögliche Nachahmer betrifft, lautet unsere Devise: kooperieren statt kopieren. Mit Pangaea Life haben wir bildlich gesprochen über die Jahre ein

wunderbares Schienennetz gelegt: Mit Produkten aus allen drei Schichten befördern wir verschiedene Waggons samt Passagieren, die unsere Kunden sind. Unsere beiden Fonds ‚Blue Energy‘ und ‚Blue Living‘ ziehen diese Waggons als leistungsstarke Loks. Deshalb fragen wir uns, warum Akteure, die unser Konzept gut finden, ein eigenes Schienennetz bauen sollten. Stattdessen könnten wir unserem Schienennetz jederzeit neue Bahnhöfe hinzufügen, unseren Fuhrpark an Loks und Waggons erweitern und gemeinsam noch mehr Passagiere bewegen. Ich bin der festen Überzeugung: Den entscheidenden Wandel bekommen wir in der Branche nur gemeinsam hin. Wir sind deshalb offen für Kooperationen.

finanzwelt: Was haben Sie bereits in Zahlen mit Ihren Kunden bewegt? Kunden- und investmentseitig… Regensburger» Wir investieren in zwei Bereiche: mit dem Fonds Blue Living in nachhaltige Wohnimmobilien und mit Blue Energy in den Sektor der erneuerbaren Energien. Hat ein Kunde seine Anlage bei uns in den letzten zwölf Monaten zu 50/50 auf beide Fonds aufgeteilt, freut er sich heute über eine Wertentwicklung von 13 % nach Kosten. Blicken wir zum Vergleich auf die großen Aktienindizes dieser Welt, stellen wir für diesen Zeitraum eine ähnliche Bewegung fest – allerdings in die andere Richtung, ins Minus. Entscheidend ist aber nicht die kurzfristige, sondern mittel- und langfristige Perspektive – und die ist attraktiv. Für manche Kunden sind wir daher Basis des Portfolios, für andere eher sinnvolle Ergänzung und Diversifikation.

finanzwelt: Es wird weniger in Deutschland in Impact Investing investiert als in Bitcoins. Ein Armutszeugnis? Regensburger» Ich glaube, das wird sich dieses Jahr allein schon wegen der Marktentwicklung und aktuellen Schlagzeilen ändern. Das Thema Kryptos wird uns wahrscheinlich erhalten bleiben, wichtig ist dazu aber Aufklärung. Das gilt auch beim Thema Impact Investing. Ich habe neulich eine Vorlesung an der Universität Passau über Green Finance gehalten, und der Hörsaal war voller junger Menschen, die sich für Impact Investing interessieren. Woran es jedoch oft mangelt, ist Transparenz darüber, worin die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten genau liegt und wie man Greenwashing er-

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» Wir investieren in zwei Bereiche: mit dem Fonds Blue Living in nachhaltige Wohnimmobilien und mit Blue Energy in den Sektor der erneuerbaren Energien. Hat ein Kunde seine Anlage bei uns in den letzten zwölf Monaten zu 50/50 auf beide Fonds aufgeteilt, freut er sich heute über eine Wertentwicklung von 13 % nach Kosten. «

kennt. Denn oft kehren gerade junge Anleger, die nachhaltig investieren wollten, dem Thema den Rücken, sobald sie feststellen, dass sie sich bei vorgeblich nachhaltigen Fonds dieselben Konzerne wie bei anderen Fonds ins Depot holen – oder der Anteil an nachhaltigen Assets nur minimal ist. Versicherer und Vermittler haben ihren Kunden gegenüber ein gemeinsames Aufklärungsmandat, für mehr Transparenz zu sorgen.

finanzwelt: Ich habe es läuten hören, dass neue Produkte in der Pipeline sind. Dürfen Sie schon etwas verraten? Regensburger» Wir möchten unsere Philosophie von nachhaltigem Investieren neuen Zielgruppen gegenüber öffnen. Deshalb denken wir zunehmend auch über Produkte jenseits des Versicherungsmantels nach. Im Investmentbereich bekommen wir zudem wahnsinnig viele Anfragen, ob wir uns einen Einstieg vorstellen könnten, um den nachhaltigen

Wandel gemeinsam voranzutreiben – über unsere bisherigen Investitionssektoren hinaus. Da geht es um Themen wie Waste und Recycling, um Speichertechnologien, Bildung oder neue Formen der Mobilität. Diese Form von Anlage ist deutlich risikoreicher, zeitgleich aber auch hochspannend. Ob wir daraus attraktive Lösungen für Privatkunden entwickeln können, wird sich zeigen.

finanzwelt: Persönliche Frage: Wenn Sie nicht grüne Versicherungen machen würden, was dann?

Regensburger» Ursprünglich wollte ich mal Pilot werden, aufgrund meiner Rot-Grün-Schwäche hat es in der entscheidenden Phase aber nur fürs Segelfliegen gereicht. Was mir heute extrem Spaß macht, ist jungen Menschen Wissen zu Finanzthemen und Nachhaltigkeit zu vermitteln und individuelle Kompetenzen zu fördern. Denn Bildung ist die Basis des Wandels, vor dem wir stehen. (lvs)

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Klagen auf hohem Niveau

Das Klagen über den Mangel an Fachkräften ist so groß, als stünde die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands auf dem Spiel. Eine breit angelegte Studie zeigt, dass die Lösung des Problems quasi vor der Bürotür liegt. Die Mehrheit der Beschäftigten setzt bei der Arbeitgebersuche nämlich auf ein Angebot in der betrieblichen Altersversorgung. Man muss es einfach nur machen.

Das Potenzial der bAV für die Gewinnung und Bindung von neuen Mitarbeitenden ist so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr: 37 % der Arbeitnehmer haben sich wegen der bAV für ihren derzeitigen Arbeitgeber entschieden. Für 50 % ist sie ein wichtiger Grund, bei ihrem jetzigen Unternehmen zu bleiben. Trotz eines hart umkämpften Arbeitsmarkts verstehen aber erst 30 % der Unternehmen die bAV als wichtiges Differenzierungsmerkmal im „War for Talents“. Das zeigt die neue Studie „Future of Pensions“ der Unternehmensberatung WTW. „Die Bedeutung der bAV hat in den vergangenen Jahren zugenommen, weil die Generationen, die nun in den Arbeitsmarkt drängen, wissen, dass sie sich um ihre Altersvorsorge selbst kümmern müssen“, sagt Dr. Johannes Heiniz, Senior Director Retirement bei Willis Towers Watson GmbH. „Während die früheren Generationen gut durch die gesetzliche Rente versorgt sind, wird sie für kommende Generationen kaum mehr ausreichend sein. Umso mehr erstaunt es, dass Unternehmen – gerade angesichts des Fachkräftemangels –nicht noch stärker auf die bAV setzen, um neue Talente für sich gewinnen und zu binden.”

Gemischte Systeme gefragt

Laut der Studie „Future of Pensions“ bieten 60 % der befragten Unternehmen eine branchenübliche bAV-Versorgung an. 10 % möchten lediglich die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen. Bislang messen erst 30 % der bAV eine größere Bedeutung zu und setzen sie aktiv als Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb um Talente ein. Dabei zeigen Umfragen wie der „Global Benefits Attitudes Survey“ von

WTW deutlich, dass die bAV aus Sicht der Beschäftigten ein entscheidender Faktor für die Arbeitgeberattraktivität ist. Einer der Gründe ist die Tatsache, dass bAV-Beiträge steuerbegünstigt sind. Daher bieten fast drei Viertel der befragten Unternehmen gemischt finanzierte bAV-Systeme an, in welche Beiträge nicht nur vom Unternehmen, sondern auch von den Mitarbeitenden selbst (über Entgeltumwandlung) einfließen. „Die hohe Attraktivität der bAV liegt auch darin begründet, dass Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber in der Regel vertrauen, ein qualitativ hochwertiges Vorsorgeangebot zu unterbreiten und dabei uneigennützig zu handeln, während bei der privaten Altersvorsorge die Anbieter dieses Grundvertrauen nicht immer genießen“, sagt Dr. Heiniz. Etwa drei Viertel der Unternehmen gaben an, in ihrem modernsten Pensionsplan ein kapitalmarktorientiertes Zinsmodell anzuwenden. Vor dem Hintergrund, dass 60 % der Arbeitgeber nicht mehr bereit sind, das Zinsrisiko zu übernehmen, erstaunt dies nicht. Durch die Verwendung kapitalmarktorientierter Zinsmodelle werden Zinsrisiken – aber auch Renditechancen – auf Mitarbeitende übertragen. Das passt auch zu den Vorstellungen der Mitarbeiter. 82 % der Unternehmen schätzen den Stellenwert einer Kapitalmarktbindung aus Sicht der Mitarbeitenden als mindestens wichtig ein. Angesichts der aktuellen Inflation ist das ein wesentlicher Aspekt: 74 % sagen, dass ein Pensionsplan Schutz gegen Inflation bieten sollte. „Der Schlüssel zum Erfolg für eine zukunftsfähige und werthaltige bAV liegt in der direkten Kopplung der bAV an die Kapitalmärkte und in intelligenter Plangestaltung“, sagt Dr. Heiniz.

Garantien können teuer sein

Bislang wurde bei kapitalmarktorientierten bAV-Systemen in aller Regel mindestens die Höhe der eingezahlten Beiträge garantiert. Allerdings gilt: Je umfangreicher die Garantien, desto konservativer sind die Assetportfolios zu konzeptionieren. Im Niedrigzinsumfeld führte dies zu sehr geringen erwarteten Renditen. Versicherer haben deshalb seit einiger Zeit begonnen, Garantien auf unter 100 % der

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Foto: © BullRunstock.adobe.com

Beiträge abzusenken, um weiterhin attraktive Renditen erwirtschaften zu können. Auch in modernen fondsbasierten Pensionsplänen finden sich immer häufiger Garantieniveaus unterhalb von 100 %. „Die Möglichkeit, ein Garantieniveau unterhalb der Beitragssummen zu verankern, erweitert das Gestaltungsspektrum betrieblicher Altersversorgung signifikant“, so Dr. Heiniz. Sie eröffne die Chance, neue Wachstumspfade für die bAV einzuschlagen, sei es auf Basis von neueren Lebensversicherungstarifen, in fondsbasierten Zusagen oder in der reinen Beitragszusage. „Entscheidend hierbei ist, dass Sicherheit nicht ausschließlich auf Garantien basieren muss“, erklärt der bAV-Experte: „Moderne Pensionspläne nutzen gezielt die Vorteile der bAV als kollektive Vorsorgeform. Durch intelligente Puffer- und Renditeverteilungskonzepte wird Absicherung auf Einzelpersonenebene auch abseits ‚harter‘ Garantien gewährleistet.“

Es muss schon kommuniziert werden

Und wie sehen Mitarbeiter diesen Trend? Während im Jahr 2017 noch 78 % angegeben haben, dass ihnen Sicherheit wichtiger als Rendite sei, sind es jetzt 69 %. „Die Studienergebnisse zeigen, dass die Differenzen zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen bezüglich des Rendite-RisikoVerhältnisses kleiner werden“, sagt Dr. Heiniz. „Arbeitgeber sollten trotzdem sehr sensibel mit diesem Thema umgehen und jegliche Änderungen durch Kommunikationsmaßnahmen eng begleiten.“ Ein weiterer wichtiger Stellhebel für die attraktive Gestaltung der bAV ist Flexibilität bezüglich der Auszahlungsoptionen. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, einen weitgehenden Auszahlungsmix bestehend aus Rente und Kapital oder Raten in ihrem modernsten Pensionsplan anzubieten. Damit sind Unternehmen auf dem richtigen Weg: Rund die Hälfte der Mitarbeiter wünscht sich mehr Flexibilität bei den Auszahlungsmöglichkeiten. Hier sind insbesondere intelligente Verrentungsmodelle gefragt, die bei einigen Unternehmen auch schon in die Tat umgesetzt sind.

