Hanf-Magazin | Ausgabe 02

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft

Ist Legalisierung Mediensache?

Cannabinoide und das kindliche Gehirn Dr. Dagmar Zidek

Seite

MARIHUANA & SEX

Seite

YOUR GUIDE TO TERPENES IN CANNABIS

Seite

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Mgr. Alexandra Hrouzkovรก

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Jennifer McFarlane

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F I B R O M YA L G I E MEHR ALS NUR EINBILDUNG Sinisa Katanic



Editorial

HANF MAGAZIN AUSGABE 02

In einem rasanten Tempo schreitet die Forschung rund um Cannabis voran. Aus einer einfachen Pflanze werden heute bereits Extrakte hergestellt und in Labor Reinräumen Terpene extrahiert, um diese nachher wieder anderen Produkten zuzuführen. In dieser Ausgabe gewährt Jennifer McFarlane einen verständlichen aber tiefen Einblick in die Welt der Terpene. Müssen wir die Zukunft fürchten, in der unser geliebter Hanf einer kapitalistischen Industrie unterliegt, oder bewegt sich alles noch im Rahmen der notwendigen Forschung, um die Potenziale der Hanfpflanze vollumfänglich zu ergründen? Da lohnt sich auch ein Blick in die Vergangenheit, um etwas über die Herkunft und den ursprünglichen Anbau von Hanf zu erfahren. Dazu gibt es wohl

keinen passenderen Experten, als Thomas Becker, dem Autor von Cannabis Helvetica. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit der Frage, inwiefern die Medien heutzutage Einfluss auf Prozesse aller Art nehmen können - in unserem Fall eine mögliche Legalisierung? Das weite Feld für den Einsatz von Hanf wird in dieser Ausgabe sehr deutlich. Egal, ob im medizinischen Bereich, um verschiedenste Krankheiten, ob bei Erwachsenen, Kindern oder Tieren, oder in anderen Bereichen um den Nutzen als Kunststoffersatz oder Nahrungsmittel - es beschleicht einen beinahe das Gefühl, das Hanf alles kann. Man wird aber auf den folgenden Seiten auch nicht zu selten auf Phrasen stoßen, die das zurecht verneinen.

Die Redaktion


INHALT IST LEGALISIERUNG MEDIENSACHE?

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CANNABINOIDE UND DAS KINDLICHE GEHIRN

MARIHUANA UND SEX

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YOUR GUIDE TO TERPENES IN CANNABIS

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FIBROMYALGIE- MEHR ALS NUR EINBILDUNG


RECHT & POLITIK & ALLGEMEIN

58 Strafbarkeit von Cannabisprodukten in Deutschland und Österreich

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Samenwahl - weil Samenkauf Vertrauenssache ist

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Black Dog LED

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Solarhanf aus der Schweiz

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Edibles

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BHO Extraktion

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Die ideale Plantage für den Bio-Indoor-Anbau

96

Münster will das Cannabis Modellprojekt

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Die Führerschein Kampagne des DHV

40

Cannabis als Arzneimittel in der Schweiz

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Hemp health for pets

50

Hinter den Kulissen eines pharmazeutischen CBD-Unternehmens

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THC und CBD bei psychischen Erkrankungen

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Cannabinoide bei kindlicher Epilepsie

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Cannabis-centric entourage system

18

Das Haus vom Acker

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Hanf Tourismus

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Hemp: a green solution for our addiction to plastics

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Kürbis & Cannabis

MEDIZIN & FORSCHUNG

32 Diagnose: Krebs

NUTZHANF

14 Cannabis Helvetica - zurück zu den Bauern

SONSTIGES 03

Editorial

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Produktvorstellungen

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Nationale & internationale Messen & Konferenzen

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Rezensionen

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CANNABINOIDE UND DAS KINDLICHE GEHIRN von Dr. med. univ. Dagmar Zidek FA für Neurologie, Psychiatrie und Neuropsychiatrie des Kindes und Jugendalters

DIE AUSWIRK UNG EN VON CAN N ABI NOI DEN AUF DAS KI ND LICHE UN D J UG EN DLI CH E G EH I RN UN D DEN K AN ST Ö S SE, W IE WIR ALS G ESELLSCH AF T DAM I T UMG EH EN K Ö N N T EN.

DIE ENTWICKLUNG DES GEHIRNS UND DES NERVENSYSTEMS Die Ausbildung des Gehirns und des Nervensystems beim Menschen dauert vom Embryo bis nach der Pubertät, also ungefähr bis zum 25. Lebensjahr. Ab der dritten Schwangerschaftswoche beginnt beim menschlichen Embryo die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems. Bis zum Ende der 8. Schwangerschaftswoche sind sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark im Embryo angelegt. Die Nervenzellen werden ausgebildet und wandern langsam geleitet durch den Einfluss spezieller Proteine und noch nicht


vollständig erforschter weiterer Faktoren an ihren späteren Wirkort. Während dieser Phasen der Zellbildung, der Einwanderung der Nervenzellen an ihren vorbestimmten Platz und der Ausbildung von Verbindungen der Zellen untereinander, laufen immer wieder Kontroll- und Regulationsprozesse ab die dafür sorgen, dass Fehler sofort korrigiert werden. Insgesamt ist das ein hochkomplexes Geschehen, das offensichtlich nach exakten Schaltplänen abläuft, aber gerade eben wegen seiner Komplexität auch durch äußere Einflüsse wie z.B. durch Strahlung, Infektionserkrankungen, Vergiftungen, diverse Umwelteinflüsse oder Schädigungen durch Alkohol und Medikamente sehr störanfällig ist. Bis zum Zeitpunkt der Geburt sind ca. 100 Milliarden Neuronen und der Großteil der Nervenzellen vorhanden. Die Nervenbahnen sind zu diesem Zeitpunkt aber erst als grobes Gerüst angelegt und werden nach der Geburt weiter entwickelt. In den ersten zwei Lebensjahren werden vor allem die Nervenbahnen durch Ummantelung mit speziellen Biomembranen, den Myelinen, dicker. Dadurch wird ihre Leitfähigkeit vervielfacht und die Verbindungen der Nerven

untereinander nehmen rasant zu. Die Dicke der Großhirnrinde ist vor der Pubertät im Verhältnis am größten. Die Hirnzellen sind zu diesem Zeitpunkt untereinander noch wild verzweigt. Während der Pubertät laufen dann sogenannte Optimierungsprogramme ab. Die Nervenverbindungen, die häufig genutzt, und dadurch als sinnvoll eingestuften werden, bleiben erhalten, die weniger benutzten Verbindungsbahnen werden wieder abgebaut. Dieser Reifungsprozess erstreckt sich dann über mehrere Jahre. Dabei ist interessant, dass sich die einzelnen Gehirnareale nicht gleichlaufend entwickeln, sondern einige Areale ihre Entwicklung schneller abschließen als andere. So sind diese Areale, die für das sozio-emotionale Verhalten zuständig sind, zuerst ausgereift und die Areale im sogenannten „Präfrontalen Cortex“,

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die sich an der Stirnseite des Ge- „Netzwerkausbildung“ und „Netzhirns befinden, erst im frühen Er- werkoptimierung“ bis zum 30. Lewachsenenalter vollständig aus- bensjahr andauern können, das Gegereift. Diese Areale sind für die hirn wäre demnach erst spätestens Impuls- und Emotionskontrolle, für mit 30 Lebensjahren in allen Areadie Fähigkeit zu planen und für lo- len voll ausgereift und „erwachsen“. gisches Denken zuständig. Im weiteren Verlauf des Lebens Die Weiterentwicklung eines voll kann die komplexe Struktur des ferfunktionsfähigen Netzwerkes ist tig entwickelten Gehirns nur noch nach derzeitigem Wissensstand in gewissen Grenzen umgebaut erst jenseits des 20. Lebensjahres und/oder umfunktioniert werden. abgeschlossen. Studien der Uni- Wenn Nervenzellen dann durch versität Harvard berichten sogar Alterungsprozesse, Erkrankungen darüber, dass diese Phasen der oder andere Einflüsse absterben


oder in ihrer Funktion gestört werden, können benachbarte Bereiche des Gehirns ihre Aufgabe teilweise übernehmen. Dadurch bleiben das Gehirn und das Nervensystem lebenslang trainierbar und begrenzt an geänderte Bedingungen anpassungsfähig.

MÖGLICHE EINFLÜSSE DURCH GENUSSMITTEL, INSBESONDERE VON CANNABINOIDEN AUF DIE GEHIRNENTWICKLUNG Allgemein gilt, dass Zellen und Gewebe dann am leichtesten beeinflussbar und störanfällig sind, wenn sie sich in Phasen der Zellteilung und großer Aktivität befinden. Das ist bei der Gehirnentwicklung zum Beispiel besonders während der Pubertät der Fall.

Kommt es zu schädigenden Einflüssen, werden besonders diese Funktionen beeinträchtigt, deren Ausbildung gerade in dieser Phase stattfindet und die dadurch in ihrer Entwicklung gestört werden. Kommt es beim Menschen zu Schädigungen zum Beispiel durch Substanzkonsum von der Zeit der Pubertät bis in etwa Mitte der zwanziger Jahre, dann sind genau diese Zentren betroffen, die für zielgerichtetes Handeln, Selektion von Eindrücken, Einschätzung und Planung sowie logisches Denken zuständig sind. Das deckt sich mit der Beobachtung, dass derzeit kein Fall von Auftreten psychischer Störungen nach dem

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Erstkonsum von THC reichem Cannabis jenseits des 27. Lebensjahres bekannt ist.

HÄUFIGES THEMA: CANNABIS UND SCHIZOPHRENIE Derzeitiger Wissensstand: Schizophrenie kommt bei ungefähr 1% der „westlichen“ Bevölkerung vor. Cannabiskonsum kommt bei Menschen, die unter Schizophrenie leiden, signifikant häufiger vor, als in der übrigen Bevölkerung. Dieselbe genetische Disposition, die den Ausbruch einer Schizophrenie fördert, fördert auch den Konsum von Cannabis, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass „Cannabiskonsum den Ausbruch einer Schizophrenie triggert.“ Die beschriebenen erstmaligen Ausbrüche von Schizophrenie nach Konsum von Cannabis scheinen nur mit THC reichen Sorten in Zusammenhang zu stehen, nicht mit anderen Formen von Cannabinoiden. Bisher sind Fälle von Erstmanifestation einer Schizophrenie nach Konsum von THC reichem Cannabis bis Ende der 20er Jahre bekannt, danach scheint es zu keinen Erstmanifestationen mehr zu kommen. CBD scheint eine andere Wirkung zu haben, der Einsatz von Cannabidiol-

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reichen Hanfsorten in der Behandlung von Schizophrenie wird gerade beobachtet.

MÖGLICHE INTERPRETATIONEN: Die genetische Anlage könnte bereits vor Ausbruch der Psychose dazu führen, dass jemand dazu neigt, Cannabis zu konsumieren. Cannabis könnte nicht nur Auslöser bei genetischer Prädisposition, sondern – und das vielleicht sogar viel häufiger – Ausdruck der Erkrankung oder bei manchen Formen von Psychosen sogar eine Form von „Selbstheilungsversuch“ sein. WELCHE KONSEQUENZEN SIND ZU ZIEHEN, UM MÖGLICHE SCHÄDIGUNGEN DER GEHIRNENTWICKLUNG BEI JUGENDLICHEN ZU VERMEIDEN? Um sich sachlich und emotionsfrei diesem Thema anzunähern, möchte ich anregen, sich mit folgenden Fra-


unserer eigenen Geschichte ableiten.

gen zu beschäftigen und ihnen sorgsam auf den Grund zu gehen: WENN DU NICHT MEHR WEITER WEISST – BILDE EINEN ARBEITSKREIS Die Hanfpflanze ist nicht erst vorgestern überraschend vom Himmel gefallen. Sie begleitet den Menschen und auch die Tiere nachweislich als Kulturpflanze seit mindestens 12.000 Jahren und war auch bei uns bis in die 1930er Jahre voll in den Alltag integriert. Die Verwirrung scheint also weniger dadurch begründet zu sein, dass wir Menschen nicht wissen, wie wir mit der Hanfpflanze umgehen sollen, denn das können wir spielend aus

Auch die Natur hat bestens vorgesorgt: Wir haben ein eingebautes System, das im Körper selbst Cannabinoide produziert und auch auf die Verarbeitung von außen zugeführter Cannabinoide eingestellt ist. Im Gegensatz zu anderen Drogen, Genussmitteln und sogenannten Nahrungsmitteln ist es trotz aller Anstrengungen bisher nicht gelungen eine Dosis zu ermitteln, die bei Einnahme von Cannabinoiden tödlich sein könnte. Es sieht also so aus, dass es nicht möglich ist, an einer Überdosis von Cannabis zu sterben. Das können nicht alle Nutzpflanzen von sich behaupten … Was also könnten dann die Beweggründe sein, Ängste zu schüren, bewährte Vorgangsweisen zu ignorieren, statt sachlicher Diskussionen ständig Äpfel mit Birnen und Pflaumen zu vermischen? Was sind die

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Gründe, dass das seit Jahrtausenden praktisch weltweit gebrauchte Nahrungsmittel Hanf plötzlich aufgrund seines seit Urzeiten bestehenden CBD-Gehaltes als „Novel Food“ zu deklarieren und damit staatlichen Kontrollen und Reglementierungen zu unterwerfen? Die vielleicht alles entscheidende Frage, die sich da aufdrängt, könnte auch lauten: Wer weiß da plötzlich nicht mehr weiter und wem dienen die Verwirrungen und Einschränkungen wirklich?

WIE VIEL KONTROLLE WOLLEN, UND BRAUCHEN WIR BÜRGER? Dazu existieren bereits Strategien und es ist daher nicht erforderlich, das Rad für Cannabis noch einmal neu zu erfinden. Es gibt Jugendschutzgesetze, die den Konsum von Drogen und Genussmitteln reglementieren. Es ist ja nicht so, dass nur THC reiches Cannabis die Entwicklung beeinflussen kann, sondern dasselbe gilt für viele Substanzen, wie zum Beispiel besonders auch für das „Volksnahrungsmittel“ Alkohol und für Nikotin.

Ressourcen dafür in Jugendarbeit und Aufklärung zu investieren, wenn das Nahrungs- und Genussmittel Hanf wieder aus der Ecke der Kriminalität geholt wird. Im Gegenzug dafür soll es erwachsenen mündigen Bürgern, die ein Auto lenken, Waffen tragen und die, die unsere regierenden Politiker wählen, dürfen, freigestellt sein, Cannabis zu konsumieren, genauso wie sie sich mit Alkohol, Nikotin und krankheitsfördernden von fett-, kohlehydrat- und hormonstrotzenden Nahrungsmitteln nach freiem Ermessen vollfüllen dürfen.

DER KREISLAUF VON MACHT UND GIER

Weiterhin ist es dringend notwendig, die ständige Vermischung von Cannabis als hochpotente Medizin mit Cannabis als Nahrungsmittel, Cannabis als Genussmittel und Cannabis als Rauschmittel klar und eindeutig zu beenden. Durch diese aktiv am Laufen gehaltene Verwirrtaktik wird eine sachliche und ordentliche Diskussion anhaltend vermieden und es beschleicht den „gelernten Bürger“ immer deutlicher die Es ist daher anzunehmen, dass es ge- Erkenntnis, dass es hier nicht um Sachnügen würde, die Einhaltung bereits themen, sondern um finanzielle Intergeltender Jugendschutzgesetze zu essen einzelner Machtkomplexe gehen fordern und zu fördern. Immer mehr muss. Netzwerke aus Geld und Politik, Länder auf der Erde zeigen auf, wie es die sich ihre Pfründe im Hanfgeschäft gelingen kann, diesen Weg sinnvoll zu durch das Schüren von Ängsten und Sibeschreiten, um Missbrauch und Dro- chern von „Claims“ mittels Anwendung genkriminalität das Wasser abzugra- von Methoden aus der Goldgräberzeit ben und die frei werdenden finanziellen

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erst einmal an Land ziehen, durch Gesetze absichern und einbetonieren wollen. Solche Vorgangsweisen schädigen nicht nur heranwachsende Jugendliche, die sich nachweislich weiter ihre Joints aus fragwürdiger Qualität im Hinterhof besorgen, sondern auch die gesamte Bevölkerung durch Verschwendung von Steuergeldern für die aufwendige Jagd nach den explosionsartig wachsenden Truppen kleiner Straßendealer,

unsinnige Verwaltungsprozesse und offensichtlich sinnloser Drogenpräventionsprogramme, da sie erstens an der Realität vorbei gehen und zweitens dem wichtigsten und in der Pubertät für die Entwicklung typischen Motiv jugendlicher Vorschub leisten: Der Reiz des Verbotenen: „High risk – high fun“, - nur was verboten ist, ist interessant, - Grenzen sind dazu da, um ausgetestet und übertreten zu werden …

ICH WÜNSCHE MIR DAHER MEHR •

Offene, sachliche Diskussionen ohne Hintergedanken, Marketingstrategien und Manipulationsversuche

Wahrnehmen bereits funktionierender Systeme im Umgang mit Drogen und Genussmitteln, Hintanstellen narzisstischer Selbstüberhöhung und Übernahme guter Ideen, auch wenn sie vom Nachbarn und nicht von uns selbst entwickelt wurden.

Eigenständige, selbstbewusst denkende Mitbürger/Innen, die sich nicht mehr einlullen und wie Tanzbären von den Interessenlobbys am Nasenring vorführen lassen, sondern durch ihr Verantwortungsbewusstsein als nachahmenswerte Vorbilder für unsere heranwachsenden Jugendlichen zur Verfügung stehen.

Verteilung der staatlichen Ressourcen in Richtung Bildung und Förderung statt in Richtung Verbote, Einschränkungen und Reglementierung.

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Cannabis Helvetica ZURÜCK ZU DEN BAUERN von Thomas Kessler

Der CBD-Hanfboom bringt in den Medien eine Flut von Bericht e n u n d Fo t o s m i t s i c h . S t e t s sind

dicht

gestellte

Kübelrei-

h e n i n Tr e i b h ä u s e r n z u s e h e n , bestückt mit ein Meter großen b z w. k l e i n e n H a n f p f l a n z e n . D i e meisten Leser kennen gar keine a n d e r e n B i l d e r m e h r, o b w o h l d e r Hanf von seinem Ursprung und der Kulturgeschichte her genau das Gegenteil einer überdomestizierten Zuchtsorte verkörpert - nämlich eine robuste Ruderalpflanze, aus dem Altaigebirge in Zentralasien stammend. Aus meinen ersten Testaussaaten mit Hanfsamen aus aller Welt sprossen 1977 auf einer alten Brache bis zu drei Meter hohe Bäume. In den Folgejahren übertrafen sie gar die 4-Meter-Limite, unabhängig davon, ob sie CBD- oder THC-reich waren. Die große Höhe war im bäuerlichen Anbau stets auch ein

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Grund, um Hanffelder anzulegen. Einerseits konnte mit dichter Aussaat rasche Hochwüchsigkeit provoziert werden, um möglichst lange Stängel für die Fasergewinnung zu erreichen, andererseits hat die Höhe und Dichte des Feldes auch die Unterdrückung des Wildkrauts bestimmt und so neu gewonnenes Ackerland, zum Beispiel nach der Trockenlegung eines Sumpfes, urbar gemacht. In der kleinstrukturierten Schweizer Landwirtschaft hatte bis ins 19. Jahrhundert jeder Bauernbetrieb seinen "Hampf-

plätz" oder "Hanfpinten". Vorzugsweise waren dies eben Randgebiete wie gerodete Waldränder, trockengelegte Moore und verrottete Miststöcke, da Hanf eine Pionierpflanze ist, stark zehrend und mit seiner Schnellwüchsigkeit eben "säubernd", den Boden voll beschattend. Zudem ist Hanf selbstverträglich, kann also mehrere Jahre und gar Jahrzehnte auf demselben Boden gezogen werden, ohne dass sich spezifische Schädlinge etablieren. Die Urbarmachung konnte mit Hanf also über mehrere Jahre praktiziert werden, bis die Fläche für andere Kulturpflanzen wie Getreide oder Kartoffeln genügend geeignet war. Ich habe auf dem Versuchsfeld über 33 Jahre mit traditioneller Naturdüngung Hanf gezogen, ohne dass Mangelerscheinungen oder Schädlinge aufgetreten wären. Zu beachten waren einzig die Schneckenbekämpfung nach der Aussaat und die rechtzeitige Ernte vor den

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Nassperioden im Herbst, weil sonst wie bei Tomaten die Graufäule die spröden Teile befällt. Für die Biodiversität ist der Hanf nützlich, viele Kleinsttiere bevölkern ihn - wo die Männchen stehen gelassen werden, dagegen holen im Sommer die Bienen und andere Insekten den Blütenstaub. Der Hanf eignet sich also besonders gut, um in der Fruchtfolge strapazierte Böden zum inneren Ausgleich kommen zu lassen. Mit Mist und Gülle als Dünger gedeiht er prächtig, und je nach Reihendichte kann der Ackerboden mit Mulch belegt oder mit einer Klee-Einsaat bedeckt und geschützt werden. Solche Böden bleiben locker und sind bis ganz hinauf zur Bedeckung dicht mit Würmern und anderen Bodentieren belebt. Auf solche Pflege verzichteten unsere bäuerlichen Ahnen offenbar: Ein St. Galler Agronom schrieb 1817 in seiner Anleitung, den Hanf und Flachs auf das Vorteilhafteste zu pflanzen: “(...) Seit Jahrhunderten dachte bey uns niemand an die Verbesserung der alt hergebrachten Behandlungsweise (...), man blieb beym alten Schlendrian und begnügte sich mit dem, was die Natur mit einiger einfachen Aushülfe gern gab." In einer gesteigerten Inlandproduktion sah er die einzige Möglichkeit, "unserer größeren Verarmung vorzubeugen, und dasjenige zu sein und zu werden, was der erste Zweck jedes Staates erfordert, und seine Ehre, Wohl und Selbstständigkeit begründen kann. (...) Hanf und Flachs sind bey uns einheimisch, und die Schweiz ist zu deren Anbau vorzüglich geeignet (...)" Sein Aufruf hatte mäßig Erfolg, es blieb in der Schweiz bei der kleinbäuerlichen Anbauweise. Dagegen hatten die Großproduzenten in den Nachbarländern und Kolonien längst eine in-


dustrielle Produktion im Auge. 200 Jahre später sollte er allerdings recht bekommen. Die Schweiz scheint geradezu Hanf-affin zu sein. Als aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids die seit 1968/75 geltende Hanfprohibition 2000-2002 vielerorts nicht vollzogen wurde, explodierte der Inlandanbau derart, dass die Schweiz zum Exportland wurde und gar die klassischen Zulieferer aus Marokko vom europäischen Markt verdrängen konnte. Seither wird die Prohibition wieder mit einem geschätzten polizeilichen Aufwand von 200 Millionen Franken Steuergelder pro Jahr umgesetzt und so die Voraussetzung für den blühenden Schwarzmarkt mit dubioser THCWare aus intensivem Indoor-Anbau geschaffen. Dieser illegale Markt setzt in der Schweiz je nach Schätzung 0,3 - 1,2 Milliarden Franken um, steuerfrei, ungeregelt, mit unkontrollierter Ware, aus pestizidbelastetem und energieintensivem Anbau in Treibhäusern oder Indoor. Diese Situation ist in jeder Hinsicht absurd. Politisch kann nur eine Regulierung analog dem Alkoholgesetz eine vernünftige Steuerung mit Jugendschutz bewirken - dazu hat Nationalrätin Maya Graf, selber Biobäuerin, eine parlamentarische Initiative eingereicht. Bezüglich Anbau müssen Formen gefunden werden, um den altehrwürdigen Hanf wieder in seinem ursprünglichen Habitus

wachsen lassen zu können, als robuste Freilandpflanze. Dazu sieht die Initiative vor, dass der Bundesrat die Lizenzen für den Hanfanbau auch nach regional- und landwirtschaftspolitischen Kriterien vergeben kann. So können in den strukturschwachen Berggebieten, aus Sicherheitsgründen jeweils in Dörfern am Talende in Sackgassensituation, pro Hof Lizenzen für je 1-2 Aren gegeben werden, also in überschaubarer Gartengröße. Bei einem Franken pro Gramm getrockneter weiblicher Blüte gibt das immerhin Erträge von 10.000 bis 20.000 Franken pro Hof und kann so - wo aus regionalpolitischen Gesamtüberlegungen sinnvoll - strukturerhaltend wirken. Hanf wächst bei uns übrigens auch in den Höhenlagen bestens und wird potent, in südexponierten Hängen auch auf 1600 m über dem Meeresspiegel. Die uralte Kulturgeschichte des Hanfs schreibt derzeit gerade ein neues, spannendes Kapitel.


DAS HAUS VOM ACKER

i m I nt e r v i e w m i t S t efa n N ö l k e r-W u n d e r w a l d v o n H a nf Z e i t von Robert Brungert

Wir erleben eine rasante Entwicklung in dieser Welt, die zum einen fortschrittlicher wird, sich zum anderen aber auch auf vergangene Errungenschaften zurück besinnt. Einst wurde ohne Beton, ohne Glaswolle, ohne Styropor und sogar ohne Glasscheiben gebaut. Dennoch überlebten die Menschen und viele lebten sogar gut. Einige moderne Baustoffe, Farben, Kunststoffe und Materialien können krankmachen, haben eine schlechte Energiebilanz, sind in der Entsorgung teuer und haben für das Wohnklima entscheidende Schwachstellen. Ein Beispiel ist die Glaswolle mit ihrem sehr großen CO² Abdruck. Sie hat durchaus gute Dämmwerte, aber einen entscheidenden Nachteil im Wärmemanagement. Viele kennen es, dass sie im Hochsommer bis 2 Uhr nachts in der Hitze brüten, bis sie schlafen können. Wäre ihre Behausung mit Hanffasern gedämmt, dann wäre das anders. Dämmmaterialien dämmen zum einen und zum anderen lassen sie die Restwärme zeitversetzt durch. Hanffasern lassen die Hitze langsamer als Glaswolle durch, womit man die Tageshitze über die Nacht verteilt verpuffen lassen kann. Das Ergebnis ist ein viel besseres Wohnklima: Die Behausung

ist gedämmt und im Hochsommer findet man schon zu gewohnten Zeiten seinen Schlaf. Es kommt sogar noch besser: Moderne Dämmstoffe werden häufig mit Giftstoffen versetzt, damit sich weder Schimmel noch Schädlinge ausbreiten können. Beim Hanf braucht es nur den Brandschutz, womit deutlich weniger Giftstoffe im Gebäude verbaut werden. Hanffasern schimmeln nicht, sind sehr nässebeständig und atmen. Glaswolle kann nur verarbeitet werden, wenn sie durch eine Folie vom Wohnraum abgeschirmt wird, eingeatmete Fasern können schädlich sein. Das führt dazu, dass man sehr aktiv mit den Fenstern oder einer Lüftung gegen die Luftfeuchtigkeit arbeiten muss. Wenn die Wände, Decken und Dächer jedoch aus natürlichen Materialien hergestellt werden, dann muss man sich nicht von ihnen abschirmen. Dann atmet einfach das ganze Haus und kann die Feuchtigkeit zu allen Seiten abgeben. Natürlich kann nicht das ganze Haus allein aus Hanf gebaut werden. Auch ein paar moderne Baustoffe müssen eingesetzt müssen, um modern leben und arbeiten zu können. Aber die Böden, Wände, Decken, Dächer und auch


andere Kernelemente vom Gebäude können aus verschiedenen natürlichen Elementen erbaut werden, die es direkt vor der Haustür gibt. Ob Kalk, Lehm, Holz, Hanf oder auch weitere nachwachsende Faserpflanzen: Auf die richtigen „Zutaten“ kommt es an, damit das nachhaltige Haus vom Acker lange hält und ein extrem gutes Wohnraumklima mit sich bringt. Diese ursprünglichen Baumaterialien und Verarbeitungstechniken lassen sich durchaus mit moderner Technik, wie einer Wärmepumpe für die Ablüftung, einer Solaranlage für die Stromgewinnung oder Weiterem kombinieren. Wer das Gute der verschiedenen Epochen kombiniert, der macht immerhin das Beste aus allem. Und wenn solch ein Haus irgendwann doch einmal abgerissen werden müsste, dann sind die Entsorgungskosten für den Bauschutt erheblich geringer. Aber wer weiß, wann das so weit ist, viele alte Fachwerkhäuser sind immerhin auch schon weit über 100 Jahre alt. Stefan Nölker-Wunderwald ist der Inhaber von Hanf-Zeit. Im Interview kann er als langjähriger Hanfpionier aus erster Hand vom Haus aus Hanf berichten. Seinen Betrieb „Hanf-Zeit“ gibt es schon seit 1997. In Detmold fing alles noch ganz beschaulich an. Seit 1999 wird Nutzhanf für Hanftee angebaut, verarbeitet und vertrieben, bis man letztendlich in Steinheim landete.

Bevor es mit den Einzelheiten zum Bauprojekt losgeht: Du bist der Inhaber von Hanf-Zeit. Was genau produziert ihr für euren Onlineversand? Wir haben uns auf die Herstellung von Hanflebensmitteln wie Tee, Backwaren, Hanföl sowie die CBD-Produktion konzentriert und bieten hier ein recht großes Sortiment für Groß- und Einzelhandel an. Wir trocknen im Betrieb unsere Blütenstände und verarbeiten sie zu einem verwertbaren Rohstoff für Lebensmittel und Extrakte. Wir haben in den letzten 15 Jahren einen Kreislauf mit lokalen Landwirten aufgebaut. Alle Hanfblütenprodukte werden hier angebaut, geerntet sowie verarbeitet. Ebenfalls haben wir seit ca. drei Jahren die Produktion von Hanfsamen vorangetrieben und stellen unser Hanföl aus lokalem Anbau selber her.

Ich weiß, dass du eine große und teils auch künstlich klimatisierte Halle brauchst, um den Hanf ohne Sonnenlicht-Einwirkung trocknen zu können. Wie funktioniert das? Wir haben uns eine Trocknungsanlage mit 400m² Fläche gebaut, in welcher wir die Hanfblütenstände trocknen. Diese wird mit großer Umluft und einer Heizung betrieben.


Ihr widmet euch als Unternehmen seit nunmehr 20 Jahren dem Hanf und baut jetzt auch mit diesem. Was ist der Kerngedanke dieser Idee? Alle Aspekte der Hanfpflanze zu vereinen und möglichst viele Informationen zu der Verwendung dieser alten Kulturpflanze zu verbreiten.

Nehmt ihr für den Neubau Hanf von eurem Acker oder weicht ihr vielleicht auch wegen der anderen Sorten oder anderer Verarbeitung auf andere Produzenten aus? Leider haben wir keine Möglichkeit unser Hanfstroh lokal zu verarbeiten. Die Transportwege zur Faserauf-

schlussanlage sind zu weit. Dieses macht es leider nicht rentabel. Diesen Bau haben wir in Zusammenarbeit mit der BAFA GmbH realisiert.

Auf den Fotos ist es ein Gebäude aus zwei Teilen. Ist das ganze Gebäude schon fertig oder ist ein Teil noch im Bau? Die Halle ist der Teil für Trocknung, Lager und Siebung. Das Gebäude wird von uns seit dem 30.6.2017 komplett genutzt und das neue Ladenlokal ist geöffnet.

Laufen alle Arbeitsschritte von eurem verarbeitenden und vertreibenden Unternehmen über den Neubau? Wie groß ist dieser?


Der gesamte Verarbeitungsprozess sowie Büro, Laden und Versand sind in diesem Gebäude untergebracht. Im Hauptteil des Gebäudes befinden sich Backproduktion, Laden, Büro sowie Personal und Schulungsräume. Eine Gesamtfläche ca. 700m²

Was ist die Lebensdauer vom Gebäude? Wir hoffen ähnlich wie bei Gebäuden aus Fachwerk und Naturstoffen. Also Hunderte von Jahren.

Wann habt ihr mit dem Bau angefangen? Die Bauzeit betrug ca. 2 Jahre. Die meisten Arbeiten haben wir mit dem Team der Hanf-Zeit erledigt. Hätten wir weniger Bauvorschriften, und die Bürokratie in diesem Land wäre nicht so vielfältig, hätten wir schon vor ca. 9 Monaten eröffnen wollen. Es ist jetzt komplett fertig – Außenanstrich sowie Pflasterarbeiten werden wir voraussichtlich Ende 2017 vollenden.


Wenn die Baustoffe mit viel Feuchtigkeit verbaut werden, braucht es bei konventionellem Mauerwerk oder Beton auch immer seine Zeit, bis alles durchgetrocknet ist. Bei dem derzeitigen Wetter lernst du das endgültige Raumklima vielleicht erst ab dem nächsten Jahr kennen? Die Trocknungszeit betrug ca. drei Monate. Nun nutzen wir bereits das tolle Raumklima. Die nächsten Jahre werden uns mehr Erfahrungen bringen.

Sind die Baukosten höher als mit üblichen Baustoffen? Leider ja. Es ist nicht so einfach Fachfirmen zu finden, die sich mit dem Rohstoff Hanf auskennen und diesen verwenden. Hier war es oft von Nöten, lokale Firmen mit einer Firma aus Frankreich zu „kombinieren“. Alleine dieses macht es schon etwas teurer.

Sind die laufenden Kosten günstiger, als mit üblichen Baustoffen? Das wird sich erst im Lauf der nächsten Jahre herausstellen. Wir haben das Gebäude mit einer 34 cm starken Wand aus Hanf-Kalk-Gemisch aufgebaut. Diese wurde innen mit Lehm und außen

mit Kalksand verputzt. Das Dach wurde mit Hanfjute in einer Stärke von 20 cm gedämmt. Als Heizquelle nutzen wir eine Solaranlage, welche Warmwasser produziert. Im gesamten Gebäude ist eine Fußbodenheizung verlegt. Unterstützt wird diese Heizung durch eine Gastherme.

Kann man das abgerissene Haus kompostieren, womit man viel Geld im Vergleich zu üblichen Baustoffen sparen würde? Beim gesamten Bau kam nur eine sehr kleine Menge Styropor (unter 1m³) zum Einsatz. Der Rest besteht aus Holz, Hanf, Lehm, Jute und Stein – somit also zu über 90% kompostierbar.

