Hanf Magazin | Ausgabe 03

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft

Seite

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TO P I CA L S V S. T RA N S D E R M A L A P P L I C AT I O N S O F CA N N A B I N O I D S D R . J E R E M Y R I G G L E , P H . D.

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WIE DAS GESCHLECHT DIE WIRKUNG BEEINFLUSST D R. C H R I S T I N E H U T T E R E R

HANF ALS SPIEGEL UNSERER GESELLSCHAFT VO N D R. DAG M A R Z I D E K

HANF IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE VON CHRISTIAN BÖDEFELD


in verschiedenen Konzentrationen

UNSERE PRODUKTVIELFALT CBD Öle

CBD Zäpfchen

CBD Pasten

CBD Cremes

CBD Kapseln

CBD Massageöle

CBD Kristalle

Hanftee & Hanfprotein

CBD ZÄPFCHEN von Hanfpassion

UNSERE MARKEN

CBD CREME von Satimed

 WWW.HANF-EXTRAKTE.COM


Editorial

HANF MAGAZIN AUSGABE 03

CBD ist das Thema Nummer 1 und scheint, wie Constance Finley von Constance Therapeutics sagt, als Königin der Cannabinoide mittlerweile das THC weltweit abgelöst zu haben obwohl es noch vor einigen Jahren nur belächelt wurde. Vor allem in der Schweiz sind die Entwicklungen seit einiger Zeit voll im Gange und es ist interessant den Fortschritt zu beobachten, bei dem sich Deutschland und Österreich sehr unterschiedlich verhalten. Österreich bewegt sich mit der neuen Regierung größtenteils rückwärts und auch international versuchen große Konzerne wie Facebook, Amazon, Google & Co. dem CBD einen Riegel vorzuschieben. Auch wenn es sich derzeit in einigen Bereich so anfühlt, als würde mal wieder nichts vorwärtsgehen, entwickelt sich die Branche und die öffentliche Wahrnehmung

stetig und unaufhaltsam weiter. Es gibt positive Aussichten in der Automobilindustrie, die wir in dieser Ausgabe, im Gespräch mit BMW und Daimler beleuchten. Auch Hanf als Dämmmaterial wird aufgrund der durchwegs positiven Eigenschaften immer besser aufgenommen, selbst wenn wir in der Verarbeitung vor Herausforderungen stehen, deren Lösung noch sehr viel an Investition in Forschung, Verfahrensentwicklung und Praxistests bedürfen. Auch in dieser Ausgabe zeigen wir wieder wie vielfältig Hanf eingesetzt werden kann und bedienen die ganze Bandbreite vom Backen mit Hanf, bishin zur Tattoopflege mit CBD Produkten. Man sieht also, dass Hanf sich auch in Nischenmärkte vorarbeitet und dort Hervorragendes leistet, ein Argument, das nur schwer zu entkräften ist.

Die Redaktion hanf-m agaz in.com

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INHALT TOPICALS VS. TRANSDERMAL APPLICATIONS OF CANNABINOIDS

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WIE DAS GESCHLECHT DIE WIRKUNG BEEINFLUSST

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HANF ALS SPIEGEL UNSERER GESELLSCHAFT

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HANF IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE


RECHT & POLITIK & ALLGEMEIN

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Hanf im marokkanischen hohen zentralen Rif

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Indica & Sativa Reif für den Beipackzettel?

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Niema Movassat Die Linke zu Drogen

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Norml France

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Fahreignung trotz Cannabiskonsums?

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Qualitätssicherung bei medizinischem Cannabis

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CBD is Cannabis' new queen: is THC revelant?

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Tattoo-Booster CBD: Schnelle Heilung, satte Farben

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Volle Wirkung mit Vollextrakten

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Cannabinoide in der Praxis

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Suchterkrankungen - Cannabidiol kann sie lindern

Cannabis Forschung

MEDIZIN & FORSCHUNG

12 Cannabis bei Migräne

NUTZHANF & ANBAU 24

Cannabisanbau im Freiland - Wie macht’s der Rest der Welt?

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Cannabispflanzen, Stecklingszucht & Samen - und das möglichst Bio

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Dämmen mit Hanf

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Hanfbrot - Kulturpflanze trifft Brotkultur

52 Hanf - die Pflanze, die zu 100% ge- und verbraucht wird

SONSTIGES 03

Editorial

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Produktvorstellungen

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Nachtschattengewächse

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Messen & Konferenzen in Europa

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Rezensionen

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Hanf und Cannabis als Superfood

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Rezepte

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WIE DAS GESCHLECHT DIE WIRKUNG BEEINFLUSST von Dr. rer. nat. Christine Hutterer

CANNABIS IST EIN E DER AM H Ä UFI G ST EN V ER W EN DE T EN SUBSTAN Z EN DER WELT. E T WA V I ER PROZEN T DER 15 BIS 6 4 -J ÄH RIG EN KON SUM I EREN ES N ACH SCH Ä T ZUNGEN DES BÜ ROS DER V EREI N T EN N AT I ON EN F Ü R DRO GEN- UN D VERBRECH EN SBEK Ä M PF UNG ( UN I T ED N AT I ONS OFFICE ON DRUG S AN D CRI M E , UNOD C ) .