Aber was nützt das beste bAV-Angebot, wenn die Mitarbeiter es nicht wahrnehmen oder aufgrund der oftmals hohen Komplexität nicht verstehen? Die Mehrheit der Unternehmen (71 %) setzt bei der Kommunikation ihres bAV-Angebots auf klassische Kanäle wie E-Mail oder Print. Mit Blick auf die Zukunft gaben 34 % der Unternehmen an, künftig auch auf Apps setzen zu wollen. Dem gegenüber steht die Sicht der Mitarbeitenden: Nur 25 % der Befragten fühlen sich durch das Angebot ihres Unternehmens bei der Vorbereitung ihrer Rentenphase unterstützt – hier herrscht Handlungsbedarf. Hingegen fühlen sich unter den Mitarbeitern, die regelmäßig entsprechende Apps zur Verfolgung ihrer Altersversorgung nutzen, 84 % gut unterstützt. (hdm)

Immer mehr junge Menschen wollen sich länger an ihren aktuellen Arbeitgeber binden. Finanzielle Zusatzleistungen, wie beispielsweise die bAV, spielen dabei eine wichtige Rolle.

Quelle: bavheute.de

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Beratungsbedarf so hoch wie nie

Die aktuelle Frage nach der Zukunft in Zeiten von Krieg und Krise, aber auch den Fragen nach ESG, Digitalisierung, Service oder guter Makler-Beratung: Andreas Politycki, Vertriebsvorstand der Nürnberger, stellt sich im finanzwelt-Interview mit Chefredakteur Lenard von Stockhausen fast allen Fragen. Bei einer muss er passen, aber lesen Sie selbst.

finanzwelt: Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Zukunft mit Inflation, Rezession und Krieg ist ungewiss. Welche Folgen der Krise sehen Sie bei uns in der Branche auf uns zu kommen und was sollten wir dringend dagegen tun?

Andreas Politycki» Viele Menschen sind aktuell stark verunsichert. Unsere Aufgabe ist es, unseren Kundinnen und Kunden in dieser politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeit als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen. Der Beratungsbedarf ist so hoch wie nie. Dies ist für uns eine gute Gelegenheit, mit unseren Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen. So können flexible Lösungen gefunden werden, die die Versicherten durch diese schwierige Zeit führen.

finanzwelt: Wo sehen Sie die eigenen Herausforderungen der Branche, also losgelöst von der Krise, für das nächste Jahr?

Politycki» Alle Versicherer sind dabei, ihre IT-Systeme zu modernisieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Beides sind Aspekte eines kontinuierlichen Verbesserungsbedarfs in der Versicherungsbranche, der über das nächste Jahr hinaus geht. Die ständige Diskussion über angemessene Provisionen sorgt in der Branche für große Verunsicherung. Hier muss dringend ein Konsens gefunden werden.

finanzwelt: Die großen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden uns immer mehr und mehr begleiten. Bei vielen Versicherern wird gerade ein Wechsel zu mehr grün und CO2-neutral vollzogen. Reicht das oder können wir noch mehr tun?

Politycki» Es ist wichtig und gut, dass ESG-Richtlinien viel Aufmerksamkeit erhalten. Gerade bei den Kapitalanlagen haben wir einen gewichtigen Stellhebel. Aber auch viele andere Maßnahmen erreichen zusammen große Effekte. So ist beispielsweise unsere Generaldirektion in Nürnberg vom TÜV Süd als klimaneutral zertifiziert, unsere Werbemittel sind überwiegend nachhaltig und Zuschüsse für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Nutzung des öffentlichen Nachverkehrs sind für uns selbstverständlich. Außerdem ist die NÜRNBERGER für ihr soziales Engagement regional wie über-

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regional bekannt. Unter anderem unterstützen wir die Arbeit des Bundesverbands Kinderhospiz e. V. und sind Sponsor der „Blauen Nacht“, Nürnbergs größtes Kultur-Event. Darüber hinaus dürfen wir nicht vergessen, dass das „S“, der soziale Aspekt, ohnehin den Grundpfeiler der Versicherungsbranche darstellt. Schließlich basiert unser Geschäftsmodell auf dem Gedanken der Versichertengemeinschaft, in der sich die Menschen gegenseitig helfen. Diesen sozialen Gedanken müssen wir in unserer Kommunikation noch deutlicher herausstellen. Und wir müssen die Mitarbeitenden in der Branche sowie die Versicherten zu noch nachhaltigerem Verhalten und sozialem Engagement ermutigen.

finanzwelt: Die Nürnberger hat ihre Hausaufgaben bezüglich Digitalisierung, Abwicklung, digitalem Support, aber auch Produktanpassungen gemacht. Wo sehen Sie trotzdem für sich noch Handlungs- oder Verbesserungsbedarf?

Politycki» Es ist heutzutage nicht mehr damit getan, dass man seine Hausaufgaben gemacht hat und dann ist alles gut. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können. In allen Sparten und Disziplinen. Getreu unseres Slogans ‚Einfach der passende Schutz‘ denken wir immer aus Sicht der Kundinnen und Kunden, um deren Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht zu werden.

finanzwelt: Die Nürnberger ist ja Gründungsmitglied der BiPRO. Eine Erfolgsgeschichte für Versicherer und Pools. Aber hält der Makler bei den Entwicklungen noch Schritt und wie holen Sie ihn diesbezüglich ab?

Politycki» Weil BiPRO eine so große Hilfe für Makler ist, liegt es uns sehr am Herzen. Bei uns laufen eine Vielzahl interner Projekte mit dem Ziel, die angebotenen BiPRO-Normen und Services für unsere Vertriebspartnerinnen und -partner stetig weiterzuentwickeln und auszubauen. Deshalb haben wir auch alle führenden Maklerverwaltungsprogramme angebunden und bieten Schulungen und Kurse an. Außerdem haben wir ein bundesweites Netz von Maklerbetreuern und Fachspezialisten, damit Makler immer die optimale Vertriebsunterstützung erhalten. Das gelingt uns offensichtlich sehr gut: Im Softfair Prozesssiegel Leben haben wir ein ‚Hervorragend‘ bekommen; im dvb-Makler-Audit 2022 haben wir den Bronze Award für die ‚Beste Technische Vertriebsunterstützung für Versicherungsmakler‘ erhalten.

finanzwelt: Frustriert Sie manchmal die Geiz-ist-geil-Mentalität der Kunden, die sich so billig versichern, dass eine echte Absicherung ungewiss ist und im Streitfall es dann wieder einmal heißt: die bösen Versicherer wollen nicht zahlen?

Politycki» Jede Kundin und jeder Kunde hat Anspruch darauf, die vertraglich vereinbarte Leistung im Schadenfall zu erhalten. Wenn sich Versicherte für einen nicht ausreichenden Schutz entscheiden, muss dies seitens der Vermittlerin oder des Vermittlers deutlich kommuniziert und dokumentiert werden. Meiner Meinung nach besteht in solchen Fällen, wo auf

die ‚bösen Versicherer‘ geschimpft wird, das Problem, dass Versicherungsunternehmen Versorgungslücken nicht klar genug aufgezeigt haben. Das ist dann keine Frage der Prämienhöhe, sondern der Berater- und Beratungsqualität.

finanzwelt: Service bei Policierung und im Schadensfall ist so wichtig. Leider werden diese Punkte im Vergleichsrechner nicht abgefragt. Schade, oder?

Politycki» Genau dies belegt, welche Bedeutung die persönliche Beratung hat. Nur im persönlichen Austausch können qualitative Faktoren erläutert werden, die für die Versicherten wichtig sein könnten. Ein Vergleichsrechner kann eine gute Basis für Kundinnen und Kunden sein, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Eine umfassende Beratung kann so ein Vergleicher nie ersetzen und sollte insbesondere bei komplexeren Versicherungsprodukten immer ergänzend erfolgen.

finanzwelt: In welchem Bereich sehen Sie Ihren Service am stärksten?

Politycki» Wir arbeiten intensiv daran, für unsere Kundinnen und Kunden ein echter Begleiter zu sein und nicht nur ein Versicherer, der dann zahlt, wenn etwas passiert ist. Wir sind Gesundheitspartner unserer Versicherten und bieten digitale Services an, die Kundinnen und Kunden im Alltag einen echten Mehrwert bieten, z. B. über die Gesundheitsplattform Coach:N. Wir unterstützen unsere Versicherten dabei, gesund zu bleiben oder schnell wieder gesund zu werden. Im Fall der Fälle begleiten wir die Versicherten z. B. durch unser Tele-Claiming. Hier wird in einem gemeinsamen Telefoninterview der Leistungsantrag gemeinsam mit dem persönlichen Leistungsregulierer mit allen erforderlichen Informationen ausgefüllt, so dass der Versicherte bei der Antragstellung nicht allein gelassen wird.

finanzwelt: Welches Produkt der Nürnberger lässt 2023 die Konkurrenz hinter sich?

Politycki» Unsere Kernkompetenz ist seit fast 140 Jahren der Einkommensschutz. Denn bereits unser erstes Produkt bei der Unternehmensgründung im Jahr 1884 kam aus diesem Segment. Wir entwickeln seitdem unsere Produkte stetig weiter, insbesondere mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Gleichzeitig bringen wir auch immer wieder neue Produkte auf dem Markt, wie aktuell unsere NÜRNBERGER Kindervorsorge. Sie verbindet effizienten Vermögensaufbau mit den Vorteilen eines frühzeitigen Einkommensschutzes. Beste Rating-Ergebnisse, sowie zufriedene Kundinnen und Kunden sowie Vertriebspartner belegen dies.

finanzwelt: Gibt es etwas, was Sie bei der Nürnberger nicht können?

Politycki» Das einzige, dass wir nicht können, ist, diese Frage zu beantworten.

finanzwelt: Damit kann ich leben. Herr Politycki, vielen Dank für das Interview. (lvs)

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Immer raffinierter

Wer denkt, dass vor allem staatliche Einrichtungen und große Wirtschaftsunternehmen auf der Zielliste von Cyber-Kriminellen ganz oben stehen, irrt gewaltig. Denn diese haben massiv in die Abwehr von Angriffen investiert. Anders sieht das bei KMU aus. Noch immer gibt es hier ein fatales Rollenverständnis – und entsprechend viel Nachlässigkeit. Makler sind deshalb in der Beratung besonders gefragt.

Es war nur eine vergleichsweise kurze Notiz. Gleichwohl zeigt sie die Professionalität von Internet-Betrügern:

„Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beobachtet derzeit eine signifikante Zunahme von Angriffen per E-Mail. Wie schon in der Vergangenheit bei Emotet nutzen die Angreifenden vermeintliche Antworten auf tatsächlich getätigte E-MailKonversationen der Betroffenen, um Schadsoftware-Links zu verteilen. Neu ist allerdings, dass die gefälschten EMails dabei über die legitimen Mailserver der Absender selbst verschickt werden, so dass technische Detektion und Erkennung durch den Leser deutlich erschwert werden. Es ist also davon auszugehen, dass die Angreifenden Zugriff auf den Mailserver haben,

welcher dann selbst ‚ordnungsgemäß‘ als Absender fungiert.“ Cyber-Angrif fe gegen die Unternehmens-IT kleiner und mittelständischer Unternehmen gibt es täglich. Es ist auch ein Fehl schluss, KMU seien beim Krieg in der Ukraine und entsprechenden IT-An griffen auf sie selbst außen vor. Sie stehen stattdessen genauso im Fokus wie große Konzerne. Einen wirksamen Schutz gegen solche Angriffe und de ren Folgen können jedoch laut HDI Präventionsmaßnahmen leisten. Dazu gehören technische genauso wie or ganisatorische Maßnahmen oder auch solche, die Mitarbeiter für die CyberRisiken sensibilisieren. Eine Studie der HDI Versicherung zeigt hier beträcht liches Potenzial zur Verbesserung des Cyber-Schutzes auf. Die Studie zum Thema Cyber-Sicherheit erstellte das Forschungs- und Beratungsinstitut Sirius Campus im Auftrag der HDI Versicherung. Dazu befragte das Institut Ende letzten Jahres Freiberufler sowie IT- und Versicherungs-Entscheider von mehr als 500 kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein Ergebnis der Studie: Viele Unternehmen können durch die Kombination von Präventionsmaßnahmen ihren CyberSchutz wirksam erhöhen.

Technische Lösungen

allein reichen nicht aus

Technische Maßnahmen sind die gängigsten Vorkehrungen, mit denen sich Unternehmen gegen Bedrohungen aus dem Cyber-Raum schützen. Firewalls, Spam-Schutz und automatische Datensicherungen durch Backups werden laut der Studie am häufigsten verwendet. So gaben 83 % der Befragten

nisatorische Präventionsmaßnahmen umfassen beispielsweise verbindliche Passwort-Standards oder Schwachstellen-Scans der IT und im weiteren Sinne auch die Vorbereitung von Notfallmaßnahmen für einen Cyberangriff. Am weitesten verbreitet (bei 72 % der KMU) sind verbindliche Standards für den Umgang mit Passwörtern.