Natürliches und nachhaltiges Bauen hat im Regelfall auch die geringeren Folgekosten und hoffentlich auch die geringeren Instandhaltungskosten. In jedem Fall ist es ein schönes Stück Pionierarbeit, welches hoffentlich viele Nachahmer findet. Es geht beim Wohnen und Arbeiten nicht nur um die Quadratmeterzahlen, es geht auch um die Wohn- und Lebensqualität.


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Your Guide to Terpenes in Cannabis von Jennifer McFarlane

The study of terpenes in cannabis is seriously taking off! But what exactly are terpenes, and what do you need to know? Terpenes are among the most important organic compounds present on this earth, and their uses are incredibly diverse. Almost all plants produce terpenes or terpenoids in some form or another – and cannabis produces plenty! While terpenes have many biological functions, one of the most instantly recognizable is their ability to ex-

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press intense aromas and flavors. They are fundamental to the floral, fruity and spicy fragrances in plants and flowers. The aromatic terpenes in cannabis can be extremely pungent, making it a recognizable plant indeed. It’s no wonder that strains of cannabis have names like Skunk, Cheese, Grapefruit and so on. Furthermore, cannabis is very creative when it comes to combining these terpenes to create new aromas. Many flowering plants, such as roses, smell generally similar – but cannabis has the ability to produce an incredible diversity of fragrances, from fruity and flowery through to spicy, earthy and even chemical. All of these unique and diverse aromas are primarily made up of different combinations of these fascinating molecules – the terpenes.

What Are Terpenes – The Basics

terpenes and fulfil many similar biological functions, they are the single largest class of naturallyoccurring molecule!

Terpenes are an extremely large class of organic compounds. When added together with the terpenoids, which are very similar to

Terpenes and terpenoids are also quite similar to cannabinoids. In fact, cannabinoids are sometimes referred to as “terpenophenolic” compounds. What’s more, there’s a specific part of the cannabis plant that’s responsible for creating both

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Monoterpenes, Sesquiterpenes – What Do These Terms Mean? There are various “groups” of terpenes, which are organized according to how many isoprene units they contain. Isoprene itself is often considered a “hemiterpene” – basically “half a terpene”. When you put two isoprene units together, you get the first group of “true” terpenes.

cannabinoids and terpenes – the trichomes. Generally, plants that produce abundant, resin-filled trichomes should be high in both cannabinoids and terpenes. Terpenes have a basic molecular structure, which is always a multiple of a basic molecular “building block” that is ubiquitous in the plant kingdom. This “building block” is isoprene, which has the structure C5H8 – five carbon atoms and eight hydrogen atoms per molecule.

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These are the monoterpenes, and they all have the molecular formula C10H16. There are many different monoterpenes with different aromas, flavors and properties – the only thing that distinguishes them is that their atoms arrange themselves in subtly different ways! Next, there are other groups of terpenes that contain a greater number of isoprene units. Sesquiterpenes are the next group – they have three isoprene units, and the formula C15H24. There are also diterpenes, sesterterpenes, triterpenes, and so on, all with increasing multiples of isoprene units. But as monoterpenes and sesquiterpenes are by far the most abundant types of terpenes in cannabis, that’s what we’ll focus on in this article.


So What About Terpenoids? How Do They Fit In? Of course, we can’t go forward without quickly bringing you up to date on what terpenoids are. While terpenes themselves are simple hydrocarbons, terpenoids may contain oxygen, phosphorus or various other atoms within their molecules. However, they are still based on the same concept of repeating isoprene units – and just like we have monoterpenes, sesquiterpenes and so on, we also have monoterpenoids, sesquiterpenoids and so on! So... Aside From Pretty Smells, What's the Big Deal? Terpenes and terpenoids are much, much more than appealing fragrances and flavours. Dozens of scientific studies testify as to the diverse medicinal,

biological and industrial potential of these simple compounds. Of course, the industries that make the most use of terpenes are perfumery and food flavouring. Terpenes are also useful as cleaning agents and solvents, due to their ability to dissolve grease and oil. They are also useful as pesticides – which makes sense, as one of their primary functions in plants is pest defence. But it's the medicinal potential of terpenes that's causing all the excitement right now. Terpenes may have antibacterial, anti-inflammatory, anti-anxiety, sedative, relaxant, or even anti-cancer effects! What's more, in combination with cannabinoids –compounds that are highly medicinally active too – their effects may be boosted in various intriguing ways.

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Important Terpenoids & Terpenes in Cannabis

Mycrene

Limonene

Pinene

 Monoterpene

 Monoterpene

 Monoterpene

 ●Peppery, fresh, herbaceous aroma ●Hops, mango, lemongrass, thyme and cardamom

 ● Strong orange aroma

 ● Woody, pine, resinous aroma

 Lemon, orange, grapefruit, lemongrass, verbena

 Coniferous trees, camphorwood, sage, some citrus

 Sativa-dominant cannabis varieties

 Present in most cannabis strains, generally higher in sativa

 Indica-dominant cannabis varieties  May interact with THC to cause "couchlock" effect  Motor relaxant and sedative effects  1992 and 2009 studies demonstrated antimutagenic effects

 May interact with CBD to produce powerful anti-acne effects  Can kill breast cancer cells  May treat gastrooesophageal reflux

 Has anti-inflammatory, bronchodilatory and memory-boosting effects  Antibiotic, effective at killing MRSA


Linalool

Geraniol

 Sesquiterpene

Caryophyllene

 Monoterpenoid

 Monoterpenoid

 ●Peppery, spicy aroma

 Floral, slightly spicy aroma

 Floral, fruity scent

 Cloves, black pepper, rosemary, sage, hops

 Lavender, mint, rose, jasmine, laurel, birch, coriander

 ●Caryophyllene oxide is the compound detected by drug-sniffing dogs

 Possibly higher in purple strains of cannabis

 Interacts with the CB2 receptor and is actually classed as a cannabinoid!  Anti-inflammatory, pain-relieving, neuroprotective, anti-anxiety, antidepressant, and anti-alcoholism properties

 May interact with CBD to produce powerful anti-acne effects

 ●Rose, geranium, lemongrass, peach, apple, grape, sassafras  Plants use geraniol as a precursor to make many other terpenoids  May have anti-inflammatory, analgesic, antibiotic and antifungal effects

 May cause damage to human skin in high concentrations

Terpene & Cannabinoid Interactions As you see, terpenes have multiple medicinal uses. But what's really exciting right now is the possibility that terpenes and cannabinioids could interact together to supply enhanced effects. Companies like Eybna, an Israeli startup specializing in terpenes in cannabis, are hard at work looking into these interactions and what they could mean for medical science.

For several decades, medical cannabis research focused mostly on the two most common cannabinoids, THC & CBD. Now, awareness of the importance of this unique group of compounds is starting to catch the industry's spotlight. "Today, when you walk into a dispensary in Colorado or California and look on the labeling of the different cannabis products, you will most likely see the percentage of the main 3-4 terpenes found in it, in addition to the declaration of it's

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cannabinoid content. That's a good thing as a start, but there is much more then that, " explains Nadav Eyal, Co-Founder & CEO of Eybna Technologies - one of Israel's first medical cannabis startups. Eybna is researching terpenes and their effects together with industry leading Israeli academics, and specializes in the development of terpene-based solutions.

brands, crafting their products with new qualities of smell, taste and potency while significantly improving their user experience - bringing the 'whole plant' principle back to the equation."

The prevailing assumption that the unique terpene composition of a specific cannabis phenotype is a main variable in determining its effect on the human body was explained by some of the most veteran scientist in the field: Dr. Lumír Hanuš was already writing about the chemical composition of terpenes in cannabis back in the 70's. Later on, in 2010, Dr. Ethan Russo published his findings about the possible pharmacological activities of cannabinoids and terpenoids. Unfortunately, all of these conclusions did not get much attention up until lately. This knowledge was just enough for Eybna to focus its R&D, which very quickly lead to the implementation of terpene technologies into consumable products.

Myrcene & THC

"The demand for science-based terpene solutions has grown significantly in the last few years," Nadav continues. "Most of the inquiries we get are from highpurity cannabis oil producers wishing to restore the terpene content of their final products, after losing most of it during the extraction process. In the EU market, we work hand-in-hand with the biggest CBD

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So let’s take a look at some of the interactions that have been discovered thus far.

Myrcene is present in many varieties of cannabis that we traditionally call "indica" – the wide-leaved biotype that originates in the mountainous uplands of Afghanistan, Pakistan and parts of other nearby countries. For years, it was thought that the higher percentage of CBD often found in these strains was the cause of their famously sedative, "couch-lock" effect. However, it turns out that that the compound these varieties have in common is not CBD, but myrcene! This monoterpene interacts with THC to produce an effect profoundly different than the racy, uplifting sensation caused by pure THC. It's not known exactly how this takes place, but the more we learn, the more we are finding that terpenoids can have some surprising effects on the endocannabinoid system.


Caryophyllene Is Actually A Cannabinoid! Beta-caryophyllene is another important terpene – this time a sesquiterpene – present in many varieties of cannabis. Famously, it produces the compound detected by drug-sniffing dogs, caryophyllene oxide, on contact with air. Scientists now know that caryophyllene also acts directly on the CB2 receptor, one of the main receptors of the endocannabinoid system. The CB2 receptors have important roles in regulating the immune and gastrointestinal systems, and also help regulate mood, sleep and other fundamental processes. Researchers now think that caryophyllene can have profound effects on anxiety and depression, among other things. The science of terpenes in cannabis is in its infancy, and as research intensifies, we are likely to find a huge range of as-yet-known interactions between terpenes, cannabinoids and the signalling systems of the human body.


Diagnose: Krebs von D. Budler

Nichts auf der Welt ist so kostbar, wie unsere Gesundheit. Leider gibt es Krankheiten, bei denen die Heilung äußerst komplex und langwierig ist. Eine dieser Krankheiten ist Krebs. In Deutschland erkrankten im Jahr 2016 rund 229.900 Menschen an Krebs. Die Überlebenschancen bei dieser Erkrankung betragen ungefähr zwei Drittel. Bei jüngeren Menschen unter 40 liegt die Überlebenschance sogar bei 80 Prozent. Trotzdem ist kaum eine Krankheit mit so viel Angst und Ungewissheit verbunden, da der Krebs immer dann kommt, wenn man ihn am wenigsten erwartet.



Was ist Krebs? Krebs ist durch eine unkontrollierte Zellvermehrung und bösartige Gewebeneubildung im Organismus gekennzeichnet. Durch die ungebremste Vermehrung der Zellen entstehen Tumore. Manche von diesen Tumoren sind gutartig und andere bösartig. Ein bösartiger Tumor kann nur mit starken Medikamenten bekämpft oder muss operativ entfernt werden. Der genaue Entstehungsprozess ist überaus kompliziert. Es wird angenommen, dass es sich bei Krebs um eine Erkrankung des Erbmaterials in den Zellen handelt. Allerdings ist die Ursache für den Krebs im Einzelfall von vielen Faktoren abhängig. Da sich Krebs sehr schnell in unserem Körper ausbreiten kann, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu bekämpfen. Krebszellen neigen dazu zu streuen. Je weiter sich der Krebs im Körper ausbreitet, desto schwieriger wird es, den Krebs gänzlich zu besiegen.

Therapiemöglichkeiten In der Regel wird Krebs mithilfe von Operationen, Chemotherapien und Bestrahlung bekämpft. Welche Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, hängt ganz von der Art und dem Stadium ab, in dem sich der Krebs befindet. Mittlerweile gibt es auch Therapien, die mit diversen Hormonen und bestimmten

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Antikörpern versuchen den Krebs zu zerstören. In den meisten Fällen ist eine Chemotherapie jedoch unausweichlich und ist wohl die gängigste Methode Krebszellen zu töten. Diese bestehen meist aus Zytostatika, die in verschiedensten Farben und Formen existieren. Zytostatika sind synthetische Substanzen, die das Zellwachstum extrem beeinflussen. Durch Zytostatika wird der Stoffwechsel, der für die Zellteilung verantwortlich ist, enorm gehemmt. So erhofft man sich auch das Wachstum der Krebszellen zu hemmen, bis diese immer weniger werden und verschwinden. Leider greifen diese Medikamente auch gesunde Zellen an, was oftmals zu Haarverlust beim Patienten führt. Das ist meistens noch eine der harmloseren Nebenwirkungen, die von Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit begleitet werden. Diese Nebenwirkungen werden üblicherweise mit den unterschiedlichsten Medikamenten reduziert. Allerdings bescheren manche dieser Medikamente ebenfalls mehr oder weniger starke Nebenwirkungen.

Hoffnung in Sicht Dank der neuen Gesetzgebung ist es jetzt auch in Deutschland möglich, Cannabis verschrieben zu bekommen. Cannabis kann vor allem die unsanften Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern. Cannabis hilft vor allem bei Beschwerden wie Übelkeit und Schmer-


zen. Seit einiger Zeit gibt es immer wieder Studien, die vermuten lassen, dass Cannabis Krebszellen zerstören kann. Allerdings ist die Forschung hier noch nicht so weit vorangeschritten. Erste Tendenzen stehen aber schon fest. So wurde dieses Jahr auch bei der 12. Krebskonferenz in Thüringen über das Potenzial von Cannabis Stellung genommen. Hier kam man zu dem Schluss, dass Cannabis definitiv die Lebensqualität der Patienten steigert und somit zur Heilung beitragen kann. In Ländern wie den USA hat sogar das Gesundheitsministerium den positiven Einfluss von Cannabis bei Krebs offiziell bestätigt.

Die Geschichte der Forschung Dass Cannabis Krebszellen zerstören kann, ist aber keineswegs neu. Die ersten Untersuchungen im Bezug auf die Wirkung von Cannabis auf Krebszellen wurden bereits im Jahr 1975 durchgeführt. Hierzu wurden an Lungenkrebs erkrankte Mäuse mit diversen Cannabinoiden behandelt. Getestet wurden die Cannabinoide Delta-8-THC, Delta9-THC und Cannabidiol. Die Forscher verabreichten die Cannabinoide oral und stellten fest, dass THC und CBN das Tumorwachstum reduzierten und das Leben der Mäuse verlängerte. Leider wurde die Forschung im Bereich Cannabis in den meisten Ländern der Erde massiv gebremst, weshalb auch

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diese Ergebnisse zunächst unbeachtet blieben. Gut 20 Jahre später, also 1996, wurde eine weitere Studie in North Carolina durchgeführt. Untersucht wurde, ob THC Krebs auslösen kann. Doch das Ergebnis war ein anderes. Es war deutlich zu sehen, dass die Überlebensrate bei Ratten, die THC bekamen, höher war als bei Ratten, die kein THC bekamen. Die Forscher folgerten, dass THC eine Art anti Tumor Wirkung haben könnte. Bis heute gibt es immer wieder Studien, die zeigen, dass Cannabinoide Krebszellen zerstören können. Aktuell sind die meisten Studien nur an Tieren oder in Petrischalen durchgeführt worden. Trotzdem ist es eindeutig, dass die meisten Krebsarten bei Tieren durch Cannabinoide positiv beeinflusst werden.

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Wie kann Cannabis bei Krebs helfen? Cannabis wirkt bei uns im Körper aufgrund unseres körpereigenen Endocannabinoidsystems. Dieses System besteht aus verschiedenen Rezeptoren. Die Bekanntesten sind wohl der CB1 und der CB2 Rezeptor. Es gibt aber noch andere Rezeptoren und verschiedene Endocannabinoide, an die sich Cannabinoide, wie THC und CBD, binden können. Durch diese Verbindung kann Cannabis diverse Symptome lindern und sogar Krebszellen zerstören. Oftmals wird beobachtet, dass in Tumorgewebe eine erhöhte Konzentration von Endocannabinoiden zu finden ist. Das lässt darauf schließen, dass Cannabinoide,


die sich mit diesen Rezeptoren verbinden, das Krebswachstum eindämmen können. Die meisten Studien haben gezeigt, dass eine Aktivierung der Cannabinoidrezeptoren eine Krebshemmung hervorruft. Dazu zählt auch die Hemmung des Krebswachstums durch die Zerstörung von Krebszellen, also der Auslösung von Apoptosen, einer Form des programmierten Zelltods. Diese Form des Zelltods kann von außen durch diverse Medikamente herbeigeführt werden. Cannabis hilft dabei Prozesse im Körper anzuregen, die eine Apoptose auslösen können. Durch die Aktivierung der CB Rezeptoren entsteht Ceramid. Ceramide sind fettartige Verbindungen, welche diesen programmierten Zelltod fördern. An der Universität in Rostock wird schon länger mit Cannabinoiden geforscht. Hier konnte man bei einem Laborversuch feststellen, dass CBD Krebszellen mit Proteinen belegt und so die Killerzellen des Körpers auf den Krebs aufmerksam macht. So können die Killerzellen den Krebs erkennen und zerstören. Trotz all dieser Erkenntnisse sollte man sich jedoch nicht nur auf Cannabis verlassen.

Kombinationstherapie Ein weitverbreiteter Ansatz Krebs zu bekämpfen ist die Kombinationstherapie. Hier wird versucht, den Krebs von verschiedenen Seiten anzugreifen. In

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diesem Bereich ist Cannabis wohl am sinnvollsten einsetzbar. Durch die Medikation mit Cannabis kann man die meisten negativen Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern und so auf weitere Medikamente weitestgehend verzichten. Zudem kann Cannabis die Wirkung von manchen Chemotherapien verstärken. Dadurch bekämpfen manche Medikamente in Kombination mit Cannabis den Krebs schneller. Des Weiteren kann Cannabis die häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern. Eine der heftigsten Nebenwirkungen ist die Übelkeit. Durch die Zytostatika wird auch die Zellneubildung in der Magen-Darm-Gegend gestört. Das führt zu einem Unwohlsein in der Magengegend, das zum Erbrechen führen kann. Da auch in der Magengegend Cannabinoid Rezeptoren zu finden sind, aktiviert Cannabis diese Rezeptoren. So kann sich die Magen Darmflora wieder beruhigen und die Übelkeit wird spürbar weniger. Zudem wirkt Cannabis entspannend und wohltuend auf den ganzen Körper, was in Zeiten dieser extremen körperlichen Belastung überaus positiv ist. Cannabis kann auch dabei helfen, den Appetit anzuregen und bei Kräften zu bleiben. Das ist eine weitere sehr positive Eigenschaft von Cannabis, wenn man durch die Chemotherapie an Appetitlosigkeit und Energielosigkeit leidet. Grundsätzlich ist es für all die Menschen, die an Krebs leiden, zu empfehlen über eine Kombinationstherapie nachzudenken und darüber mit einem

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Arzt zu sprechen. Mittlerweile hört man immer wieder von Betroffenen, die ihren Krebs ausschließlich mit Cannabis geheilt haben. Manche dieser Nachrichten mögen wohl der Wahrheit entsprechen, aber Krebs ist eine sehr aggressive Krankheit, die man nicht ausschließlich mit Naturprodukten behandeln sollte. Zu mal die Kombinationstherapie überaus vielversprechend ist und die Nebenwirkungen der Chemo sanft auffängt.

Expertenmeinung Diese Meinung vertritt auch Prof. Abrams, der schon seit Jahrzehnten Krebspatienten unterstützend Cannabis verschreibt. Prof Abrams gilt als Spezialist für integrative Krebstherapie und lehrt an der Universität von San Francisco (UCSF). Seiner Meinung nach ist Cannabis die ideale Ergänzung zur Chemotherapie, da Cannabis bei nahezu alle Nebenwirkung, wie zum Beispiel Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit hilft. Vor allem THC ist im Bezug auf die Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie sehr zu empfehlen, so Prof. Abrams, da das Cannabinoid gut gegen Schmerzen und Übelkeit ist. Die Frage, ob man irgendwann mit Cannabis Krebs heilen kann, verneinte er, da aktuell noch zu wenig Forschung betrieben wurde.


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Cannabis als Arzneimittel in der Schweiz Ein historischer und aktueller Ăœberblick von Dr. Manfred Fankhauser Bahnhof Apotheke Langnau AG

GESCHICHTLICHES Seit vorchristlicher Zeit wird Hanf medizinisch genutzt. Erste schriftliche Zeugnisse stammen aus China, dann aber auch aus Ă„gypten und Indien. Auch in Europa wurde Hanf bereits in der Antike medizinisch genutzt, jedoch war das Ansehen in damaliger Zeit weniger hoch, als bei anderen Medizinalpflan-

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zen. Als Rauschmittel war Hanf im Abendland, im Gegensatz zum Orient, fast unbekannt. Als Faserlieferant hingegen wurde Hanf seit jeher sehr geschätzt. In den Arzneibüchern der berühmtesten Ärzte der Antike wird Hanf zwar immer erwähnt, aber die Verwendung als Medizin beschränkt sich praktisch ausschließlich auf die Hanfsamen. Dies sollte sich die nächsten paar hundert Jahre nicht ändern. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer einschneidenden Veränderung. Der in Indien stationierte irische Arzt, William B. O’Shaughnessy machte die Erfahrung, dass die heimischen Ärzte viele ihrer Patienten mit aus Cannabiskraut gewonnenen Präparaten erfolgreich bei verschiedensten Krankheiten therapieren konnten. Daraufhin behandelte O’Shaughnessy eigene Klienten erfolgreich mit Cannabis und publizierte diese Ergebnisse in

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einer englischen Fachzeitschrift. Diese sehr positiven Resultate führten dazu, dass sich nun auch in ganz Europa die Ärzteschaft sehr für diesen „neuen“ (indischen) Hanf interessierte. Vorerst waren es vor allem die Ärzte der Kolonialmächte Frankreich und England, welche die indischen Hanfpräparate ausprobierten, innerhalb kurzer Zeit setzte ein richtiger Boom nach Cannabis ein. Eine große Anzahl von Publikationen zum Thema Hanf wurde verfasst und schon bald waren verschiedenste Cannabispräparate offizinell, d.h. diese wurden aufgenommen in die amtlichen Arzneibücher praktisch aller europäischen Länder. Dies verdeutlicht auch den Stellenwert, den man diesem neuartigen Arzneimittel beigemessen hat.

S I T U AT I O N I N D E R SCHWEIZ Die wissenschaftliche Erforschung hatte man bis jetzt dem Ausland überlassen. Dies änderte sich aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dann nämlich, als sich die aufkommende pharmazeutische Industrie und die Universitäten für Haschisch zu interessieren begannen. Den Anfang machte im Jahr 1914 die Basler Firma Hoffmann-La Roche & Cie., die ein Verfahren patentieren ließ, um die pharmakologisch wirksamen Bestandteile von Cannabis indica abzutrennen. Auch die Firma CIBA (heute NOVARTIS) experimentierte ein paar

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Jahre später mit Haschisch. Keine der Firmen brachten jedoch nie ein Cannabispräparat zur Marktreife. Schon kurz nach der Jahrhundertwende konnte sich die Universität Bern als eigentliches Cannabisforschungszentrum der Schweiz etablieren. Am bernischen pharmakologischen Institut entstanden in den Jahren 1910 bis zum 2. Weltkrieg über 30 Doktorarbeiten zum Thema Hanf, alle unter der Leitung von Emil Bürgi, dem ehemaligen Rektor der Universität. Interessant ist die Tatsache, dass diese Tradition später eine Fortsetzung erfahren hatte und sich die Universität Bern gerade in den letzten Jahren (Prof. R. Brenneisen, Prof. J. Gertsch und andere) sehr aktiv an der Erforschung rund um Cannabis beteiligte.

WICHTIGE MEILENSTEINE Seit gut zwanzig Jahren hat das Wissen über Hanf, insbesondere über deren wichtigste Inhaltsstoffe und


deren Wirkungsweisen stark zugenommen. Ein wichtiger Meilenstein war, nachdem 1964 erstmals die chemische Struktur des Hauptcannabinoids, das Tetrahydrocannabinol (THC), aufgeklärt wurde, die Entdeckung des körpereigenen Cannabinoidsystems mit den zwei Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Durch diese Entdeckung zu Beginn der 1990er Jahre wurden die vielseitigen Wirkungen von Cannabinoiden erstmals, zumindest teilweise, erklärbar.

AKTUELLE RECHTLICHE S I T U AT I O N Das noch heute, auch für Cannabis geltende, gültige Betäubungsmittelgesetz

stammt aus dem Jahr 1951. Seither hat es immer wieder Änderungen erfahren, wobei die Letzte aus dem Jahr 2011 entscheidende Veränderungen Nachfolgendes bewirkt hat. Neu ist ein Grenzwert für THC festgelegt: Sobald eine Hanfpflanze mehr als 1 % THC enthält, untersteht diese dem Betäubungsmittelgesetz und somit ist der Anbau, Besitz, Konsum und Handel damit verboten. Für die medizinische Verwendung hat es ebenfalls eine wichtige Veränderung gegeben: Cannabispräparate bleiben grundsätzlich zwar verboten. Im Gegensatz zu früher sind diese aber unter bestimmten Voraussetzungen verschreibbar. Ein Arzt kann ein Can-

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nabispräparat als sogenannte Magistralrezeptur (z.B. Tinktur, Öl) verordnen, muss aber dafür eine Ausnahmegenehmigung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) einholen. In der Schweiz sind Cannabisblüten nicht rezeptierbar. Von der Arzneimittelbehörde offiziell zugelassene Cannabismedikamente (zurzeit nur das Präparat SATIVEX) können als normales Betäubungsmittel verordnet werden und benötigen keine Ausnahmebewilligung.

D I E A N FÄ N G E I N DER SCHWEIZ Bereits in den 90er Jahren gab es vom BAG bewilligte Einzelfälle, wo das aus den USA stammende THC-haltige Fertigpräparat MARINOL Verwendung fand. Im Jahr 2003 erhielt eine Schweizer Apotheke kurzzeitig eine Ausnahmebewilligung für die Herstellung und Verabreichung von Dronabinol1 als Magistralprodukt (in Form eines 2.5 %igen Öls). Dies war aber nicht gesetzeskonform und somit nicht verkehrsfähig. Ein paar Jahre später kam das Thema erneut auf den Tisch. Ich bin ein in Langenau ansässiger Apotheker und befasse mich seit Jahren intensiv mit Cannabis als Heilmittel. Aufgrund der

vermehrten Anfragen seitens möglicher Patienten und Ärzte kam ich auf die Frage, ob die Schweizer Behörden die Verwendung von synthetischem Dronabinol gestatten würden. Nachdem ein Gutachten des Berner Pharmazieprofessors Rudolf Brenneisen bestätigte, dass dieses Dronabinol nicht auf Hanf basiert und damit dem damals gültigen Betäubungsmittelgesetz entsprach, war der Weg frei. Zu Beginn wurde die Verwendung dieses Stoffes auf fünf Patienten beschränkt. Schon bald sahen die Behörden ein, dass die Nachfrage viel größer war und schlussendlich wurde diese Begrenzung fallen gelassen, d.h. die Ärzte konnten von nun an die sogenannte Dronabinol-Lösung mit künstlich hergestelltem THC beim BAG beantragen. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Patienten dazu. Bedingt durch die Revision des Betäubungsmittelgesetzes per 1. Juli 2011 (vgl. oben) ist es möglich, nebst dem künstlich hergestellten Dronabinol auch das aus Faser- oder Drogenhanf hergestellte bzw. isolierte THC therapeutisch einzusetzen. Diese Gesetzesänderung führte nun auch dazu, dass die Therapiepalette an Cannabispräparaten erweitert werden konnte. Schon bald habe ich mich bzw.

1 Dronabinol ist der international anerkannte Freiname für Tetrahydrocannabinol, das heißt, es ist ein Synonym. Der Name ist ein Kunstprodukt um die Herkunft des Wirkstoffes THC zu verschleiern und wurde in den 70er Jahren erstmals verwendet. Es hat sich eingebürgert, dass, wenn man von Dronabinol spricht, meist die halbsynthetische oder vollsynthetische gewonnene Form von THC gemeint ist.

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meine Bahnhof-Apotheke darum bemüht, selber THC-haltigen Hanf anbauen zu dürfen, um daraus entsprechende Medikamente herzustellen. In Zusammenarbeit mit einem Chemiker und einem Hanfbauer wurde eine solche Bewilligung erteilt und seitdem werden aus dem Eigenanbau eine Cannabistinktur und ein Cannabisöl hergestellt. Nebst diesen beiden aus Hanf gewonnen Präparaten gibt es noch ein anderes Hanfpräparat, das Sativa-Öl, welches von einer anderen Firma hergestellt und vertrieben wird. Zusammen mit den

I N D I K AT I O N E N U N D PAT I E N T E N In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach cannabishaltigen Medikamenten stark zugenommen. Trotz der nach wie vor recht hohen bürokratischen Hürden für das Verschreiben von THC-haltigen Präparaten ist deren Verwendung langsam aber sicher akzeptiert. Waren es bis vor einigen Jahren vor allem die Patienten, von denen die Initiative aus-

Cannabispräparate

CBD-Öl 2,5%

Sativex

Dronabinol-Öl

Cannabis-Öl

Sativa-Öl

Cannabistinktur

Abbildung 1: In der Schweiz zu therapeutischen Zwecken verfügbare Cannabispräparate

unter bestimmten Voraussetzungen auch verschreibbaren CBD-Präparaten, stehen zurzeit die folgenden medizinischen Cannabispräparate zur Verfügung: Die vier THC-haltigen bewilligungspflichtigen Magistralrezepturen (Dronabinol-Lsg. Cannabistinktur, Cannabisöl, Sativa-Öl), dazu die gegen normales Rezept verschreibbare, nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterstellte Cannabidiol (CBD) Präparate (meist in Form eines 2.5 %igen Öls) und schlussendlich das dem Betäubungsmittelgesetz unterstellte Fertigpräparat Sativex.

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ging einen Versuch mit Cannabis zu machen, sind es heute genauso die Ärzte, die sich für eine Therapie mit Cannabis einsetzen. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass sich in Fachkreisen das Wissen um das therapeutische Potenzial von Cannabis stark verbessert hat. Was sind das für Patienten, welche mit Cannabis therapiert werden? Es gilt voraus zu schicken, dass das Anwendungsgebiet von Hanfpräpara-


ten sehr vielseitig ist. Der mit Abstand größte Anteil der Patienten leidet unter Schmerzen. Dabei sind es vornehmlich Schmerzen verbunden mit Spastik (z.B. bei MS-Patienten oder Paraplegikern), dann aber auch bei Nervenschmerzen, Tumorschmerzen, Schmerzen des rheumatischen Formenkreises etc. Eine andere wichtige Anwendung ist die Steigerung des Appetits durch THC-Präparate, vor allem bei Krebs- oder auch HIV-Patienten. Ebenfalls bei Krebspatienten wird die brechhemmende Wirkung dieser Präparate sehr geschätzt, um einer recht häufige Nebenwirkung einer Chemotherapie entgegen zu wirken. Im weiteren gibt es viele neurologische Indikationen (z.B. Restless Legs, Tourette Syndrom), mit häufig damit verbunden schweren unkontrollierbaren Bewegungsstörungen. Daneben existiert eine Vielzahl von Krankheiten, bei welchen eine Cannabistherapie oftmals auch Linderung bringen kann.

N E B E N W I R KU N G E N & ABHÄNGIGKEIT Es kommt selten vor, dass ein Patient eine Cannabistherapie wegen Nebenwirkungen abbrechen muss. Das hat damit zu tun, dass die therapeutischen Dosierungen in der Regel weit unterhalb einer berauschend wirkenden Dosis liegen. Dosisabhängig kommen am ehesten vor: leichte Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwindel. In Einzelfällen kann es durchaus mal auch zu Konzentrations- und/oder Koordinations-

schwierigkeiten kommen, dies ist aber meist erst bei hohen Dosen der Fall. Eine unbegründete Angst ist die vermeintliche Abhängigkeit. Es gilt als praktisch ausgeschlossen, dass durch den therapeutischen Gebrauch von Cannabispräparaten eine körperliche oder psychische Abhängigkeit entstehen kann. Auch wenn ein THC-Präparat als Dauermedikation angewendet wird, bleibt die Dosierung in der Regel so tief, dass auch bei einem Absetzen der Therapie keine Entzugssymptome zu erwarten sind.

WA S B R I N G T D I E Z U KU N F T ? Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Länder mit den gesetzgeberischen Vorgaben umgehen. Obschon internationale rechtliche Vereinbarungen bezüglich Cannabis von den meisten (zumindest westlichen) Staaten mitunterzeichnet wurden, fährt praktisch jedes Land einen Sonderzug. In der Schweiz ist dieser Zug so weit am Rollen, dass schwer kranke Patienten in der Regel zwar Zugang zu cannabishaltigen Medikamenten haben, die bürokratischen Hürden aber doch noch recht hoch sind. Es wäre wünschenswert, dass diese Hürden in der Zukunft kleiner werden, sodass dieses wichtige Medikament allen dafür infrage kommenden Patienten zur Verfügung steht.

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SAMENWAHL W E I L

S A M E N K A U F

V E R T R A U E N S S A C H E

I S T .