Die meisten tun das, um einen angenehmen Rausch zu erleben. Viele regelmäßige Konsumenten haben bevorzugte Sorten, mit denen die erwünschten Wirkungen erreicht werden. Denn die Zusammensetzung der Cannabinoide, deren Mengenverhältnisse zueinander und die absoluten Mengen an Cannabinoiden in der Pflanze beeinflussen die Wirkung. Selbst die gleiche Sorte kann bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Wirkungen erzeugen. Doch woran liegt das?


Die meisten Informationen, die über die unterschiedlichen Wirkungen von Cannabis verfügbar sind, stammen aus Studien zu dessen Missbrauch. Welche Unterschiede sich zwischen Männern und Frauen beim Konsum ergeben, ist bislang ebenfalls vor allem aus der Sicht des Freizeitkonsums untersucht worden. Interessant sind diese Unterschiede aber besonders dann, wenn es um die medizinische Anwendung von Cannabis geht. Ein Medikament, bei dem man praktisch nur durch Versuch und Irrtum herausfinden kann, ob und wie es bei einem Patienten wirkt, ist nicht gerade das, was Ärzte gewohnt sind und gerne verschreiben. WARUM ES DEN EINEN “HIGH” MACHT, WAS DIE ANDERE KALT LÄSST Die Wirkungen von Cannabis – egal ob im Freizeit- oder im medizinischen

DAS ENDOCANNABINOIDSYSTEM UND SEINE FUNKTION Das Endocannabinoidsystem ist Teil des Nervensystems und ein wichtiges System zur Signalübertragung. Jeder Mensch verfügt ab dem 18. Lebensjahr über ein voll ausgebildetes Endocannabinoidsystem. Es besteht aus Rezeptoren (den Endocannabinoidrezeptoren 1 und 2 (CB1 und CB2)), die auf der Zelloberfläche verankert sind und wie ein Schloss darauf warten, dass

Kontext – unterscheiden sich mitunter stark von einer Person zur nächsten. Während eine Cannabissorte bei einem Patienten oder einer Patientin und den Beschwerden gut wirksam ist, kann sie bei einer anderen Person wenig wirksam sein. Die Ursachen hierfür werden in der Neurochemie (u.a. in der Funktionalität des Endocannabinoidsystems) und in der Körperzusammensetzung (Menge an Fettgewebe) vermutet. Schließlich weiß man, dass die hormonelle Steuerung sich bei den Geschlechtern ebenso unterscheidet, wie die Fettverteilung im Körper. In einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit wurden die unterschiedlichen Effekte zusammengefasst, die Cannabinoide auf Männer oder Frauen (genetisches Geschlecht) haben.

der passende Schlüssel vorbeikommt. Die CB1-Rezeptoren befinden sich vorwiegend im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), während die CB2-Rezeptoren vorwiegend auf Zellen des Immunsystems verankert sind. An die Rezeptoren können körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide) binden, wenn sie wie der Schlüssel zum Schloss passen. Die wichtigsten bekannten Endocannabinoide sind Anandamid und 2-Arachidonylglycerol (2AG). Ebenso passen aber auch exogene

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Cannabinoide aus der Hanfpflanze wie THC oder CBD zu den Schlössern. Das Endocannabinoidsystem ist an vielen wichtigen Steuerungsprozesse im Körper maßgeblich beteiligt. Es reguliert Schlaf, Appetit, Bewegungskontrolle (z.B. Krämpfe), Schmerzempfinden, Gedächtnis bzw. posttraumatisches Vergessen, Entspannung, Funktionen des Magen-Darm-Systems und der Leber, Entzündungen und Gewebeschäden. Einem einwandfrei funktionierenden

Endocannabinoidsystem kommt folglich eine wichtige Rolle im Organismus zu. Ist das Endocannabinoidsystem des Körpers gestört, beispielsweise in dem das Gleichgewicht der Endocannabinoide oder der Rezeptoren nicht mehr zusammenpasst, können von außen zugeführte Cannabinoide wie THC und CBD helfen, entsprechende Symptome zu lindern.