Unkontrollierte Zugänge in die IT-Systeme

Kritischer sieht es dagegen in Sachen Notfallmanagement aus. So sind die Zuständigkeiten bei einem Cyber-Angriff lediglich bei jedem zweiten Unternehmen (55 %) eindeutig festgelegt. Angriffe, die auf die Schwachstelle „Mensch“ zielen, sind in der Praxis am erfolgversprechendsten – für den Angreifer. „Im Rahmen der Studie wurden von betroffenen Unternehmen Angriffsmethoden wie Phishing-Mails oder Social Engineering mit Abstand am häu-

VERSICHERUNGEN | CYBER-SICHERHEIT finanzwelt 06 | 2022 76 Foto: © James Thewstock.adobe.com
Malte Dittmann Vorstand HDI Versicherung AG

PERSONALITY & EVENTS

DKM 2022: freudiges Wiedersehen!

2022 fand die Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche bereits zum 25. Mal statt. 276 Austeller, 13.334 Teilnehmer, 6.261 Fachbesucher und 252 Programmpunkte live & vor Ort gab es in diesem Jahr. Die Branche freute sich nach zwei Jahren Corona besonders über den persönlichen Austausch vor Ort und zwei Tage Messe in alter Manier.

JDC startet Analyse-Innovation

Gemeinsam mit MORGEN & MORGEN etabliert JDC ein neues Analyseformat für die Versicherungsbranche. Das „Trendbarometer Versicherungen“ basiert auf umfangreichen Tarif- und anonymisierten Berechnungsdaten. Beim ersten Trendbarometer zum Thema BU liegen über 50.000 Tarifdaten und rund 500.000 Point-of-Sale-Zahlen vor. In Zukunft sollen in regelmäßigen Abständen weitere Analysen zu verschiedenen Sparten veröffentlicht werden.

Civey-Studie: Sparen? Ja, aber nicht bei Versicherungen!

Eine repräsentative Umfrage (2.500 Teilnehmende) im Auftrag von Canada Life zeigt, dass angesichts der Inflation viele Menschen ihre Ausgaben einschränken möchten. An ihren Versicherungen wollen aber mit 9 % nur wenige sparen. Die Mehrheit von ihnen (57 %) spart dann bei der Sachversicherung.

BVK-Umfrage zeigt heterogenes Stimmungsbild zur Nachhaltigkeitspräferenzabfrage

Nachdem seit August die ESG-Präferenzabfrage für Vermittler Pflicht ist, befragen BVK und German Sustainability Network (GSN) regelmäßig die Vermittlerschaft zum Thema. In der letzten Befragung zeigte sich ca. ein Drittel (33 %) am Thema ESG interessiert, während sich mit 28 % fast genauso viele Vermittler dazu gezwungen fühlen. Besonders spannend: 69 % der Vermittler bewerten die momentan verwendeten Abfragetools als ungeeignet und 78 % stören sich an unterschiedlichen Abfragelogiken.

78 BRANCHENNEWS
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Fotos: © Lisa Brunner JDC und MORGEN & MORGEN bei der Pressekonferenz zur neuen Analyse

IDEAL Versicherung trauert um Dr. Joachim Lemppenau

Im Oktober ist der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der IDEAL Versicherungsgruppe, Dr. Joachim Lemppenau, kurz nach seinem 80. Geburtstag verstorben. Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft des Versicherers würdigten den Top-Manager in Anerkennung und Dankbarkeit. Er hatte die IDEAL Versicherung maßgeblich geprägt.

Rekordbeteiligung bei BU-Studie von Franke & Bornberg

Im diesjährigen Praxisrating hat F&B verschiedene BU-Anbieter auf effiziente Regulierung und Leistungspraxis untersucht. Insgesamt erreichte die Analyse durch die Vielzahl an teilnehmenden Versicherern eine Marktabdeckung von 60 %. Insgesamt fünf Versicherer erreichten dabei die Bestnote von FFF+.

Württembergische holt sich Star-Schauspieler an Bord

Für die neue Markenkampagne 2022/23 hat die Württembergische Versicherungsgruppe Elyas M’Barek als Markenbotschafter für sich gewonnen. Der beliebte Schauspieler ist bekannt aus Serien und Filmen wie „Türkisch für Anfänger“, „Der Fall Collini“ oder „Fack ju Göthe“. Damit will der Versicherer seine Bekanntheit steigern und neue Kundengruppen gewinnen.

Geldsorgen dominieren Ängste der Deutschen

Die repräsentative Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen 2022“ des Infocenters der R+V Versicherung zeigt: die größte Angst ist aktuell die vor steigenden Lebenshaltungskosten (67 %). Die Furcht vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung ist im Vergleich am stärksten gewachsen. Insgesamt ist auch der „Angstindex“ (Durschnitt aller abgefragten Sorgen) um sechs Prozentpunkte auf 42 %, das höchste Niveau seit vier Jahren, gestiegen.

Umfrage zeigt: Ukraine-Krieg wirkt sich negativ auf Immobilienbranche aus

Die Mehrheit der befragten Immobilienfachleute in der PriceHubble-Studie „Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Immobilienbranche in Deutschland“ geht in den nächsten zwölf Monaten von negativen Entwicklungen am Markt (79 %) aus. Grund Dafür: Unsicherheiten am Markt sorgen für einen Nachfragerückgang, gestiegene Zinsen tun ihr Übriges. 38 % rechnen außerdem mit fallenden Preisen für Wohnimmobilien im kommenden Jahr.

DELA übernimmt Deutschlandgeschäft der Monuta

Seit dem 01. November hat die DELA das Versicherungsportfolio von Monuta mit rund 120.000 Kunden in Deutschland übernommen. Die DNB (De Nederlandsche Bank) als zuständige Aufsichtsbehörde hatte eine Genehmigung bereits im Oktober angekündigt. Vertragsbedingungen für Bestandskunden ändern sich nicht, die vollständige Integration der Monuta soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

DELA und bessergrün starten Kooperation

Zum Auftakt der Zusammenarbeit ist zunächst die Sterbegeldversicherung DELA sorgenfrei Leben auf der Online-Plattform von bessergrün verfügbar. Der Vertragsabschluss ist damit sowohl über den Maklerlink für Vermittler als auch die Online-Antragsstrecke für Endkunden möglich.

79 Foto: © IDEAL Versicherung Foto: © Jules Esick
Elyas M’Barek

10 Jahre MAXPOOLLeistungsservice

Der Leistungsservice des Maklerpools konnte in diesem Jahr bereits sein zehntes Jubiläum feiern. Mitarbeitende des Angebots beraten Endkunden und deren Makler bei Fragen rund um Schadenregulierungen und Leistungsansprüchen. Der Service sorgt damit für eine bessere Kommunikation zwischen Versicherern und Versicherungsnehmern und bietet weitere Beratungsleistungen.

Jungmakler 2022

ESG-Präferenzabfragepflicht für § 34f-ler kommt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat im November einen Verordnungsentwurf zur Anpassung der FinVermV vorgelegt. Demnach soll die seit August geltende Nachhaltigkeitspräferenzabfrageflicht in der Finanzberatung zukünftig auch für § 34f-Vermittler gelten. Branchenverbände wie VOTUM, AfW und BVK begrüßen diesen Schritt.

Vorstandswechsel bei Talanx Gruppe

Dr. Christopher Lohmann beendet sein Vorstandsmandat für den Bereich Privatund Firmenversicherung Deutschland bei der Talanx Gruppe. Auf ihn folgt zum 01. Januar 2023 der bisherige Finanzvorstand des Geschäftsbereichs, Jens Warkentin.

Jens Warkentin, neuer Vorstand Talanx Gruppe

Versicherer befürchten mehr Brandunfälle

14 Finalisten standen dieses Jahr im Rennen um den Jungmakler Award. Auf den Treppchen landeten Robin Lerch (grenzenlos sicher), Andreas Reiter (Ofelos GmbH), Kai Buczinski (Finanzcop). Zudem erhielt Kai Senfleben den Sonderpreis für Baufinanzierung. Lerch gewann den ersten Platz mit seinem Beratungskonzept für digitale Nomaden, Auswanderer und Expatriats. / Foto: © bbg

Maklerbeirat für BVK

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute hat einen Maklerbeirat ins Leben gerufen. Dieser soll Beratern in einem konsolidierenden Maklermarkt Orientierung und Unterstützung bieten. Dafür soll der Maklerbeirat dem Verband fachlichen Input liefern und neue Impulse setzen.

Durch die hohen Energiepreise versuchen viele Menschen in Deutschland beim Heizen zu sparen. Durch Experimente mit Kerzen, Heizpilzen, Elektrostrahlern oder ungeprüften Kaminen riskieren Menschen jedoch Brandunfälle. Versicherer zeigen sich besorgt und der GDV rät von alternativen „Heizmethoden“ ab.

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Foto: © MAXPOOL Foto: © MAXPOOL Der MAXPOOL Leistungsservice: Vordere Reihe von links: Sevilay Srouji, Yvonne Czernetzki und Sissy Wolter –Hintere Reihe von links: Andreas Zak, Vorstand IT und Kevin Jürgens, Vorstand Vertrieb Jungmakler des Jahres 2022: Robin Lerch

Immobilieninvestments im Südosten der USA

Der TSO Active Property III investiert strategisch in Gewerbeimmobilien in einer der wachstumsstärksten Regionen der USA: dem Südosten. Das breit diversifizierte Portfolio bietet optimale Chancen, von Sachwertinvestitionen im gewerblichen Sektor zu profitieren. TSO verfolgt dabei einen erprobten und erfolgreichen Wertsteigerungsansatz. Ein starkes Netzwerk, regionale Präsenz und umfangreiche Erfahrung ermöglichen es Anlegern, seit 2006 am Unternehmenserfolg teilzuhaben. Inflationsschutz, Investition in den US-Dollar und umfangreiches Co-Investment durch TSO runden das Angebot ab. Machen Sie sich ein Bild unserer Immobilien und fordern Sie unsere Portfolioübersicht an!

www.tso-europe.de/anlageprodukte

HINWEIS: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Ein vollständiger Verkaufsprospekt sowie das Vermögensanlagen-Informationsblatt werden bei der TSO Active Property III, LP, 1170 Peachtree Street, Suite 2000, Atlanta, Georgia 30309, USA und bei der TSO Capital Advisors GmbH, Taunusanlage 11, 60329 Frankfurt am Main, Deutschland zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten und sind auf der Internetseite www.tso-europe.de veröffentlicht.

„Ich investiere in den TSO Active Property III, weil ich bei dessen Wertschöpfungsmodell direkt partizipiere.“

Pradetto verlässt blau direkt Geschäftsführung

Oliver Pradetto hat bereits zum 31. Oktober seine Aufgaben als COO bei blau direkt GmbH & Co. KG an die Geschäftsführer Oliver Lang (CIO) und Hannes Heilenkötter (CTO) abgegeben. Er ist damit nicht mehr im operativen Geschäft tätig und fokussiert sich zukünftig als Vorsitzender eines neuen Beirats auf strategische Aufgaben. blau direkt durchläuft seit der Mehrheitsbeteiligung von Warburg Pincus zudem eine Umstrukturierung.

Ein Maklerpool auf Vertriebswegen

Bonnfinanz GmbH und Netfonds AG haben eine langfristige Kooperation gestartet. Mit der Partnerschaft möchten die beiden Unternehmen die Beratung und Vermittlung von Finanzanlage-Produkten und Vermögensverwaltungen optimieren und vorantreiben. Dafür haben Bonnfinanz-Berater ab Anfang 2023 Zugriff auf die Investment Funktionen der Netfonds Beraterplattform „finfire“.

MORGEN & MORGEN erweitert Zugang zu neutralem Vergleichstool

Analysehaus MORGEN & MORGEN erweitert den Zugang für die Vergleichs- und Analysesoftware M&M OFFICE über die Jung DMS & Cie.-Plattform. Die Software gilt als eines der marktführenden Tools zur haftungssicheren Vermittlung von Versicherungstarifen.

Weichen sind auf Nachhaltigkeit gestellt

Laut Schroders Global Investor Study 2022 legen besonders sachkundige Anleger Wert auf nachhaltige Investitionen. Sie rechnen dabei mit langfristigen Renditen. 87 % der Führungskräfte wollen einer Gartner-Umfrage zufolge in den nächsten zwei Jahren ihre Investitionen in Nachhaltigkeit erhöhen. Damit entsprechen sie also den Wünschen der Kunden erkennbar.