16 Jahre sicherer, schneller und preiswerter Hanfsamenhandel aus Spanien Die heiße Sonne Südspaniens Eigenes auf die Beine stellen zu lässt die Temperaturen wieder wollen und so kam ihm 2001 die weit über 30 Grad wachsen. Eine Idee, einen weltweiten Samenhanleichte Meeresbrise weht und ver- del zu eröffnen. Die Gesetzeslage spricht Kühlung. Nebenan stre- schien günstig, denn anders als in cken sich die Kräne des nahelie- Deutschland ist der Hanfsamengenden Hafens in die Höhe. Im handel in Spanien nicht verboten. Hintergrund erscheint der Felsen von Gibraltar. Hier an einer ruhigen Mittlerweile gibt es den VersandGeschäftsstraße von Algeciras handel in 7 Sprachen: deutsch, liegt das Büro von Samenwahl. englisch, portugiesisch, spanisch, com, einer der größten Hanfsa- französisch, russisch und tschemen – Distributoren Europas. Von chisch. Geliefert wird weltweit, inshieraus werden täglich zahlreiche besondere in den deutschsprachiBestellungen bearbeitet und per gen Raum, Frankreich, Portugal, Brief, Einschreiben oder Kurier in Brasilien, Argentinien, Russland und die Ukraine. Im Angebot sind alle Herren Länder versendet. mittlerweile weit über 1000 HanfKay, der Gründer von Samenwahl, sorten von über 69 verschiedenen geboren und aufgewachsen in Seedbanks. Bei der Auswahl der Hannover, kam nach Spanien, um Seedbanks spielt die Seriosität als Reiseleiter zu arbeiten. Irgend- eine große Rolle. Die Qualität der wann reifte die Entscheidung, was einzelnen Sorten zu beurteilen ist


schwer. Man verlässt sich da auf die Aussagen der Hersteller. Im Zweifelsfalle fliegt aber dann auch ein Anbieter wieder aus dem Programm. Da Samenwahl eine spanische Firma ist, sind auch viele gute spanische Seedbanks im Angebot. Besonders hervorzuheben wären da Sweet Seeds, Dinafem oder Kannabia. Zu den meist verkauften Sorten zählen Super Skunk fem von Sensi Seeds, Frisian Dew fem vom Dutch Passion und Power Plant fem von Nirvana. Gutes Angebot, schneller Service und hohe Sicherheit zählen seit Anfang an zu den Maximen von Samenwahl - nicht zuletzt zeigt sich das mit ihrem Slogan „Weil Samenkauf Vertrauenssache ist“. Gerade das ist im Samengeschäft besonders wichtig. Alle Sendungen werden absolut neutral verschickt und alle Kundendaten nach kürzester Zeit gelöscht. Die

gesamte Kommunikation während des Bestellprozesses unterliegt einer mehrfachen Verschlüsselung. Die verwendete Software wurde eigens für Samenwahl programmiert, und ist daher viel weniger angreifbar und sicherer, als frei erhältliche Shop Systeme wie z.B.: OS-Commerce oder Magento. Auch die Bezahlmöglichkeiten wurden verbessert. So kann man jetzt auch mit Bitcoin oder Gutscheinen bezahlen. Was wird die Zukunft bringen? Die Nachfrage nach neuen Sorten ist ungebrochen. Immer mehr Seedbanks drängen auf den Markt. Dem wird Samenwahl Rechnung tragen und erweitert ständig das Angebot. Alle Neuigkeiten werden auf samenwahl.com, im Blog samenwahl.net oder auf facebook.com/samenwahl vorab angekündigt.

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Hinter den Kulissen eines pharmazeutischen CBD-Unternehmens INSIDE S TORY von Michael Beck; fachtechnisch verantwortliche Person und Leiter der QA bei Medropharm GmbH

K RRRRRRRR… D ER W EC KER KL INGELT. Es ist zehn Minuten vor fünf, Zeit zum Aufstehen. Es folgt eine Bewegung, die wohl jeder von uns kennt: Arm ausfahren und die Schlummertaste drücken. Am Ende gewinnt wie immer der Wecker. Aber es gibt Schlimmeres als aufzustehen und zu wissen, dass mich der Weg in ein mittelständisches Pharmaunternehmen führt, welches mit Cannabis arbeitet. Also nichts wie unter die Dusche, danach einen Kaffee und los geht’s zum Bahnhof.

SCHÄDLINGSKONTROLLE DER PFLANZEN

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Gestatten, mein Name ist Michael Beck. Ich lebe in der Region Basel und arbeite bei einem Pharmaunternehmen in der Ostschweiz. Mein Arbeitgeber gehört zu den führenden Cannabis


STECKLINGE WURDEN GELIEFERT

SCHÄDLINGSKONTROLLE DER PFLANZEN

Unternehmen in Europa und produziert auf knapp 3.000 m2 Indoor und auf ca. 16.000 m2 Gewächshausfläche CBD-Hanf. Wie die meisten Grower begann auch ich meine ersten Anbauversuche im Alter von 16 Jahren. Nach meiner Lehre zog ich für 2 Jahre nach Rotterdam, um in der chemischen Industrie zu arbeiten. 2001 verschlug es mich nach Basel. Ich hatte einen sehr guten Job und arbeitete bei einem der weltweit größten Pharmaunternehmen. 2009 begann ich ein Fernstudium in molekularer Genetik und war fasziniert von der Möglichkeit eigene Strains zu kreuzen und Cannabis Sorten nach meinen eigenen Vorstellungen züchten.

Der nächste logische Schritt war die Gründung einer Samenbank: Alpine-Seeds war geboren. 2013 veröffentlichte ich “Die Enzyklopädie der Cannabiszucht” über den Schweizer Nachtschatten Verlag unter dem Pseudonym Mike/MoD. Eines Tages unterbreitete mir Mike Toniolo per Mail ein Angebot, das ich so nicht abschlagen konnte. Ich sollte eine führende Position bei Medropharm übernehmen, verantwortlich für die Qualität und die Umsetzung aller behördlichen Vorgaben, die ein Pharmaunternehmen von einem Hobby CBD-Anbau unterscheidet. Es ist 6 Uhr morgens, ich sitze im Zug nach Zürich und bearbeite E-Mails. In Zürich wechsle ich den Zug

EINE NEUE CHARGE AUSGANGSSTOFF VON EXTERNEN GÄRTNERN

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BLÜTERAUM MIT PFLANZEN IN DER BLÜTEPHASE

Richtung Romanshorn und schaue meine Termine für heute durch. Ich lade meine Kollegen zu den Sitzungen ein und kümmere mich um ein paar Dokumente, die ich heute ganz sicher noch brauchen werde. Um halb neun bin ich im Büro. Ich laufe am ersten Lieferanteneingang vorbei und sehe unseren verantwortlichen Gärtner. Er winkt mich zu sich, wir diskutieren über die ersten Dinge des Tages und verabreden uns für den täglichen Rundgang in den Anbauräumen. Fünfzig Meter weiter ist die Tür zum Bürokomplex und zu meinem Büro, das ich mir mit Herrn Tschäppät, dem Leiter der Herstellung und gleichzeitig Leiter der Forschung und Entwicklung, teile. PC raus und einschalten, Skype

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öffnen, Kaffeemaschine anmachen und mein Postfach am Empfang leeren. Als ich ins Büro komme, sehe ich, dass ein externer Gärtner 62kg Indoor CBD-Cannabis geliefert hat. Da ich unter anderem für die Qualität verantwortlich bin, ziehe ich mir meine Handschuhe, einen Einwegschutzmantel und einen Mundschutz an und nehme die erste Probe von 15g. Diese wird sofort an ein Labor verschickt, um den Gehalt an Cannabinoiden analysieren zu lassen. Parallel dazu testen wir auch bei uns im Haus die Cannabinoid Werte der Blüten, einfach um einen zweiten Vergleichswert zu haben, um 100% sicherzugehen, dass der THC-Gehalt unter der 1% Grenze liegt, und um zu prüfen, wie hoch der für uns so wichtige CBD-Gehalt ist. In der Schweiz liegt der THC-Grenzwert bei 1%. Alles darüber zählt zu den illegalen Betäubungsmitteln, alles unter 1% ist legal. Die zweite Probe von etwas über 200g geht an ein anderes externes Labor, das die Pestizide analysiert. Diese dürfen nicht über dem Wert liegen, welchen die europäische Datenbank für Pestizide in Pflanzenteilen vorgibt. Übersteigt der Wert die Vorgaben, dann wird die gesamte Menge an Blüten zurückgewiesen und wieder zum Gärtner zurückgeschickt. Bei Medropharm werden ausschließlich Blüten bzw. Rohstoffe verwendet, die frei von


VERSCHIEDENE FLUIDE CBD-PRODUKTE, HERGESTELLT VON GMP-ZERTIFIZIERTEN LABOREN

Pestiziden sind. Die dritte Probe ist das sogenannte Rückstellmuster. Dieses Muster nehmen wir, um jederzeit weitere Analysen durchführen zu können. Zum Anderen muss man Proben von allen Chargen viele Jahre lang aufbewahren, falls es später einmal Reklamation oder Beschwerden gibt. Alle drei Proben, die ich gerade genommen habe, werden darüber hinaus ausführlich dokumentiert. Es wird vermerkt, wann die Proben genommen wurden, wer die Proben gezogen hat, wie die Probe zu lagern ist und natürlich, welche Chargennummer die gesamte Lieferung hat. Es werden sogar Bilder der Blüten gemacht. Die letzte Probe, die ich nehme, ist für mich, ich muss ja schließlich

auch die Qualität testen und einen kleinen PQ-Bericht schreiben. PQ steht für Product Quality, dieser Bericht ist vergleichbar mit einem kurzen Qualitätsreport. Ich zerkleinere eine schöne Blüte zwischen meinen Fingern, beurteile den Geruch, die Restfeuchte und natürlich das Aroma. Ich drehe das Tütchen zusammen und rauche es gemütlich draußen vor dem Eingang. Dabei mache ich mir einzelne Stichpunkte und schreibe mir die Eigenschaften auf. Dann geht’s an die eigentliche Arbeit. Ich öffne alle 124 Eimer mit je 500g und suche nach Schimmel. Entdecke ich eine Schimmelstelle, dann gehen die gesamten 62kg zurück zum Gärtner. Man muss wissen, dass Schimmel stark toxisch wirkt,

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und das Immunsystem schwächt, wenn er über die Blüten aufgenommen und geraucht wird. Die Kontrolle der 124 Eimer zieht sich über den ganzen Vormittag. Schimmel wurde keiner gefunden, also klebe ich einen gelben Aufkleber auf die Chargen Dokumentation. Gelb heißt, dass dieser Batch oder diese Charge noch nicht freigegeben ist, da ich erst alle Analyseergebnisse bekommen muss, um eine Charge freizugeben. Um zusätzliche Informationen zu erhalten und um eine Rückverfolgbarkeit über viele Jahre zu gewährleisten werden alle Anbaudurchgänge auch von den externen Gärtnern dokumentiert. Dies geschieht durch verschiedene Protokolle, die im Laufe eines Anbaus vom verantwortlichen Gärtner ausgefüllt werden müssen. Die von Behördenseite vorgeschriebene Rückverfolgbarkeit eines jeden Extraktes über viele Jahre hinweg wird über die von mir generierte Chargen Nummer garantiert. Sie befindet sich auf allen Produkten, die aus einer bestimmten Blütencharge hergestellt wurden. Man kann sich vorstellen, welche Menge an Dokumenten und Formularen ausgefüllt und abgelegt werden muss, um nur einen einzigen Anbaudurchgang abzuschließen und dies ist nur die Dokumentation des Anbaus. Ein Qualitätssicherungssystem oder kurz QS-System

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zieht sich durch alle möglichen Unternehmensbereiche, von der Reinigung der Räume und Geräte, über das Schädlingsmonitoring bis hin zu den Selbstinspektionen, Risikoabschätzungen und der Qualifikation von Lieferanten, Transportfirmen und der Betriebsanlagen. Nicht zu vergessen die ca. 70 SOP`s (Standardarbeitsanweisungen), die alle Arbeitsabläufe, Verantwortungen und Prozesse definiert. Unser jetziger Anbau in den vier Blütenräumen mit je 1.300 Pflanzen und der gesamte Gewächshausgrow mit über 32.000 Pflanzen erfüllt die GACP-Richtlinien zum Anbau von Pflanzen, die zu Zwecken der Arzneimittelherstellung angebaut werden. Wir planen gerade den Bau von sechs neuen Blütenmodulen, von denen ein Modul eine Fläche von ca. 500 Quadratmeter besitzt und Platz für ungefähr 2.500 Pflanzen bietet. Diese Räume erfüllen nicht nur die GACP-Richtlinien, sondern auch die GMP-Vorgaben der Swissmedic und anderer pharmazeutischen Behörden. Mittlerweile ist es Mittag geworden und ich bereite die Teamsitzung vor, indem ich das Protokoll und die Traktandenliste drucke und alle Teilnehmer noch mal benachrichtige. Danach ist Mittagspause. Nach 30 min geht es zurück ins Büro. Die Sitzung beginnt zwar erst in ein paar Minuten, aber ich muss unseren


BALKONPFLANZEN BEI MEDROPHARM

neuen Medical Director Frau Dr. Zieres-Nauht noch zur Skype-Konferenz einladen. Heute ging es schnell, die Sitzung ist vorbei. Für mich steht jetzt der schönste Termin des Tages an. Meine Runde durch die sechs Indoor Räume. Zuerst trage ich mich in die Besucherliste ein. Dann muss sich jeder Besucher, der die Räume betritt, umziehen: Mantel, Haarnetz, Überschuhe und Handschuhe. Unsere Gärtner tragen einen kompletten Tyvek-Anzug, wenn sie sich in den Pflanzenräumen bewegen und an den Pflanzen arbeiten. Darüber hinaus tragen alle Gärtner eine spezielle Schutzbrille, Handschuhe und ggf. einen Bartschutz. Der Grund für die verschiedenen Schutzvorkeh-

rungen sind Schädlinge. Wir mussten Anpassungen im Lüftungssystem vornehmen, Schädlingsfallen aufstellen und wir besitzen einen gut durchdachten und funktionierenden Nützlingsplan. Darum arbeiten wir sehr eng mit dem größten Schweizer Nützlings- und Schädlingsbekämpfungsunternehmen zusammen, um einen Befall in jedem Fall zu vermeiden. Ich bin angezogen und ausreichend geschützt, jetzt warte ich nur noch auf unseren verantwortlichen Gärtner, denn ohne ihn komme ich in keinen Raum. Niemand geht bei uns alleine in die Räume. Es ist immer ein anderer Mitarbeiter dabei und immer wird der Chefgärtner oder sein Stellvertreter in-

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CLOSEUP DER CBD-BALKONPFLANZEN

formiert, denn nur mit ihren Zugangscodes ist ein Eintritt möglich. Ich stehe mitten im Raum. Vor mir ein Meer von 1300 Pflanzen in der Hochblütephase. Die gesamte Klimaanlage und Abluft brummt. Alles läuft auf Hochtouren, damit die optimale Temperatur konstant bleibt. Wir laufen durch die Reihen und schauen uns die Pflanzen an. Oliver Tschäppät begleitet uns auf der Tour. Wir drei besprechen die Düngergabe, holen Informationen zu den Pflanzen ein, besprechen das Schädlingsmonitoring und alle anderen Dinge, über die wir immer im Team entscheiden. Ein Raum weiter steht die Ernte an. Nur noch wenige Tage, dann ist unsere Hauptgenetik M1337 reif.

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Das bedeutet, wir müssen die Ernte planen, die Maschinen desinfizieren und vorbereiten, oder die Entsorgung der 20 Kubikmeter Erde durchgehen. All das muss natürlich auch wieder in speziellen Formularen dokumentiert werden. Unsere Hauptgenetik gehört weltweit zu den wenigen CBD-Sorten, die bis zu 23% CBD bei nur 0.4 – 0.5% THC besitzt. Eine wirklich tolle Sorte mit viel Harz, schönen kompakten Blütenkelchen und einem intensiven, leicht würzigen, aber dennoch sehr milden Aroma. Ein weiterer Favorit ist die Erdbeere. Sie heißt so, da sie wie ihr THC-Gegenstück die gleiche feste Nugget ähnliche Blütenform besitzt. Auch der Geruch und der Geschmack erinnern an die Swiss Strawberry, er ist fruchtig, etwas beerig und trotzdem leicht haschig. Ein


genauso toller Strain, zwar mit etwas weniger CBD als unser Hauptstrain, aber dafür mit etwas mehr THC. Natürlich arbeiten wir auch ständig an neuen Sorten, experimentieren mit verschiedenen Düngerdosierungen oder mit völlig neuen Anbaumedien. Nach dem Rundgang gönne ich mir eine kleine Pause. Raus aus dem Schutzanzug, weg mit Haarnetz und Bartschutz und ab ins Büro. Papers hervorholen und die neue Medropharm Charge, die wir drei Wochen zuvor geerntet und getrocknet haben, testen. Mittlerweile ist es fast 15 Uhr, Zeit für das Lagerprojekt. Wir lassen gerade ein neues, hochmodernes Arzneimittellager aufbauen, um unsere Produkte noch sicherer und besser lagern zu können. Wir sind im Grunde nur der Zulieferer des Ausgangsstoffes zur Herstellung der Extrakte. In der Schweiz gelten diese Stoffe als Chemikalie. Im Lager habe ich einen Termin mit einer Sicherheitsfirma. Eine Alarmanlage und eine Zugangskontrolle müssen in der kommenden Woche installiert werden. Wir tauschen uns aus, besprechen Pläne und verabschieden uns 45 Minuten später.

Zug angekommen wiederholt sich das gleiche Spiel wie am Vormittag. PC aufklappen, Outlook öffnen und E-Mails beantworten, die ich im Laufe des Tages bekommen habe. Ab und zu bietet sich der Zug auch an, um Schulungen der Mitarbeiter vorzubereiten. Schulungen sind wichtig, um alle Mitarbeiter auf einem Wissensstand zu halten. Es kommen regelmäßig neue Arbeitsschritte und neue Prozesse hinzu. In Zürich steige ich wieder aus und wechsle den Zug. An diesem Punkt geht es immer darum einen Waggon zu erwischen, der möglichst leer ist. Manchmal mache ich es mir gemütlich und versuche 50 Minuten die Augen zu schließen, um etwas zu schlafen. Um 19:15 Uhr bin ich zu Hause, begrüße meine Freundin und wir essen zusammen. Anschließend massiere ich noch eine Stunde das Fretboard meiner Schecter V1 Blood Splatter Gary Holt Signature Axt (E-Gitarre). Den restlichen Abend lasse ich dann ganz entspannt vor dem TV ausklingen bevor es um 5 Uhr morgens wieder heißt K RRRRRRRR... Artikel in Gesamtlänge:  www.hanf-magazin.com/mb2

Jetzt noch einen letzten Kaffee für den Weg, dann muss ich langsam zum Bahnhof, damit ich gegen 19 Uhr wieder in Basel bin. Ich packe meine Sachen, laufe kurz von Büro zu Büro und verabschiede mich von meinen Kollegen. Im

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Strafbarkeit von Cannabisprodukten in Deutschland & Österreich W A S

I S T

L E G A L ?

W A S

I S T

I L L E G A L ?

von den Rechtsanwälten Patrick Welke (Deutschland) und Dr. Martin Feigl (Österreich)

STRAFBARKEIT VON CANNABISPRODUKTEN IN DEUTSCHLAND Die Frage der Strafbarkeit von Cannabisprodukten in Deutschland richtet sich nach den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Aus § 1 Abs. 1 des BtMG ergibt sich, dass alle in den Anlagen I bis III aufgeführten Stoffe und Zubereitungen Betäubungsmittel im Sinne des BtMG sind. In Anlage I sind dann Cannabis (Marihuana, Pflanzen und Pflanzenteile der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen) sowie Cannabisharz (Haschisch,

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das abgesonderte Harz der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen) aufgeführt. Es unterliegen somit sowohl die Cannabis-Pflanze an sich als auch grundsätzlich alle Cannabisprodukte wie Blüten, Öle, Extrakte oder sonstige Erzeugnisse dem BtMG. In Bezug auf Cannabis enthält die Anlage I jedoch einige Ausnahmen, beispielsweise bei Anbau zu medizinischen Zwecken unter staatlicher Kontrolle. Außerdem unterliegen auch Cannabis-Samen nicht dem BtMG, sofern sie nicht zum unerlaubten Anbau bestimmt sind. Am interessantesten dürfte die Ausnahme b) in der Anlage III zu Cannabis sein. Diese nimmt Cannabis dann aus dem BtMG heraus, wenn es aus dem Anbau in Ländern der Europäischen Union mit zertifiziertem Saatgut von

WIE MACHE ICH MICH WANN UND FÜR WAS GENAU STRAFBAR? Sorten stammt, welche in einem Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten aufgeführt sind oder ihr Gehalt an THC 0,2 Prozent

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nicht übersteigt. Aus letzterer Formulierung wird häufig geschlussfolgert, dass Cannabisprodukte mit nur geringem THC-Anteil von bis zu 0,2 Prozent legal sind. Die Ausnahme b) sieht dafür jedoch weitere Voraussetzungen vor. Denn es heißt dort weiter, dass der Verkehr mit den Cannabisprodukten (ausgenommen der Anbau) ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dienen muss, die einen Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließen. In Deutschland sind dazu bisher nur sehr wenige Gerichtsentscheidungen bekannt geworden. Das Oberlandesgericht Hamm hat sich in einem Urteil vom 21.06.2016 (Az. III-4 RVs 51/16, 4 RVs 51/16) mit diesen Voraussetzungen auseinandergesetzt und stellt an die Annahme der Ausnahme hohe Anforderungen. In dem zugehörigen Fall hatte der Angeklagte 2011/2012 einen Head-Shop betrieben. In dem Shop bot er unter anderem Industriehanf aus einem Anbau mit zertifiziertem Saatgut zum Verkauf an. Dieser wurde zum Teil als Räucherhanf oder als Inhalt von Duftkissen verkauft. Das OLG Hamm stellte in seinem Urteil klar, dass es nicht ausreichend ist, dass die Cannabisprodukte aus einem Anbau mit zertifiziertem Saatgut stammten und einen bestimmten THC-Gehalt nicht überstiegen. Vielmehr sei weitere Voraussetzung, dass der Verkehr mit diesen Produkten ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dient,

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die einen Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließen. Einen zulässigen gewerblichen Zweck im Sinne der Ausnahmebestimmung sah das Gericht nur dann als gegeben an, wenn der Hanf zu einem unbedenklichen Produkt, wie z.B. Papier, Seile oder Textilien weiterverarbeitet werden soll. Der bloße Konsum aber sei gerade kein zulässiger gewerblicher Zweck in diesem Sinne. Deswegen müsse auch bei der Weitergabe von Cannabisprodukten aus einem zertifizierten Anbau gewährleistet sein, dass die Abnehmer ausschließlich die Weiterverarbeitung zu unbedenklichen Produkten beabsichtigten. Erst unbedenkliche Cannabisprodukte dürften dann an einen Endbenutzer abgegeben werden. Geht man von dieser Rechtsprechung aus, so würden auch sämtliche Cannabisprodukte mit einem THC-Anteil von bis zu 0,2 Prozent nur dann unter die Ausnahme fallen, wenn es sich um unbedenkliche Produkte handelt, die nicht mehr konsumiert werden können. Alle anderen Produkte, wie beispielsweise Blüten mit weniger als 0,2 Prozent THC, würden somit dem BtMG unterliegen.

WIE VERHÄLT ES SICH MIT DER EINFUHR VON CANNABISPRODUKTEN AUS DEM DEUTSCHSPRACHIGEN AUSLAND? In § 29 Abs. 1 Nr. 1 BtMG ist die Ein-


fuhr von Betäubungsmitten in die Bundesrepublik Deutschland unter Strafe gestellt. Für die Frage, was unter das BtMG fällt, kommt es alleine auf die deutsche Rechtslage an. Es gilt also das oben dargestellt. Dass in der Schweiz oder in Österreich andere Grenzwerte gelten, ist für die strafrechtliche Beurteilung in Deutschland nicht relevant.  Achtung: Vorsicht ist insbesondere bei der Einfuhr größerer Mengen an Cannabis aus dem Ausland nach Deutschland geboten. Handelt es sich um eine sogenannte „nicht geringe Menge“, so sieht § 30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG bereits eine Mindeststrafe von zwei Jahren Freiheitsstrafe vor. Bei der Bestimmung der „nicht geringen Menge“ kommt es alleine auf die Menge des reinen THC an. Der Bundesgerichtshof hat die „nicht geringe Menge“ auf 7,5 g THC festgelegt. Diese sind beispielsweise schon bei 50 g Cannabisprodukten bei 15 % THC-Anteil oder 75 g mit 10 % THC-Anteil erfüllt. Die dann geltende Mindeststrafe von zwei Jahren ist genau die Strafe, die maximal noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Es muss dann also schon sehr gekämpft werden, um nicht tatsächlich in das Gefängnis zu müssen.

WER MACHT SICH STRAFBAR? Beim Versand von Cannabisprodukten machen sich sowohl der Versender als auch der Empfänger strafbar. Für den Empfänger ist nämlich nach § 29 Abs. 1 Nr. 1 BtMG bereits das „Erwerben“ und das „Sich-Verschaffen in sonstiger Weise“ unter Strafe gestellt. Für den Versender liegt jedenfalls ein „Abgeben“, bei Verkauf gegen Bezahlung ein „Veräußern“ und bei gewinnbringendem Verkauf ein „Handeltreiben“ vor. Alle diese Handlungen sind in § 29 Abs. 1 BtMG ebenfalls als Straftaten aufgeführt.

RECHTLICHE LAGE VON CANNABIS IN ÖSTERREICH: WAS IST LEGAL? WAS IST ILLEGAL? Der Cannabisboom in den Medien nimmt auch in Österreich kein Ende. Es lohnt sich daher einen Blick auf die geltende Rechtslage zu werfen. Dies lässt sich in aller Kürze wie folgt darstellen: Verboten ist nach dem österreichischen Suchtmittelgesetz der „Anbau und die Erzeugung von Cannabis zum Zweck der Suchtgiftgewinnung“. Das bedeutet, der so genannte „Home Grow“ zur Selbstversorgung ist illegal.

WELCHE STRAFEN DROHEN? Die Antwort ist mitunter nicht einfach, das heißt, es kommt auf den Einzelfall an.

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Wesentlich ist zu wissen, dass das Gesetz zunächst zwischen Anbau und der Erzeugung von Cannabis unterscheidet.

WAS VERSTEHT MAN UNTER ANBAU VON CANNABIS? Der Anbau umfasst etwa das Aussetzen, Anpflanzen, Aufziehen, Züchten oder Kultivieren dieser Pflanzen. Samen und Stecklinge selbst sind nicht illegal. Verboten ist jedoch, wenn man die Stecklinge oder Samen zum Anbau von Cannabis zum Zweck der Suchtgiftgewinnung verwendet.

WAS VERSTEHT MAN UNTER DER ERZEUGUNG VON CANNABIS? Unter Erzeugen von Cannabis versteht man, dass Cannabis und das Cannabisharz von den Pflanzen, aus denen sie gewonnen werden, getrennt werden. Konkret bedeutet dies, dass das Suchtmittel (THC) bei Cannabis durch Trennung der suchtmittelhaltigen Teile der Pflanze (Blüten- und Fruchtbestände) von der Hanfpflanze gewonnen wird, ebenso, wenn die blühende Pflanze als Ganze geerntet wird. Erst ab diesem Zeitpunkt hat man Cannabis erzeugt. Cannabisblüten gelten jedenfalls nach der Trennung von der Pflanze als Suchtmittel. Geht es um die Höhe der angedrohten

Strafe, sind vor allem zwei Faktoren relevant: 1. Stadium des Grows: Liegt (noch) Anbau oder bereits Erzeugung vor? 2. Menge: Überschreitet man die Grenzmenge von 40 Gramm reinem THC-A bzw. 20 Gramm Delta-9THC?

WENN JA, WIE OFT? Vereinfacht lässt sich folgender Schluss ziehen: je fortgeschrittener der Grow, desto höher die Strafdrohung! Das heißt, ist das Cannabis bereits geerntet oder in einem erntenahen Stadium, drohen strengere Strafen, als dies der Fall ist, wenn sich die Pflanzen noch im Anbaustadium befinden. Der österreichische Gesetzgeber ist wesentlich milder, wenn die Pflanzen sich noch im Anbaustadium befinden. In diesen Fällen MUSS von der Strafverfolgung vorläufig zurückgetreten werden. Dies ist jedenfalls dann der Fall, wenn man die Grenzmenge nicht überschreitet. Maßgeblich ist stets der THC-Gehalt. Überschreitet man die Grenzmenge, dann hat man auch dann gute Chancen, dass das Verfahren vorläufig eingestellt wird, wenn ein Vorsatz der Vorbereitung zum Suchtgifthandel nicht nachgewiesen werden kann. Das setzt voraus, dass die Staatsanwaltschaft oder das Gericht hinsichtlich des Growers nicht vom erweiterten Vorsatz ausgeht, dass dieser nach der Erzeugung des Canna-


bis eine die Grenzmenge übersteigende Menge in den Verkehr setzen wollte, sohin seine gesamte oder auch nur einen Teil seiner Ernte an Dritte weiter zu geben beabsichtigte.

EINE VERURTEILUNG DROHT, WENN MAN CANNABIS ÜBER DIE GRENZMENGE ERZEUGT Hier nimmt der Gesetzgeber bereits dem Gesetz nach Drogenhandel an. Die Bestimmung lautet: „Wer vorschriftswidrig Cannabis in einer die Grenzmenge übersteigenden Menge erzeugt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren zu bestrafen.“ Mit Grenzmenge ist gemeint, wie viel an Reinsubstanz an THC sich in den Blüten bzw. Pflanzenmaterial befinden muss. Hat man geerntet oder befindet sich unmittelbar davor, etwa durch Trennung von Blüten und des Harzes von Blättern und Stängeln (also dem Abschneiden der Pflanzen),

drohen härtere Sanktionen, als dies der Fall ist, wenn sich die Pflanzen noch im Anbaustadium befinden. Wird die Grenzmenge von 40 Gramm THC-A bzw. 20 Gramm reinem Delta-9THC überstiegen, so wird der Grower wegen des Verbrechens des Suchtmittelhandels (§ 28a SMG) strafrechtlich verfolgt. Die Strafdrohung erhöht sich massiv, wenn man die Grenzmenge 15-fach überschreitet. In diesen Fällen erhöht sich die Strafdrohung von bis zu 5 Jahre Freiheitsstrafe auf 1 bis 10 Jahre Freiheitsstrafe. Für Homegrower werden meist bedingte Freiheitsstrafen verhängt. Gefängnisstrafen kommen meist nur bei Nachweis des Handels mit großen Mengen oder bei mehrfach einschlägig vorbestraften Growern infrage.

EINFUHR VON CANNABIS AUS DEM DEUTSCHSPRACHIGEN AUSLAND Die Bestimmungen des Suchtmittelgesetzes gelten auch für die Ein- und Ausfuhr von THC-Produk-


ten aus anderen Staaten. Das bedeutet, dass auch die Ein- und Ausfuhr von THC-haltigen Produkten als illegal anzusehen ist. Nach den UN-Konventionen bedarf es entsprechender Einund Ausfuhrbewilligungen. Diese sind einem bestimmten Personenkreis wie Arzneiwarengroßhändlern, vorbehalten. Zu beachten ist, dass sich bei Verstoß gegen diese Bestimmung sowohl der Versender als auch der Empfänger strafbar machen können. So kann etwa auch der Versand von Stecklingen aus Österreich nach Deutschland zu einer Strafverfolgung für den Händler führen.

ÖLE, EXTRAKTE, LEBENSMITTEL ODER SONSTIGE ERZEUGNISSE Auch bei Ölen, Extrakten oder sonstigen Erzeugnissen kommt es darauf an, ob die Produkte THC enthalten. Es existiert zwar im Suchtmittelgesetz eine Ausnahmeregelung von bis zu 0,3% THC, diese gilt jedoch in erster Linie für Produkte die der Faserhanfherstellung und in zweiter Linie der Samenproduktion sowie Erzeugung von Ölen aus dem Hanfsamen (Hanfnuss) dienen. Eine weitere Grenze hat der Gesetzgeber insofern eingezogen, als das neben der 0,3% THC-Grenze auch der Missbrauch als Suchtgift ausgeschlossen sein muss. Davon kann bei Produkten die zur Einnahme gedacht sind aus suchtmittelrechtlicher Sicht wohl nicht ausgegangen werden.

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CBD Die Rechtslage betreffend CBD hängt von mehreren Faktoren ab und bedarf einer näheren rechtlichen Prüfung und Information über das jeweilige Produkt. Erst nach Vorliegen dieser Information kann der rechtliche Status beurteilt werden. In Kürze ist festzuhalten: Der Inhaltsstoff CBD selbst ist nach der österreichischen Rechtslage als legal anzusehen. Verboten ist ausschließlich der Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol bzw. THC-A. Enthalten bestimmte Produkte neben CBD auch THC, dann ist ein Strafverfahren nicht auszuschließen. Abschließend ist festzuhalten, dass die Rechtsprechung betreffend dem Homegrow seit vielen Jahren gesichert ist. Umso komplexer stellt sich die Behördenpraxis betreffend CBD und THC-haltigen Extrakten und Lebensmitteln dar. Da viele Produkte erst seit kurzer Zeit am Markt sind, existieren bis dato nur wenig Erfahrungswerte. Ratsam ist daher in jedem Fall die Einholung einer rechtlichen Expertise, bevor man solche Produkte erwirbt oder beabsichtigt solche zu erzeugen oder damit Handel zu betreiben.


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SOLARHANF AUS DER SCHWEIZ TEXT & FOTOS VON IJAHSTONE SEARCHER Wer sich in letzter Zeit bei uns in der

ße Gesamtfläche wirkt sehr sauber und

Schweiz mit der Thematik Hanf als Ta-

ordentlich und bietet nicht zuletzt des-

bakersatz auseinandergesetzt hat, ist

halb genügend Platz für eine erfolgreiche

ziemlich sicher auf einen neuen Namen

Aufzucht und Ernte der Pflanzen. Im Ve-

am CBD Himmel gestoßen. Die Rede ist

getationsraum befinden sich prächtige

von der im sonnigen Bündner Rheintal

Mutterpflanzen, von denen auf Kunden-

beheimateten Sensimilla Trading GmbH.

wunsch bis zu mehrere 1000 Stecklinge

Das aus vier Personen bestehende Unter-

geschnitten werden können. Es ist aber

nehmen wurde im Juli dieses Jahres ge-

auch durchaus möglich nur einzelne Ab-

gründet. Obwohl es sicherlich noch zu

leger zu beziehen. Angeboten werden

früh für eine Bilanz ist, laufen so, wie es

diese Jungpflanzen entweder in Stein-

mir scheint, die Produktionen bereits jetzt

wolle, Stecklings Tray von Eazy Plug,

schon auf Hochtouren. Wem die Möglich-

oder nach Absprache selbst bei größeren

keit gegeben ist, die Räumlichkeiten die-

Bestellmengen, sogar in Töpfen. Der Blü-

ser Firma zu betreten, wird unweigerlich

tenraum beherbergt knapp 1800 Pflan-

merken, dass hier bei Anbau und Pflege

zen der Sorte White Widow sowie CBD

der Pflanzen auf langjähriges Wissen und

Therapy, die eifrig ihre wohlriechenden

reichlich Erfahrung zurückgegriffen wird.