SEXUALDIMORPHISMUS UND DAS ENDOCANNABINOIDSYSTEM

Damit sind Merkmale gemeint, die sich deutlich zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Bei Vögeln kennt man beispielsweise die unterschiedlichen Gefiederfärbungen bei Männchen und Weibchen. Man meint damit aber auch Unterschiede, die die Funktionsabläufe im Körper beeinflussen.

Lange Zeit wurden klinische Studien zur Untersuchung von Medikamenten vorwiegend oder ausschließlich an Männern durchgeführt. Zu unberechenbar galten die Einflüsse des weiblichen Zyklus und die hormonellen Rhythmen, die dem zugrunde liegen. In der Tat ist es so, dass genau diese regelmäßigen Änderungen im Hormonzyklus die Interpretation der Daten erschwerten. Aber nicht nur das: Inzwischen hat man verstanden, dass auch die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten dadurch beeinflusst werden können! Heute werden solche Effekte gezielt untersucht. Im Zusammenhang mit dem Endocannabinoidsystem vermutet man einen so genannten Sexualdimorphismus.

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Bei Frauen verändern sich die Konzentrationen der Endocannabinoide und die Dichte und die Empfindlichkeit der CB1-Rezeptoren auf den Nervenzellen im Menstruationszyklus. Während der Zeit um den Eisprung ist die Konzentration der Endocannabinoide am höchsten. Den genauen Sinn dahinter kennt man noch nicht. Es wird aber vermutet, dass dadurch die Intensität bestimmter Reaktionen im Nervensystem gesteuert wird. Dass die weiblichen Geschlechtshor-


GESCHLECHTERABHÄNGIGE UNTERSCHIEDE IN DER WIRKUNG VON CANNABINOIDEN FRAUEN Schmerzlinderung Motorik Depression verstärktes Sexualverhalten Katalepsie Angst

MÄNNER

Durch Cannabinoide verursachte Effekte, die offenbar bei Frauen stärker ausgeprägt sind.

Stress Impulsivität Abnahme der Körpertemperatur Wahrnehmung Lernen Sucht Belohnung Erinnerung

Nahrungsaufnahme Energiegleichgewicht vermindertes Sexualverhalten

Durch Cannabinoide verursachte Effekte, die offenbar bei Männern stärker ausgeprägt sind.

Bereiche, bei denen die Wirkungen der Cannabinoide in beiden Geschlechtern gleichermaßen auftreten, bei denen die Erkenntnisse noch kontrovers sind. Quelle: Fattore L, Fratta W. British Journal of Pharmacology (2010), THEMED ISSUE: CANNABINOIDS REVIEW, How important are sex dierences in cannabinoid action?

mone, wie das Östrogen, Einfluss auf Stimmung und Befindlichkeit haben, merken die meisten Frauen – und die Männer zwangsläufig auch. Beispielsweise sind (zu) niedrige Mengen an Östrogen mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS – Beschwerden an den Tagen vor der Regelblutung) und der Wochenbettdepression nach einer Schwangerschaft verknüpft. Folglich wäre es nicht überraschend, wenn Cannabinoide bei Frauen und Männern unterschiedliche Effekte hervorrufen würden.

ENDOCANNABINOIDMANGEL ALS KRANKHEITSURSACHE? Cannabis, das zeigen Studien und berichten Patienten, kann bei Migräne, Fibromyalgie oder Reizdarm die Symptome lindern. Unter allen drei Krankheiten leiden mehr Frauen als Männer. Die Ursachen sind bei allen drei Krankheiten nicht endgültig geklärt. Es gibt jedoch Vermutungen, dass ein Mangel an Endocannabinoiden an der Entstehung beteiligt sein könnte. Man spricht vom Endocannabinoid-deficiency Syndrome, dem Endocannabinoidmangel

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Syndrom (kurz CED). Man kann sich gut vorstellen, dass es Patienten, denen eine Substanz fehlt, weil der Körper sie nicht oder in zu geringer Menge selbst herstellt, besser geht, wenn sie die fehlende Substanz als Medikament bekommen. Bei Parkinson funktioniert das. Dort fehlt der für die Nervenfunktion wichtige Botenstoff Dopamin. Parkinson-Patienten erhalten die Substanz als Medikament. Auch bei Migräne, Fibromyalgie und Reizdarm vermutet man, dass Cannabinoide aus Cannabis die fehlenden Stoffe ersetzen können und so zu einer Besserung beitragen. CANNABINOIDE UND CANNABISNUTZUNG BEI MÄNNERN Bei Männern existiert kein im gleichen Maße wechselndes hormonelles System wie bei Frauen. Die Konzentrationen an Endocannabinoiden und deren Rezeptoren sowie die Empfindlichkeit der Rezeptoren bleibt weitgehend stabil. Interessanterweise reagieren Männer beim Konsum von Cannabis deutlich stärker als Frauen mit einer Änderung (Absenkung) der Körpertemperatur und/oder Appetitanregung und erhöhter Nahrungsaufnahme. Unter Männern ist die medizinische Nutzung von Cannabis weiter verbreitet als unter Frauen. Eine Umfrage unter Männern und Frauen, die Cannabis aus medizinischen Gründen verwenden, ergab, dass Männer üblicherweise Langzeitanwender (>1 Jahr) mit mehreren Anwendungen pro Tag waren, während