Banken erstmals führender Vertriebsweg bei Lebensversicherungen

Laut der 23. Studie zur Lebensversicherung der WTW für das Jahr 2021 waren Banken erstmals der führende Vertriebsweg für das Neugeschäft mit Lebensversicherungen nach APE in Deutschland. Damit verdrängten sie in der Gesamtbetrachtung aus laufenden und Einmalbeiträgen die Makler und Mehrfachagenten vom ersten Platz.

Verschenken und Vererben von Immobilien wird deutlich teurer

Der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2022 sieht eine deutliche Erhöhung der Erbschaft- und Schenkungsteuer für viele Immobilien ab dem 1. Januar 2023 vor. Der Anstieg könnte bis zu 50 % betragen, fürchten Experten. Gestaltungsspielräume bestehen daher nur noch bis Ende des Jahres.

Zahl der Autodiebstähle auf Tiefstand

Laut aktuellen Zahlen des GDV wurden 2021 zum ersten Mal seit Beginn der Diebstahlstatistik weniger als 10.000 Autos in Deutschland gestohlen. Versicherer zahlten im Schnitt 19.100 Euro pro Auto, insgesamt verursachten Autodiebe damit dennoch einen Schaden von über 187 Mio. Euro in 2021.

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BRANCHENNEWS finanzwelt 06 | 2022 82
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Policen Direkt Maklergruppe:

Pascal Wannicke kommt ins Team

Durch die beiden jüngsten Übernahmen zur Mitte des Jahres erweiterte sich die Policen Direkt Maklergruppe um zwei weitere Standorte. Um die gesteckten Akquisitionsziele zu erreichen, hat sich das Unternehmen am Standort Frankfurt mit Pascal Wannicke verstärkt.

Softfair stellt Geschäftsführung neu auf

Matthias Brauch verlässt das Unternehmen zum Jahresende auf eigenen Wunsch. Sein Nachfolger wird Maximilian Schmidt, der zuvor als CIO für Softfair tätig war. In 2023 übernimmt er die alleinige Führung und bildet die Spitze einer neuen Geschäftsführung. Bis zum 31. Dezember tragen Brauch und Schmidt noch gemeinsam die Verantwortung, um so einen nahtlosen Übergang zu sichern.

Geschäftsklima-Index: David gegen Goliath

Der Index der Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständigen verzeichnet zum 3. Mal in Folge einen Negativrekord von minus 25 Punkten, während die Situation der Gesamtwirtschaft unverändert bleibt. Jedes 5. Kleinstunternehmen sieht die Existenz des Betriebes aufgrund ausbleibender Aufträge bedroht.

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Neuer Mehrheitseigner für Jamestown

Christoph Kahl, Jamestown-Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, kündigte Mitte Oktober seinen Rücktritt aus der Geschäftsführung an. Er und seine Frau veräußern nach 45 Jahren zwei Drittel ihrer Jamestown-Anteile. Die Simon Property Group (SPG) ist mit 50 % der neue Mehrheitseigner. Kahl und seine Ehefrau bleiben mit 25 % beteiligt, ebenso wie die US-Geschäftsführer. Zudem sollen zukünftig auch die deutschen Geschäftsführer Anteile erhalten.

BRANCHENNEWS finanzwelt 06 | 2022 84
Christoph Kahl / Foto: © Jamestown Pascal Wannicke Neuer softfair-CEO Maximilian Schmidt / Foto: © softfair Maximilian Schmidt

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Mitglied der

[pma:] – Erste Schritte für die Unternehmensnachfolge

Mit Felix Maasjost tritt der Sohn von Geschäftsführer Dr. Bernward Maasjost in die Führungsriege des Unternehmens

[pma:] Finanz- und Versicherungsmakler

GmbH ein. Außerdem wird der 28-Jährige Mitglied des Vorstands der Holding Dr. Maasjost & Collegen AG.

Apella verstärkt erweiterte Geschäftsleitung

Seit November ergänzt Philipp Schütz als Generalbevollmächtigter für den Bereich Banken das Führungsteam der Apella AG. In dieser Funktion verantwortet er die Geschäftsbereiche Investment, Finanzierungen und Kapitalanlageimmobilien des Maklerpools.

dvb prämiert Volkswohl Bund und Gothaer für die besten IT-Lösungen in der Branche

Das dvb-Audit zum Thema „IT-Prozesse im Maklerunternehmen: Vertrieb, Administration, Technik“ prämierte den Volkswohl Bund in dieser Kategorie gemeinsam mit der Gothaer erneut mit Gold. Die Silbermedaille ging an die Haftpflichtkasse, die Stuttgarter, die Continentale und die Alte Leipziger. Bronze gewannen die Barmenia, Rhion, HDI und WWK.

Cyberkriminalität: Lösegeld lohnt sich nicht

Aktuelle Daten aus dem repräsentativen Hiscox Cyber Readiness Report 2022 belegen, dass 59 % der Unternehmen weltweit nach einer Lösegeldzahlung – im Fall eines Angriffes durch Ransomware – ihre Daten vollständig wieder herstellen konnten.

PKV-Verband wählt neuen Vorstandsvorsitzenden

Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. hat Thomas Brahm zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Zum 01. Januar 2023 wird er das Amt von Dr. Ralf Kantak übernehmen. Der PKV-Hauptausschuss wählte Brahm einstimmig. Dr. Kantak tritt nach drei Jahren an der PKVSpitze zum Jahreswechsel in den Ruhestand.

BRANCHENNEWS finanzwelt 06 | 2022 86
Thomas Brahm, zukünftiger PKV-Vorstandsvorsitzender Foto: © PKV Felix Maasjost Foto: © [pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH Felix Maasjost Philipp Schütz, neuer Generalbevollmächtigter für den Bereich Banken der Apella AG / Foto: © Apella AG Philipp Schütz

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Wir sind hochmotiviert

…sagt Sandro Pawils, CSO bei der Carestone Gruppe, dem Marktführer für Investments in Pflegeimmobilien. Und hoch ist nicht nur die Motivation. Viele top Auszeichnungen und top Projekte können die Hannoveraner verbuchen. Wir haken im finanzwelt-Interview nach und bekommen Antworten, die viel Hoffnung machen.

finanzwelt: Herr Pawils, Carestone wurde gerade mehrfach ausgezeichnet. Was waren das für Auszeichnungen und von wem waren sie?

Sandro Pawils» Aktuell freuen wir uns über gleich mehrere

Studien und Untersuchungen, die uns hervorragende Ergebnisse bescheinigen. Vom Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY haben wir die Auszeichnung ‚Höchste Weiterempfehlung‘ erhalten. Die WirtschaftsWoche bestätigte uns in ihrem Vertrauensranking für das Segment ‚Altersgerechtes Wohnen‘ das ‚Höchste Kundenvertrauen‘ und hat uns zum Gesamtsieger dieser Kategorie ausgerufen. Ebenfalls als Gesamtsieger – und das zum zweiten Mal in Folge – gehen wir aus dem ‚ServiceAtlas Pflege- und Seniorenimmobilien 2022‘ im direkten Vergleich mit 16 anderen Anbietern hervor. Das F.A.Z.-Institut hat sich außerdem unsere strategischen Bestrebungen in den Fragen

finanzwelt 06 | 2022 88 SACHWERTE & IMMOBILIEN | INTERVIEW

ökologischer und sozialer Verantwortung näher angeschaut und diese mit dem Siegel ‚Exzellente Nachhaltigkeit‘ honoriert.

finanzwelt: Was hat die Prüfer an Carestone am meisten überzeugt?

Pawils» Am meisten freuen wir uns über die Spitzenwerte, die wir von Verbraucherinnen und Verbrauchern in den absoluten Kernthemen eines jeden Vertriebes erhalten haben, also etwa ‚Leistungsangebot‘, ‚Kundenbetreuung‘ und ‚Kundeninformation‘ bis hin zum vertrieblichen Ritterschlag: der ‚höchsten Weiterempfehlung‘. All das auf einem äußerst beratungsintensiven und äußerst dynamischen Markt. Diese Leistungen kann man prinzipiell gar nicht hoch genug bewerten. Aber auch das positive Echo, das wir für unsere Nachhaltigkeits-Anstrengungen bekommen haben, ist großartig. Es bestätigt uns auf unserem Weg hin zu Deutschlands erstem voll auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Pflegeimmobilen-Entwickler. Wir sind überzeugt, dass dieses Thema für künftige Nutzer von Immobilien genauso essenziell ist wie für Kapitalanleger.

finanzwelt: Ja, es wird immer wichtiger. Worauf führen Sie das gute Abschneiden der Carestone zurück? Pawils» Wie so viele Dinge kann so etwas nur in einem starken Team gelingen. In unserem Fall besteht das vor allem aus Carestone und seinen Vertriebspartnern. Zunächst ist es an uns, hier in Hannover für unsere Partner bundesweit einen erstklassigen Service zu bieten. Nur dann können diese auch erstklassig beraten. Das fängt bei der Produktvielfalt an – hier bieten wir sicherlich das größte Pflegeimmobilien-Portfolio in ganz Deutschland. Zusätzlich legen wir absoluten Wert auf persönliche Ansprechpartner. Die stehen jedem unserer Partner zur Verfügung und liefern ihnen gemeinsam mit unserem BackOffice die volle Unterstützung vom Verkauf bis zur Abwicklung. Dazu kommen innovative Weiterbildungskonzepte, in denen wir die Talente unserer Partner regelmäßig schärfen.

finanzwelt: Sollten Vermittler auf die Reihe an Auszeichnungen hinweisen?

Pawils» Es sind unserer Partner, die die Kunden individuell beraten, alle Wünsche berücksichtigen und gemeinsam mit ihnen das optimale Produkt ermitteln. Die vielen Auszeichnungen sind also eindeutig Ausdruck ihrer großartigen Arbeit – eine erstklassige Referenz und Visitenkarte. Unsere Vermittler sollten daher im Kundengespräch sogar unbedingt auf die Auszeichnungen hinweisen. Wir werden die an uns verliehenen Siegel jetzt außerdem nach und nach in unseren Print- und Online-Produkten einbinden.

finanzwelt: Seit Corona wird auch im Immobiliensektor viel digital kommuniziert. Setzen Sie auf das direkte Gespräch oder vertrauen Sie dem Online-Meeting?

Pawils» Es gibt für uns nichts Wertvolleres als den persönlichen Austausch. Dennoch wissen wir nicht erst seit Corona um die riesigen Möglichkeiten digitaler Prozesse. Unsere Vertriebspartner arbeiten beispielsweise selbstverständlich auf einer Online-Plattform, die ihnen für ihre Kunden alle relevanten

Tools, Dokumente und Informationen zur Verfügung stellt bis hin zum Digital Signing. Dieses Portal werden wir zukünftig ausbauen und erweitern. In Online-Briefings informieren wir unsere Vermittler zudem über die neuesten Produkte und Entwicklungen.

finanzwelt: Hat die Krise Auswirkungen auf die Umsetzung Ihrer Projekte?

Pawils» Natürlich spüren auch wir die aktuelle ökonomische Entwicklung. Als Entwickler und Bauherr mit rund 40 Baustellen in ganz Deutschland wissen wir um die Herausforderungen von Materialknappheit, Lieferengpässen und gestiegenen Preisen. Allerdings haben wir durch unsere Größe und die Vielzahl der Projekte auch sehr starke Hebel. So profitieren wir davon, dass unsere Immobilien bei Übergabe an die Generalunternehmer nach bewährten Standards bereits immer komplett durchgeplant sind. Das sichert sehr frühzeitig angemessene Materialpreise, von denen wiederum unsere Kunden profitieren. Außerdem ist unser Portfolio sehr diversifiziert, insbesondere was Startzeiten und Finanzierungskonditionen angeht. So sind wir in der Lage, unsere Projekte mit dem richtigen Timing – also dann, wenn es auch für alle Beteiligten sinnvoll ist – im Markt zu platzieren.

finanzwelt: Verändert sich etwas an den Investments bei Carestone?