Buds produzieren und in Kürze erntereif

Die mehrere hundert Quadratmeter gro-

sind. Um auch bei der Indoorproduktion


von Cannabis einen möglichst na-

durch organische zu ersetzen und

turnahen Anbau zu erreichen, wird

teste deshalb laufend den Einsatz

beim Pflanzmedium bewusst auf

von bioeffektiven Substanzen. Si-

eine hochwertige Erde gesetzt.

cherlich, etwas zu optimieren gibt

Dieser Entscheid erfordert im Ver-

es immer und überall. Dass Nach-

gleich zu anderen Substraten oder

haltigkeit und Begriffe wie ökologi-

Anbausystemen zwar etwas mehr

scher Fußabdruck aber bereits jetzt

Arbeit, kommt dafür aber auch

mehr als nur wohlklingende Wörter

zweifelsohne

Geschmack

sind, wird auch an der hauseigenen

und der Qualität der getrockneten

dem

Solaranlage ersichtlich. Aus dieser

Blüten zugute. Zudem kann die ver-

wird der gesamte Strombedarf ge-

wendete Erde nach Abschluss der

speist und somit autonom auf er-

Ernte jeweils wieder neu aufberei-

neuerbare Energie gesetzt. Es gehe

tet und einem naheliegenden Acker

beim Hanfanbau um mehr als nur

zugeführt werden. Die Liebe zu den

um Profit. Ebenso wichtig sei ein

Pflanzen und einem hochwertigen

vollumfängliches Verständnis für

Endprodukt ist auch daran zu er-

die Natur und der Austausch mit

kennen, dass täglich von Hand ge-

anderen

wässert und nicht mehr als nötig

wird im neu eröffneten Shop nicht

gedüngt wird. Auf Blühstimulan-

nur der selbst produzierte CBD-

zien und sogenannte Booster, wie

Hanf, sondern auch Tinkturen, Sal-

beispielsweise PK13/14, wird kom-

ben, Kosmetika und Lebensmittel

plett verzichtet. Auch mineralische

von diversen anderen Herstellern

Dünger versuche man vermehrt

angeboten.

Produzenten.

Deshalb


Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/tm2

HEMP: A GREEN SOLUTION FOR OUR ADDICTION TO PLASTICS von Thatcher Michelsen founder of EatMoreHemp and Hemp3D

Humans have a frightening addiction to plastics – and it’s only getting worse. In the USA, only 14 % of recyclable plastics are collected and only 5 % are actually processed, therefore 95 % of plastics are single use and end up in the landfill – or worse – our oceans. The Ellen MacArthur Foundation has projected that, if things don’t change, by 2050 there will be more plastic than fish in the world’s oceans. This is

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a catastrophic situation, which requires urgent affordable, sustainable and scalable solutions. Attempting to reduce the usage of plastics and increase recycling programs will only help so much, we urgently need a redesign of the system and majorly shift of the raw materials used in the production of all this plastic. Luckily as it turns out hemp has what it takes to answer



this important calling. Hemp oil, lignins, fibers, and hurd are incredibly versatile and can be produced both sustainably and profitably. These impressive hemp raw biomaterials can be used to make thousands of different products, including bioplastics, biopolymers, and biocomposites. Having not been grown commercially in the USA for over 78 years, the recent trends in legalizing hemp’s industrial cultivation provide new economic opportunities for this highly versatile crop. Although, in order for hemp to have the positive environmental impact that it’s capable of, we still need full legalization on a federal level as well as federal government backed subsidies and investments to stimulate the new growth. Hemp plastics have yet to replace even a small fraction of petroleum based plastics; although there are signs of major industry adopting them because they are stronger, lighter and non-toxic. Automobile manufactures BMW and

Mercedes Benz are currently using hemp-based bioplastics for door panel and headliner insulation. In the new BMW i3 hemp has been used for performance weight saving material and as aesthetic design appeal. Designer Benoit Jacob says the use of natural materials like hemp makes the i3's interior feel like "a small loft on wheels." Thankfully these two car manufactures are not the only companies using hemp biomaterials, there are a number of exciting startup companies taking advantage of the opportunity to both help the environment and make profits. This article will provide a look at the current hemp bioplastics and biomaterials landscape in North America. A young company based in Fargo, North Dakota called c2renew, inc. develops performance driven biocomposite materials that offer price stability and a greener alternative. They have a niche in the industrial composites space due to a high competency on biomaterials,

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and this is unique for where they exist in the supply chain. Having worked with major companies like John Deere, Bobcat, Appareo and Toshiba to produce biocomposite plastic parts at scale, initially they noticed that these big companies only cared about cost competitiveness; but now as they are evolving and paying attention to sustainability, they are open to looking at the added environmental value as well. This sustainable value add is something that innovative and responsible smaller companies and startups enjoy and leverage into success. For example, earthkind an up-and-coming brand selling a new kind of all natural air fresheners and rodent repellent, turned to c2renew for help on designing a high performance and attractive product using biocomposite plastics. Another example of a startup company with which they are working with is a 3D printer filament company called 3DFUEL. Together, they created three different types of bioplastic filament: Entwined, made from hemp, Wound Up, made from coffee waste and Buzzed, made from beer brewing waste. A company based in Texas called Greenspring Technologies is using this “entwined� hemp bioplastic filament to make executive pens and other gadgets like guitar picks. The owner Mark Linday, says that they have now stepped up to injection mold production of the hemp plastic pens and that one was used recently to sign new hemp legisla-

tion in Pennsylvania. The cofounder and CTO of c2renew Dr. Chad Ulven is an associate professor at North Dakota State University and a researcher at The Center for Sustainable Materials Science – A Research approach at NDSU, funded by the National Science Foundation for 5 years. The main strategic goal is to develop and launch a transformative approach to the development of sustainable materials derived from agricultural materials as a means to replace petrochemical polymeric materials in day-to-day use. This is a large group of scientists, encompassing Agricultural Engineering to Chemistry, Mechanical Engineering and more. Materials research and production scaling is a critical first step in the bioplastics manufacturing revolution. It is clear that it will be the younger generation of entrepreneurs that will bring these products to market, such as recent University of Colorado Leeds School of Business graduates and founders of Sana Packaging James Eichner and Ron Basak-Smith. Less than a year ago, these young entrepreneurs started their hemp plastics packaging company as a school project while in college. By then they were accepted into the Canopy Boulder Accelerator program. Having just graduated from both business school and the accelerator program at the same time in May of 2017, they have since been working fulltime on growing their business. Sana Packaging is fo-


cused on producing attractive, environmentally-sound, safe packaging for the medical and recreational cannabis markets. They have an impressive lead on this market niche and believe that it will afford them the ability to reinvest and expand into other markets. Sunstrand, another technically advanced biomaterials company, is doing some very impressive work in Louisville, Kentucky. Sunstrand is the number one supplier of biomaterials for technical applications in the USA. CEO Trey Riddle and his team claim to have perfected the industrial process of bast cleaning, or decorticating equipment that separates the hemp hurd and fiber. Other processes are then performed to meet materials manufacturing specifications. They then supply biomaterials to upstream manufacturers for product creation.

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Sunstrand’s products and operations have been designed to deliver consistent, high quality materials compatible with a large number of applications, emphasizing bulk feedstocks for plastics, polymer composites and non-woven manufacturing industries. By sourcing materials locally and creating advanced innovative processing technologies, they are helping manufacturers create high performing, attractive and sustainable products. Until Sunstrand, replacing traditional materials had never before been thought possible. Sunstrand is currently operating a pilot scale processor at 3,000 tons per year, with plans to build multiple industrial scale processing plants in key geographic regions, each capable of over 22,000 tons per year. Perhaps the most technologically advanced biomaterials processing


company in the country is PureVision Technology, Inc., a 24-year-old, Colorado-based bio refinery technology company. They have launched and provided subsidiary PureHemp with exclusive, global refining technology and marketing rights to produce hemp-based raw materials and products. PureHemp has already proven out their hemp refining technology called Continuous Countercurrent Reactor, at pilot scale with very encouraging results generated. Plans are underway to develop a small, commercial scale, 4 ton per day CCR, targeted to go into operation this year, followed by a 40 ton per day CCR planned to go into production in late 2018 or early 2019. Employing the PureHemp CCR technology will add significant value to the emerging industry by utilizing the entire hemp plant for the economic production of hemp-based products. In addition to traditional products, there are novel products that can be produced from hemp using the PureHemp CCR technology – specifically pulp, lignin, sugars and extracts. Hemp can even be used to make futuristic materials beyond just the plastics, polymers and composites. Researchers in NYC and elsewhere have successfully used hemp to make a carbon nanotube alternative made from graphene, called HempPhene. Depending on how it is made, HempPhene can be 100 times stronger and 1,000 times lighter than steel! The most fascinating thing about this is that HempPhene can

be produced at a fraction of the cost of producing manmade graphene, because the plant does much of the work for us. It is very likely that very soon, we will see futuristic HempPhene based infrastructure: bridges, skyscrapers and much more all built out of Hemp! In conclusion: it’s fun to imagine a future where plastic is no longer a bad thing. Yet if we want to live in that reality, as consumers we must demand, expect and support the adoption and widespread use of hemp bioplastics. There’s an opportunity to shift the tide of industry and use it to help protect the environment instead of destroy it.


Cannabinoide bei kindlicher Epilepsie I M

I N T E R V I E W

G E R H A R D

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P R O F .

K U R L E M A N N ,

K I N D E R N E U R O L O G I E

D E R

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L E I T E R U K M

M E D . D E R

M Ü N S T E R

von Robert Brungert

Cannabis kommt bei der Behandlung von Krankheiten immer öfter zum Einsatz: Auch bei Kindern steht die Frage im Raum, ob Cannabinoide helfen und deren Leiden lindern können. Prof. Dr. Med. Gerhard Kurlemann hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und behandelt mittlerweile mehrere Kinder, die an Epilepsie leiden, mit Cannabinoiden. In den Vorbereitungen musste ich trotz Kontakten zu Epilepsiepatienten feststellen, dass ich nur wenig über die Erkrankung weiß. Bis zu 1% der Menschen leidet im Leben für eine gewisse Zeit oder chronisch an einer Epilepsie. In wie vielen Fällen bildet sich die Epilepsie zurück, in wie vielen Fällen ist sie schwerwiegend?

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Es ist richtig, dass ca. 1% der Menschen an Epilepsie leiden. 5% der Menschen bekommen einen epileptischen Anfall in ihrem Leben. Das kann z.B. bei Fieber passieren. Von einer Epilepsie sprechen wir erst dann, wenn ohne Auslöser wiederholt epileptische Anfälle auftreten. Epilepsie kann bereits im Mutterleib mit Anfällen auftreten. Die Patienten werden ab 18 bis 20 Jahren in die Erwachsenen-Epilepsie überführt und weiter behandelt. Grundsätzlich ist es so, dass ca. 70% der Epilepsiefälle Minderjähriger zufriedenstellend behandelt werden können. Etwa 30% sind therapieschwierig bis -resistent. Therapieresistent bedeutet, dass die Behandlung mit Medikamenten und der Vagusnervstimulation nicht greift. Einem Teil dieser Patienten können wir durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff helfen, anfallsfrei zu werden. Ziel ist es immer, dass unsere Kinder so wenig Anfälle wie möglich


haben oder besser noch anfallsfrei sind. 40 bis 50% der Epilepsien beginnen im Kindesalter. Epilepsie an sich gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems. Es ist so, dass die Epilepsie mit dem Verlust geistiger Fähigkeiten einhergehen kann. Wenn

Epilepsie kann durch Veranlagung, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder Verletzungen ausgelöst werden. Wie hoch ist der Anteil der genetisch bedingten Erkrankungen? Das ist eine gute Frage, das steigt von Monat zu Monat. Durch die hochauf-

Prof. Dr. Med. Gerhard Kurlemann

es genetische Ursachen sind, dann wissen wir bereits, dass die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt sind. Obenauf kommt noch das Epilepsiesyndrom. Je mehr Anfälle das Kind hat und je länger diese dauern, um so schwieriger wird es mit der normalen geistigen Entwicklung. Das ist die große Sorge der Eltern.

lösenden genetischen Untersuchungsmethoden lernen wir zurzeit rasant dazu. Ich kann also nicht sagen, dass es 25 oder 50% sind, eher weniger. Und Sie haben recht, jede andere Schädigung, die auf das Gehirn trifft, kann auch epileptische Anfälle auslösen, z.B. Sauerstoffmangel bei der Geburt, schwerer

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Verkehrsunfall, Hirnhautentzündung, Tumore oder angeborene Fehlbildung.

Es gibt erwachsene Epilepsiepatienten, die ein Rezept für Cannabis besitzen. Setzen Sie Cannabinoide bei Kindern ebenfalls nur als allerletzten Schritt ein? Oder gibt es Medikamente, die es zu umgehen gilt? Also für mich persönlich und für die Kolleginnen und Kollegen in der Community der Fachärzte für Kinderepilepsie, die mit Cannabis arbeiten, ist Cannabis nicht ein Mittel der ersten, zweiten oder dritten Wahl. Wir setzen es erst dann ein, wenn die Standardtherapien versagt haben. In vielen Fällen wissen wir, wie die Standardtherapien wirken, wir kennen die Nebenwirkungen, auch die langfristigen Nebenwirkungen. Das wissen wir bei Cannabis alles nicht. Wir wissen nicht, wie sich Cannabis auf das kindliche, sich entwickelnde Gehirn mit Epilepsie überhaupt auswirkt. Wir wissen nichts über langfristige Nebenwirkungen.

THC und CBD, das sind zwei Wirkstoffe aus der Cannabispflanze. Bei Epilepsie kann reines THC Anfälle begünstigen, CBD unterbindet diese. Sie sagen, Sie geben auch THC an Kinder. Grundsätzlich ist das so: Wenn ich mit Cannabis die Epilepsie behand-

le, dann müssen wir eine medizinisch reine Substanz geben. Da wird weder geraucht noch Kekse gegessen. Da wird medizinisch reines THC, sprich Dronabinol verabreicht. Und die Frage der Nebenwirkungen ist eine Frage der Dosis. Wenn Sie unkontrolliert rauchen, dann wissen Sie nicht, wie viel mg sie dabei aufnehmen. Wenn wir dosiert medizinisch reines THC verabreichen, dann wissen wir das. Wir wissen das auch bei CBD. Da wissen wir, wie viel mg enthält der Milliliter. Viele Erwachsene rufen hier an und sagen „es hilft ganz toll“ und keiner weiß, wie viel geraucht und aufgenommen wurde. Das kann man bei Kindern nicht so machen. Wenn man versucht, die Epilepsie mit Cannabis zu therapieren, muss man einfach wissen, was man da tut. Wenn wir eine reine Substanz geben, dann wissen wir das. Ich glaube, das ist der richtige Weg.

Sie haben schon gesagt, dass Sie 17 Kinder mit THC behandelt haben. Wie viele erhalten CBD? Es sind 17 Kinder, die mit THC und zwei, die mit CBD behandelt werden. Wir haben aufgehört, mit THC zu therapieren und gehen aufgrund von drei neu vorgelegten Studien aus England über, unsere Patienten mit CBD zu therapieren. Einen Effekt kann ich noch nicht sagen. Es ist ja kein ad hoc Effekt, wo man sagt, Montag CBD genommen und Mittwochs anfallsfrei. Das muss erst


langsam wirken und man muss die Dosis langsam einspielen.

ist, dass es im Nachhinein allein deswegen schon gerechtfertigt ist, sie mit THC zu behandeln.

Welche Erfolge haben sich denn bei den 17 Kindern, die mit THC be- Ich kenne auch Patienten mit Mehrfachdiagnose. Das wird bei Kinhandelt wurden, eingestellt? dern ähnlich sein. Kompliziert eine Keiner ist anfallsfrei geworden. Ein Mehrfachdiagnose den Einsatz von Mädchen war vorübergehend 8 Wochen Cannabinoiden bei Kindern? anfallsfrei. Das war wie ein Wunder. 35 bis 38% profitieren davon, indem deutlich weniger Anfälle auftreten, sie wegen dem Status Epileptikus nicht mehr ins Krankenhaus müssen. Das heißt, die Lebensqualität ist gestiegen. Und bei einigen stark mehrfachbehinderten Kindern kann man sagen, dass ihre Lebensqualität so sprunghaft gestiegen

Nein, in keiner Weise, ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich ist ein Teil vom Effekt der Cannabistherapie auf einen synergistischen Effekt mit Standard(-anti)-epileptika zurückzuführen. Das wissen wir noch nicht, das vermuten wir nur.


Wie muss man sich die Behandlung mit Cannabinoiden bei Kindern vorstellen? Es werden ohnehin nur Fertigarzneimittel und keine Marihuanablüten verabreicht. Werden diese Kinder stationär beobachtet? Wird die Dosis nur langsam gesteigert oder direkt mit einem schnellen Test die Reaktion ermittelt? Einen Schnelltest oder hier in der Ambulanz mal einen Joint rauchen, das gibt es nicht. Kinder, die wir behandeln, da wissen die Eltern genau, wie deren Epilepsie verläuft. Das sind die besten Beobachter. Wir klären über Nebenwirkungen auf und auch über das, was wir noch nicht wissen. Dann steigern wir die Dosis langsam, das geht alles ambulant. Es gibt einen klaren Eindosierungsplan. Wir sind im ständigen engen Kontakt, telefonisch, hier in der Sprechstunde oder elektronisch.

Im Laufe Ihrer Tätigkeit kommen Hunderte Kinder zu Ihnen. Einige überleben ihre Erkrankung nicht. Wie viele Kinder versterben? Wie gehen Sie damit um, wenn Sie einen Patienten vielleicht schon ein oder zwei Jahre begleiten und jener verstirbt? Das ist eine schwierige Gesamtsituation, die kann man nicht so pauschal beantworten. Das hängt davon ab, wie die Eltern dazu stehen, wie lange kennt man den Patienten, wie alt ist der Patient, welche Grunderkrankung hat dieser? Das ist ganz schwer zu sagen, ich weiß auch statistisch nicht, wie viele Kinder das sind.

Es gibt Epileptiker, die berichten, dass flackerndes Neonlicht und Monitore ihnen zu schaffen machen. Es ginge ihnen dann nicht nur während der Anfälle schlecht. Ab welchem Alter würden Sie Can- Bei anderen scheint das nichts ausnabinoide bei schwerer Epilepsie zumachen. Hat jeder Fall auch seieinsetzen? ne eigenen Risikofaktoren und wie kann er diese erkennen?

Wenn nachgewiesen ist, dass die Epilepsie auf die Standardmedikamente nicht reagiert, wenn sie nicht operabel ist, dann ist das altersunabhängig. Meine jüngste Patientin war dreieinhalb Jahre. Und wir müssen noch einmal eines klar sagen: Wir wissen nicht, was das langfristig macht.

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Ja natürlich. Jeder Fall hat seine eigenen Risikofaktoren. Wenn man bei Flackerlicht einen epileptischen Anfall bekommt, dann leidet derjenige an einer genetisch bedingten Epilepsie, das wissen wir als Epileptologen. Wer fotosensibel ist, wer in der Diskothek, bei hochfrequenten Videospielen oder ähnlichem, Anfälle erleidet, hat ein individu-


elles Risiko einer Fotosensibilität und besitzt dann ein Risiko epileptische Anfälle zu bekommen. Dieser Auslöser muss gemieden werden. Das hört sich schwer an, ist aber die beste nebenwirkungsfreie Methode. Zum Alkohol: Alkohol darf jeder trinken, auch wenn er Medikamente nimmt. Er darf sich nur nicht betrinken, das ist die Krux.

Wir haben jetzt Alkohol und Cannabis angesprochen. Wie ist das mit anderen Substanzen wie z.B. Amphetamine oder Ecstasy. Das ist Gift, reines Gift. Das ist kontraindiziert, da es Anfälle auslösen kann.

Immer noch nNDL? Den Letzte beißen die Hunde!

Haben Sie selber schon einmal Marihuana probiert? Sie sind ja auch mal jung gewesen. So ist es. Ich habe das Mal während der Oberschulzeit probiert. Es hat bei mir nichts ausgelöst, seitdem habe ich das nie wieder geraucht.

Im Vergleich zu manch anderen Medikamenten oder schweren Anfällen ist Cannabis zumindest bei vielen erwachsenen Patienten gewiss die mildere Lösung. Cannabidiol löst als Wirkstoff nicht einmal einen Rausch aus und wirkt dem Suchtverlangen entgegen.

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BHO Extraktion von Thomas Becker

Sogenannte Dabs, also Cannabis-Extrakte und Konzentrate, werden immer bekannter und beliebter. Dabs sind Konzentrate von THC oder auch CBD mit einem sehr hohen Reinheitsgrad von 50 bis über 90%. Sie wirken sehr stark und beim "Dabben", dem Verdampfen auf heißem Nagel, inhaliert der Konsument kaum unerwünschte Schadstoffe. In Regionen mit normalisierten Cannabisgesetzen hat sich

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ein eigenes Marktsegment entwickelt. Und auch ohne offiziellen Segen extrahieren Hanfgärtner die Wirkstoffe aus ihrer Ernte. Es gibt unterschiedliche Produkte für Freizeitgebrauch und medizinischen Nutzen: Haschöl allein gehört der Vergangenheit an, sondern je nach Aussehen werden diese Wax (wie zähes Wachs), Shatter (klar und brüchig, wie Scherben, oder Budder (weich und butterartig) genannt.


Meist handelt es sich dabei um Variationen von sogenanntem BHO. Die Abkürzung steht für Butane Honey Oil, durch Flüssiggasextraktion gewonnene Extrakte, benannt nach dem beliebtesten Extraktionsmittel, Butangas. Das Lösungsmittel wird aus dem Druckbehälter flüssig über die harzhaltigen Kräuter laufen gelassen und nimmt dabei den Wirkstoff auf. Anschließend wird die Flüssigkeit aufgefangen. Da die Gase bei normalem Außendruck einen sehr niedrigen Siedepunkt haben, verdampfen sie in kürzester Zeit. Übrig bleibt das Pflanzenharz aus mehr oder weniger hochprozentigen Cannabinoiden. Das ist natürlich alles unproblematisch, wenn man unter kontrollierten Bedingungen mit professionellen Extraktionsapparaten arbeiten kann, ein geschlossenes System, bei dem keine gefährlichen Dämpfe frei und das Lösungsmittel auch noch zur erneuten Verwendung recycelt werden kann. Auch als Kleingärtner ist es möglich, mit wenig Aufwand BHO herzustellen. Es wird kritisch betrachtet, sowohl von Behörden als auch von professionellen Cannabisunternehmen. Der unkontrollierte Umgang mit explosivem Flüssiggas ist extrem gefährlich und kann ungesund und schädlich für die Umwelt sein. Zum Teil werden trotz liberalisiertem Cannabisgebrauch Extrakte weiterhin als gefährliche Substanzklasse betrachtet. Wer sich dazu entschließt, BHO zu Hause herzustellen, sollte sich

der Gefahren bewusst sein. Bei einem Unfall würde man sich nicht nur selber schaden, sondern die gesamte Cannabisbewegung in ein schlechtes Licht rücken. Trotzdem sind die Mittel und Werkzeuge leicht und günstig zu erwerben. Wenn man sich so umhört, wie viele Leute inzwischen dabben und wie wenige davon explodiert sind, scheint es recht erfolgreich zu laufen. Natürlich ist es immer oberste Pflicht, die Explosionsgefahr ernst zu nehmen. Nicht nur Zigaretten, elektrische Geräte und Lichtschalter können Zündfunken erzeugen, das Gas ist schwerer als Luft und kann sich in Senken sammeln, ein offenes Fenster reicht nicht. Ohne Lüftungssystem muss die Prozedur im Freien stattfinden. Leichtsinn entsteht durch Routine. Man mag denken, wenn es fünf Mal geklappt hat, beherrsche man das, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Flüssiggas löst zuverlässig jeglichen Wirkstoff aus allen Pflanzenteilen. Die BHO-Methode eignet sich also auch zur Verwertung von Verschnitt. Aber je hochwertiger das Ausgangsmaterial, desto ergiebiger und besser das Ergebnis - aus wirkstoffreichen Blüten wird viel Extrakt. Mit Handgeräten wird das Pflanzenmaterial grob geschreddert und dicht, aber nicht zu fest in eine Röhre gefüllt. Kleinere Röhren fassen 30 bis 50 Gramm Kräuter, größere 100 Gramm und mehr.

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Die Extraktorröhre hat immer zwei Öffnungen, einen Gaseinlass oben und einen Auslauf. Zum Auslauf hin werden die Kräuter in der Regel von einem feinen Sieb gehalten. Über den oberen Zulauf wird dann Gas aus der Dose eingesprüht. Die Prozedur muss im Freien stattfinden. Es braucht Augen- und Atemschutz und isolierende Handschuhe, da die Geräte sehr kalt werden. Einfache Extraktoren müssen die ganze Zeit in der Hand über die Auffangschüssel gehalten werden. Die Auffangschüssel sollte einen flachen, glatten Boden haben oder, bestenfalls, mit nicht haftender PTFE-Folie ausgekleidet sein, um den Extrakt später besser ablösen zu können. Das Lösungsmittel fängt sofort an, zu verdampfen. Butan hat einen Siedepunkt von -0,5° C. Beschleunigt wird das Verdampfen, wenn die Schüssel in einem warmen Wasserbad steht. Die Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden. Nach wenigen Minuten hat sich der Extrakt abgesetzt, je heller und fester, desto reiner ist er. Trübe Einschlüsse deuten auf Lösungsmittelrückstände hin und der Extrakt sollte noch gründlichst gereinigt werden. Das erfolgt am besten in einem Vakuumbehälter. Als Lösungsmittel für BHO kommen Butangas oder Dimethylether infrage. Beide haben unterschiedliche Eigenschaften. Butan ist unpolar, es löst nur lipophile Stoffe, also Cannabinoide und

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Terpene, aber keine wasserlöslichen Stoffe wie Chlorophyll und liefert damit ein besonders reines Produkt. Allerdings hat es seine Tücken und mittlerweile einen schlechten Ruf. Butan ist, wie schon erwähnt, hochexplosiv. Ferner gibt es Berichte über gefährliche Schwermetallrückstände im Extrakt. Eigentlich ist Butan selbst nicht giftig und sogar zur Verarbeitung von Lebensmitteln zugelassen. Es gibt aber am Markt auch sehr billige Produkte und bei einem Lösungsmittel ist nicht ausgeschlossen, dass es eben auch Schadstoffe bindet. Unter den privaten BHO-Herstellern gilt es als Pflicht, nur hochwertiges, gereinigtes Butan zu verwenden und den Extrakt sorgfältigst im Vakuum zu reinigen. Als gesunde und deutlich weniger gefährliche Alternative gilt seit einigen Jahren Dimethylether, kurz DME, welches von der Schweizer Firma Dexso speziell für Kräuterextraktion vertrieben wird. Dimethylether wird ebenfalls in der Lebensmittelindustrie und als Treibmittel in Kosmetika benutzt. Der Handel damit ist nicht eingeschränkt, aber es war nur in großen Mengen für die Industrie erhältlich, bevor Dexso eine verbraucherfreundliche Sprühdose auf den Markt brachte. Mit 12 Euro pro Dose kostet DME etwa dreimal so viel wie Butan. Aber es ist wesentlich stärkeres Lösungsmittel, man benötigt nur ein Drittel so viel, um dieselbe Menge Extrakt zu gewinnen. Auf eine Röhre mit 50 Gramm Pflanzenmaterial verbraucht man drei Dosen Butan, aber


nur eine Dose DME. Der Preis gleicht sich also aus. Dexso argumentiert weiterhin, DME sei deutlich weniger riskant als Butan, da man mehr Gas bräuchte um ein kritisches, Gas-Luft-Gemisch zu bilden. Dieses ist dann aber wesentlich reaktionsträger - die Wolke sei also "nur" entzündlich und nicht explosiv. Da weniger verbraucht wird, ist das Risiko insgesamt wesentlich geringer. Ferner reicht bei BHO aus gereinigtem Dexso-DME eine einfache Nachreinigung im Wasserbad, teure Vakuumreiniger sind nicht nötig. Allerdings ist DME polar und zieht auch anteilig Chloro-

phyll aus der Pflanze. Der Extrakt ist etwas dunkler und schmeckt intensiver als echtes BHO. Wegen der höheren Lösekraft müssen die Extraktoren auch aus hochwertigem Material wie Glas oder Metall sein. Die billigen Honeybee-Röhren aus Plastik kommen nicht infrage, DME würde den Kunststoff angreifen. Dexso bietet deshalb auch Metallröhrenextraktoren an, mit einem praktischen Dreifuß, um sie direkt in die Auffangschüssel zu stellen. Preislich bewegen sich diese mit über 100 Euro im Rahmen der höherwertigen Glasund Metallgeräte.

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Marihuana und Sex von Mgr. Alexandra Hrouzková, Psychologin www.alexhrouzkova.cz

Die Psychologin Mgr. Alexandra Hrouzková führt seit 2010, unter der professionellen Leitung des Sexualwissenschaftlers Prof. PhDr. Petr Weiss, PhD., eine Studie über das Sexualleben von Marihuana Konsumenten durch. An dieser Studie nahmen männliche Langzeitkonsumenten, im Alter zwischen 30 und 50 Jahren teil, die bereits seit 12 bis 15 Jahren,

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MARIHUANA UND DAS SEXUELLE ERLEBNIS Der Gebrauch von Cannabis zwecks der Veränderung der Bewusstseinslage, im Bestreben das Erlebnis der Sexualität zu beeinflussen, ist weit verbreitet. Während sich jedoch die beliebten oft zitierten altertümlichen Texte vor allem auf die aphrodisierende Wirkung von Cannabis beziehen, zeigt die moderne Forschung, dass die Effekte von Marihuana sowohl von der Menge, als auch von der Persönlichkeit und der Physiologie des Konsumenten, sowie von seiner Umgebung und der Kultur, in der er lebt, bestimmt werden. Menschen nutzen seit jeher psychoaktive Substanzen, sowohl für medizinische Zwecke, als auch für spirituelle Erlebnisse und für den Freizeitgebrauch. Sex spielt eine wichtige Rolle im Leben der Menschen, nicht nur im Hinblick auf die Arterhaltung, sondern ist zum großen Teil eine Freizeitaktivität. Dass man psychoaktive Substanzen und Sex miteinander kombiniert, ist schon lange kein Geheimnis mehr, denn Sex und Drogen sind für den Menschen ein großes Vergnügen.

entweder 4 bis 5 Mal pro Woche oder täglich Marihuana konsumieren. Was sind die Erkenntnisse nun die Wissenschaftler über die Sexualität „von männlichen Kiffern“?

Wissenschaftliche Studien, die sich mit Sex im Zusammenhang mit Cannabiskonsum befassen, wurden seit den 60er Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien sind

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durchwegs positiv:

 deutliche Verbesserung der sexuellen Reaktion  erhöhte sexuelle Begierde  erhöhte sexuelle Befriedigung  Vertiefung der Beziehung zwischen den Partnern

 höhere Erregbarkeit  das Erleben von Emotionen des Partners und das Nähegefühl  erhöhte sexuelle Lust  die Gefühle der sexuellen Wonne  die Intimität  erhöhte sinnliche Wahrnehmung während des Geschlechtsverkehrs

 zunehmender sexueller Drang  engerer geistiger Kontakt während des Liebens  neue Qualität des Orgasmus  das Gefühl der reduzierten Zurückhaltung

Aus einer Studie über die Sexualität von Marihuana Konsumenten, die in der Tschechischen Republik im Jahr 2010 durchgeführt wurde, gehen ähnliche Schlussfolgerungen hervor. Im Zusammenhang mit dem Erleben der Sexualität wurde vor allem Folgendes festgestellt:


Die Befragten, deren Sexualleben sich zum Besseren veränderte, berichteten am häufigsten, dass ihr Orgasmus sich verbesserte (51%) sowie deren sexuelle Erregung, das Verlangen nach Sex und, dass sich die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs steigerte.

Allerdings kann man die Ursache der Zufriedenheit nicht nur auf die chemische Wirkung von Marihuana auf den Organismus zurückführen. Fünf Prozent der Konsumenten schrieben die Veränderung ihres Sexuallebens gänzlich dem Konsum von Marihuana zu.

Was die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs betrifft, lag die Frequenz zwischen einem und 60 Mal pro Monat. Im Durchschnitt hatten Marihuana Konsumenten 15 Mal im Monat Sex.

Daher müssen wir neben der Wirkung von THC auf den Körper, auch über andere Faktoren, die die Zufriedenheit des Sexuallebens beeinflussen, nachdenken. Dazu gehören nicht nur das Erleben des Orgasmus, sondern auch:

Die durchschnittliche Dauer des Vorspiels lag in dieser Studie bei 16 Minuten. und die durchschnittliche Dauer des Koitus bei 22 Minuten.

ZUFRIEDENHEIT DER MARIHUANA KONSUMENTEN MIT IHREM SEXUALLEBEN UND ERLEBEN DES ORGASMUS Die meisten Marihuana Konsumenten sind mit ihrem Sexualleben zufrieden. Fast die Hälfte der Konsumenten gaben an, dass sich ihr Sexualleben, seitdem sie Marihuana konsumieren, sich verbessert habe. Nur fünf Prozent der Befragten sprachen von einer negativen Veränderung. Der Rest erwähnte, dass ihr Sexualleben sich nicht verändert habe.

 der gesamte Lebensstil  das Auftreten von Gesundheitsund Sozialproblemen  das Alter der Befragten  das Vorhandensein eines ständigen Sexualpartners  sexuelle Dysfunktion (Störung),  sexuell übertragbare Krankheiten  unklare sexuelle Orientierung  aktive Prostitution

In Hinblick auf das Erleben des Orgasmus von Marihuana Konsumenten, die antworteten, dass sich ihr Sexualleben im Laufe des Gebrauchs zum Besseren veränderte, berichteten mehr als die Hälfte der Befragten (51%), dass sich ihr Erleben des Or-

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gasmus ebenfalls steigerte. Auf die direkte Frage, wie sie im Vergleich zu der Zeit vor dem Konsum von Marihuana ihren Höhepunkt wahrnahmen, erwähnten mehr als die Hälfte der Befragten (53%), dass sie ihren Höhepunkt besser, und zwar deutlich besser wahrnehmen, 43% der Befragten antworteten, dass sie den Höhepunkt gleichermaßen wie vor dem Gebrauch wahrnehmen, der Rest (4%) führte an, dass sie ihren Höhepunkt geringer als zuvor wahrnahmen.