Pawils» Die Entwicklung ist unglaublich dynamisch und gerade deshalb gilt einmal mehr die vielzitierte Metapher vom ‚Betongold‘. Heißt, die Anlage in Pflegeimmobilien ist die richtige Antwort auf sich verändernde Märkte und die Inflation. Das Produkt ist extrem krisenbewährt und -fest. Indexierte Mietverträge fungieren beispielsweise als Wertsicherungsklausel und puffern die Auswirkungen der Teuerung für unsere Kunden ab. Dazu kommt das riesige Potenzial unseres Marktes. So taxieren Experten die Umsätze bei Pflegeimmobilien trotz aller Unwägbarkeiten im dritten Quartal auf rund 410 Mio. Euro. Allein die Bauprojekte, die bis Ende 2024 in diesem Segment fertig werden sollen, haben einen Wert von etwa 9 Mrd. Euro. All das birgt große Chancen für Investoren

finanzwelt: Was sind die Herausforderungen fürs nächste Jahr?

Pawils» Wir entwickeln unsere Produkte natürlich permanent weiter, um sie auch weiterhin optimal auf die herausfordernde Marktsituation anzupassen. Hier gilt es, die richtige Mischung aus intelligenten Bestandssanierungen und smarten Neubauten zu finden. Also eine Kombination aus wertstabilen und sehr nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Nehmen Sie unser Projekt in Kalbach: Entgegen aller Marktentwicklungen können wir Investoren dank KfW-Förderung hier noch absolut attraktive Zinskonditionen bieten. Unser Immobilienportfolio werden wir natürlich auch zukünftig mit unserem bewährten und in diesem Segment wohl einmaligen Vertriebsservice begleiten. Denn wir sind hochmotiviert, das uns in den vielen Auszeichnungen entgegengebrachte Vertrauen auch im nächsten Jahr zu bestätigen. (lvs)

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Erholung im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“

Nach Corona und davon ausgelösten Materiallieferschwierigkeiten drücken nun Inflation und Zinserhöhungen auf die internationalen Immobilienmärkte. In Europa kommt zudem der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise hinzu. Eine zögerliche Reaktion der EZB auf die aktuelle Situation hat dem Euro dabei keinen Gefallen getan. Währenddessen hat die Amerikanische Zentralbank Fed schneller und härter eingegriffen. Doch was bedeutet das nun für den US-Immobilienmarkt?

Der amerikanische Immobilienmarkt hat ein interessantes Jahr hinter sich. In 2021 und auch noch zu Beginn 2022 gab es extreme Preissteigerungen bei Wohnimmobilien. Grund für diese Entwicklung war eine hohe Nachfrage, die auf ein knappes Angebot traf – verursacht durch die Corona-Pandemie. Eigenheime wurden in dieser Zeit für die Mittelschicht nahezu unerschwinglich. Inflation und gestiegene Zinsen sorgten zudem für weniger Finanzierungsmöglichkeiten. Bereits im Sommer kam es deshalb zu einer Trendwende, die Preise im Wohnimmobiliensegment fielen wieder deutlich. Der Bereich Multifamily profitiert seit diesem Auf und Ab jedoch, da viele Menschen vom Eigenheimkauf auf Mietwohnungen umgestiegen sind. In 2021 wurden laut CBRE ca. 200 Mrd. US-Dollar in diesem Segment investiert. Und der

Trend hält an: Mit einem Investitionsvolumen von 69 Mrd. US-Dollar dominierte Multifamily allein im 3. Quartal 2022. Betrachtet man weitere Assetklassen, zeichnen sich unterschiedliche Bilder im vielschichtigen US-Immobilienmarkt.

Verschiedene Herausforderungen –neue Chancen

Laut verschiedener CBRE-Analysen kommt es so z. B. im Life-Science-Segment aktuell zu einer Normalisierung auf Vor-Corona-Niveau nach einem RekordHoch in 2021. Im Bereich Gewerbeimmobilien ist das Investitionsvolumen im 3. Quartal 2022 im Vorjahresvergleich um 29 % auf 154,5 Mrd. US-Dollar gefallen, da ein starker Dollar bei ausländischen Investoren für Zurückhaltung sorgte. In der Assetklasse Büroimmobilien herrscht eine hohe Nachfrage, dennoch zeigten sich im 3. Quartal 2022 rückläufige Vermietungsaktivitäten, da Unternehmen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten Mietentscheidungen hinauszögerten. Scott Bryant, Geschäftsführer TSO Europe Funds, Inc., kommentiert: „Während sich der Wohnungsmarkt derzeit abkühlt, setzt der Markt für Gewerbeimmobilien seinen Aufwärtstrend in bestimmten Teilmärkten fort, beispielsweise der Büromarkt in einigen Vororten. Auf beiden Märkten ist das Transaktionsvolumen zurückgegangen. Gut kapitalisierten

Marktteilnehmern bieten sich gute Kaufgelegenheiten.“ Trotz großer Potenziale zeigen sich Anleger und Marktteilnehmer in den USA insgesamt aber eher vorsichtig. Das bestätigt auch Volker Arndt, Geschäftsführer US Treuhand: „Inflation und Zinswende waren und sind natürlich auch am amerikanischen Markt prägende Faktoren. Im Moment sehen wir, dass viele Marktteilnehmer – sowohl potenzielle Käufer als auch Verkäufer – die Entwicklung derzeit vom Spielfeldrand aus beobachten und erstmal vorsichtig sind, was Transaktionen angeht. Wir gehen aber davon aus, dass dieser Knoten insbesondere in den USA schnell wieder platzt und das Transaktionsgeschehen wieder Fahrt aufnimmt.“ Laut Symon H. Godl, Geschäftsführer Deutsche Finance Asset Management, beherrsche zudem auch die Lieferkettenproblematik den US-Immobilienmarkt weiterhin. „Gleichzeitig nutzen wenig konjunktursensitive Nutzer die aktuelle Situation für Verbesserungen durch Standortverlegung und Neuanmietung. Antizyklische Käufer sehen zunehmende Investitionschancen im Bereich Special Situations“, so Godl.

Vorteilhafte Unterschiede

Die unabhängige Energieversorgung der USA bringt dem Immobilienmarkt einen entscheidenden Vorteil. Bryant sieht neben einer niedrigeren Inflation

finanzwelt 06 | 2022 90 SACHWERTE & IMMOBILIEN | US-IMMOBILIEN Foto: © Kai Funck
Volker Arndt Geschäftsführer US Treuhand Verwaltungsgesellschaft mbH Scott Bryant Geschäftsführer TSO Europe Funds, Inc. Geschäftsführer Deutsche Finance Asset Management GmbH

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und trotz Zinsanstieg weitere Vorteile des US-Markts gegenüber Europa: „Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Löhne steigen und die Konsumausgaben haben wieder das Niveau von 2019 erreicht. Das stützt die Nachfrage nach Immobilien.“ Arndt findet zudem, dass in den USA immer alles schneller gehe. „Die Konjunkturprognosen für die USA sind viel stärker als für den Euroraum. Und in den USA gibt es keine Energiekrise – das Land ist de facto autark, was die Energieversorgung angeht. Dies alles sorgt für eine wesentlich positivere Grundstimmung als in Europa, die sich auch an den Märkten bemerkbar macht.“

Was bringt die Zukunft?

Frühere Analysen hätten bereits gezeigt, dass ein Rückgang von Immobilieninvestitionen in wirtschaftlich schwachen Phasen schon immer nur temporär gewesen sei, so Godl. Mittel- bis langfristig sei danach immer auch ein Trend zu einer höheren Allokation in Immobilieninvestments zu beobachten gewesen. Gerade institutionelle Anleger würden demnach selektiv Investitionschancen in 2023 wahrnehmen. Kurzfristig halte der Druck auf die Märkte Scott Bryant zufolge jedoch noch an. „Auf lange Sicht werden sich die Preise für Immobilien in Amerika allerdings weiter erhöhen. Häuser sind ein knappes Gut, seit der Finanzkrise wurde zu wenig gebaut“, so Bryant. Hochqualitative Bürogebäude oder auch Self-Storages blieben gefragt, zudem erwartet der Experte einen starken Dollar. Auch Volker Arndt rechnet mit nachlassendem Inflationsdruck im nächsten Jahr, stabilen Leitzinsen auf einem höheren Niveau und einem starken US-Dollar: „Damit stellt sich ein neues Marktgleichgewicht ein, das für eine Belebung am Transaktionsmarkt sorgen wird. Die Konjunktur wird sich in den USA wesentlich dynamischer entwickeln als in Europa.“ Demnach werden die verschiedenen Teilmärkte des heterogenen, aber sich insgesamt schnell erholenden US-Immobilienmarkts in 2023 unterschiedliche Investitionsmöglichkeiten bieten. (lb)

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finanzwelt 06 | 2022 SACHWERTE & IMMOBILIEN | US-IMMOBILIEN
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In den USA geht alles ein wenig flotter. Die Inflation steigt schneller, sinkt aber bereits wieder. Die Wirtschaft leidet, erholt sich aber auch zügiger. Das belegt die aktuelle Entwicklung. Keine dumme Idee also, Währungen und Investitionsstandorte zu diversifizieren, zum Beispiel mit Immobilien. In den jüngst platzierten US-Immobilienfonds des US-Marktführers Jamestown haben deutsche Anleger mehr als 600 Mio. Dollar eingezahlt. Der aktuelle AIF „Jamestown 32“ setzt das Konzept fort.

kommt Fremdkapital der Banken, das bis zu 150 % des Anlegerkapitals betragen kann. Läuft alles wie geplant, erhalten die Zeichner 2 % Ausschüttungen für das Jahr 2023 und anschließend 4 % p. a. Hinzu kommen weitere 110 % aus dem Verkauf der Immobilie. Eventuelle weitere Erträge gehen zu zwei Dritteln an die Investoren. Das verbleibende Drittel bekommt die unternehmenseigene Kapitalverwaltungsgesellschaft. Nach sieben bis zwölf Jahren will Jamestown die Immobilien verkaufen und den Fonds auflösen. Im Basis-Sze-

Das ideale Timing im Blick

Objekte: Jamestown bezeichnet sein Angebot als Vermietungsfonds und kündigt in den Verkaufsunterlagen an, mehrere Immobilien zu erwerben. Ziel ist eine breite Streuung der Nutzungsarten, Standorte und Mieter. In Frage kommen Metropolen an den Küstenstaaten und im Sunbelt und damit Städte wie Boston, New York, Washington, Atlanta, Miami, San Francisco und Los Angeles. Der Fonds will in der Hauptsache Bürogebäude und Einzelhandelsimmobilien kaufen. Projektentwicklungen und Investitionen in Wohngebäude sind möglich.

Konzeption: Der Fonds startet als Blind-Pool. Zeichner wissen also noch nicht, welche Immobilien der Anbieter letztlich kaufen wird. Solch ein Konzept erfordert einen Vertrauensvorschuss der Anleger, weil sie nicht wissen, welche Immobilien der Anbieter letztlich erwirbt. Bei Jamestown mit seiner tadellosen Leistungsbilanz haben die Anleger offenbar kein Problem damit. In diesen Zeiten bietet ein Blind-Pool zudem einen entscheidenden Vorteil: Der Anbieter kann jetzt damit beginnen, Kapital einzusammeln und ist somit in der Lage, dann zu investieren, sobald die Preise für geeignete Objekte sinken. Jamestown rechnet damit, dass die Verkäufer ab Mitte kommenden Jahres niedrige Kaufgebote akzeptieren werden.

US-Markt: Die Wirtschaft in Nordamerika ist im 3. Quartal wieder gewachsen. Das US-Bruttoinlandsprodukt stieg um rund 2,6 %. Eine Trendwende, denn im 1. Halbjahr war die Wirtschaft noch geschrumpft. Der Arbeitsmarkt ist robust, viele Unternehmen klagen sogar über fehlende Arbeitskräfte. Auch politisch präsentieren sich die USA stabilisiert. Ende September noch hat das Analysehaus Feri die USA auf einem Weg in eine Autokratie gewähnt, mit negativen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Nach dem überraschend positiven Wahlergebnis der Demokraten bei den Midterm Elections im Oktober ist die Prognose erheblich entspannter.

Kalkulation: Anleger zahlen mindestens 30.000 Dollar plus 5 % Agio ein. Das Zielvolumen liegt bei 250 Mio. Dollar, kann aber auf bis zu 750 Mio. Dollar erweitert werden. Hinzu

nario kommen die Anleger bei einer Laufzeit von zehn Jahren auf einen Gesamtmittelrückfluss von 150 %, nach Abzug des Einsatzes ein Plus von 45 % also.

Kosten: Die Initialkosten summieren sich auf 10,4 % inklusive Agio. Für die Verwaltung fallen jährlich 1,85 % des Nettoinventarwertes an. Das sind vergleichsweise günstige Werte.