SEXUELLE BEDÜRFNISSE UND AKTIVITÄTEN In der Studie erwähnte die überwiegende Mehrheit der Marihuana Konsumenten (94%), dass sie derzeit die sexuelle Befriedigung brauchen, und dass sie diese Befriedigung durchschnittlich 22 Mal pro Monat benötigen. Fast alle Marihuana Konsumenten (97%) führten weiterhin an, dass sie derzeit sexuell aktiv sind (in irgendeiner Weise wie beispielsweise Geschlechtsverkehr, Masturbation, usw.), und dass sie folgendermaßen im Durchschnitt 23 Mal pro Monat sexuell aktiv sind. Des Weiteren ist es auch anhand der angegebenen Daten offenkundig, dass es unter den Marihuana Konsumenten 3 % der Männer gibt, die sexuell aktiv sind, obwohl sie keinen sexuellen Bedarf empfinden. Dieses Phänomen ist nicht ungewöhnlich im Vergleich zur Bevöl-

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kerungsforschung der Sexualität, in denen sogar ein größerer Prozentsatz der Männer erwähnt, dass sie sexuell aktiv sind, obwohl sie das Bedürfnis nicht fühlen. Dieses hohe Bedürfnis und die Quote der Marihuana Konsumenten konnte dem Marihuana Konsum, aufgrund seiner angeblichen aphrodisierenden Wirkungen, zugeschrieben werden. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Marihuana Konsumenten ein höheres sexuelles Bedürfnis hatten und auch bereits vor dem Marihuana Konsum aktiver waren. Es scheint daher so, dass sich das Bedürfnis der sexuellen Befriedigung im Zusammenhang mit dem Marihuana Konsum nicht merklich ändert.

ANZAHL DER SEXUALPARTNERINNEN Die Marihuana Konsumenten berichteten in unserer Forschung, dass sie im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 24 Sexualpartnerinnen hatten. Nur zum Vergleich - die Männer in einer altersvergleichbaren Bevölkerung der tschechischen Männer führten an, dass sie während ihres Lebens im Durchschnitt nur 10 Sexualpartnerinnen hätten. Die höhere Anzahl von Sexualpartnerinnen bei Marihuana Konsumenten kann unter anderem mit dem früheren Beginn des Sexuallebens zusammenhängen. Die Marihuana Konsumenten


haben ihren ersten Geschlechtsverkehr durchschnittlich mit 16,7 Jahren. Mit der erhöhten Anzahl von Sexualpartnerinnen hängt sicherlich die erhöhte Anzahl von gelegentlichen Sexualpartnerinnen (für eine Nacht) zusammen. Die überwiegende Mehrheit der Marihuana Konsumenten (86%) hatten irgendwann Geschlechtsverkehr mit einem zufälligen Partner. Ferner, in Bezug auf die Anzahl der gelegentlichen Sexualpartnerinnen, führten die Marihuana Konsumenten an, dass OneNight-Stands im Durchschnitt mit 13 Frauen hätten. Das promiskuitive Verhalten, welches bei Marihuana Konsumenten auftritt, kann aufgrund einer gewissen Offenheit der Konsumenten, auf einen „sensation seeking“ Faktor - „auf Anlässe gerichtetes Verhalten“ in der Persönlichkeit von Marihuana Konsumenten, bezogen werden. Des Weiteren können wir auch konstatieren, dass die Marihuana Konsumenten in ihrer Vergangenheit mehr Sexualpartnerinnen hatten, weil sie seit Langem in keiner festen Partnerschaft waren. In unserer Forschung stellten wir nämlich auch fest, dass Marihuana Konsumenten mit ihrer festen Partnerin eine Beziehung viel später aufbauen. Daraus können wir folgern, dass, wenn Marihuana Konsumenten keine dauerhafte Beziehung im späteren Leben haben, sie eine sexuelle Befriedigung bei gelegentlichen sexuellen Bekanntschaften finden.

Im Hinblick auf die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs mit einer festen Partnerin, die damals in unserer Forschung die meisten unseren Marihuana Konsumenten hatten, fanden wir heraus, dass sie mit ihrer festen Partnerin durchschnittlich 15 Mal pro Monat Sex hatten.

HOMOSEXUELLES VERHALTEN VON MARIHUANA KONSUMENTEN Im Kreise der Marihuana Konsumenten hatte die überwiegende Mehrheit der Befragten (genau 89,1%) nie in ihrem Leben Geschlechtsverkehr mit einem Mann. Von den restlichen Befragten erlebten 5,4% einmal in ihrem Leben und weitere 5,4% wiederholten homosexuellen Geschlechtsverkehr wiederholt. Die Mehrheit der Marihuana Konsumenten (genau 87%) zählt sich nicht zu den Bisexuellen, der Rest (13%) fühlt sich bisexuell, was bedeutet, dass sie sexuell sowohl von Männern, als auch von Frauen angezogen werden. Im Vergleich zur Befragung von heterosexuellen Männern sind diese Zahlen weder extrem hoch, noch übertrieben.

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EREKTIONSSTÖRUNGEN UND EJAKULATION BEI MARIHUANA KONSUMENTEN Im Zusammenhang mit dem Konsum von Marihuana werden oft Erektionsstörungen, verzögerte Ejakulation und verminderte Fruchtbarkeit diskutiert. Allerdings sind die bisherigen Forschungen mehrdeutig. Es lässt sich noch nicht eindeutig sagen, ob der Konsum von Marihuana direkt mit den Erektionsstörungen zusammenhängt. In Hinblick auf die verzögerte Ejakulation scheint es so, dass die Nutzer durchschnittlich einen längeren Geschlechtsverkehr haben, was auf Probleme mit dem Höhepunkt hindeuten kann. Jedoch nehmen nicht alle Marihuana Konsumenten diese Tatsache als „Schwierigkeit“ wahr.

SCHLUSSBEMERKUNG Die Forschungen der Sexualität unter den Marihuana Konsumenten können manchmal als Werbung für den Ge-

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brauch dieser Substanz erscheinen. Doch die Wissenschaftler zeigen wesentliche Unterschiede zwischen den einzelnen Konsumenten auf: Unter den Marihuana Konsumenten sind die Männer, deren Partnerschaft und Sexualleben dysfunktional sind, sexologische Probleme haben und sich in diesem Bereich ziemlich unzufrieden fühlen. Gleichzeitig, wie schon beschrieben wurde, ist nicht jeder Konsument sehr glücklich in seiner Beziehung und deren sexuellen Aktivitäten, welche betrieben werden. Ich habe für Sie eine Empfehlung: Wenn Sie Marihuana konsumieren und Sie sich fragen, ob eben der Gebrauch dieser Substanz einen negativen Einfluss auf Sie hat, sollten Sie nicht zögern, einen Arzt, einen Sexuologen oder einen Sexualpsychologen zu konsultieren, der Ihnen bei Ihren spezifischen Fragen helfen und Ihnen auch eine maßgeschneiderte Lösung oder Behandlung anbieten kann.


Hanfmesse Deutschland 8.-10. Juni, 2018 Arena Berlin


Nationale & internationale Messen & Konferenzen 2017 bis 2018 powered by cannadoo.com

CANNABIS NORMAL!

CANNATRADE + CANNASWISS CUP

3. BIS 4. NOVEMBER 2017

27. BIS 29. APRIL 2018

IN BERLIN, DEUTSCHLAND

IN ZÜRICH, SCHWEIZ

"Cannabis Normal! Kurz vor fair - sei dabei!" war der Titel und das Motto der ersten eigenen Konferenz des Deutschen Hanfverbands. An zwei Tagen wurde am 3. und 4. November im 4-Sterne Hotel Wyndham Garden in Berlin Mitte der aktuelle Stand der Legalisierungsdebatte eruiert, die jüngsten Entwicklungen diskutiert und Möglichkeiten ausgelotet, wie man Deutschlands Bewegung hin zur Freigabe weiter fördern könne. Experten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Drogenhilfe und natürlich Hanf Aktivismus wurden in beinahe 20 Panels die Gelegenheit geboten sich rund um das Thema Cannabis und Legalisierung zu informieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. cannabisnormal.de

Im April 2018 öffnet die älteste Hanfmesse erneut ihre Pforten, diesmal allerdings im Zentrum Zürichs. Aussteller aus allen mit Hanf verknüpften Bereichen von Anbau über Medizin bis Cannabis-Kunst werden technische Neuerungen, Infomaterial und natürlich jede Menge Hanfprodukte zur Schau stellen. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der CannaSwiss Cup stattfinden, in dessen Verlauf Grasproduzenten um die Krone der besten legalen, THC-armen Cannabissorte des Jahres wetteifern werden. Der Gewinner wird übrigens durch Konsumentenblindtests ermittelt. Geneigte Produzenten oder Tester erkundigen sich jetzt auf der Homepage cannaswisscup.ch. cannatrade.ch


ICACO 2.BIS 4. MAI 2018 IN WIEN, ÖSTERREICH

Die ICACO ist eine der weltweit größten Zusammenkünfte der führenden Kapazitäten aus den Bereichen: Landwirtschaft, Genetik, medizinische Cannabisforschung und Unternehmertum. Sie werden ihre Arbeit mit dieser bemerkenswerten Pflanze vorstellen und darüber diskutieren, wie ihre Arbeit den zukünftigen Umgang mit Cannabis, Regularien und Vorschriften beeinflussen und mitgestalten wird. Auch bietet die Konferenz eine Plattform für Startups im Geschäft rund um Cannabis. Diese können sich über die Website bewerben, ihre Geschäftsideen der Fachwelt und Unternehmern vorstellen und je nach Fortschritt diverse Formen von Unterstützung erhalten. cannabis-conference.com

ICBC 11. BIS 13. APRIL 2018 IN BERLIN, DEUTSCHLAND

Für alle, die es diesen Dezember nicht nach Hawaii schaffen, was sicher schade ist, findet vom 11. bis 13. April 2018 die International Cannabis Business Conference auch in Berlin statt. An diesem Event, wo die Elite des Cannabis Business zusammenkommt, wird der Grundstein für Geschäfte in Millionenhöhe gelegt. Neben dem who is who der Hanfindustrie und anderen hanfbezogenen Bereichen wird übrigens auch Deutschlands Medizinischer Cannabis Verfechter, Dr. Franjo Grotenhermen unter den Rednern sein, die das dreitägige Programm bestreiten. Die Konferenz mit ihren Vorträgen wird umrahmt von Messe, Unterhaltungsprogramm und After Parties. internationalcbc.com


TERPENES AND TESTING WORLD CONFERENCE 10. BIS 11. APRIL 2018 I M S I L I C O N V A L L E Y, U S A

CANNATECH 8. BIS 9. FEBRUAR I N S Y D N E Y, A U S T R A L I E N MÄRZ 2018 I N T E L A V I V, I S R A E L

Nach London in Sydney, dann Tel Aviv, das sind die Stationen der CannaTech 2017/18. Vorträge über gesetzliche Entwicklungen und technische Errungenschaften auf dem Cannabis Sektor gestalten das Event, der medizinischen Schwerpunkt hat, in Sydney. Experten aus aller Welt thematisieren das ganze Spektrum zwischen Forschung, Wirtschaft, Rechtslage und Industrie. Ergebnisse von Studien werden präsentiert und Gegenwart und Zukunft von Cannabis mit all seinen therapeutischen Möglichkeiten in vielen Facetten beleuchtet. Das Programm für Tel Aviv steht offiziell noch nicht ganz fest. Neben reichlich Information bietet die CannaTech auf jeden Fall Möglichkeiten zu Vernetzung und Austausch. canna-tech.co

Networking, auch zwischen Rednern und Besuchern, ist ein Hauptfokus der Terpenes and Testing World Conference, die im April nächsten Jahres in Silicon Valley, Kalifornien, vom gleichnamigen wissenschaftlichen Cannabismagazin ausgerichtet wird. Darüber hinaus wird man hier auf den neusten Stand der Technik und Wissenschaft gebracht von führenden Cannabis-Experten aus aller Herren Länder. terpenesandtesting.com/conference

CANNAFEST 10. BIS 12. NOVEMBER 2017 IN PRAG, TSCHECHIEN

Cannafest bezeichnet die internationale Messe für Hanf und Heilkräuter in Prag, an der 250 Aussteller aus über 25 Ländern an drei Tagen ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Diese sind in sechs Hauptkategorien unterteilt: natürliche Ressourcen, Anbau, Accessoires, Kunst, Medien und Institutionen. Mittlerweile gilt die Messe als die weltweit größte Veranstaltung ihrer Art. cannafest.com



MÃœNSTER WILL DAS CANNABIS MODELLPROJEKT Antrag auf Cannabisstudie an die BfArM gestellt von Robert Brungert


Cannabis steht im BtMG und ist damit für den Anbau oder ab einem Gehalt von über 0,2% THC genehmigungspflichtig. Seit März 2017 hat sich das BtMG an dieser Stelle etwas geändert. Patienten, denen ein Arzt ein entsprechendes BtM Rezept ausgestellt hat, können in Apotheken Cannabis erwerben. Wer ohne Genehmigung in Deutschland Cannabis konsumiert oder Hanf anbaut, macht begeht Ordnungswidrigkeit und macht sich strafbar. Gerade diesem Umstand ist es zu verdanken, dass auch die deutsche Cannabisforschung komplizierter als andere ist. Die Stadt Münster scheut jedoch keine Mühen und hat im Stadtrat am 16.09.2015 gegen die Stimmen der CDU und AfD beschlossen, dass ein „Antrag auf Erteilung einer Ausnahmeerlaubnis nach § 3 Absatz 2 Betäubungsmittelgesetz“ an die dafür zuständige BfArM, Ende Juli Anfang August 2017, gestellt wurde. Es soll hier noch in aller Deutlichkeit erklärt werden, dass weder die Probanden, noch die Kontrollgruppe zum Konsum von Marihuana oder Straftaten, wie dem illegalen Erwerb, aufgefordert werden. Die Probanden werden einen legalen Zugang erhalten, diesen jedoch nicht nutzen müssen. Es werden für diese Studie wahrscheinlich Probanden bevorzugt, die wirklich auch Marihuana konsumieren möchten. Gefällt es ihnen nicht, können sie damit aber direkt wieder aufhören. Die Kontrollgruppe soll natürlich nicht auf dem Schwarzmarkt kaufen, womit sie sich durch den Erwerb und Besitz strafbar machen

würde, sowie die gesundheitlichen Folgen einer möglicherweise gestreckten Qualität nicht absehbar wären. Allein der Gedanke, Teilnehmer einer seriösen Studie zu Straftaten aufzufordern, ist völlig absurd. Die Kontrollgruppe dient als Vergleichsgruppe. Wenn Daten über die Probanden erhoben werden, muss es immerhin auch Daten geben, mit denen diese verglichen werden können. Deswegen wird auf die Kontrollgruppe nicht verzichtet. Im Dezember 2016 gab es eine Fachkonferenz, um mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion das Thema an die Bürger heranzutragen. Für diese Fachkonferenz wurden bereits viele sehr wertvolle Kontakte geknüpft. Prof. Lorenz Böllinger als Prof. em. für Strafrecht und Kriminologie, Prof. Martin Smollich als potenzieller Studienleiter, Dr. Jutta Settelmayer aus der Suchtambulanz der LWL Klinik, Hubert Wimber als ehemaliger Polizeipräsident, Dr. Hallmann der ginko Stiftung und auch Dr. Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen haben mit ihren Vorträgen aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert, dass Marihuana durchaus nicht unbedenklich ist, man es jedoch nicht mit einem Totalverbot unter Strafandrohung aus der Gesellschaft verbannen müsse. Genau dieser Versuch, durch Cannabisverbote Schaden von der Gesellschaft abzuhalten, hat sich leider in das Gegenteil gekehrt: Es wird nicht weniger, aber durch die Kriminalisierung bedenklicher konsumiert.


sondern die Auswirkungen der legalen Verfügbarkeit auf die Probanden zu untersuchen. Selbst wenn pro Gramm derzeit 10 Euro oder sogar mehr angesetzt werden könnten, wäre das wieder hinfällig, wenn nach der Legalisierung ganz andere Preise berechnet werden würden oder der Eigenanbau möglich wäre. Möglicherweise möchte die Stadt Münster auch einfach nicht als die „Drogendealer-Stadt“ hingestellt werden, die Marihuana an die Bürger verkauft, „um sich zu bereichern“.

Bei diesem Konsum setzt das geplante Modellprojekt in Münster an: Es geht nicht darum, die wirtschaftlichen Aspekte, sondern die Auswirkungen der legalen Verfügbarkeit auf die Probanden zu untersuchen. Nach dieser Fachtagung wurde ein Konzept für die Cannabisstudie erarbeitet. In den Entwürfen war davon die Rede, bis maximal 28 Gramm Marihuana pro Woche an die Probanden abzugeben, da diese Menge auch der Wert für die Höchstabgabe in Colorado sei. Das Marihuana wird in der Cannabisstudie deswegen kostenlos an die Probanden abgegeben, da es sich nicht um ein Coffeeshop Modellprojekt, sondern um eine ganz normale Studie handelt. Es geht nicht darum, die wirtschaftlichen Aspekte,

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Das hört sich erst einmal wild an, denn 28 Gramm Marihuana von guter Qualität schaffen auch viele gewohnte Konsumenten bei Weitem nicht in einer Woche. In der Cannabisstudie werden jedoch nach Zufallsverfahren einfach Bürger aus Münster telefonisch kontaktiert, um ein Interesse an der Teilnahme zum Cannabis Modellprojekt zu erfragen. Wenn das Interesse vorhanden ist, gibt es zuerst Vorgespräche, um Risikogruppen direkt auszumustern. Es sollen nur körperlich und geistig gesunde Menschen zwischen 21 bis 63 Jahren, ab einem Körpergewicht von 50 Kilo teilnehmen. Frauen werden ausgeschlossen, sobald eine Schwangerschaft festgestellt wird. Es wird zum einen 100 Probanden und zum anderen eine gleich große Kontrollgruppe geben. In den Vorgesprächen weiß also noch keiner, ob er letztendlich wirklich kostenloses Marihuana erhält. Für diese anvisierte Personengruppe wären bis zu 28 Gramm Marihuana pro Woche wirk-


lich viel zu viel. Einige Probanden wären zumindest in den ersten Wochen dazu geneigt, wegen der kostenlosen Verfügbarkeit mehr zu konsumieren, als sie es sonst vielleicht tun würden. Da das das Ergebnis der Studie verfälschen könnte, wurde die maximale Menge auf zwei Gramm reduziert. In den ersten beiden Wochen wird nur ein Gramm abgegeben. Jeder Proband erhält also maximal rund 100 Gramm auf ein Jahr verteilt. Wird nicht alles verbraucht, muss es wieder abgegeben werden. Neben der Möglichkeit der wöchentlichen Abholung von bis zu zwei Gramm Marihuana stehen gelegentliche Drogenscreenings, Gespräche und Fragebögen auf dem Programm. Alle Daten werden anonymisiert ausgewertet.

Wirklich gratis ist das Marihuana also nicht, da die Probanden eine reale Gegenleistung erbringen müssen. Die Personen in der Kontrollgruppe werden weit weniger Aufwand mit der Cannabisstudie haben und auch kein Placebo erhalten. Der Sinn und Zweck dieser Forschungsarbeit liegt in der Beobachtung der Auswirkungen vom legalen Zugang zu Marihuana auf die Bürger. Die gewissenhaft ausgewählten Probanden können sich Cannabis in geprüfter Qualität beschaffen und konsumieren, ohne das sie Angst vor der Staatsgewalt haben müssen. Wie ist es denn für uns als Bürger und was macht es mit uns, wenn wir einen legalen Zugang zu Marihuana haben?

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft

Ist Legalisierung Mediensache?

Cannabinoide und das kindliche Gehirn von Dr. Dagmar Zidek

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MARIHUANA & SEX

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YOUR GUIDE TO TERPENES IN CANNABIS

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Magª. Alexandra Doležalová

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Geht ein Teil der negativen Konsumfolgen gar nicht auf das Kraut, sondern auf dessen Verbot zurück? Werden die Probanden durch eine legale Verfügbarkeit gesundheitlich, sowie im sozialen Leben profitieren, vielleicht weniger Alkohol trinken und weniger Medikamente nehmen? Was denken die Probanden vor und nach der Studie über dieses bereits alltägliche Genussmittel? Wenn diese Probanden Vorerfahrungen haben, kann erfragt werden, was denn für sie der Unterschied zwischen der illegalen und legalen Beschaffung, Qualität oder allgemeinen Situation ist. Wenn die BfArM den „Antrag auf Erteilung einer Ausnahmeerlaubnis nach § 3 Absatz 2 Betäubungsmittelgesetz“ der Stadt Münster genehmigt, werden wir nach der Versuchszeit von einem Jahr die hoffentlich unverfälschten Antworten haben.


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IST LEGALISIERUNG MEDIENSACHE? von Lucas Nestler

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s passiert mittlerweile fast t채glich, dass man beim morgendlichen Check durch die Newsmeldungen 체ber Cannabis-Berichte in den Mainstreammedien stolpert. Das ist allerdings nicht immer so gewesen und es ist kaum 2 Jahre

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her, als dieses Thema lediglich im kleinen Kreis von Nischenmedien behandelt wurde. Wir stellen uns also die Frage, inwieweit die Berichterstattung 체ber Cannabis und vordergr체ndig dessen medizinischem Nutzen die aktuelle politische


Entwicklung beeinflusst hat oder ob es doch nur dem journalistischen Feingespür auf der Suche nach Inhalten mit hohem Interaktionspotenzial zuzuschreiben ist, dass die großen Redaktionen von z.B: welt.de, zeit.de , spiegel. de und vielen weitere beinahe täglich Inhalte zum Thema Hanf publizieren? Mehrere Dekaden an aufopferndem Aktivismus wurden in die Cannabisdebat-

te investiert und in Deutschland haben Nischen-Magazine wie die Grow! dafür eingestanden, die Szene rund um Cannabis zu entwickeln und ein Fundament für eine Entkriminalisierung bzw. Legalisierung von Cannabis zu erwirken. Sichtlich bewegt hat sich aber in den letzten 20 Jahren wenig, bis in den USA alles ins Rollen kam...

Greg James MARIJUANA VENTURE MAGAZINE / MARIJUANAVENTURE.COM / USA

"Jahrelang wurden Aktivisten wie auch Stoner-Magazine schlichtweg ignoriert. Doch als die Massenmedien schließlich anfingen, über die medizinischen Vorteile von Cannabis zu berichten, änderten sich die Dinge schlagartig. Als Washington und Colorado den Konsum für Erwachsene legalisierten, berichteten die Massenmedien, dass keine der Befürchtungen der Legalisierungsgegner eingetroffen waren und so schlossen sich bald auch andere Staaten, einschließlich Oregon, Alaska, Kalifornien, Maine, Massachusetts und Nevada der Legalisierung an. Hier haben die Medien die öffentliche Meinung zur Legalisierung maßgeblich beeinflusst."

Tyler Green ISMOKE / ISMOKEMAG.CO.UK / GROSSBRITANNIEN

"Die harte Arbeit von Cannabis-Aktivisten spielt natürlich eine wichtige Rolle, da die Bewegung durch aktive Bewusstseinsförderung und Inspirationsarbeit wächst und Druck auf die Regierungen ausüben kann, Gesetze zu ändern. Und auch das zieht die Aufmerksamkeit der Medien auf sich, die natürlich versuchen, die aktuellsten News zu verbreiten." Als Cannabis 2014 in Colorado legalisiert wurde, wurde das Thema weltweit in vielen Medien aufgegriffen. Auch in

den deutschsprachigen Medien wurde das Thema flächendeckend behandelt und spätestens mit dem künstlichen

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Skandal um die Hanfpflanze des Bundesvorsitzenden der Grünen Cem Özdemir, bei der Videoaufnahme zur damaligen ALS Ice Bucket Challenge, gab es für die Mainstream-Medien kein zurück mehr. Eine unvergleichliche Entwicklung mit großem Einfluss hat das 2011 gegrün-

dete Israeli Cannabis Magazine vollzogen. Mit einer Strategie, die teilweise völlig unbedarfte Politiker auf dem Cover zeigte, hat das Magazin in den letzten Jahren eine öffentliche Diskussion angefacht, die weit über den eigenen Mikrokosmos der Cannabisaktivisten reichte.

Oren Lebovich THE ISRAELI CANNABIS MAGAZINE / CANNABIS.ORG.IL / ISRAEL

"Das alles ist natürlich Teil der global um sich schlagenden Informationsrevolution. Google, Facebook und andere soziale Netzwerke haben gezeigt, dass sie mit ihrem Einfluss Revolutionen anführen und sogar Staatsoberhäupter auf der ganzen Welt stürzen können. Ebenso haben das Internet und mobile Anwendungen sehr dazu beigetragen, den Kampf um Gerechtigkeit in Sachen Cannabis in die Welt zu tragen. Dennoch hüllen uns soziale Netzwerke oft in eine Art Blase, die uns nur mit den Leuten umgibt, die sich für ähnliche Themen interessieren und einsetzen wie wir. Um jedoch wahre Veränderungen zu bewirken, ist es nötig, in Gesellschaftskreise vorzudringen, die weit von den eignen liegen. Um Veränderungen zu bewirken, muss man vor allem den klassischen Mainstream ansprechen." Eine weitere spannende Vorgehensweise ist das von Ricardo Bacas 2013 gegründete Magazin „The Cannabist“ – das zur Denver Post gehört. Hier wagt sich ein etabliertes Mainstreammedium einen eigenen Ableger zum Thema Can-

nabis zu gründen, bei welchem sogar Vollzeitstellen als Weed-Tester vergeben wurden, was ein großer Schritt in Sachen der öffentlichen Akzeptanz zu sein schien.

Sam Caldwell DOPE MEDIA / DOPEMEDIA.COM.AU / AUSTRALIEN

"Je mehr Akzeptanz Cannabis in der Gesellschaft erfahren wird, desto positiver werden zukünftig auch moderne Medien wie BuzzFeed, Vice, Huffington Post und auch andere darüber berichten. Das bewahrheitet sich auch bereits auf regionaler Ebene in Australien."

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Ein Sonderfall in Sachen Akzeptanz ist Frankreich. Ein Land, das de facto zu den Spitzenreitern im Cannabiskonsum gehört, in dem die Gesetze aber strenger gestaltet sind, als in den meisten anderen Ländern. Umso weniger wundert es, dass newsweed.fr im Jahr 2017 das

erste und einzige Cannabis Magazin in Frankreich ist. Aurélien Bernard erklärt, dass sie sich mit dem Magazin nicht an der Legalisierungsdebatte beteiligen, sondern ausschließlich neutrale und faktenbasierte Aufklärung, vor allem im therapeutischen Sektor, betreiben.

Aurélien Bernard NEWSWEED / NEWSWEED.FR / FRANKREICH

"In die Zukunft blickend, müssen die Medien in den Legalisierungsprozess involviert werden, ganz einfach, weil sie auf Fakten basieren. Abgesehen von einem Werbeverbot, zeigt sich faktisch, dass die bisherige Unterdrückung des Themas fehlgeschlagen ist. In Frankreich beginnen sich die Dinge zu wandeln. Ich erkenne das mitunter daran, dass die Massenmedien immer öfter anbeißen, wenn die French Press Agency (AFP) über ein cannabisbezogenes Thema berichtet. Und das jetzt auch signifikant häufiger bei positiven Berichten über Cannabis."

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Wir stehen also morgens auf und lesen mal wieder einen Bericht zum Thema Cannabis. Wir überfliegen vielleicht einige Passagen und sind am Ende oberflächlich über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Aber ist Cannabis nicht weit mehr und wie können nun auch die wichtigen Detailinformationen an Stellen gelangen, wo Aufklärungsbedarf herrscht? Der Szenemensch bezieht seine Szene-Magazine im Kiosk

oder per Abonnement und alle anderen überfliegen nur oberflächlich recherchierte Newsmeldungen? Es mag paradox klingen, wenn nun ein Kommentar folgt, welcher sich auf das Hanf Magazin bezieht. Jedoch muss dieser Missing Link an dieser Stelle aufgezeigt werden, da es so wunderbar einfach scheint den beinahe unstillbaren Wissensdurst Hunderttausender Mitmenschen zu stillen.

Lucas Nestler HANF MAGAZIN / HANF-MAGAZIN.COM / SCHWEIZ

"Unsere Intention ist es, die Menschen dort abzuholen, wo sie aktuell stehen. Zu viele sind im Thema Hanf noch neu, aber dennoch empfänglich für verständlich aufgearbeitete Informationen, die ihnen auf seriöser und wertiger Ebene präsentiert werden. Wir sind davon weggekommen Informationen zu verstecken und verbreiten unser Magazin über Apotheken, Ärzte, Bioläden, Weltläden und viele weitere Stellen, an denen sich Leute tummeln, bei denen wir auf offene Ohren stoßen."

Stefan Zmojda WALLSTREET:ONLINE AG / WALLSTREET-ONLINE.DE / DEUTSCHLAND

"Änderungsprozesse zu unterstützen und diese erklärend zu begleiten, ist immer auch eine Aufgabe der Medien. Das haben wir in der Vergangenheit bei wallstreet:online so gesehen und praktizieren dies auch heute aktiv. Zudem liefert unsere Community über Foren und Diskussionen wertvolle Aufklärungsbeiträge zu den verschiedensten Themen, wie beispielsweise auch zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland." Einen wichtigen Punkt, den auch Oren Lebovich vom Israeli Cannabis Magazin mehrfach betonte, spricht auch Markus Lust vom Vice Magazine aus. Es geht um das grundlegende Wording in der Kommunikation rund um Cannabis.

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Dabei macht es bereits einen großen Unterschied, ob man von „Kiffern“ oder „Cannabiskonsumenten“ spricht oder, ob man „Entkriminalisierung“ anstelle eines dauernden Pochens auf eine „Legalisierung“ verwendet.


Markus Lust VICE / VICE.COM/DE_AT / ÖSTERREICH

"Legalisierung ist natürlich eine Frage der Legislative – das sollten und können Medien zum Glück nicht eigenmächtig umgehen. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht gut überlegen sollten, wie wir mit dem Thema umgehen und wie wir Bewusstsein oder Akzeptanz für gewisse Positionen schaffen können. Wenn der Boulevard zum Beispiel bei seinem Wording von Cannabis als „Rauschgift“ bleibt, darf es einen auch nicht wundern, wenn sich der urbane Mythos vom weed-spritzenden Marihuana-Junkie, der entweder unter der Brücke lebt oder glaubt, er könnte fliegen, weiterhin anhält. Dass die momentane Cannabis-Prohibition nach so ziemlich allen rationalen Gesichtspunkten Bullshit ist und, wenn überhaupt, nur politisch einen Sinn ergibt, ist für mich jedenfalls Realität. Unsere Aufgabe als Medien ist es, einerseits auf die logischen Gründe, die dagegensprechen, aufmerksam zu machen, aber andererseits auch, die Konsequenzen und Alternativen aufzuzeigen."

Fazit: Es gibt wohl kaum ein Thema, welches weltweit so viel Zuspruch findet, wie das Thema Cannabis. Für ein Themenfeld, was vor allem im medizinischen Bereich noch weitestgehend unerforscht ist, ist es erstaunlich, in welchem Tempo sich weltweit Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten beginnen für eine Lockerung der Gesetze rund um den Hanf einzusetzen. Auch unter den Medien steigt die Frequenz der Erscheinungen zu diesem Thema, sowie auch die Kompetenzen im gesamten Umfeld in einem rasanten Tempo. Es hat sich bereits eine Eigendynamik entwickelt, die kaum noch

aufzuhalten ist. Es scheint also nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die politischen und infrastrukturellen Weichen für eine kontrollierte und selbstbestimmte Versorgung mit Cannabis gestellt werden.

Ist Legalisierung Mediensache? „nicht ausschließlich, aber ja“.

Artikel in Gesamtlänge:  www.hanf-magazin.com/ln2

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BL ACK DOG LE D W W W . B L A C K D O G L E D . E U

Black Dog LED´s selbst entwickeltes Phyto-Genesis Spectrum™ ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und unzähliger Test-Grows, um ein Lichtspektrum zu entwickeln, welches Ertrag, Qualität und Effizienz maximiert. Dies wird seit über 6 Jahren von vielen höchst zufriedenen Kunden in den USA und Kanada gewürdigt. Black Dog LED Europa versendet versandkostenfrei in die EU, Schweiz und Norwegen und gibt auf alle PhytoMAX-2 Lampen eine Garantie über 5 Jahre auf Material- und Herstellungsfehler. Die Pflanzenlampen von Black Dog LED werden in Colorado, USA hergestellt. Um das lückenlose und leistungsstarke Spektrum von UVA bis NIR (365750nm) zu erzeugen, werden ausschließlich top-bin LEDs der aktuellen Marktführer für die jeweils benötigte Wellenlänge verwendet (z.B. Osram, Cree). Unabhängige Labortests belegen, dass UV LEDs eine höhere Konzentration an Wirkstoffen wie Terpene, Antioxidantien/Vitamine und Flavonoide erzeugen - dies erhöht die Produktqualität enorm! Viele andere Hersteller behaupten sie verbauen UV-LEDs; misst man allerdings mit einem Spektrometer nach, sieht man, dass dies nicht der Fall ist – sind ihnen womöglich UV LEDs zu teuer!? Die verbauten IR LEDs verstärken gezielt die Blühinduktion durch Phytochromanregung und erhöhen die Fotosyntheserate. Durch dieses super-effiziente Spektrum übertrifft die PhytoMAX-2 locker jede Natriumdampf- und Metallhalogenlampe bei gleicher Wattstärke. Die verbauten high-output 5 Watt LEDs erzeugen eine hohe Lichtintensität, die wichtig zur Penetration des Blätterdaches ist. Die gleichmäßige Lichtverteilung verhindert Blattbrand und Hotspots. Der beste Weg um herauszufinden, wie unglaublich gut die PhytoMAX-2 Pflanzen wachsen und blühen lässt, ist es sie selber einfach mal auszuprobieren!