Anbieter: Seit knapp 40 Jahren bietet Jamestown deutschen Investoren die Beteiligung an US-Immobilien an. Seitdem ha-

finanzwelt 06 | 2022 94 SACHWERTE & IMMOBILIEN | FONDS-CHECK

ben sich mehr als 80.000 Kunden an 39 Fonds für Privatanleger beteiligt. Insgesamt 28 Fonds hat das Unternehmen aufgelöst und stets Gewinne für die Investoren erwirtschaftet. Bei einer durchschnittlichen Anlagedauer von 5,5 Jahren erzielten die Fonds Gesamtergebnisse vor Steuern von durchschnittlich 18 % bei einer Spanne von 8 bis 34 % pro Jahr, bezogen auf das investierte Eigenkapital. Vor wenigen Wochen hat Jamestown-Gründer Christoph Kahl 50 % der Unternehmensanteile an einen amerikanischen REIT verkauft. Den Zuschlag bekam die Simon Property Group, der größte Eigentümer von Shoppingcentern in den USA mit einer Marktkapitalisierung von rund 30 Mrd. Dollar. Kahl betont, dass es sich bei dem Einstieg der US-Immobilien-AG nicht um eine Übernahme oder Integration handelt, sondern um „die Auswahl eines strategischen Partners, der an die Zukunft von Jamestown glaubt und das Unternehmen stärkt“. Simon Property ist Eigentümer von 200 Shoppingcentern und bietet somit Potenzial für Kooperationen. Kahl kann sich zum Beispiel vorstellen, auf den oft riesigen Parkplätzen Bürogebäude, Hotels und Wohnanlagen bauen zu lassen.

Steuern: Anleger versteuern ihre Erträge in den USA und profitieren dabei von günstigeren Steuersätzen als in Deutschland. Hierzulande gilt allerdings der Progressionsvorbehalt.

Meiner Meinung nach…

Weiterer US-Immobilienfonds des Marktführers Jamestown. Das Konzept sieht Investitionen in vermietete Gewerbeimmobilien in US-Metropolen vor. Die bisherige Performance ist vorbildlich, Jamestown gilt nicht ohne Grund als das Vorzeigeunternehmen der Branche. Mit dem Vorgänger sammelte das Unternehmen mehr als 600 Mio. Dollar ein. Ein vergleichbares Ergebnis würde dennoch überraschen, denn auch Jamestown kann sich der allgemeinen Wirtschaftslage mit einer anhaltend hohen Inflation und Alternativen am Kapitalmarkt mit gestiegenen Zinsen nicht entziehen.

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Vorzeichen für ein „Comeback“ der gemischten Portfolios stehen gut

Die hohe Korrelation zwischen den Anlageklassen hat im Jahresverlauf auch das Klima für Multi-Asset Portfolios zum Negativen verändert. Es gilt, angemessen und vorausschauend auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren.

Jakob Tanzmeister, Managing Director, Multi-Asset Solutions bei J.P. Morgan AM weiß, wovon er redet. Mitte November sprach die Redaktion mit ihm über die Stellschrauben im Managen von gemischten Fondslösungen.

finanzwelt: Herr Tanzmeister, wir nähern uns langsam dem Jahresende. Marktteilnehmer brauchten gute Nerven, um die zurückliegenden hektischen Phasen zu überstehen. Wie haben Sie 2022 wahrgenommen?

Jakob Tanzmeister» Mit Blick zurück muss man festhalten, dass wir es mit einem ausgesprochen herausfordernden Marktumfeld zu tun hatten. Der massive Inflationsdruck war eine der Hauptdeterminanten. Die Notenbanken haben auf diesen Inflationsdruck mit einer stark beschleunigten Zinswende reagiert. Der resultierende Zinsschock hat sowohl Anleihe- als auch Aktienmärkte belastet. Dass es Rücksetzer auf der Aktienseite gibt, ist isoliert betrachtet kein Novum. In Kombination mit dem Crash am Rentenmarkt war das aber eine mehr als ungemütliche Gemengelage. In Mischportfolios war der Anteil der Anleihen an den Gesamtverlusten vergleichbar

mit dem der Aktien. Diversifikation über Assetklassen hinweg erschien folglich eher illusorisch.

finanzwelt: Sie sprechen es an – die (hohe) Korrelation zwischen den Anlageklassen ist das Dilemma. Was bedeutete das für Multi-Asset-Investoren hinsichtlich der Möglichkeiten zur Diversifikation?

Tanzmeister» Multi-Asset-Portfolios litten, da dieser Umstand der hohen Korrelation nur begrenzte Möglichkeiten zur Diversifizierung bot. Was bleibt in dieser Situation übrig? Sieht man einmal von der Erhöhung von Cash-Positionen ab, gestaltete sich die Suche nach Zufluchtsorten äußerst schwierig. Währungen wie der US-Dollar oder auch Rohstoffe sind nach unserem Verständnis keine Kernanlageklassen, da sie keine laufende Ertragskomponente aufweisen. Income-Investoren sind aber auf laufende Erträge angewiesen; insofern taugen diese Diversifikationsvehikel nur bedingt als Ersatz. Die gute Botschaft ist, dass aus schwierigen Lagen immer auch neue Chancen entstehen. Und genau das gilt es, im Blick zu haben.

finanzwelt: Können Sie das etwas ausführen?

Tanzmeister» Die Neubewertungen bieten insbesondere für ertragsorientierte Anleger sowohl auf der Aktien- als auch Anleihenseite gute Einstiegs- oder

Nachkaufmöglichkeiten. Das gilt auch für den Fall, dass wir vor einer schwachen Wachstumsphase stehen bzw. in eine rezessive Phase eintreten. Für unser ausgewogenes Mischportfolio erwarten wir den höchsten Renditeanstieg im Vorjahresvergleich seit mehr als 25 Jahren. Es gibt viele Renditeperlen mit Blick auf KGV und Dividendenrendite. Auf der Aktienseite haben wir aktuell bewertungstechnisch mitunter die beste Einstiegschance seit vielen Jahren. Und Fixed Income, auf der anderen Seite, is back.

finanzwelt: Wie können wir das „Comeback der Rentenmärkte“ definieren?

Tanzmeister» Nach dem Crash bietet der Rentenmarkt nunmehr wieder die Aussicht auf auskömmliche Erträge. Die deutlich gestiegenen Renditen liefern eine Schutzfunktion gegen mögliche Kursverluste. In anderen Worten – Anleihen können wieder ihre Funktion erfüllen, Risiken im Portfolio auch abzusichern.

finanzwelt: Bleiben wir für einen Moment noch bei Anleihen. Sehen wir ein „fulminantes Comeback“?

Tanzmeister» Sagen wir so – die Anleihemärkte sind zurück, aber Investoren sollten nach wie vor vorsichtig, behutsam und selektiv vorgehen. Folglich sind kurze Laufzeiten zu präferieren.

» Nach dem Crash bietet der Rentenmarkt nunmehr wieder die Aussicht auf auskömmliche Erträge.

finanzwelt 06 | 2022 96 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW
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Ein Beispiel: Hochzinsanleihen (High Yield) erachten wir aktuell als attraktiv, wenngleich die Risiken in Folge der wirtschaftlichen Abkühlung zunehmen werden. Die heutigen Emittenten hochverzinslicher Anleihen sind jedoch in einer besseren finanziellen Verfassung als in anderen vergleichbaren Abwärtssituationen. Viele Unternehmen haben in den vergangenen zwei Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Verschuldungsquote verbessert. Schwache und schlecht aufgestellte Unternehmen schieden hingegen während der Pandemie aus dem Markt.

finanzwelt: Der Zins ist zurück; die EZB handelt (endlich). Ein paar Anmerkungen zur EZB-Politik?

Tanzmeister» Die EZB hat die Zinswende vergleichsweise verspätet initiiert. Sie musste schlussendlich handeln, um ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen und die Inflation in den Griff zu bekommen. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass die EZB angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage in der Eurozone schon früher als gedacht verstärkt über ein Ende des Zinsanhebungszyklus nachdenken muss.

finanzwelt: Heißt das im Umkehrschluss, Sie meiden den europäischen Kontinent bei ihren Engagements?

Tanzmeister» Selektives Vorgehen und aktives Management sind nach wie vor Gebote der Stunde. Im direkten Vergleich mit den USA hat Europa es als rohstoffarmer und exportsensitiver Kontinent durchaus schwer. Hinzu kommt das Damoklesschwert der hohen Inflation – noch haben wir den InflationsPeak nicht gesehen. Die Bewertungsabschläge bei vielen europäischen Werten erscheinen gerechtfertigt und attraktiv, bedürfen einer genauen Analyse. Grundsätzlich gehen wir bei Aktien-Engagements nicht ‚top down‘ nach regionalen Schwerpunkten vor; entscheidend ist vielmehr unsere bottom-up Analyse und dabei achten wir auf verschiedene Stil-Faktoren wie beispielsweise Qualität oder Value.

finanzwelt: Wie haben Sie sich demzufolge in den Portfolios positioniert?

Tanzmeister» Angesichts der weltwirtschaftlich eher trüben Aussichten halten wir an unserer defensiven Positionierung fest. Die Aktienquote wurde im Jahresverlauf gesenkt. Defensive Sektoren wie Pharma, Versorger und selektiv Finanztitel sind in diesem Marktumfeld zu präferieren. Zudem glauben wir, dass qualitäts- und ertragsstarke Dividendenaktien trotz des herausfordernden Marktumfelds ihr Ausschüttungsniveau beibehalten können. Hier gibt es Renditeperlen, zumal die Ausschüttungsquote der Unternehmen aktuell im historischen Vergleich unterdurchschnittlich ist.

finanzwelt: In der Summe sehen Sie für Multi-Asset mehr Rücken- als Gegenwind?

Tanzmeister» Absolut. Wir sind der Meinung, dass das Gröbste bereits hinter uns liegt. Die Korrelationsmuster ändern sich, sobald wir in eine Phase der hohen, aber fallenden Inflation eintreten. Das sich dann ergebende, neue Umfeld eröffnet vielfältige Chancen im Aktien- als auch Anleihensegment, die wir insbesondere mit unseren ertragsorientierten Produkten nutzen werden. Kurzum – die Vorzeichen für ein ‚Comeback‘ der gemischten Portfolios stehen gut. (ah)

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Dunkelrot, mit vereinzelt grünen Stellen

Für zartbesaitete Gemüter war das zu Ende gehende Kapitalmarktjahr nichts. Nein, 2022 wird seinen Platz in der Geschichte finden. Das mittlerweile viel zitierte Wort der „Zeitenwende“ hat Einzug in den Alltag gehalten. Höhere Vola, massive Inflation, Crash am Rentenmarkt und Aktienmärkte, die sich erst zum Jahresende erholten. Wirklich nichts für schwache Nerven!

Der Blick zurück verrät, dass die Welt zum Jahresanfang noch scheinbar in Ordnung war. Zwar gab eine höhere Inflationsrate und wir rätselten, wann die EZB wohl eingreifen würde. Doch die grundsätzliche Stimmung unter den Börsianern war bei weitem nicht so mies, wie es sich zum Jahreswechsel abzeichnet. Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs, die dann exorbitant anziehenden Energiepreise legten sich neben weiteren Faktoren wie Mehltau über die Märkte. Das günstige Umfeld für kapitalmarktnahe Finanzprodukte wie Aktien ist mit dem Zinsanhebungszyklus passé. Zumindest auf den ersten Blick. Und Renteninvestoren sahen ebenfalls „rot“, denn die Kurse schmierten im Zuge der Zinsanstiege ab. Die rote Farbe dominiert ganz eindeutig Ende 2022.

Erholungstendenzen zum Jahresende hin

Achterbahn ist vielleicht etwas übertrieben. Aber die Hausse der vergangenen Jahre hat 2022 ihr Ende genommen. Startete der deutsche Leitindex DAX im Januar bei 16.000 Zählern, fiel er in der Spitze im Herbst auf circa 12.000 Punkte. Mitte November pirscht er sich an die 14.000er Marke an. Es bleibt aktuell ein Minus von 10 %. Das ist, gemessen am Umfeld, nicht schön, aber irgendwie doch verkraftbar. Ob allerdings sämtliche Umsatzrevisionen schon eingepreist sind, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher – das Börsengeschehen zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Volatilität aus. Doch welche Investmentlösungen und -produkte konnten sich wacker schlagen? Mit welchen Empfehlungen lagen Sie richtig?

Die Fondsbranche verzeichnete laut Branchenverband BVI im 3. Quartal Abflüsse aus Fonds und Mandaten von netto 10,1 Mrd. Euro. Nachdem Spezial- und Publikumsfonds im Januar mit Rekordzuflüssen von insgesamt 30 Mrd. Euro gestartet waren, reduzierte sich ihr Absatz im Jahresverlauf angesichts

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INVESTMENTFONDS | RÜCK- UND AUSBLICK

der Marktturbulenzen durch Krieg und Inflation. Zum Stichtag 30.09. verbuchte die Fondsbranche insgesamt Zuflüsse von 41,2 Mrd. Euro. Insbesondere die Abflüsse bei Rentenfonds sind mit insgesamt 13,5 Mrd. Euro zu Ende September doch sehr augenfällig. Die Zinswende zeigt deutlich ihre Spuren und Investoren trennen sich von ihren Papieren. Reine Aktienfonds haben im Jahresverlauf ein vergleichsweise leichtes Minus von 0,7 Mrd. Euro zu verzeichnen; die drückten die negativen Entwicklungen im 3. Quartal das Ergebnis in den roten Bereich. Mischfonds auf der anderen Seite freuten sich zum Berichtsstichtag 30.09. über Zuflüsse in Höhe von 14,8 Mrd. Euro.

Werfen Sie nun einen Blick auf einzelne Regionen und/oder Sektoren, so fällt folgendes auf: Die beiden Großmächte USA und China rangieren weit unten in der Rangliste der BestPerformer in 2022. China schwächelt weiter stark; US-Aktien müssen auch, insbesondere Techkonzerne, Einbußen hinnehmen, wenngleich weniger als ihre Kontrahenten aus dem fernen Asien. Und wo wir gerade über Stil-Faktoren ansprechen, so zeigt sich 2022 insbesondere Value vergleichsweise positiv. Qualitätswerte schlagen Wachstumstitel. Das war in der Vergangenheit eher Wunschdenken; im laufenden Jahr ist es (etwas) Realität geworden. Indien hingegen, direkter Wettbewerber zu China, ist 2022 aus Aktiensicht gut gelaufen. Das Land hat erhebliche Fortschritte beim Dauerthema Inflation gemacht – das wissen Investoren zu schätzen. Emerging Markets/Schwellenländer insgesamt standen in diesem herausfordernden Marktumfeld eher auf der Verliererseite. Stichwort: starker US-Dollar. Doch es gab positive Überraschungen. Der brasilianische Markt zog im Jahresverlauf deutlich an; als Rohstofflieferant profitiert das Land aktuell von den allgemeinen Gegebenheiten. Indizes mit Schwerpunkt auf europäische Aktien kamen im globalen Kontext eher unterdurchschnittlich durch das Jahr. Europa leidet deutlich unter der Energiekrise. Portugal und Frankreich schlugen sich angesichts der Schwierigkeiten vergleichsweise gut. Deutschland platziert sich im Mittelfeld.

Apropos: Das Dickschiff DAX verwies MDAX/SDAX auf die hinteren Plätze. Generell gilt sowieso, dass Nebenwerte viel stärker unter dem allgemeinen Abverkauf an den Märkten litten als Large Caps. Mitunter bieten sie aber jetzt wiederum bessere Gelegenheiten zum Nachkauf. Mit Blick auf die Sektoren zeigt sich, dass Versorger, Finanztitel und allgemein Dividendenwerte eher auf der Käuferliste standen. Immobilien-Aktien, teilweise Chemie und Konsumwerte wurden verkauft. Überlagert wurden diese regionalen und sektoralen Schwerpunkte von Megatrends wie der „Nachhaltigkeit“. ESG ist in allen Anlageklassen nicht mehr wegzudenken. Ob bei Aktien, Anleihen oder Immobilien, nachhaltiges Investieren hat auf die Überholspur eingebogen. Das wird auch 2023 so bleiben. Das gelbe Edelmetall. Hat indes 2023 bis dato enttäuscht. Der Goldpreis notiert Mitte November bei circa 1.760 US-Dollar je Feinunze. Der starke Aufwertung des US-Dollars machte Gold das „Leben schwer“. Zudem scheint es, als ob Gold zumindest den Nimbus des sicheren Hafens etwas verloren habe. (ah)

Fazit

2022 forderte uns an allen Fronten. Vola-Fonds, gut positionierte gemischte Fondslösungen und Value konnten die Klippen besser umschiffen als viele Highflyer (Stichwort: Techaktien) der Vergangenheit.

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Basisinvestment insbesondere für konservative Investoren

finanzwelt: Defensive Strategien sind in diesen Zeiten eher nachgefragt. Sicherheit und Rendite haben eine „neue“ Bedeutung erhalten. Inwiefern bietet Ihr Fonds Ethna-DEFENSIV darauf eine Lösung?

Dr. Schmidt» Der benchmarkunabhängige Ethna-DEFENSIV, den es bereits seit mehr als 15 Jahren gibt, ist ein anleihefokussierter Mischfonds, der insbesondere die konservativen Anleger anspricht. Dem Konzept von gemischten Fonds entsprechend kann das Fondsmanagement sowohl in Aktien als auch in Anleihen beliebig streuen. Anleihen von Emittenten aus OECD-Ländern mit Fokus auf Staats- und Unternehmensanleihen stehen dabei klar im Fokus. Doch das alleine wäre zu kurz gesprungen. Darüber hinaus bietet eine Positionierung beispielsweise in Rohstoffe und Währungen oft weitere alternative Investmentmöglichkeiten, die wir gerade in diesen stürmischen Zeiten des laufenden Jahres wahrnehmen.

finanzwelt: Um sicher durch die turbulenten und krisenbehafteten Marktphasen zu manövrieren, ist aktives Management unerlässlich. Starre Quoten sind ein Hindernis. Wie handhaben Sie das?

2022 war ein nervenaufreibendes Jahr. Die Aktienmärkte gingen auf Talfahrt und auch auf der Anleihenseite dominierten die roten Vorzeichen. Dr. Volker Schmidt, SeniorPortfoliomanager bei ETHENEA und mitverantwortlich für den Ethna-DEFENSIV, im Dialog mit der Investment-Redaktion.

finanzwelt: Herr Dr. Schmidt, ein sehr herausforderndes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Rekordhohe Inflationsstände zwingen die Notenbanken zum Handeln; andererseits schlittern wir sehr wahrscheinlich in eine Rezession hinein. Das verunsichert viele Anleger. Doch Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber.

Dr. Volker Schmidt» Absolut. Natürlich machen sich bei vielen Anlegern die Sorgenfalten mit Blick auf ihr Depot breit. Tiefrote Vorzeichen dominieren. 2022 erlebten wir eine Art Gleichklang von Aktien- und Rentenmarkt, eine positive Korrelation beider Anlageklassen in diesen außergewöhnlichen Börsenzeiten. Im Umkehrschluss jedoch, das Geld ganz von der Börse abzuziehen oder sich übereilig von (schlecht laufenden) Fonds zu trennen, ist nicht die allheilbringende Lösung. Vielmehr sind Geduld und breites Know-how gefragt, um passende Strategien ausfindig zu machen, die zumindest relativ betrachtet besser abschneiden als der breite Markt.

Dr. Schmidt» Flexibilität in der Streuung ist sozusagen das A und O. Nur so können wir den allgemeinen Widrigkeiten und Markttrends trotzen und uns positiv von der Masse abheben. Wie bereits erwähnt, bilden Unternehmensanleihen mit sehr guter/guter Kreditqualität des Emittenten die Basis im Fonds. Das Portfolio kann um Anleihen mit niedrigerem Rating angereichert werden, sofern es aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten Sinn macht. Aktuell, zum Stichtag 31.10., ist der Fonds zu etwas mehr als 90 % in Anleihen allokiert; den Rest halten wir Cash. Generell kann der Ethna-DEFENSIV bis zu 10 % in Aktien investieren – momentan liegt diese Quote bei 0 %. Ende 2021 lag die Aktienquote noch bei 9 %; das verdeutlicht, wie flexibel wir agieren.

finanzwelt: Haben Sie auch eine Zielvorgabe betreffend der Schwankungsbreite/Volatilität?

Dr. Schmidt» In der Tat ist auch das ein wesentlicher Aspekt, den Investoren speziell in Krisenzeiten berücksichtigen. Hier können wir ebenfalls mit unserem Produkt punkten. Das Fondsmanagement strebt seit Auflage eine Volatilität von unter 4 % an. Die annualisierte Volatilität (zwölf Monate) lag Ende Oktober 2022 bei 3,04 %. Auch dieses Versprechen haben wir bis dato eingelöst. Ein weiteres Indiz dafür, dass der Ethna-DEFENSIV ein attraktives Basisinvestment insbesondere für konservative Anleger ist. (ah)

finanzwelt 06 | 2022 100 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW
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Vieles auf dem Rückzug

Rohstoffe gehörten mit ihren Preisanstiegen im vergangenen Jahr zu den Highlights. Auch zu Beginn 2022 hielt mancher Höhenflug an. Im weiteren Jahresverlauf kam es zu sinkenden Rohstoffnotierungen. Dennoch lohnt generell ein Blick auf die Vielfalt an Rohstoffen. Speziell als Diversifikator könnte diese Anlageklasse weiterhin profitieren. Auch, und gerade, in gemischten Portfolios. Ein Überblick.

2022 ist ein historisches Jahr. Nicht nur die allenthalben beschriebene Zinswende hat die Investmentlandschaft nachhaltig verändert. Vielmehr haben uns die dramatischen Ereignisse in der Ukraine vor Augen geführt, wie fragil die Welt ist. Und mehr. Sie haben auch illustriert, wie abhängig deutsche Unternehmen von Rohstoff-Importen sind. Um es deutlich zu sagen – der Rohstoffmangel ist kein neues Phänomen. Die ganze Bandbreite an Rohstoffen, ob nun Aluminium, Kupfer oder auch Holz, alles wurde bereits in der Vergangenheit auf den Weltmärkten teuer. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags stellte bereits 2021 fest, dass „die Engpässe die deutsche Wirtschaft in ganzer Breite träfen.“ Doch wie haben sich die Preise in den vergangenen Monaten entwickelt? Treten wir in einen neuen „Superzyklus“ bei Rohstoffen ein? Die Antwort lautet: Vorsicht ist geboten, denn die gesamtwirtliche Lage hat sich im Jahresverlauf eingetrübt. Nicht ohne Auswirkungen bei einzelnen Rohstoffen.

Übersteigerter Optimismus gleitet in Pessimismus ab

„Die Marktstimmung gegenüber Rohstoffen ist im Moment tendenziell zu pessimistisch. Diese Aussage tätigt Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und Makro-Research in Europa beim ETP-Anbieter Wisdom Tree. Und verweist in diesem Kontext auf drei Gründe. Nur weil die Konjunkturaussichten einge-

trübt sind, müssen nicht unbedingt auch die Rohstoffpreise fallen. „Die Geschichte zeigt, dass die Rohstoffpreise noch lange nach einer Konjunkturwende steigen können, wenn die zugrunde liegenden Wirtschaftsdaten günstig sind“, bilanziert Shah. Zudem fügt der Experte an, dass das Angebot ebenfalls sinke und Kursrücksetzer oftmals nur vorübergehend sein. Doch wie aussagekräftig ist es überhaupt, von „den Rohstoffen“ zu sprechen? Eine Einordnung zeigt, dass es gegenläufige Entwicklungen gibt. Einige notieren seitwärts oder befinden sich eher im Rückwärtsgang, andere – wie Gold – haben in den vergangenen Wochen wieder Morgenluft geschnuppert.

Öl

Erdöl ist unentbehrlich für die Weltwirtschaft. Kurz vor dem OPEC-Treffen Anfang Dezember verbreitete sich die Meldung, dass eine Erhöhung der Produktion um bis zu 500.000 Barrel pro Tag in Betracht gezogen wird. Der Ölpreis sackte kurz ab. Aktuell schwankt das Barrel zwischen 80 und 90 USDollar. Das ist seit Jahresbeginn ein leichtes Plus. Doch die Höchststände mit Notierungen jenseits der 120 US-Dollar datieren von Anfang Juni und sind längst Geschichte. Insbesondere die abflauende Konjunktur und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in China drücken den Ölpreis. Auf mittelfristige Sicht ist das schwarze Gold aber immer noch teuer. Viel hängt letztlich von der geopolitischen Lage auf dem Globus ab.