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Edibles von Robert Brungert

Doch woher kommt dieser essbare Trend und was hat es damit genau auf sich? Edibles steht für „Essbares“ und mittlerweile für Lebensmittel, die Cannabinoide enthalten. Doch das Essen von Cannabis ist alles andere als neu. Schon vor Jahrhunderten wurde Cannabis in Getränken oder Speisen verzehrt. In weiten Teilen der Welt, wie zum Beispiel Indien oder auf der arabischen Halbinsel war das Verarbeiten von Cannabis in Speisen weit verbreitet. Das Rauchen der getrockneten

Es gibt sie in süß, salzig, groß und klein: Edibles - in Teilen der USA, wie zum Beispiel Colorado, sind die Süßigkeiten für Erwachsene sogar beliebter als Marihuana Blüten.

Blüten wurde erst mit der Entdeckung der neuen Welt und dem Tabak populär. Selbst in Europa und Amerika wurde Marihuana gerne „gegessen“ und auch in der Medizin gab es mehrere cannabinoidhaltige Arzneimittel, die sehr häufig Verwendung fanden. Durch das Verbot änderten sich die Konsumformen in der westlichen Hemisphäre und in vielen Regionen der Welt: Cannabis wurde jetzt überwiegend geraucht. Nach der Legalisierung von Cannabis in Colorado dauerte es nicht lange, bis auf Edibles spezialisierte


Herstellung von Edibles Marke Dixie

Unternehmen aus dem Boden sprossen. In Fachkreisen und weit darüber hinaus ist man davon überzeugt, dass Edibles die Zukunft der Cannabisbranche sind - also eine Goldgrube aus Finanzund Unternehmersicht. In Colorado haben die Konsumenten derzeit viel Auswahl und mit ihrer Entscheidung geben sie den Herstellern die Richtung vor. Im Gegensatz zum Schwarzmarktdealer muss sich der Unternehmer im legalen Markt anstrengen und auf hochwertige Produkte achten. Auch deswegen ist

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der legale Markt für die Konsumenten sicherer, da sie leichter auf seriöse Händler ausweichen können. Wir haben uns mit zwei der führenden Edibles Herstellern der USA unterhalten, Dixieelixiers und Bhang Chocolate: Die Wirkung setzt zeitversetzt ein. Gibt es große Probleme mit Überdosierungen? Dixieelixiers: Starte niedrig und lasse dir mit Edibles Zeit. Bis die komplette Wirkung mit Edibles einsetzt,


mäßig dosierte Qualität wie Bhang verwendet wird, wenn man Edibles zum ersten Mal probiert. Sind Edibles nur ein Trend oder sind sie die Zukunft?

können bis zu zwei Stunden vergehen. Um beim ersten Versuch eine Überdosierung zu vermeiden, empfehlen wir eine Dosis mit 5 mg THC. Sind Edibles schwieriger zu dosieren und zu kontrollieren? Bhang Chocolate: Ich glaube, es ist ähnlich wie beim verantwortungsbewussten Trinken. Niemand wird beim ersten Mal in der Bar sitzen und einen Shot nach dem anderen trinken, bis die Wirkung einsetzt. Ähnlich wie beim Trinken kann mit den Edibles mit kleinen

Dosen angefangen werden, 5 mg THC wäre die Empfehlung. Nun wird eine Stunde gewartet, um weitere 2,5 mg zu nehmen, so lange, bis das High gut ist. Das High vom Edible hält drei bis vier Stunden an, man hat also genug Zeit zur Findung der richtigen Dosis. Beim zweiten Mal nimmt man 75% von dem, was beim ersten Mal insgesamt eingenommen wurde, kann eine Stunde warten, und sieht, wie die Wirkung ist. Nach ein paar Versuchen kennt man seine Dosis für die Wunschwirkung. Wichtig ist, dass immer eine hochwertige und gleich-

Bhang Chocolate: Ich denke, dass Alternativen zum Rauchen der Blüten bereits jetzt ein wichtiger Markt sind und weiterhin sein werden. Edibles sind definitiv nicht nur ein Trend. Sie sind ein wichtiger und essenzieller Faktor für den Cannabiskonsum. Würde ich als Tourist Edibles erhalten oder nur als Einheimischer? Bhang Chocolate: Es gibt dabei sehr große rechtliche Unterschiede in der Handhabung zwischen den Bundesstaaten. Wird nur medizinisches Cannabis erlaubt, wird es auch nur an Einheimische des Bundesstaates abgegeben. Die Bundesstaaten, in denen auch der Freizeitkonsum legal ist, erlauben auch die Verwendung durch Touristen. Im Normalfall gibt es jedoch Höchstmengen

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für die Abgabe sowie Regelungen, dass die Konsumenten wenigstens 21 Jahre alt sein müssen. Dixieelixiers: Jeder ab 21 Jahren kann unsere Produkte in einer lizenzierten Dispensary in Colorado oder Nevada erstehen. Dixie Edibles können in Kalifornien und bald auch in Maryland durch Inhaber einer durch einen Arzt aus dem Bundesstaat ausgestellten medizinischen Karte gekauft werden. In Kalifornien und Maryland würden Touristen unsere Edibles also nicht erhalten. Jeder Bundesstaat hat seine eigenen Regularien, die wir erfüllen, wenn wir in diesem unsere Edibles vermarkten.

bei Schmerzpatienten, die von THC profitieren, sehr gefragt. Alternativ bieten wir Edibles mit deutlich geringerer Dosis. Unsere Relaxing and Awaking Mints sind zwei unserer Favoriten. Jedes dieser Edibles enthält 5 mg THC pro Dosis und bietet deutlich mildere Erfahrungen. Technologisch sind wir in unserer Branche inzwischen viel weiter. Wir können einzelne Cannabinoide aus der Pflanze heraus isolieren. CBD ist eines der populärs-

Wollen die Kunden möglichst viel berauschendes THC oder überwiegen Edibles, die zugleich auch CBD und andere Cannabinoide enthalten? Dixieelixiers: Das hängt vom Verbraucher ab. Dixie produziert Edibles mit sehr hohem THC Gehalt. Diese sind bei Kunden, die nach den medizinischen Vorteilen der Pflanze suchen, sehr beliebt. Diese High-Dose-Edibles wie unsere 500 mg Dark Chocolate Peppermint Bar oder 300 mg Vanilla Dew Drops sind gerade

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Gummidrops und Schokolade verfeinert mit THC


ten Cannabinoide, da es gegen Angst hilft und entzündungshemmend wirkt. Die Edibles aus unserer Synergy Linie bieten einen gleichen Gehalt von THC und CBD für die „perfekte Balance“ zwischen diesen beiden Cannabinoiden. Edibles sehen wie normale Lebensmittel aus. Gibt es große Probleme, dass sie versehentlich gegessen werden? Wie können sich Konsumenten dagegen schützen?

Dixieelixiers: Die Regularien der Regierung sind in diesem Punkt sehr umfassend. All unsere Edibles werden in zertifizierten kindersicheren Verpackungen geliefert, um einen versehentlichen Konsum zu vermeiden. Außerdem werden nicht nur auf den Verpackungen die THC Gehalte, sowie THC Warnungen versehen. Alle Lebensmittel müssen mit diesen THC Warnungen bedruckt werden. Wir erreichen dieses durch verschiedene Formen oder auch essbare Tinten.


Hanf als Lebensmittel

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 hanfgarten.at

CANNAWINE

Der unter Kennern sehr beliebte CannaWine hat zusammen mit Hanfgarten eine eigene Kreation herausgebracht. Die Hanfgarten-Edition gibt es als Cuvée-Rot und Cuvée-Weiß. Beide stammen aus Spanien. Die Weine wurden mit einem CBD-reichen Hanfextrakt aromatisiert und enthalten pro Flasche ungefähr 50mg reines CBD. Sie haben ein schönes Profil und lassen sich gut mit verschiedenen Speisen kombinieren. Der THC-Gehalt liegt unter der gesetzlichen Grenze von 0,3%. Eine 500ml Flasche kostet 19,90€.

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 hanf-delikatessen.de

BIO-HANFAUFSTRICH

Perfekt zum Frühstück oder zwischendurch als Snack: Die Aufstriche gibt es in verschiedenen Sorten, von Rote Beete über Bärlauch-Zucchini bis hin zu orientalisch oder pikant ist hier mit 14 Sorten garantiert für jeden etwas dabei. Die Aufstriche bestehen zu einem Drittel aus geschälten Hanfsamen und enthalten daher viel Eiweiß. Da ausschließlich frische Zutaten verwendet werden und auf künstliche Konservierungsstoffe verzichtet wurde, sind die Aufstriche nach dem ersten öffnen nicht ewig haltbar. Ein 135g-Gläschen kostet ca. 4,30€. Die veganen Bio-Aufstriche aus dem Hause CHIRON sind ausschließlich online erhältlich!

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 biobloom.at

HANFBLÜTENTEE

Im Gegensatz zu vielen Hanftees wird der BioBloom Tee nicht aus den etwas bitteren Blättern zubereitet, sondern aus den milder schmeckenden Hanfblüten. Der Tee enthält kein THC oder sonstige psychoaktive Verbindungen, dafür aber sehr viel CBDa. Außerdem enthält der Tee natürliche Flavonoide. Eine Teebox mit 20 Beuteln kostet 10,90€ und wird in der EU produziert. Den Tee ungefähr 15 Minuten am Abend ziehen lassen. BioBloom produziert auch ein sehr hochwertiges CBDÖl in Kooperation mit der Arge-Canna.

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 hanf-zeit.com

HANF-PRALINÉS

Eine Mischung aus handgefertigten Hanf-Pralinés von der Firma Hanf-Zeit. Die Pralinen enthalten Sahne und Extrakte aus echten Hanfblüten, wodurch ein sehr realistischer und nur allzu gut bekannter Nachgeschmack entsteht. Außerdem enthalten die Pralinen abwechselnd Golden-Ganja-Rum und Green-Ganja-Wodka, zwei mit Hanfextrakt versetzte Spirituosen. Eine Box enthält jeweils fünf Hanf-Rum-Pralinen und fünf Hanf-Wodka-Pralinen. Die Box kostet 13,90€ und eignet sich perfekt als Mitbringsel auf Partys.

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Hanf fĂźr die Gesundheit

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CBD-ÖL

Das Hanf Complete CBD-Öl von MEDIHEMP enthält 5% CBD, welches mithilfe von CO₂-Extraktion gewonnen wurde. Der Geschmack ist ein wenig bitter und daher nicht unbedingt für Kinder geeignet. Durch eine neue Rezeptur ist dieses Öla nun etwas flüssiger, heller und schmeckt stärker als davor. Das CBD-Öl besteht zum größten Teil aus Hanfsamenöl, außerdem sind wichtige Inhaltsstoffe wie Terpene, Flavonoide, CBN und CBV enthalten. Eine Flasche mit 10ml kostet 31,70€.

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 biocbd.de

BIO CBD-ÖL

Das CBD-Öl von Gift of Nature ist ein rein pflanzliches Öl, welches aus den Blüten und Blättern von Cannabispflanzen hergestellt wird. Es schmeckt nussig und ist gut zu dosieren. Auch dieses Öl wurde mithilfe von CO₂ extrahiert. Es enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Chlorophyll. Das Öl enthält ungefähr 5% CBD, aufgeteilt in CBAa und CBD, und eignet sich aufgrund des nussigen Geschmacks als Nahrungsergänzungsmittel. Ein 10ml-Fläschchen kostet 29,98€.

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 cannacosmetics.de

HANFSALBE

Eine biologische Hanfsalbe für die Haut. Die BALCANN-Hautsalbe von Annabis besteht fast zur Hälfte aus Hanfprodukten und wirkt sehr gut gegen trockene Haut, gegen Verbrennungen, Insektenstiche oder auch, um sein neues Tattoo damit zu pflegen. Die Salbe enthält viel Vitamin E, Antioxidantien und ist sehr gut auftragbar, ohne zu schmieren und ist auch für Kinderhaut geeignet. 15 ml Salbe kosten 7,90€. Die Salbe enthält einen hohen Anteil an Cannabis Sativa Hanföl und Olivenöl.

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 cannhelp.com

CBD-ÖL

Dieses von der Arbeitsgemeinschaft Cannabis zertifizierte CBD-Öl enthält 5% CBD und weniger als 0,2% THC, ist daher also auch in Deutschland erhältlich. Das Cannexol CBD-Öl wird in Österreich produziert und ist ein reines Naturprodukt. Die dafür verwendeten Pflanzen enthalten keine Pestizide, der Hanf wird schonend getrocknet und enthält so alle wichtigen Inhaltsstoffe, die von den Nutzern gewünscht werden. Das Endprodukt entsteht dann durch Co2-Extraktion. 10ml Cannexol mit 5% CBD kosten 29,90€.

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Hanf fĂźr den Genusskonsum

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Ein CBD-Liquidhaltiges E-Liquid, welches mit natürlichen OG-und Mango Kush Aromen angereichert wurde. Der Geschmack ist also nicht nachgeahmt, sondern wurde aus echten Pflanzen extrahiert. Die Harmony Premium e-Liquide enthalten 600mg CBD und schmecken durch die echten Kushund Haze-Terpene sehr lecker und natürlich. Das 10ml Fläschchen kostet 74,90€, enthält dafür aber weder Alkohol, Diacetyl oder tierische Extrakte. Ein optimales Geschenk für dampfende Freunde!

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CBD-haltige Trichome der Cannabispflanze von CeBeDe. Die Pollen werden mithilfe eines Pollinators aus Cannabis sativa L gewonnen. Der CBD-Gehalt beträgt ca. 10-12%, der THC-Gehalt liegt bei unter 0,06% und ist damit auch in Deutschland und Österreich zugelassen. Der CBD-Pollen kann normal geraucht werden, in Essen verarbeitet oder einfach direkt gegessen werden, wobei der Geschmack hierbei definitiv Gewöhnungssache ist. Das Produkt ist natürlich und enthält daher auch Terpene und Flavonoide.

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E I N E

G A N Z

A N D E R E

U R L A U B S R E I S E

Hanf Tourismus


In der ersten Ausgabe des Hanf Magazins gab es bereits einen Artikel über die weite Welt des Cannabis Tourismus, wobei besonderes Augenmerk auf die jeweiligen Grenzmengen und die gesellschaftlichen/strafrechtlichen Konsequenzen des Konsums geleg t wurde. In diesem Artikel – Teil 2/2 der Reihe Cannabis Tourismus – geht es nun um den weniger bekannten, aber dennoch interessanten Zweig des Hanf Tourismus. Auch wenn beides auf den ersten Blick gleich zu sein scheint, gibt es dennoch gewaltige Unterschiede zwischen diesen Kategorien, denn: Beim Hanf Tourismus geht es den Urlaubern nicht darum, High zu werden, sondern um die Pflanze selbst.

von Manuel Spindler Teil 1 online nachlesen:  www.hanf-magazin.com/ms1


Beim Hanf Tourismus geht es um den Konsum der Pflanze – jedoch nicht um den Rausch Die Idee dieses Konzeptes ist recht simpel und baut auf jahrhundertealtem Wissen und Tradition auf. Die Unternehmen, die diese Art des Tourismus anbieten, wollen den interessierten Touristen die Besonderheiten von Hanf näherbringen, indem sie direkt mit der Pflanze konfrontiert werden. Auf Feldern voller Hanf, ob industriell oder hochpotent, lernt man, wie Hanf aufgebaut wird, was es bedeutet und wie es verwendet werden kann. Denn Fakt ist nun einmal: Hanf ist eine Jahrtausende alte Pflanze und ein ebenso wertgeschätztes Kulturgut. Die Menschen schätzten es und wussten, wie sie die Pflanze am sinn-

vollsten verwenden konnten. Neben der berauschenden Wirkung, die vor allem in der Medizin stets geschätzt wurde, verwendete man Hanf als Material für alltägliche Dinge: Seile, Tücher, Papier, Stoff, etc. In den Führungen wird besonders darauf achtgegeben, dass jeder Besucher Zeit hat, um für sich selbst einen Zugang zu der Pflanze zu finden, was in einem Hanf-Feld natürlich ideal geht. Durch die Nähe zu den Pflanzen kann man sich Zeit nehmen, um die Pflanzen zu betrachten und steht dabei mitten in einem Hanf-Feld – ein großartiges Erlebnis.

HANFERLEBNISHOF ZEININGEN HANFBLÜTEN SELBST PFLÜCKEN © PUREPRODUCTION.CH


Ö S T E R R E I C H

und die lange Geschichte von Hanf näherbrachte.

In Österreich hat Hanf eine lange Tradition als Kulturpflanze. Erst mit der Einführung der weltweiten Kriminalisierung von Cannabis wurde diese Tradition gebrochen und es dauerte viele Jahrzehnte, bis wieder Hanf auf den heimischen Feldern wuchs. 2017, ist es wieder so weit. Auch dieses Jahr habe ich auf meinen Fahrten durch die Heimat das ein oder andere Hanf-Feld gesehen.

Es gibt in Österreich dutzende Möglichkeiten Hanf näher kennenzulernen.Natürlich können hier nicht alle aufgezählt werden. Ich möchte dennoch eine weitere Möglichkeit vorstellen, da sie geografisch nahe zu meinem Heimatort gelegen ist, und ich daher dachte, sie wäre es wert erwähnt zu werden. Die Rede ist vom Hanfthal und einer Erlebnistour im Land um Laa, die auch von der Therme Laa aus geplant werden kann. Man fährt mit einem Shuttle in das Dorf „Hanfthal“ Was es in Österreich 2017 ebenfalls und bekommt dort eine Führung durch gibt, ist der Hanf Tourismus. So gibt die Felder inklusive einiger lehrreicher es zum Beispiel im kleinen Dorfe „Rein- Vorträge über Nutzhanf. Abschließend gers“ im Waldviertel die Möglichkeit gibt es im Hanfheurigen noch Deftiges für Hanfliebhaber, den Hanf-Pfad ent- auf den Tisch, vieles davon ist mit Hanf langzuwandern und dabei mehr über verfeinert. In Kombination mit einem das Thema Nutzhanf zu erfahren. Der Thermenurlaub garantiert ein Hit. ganze Ort hat sich dem Hanf verschrieben und dort wird Hanf wirklich noch als die Kulturpflanze behandelt, die sie U S A ist. Im Hanf Shop kann man sich anschließend für die gelaufenen Kilometer belohnen und sich mit Getränken wie Wie auch beim Cannabistourismus ist Hanfbier, Hanfsaft oder einem kühlen Amerika einer der Vorreiter in Sachen Hanf-Eistee erfrischen. Hanfkosmetika, Hanf Tourismus. Viele Farmen in den Bekleidung und Taschen sind ebenfalls Staaten, in denen Cannabis erlaubt ist, in der Produktpalette des Shops enthal- bieten eine Tour durch ihre Felder an, ten, und so kann man sein Hanf-Erleb- wobei hier sowohl Cannabis für Genis perfekt abrunden. nusszwecke, als auch Industriehanf Eine Attraktion der anderen Art gab es diesen Sommer im Schwarztal, denn dort wurde ein Feld in ein Hanf-Labyrinth verwandelt und es gab einen Lehrpfad, der den Besuchern die Vorteile

geboten werden. Gerade in den großen Legalisierungsstaaten wie Colorado, Washington oder Oregon wurden seit der Legalisierung natürlich viele Geschäfte rund um Cannabis gegründet und es wäre naiv zu sagen, die Touris-

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ten wären wegen der Pflanze dort, da es kaum Touren ohne anschließende Verkostung des Produkts gibt. Doch für viele Liebhaber der Pflanze ist hier das Paradies, denn viele Dispensaries bieten an, einen ihrer Grow-Räume zu besichtigen und auch die großen Hersteller von Wax, Shatter und Hasch bieten teilweise Führungen durch ihre Anlagen an. Im Falle von Genuss-Hanf ist die Sache also klar und deutlich, doch wer mehr über Industriehanf lernen möchte, ist hier vermutlich falsch. In diesen Staaten dreht sich einfach alles um den Konsum, doch noch sind diese Staaten ohnehin in der klaren Minderheit. Wenn man sich die übrigen Staaten ansieht, so sieht man, dass die Gesetze und dadurch auch die Verfügbarkeit von Hanf von Staat zu Staat unterschiedlich sind, was sich auch in den Angeboten widerspiegelt. Wer etwas sucht, findet jedoch recht rasch etwas nach seinem Geschmack und es gibt es für HanfFreunde durchaus Möglichkeiten in diesen Staaten Hanf-Urlaub zu machen. Ein gutes Beispiel ist Kentucky, denn dort gibt es das Projekt „Kentucky Hemp Highway“, bei dem es darum geht, geführte, aber auch freie Touren durch die Teile Kentuckys zu unternehmen, in denen Hanf tief in der Geschichte verwurzelt ist. Der Initiator des Projekts, Daniel Isenstein, erschuf eine Karte, auf der Museen und andere Attraktionen, die in Verbindung zu Hanf stehen, aufgelistet sind und bietet diese gratis auf

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seiner Homepage zum Download an. Auf den Stationen des Highways gibt es immer wieder Stopps, an denen man etwas über die Gegend und ihre Vergangenheit mit Hanf erfährt, was laut dem Betreiber fast überall in Kentucky der Fall ist. Ein Beispiel für solch eine Attraktion ist eine Zip-Line Bahn, die auf dem Grundstück einer alten Hanf Fabrik aufgebaut wurde. Da in Amerika schon die Pilgerväter und sogar der erste Präsident Hanf anbauten, reicht diese Geschichte von der Entdeckung Amerikas bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, als Cannabis auf einmal verboten wurde. Innerhalb dieser Periode von fast 300 Jahren hat Hanf den Menschen oft geholfen und der Hanf Highway und ähnliche Projekte versuchen, diese Erinnerung wach zu halten.

J A M A I K A

Wie bereits im Artikel über Cannabis Tourismus erwähnt, ist in Jamaika eine Grauzone, wenn es um Cannabis geht. Es ist erlaubt, 2 Unzen, also 56 Gramm, bei sich zu tragen, jedoch sind Erwerb und Verkauf strafbar. Es gibt in Jamaika viele illegale Grower, die zum Teil große Plantagen haben. Wer also in Jamaika eine Tour machen will, wird wohl auch eine Möglichkeit dazu finden, dennoch ist Jamaika nicht wirklich für Hanftourismus geeignet. Es soll jedoch in den nächsten Jahren eine umfassende Ge-

sundheitsreform beschlossen werden, die Cannabis und Cannabis-Wellness als Tourismuszweig auf Jamaika fördern soll. Man wird sehen, was daraus wird.

S C H W E I Z

In der Schweiz ist die Situation mit Hanf, also der THC-armen Variante der Pflanze Cannabis Sativa, noch einmal besonders geregelt. Anders als in Österreich und Deutschland liegt hier der legale Gehalt von THC bei 1%. Seit diese Regelung in Kraft trat, steigt die Produktion von eben diesem CBD-Cannabis und dadurch auch die bewirtschaftete Fläche. Es ist davon auszugehen, dass auch in der Schweiz in absehbarer Zeit eine Branche für diese Art des Tourismus entsteht, da es durch den Cannabis-light Boom nun auch mehr interessierte Kunden gibt. Im Ort Zeinigen wagte ein Pionier bereits diesen Schritt und eröffnete Ende Mai 2017 einen Hanf-Erlebnishof, in dem es eine Kids Zone, eine Relax Area, Grillzonen und ein Hanf-Labyrinth mit Informationstafeln zur Hanfproduktion gibt. Das Team von „Pure Productions“, so der Name des Unternehmens, das den Erlebnishof betreibt, zeigt den Besuchern ebenfalls, wie Indoor und Outdoor CBD-Hanf angebaut und verarbeitet wird und ermöglicht Interessierten,

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mit den Pflanzen auf Tuchfühlung zu gehen. Der Park ist keinesfalls für Klischee-Kiffer gedacht, nein, in diesem Hof geht es rein um das Naturprodukt Hanf und seine zahlreichen Einsatzmöglichkeiten.

Nachdem nun einige Ausflugsziele aufgezählt wurden, bleibt zu sagen, dass es für Hanf Tourismus insgesamt sicher weniger Nachfrage gibt, als für den klassischen Cannabis Tourismus. Bei aller Liebe zu Hanf und seinem außergewöhnlichen Potenzial, die meisten Cannabisliebhaber wollen trotz aller Faszination auch von der berauschenden Wirkung profitieren. Eines steht jedoch fest:

Ein anderer Schweizer hat ebenfalls den Nerv der Zeit erkannt und sucht per Crowdfunding nach Investoren für seinen Park, der eine Art „CBD-Disneyland“ werden soll und in dem er den Besuchern anhand von Attraktionen etwas Hanf Tourismus kann spannend, inforüber Hanf und seine Vorteile erzählen mativ und lecker sein, denn Hanf ist und will. Man sieht also, dass die Branche bleibt der Rohstoff Nummer eins. Wenn gerade erst am Anfang der Wachs- man sich die Möglichkeiten ansieht, die tumsphase steht und, dass die Zukunft, bereits jetzt bestehen, kann man erahgestützt von immer mehr positiven Le- nen, was die Zukunft noch bringen mag. galisierungsnachrichten, für diese In- Die Tourismusbranche wird auf den dustrie rosig ist. Trend aufspringen und vermutlich wird es bald noch viel mehr Möglichkeiten Cannabis oder Hanf geben, sowohl Hanf als auch Cannabis Tourismus? – Auf jeden in seinen Urlaub einzubeziehen.

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Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/pt2

Hemp health for pets Hemp isn’t just good for you, it’s good for your pets too! von Peter Trzos, MD, Marijuana Patients Organization Board Member

Just like us, many animals cannot synthesize everything of what they need to be healthy and must rely on their diet to supply certain nutrients. Essential fatty acids are used as building blocks to make long-chain fatty acids necessary for life and their end products are incorporated into every cell in the body. Hemp seed oil is high in the essential omega-3 and omega-6 fatty acids that are used to make eicosanoids, which are signalling molecules that promote or decrease inflammation. As with most things in life, there can be too much of a good thing. Inflammation causes many health issues such as arthritis, autoimmune disease and allergies, but it’s also necessary for the body’s healing response. Pets with some illnesses like cancer or infections may even need their diet supplemented with more omega-6 fatty acids to help their body fight back. Consuming antiinflammatory omega-3 fatty acids in

the right proportion to inflammatory omega-6 fatty acids is critical for good health and hemp seed oil naturally contains the perfect ratio. Because many pet foods are manufactured using cheaper oils that contain far too much omega-6, and too little omega-3, it may be a good idea to supplement your pet’s diet with hemp seed oil to give them more balanced nutrition. Beyond serving to balance healing and overall health, fatty acids also benefit heart and kidney health, trainability, overall mood, growth and development skin health and promote a shiny coat. While many people see almost immediate effects from supplementing their pet’s diet with hemp oil, it may take three to four months for the full benefits to be seen as the fatty acids are incorporated throughout the entire body. If your pet develops flatulence or diarrhea you may be over-supplementing them, in which case you cut back their daily dose until

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their symptoms disappear. Hemp oil made from the whole plant contains additional compounds that are not present in seed oil. The most famous of these compounds is THC (delta-9-tetrahydrocannabinol), which is known for its psychoactive effect of getting users “stoned.” Unlike in marijuana, hemp contains only trace amounts of THC (less than 0.3%), so it will not get your pet “high”. Fullplant hemp oil possesses significant amounts of CBD (cannabidiol), which doesn’t cause intoxication while offering potentially life-saving medical benefits. CBD has been known to help treat epilepsy, seizure disorders, fight the pain of multiple sclerosis, decrease inflammation, protect against neurodegenerative diseases, lower anxiety, relieve pain, aid the immune system, promote heart health and even help fight cancer. Cannabidiol is a fascinating and safe health supplement that has gotten a lot of media attention in recent years, and it seems that more research proving its effectiveness comes out every day. Because all mammals contain an endocannabinoid system that responds to the body’s own signals as well as compounds found in hemp, CBD offers potential benefits for humans and animals alike. Terpenes are another class of compounds that are found in whole plant hemp extracts, but not in seed oil. They’re not unique to hemp or cannabis though, and are commonly found in na-

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ture. Terpenes are what causes basil to smell like basil, rosemary to smell like rosemary, oranges to smell citrusy, etc. They possess documented, albeit very modest health benefits, and generally have such a low potency, that ingesting them as a dietary supplement is impractical. Beyond offering little benefit, they can actually be a danger to your pet! Many animals, while appearing similar to others, have very different metabolisms and sensitivities to toxins. We all know that feeding chocolate to a dog isn’t a good idea, that’s because of theobromine, a chemical that humans can easily handle, but dogs break down very slowly. Cats have a deficiency of liver enzymes called “glucuronyl transferases” which are responsible for breaking down terpenes. Because they are unable to metabolize terpenes effectively, organ damage and even death can occur! It’s very important for cat owners to avoid products containing terpenes (even full-plant hemp extracts) at all costs; the modest rewards (if any) are far-outweighed by the serious health consequences. Pet owners should only buy products specifically formulated for their animals and never give them anything marketed for human use. With the research and science supporting the safety and effectiveness of hemp-based health supplements growing daily, there has never been a better time to look at what this wonderful plant has to offer humans as well as their pets!


Setz dich ein fĂźr die Legalisierung von Cannabis. Werde FĂśrdermitglied im Deutschen Hanfverband!

Schluss mit Krimi. Cannabis normal! hanfverband.de


LITERATUR FÜR HÄNFLINGE UND CANNABISLIEBHABER

von Markus Berger

1 Alles im Leben hat zwei Seiten RAFAEL HASLAUER

Dieses Buch beschreibt die dunkle Seite des Drogenkriegs, des War on Drugs, wie sie Menschen zu spüren bekommen, die sich aus welchen Gründen auch immer dazu entscheiden, illegalisierte Substanzen gewerbsmäßig zu vertreiben. Dem Autor Rafael Haslauer ist genau das widerfahren. Er hat sich u.a. aus Geldnot dazu breitschlagen lassen, 15 Kilo Weed vom Kosovo in sein Heimatland Österreich zu transportieren – und er ist dabei erwischt worden. Selbst permanent unter Drogen stehend, Alkohol und andere Psychoaktiva waren zu dieser Zeit seine Trösterlein in schweren Stunden, wurde Rafael Haslauer mit dem Gras im Auto sondern auch des Kriegs gegen angehalten und dingfest gemacht. Im nächsten die Drogen. Moment sah er sich bereits in eine serbische Gefängniszelle gesperrt, und in einer solchen herrschen andere Verhältnisse als schon in den „normalen Knästen₂ unserer Gefilde. Wie der Gras-Schmuggler sich im serbischen Gefängnis fühlte, was er dort Schlimmes erlebte und wie er sich aus seiner verheerenden Situation befreien konnte, wird in dem schmalen Band auf knapp 190 Seiten lebendig erzählt. Herausgekommen ist ein Porträt nicht nur des Rafael Haslauer,

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2 Cannabis gegen Krebs Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie RAFAEL HASLAUER

Dr. Franjo Grotenhermen hat zahlreiche Bücher geschrieben und ist Experte für Cannabis- und Cannabinoidmedizin, sowie Gründer und Vorsitzender diverser entsprechender Vereinigungen und betreibt in Rüthen eine Arztpraxis. Sein neuestes Werk ist vor Kurzem erschienen und befasst sich mit einem brisanten Themenkomplex, der zurzeit in puncto Cannabismedizin ganz hoch im Kurs steht. Die Rede ist von Cannabismedizin zur Behandlung von Krebs bzw. der Nebenwirkungen einer konventionellen Krebstherapie. Grotenhermen trägt alle Informationen zum Thema zusammen und präsentiert in seinem 160-seitigen Buch den Status quo der wissenschaftlichen Erforschung dieses Gebiets. Dabei verliert er sich, wie gewohnt, eben nicht in leeren und gefährlichen Heilsversprechungen, sondern beleuchtet ganz nüchtern die Sachlage des derzeitigen Erkenntnisstandes rund um Cannabis bzw. Cannabinoide als Arzneimittel zur Krebsbehandlung. Abschnitte zu einer Krebs vorbeugenden gesunden Ernährung und Lebensweise, Seitenblicke auf andere wirksame Medikationen (z.B. Methadon) sowie ein offener Brief an den Kanadier Rick Simpson runden das Buch ab. Rick Simpson ist ein ehemaliger Krebspatient, der mit einem aus Cannabis hergestellten Öl seinen Hautkrebs besiegte. Seitdem publiziert er seine Geschichte und propagiert die Anwendung des sogenannten Rick Simpson Oils (RSO) bei allen möglichen Krebserkrankungen (es gibt derer, je nach Klassifikation, etwa tausend), wobei er tatsächlich von der konventio-

nellen Standard-Krebstherapie (Chemo- und Bestrahlungstherapie) abrät. Dass dies für Patienten ein nicht einzuschätzendes Risiko darstellt, erläutert Franjo Grotenhermen in seinem Brief an Simpson. Insgesamt ist das Buch empfehlenswert für Betroffene, deren Angehörige, aber auch für alle, die sich für das Thema Cannabis als Medizin interessieren und eine Argumentationshilfe für den Kampf gegen das Cannabisverbot benötigen.