Kupfer

Wenn Anleger einen Gradmesser für die weltweite Konjunktur haben möchten, dann können sie dies am besten am Kupferpreis ablesen. 2020 und 2021 war der Kurs für Kupfer Futures stark angestiegen, viele Marktteilnehmer von einer rasanten Erholung der Wirtschaft ausgegangen. Den Peak erreichte der Kupferpreis Anfang März mit mehr als 10.000

INVESTMENTFONDS | ROHSTOFFE finanzwelt 06 | 2022 102
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Nitesh Shah Leiter Rohstoff- und Makro-Research Wisdom Tree Joe Foster Portfoliomanager und Goldstratege VanEck Asset Management

US-Dollar pro Tonne. Je trüber die Aussichten wurden umso deutlicher tendierte die Notierung gen Süden. Nach einem Tiefpunkt im Sommer bei 7.000 US-Dollar hat sich Kupfer in den vergangenen Monaten etwas erholt und schwankt derzeit um die 8.000 US-Dollar je Tonne. Vor dem Hintergrund, dass dieser Rohstoff unersetzlich bleibt, könnte mittelfristig wieder mehr Aufholpotenzial locken.

Gold

Bereits 2021 erwarteten viele Marktkenner einen Run auf das gelbe Edelmetall. Doch weit gefehlt. Der Goldpreis fiel im vergangenen Jahr um rund 4 %. Enttäuschend, zumal sich nur noch die Preise für Palladium, Silber und Platin schlechter entwickelten. Auch 2022 gestaltet sich schwierig. Während die Zinsen in den USA seit Jahresbeginn deutlich stiegen

Gold Hoch- und Tiefpunkte in US-Dollar

und der US-Dollar seine Stärke bewies, tendierte der Preis für das gelbe Edelmetall zunächst seitwärts. Ab Mai setzte eine Abwärtsbewegung ein, die im Spätherbst ihren Höhepunkt fand. Der Goldpreis sackte auf 1.620 US-Dollar ab. Seit einigen Wochen geht es in die andere Richtung, nach oben. Zum Stichtag 22.11. notierte Gold bei circa 1.750 US-Dollar je Unze. Viele sind sich scheinbar sicher, dass selbst in einer absoluten Krise der Preis von Gold relativ stabil bleiben bzw. nicht weiter nach unten gehen wird. „Während die USA Probleme mit der Inflation, der Verschuldung, der uneinigen Politik, der Kriminalität und dem schwächelnden Militär haben, haben andere Länder Probleme, die die Probleme der USA überwiegen, so dass Gold als lokaler sicherer Hafen einen Aufwärtstrend verzeichnen kann“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck. (ah)

103 Quelle: www.boerse.de, Abruf am 22.11.22 Quelle: www.boerse.de, Abruf am 22.11.22
Hoch- und Tiefpunkte
US-Dollar Zeithorizont Hoch Tief am Abstand 6 Monate 9.088,16 06.06.22 -15,75% 7.078,89 19.07.22 8,16% 12 Monate 9.800,91 04.03.22 -21,88% 7.078,89 19.07.22 8,16% 24 Monate 9.800,91 04.03.22 -21,88% 6.059,94 23.11.20 26,34% 36 Monate 9.800,91 04.03.22 -21,88% 4.298,68 23.03.20 78,11% 4 Jahre 9.800,91 04.03.22 -21,88% 4.298,68 23.03.20 78,11%
Kupfer
in
Zeithorizont Hoch Tief am Abstand 6 Monate 1.868,00 02.06.22 -7,02% 1.628,00 03.11.22 6,69% 12 Monate 2.056,10 08.03.22 -15,53% 1.628,00 03.11.22 6,69% 24 Monate 2.056,10 08.03.22 -15,53% 1.628,00 03.11.22 6,69% 36 Monate 2.056,10 08.03.22 -15,53% 1.454,27 27.11.19 19,43% 4 Jahre 2.056,10 08.03.22 -15,53% 1.213,22 27.11.18 43,16%

„Ruhe bewahren“

Der Blick voraus ist immer interessanter als die Rückschau. Welche Chancen ergeben sich an den Aktien- und Bondmärkten in den kommenden Monaten? Was dürfen wir von den Zentralbanken dies- und jenseits des Atlantiks erwarten? Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe und versierter Marktkenner. finanzwelt sprach mit ihm Anfang November.

finanzwelt: Herr Dr. Baitinger, die Notenbanken dominieren das Geschehen. Was erwarten Sie von diesen Akteuren in den kommenden Monaten?

Dr. Eduard Baitinger» Vorweg sollte erwähnt werden, dass die EZB sich in einer deutlich schwierigeren Abwägungssituation befindet als die Fed. Die USA kämpfen mit einer klassischen wirtschaftlichen Überhitzung. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sind stark ausgelastet, folglich schlägt sich die hohe Inflation in einem hohen Lohnzuwachs nieder. Es droht eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale. Die Fed hat als Reaktion darauf den Leitzins stark angehoben und befindet sich in der Endphase des Zinsanhebungszyklus. Die Kommunikation von Powell war zuletzt falkenhaft. Folglich können wir für die nächsten beiden Fed-Treffen mit einer weiteren Leitzinsanhebung von insgesamt 100 bis 125 Basispunkten rechnen. Danach könnte die Fed eine abwartende Haltung einnehmen und die vollständige Wirkungsentfaltung der bisherigen Zinsanhebungen abwarten. Die Eurozone hingegen muss als Folge des Energiepreisschocks mit einer klassischen (harten) Stagflation umgehen. Das heißt, man ist gezwungen, den Leitzins – für europäische Verhältnisse – mit einer ‚brutalen‘ Geschwindigkeit anzuheben, während gleichzeitig der Wirtschaft eine harte Rezession droht. Die EZB hat die Zinswende reichlich verspätet initiiert und wird voraussichtlich den Leitzins bei den nächsten drei bis vier Treffen etwas höher anheben als die Fed. Außerdem wird sie im Dezember einen Bilanzabbauplan vorstellen oder in Aussicht stellen. Allerdings dürfte die EZB angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage in der Eurozone schon ab Frühjahr 2023 verstärkt über ein Ende des Zinsanhebungszyklus nachdenken. Das heißt, die Chancen sind hoch, dass der Zinsanhebungszyklus der EZB seinen ersten Geburtstag deutlich verpasst.

finanzwelt: Aktien als „alternativlos“ zu bezeichnen, das war einmal. Der Zins ist zurück. Wie sehen Sie das Geschehen an den globalen Aktienmärkten?

Dr. Baitinger» Dieses Jahr erleben die Aktienmärkte einen ‚perfekten Sturm‘, weil viele negative Faktoren zusammentreffen. Die geopolitischen Schockwellen, welche durch den Ukrainekrieg ausgelöst wurden, haben den Risikoappetit der Anleger nachhaltig gemindert. Zudem haben der Inflationsdruck und die daraus resultierende Notenbankenstraffung über den Zins- und Liquiditätskanal zu steigenden Zinsen geführt, die wiederum starke Bewertungskompressionen bei Aktienmärkten nach sich zogen. Da die Gewinnprognosen dieses Jahr noch nicht signifikant gefallen sind, ist der Großteil der diesjährigen Aktienmarktverluste auf die besagten Bewertungskompressionen zurückzuführen! Schließlich haben die schwache Konjunktur und der zunehmende Margendruck die Gewinnerwartungen der Unternehmen spürbar negativ tangiert. Vor allem die hohen Gewinnmargen der US-Unternehmen, die einen Großteil der globalen Aktienmarktkapitalisierung ausmachen, werden durch den starken US-Dollar und den hohen Lohndruck perspektivisch deutlich nachgeben. Nach vorne betrachtet dürfte der Zinsdruck und der damit einhergehende Druck auf die Bewertungen nachlassen. Angesichts der global forcierten Konjunkturabkühlung und des zu erwartenden Rückgangs der Inflationsdynamik sind stabile oder fallende Zinsen kurz- bis mittelfristig plausibel. Auf der anderen Seite ist die Abkühlung der Unternehmensgewinne, vor allem bei den US-Unternehmen, in der Frühphase und wird erst Anfang 2023 so richtig ‚Fahrt aufnehmen‘ und die Finanzmärkte, vor allem in der ersten drei Quartalen 2023, beschäftigen. Somit haben wir eine komplexe Situation, die von gegenläufigen Effekten bestimmt wird: nachlassender Druck auf die Bewertungen auf der Positivseite, gleichzeitig jedoch eine Belastung über schwache Unternehmensgewinne.

finanzwelt: Welche Segmente sehen Sie am attraktivsten? Dr. Baitinger» In diesem ambivalenten Umfeld empfiehlt es sich, ‚zweigleisig‘ zu fahren. Das schwache Fundamentalumfeld rechtfertigt eine spürbare Gewichtung von defensiven

finanzwelt 06 | 2022 104 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW

» Man sollte sich vom aktuellen ‚Alles ist schlecht‘-Newsflow nicht zu hektischen, kurzfristigen und unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Besonders in der aktuellen, fragilen Marktphase sollte man sich klar machen, dass der Gewinn im Einkauf liegt. «

und margenstarken Titeln. Gleichzeitig empfiehlt es sich, in den nächsten Wochen und Monaten selektiv Positionen bei sogenannten zinssensitiven Werten aufzubauen. Diese Werte würden über die Bewertungsseite überproportional von einem tendenziell nachlassenden Zinsdruck profitieren.

finanzwelt: Bereits im Sommer war es auf der anderen Seite an den Anleihemärkten sehr turbulent. Beruhigung ist nicht in Sicht. Inwiefern sollten Investoren die Entwicklung am Bondmarkt genau im Blick behalten?

Dr. Baitinger» Der Bondmarkt hat eine wichtige Funktion: Er determiniert im Zusammenspiel mit der Geldpolitik der Notenbanken die Marktzinsen. Diese determinieren nicht nur die Finanzierungskonditionen für Unternehmen, Privathaushalte und den Staat, sondern können – wie zuletzt in Großbritannien beobachtet – das Finanzsystem an den Rand des Kollapses bringen. Folglich haben die Entwicklungen an den Bondmärkten sowohl realwirtschaftliche Effekte als auch

Einfluss auf die Finanzmarktstabilität. Aus Anlegersicht, und wie bereits oben angedeutet, determiniert der Marktzins das Konkurrenzverhältnis zwischen Anleihen und Aktien und damit das marktadäquate Bewertungsniveau von Aktien. Eine Beruhigung der Kapriolen an den Bondmärkten hätte somit nicht nur positive Effekte auf die Bondmärkte, sondern würde auch Aktienmärkte entscheidend stützen.

finanzwelt: Zum Abschluss, was geben Sie Anlegern kurzbis mittelfristig mit auf den Weg?

Dr. Baitinger» Ruhe bewahren. Man sollte sich vom aktuellen ‚Alles ist schlecht‘-Newsflow nicht zu hektischen, kurzfristigen und unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Besonders in der aktuellen, fragilen Marktphase sollte man sich klar machen, dass der Gewinn im Einkauf liegt. Damit man aber nicht in ernsthafte Liquiditätsnöte gerät, sollten mögliche Zukäufe wohlüberlegt und von einem konservativen Cash-Management flankiert sein. (ah)

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Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft

Digitale Technologien halten auch bei Versicherern zunehmend Einzug. Sie eröffnen Ertragspotenziale und kreieren ein neues Kundenerlebnis. Einfach ein Foto machen, in die App hochladen und eine Police für einen bestimmten Zeitraum abschließen. So einfach geht das. Wohin sich der Markt künftig entwickelt, zeigt die finanzwelt.

Inflationsschutz

Die Inflation bleibt auch 2023 ein zentrales Thema. Was macht die Teuerungsrate mit den Börsenkursen? Welche Aktiensegmente können sich dem zunehmenden Inflationsdruck entgegenstellen? finanzwelt geht der Frage nach, wie ein „perfekter“ Inflationsschutz aussehen kann.

Private Equity

Das Beteiligungssegment hat boomende Zeiten hinter sich. Mit der Zinswende 2022 haben sich die Aussichten für die Branche etwas eingetrübt. Exits werden schwerer. Dennoch ändert das wohl grundsätzlich wenig an der Attraktivität dieser Assetklasse im Portfoliokontext. Wir beleuchten die aktuellen Trends.

CHEFREDAKTION

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PROJEKTLEITUNG/

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AUTOREN DIESER AUSGABE

Markus Gotzi

Peter A. Gundermann

Dirk Henkies

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GESCHÄFTSFÜHRUNG

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finanzwelt 06 | 2022 106 VORSCHAU
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