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3 Cannabis Was man weiß, was man wissen sollte PETER CREMER-SCHAEFFER

Peter Cremer-Schaeffer ist Anästhesist und Chef der deutschen Bundesopiumstelle innerhalb des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). In seinem Buch gibt er eine Art Bestandsaufnahme zum Thema Cannabis zum Besten: Wie steht es um die aktuelle Diskussion um Cannabis? Wieso wird Cannabis als Droge verstanden? Was macht Cannabis zum Genussmittel? Ist es wirklich eine Einstiegsdroge? Und wie schneidet psychoaktiver Hanf im Vergleich zu Alkohol, Nikotin und Heroin ab? Das alles und mehr – z.B. ein Überblick über bis-Know-How sicher nicht der die diversen Modellprojekte zur Regulierung allerbeste, aber auch nicht der von Cannabis – findet sich in dem 125-seitigen schlechteste ist. Band, der als Einstieg in die Welt des Canna-

Der Schamanengarten KEVIN JOHANN

Psychoaktive Pflanzen anbauen? Mit diesem Buch kein Problem! Growbücher für Cannabis gibt es wie Sand am Meer. Aber wie baut man die anderen psychotropen Schamanenpflanzen im eigenen Garten oder auf der Fensterbank an? Und welche rituelle Praxis und schamanisch-psychonautische Geisteshaltung sind für das Gedeihen der Reisekräuter und Zauberpflanzen förderlich und von traditioneller Bedeutung? Autor Kevin Johann erklärt es in diesem Fachbuch für alle Freunde des geistbewegenden Gartenbaus.

Der Schamanengarten

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Kevin Johann

Das Debüt des Jungautors Kevin Johann stellt Der Schamaneneine gelungene Übersicht über die psychoaktigarten ven Pflanzen dar, die im hiesigen Raum entweder in Freiland und Kübel oder im Haus angebaut, vermehrt und gepflegt werden können. In Über die Anzucht und Verwendung detaillierten Monografien werden die jeweiligen geistbewegender Ritualpflanzen Gewächse botanisch wie auch chemisch vorgestellt, es wird deren Kultur in Haus und Garten erläutert und darüber hinaus erklärt, wie man die entsprechenden Zauberkräuter und Co. präpariert und verwendet. Insgesamt ist der Schamanengarten ein Praxisbuch, das aber auch eine ger, vielfältig bebilderter Hardcogute theoretische Einführung in die einzelnen verband für Psychonauten und Ethnobotanika umfasst. Ein durchgehend farbi- alle, die es werden wollen. Mit einem Vorwort von Wolf-Dieter Storl

Kevin Johann

Anbau- und Kulturanleitungen für Ephedra, Kalmus, Mohnarten und diverse Nachtschattengewächse, für psychoaktive Winden und Seerosen, DMT-haltige Gewächse, berauschende Sukkulenten – und viele mehr.

ISBN 978-3-03788-379-2

nachtschatten.ch

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5 Cannabis Helvetica THOMAS KESSLER

Mitte der 80er erschien das Werk Cannabis Helvetica von Thomas Kessler, das eine frühe Bestandsaufnahme der Hanfkultur der Schweiz zum Inhalt hat. Neben zahlreichen guten Argumenten für eine Veränderung und Verbesserung der Drogenpolitik, erhellt Kessler einiges über Hanf als Begleiter der Menschheit, über die Situation in Europa und der Schweiz, über das Hanfverbot an und für sich, über Hanfräusche, aber auch über Hanf als Nutzpflanze. 1991 ist eine Neuauflage des längst vergriffenen Titels unter dem Namen „Neue Wege in der Drogenpolitik" veröffentlicht worden, herausgegeben von Roger Liggenstorfer. Das Buch darf als Anthologie verstanden werden, es kommen darin zehn Au-

toren zu Wort, darunter Thomas Kessler selbst, Verleger Roger Liggenstorfer und der Ethnopharmakologe Christian Rätsch.

6 Hempdelic WWW.HEMPEDELIC.COM

Das Hempedelic Magazin ist der Nachfolger der Zeitschrift Hemp Five aus dem Hause Format Productions Hamburg, deren bekanntestes Printobjekt das seit mehr als 25 Jahren erscheinende Mushroom Magazine ist. Im neuen Hempedelic Magazin, das zurzeit mit der zweiten Ausgabe am Start ist, dreht sich alles rund um Psychedelik, Psychonautik und natürlich um Cannabis dessen Kultur. Die Themen der ersten beiden Nummern rankten sich bisher unter anderem um Psilocybin-Pilze, Ketamin, 2C-B, MDMA, MDMC, Cannabisgrowing, psychoaktive im Jahr, ist kostenlos zu haben Zaubertränke und vieles mehr. Das gedruckte und auch als PDF-Ausgabe onHempedelic Magazin erscheint drei- bis viermal line verfügbar.

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7 Lommbock 2017, KOMÖDIE, 1 STUNDE 31 MINUTEN, FSK 12

15 Jahre nach dem Erscheinen von Lammbock, darf man gespannt sein, was einen im neuen Teil erwartet. Lommbock ist kein fahler Abklatsch des ersten Teils, sondern eher eine witzige und originelle Fortsetzung der alten Erfolgsgeschichte, in der man auf die UrBesetzung trifft und sich auf eine frische Story rund um Marihuana freuen kann. Die beiden Kiffer Stefan und Kai hatten nämlich eigentlich jeder für sich ein neues Leben begonnen. Der eine im Business, der andere mit neuem Lieferdienst für asiatisches Essen: Lommbock. Als Stefan in Dubai heiraten will, fehlt plötzlich seine Geburtsurkunde, weshalb er zurück nach Deutschland zu reisen muss. Dort trifft er auf seinen alten Kumpel Kai – worauf die Dinge ihren

Lauf nehmen. Bald ist nichts mehr, wie es vorher war. Eine chaotische und sympathische Cannabis Komödie, die sich lohnt.


THC UND CBD BEI PSYCHISCHEN ERKRANKUNGEN von Dr. Franjo Grotenhermen

Seit einigen Jahren gibt es verstärkt Hinweise, dass sowohl THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) als auch CBD (Cannabidiol) und damit entsprechende THC-reiche oder CBD-reiche Cannabispräparate bei einer Anzahl psychischer Erkrankungen therapeutisch genutzt werden können. THC könnte hilfreich bei Depressionen, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung), posttraumatischer Belastungsstörung und Zwangsstörungen sein. Das nicht berauschend wirkende CBD hemmt einige psychische THC-Wirkungen, darunter die berauschende Wirkung. Es wirkt Angst lösend, antidepressiv und antipsychotisch. Sowohl THC als auch CBD wirken in einigen Fällen Schlaf fördernd. Diese Eigen-

schaft scheint jedoch sehr variabel zu sein. Es gibt auch eine Untersuchung, nach der CBD die Wachheit förderte.

THC BEI DEPRESSIONEN

Es gibt heute deutliche Hinweise darauf, dass sowohl THC-reiche Cannabisprodukte als auch CBD antidepressive Eigenschaften besitzen. In einer Umfrage aus den USA aus dem Jahr 2015 mit 1131 Teilnehmern, die Cannabis für medizinische Zwecke einnahmen, waren die am häufigsten genannten Gründe für dessen Verwendung Schmerzen, Angst, Depressionen, Kopfschmerzen und Arthritis. Seit Jahren waren in verschiedenen Tiermodellen

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für Depressionen die antidepressiven Eigenschaften von THC demonstriert worden. In klinischen Studien zur Untersuchung therapeutischer Cannabiswirkungen auf belastende körperliche Erkrankungen wurde als Nebeneffekt wiederholt die stimmungsaufhellende Wirkung von THC beschrieben.

CBD BEI DEPRESSIONEN

In jüngerer Zeit wird in Artikeln über Laboruntersuchungen vermehrt auf schnell einsetzende, antidepressive Eigenschaften von CBD aufmerksam gemacht. So heißt es in einem Beitrag von Wissenschaftlern der Universität von Cantabria (Spanien) aus dem Jahr 2006 : „CBD könnte ein neues, schnell wirkendes Medikament darstellen, indem es sowohl serotonerge als auch glutamaterge kortikale Signalwege durch einen 5-HT1A-Rezeptor abhängigen Mechanismus verstärkt“. Das wird von vielen Patienten bestätigt. Allerdings gibt es noch keine klinischen Studien oder veröffentlichte Fallberichte zu diesem Thema.

T HC BEI POST T R AUM AT ISCH ER BEL ASTUNGSSTÖRUNG

Als PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) werden charakteristische Symptome nach schweren traumatischen Erlebnissen bezeichnet, beispielsweise eine direkte persönliche

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Erfahrung eines Ereignisses mit tatsächlichem Tod oder Todesdrohung, mit einer schweren Verletzung oder einer anderen Bedrohung der körperlichen Integrität, wie beispielsweise bei sexuellem Missbrauch in der Kindheit oder durch Kriegserlebnisse. Häufige Symptome sind Albträume, Schlafstörungen und Flashbacks. Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung ist in vielen Ländern noch weitgehend unbekannt. Aus Deutschland liegt ein 2012 in einer Fachzeitschrift veröffentlichter Fallbericht aus der Medizinischen Hochschule Hannover vor. Darin wird ein Patient, der in der Kindheit jahrelang missbraucht worden war, vorgestellt, bei dem sich starke unkontrollierte Flashbacks, Panikattacken und Selbstverletzungen infolge einer schweren PTBS durch eine Selbsttherapie mit Cannabisprodukten deutlich verbesserten. Die Behandlung mit THC bewirkte in einer Studie an der hebräischen Universität in Jerusalem (Israel) mit 10 Patienten eine signifikante Verbesserung der allgemeinen Symptomstärke, Schlafqualität, Häufigkeit von Albträumen und Symptomen einer verstärkten nervlichen Anspannung. In einer offenen klinischen Studie aus Kanada mit 10 männlichen Soldaten, die an einer behandlungsresistenten PTBS litten, fanden Wissenschaftler, dass der THC-Abkömmling Nabilon "eine signifi-


kante Linderung für Militärpersonal mit PTBS bewirkt hatte, was andeutet, dass es vielversprechend als eine klinisch relevante Behandlung für Patienten mit Albträumen und einer Anamnese mit fehlendem Ansprechen auf traditionelle Behandlungsverfahren ist“.

Bei der Psychedelischen Wissenschaftskonferenz vom 19. bis 24. April 2017 in San Francisco wurde eine große Fallserie von 136 Patienten präsentiert, die zeigt, dass CBD selbst in geringen Dosen von 40 bis 50 mg nützlich bei der Behandlung von Angst sein könnte.

CBD BEI A NGSTSTÖRUNGEN

T HC BEI A DHS (AU FMER KSA M-

Eine Anzahl von Fallberichten und Studien zeigt, dass CBD Ängste reduzieren kann. In einer Studie aus dem Jahr 2017 von der Universität von Sao Paulo in Brasilien reduzierte die Gabe von CBD die Angst bei gesunden Personen in einer dosisabhängigen Art und Weise. Die subjektive Angst wurde mit 300 mg CBD, jedoch nicht mit 100 und 900 mg CBD in einer ängstigenden Situation (Test für öffentliches Reden) reduziert. Die mittlere Dosis war also am wirksamsten. Die gleichen Wissenschaftler aus Brasilien untersuchten die Wirkung von CBD auf Patienten mit generalisierter sozialer Angststörung in einem Test, bei dem das Sprechen in einer öffentlichen Situation simuliert wurde. Drei Gruppen wurden verglichen: 12 gesunde Probanden als Kontrollgruppe ohne Medikation; 12 Patienten mit einer Angststörung, die eine Einzeldosis CBD (600mg) erhielten und 12 Patienten, die ein Placebo erhielten. Die vorherige Behandlung mit CBD verringerte signifikant die Angst, geistige Einschränkungen und das Unbehagen während der Rede. CBD reduzierte auch die psychische Anspannung vor der Rede.

K E I T S D E F I Z I T-/ H Y P E R A K T I V I TÄTSSTÖRU NG)

Nach chronischen Schmerzen zählt die ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) des Erwachsenenalters neben einigen anderen Erkrankungen wie Multiple Sklerose zu den häufigsten medizinischen Nutzungen von Cannabis in Deutschland. Zur Therapie der Hyperaktivität bzw. der Impulskontrollstörung bei Erwachsenen gibt es nur zwei zugelassene Substanzen (Methylphenidat und Atomoxetin). Diese Substanzen werden von vielen Betroffenen allerdings nicht gut vertragen. Eine Anzahl von Patienten mit ADHS hat festgestellt, dass Cannabis bei ihnen die Konzentration, den Schlaf und die Impulsivität verbessert. Bisher gibt es nur eine kleine placebokontrollierte Studie mit 30 Erwachsenen mit ADHS aus dem Jahr 2017, die von Forschern am Kings-College in London durchgeführt wurde. Die Teilnehmer erhielten zufällig verteilt entweder einen Cannabis Extrakt oder ein Placebo. Cannabis war mit einer signifikanten Verbesserung der Hyperaktivität und Impulsivität ver-

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bunden, sowie mit einem Trend zu einer Verbesserung der Aufmerksamkeit und emotionalen Labilität. Die Forscher schrieben, dass „Erwachsene mit ADHS eine Untergruppe von Personen darstellen könnte, die nach Cannabiskonsum eine Reduzierung der Symptome und keine kognitiven Beeinträchtigungen erlebt“. Gegenwärtig ist eine große Studie geplant.

T HC BE I Z WA NGSS TÖRU NG E N U N D Z WA NGS G E DA N K E N

Ärzte des Berliner Universitätskrankenhauses Charité berichteten 2008 in einem Beitrag für eine psychiatrische Fachzeitschrift von zwei Patienten, die an Zwangsstörungen litten und in der Klinik erfolgreich mit oralem THC behandelt worden waren. Beide hatten in wochenlangen Therapieversuchen nicht oder nicht ausreichend auf andere verfügbare Medikamente angesprochen. Zwangsstörungen sind Angststörungen, die durch belastende Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen gekennzeichnet sind. Die Gedanken und Handlungen, wie beispielsweise Waschzwang werden von den Betroffenen zwar als quälend empfunden, müssen aber dennoch umgesetzt werden. Bei Zwangsgedanken geht es meistens um angstvolle Gedanken und Überzeugungen, wie jemandem zu schaden, in eine peinliche Situation zu geraten oder ein Unheil anzurichten. Zwangshandlungen werden gegen oder

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ohne den Willen des Betroffenen ausgeführt. Sie müssen allerdings ausgeführt werden, da bei einer Unterlassung massive Ängste auftreten. Zu den Zwangshandlungen zählen beispielsweise der Waschzwang (Reinlichkeitszwang) oder die ständige Überprüfung von bestimmten Dingen wie Herdplatten oder Türschlössern (Kontrollzwang). Eine spezielle Form der Zwangsstörung stellt die Trichotillomanie dar, die durch den Zwang, sich die eigenen Haare herauszureißen, charakterisiert ist, was zu einem merklichen Haarverlust, psychischer Belastung und sozialen Beeinträchtigungen führt. Im Jahr 2011 veröffentlichten Psychiater der Universität von Minnesota in Minneapolis (USA) Ergebnisse einer offenen klinischen Studie mit 14 Frauen, die mit THC behandelt worden waren. Neun der Teilnehmerinnen sprachen auf die Behandlung an, mit einer deutlichen Reduzierung der Werte auf einer Skala, die die Stärke der Trichotillomanie-Symptome misst. Die mittlere wirksame Dosis lag bei 11,6 mg THC täglich. Die Autoren folgerten, dass „eine pharmakologische Modulierung des Cannabinoidsystems nützlich bei der Behandlung einer Anzahl von Zwangsstörungen sein könnte“.

C BD BEI PSYC HOSE N

Die erste kontrollierte klinische Studie zum Einsatz von CBD zur Behandlung der Schizophrenie wurde an der Univer-


sität Köln mit 42 Patienten mit akuter Schizophrenie durchgeführt und im Jahr 2012 veröffentlicht. Sie zeigte, dass CBD die psychotischen Symptome im Vergleich zum Ausgangszustand deutlich reduziert. In einer Doppelblindstudie erhielt die Hälfte der Patienten vier Wochen lang täglich 800 mg orales CBD und die andere Hälfte das Standardmedikament Amisulprid, ein sehr wirksames Medikament gegen Psychosen. Beide Behandlungsmethoden waren sicher und führten zu einer deutlichen Besserung, aber CBD zeigte erheblich weniger Nebenwirkungen als Amisulprid. Nach einer Pressemitteilung des Herstellers GW Pharmaceuticals vom 15. September 2015 wirkte ein CBD-Extrakt bei schizophrenen Patienten, die zuvor nicht ausreichend auf antipsychotische Medikamente angesprochen hatten. In dieser Studie mit 88 Patienten behielten die Patienten die bisherige antipsychotische Medikation bei und erhielten zusätzlich CBD oder ein Placebo. CBD war dem Placebo bei wichtigen Krankheitsaspekten konsistent überlegen. Der Anteil der auf die Therapie mit CBD Ansprechenden war nahezu dreimal so groß wie bei Teilnehmern mit dem Placebo. Es gab keine starken Nebenwirkungen und die Gesamtzahl der Nebenwirkungen ähnelte der des Placebos.

SCHLUSSFOLGERUNG

Auch heute wird weiterhin darüber diskutiert, ob und in welchem Ausmaß

Cannabis Psychosen auslösen kann, ob dies sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene gilt, und ob ein erhöhtes Risiko nur für genetisch oder anderweitig vorbelastete Personen existiert. Auch Depressionen und Angststörungen werden zum Teil ursächlich mit Cannabiskonsum in Verbindung gebracht. In vielen Studien wird darauf hingewiesen, dass eine ADHS das Risiko für Cannabismissbrauch und Cannabisabhängigkeit erhöhen könne. Häufig ist es allerdings vermutlich so, dass Patienten mit ADHS Cannabis zur Selbsttherapie nutzen. Seit einigen Jahren wird durch Studien und Erfahrungsberichte immer deutlicher, dass sowohl THC als auch CBD nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen gute Dienste leisten können. Das war vor 20 Jahren noch ein Tabuthema. Zum Teil können durch die Verwendung von Cannabisprodukten mehrere Symptome gleichzeitig behandelt werden, wie beispielsweise Depressionen, Ängste und Schlafstörungen. Hinsichtlich der Wahl der Konzentrationen von THC und CBD kann man sich an den Symptomen orientieren. So kann bei einer ADHS, bei der gleichzeitig auch starke Ängste oder Depressionen bestehen, eine Sorte ausgewählt werden, die sowohl THC als auch hohe CBD-Anteile besitzt. Oft kann erst durch ein längeres Ausprobieren die optimale Sorte bzw. das optimale Präparat ermittelt werden.

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DIE IDEALE PLANTAGE FÜR DEN BIO-INDOOR-ANBAU Warum eine gut geplante Anlage und die richtige Ausstattung einem viel Ärger ersparen können von Alice Legit

Biologisches Cannabis, ganz ohne Pestizide – hört sich toll an, doch wie soll das gehen? Schließlich wird im Pflanzenbau nicht grundlos zu solchen "Hilfsmitteln" gegriffen. Wir sind also zunächst bei den Fragen: Warum setzt man überhaupt Fungizide (gegen Pilze), Insektizide (gegen Insekten), und andere sogenannte "Pflanzenschutzmittel" ein und gibt es Alternativen?

im geschützten Anbau (z.B. im Glashaus). Der Grundgedanke ist, schädliche Einflüsse auf die zu beerntenden Pflanzen zu minimieren, indem man alle Schadorganismen (Insekten, Pilze) abtötet. Heute weiß man jedoch auch um die Auswirkungen von Pestiziden auf Umwelt und Gesundheit, weshalb zunehmend mehr Menschen wieder Wert auf biologisch Produziertes legen. Der grundlegende Unterschied der beiden Arbeitsmethoden: Im biologischen Anbau erkennt man die Umwelt als zusammenhängendes und voneinander abhänGrundsätzlich dient der Einsatz giges System, indem man am von Pestiziden und Co natürlich besten in Kooperationen mit der Erntemaximierung, dies gilt der Natur arbeitet. Wohingesowohl im Freiland- wie auch gen im konventionellen Anbau

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meistens nur Symptome behandelt werden, anstatt der Problemursachen. Pflanzen sind dann besonders gesund und ertragreich, wenn sie über eine robuste Genetik verfügen, und unter – der Genetik entsprechend – möglichst idealen Standortbedingungen in einer intakten Umwelt gedeihen können. Statt Erntemaximierung durch prophylaktischen Pestizideinsatz, will man im biologischen Anbau mittels standortgerechter Saatgutauswahl, sowie (wo möglich) Adaptierung der Umweltbedingungen ein Umfeld schaffen, indem Pilze und Schädlinge von Beginn an nur wenige Chancen haben. Denn: Je geschwächter eine Pflanze ist, umso eher wird sie zum Ziel von Schädlingen – je gesünder eine Pflanze ist, desto widerstandsfähiger ist sie auch.

ABLUFTSYSTEM GU T ER K ENN BA R: DIE R AUMV EN TIL ATOR EN SIN D SO M O N T I E R T, DA S S D I E H E I S S E L U F T U N T E R D E N L A M PEN V ER BL ASEN W IR D. DIR EK T UN T ER DEM ZELT DACH W UR DE DAS A BLUFTSYSTEM, INK L . A KTIV KOHLEFIL-

WAS BEDEUTET DIES FÜR DEN INDOOR-ANBAU VON CANNABIS? Die Grundprinzipien sind ganz einfach und gelten sowohl für den überdachten Anbau von Zierpflanzen, wie auch von Gemüse oder Genusspflanzen wie Hanf: je besser man die künstlich erzeugten Umweltbedingungen im Griff hat, je idealer man also den Standort an die bevorzugten Bedingungen der Pflanzen anpassen kann, desto gesünder ist die Kultur, und

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T ER AUFGEH A NGEN.


desto weniger wird man Probleme mit den Schädlingen haben. Hohe Temperaturen; und/oder eine hohe Luftfeuchtigkeit; wenig Luftzirkulation; sowie alte, abgestorbene Blätter, Erdreste und anderer Unrat, der in einer Anlage so anfällt und liegen gelassen wird, bilden jedoch einen hervorragenden Lebensraum für Schadinsekten und schädliche Pilze. Unser Ziel ist daher immer eine wohltemperierte, luftdurchströmte, saubere Plantage zu pflegen. Das bedeutet:

Idealtemperatur tagsüber: 22-24,5°C Idealtemperatur nachts: 18-20°C Minimaltemperatur: 16°C Maximaltemperatur: 26°C Ideale Temperaturschwankung Tag/Nacht: 2-4°C Maximale Temperaturschwankung Tag/Nacht: 11°C Ideale Luftfeuchtigkeit: 40-60% Luftaustausch des gesamten Raumvolumens sollte innerhalb von 5 Minuten möglich sein.

Das A und O ist also in jedem Fall die Plantage und ihre Ausstattung an sich, denn eine gut funktionierende Anlage erleichtert den Bio-Anbau ungemein. Jede Arbeitsminute, jeder Gedanke, jeder in Qualität investierte Euro, der vor Inbetriebnahme in die Anlage fließt, erspart einem – meiner Erfahrung nach – im Laufe des Betriebs das Doppelte und Dreifache an Ärger und Mühsal. Für eine funktionierende Anlage braucht man im Groben einen passenden Platz; ein Belüftungssystem; einen Wasserzugang; und eine geeignete Beleuchtung.

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LAMPEN DIESES MODELL VERBINDET REFLEKTIERENDEN LAMPENSCHIR M MIT HEISSLUFTA BSAUGUNG. BESON DERS PRAKTISCH:

DAS

GLAS

KANN

ZWECKS

REINIGUNG

ODER IM WINTER (WENN DIE LAMPEN ALS HEIZUNG DI E N E N) E I N FAC H A BMO N T I E R T W E R D E N .

DER STANDORT DER ANLAGE UND DIE BELÜFTUNG Zu allererst stellt sich die Grundsatzfrage: wohin mit der Anlage? Unabhängig davon, ob Sie in einem Zelt, oder einem ganzen Raum arbeiten möchten,

sollte der Standort nicht nur unauffällig sein, sondern gleich dazu beitragen, das Raumklima zu verbessern. So sind z.B. Keller (insofern diese nicht feucht sind) den im Sommer meist heißen und stickigen Dachböden vorzuziehen. Außerdem sollte die Plantage innen

R AUM W ER IN EINEM UNGEFLIEST EN R AUM OHNE BODENA B F L US S A R B E I T E T, K A N N D U R C H H I N T E R L Ü F T E T E FO L I E A N D E N WÄ N D E N U N D G RO S S E N AU F FA N G TA S SEN UNTER DEN PFL A NZEN DIE PL A NTAGE LEICHT ER SAU BER H A LT EN, H AT W ENIGER PROBL EME MIT BODEN K Ä LT E UN D ER HÖH T DIE LICH TAUSBEU T E .


R AUMVENT EIN STETIGER LUFTZUG STÄ R KT DIE STÄ NGEL DER PFLANZEN UND SCHAFFT EINE SCHÄDLINGSUNFREUNDLICHE UMGEBUNG.

so eingerichtet werden, dass man alle Oberflächen (Boden und Wände) leicht reinigen kann – ob sie einen ganzen Raum ausfließen, mit hinterlüfteter Folie beziehen, oder ein Zelt aufstellen, bleibt dabei ganz Ihnen überlassen. Erfahrungsgemäß erleichtert auch ein integrierter Abfluss das Sauberhalten der Plantage ungemein – dieser Luxus steht einem meistens jedoch nicht zur Verfügung. In diesem Fall ist es von Vorteil die Pflanzen so aufzustellen, dass man noch darunter auswischen kann (z.B. indem man sie auf eine Palette stellt). Selbstverständlich muss die Örtlichkeit über ausreichend abgesicherte Stromanschlüsse verfügen. Häufig vergessen wird jedoch eine passende Möglichkeit, die Zu- und Abluft ein, bzw. wieder auszuleiten. Dabei kann man durch die intelligente Planung des Belüftungssys-

tems bereits einiges für das Raumklima tun. Ich empfehle jedem eine separate Frischluftventilation, da diese die Temperaturregulierung in der Anlage erleichtert. Es lohnt sich, die Zuluft von einem bereits vortemperierten Platz abzuziehen (z.B. aus einem anderen Kellerraum; einer eher dunklen, windgeschützten Hausecke; etc.). Auch sollte die Abluft entfernt von jenem Ort ausgeleitete werden, von dem die Frischluft angezogen wird – im Idealfall natürlich möglichst unauffällig und möglichst weit oben. Die Verwendung eines Aktivkohlefilters zwecks Geruchsbereinigung ist obligatorisch, solange der Cannabisanbau für den Eigenbedarf nicht legalisiert wurde. Besonders empfehlenswert: Die Investition in eine Steuerungsanlage für das Ventilationssystem, inklusive Temperaturfühler. Außerdem sollte man daran denken, das Frischluftrohr mit einem Insekten-

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gitter abzudichten, um ein Eindringen von Schadinsekten von außen zu verhindern! Zu- und Abluft sind jedoch nur ein Teil des Belüftungssystems. Von besonderer Bedeutung ist außerdem eine ausreichende Luftzirkulation mittels (Stand-) Ventilatoren. Diese bringt mehrere Vorteile mit sich: 1. Die ständige Luftbewegung regt die Pflanzen zu einem kräftigeren Stängelwachstum an, wodurch sie das Gewicht der (hoffentlich) großen und prächtigen Cannabisblüten besser tragen können. Und 2. reagieren viele Schädlinge (wie z.B. Spinnmilben) negativ auf ständigen Luftzug. In diesem Zusammenhang noch ein kurzer Ratschlag: Konzipieren Sie Ihre Anlage so geräumig, wie in Ihrem Fall möglich! Je mehr Platz Sie haben, desto besser

kann die Luft zirkulieren. Außerdem werden Sie wesentlich mehr Freude, Zeit und Arbeit in Ihre Plantage stecken, wenn Sie sich dort auch bewegen können, ohne jedes Mal an eine Pflanze zu stoßen. Installieren Sie also z.B. in einem 4er-Zelt nur 3 Lampen, lässt es sich darin wesentlich angenehmer arbeiten, die Luft kann besser zirkulieren und die Pflanzen haben etwas mehr Platz. UND WAS IST AN WASSER UND LICHT BIO? Was nun in der Anlage noch fehlt, ist natürlich Licht und Wasser. Ein ortsnaher Wasseranschluss erleichtert das Gießen ungemein, ich empfehle jedoch trotzdem jeden das Gießwasser in einem großen Regenfass o.ä. zwischenzulagern. Dies hat zweierlei Gründe: 1. Kann so das Wasser Raum-

Z E LT Z E LT E H A BE N DE N VORT E I L , DA SS I H R E WÄ N DE DA S L IC H T SE H R GU T R E F L E K T I E R E N U N D DI E OBE RF L ÄC H E N L E IC H T Z U R E I N IG E N S I N D. J E D O C H S A M M E LT S IC H I N D E N Z E LT FA LT E N U N D - E C K E N L E IC H T DR ECK A N U N D DIE BODEN FOLIE IST SEH R EMPFIN DLICH – AUCH HIER Z A H LT SICH QUA LITÄT AUS!


ZULUFTVENT VOR DEM ZU LU F T ROH R W U R DE EIN R AUM V EN T IL AT O R M O N T I E R T, S O DA S S D I E F R I S C H L U F T B E S S E R I M R AUM V ERT EILT W IR D.

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temperatur annehmen und man vermeidet eine Unterkühlung der Wurzeln. Und 2. haben so im Wasser enthaltene Stoffe Zeit, sich abzusetzen (wie z.B. Kalk), oder auszudampfen (wie z.B. Chlor). Wer die Möglichkeit hat und seinen Pflanzen einen extra Luxus gönnen möchte, dem empfehle ich das Vergießen von gesammeltem Regenwasser! Im Bezug auf das Licht ist natürlich nichts biologischer und ökologischer als der Outdoor-, bzw. (zumindest auch zum Teil) der Anbau im Glashaus – keine Frage. Wer eine solche Möglichkeit nicht hat, bzw. das eventuell etwas höhere Risiko des Entdecktwerdens nicht in Kauf nehmen möchte, muss auf künstliche Beleuchtung zurückgreifen. Die richtige Wahl des Leuchtmittels, sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Reflektoren füllt ganze Kapitel, da-

her sei an dieser Stelle nur auf folgende Punkte hingewiesen: Die Lampen sollten jedenfalls höhenverstellbar aufgehängt werden, sodass zwischen Lichtquelle und Pflanzen immer ein relativ konstanter Abstand von etwa 40-50cm gehalten werden kann. Mit der Installation von sogenannten Cool-Tubes, oder ähnlichen Systemen wie z.B. Spudnik sind zwar zunächst einige Kosten verbunden, da sie jedoch die heiße Luft direkt von den Lampen absaugen und so einen sehr starken Kühleffekt haben, hat man diese durch den gesteigerten Ertrag in den Sommermonaten rasch wieder erwirtschaftet. Doch gerade bei der Beleuchtung gibt es auch einige Möglichkeiten, ökologisch, bzw. umweltschonend zu arbeiten:

Geben Sie Lampen und ähnlichen Produkten "Made in Europe" den Vorzug. Tauschen Sie Lampen erst dann aus, wenn sie wirklich kaputt sind, und entsorgen Sie diese fachgerecht (eventuell Sondermüll!). Verwenden Sie die Vorschaltgeräte, wie auch die Lampen fachgerecht (auskühlen lassen!) Wechseln Sie zu einem Ökostrom-Anbieter! Mit kaum einer Maßnahme können Sie so viel CO2 sparen: Im Vergleich verursacht eine Plantage, die mit konventionellem Strom läuft, mehr als 10-mal so viel CO2 wie eine vergleichbare Anlage mit Ökostrom. Die LED-Technologie ist mit Sicherheit die ökologische Alternative zur konventionellen Beleuchtung von Cannabis der Zukunft, im Moment jedoch kann das Preis-Leistungs-Verhältnis (meiner Meinung nach) noch nicht überzeugen.

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Das Thema Plantage und die dazugehörige Ausrüstung ist offensichtlich sehr umfangreich – und sollte Schwerpunkt eines jeden Growers sein, gleichgültig ob konventionell, oder biologisch gearbeitet wird. Genauere Ausführungen zum Thema, sowie zahlreiche weitere Tipps und Co finden Sie in meinem Buch "Bio-Grow", erschienen im Nachtschattenverlag.

In der nächsten Folge dieser Bio-Cannabis-Reihe dreht sich dann alles um das Thema Bio-Pflanzen, Samen und Stecklinge.

Bio-Grow Die gesammelten Inhalte finden Sie im Buch "BioGrow" von Alice Legit. erhältlich im Nachtschatten Verlag

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FIBROMYALGIE MEHR ALS NUR EINBILDUNG von Sinisa Katanic

Die Fibromyalgie ist seit Jahrzehnten weltweit als Erkrankung anerkannt. 1994 wurde sie in die offizielle Krankheitenliste (ICD-10-Schlüssel) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgenommen.

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Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen, die von Schlafstörungen, starker Müdigkeit und Erschöpfungszuständen begleitet werden. Hinzu kommen zahlreiche Neben-


symptome wie Schwellungsgefühle in den Händen und Füßen, Ängstlichkeit und Depressionen.

DAS KRANKHEITSBILD Fibromyalgie ist eine Beschwerde mit bisher noch unbekannten Ursachen. Die krankheitstypischen Symptome beeinträchtigen die betroffenen Personen allerdings in hohem Maße. Aufgrund ihrer mangelnden Ätiopathogenese sowie fehlender wirksamer Behandlungsmethoden, hat es lange gedauert, bis die Schulmedizin die Fibromyalgie als Krankheit anerkannt hat. Man geht davon aus, dass die Fibromyalgie neuro-

pathische Ursachen hat, also auf eine Störung des Nervensystems zurückzuführen ist. Fibromyalgie zeichnet sich durch Muskelspastiken, Angespanntheit und Schlafstörungen aus. Es gibt unterhalb von angespannten Muskeln Punkte, die Schmerzen in anderen Körperregionen verursachen, wenn sie gedrückt werden. Das bedeutet, dass es besonders nachts wahrscheinlich ist, dass Muskelspastiken ausgelöst werden. Es bestehen unterschiedliche Theorien über die Gründe dieser Krankheit. Heutzutage wird allgemein angenommen, dass es sich um eine Krankheit organischen Ursprungs mit bekannten körper-

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lichen Ursachen handelt. Allerdings wurden bisher keine klinischen Marker gefunden, die als Grundlage für eine Diagnose dienen könnten. Die Diagnose wird ausschließlich aufgrund der klinischen Erscheinungsformen gestellt, von denen die Patienten berichten. Die Erklärungsansätze erstrecken sich von einer Dysregulation der Neurotransmittersysteme (hauptsächlich der Botenstoffe Dopamin und Serotonin) bis zu einer Störung der physiologischen Stressregulierungsmechanismen (im medizinischen Fachjargon bekannt als Stressachse Hypothalamus–Hypophyse–Nebenniere). Andere Theorien erklären die Symptome mit einer Störung des Immunsystems.

BEHANDLUNG MIT CANNABIS Welche der Hypothesen korrekt ist, konnte noch nicht nachgewiesen werden, aber die Behandlung mit Cannabis würde in jedem Fall Auswirkungen auf das Krankheitsbild haben. Das endogene Cannabinoid-System hat nachgewiesenermaßen Einfluss auf physiologische Funktionen, wie unter anderem die Regulierung der dopaminergen und serotonergen Mechanismen sowie die Regulierung der physiologischen Stressreaktion. Darüber hinaus verfügt das Immunsystem über zahlreiche CB2-Rezeptoren und wird aus diesem Grund stark von sowohl endogenen als auch von exogenen Cannabinoiden beeinflusst. Eines der Hauptsymptome der Fibromyalgie ist eine extrem niedrige Schmerzschwelle. Das individuelle Schmerzempfinden wird unter anderem von den drei oben erwähnten physio-


logischen Prozessen gesteuert. Aus diesen Gründen erscheint es schlüssig, eine Cannabinoid-Therapie der Fibromyalgie unabhängig von ihren Ursachen in Betracht zu ziehen. Das gilt besonders, da auch andere Krankheiten, die aufgrund von Immunstörungen neuropathische Schmerzen verursachen, wie beispielsweise Multiple Sklerose, mit Cannabinoiden behandelt werden. Tatsächlich gibt es eine große Vielfalt klinisch-funktioneller Störungen, für die bis zum heutigen Tag noch keine deutliche medizinische Erklärung gefunden werden konnte und bei denen sich die Behandlung mit Cannabis bei einigen Patienten als sinnvoll erwiesen hat. Dazu gehört neben der Migräne und dem Reizdarmsyndrom auch die Fibromyalgie.

WIE WIRKT CANNABIS IM KÖRPER? Das Endocannabinoid-System ist über den gesamten menschlichen Körper verteilt und nimmt dementsprechend Einfluss auf diverse Körperfunktionen, z.B. Stimmung, Schlaf, Immunsystem, Appetit, Schmerzempfinden und das Gedächtnis. Die vielen verschiedenen Cannabinoide, die in Cannabis vorkommen, aktivieren die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems und sorgen dadurch dafür, dass verschiedene Prozesse im Körper vonstattengehen. Es sind bis jetzt 2 verschiedene Cannabinoidrezeptoren beschrieben worden. Der Erste ist der CB1-Rezeptor, welcher sich im gesamten Nervensystem befindet, sowie in bestimmten Organen und Gewebearten, wie etwa dem Herzen oder der Milz. Der Zweite ist der CB2-Rezeptor, der hauptsächlich auf Zellen des Immunsystems

und Zellen, die beim Knochenauf- und -abbau involviert sind, lokalisiert ist. Die genaue Wirkung des CB2-Rezepors, bis auf, dass er Schmerzlinderung hervorruft, ist momentan noch unklar. Wir fangen gerade erst an zu verstehen, inwiefern ein Mangel an endogenen Cannabinoiden mit diversen Symptomen einhergeht, z.B. Muskelverspannungen, chronische Schmerzen, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Darm- und Blasenprobleme, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen. Die Cannabinoide in Cannabis ersetzen die körpereigenen und gleichen den Mangel wieder aus. Dementsprechend hilft es auch darauf begründete Symptome zu bekämpfen und könnte gerade nachts helfen, sowohl das Einschlafen zu erleichtern, als auch die anderen Symptome zu lindern.

STUDIEN UND AUSBLICK Eine Krankheit, die alle oben genannten Symptome mit einschließt, ist eben Fibromyalgie. Seit Jahren sind die Ursachen unbekannt, jetzt hält man für möglich, dass diese vielleicht beim Endocannabinoid-System zu suchen sind. "Ein Defizit der Cannabinoid-Level könnte die Hauptursache von vielen Zuständen sein, bei denen Cannabis Linderung verschafft", meint Ethan Russo, leitender Berater von GW Pharmaceuticals. Er beschreibt in seiner Abhandlung über klinischen Endocannabinoid-Mangel, wie endogene Cannabinoide dafür sorgen, dass das Gehirn mit bestimmten Körperregionen kommunizieren kann und so bestimmte Funktionen in Gang gesetzt werden. Wenn also ein Mangel herrscht, kann dieser dafür sorgen, dass diese Kommunikation nicht oder nur unzureichend besteht. Das kör-

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pereigene Cannabinoid heißt Anandamid und es reduziert Überempfindlichkeit. Wenn THC in den Körper gelangt, verhält es sich wie Anandamid. Eine von Dr. Mary-Ann Fitzcharles, eine Professorin für Medizin an der McGill Universität, untersuchte in ihrer Studie die medizinischen Vorteile von Cannabinoiden bei 302 Patienten mit Fibromyalgie und 155 weitere mit anderen chronischen Schmerzen. Davon gaben 72% der Teilnehmer an 1g oder weniger pro Tag zu benötigen, um eine deutliche Linderung ihrer Symptome zu spüren. Das steht ganz im Gegensatz zu den Zahlen der üblichen Therapiemethoden, welche meist nur eine Erfolgsrate von 8-10% erreichen. Das bedeutet, es gibt eine möglicherweise gesündere und günstigere Alternative für eine Kombinationsmedikation mit Opioiden oder einen

potenziellen Ersatz für diese. An Labormäusen wurde die Wirksamkeit von dem nicht psychoaktiven CBD bei Multipler Sklerose bestätigt und seitdem wird es als Medikament gegen Spastiken und Schmerzerkrankungen diskutiert, was Fibromyalgie auch einschließt. Cannabis ist, was mögliche, sichere, günstige und effektive Methoden angeht, an vorderster Front. Momentan bestehen die Daten von Cannabis als Medikament bei Fibromyalgie nur aus Erfahrungen. Dennoch sind die Daten vielversprechend und es wird in Zukunft ausführlichere Studien geben.


Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/jz2

CANNABIS-CENTRIC

ENTOURAGE SYSTEM von Dr. Jokūbas Žiburkus, PhD aka Dr. Z | canntelligence

“Indian hemp is not a poison. This statement is made, just here, because the writer thinks a fear of its toxic power is one reason why this drug is not more largely used. This mistaken idea lessens its value, because it is not pushed to the point of securing a full therapeutic effect. This is a fact.” Dr. J. B. Mattison, MD, 1891 from ‘The St. Louis Medical and Surgical Journal’.

The cannabis markets continue to burgeon around the globe with the cannabis laws rapidly changing at the same time. Some of the largest economies in the world, like Germany, California and Canada (to name a few) have legalized medical cannabis. Canada and California are about to legalize adult-use of cannabis as well. Simultaneously, cannabis dispensaries are opening and different cannabis companies and brands are being created at near exponential rates, potentially sur-

passing the Dotcom Boom. Some advanced companies are standardizing their plant genetics and product lines, some are additionally investing in technological advancements as well as in scientific and clinical research. At the same time the cannabis market is highly fragmented because of the disparity in national and international laws and standards. The fragmented cannabis market continues to be a source of concern for con-

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sumers and prolongs the stigmatization of this plant. A void of proper multilevel education and training resources serves as an additional disruption in the growth of legal medical cannabis patients. Consumers, local dispensaries and healthcare practitioners carry the burden of deciphering various products in the marketplace, while hoping they consistently meet regulatory and product standards. Local jurisdictions have caught up and are beginning to regulate and set certain standards for pesticides for cannabis grows and cannabinoid concentrations in consumer products. However, when these standards like concentration of cannabinoids or THC for example allow for Âą15-30% variability, this leaves a loophole for tight quality controls, putting the burden of decoding the

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safety and proper dosage of the cannabis products on the patients and their healthcare providers. Legal cannabis market fragmentation, coupled with a lack of readily available and relevant educational resources, make healthcare practitioners reluctant to recommend legal medical cannabis to their patients. Such bottleneck exists in Germany and is due in large part to a fast developing market and deficiency in knowledge of the endocannabinoid system, the effects of cannabinoids and terpenes on the human body, contra-interactions of cannabis compounds with already existing medications and supplements and the composition and methods of use of available medical cannabis preparations. The US and Canada also experience similar problems. For example, in the US,


this bottleneck is further complicated because healthcare practitioners can only recommend medical cannabis but not prescribe it, as that violates US federal laws. Therefore, medical cannabis for healthcare professionals is a paradigm shift from the pharmaceutical system in which they were trained. Much needed accredited professional education, patient safety and usage tools will certainly facilitate this transformation and lead to the most therapeutically effective cannabis products. While most of the industry is scrambling to establish itself and build exponential value ‘early on’, efficacy and safety of cannabis products at large remain significantly underdeveloped. The marketplace also often forgets that cannabis and its use must be placed within a larger health and wellness model. The focus should be to unlock the complete gamut of therapeutic uses of cannabis and to create the most effective, individualized cannabi-

noid health and wellness system. Thus, a system called the “Cannabis-Centric Entourage System”, when developed, could be useful for a clearer understanding of medical cannabis and its most effective, individualized use. The time for this system is ‘now’, because the time of medical cannabis is ‘now’. To build this entourage system, all of the major players – growers, manufacturers, scientists, patients and clinicians – must pool their intellectual expertise, observations and test results. Below are a few key concepts that need to be considered when developing individualized cannabinoid and medical cannabis treatment system.

I – Endogenous cannabinoid system The endocannabinoid system (ECS) consists of synthesizing enzymes that make endocannabinoid molecules, which bind


to cannabinoid receptors 1 and 2 – CB1 and CB2. CB1 and CB2 receptors are widely distributed in human bodies. Activation of CB1 receptors in the brain causes the psychotropic ‘high’ effect of cannabis. However, CB1 receptors are also highly expressed in other organs, like the heart and the digestive system. CB2 receptors are also present in the brain, but they are more densely expressed in the organs and cells linked to the immune system functions, like the gall bladder. The ECS, consisting of the two endocannabinoids and two receptors (in simple terms), is highly complex, because it is widespread and its components are present throughout very different body cells, organs and systems. As such, the ECS is thought of as the major homeostatic body system, balancing transmission between neurons in the brain, engaging the immune response, and regulating the inflammatory processes. Furthermore, apart from the CB receptors, the endocannabinoids target a number of other receptors that are involved in pain modulation (vanilloid and glycine receptors), nausea, appetite, and mood (serotonin receptors) and cell differentiation as well as lipid metabolism (peroxisome proliferator-activated receptors – PPARs). Thus, further understanding of the endocannabinoid system state and its interactions with other key body systems is very important within the context of individualized therapies.

II – Diversity of cannabis chemovars and acidic cannabinoids The cannabis plant is thought to have

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over 1000 molecules, hundreds of them with known biological activities. The genetic code of cannabis is limited to producing a maximum of 35-40 % of phytocannabinoids. Aromatic terpenes , which give cannabis its distinct and specific smells, can constitute several percentages of the total plant flower mass. Cannabis terpenes are unique in several ways: 1) unlike most herbs, cannabis strains are genetically highly diverse and express distinct terpenes; 2) cannabis is mostly consumed by smoking and vaporization, whereby millions of consumers are inhaling different terpenes; 3) some of the cannabis terpenes and phytocannabinoids have complementary biological activities, allowing them to form functional synergies. During the growth cycle, concentrations of different cannabinoids and terpenes fluctuate. Terpene production increases in response to stress, like a drastic change in temperature or wind. Terpenes protect cannabis from unwanted pests and intruders. Thus, the cannabis plant has its own complex chemical entourage of molecular interactions, some facilitating and synergistic, and others containing detracting biological effects. The chemical output of the cannabis strains are a result of the genetics, growth cycle, grow medium (soil, water (hydroponic) and air (aeroponic)) conditions), or the overall micro or macro environment of the plant and its maturity level. In its natural state, over 90 % of cannabinoids in plants are expressed as acidic cannabinoids, such as THCA, CBDA and CBGA. Acidic cannabinoids, such as THCA are non-intoxicating. By this virtue, the cannabis plant is not intoxicating and


for THCA to decarboxylate into THC, heat is required. Cold or raw cannabis extractions contain acidic cannabinoids, like THCA and CBDA. Acidic cannabinoids are emerging as effective anti-tumorigenic, antiemetic and anxiolytic compounds. When used in combination, acidic and neutral cannabinoids are often more effective therapeutically.

III – Diversity of medical cannabis products Medical cannabis is a paradigm change for consumers and healthcare practitioners. Cannabis is highly prevalent around the world and humanity has a long history with low THC hemp and high THC cannabis and their diverse applications. Medicinally, cannabis is one of the safest psychoactive substances. It is not lethal and it does not serve as a gateway drug. At the same time, the intoxicating property of THC via CB1 receptor in the brain also has many other effects in other parts of the body. Pharmaceutical synthetic THC has been on the market for decades. Pharmaceutical plant-derived cannabinoids (THC and CBD) have been or are currently being introduced into the market. Pharmaceutical preparations are limited and their prescription is narrow, like for example, the treatment of spasticity in multiple sclerosis or nausea in cancer and chemotherapy. Thousands of different medical cannabis products with different ratios of THC, CBD and terpenes are

available to millions of patients. Medical cannabis preparations are made from the plant and plant-derived isolated cannabinoids only. Unfortunately, these products will not have as much clinical evidence to back their use. Yet, at the same time, with the help of their doctors millions of patients have access to many alternative solutions with cannabis products, unlike prescription pharmaceuticals. Luckily, cannabis is a safe drug and cannot lead to death.

IV – Cannabis and human entourage Ultimately, it is the interaction between the human biological systems and the cannabis product composition that determines the most effective treatment. There are many uses of each part of the cannabis plant: from roots to trichome covered flower tops. The overwhelming majority of legal medicinal and adult use markets are focused on THC and, only as of lately, on CBD, terpenes as well as other phytocannabinoids and molecules. Medicinal cannabis markets should be prepared to commercialize other phyto-


cannabinoids apart from THC and CBD. In fact, seasoned distributors and forward looking companies are already showing significant interest and see additional value in rare cannabis strains that are high in CBG (Cannabigerol), CBDV (Cannabidivarin), CBC (Cannabichromene), THCV (Tetrahydrocannabidivarin), other phytocannabinoids and certain terpenes. Likewise, these plant-based cannabinoid isolates also come at a high premium, where CBG can be three times the price of CBD. Consumers will catch on to these new cannabinoids and recognize their distinct benefits over the next couple of years. When speaking of the cannabis entourage effect, the starting point is to understand the most predominant plant components. Almost everyone starts

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by appreciating that cannabis contains a number of major and minor cannabinoids. Major cannabinoid THC is intoxicating and when used irresponsibly or at very high concentrations, it can lead to anxiety and panic attacks and increase the risk of heart arrhythmias and attacks. However, when THC consumption is balanced with CBD and other elements in the plant, CBD, for example, has the ability to reduce anxiety and panic and of taming the negative effects of THC. This happens because CBD affects CB1 receptors in the brain, thus controlling effects of THC on that receptor. In addition, CBD has higher binding affinity to serotonin receptors than to CB receptors and serotonin signaling is crucial for controlling anxiety. In this way, synergistic effects of cannabinoids can affect our


bodies via the same receptor or pathway, or by engaging distinct, complementary body systems.

Start with low concentrations of active ingredients and observe the effects slowly before increasing the doses.

Synergistic entourage interactions also depend on the phytocannabinoid-terpene interactions, because some of the terpenes target CB receptors and other overlapping targets of the cannabinoids. Some entourage of molecules may also act in an antagonistic, or even a negative fashion. Many future observational and clinical studies will delineate how aromatic terpenes, such as limonene, pinene, or geraniol, to mention a few, interact with the cannabinoids to create the most effective, individualized medical cannabis treatments. An individual approach to cannabis products is very important, because cannabinoids and terpenes get metabolized at different rates and each individual’s tone of the endocannabinoid system varies. In this respect, drug-todrug interactions of the existing medications and known cannabis component activity must be carefully evaluated. Thus, healthcare practitioners are guided by this rule when recommending medical cannabis products: “Start low, go slow”.

Finally, all of us have a preferred aromatic entourage in our daily lives. These are the smells and flavors that we surround ourselves with: cosmetic products, fragrances, foods and drinks – lavender or citrus, rose or peppermint. These are not just fragrances, but are smells and tastes that affect our brain, mood and wellbeing. When choosing certain cannabis strains or products, the daily entourage may inform a consumer of the favorable cannabis flavors, represented by the chemical composition of these biologically active ingredients. Certainly, it will take time and a concerted effort to create a user friendly cannabis-centric entourage (health and wellness) system. Until then, education on distinct cannabis components, the cannabis entourage, cannabis product compositions and their uses will enable safe, effective and supervised use of the panacea of medical cannabis products and, simultaneously, lead to the cannabis industry’s success.

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Unter diesem Titel gibt es seit etwa zwei Monaten eine neue Initiative, die eine Änderung des Strafrechts sowie ein Umdenken in der Gesellschaft in Bezug auf Cannabis und Führerschein erwirken will. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es viel zu häufig einen Entzug der Lenkberechtigung als Ersatzstrafe, falls die gefundene Menge zu gering, oder etwa die Beweislast für eine tatsächliche Verurteilung nicht ausreichend ist. Anstatt strafrechtlicher Konsequenzen für die Betroffenen gibt es einen Entzug der Lenkerlaubnis, der fast immer eine medizinische Untersuchung und einen Abstinenznachweis mit sich zieht. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Max Muster fährt mit seinem Auto auf der Straße, als ihn ein Polizist aufhält und ihm sagt, dass sein Auto nach Cannabis rieche, seine Augen komisch aussehen würden. Als Max, der einige Tage zuvor mit seinem besten Kumpel feiern war und ein paar Joints geraucht hat, einen Urintest verweigert, wird er zum Amtsarzt mitgenommen, wo ihm einiges unterstellt - und anschließend Blut abgenommen wird. Max ist schon müde und freut sich, als er gegen Mitternacht endlich nach Hause kommt. Doch einige Wochen später der Schock: Wegen einer geringen Übertretung des Grenzwertes von 1 Nanogramm aktivem THC im Blut wird ihm die Lenkerlaubnis für einen Monat entzogen. Er schaltet einen Anwalt ein, doch im Endeffekt muss er sich der Staatsgewalt beugen und zur MPU (Anm.: eine

Urinuntersuchung beim Amtsarzt, um einen Abstinenznachweis vorweisen zu können), damit er seinen Führerschein letzten Endes behalten darf. Günstig ist das natürlich nicht, aber 1.300 Euro Strafe sind Max lieber, als einen Entzug der Lenkerlaubnis und damit einen Einschnitt in sein Leben hinzunehmen.

Geschichten, die unter die Haut gehen – Weil sie jedem passieren können Im Zuge der Kampagne wurden Erfahrungsberichte von Betroffenen eingeholt, denen eben dies und ähnliches widerfahren ist. Sie berichten über ihre persönlichen Erfahrungen und zeigen dabei immer wieder auf, wie ungerecht diese „Strafe“ ist und wie sehr sie durch den Verlust der Fahrerlaubnis bei ihren sozialen Interaktionen des täglichen Lebens eingeschränkt wurden. Die Botschaft sowohl der Berichte als auch der Kampagne ist daher ganz klar: Cannabis ist normal und niemand sollte eine Strafe fürchten, wenn er nicht beeinträchtigt im Straßenverkehr teilnimmt. Niemand will bekiffte Fahrer auf den Straßen, aber die Grenze, ab wann Cannabis den Fahrer beeinträchtigt, ist willkürlich - und vor allem - viel zu niedrig angesetzt. Wenn man das Gesetz komplett befolgen würde, dürften Gelegenheitskonsumenten erst ein paar Tage nach dem Genuss wieder Auto fahren,

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und Dauerkonsumenten, sei es auch nur ein halber Joint pro Tag, dürften gar nicht mehr fahren, selbst wenn sie 24 Stunden nichts mehr konsumiert haben.

Das Problem THC Das besondere Problem bei Cannabis ist: Es wird vom Körper nur sehr langsam abgebaut und hält sich lange im System. Die Abbaustoffe des Cannabinoids THC werden THC-OOH genannt und sind fettlöslich, was heißt, dass sie sich in den Fettzellen des Menschen einlagern und dort nur


Unsere Kampagne trägt dazu bei, auch die Politik für das Thema zu sensibilisieren.

langsam wieder abgegeben werden. Besonders wenn man Sport macht oder auf andere Art Gewicht verliert, wird der Abbaustoff vermehrt aus den Fettzellen gelöst und in Blut und Nieren abgegeben. Durch dieses Phänomen ist es auch möglich, nach Monaten der Abstinenz wieder einen positiven Harntest abzuliefern, der einem meist nur Probleme bringt. Da sich Cannabis also viel länger nachweisen lässt, als fast alle anderen Drogen, kann es auch sehr lange für Probleme sorgen. Ein neues Problem ist der CBDMarkt. Durch ihn ist Cannabis in die Gesellschaft vorgedrungen. Das allein wäre ja nichts Schlechtes, doch bei manchen Menschen wird CBD im Magen in THC-OOH umgewandelt, sodass auch sie, obwohl sie nie aktiv einen THC Rausch hatten, durch einen positiven Test ausgelöste

rechtliche Schritte gegen sich ertragen müssen.

Die Expertenmeinung Um die Motive ihrer Bewegung auch rechtfertigen zu können, wurden Experten nach ihrer Meinung zu diesem Thema befragt. Die Gespräche wurden auf Video aufgezeichnet und das so gewonnene Material wurde online auf der Plattform der Kampa-


gne veröffentlicht. Es wurden Personen gewählt, die in ihrer Stellung führend waren oder sind und daher einen guten Überblick über Cannabis und das Zusammenwirken von THC und der Fahrtauglichkeit haben. Sie alle sind sich einig: Das derzeitige Vorgehen der Behörden gegen Cannabiskonsumenten ist falsch und muss geändert werden. Es werden durch die Praxis der Ersatzstrafe gezielt Konsumenten angegriffen, die meist nicht einmal berauscht gefahren sind. Einer von ihnen ist Hubert Wimber, Vorsitzender von LEAP und Polizeipräsident der Stadt Münster a.D., der in seinem Video über die Bedeutung des Führerscheins für Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe spricht und fordert, dass endlich ein wissenschaftlich valider Grenzwert konzipiert wird. Im Verlauf des Videos spricht er über die Unverhältnismäßigkeit des derzeitig anerkannten Grenzwertes in Deutschland (welcher europaweit der niedrigste ist) und vergleicht immer wieder Cannabis und Bier, um zu versinnbildlichen, wie unfair die Behandlung von Cannabiskonsumenten ist. Er bringt das Beispiel der 0,5 Promillegrenze und erwähnt die Tatsache, dass man Fahrern durchaus zutraut, selbst zu wissen, wann sie genug getrunken haben. Wenn ein Polizist bei einem Fahrer keinen Atemalkohol feststellt, aber im Kofferraum 2 Flaschen Rotwein findet, passiert nichts weiter, da der Rotwein nicht automatisch bedeutet, dass der Fahrer betrunken ist. Ersetzt man den Alkohol jedoch

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mit Cannabis, (welches erwiesenermaßen weniger schädlich auf den menschlichen Körper wirkt als Alkohol) dann endet die Szene anders. Vermutlich wird der Fahrer mit auf die Wache oder direkt zur Untersuchung geführt und hat dann mehrere Monate Probleme, um seinen Führerschein zu behalten. Im Zuge des Gesprächs geht Wimber auch auf die Tabuisierung von Cannabis und anderen illegalen Drogen ein und kritisiert das Verhalten der Regierung. Bei Alkohol sei viel geforscht worden, und die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse haben letztendlich zu einer Herabsetzung der Promillegrenze geführt. Er meint, dass die Tabuisierung in der Gesellschaft dazu geführt hat, dass vergleichbare Forschung zu Cannabis entweder nicht stattgefunden hat, nicht weit verbreitet ist oder aber einfach nicht anerkannt wird. Abschließend wiederholt auch er noch einmal die Forderung der Kampagne und sagt, es müsse einen vernünftigen Grenzwert geben, der klar aussagt, ab wann eine Person beeinträchtigt ist, und sich nicht mehr hinters Steuer setzen darf. Seine Kollegen Dr. Phil. Bernd Werse vom Centre of Drug Research an der Goethe-Universität Frankfurt und Dr. Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer geben ihm in seiner Forderung recht und wiederholen ebenfalls die Kritik der Unverhältnismäßigkeit des Grenzwerts und seiner willkürlichen Festlegung. Dr. Jonitz betont in seinem Video noch einmal, dass es wis-


senschaftlich gesehen keinen genau feststellbaren Grenzwert gibt, da Cannabis auf jeden Menschen anders wirkt, und es daher Personen gibt, die weit über einem solchen Grenzwert liegen könnten und dennoch in voller Kontrolle ihres Fahrzeuges wären, sowohl geistig als auch physisch. Man sieht also, die Führerscheinkampagne des DHV unter dem Motto „Klarer Kopf – Klare Regeln“ hat wissenschaftlich, rechtlich und menschlich gesehen die besseren Argumente und überzeugt durch persönliche Geschichten, gut fundierte Erkenntnisse und einer klaren, fairen und vor allem notwendigen Botschaft: Cannabiskonsum alleine reicht nicht aus, um einen Führerscheinentzug zu rechtfertigen. Es ist eine Strafe für die Betroffenen, nagt an der Psyche und belastet diejenigen, die die Tortur über

sich ergehen lassen müssen.

Interview mit Georg Wurth, Leiter des DHV und verantwortlich für die Führerscheinkampagne Im Rahmen dieses Artikels haben wir auch mit Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband gesprochen und ihm ein paar Fragen zur Kampagne gestellt:

Wie lange hat die Vorbereitungsarbeit gedauert, bis die Kampagne an die Öffentlichkeit gegangen ist? Wir haben die Kampagne ungefähr sieben Monate lang intensiv vorbereitet.

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Wie lange wird diese Kampagne laufen? Der öffentliche Teil der Kampagne wird im November 2017 beendet. Allerdings fängt die politische Lobbyphase gerade erst an und wir werden natürlich auch weiterhin intensiv am Thema dranbleiben. Die Grundlagen, die wir in der Kampagne geschaffen haben, insbesondere die rechtliche und wissenschaftliche Aufarbeitung dieser komplizierten Materie, werden dabei dauerhaft hilfreich sein.

Was denken Sie, warum so vielen Beschuldigten mit Bezug auf Cannabismissbrauch die Lenkerlaubnis entzogen wird? Auf Ihrer Website reden Sie von der Einführung sicherheitsrelevanter Grenzwerte. Worum handelt es sich dabei? Niemand will berauschte Fahrer im Straßenverkehr, die andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Der aktuell extrem niedrige THC-Grenzwert hat aber nichts mit Sicherheit im Straßenverkehr zu tun, sondern ist eine bloße Diskriminierung von Cannabiskonsumenten im Führerscheinrecht. Ein sicherheitsrelevanter Grenzwert muss an dem Punkt angesetzt werden, ab dem ein erhöhtes Unfallrisiko wahrscheinlich wird.

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Ich empfinde das als Ersatzstrafe. Das Führerscheinrecht wurde verschärft, nachdem das Bundesverfassungsgericht die regelmäßige Bestrafung des Besitzes kleiner Cannabismengen unterbunden hat.

Im Zuge Ihrer Kampagne haben Sie auch Erfahrungsberichte von Betroffenen eingeholt und veröffentlicht. Diese Geschichten erzählen von Schicksalen, die durch die Repression hart getroffen wurden. Gab es eine Geschichte, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?


Besonders krass finde ich immer die Fälle, in denen es gar keinen Bezug zur Teilnahme am Straßenverkehr gab, z.B. den Fall von Jenny Westhauser, die mit einer kleinen Menge Cannabis mit dem Taxi zu einem Festival unterwegs war.

Ihre Absichten sind vollkommen gerechtfertigt, doch die Politik interessiert das ja bekanntlich nicht immer. Wie lange denken Sie wird es dau-

ern, bis diese Praxis der Ersatzstrafe nicht mehr angewandt wird? Das ist wirklich schwer zu sagen. Manchmal geht so was am Ende schneller als man erwartet. Jedenfalls trägt unsere Kampagne dazu bei, auch die Politik für das Thema zu sensibilisieren.

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Kürbis & Cannabis von Thomas Becker

Kürbissuppe ist das traditionelle Gericht der Café-Schickeria im Prenzlauer Berg. Sie ist vegetarisch, total öko, regional, wirkt edel, ist aber mit eines der einfachsten Gerichte überhaupt. Die kriegt man auch hin, wenn keiner im Laden wirklich kochen kann. An Werkzeugen braucht man einen Suppentopf und einen Pürierstab.

tel eines Hokkaido Kürbisses reicht für zwei Teller Suppe.

Einer Kürbissuppe kann man auf verschiedene Arten auch Cannabis zufügen. Deshalb wird zunächst das Rezept besprochen und anschließend Methoden zur Cannabisbeigabe, der sogenannten Infusion, erläutert.

Anschließend wird im Suppentopf mit einem Schluck Olivenöl die Zwiebel leicht glasig angeschwitzt, dann den Ingwer und die Kürbiswürfel kurz mitbraten und alles mit Brühe ablöschen, bis die Kürbisstücke großzügig bedeckt sind. Gut wäre echte Gemüse- oder Hühnerbrühe. Jetzt kommt noch ein wenig Salz dazu, ein halber Teelöffel höchstens, nachsalzen kann man immer, zu viel herausnehmen nicht.

Am besten eignet sich ein Hokkaido-Kürbis. Der ist klein und braucht nicht geschält zu werden. Einer reicht für drei Personen, auch für vier, aber dann wird es knapp mit dem Nachschlag. Jedenfalls braucht man nicht mal eine Küchenwaage, ca. ein Vier-

Die gewünschte Menge an Kürbis muss man würfeln, dazu auf einen Kürbis, eine mittelgroße Zwiebel und eine zentimeterdicke Scheibe Ingwer klein schneiden. Dabei braucht man sich nicht anstrengen, es wird hinterher alles püriert.

In etwa 10 Minuten kocht der Kürbis nun weich, das kann



man mit einer Gabel testen. Wenn die Zutaten gar sind, wird alles püriert. Falls die Suppe zu dick geworden ist, kann während des Pürierens noch Flüssigkeit nachgegossen werden. Kurz vor dem Anrichten wird auf jeden Teller ein Tropfen Kürbiskernöl gegeben.

Wie bekommt man nun das Cannabis in die Suppe? Das Cannabis muss in jedem Fall decarboxyliert sein, also mindestens eine Viertelstunde, eher länger, bei 140°C wärmebehandelt werden. Sonst wirkt es nicht. Pro Person reichen dann 0,2 bis 0,5 Gramm gutes Gras oder eine entsprechende Menge an Konzentrat

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oder Cannabutter. Das Gras kann im Prinzip einfach auf den fertigen Teller Suppe gestreut werden. Das wäre etwas fantasielos, dann könnte man es auch direkt pur essen und sich die Suppe sparen. Aber so geht man sicher, dass jeder die richtige Dosis erhält, und kann die Menge auf Wunsch auch variieren. Man kann das Gras für alle Gäste auch mit den Kürbiswürfeln kurz anbraten, bevor die Brühe darüber kommt. Dazu eignet sich natürlich Cannabutter viel besser. Die verteilt sich schön auf alle Kürbisstücke. In jedem Fall sollte das Cannabis nicht zu lange braten, damit es nicht aus Versehen zu heiß wird. Lieber kurz mitschwenken und dann


sofort mit der Brühe ablöschen. Weil sowieso dunkles Öl auf eine Kürbissuppe gehört, ist ein mit Extrakt infundiertes Speiseöl die eleganteste Variante. Das Haschöl sollte natürlich ebenfalls aus decarboxyliertem Cannabis gewonnen sein. Die gewünschte Menge Haschöl wird nur kurz in warmem Speiseöl geschwenkt, bis es sich aufgelöst hat. Die Dosierung sollte so gewählt sein, dass ein Löffel für eine Person reicht. Den gibt man einfach über den fertigen Teller Suppe. Dazu könnte man im Prinzip auch das Kürbiskernöl nehmen. Das darf man aber

keinem Feinschmecker erzählen, denn Kürbiskernöl ist ein edles Produkt, das fast ähnlich teuer ist, wie gutes Cannabis. Eigentlich soll es nicht erhitzt und schon gar nicht mit anderen aromatischen Kräutern verfälscht werden. Um keinen Feinschmecker zu verärgern, sollte man lieber ein neutrales Speiseöl mit Cannabisextrakt infundieren und jenes parallel zum Kürbiskernöl auf die Suppe tropfen - einen hellgrünen und einen dunkelgrünen Tropfen.

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REDAKTION D. Budler, Dieter Klaus Glasmann, Robert Brungert, Robert Meister, Manuel Spindler, Lucas Nestler, Julia Nestler, Thomas Becker u. v. m. GASTAUTOREN DIESER AUSGABE Michael Beck, Markus Berger, Mgr. Alexandra Hrouzková, Manfred Fankhauser, Dr. Martin Feigl, Dr. Franjo Grotenhermen, Sinisa Katanic, Thomas Kessler, Alice Legit, Jennifer McFarlane, Thatcher Michelsen, Peter Trzos MD, Patrick Welke, Dr. Dagmar Zidek, Dr. Jokūbas Žiburkus LAYOUT & SATZ Julia Nestler

Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urhebervermerk gekennzeichnetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung sowie Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Gerichtsstand ist Herisau. Die theoretischen Inhalte oder Berichte wahrer Begebenheiten sind keine Anleitung oder Aufforderung zu Straftaten und sollen nicht als diese verstanden werden. Einige Details wie Namen und Orte können zum Schutz der Personen verfälscht werden, um journalistisch arbeiten zu können. Jeder Redakteur vertritt seine eigene Meinung.

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