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Frauen kürzere Anwendungsepisoden angaben. Während Patientinnen Cannabis ausschließlich zu medizinischen Zwecken verwenden, nutzen Männer Cannabis gleichzeitig medizinisch und als Freizeitdroge. Befragt zu den Wirkungen auf die zu behandelnden Symptome von medizinischem Cannabis im Vergleich zu anderen Medikamenten, unterschieden sich die Angaben von Männern und Frauen nicht. FREIZEITKONSUM: FRAUEN KONSUMIEREN ANDERS Beschäftigt man sich mit dem reinen Freizeitkonsum von Cannabis, stößt man auf eine Reihe von Untersuchungen, die sich mit der unterschiedlichen Nutzung zwischen den Geschlechtern befasst haben. Insgesamt zeigt sich, dass Männer dazu tendieren, Cannabis in größeren Mengen und häufiger zu konsumieren als Frauen. Doch die Frauen holen auf. Bei Frauen wurde beobachtet, dass sie Cannabis als Freizeitdroge zwar seltener als Männer konsumieren, aber ein höheres Risiko haben, in relativ kurzer Zeit eine Abhängigkeit zu entwickeln. Da sie weniger empfindlich auf THC reagieren, sind größere Mengen für einen Rausch nötig. Auch die Entzugssymptome sind bei Frauen stärker als bei Männern. Bei Männern wurden höhere THC-Konzentrationen im Blut festgestellt, was möglicherweise zu dem stär-


keren “high”-Gefühl beiträgt, von dem Männer berichten. Bei Frauen hingegen setzt die Wirkung in der Regel später ein und fällt schwächer aus. Die fettlöslichen Cannabinoide werden bei Frauen vermehrt im Fettgewebe eingelagert, was die im Freizeitgebrauch gewünschten Effekte

auf die Psyche mildert. Zu guter Letzt scheint es relevante unterschiedliche Wirkungen auf das Sexualverhalten zu geben: Während Frauen berichten, dass niedrige Dosen anregend wirken und das sexuelle Verlangen steigern, herrscht bei Männern nach dem Konsum eher tote Hose.

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CANNABIS BEI MIGRÄNE von Dr. Franjo Grotenhermen

Cannabis war im 19. Jahrhundert in Nordamerika und Europa ein bekanntes Medikament zur Behandlung der Migräne. Kürzlich hat ein Wissenschaftler der Mayo-Klinik aus den USA das Buch "Die Prinzipien und die Praxis der Medizin" von Dr. William Osler, damals einem der bekanntesten Mediziner der Vereinigten Staaten, aus dem Jahr 1892 hinsichtlich seiner Empfehlungen zur Migränebehandlung durchgeschaut. Er empfahl Cannabis sowohl für die Vorbeugung von Attacken als auch während der Attacken zusammen mit anderen Medikamenten. Oslers Buch war im 19. Jahrhundert der wichtigste medizinische Text in der englischsprachigen Welt. Dies entspricht auch meiner Erfahrung aus der ärztlichen Praxis. Auch heute setzen viele Patienten erfolgreich Cannabis sowohl zur Prophylaxe eines Migraine-Anfalls als auch zur Therapie des Anfalls ein. Häufig

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wird die Anfallshäufigkeit reduziert und die Stärke der Anfälle sowie ihre Dauer reduziert. Das entscheidet häufig darüber, ob jemand arbeitsfähig ist oder nicht. Im 21. Jahrhundert haben Forscher die Bedeutung des körpereigenen Cannabinoidsystems für die Entstehung und Behandlung der Migräne nachgewiesen. So haben Wissenschaftler des neurologischen Instituts der Universität von Kalifornien in San Francisco eine Wechselwirkung zwischen dem Endocannabinoidsystem und dem Serotonin-System bei der Schmerzverarbeitung im Gehen nachgewiesen. Die heute bekanntesten Migränemittel sind Triptane, die an Serotonin-Rezeptoren binden. Die Wissenschaftler folgerten aus ihren Untersuchungen, dass einige der therapeutischen Wirkungen von Triptanen durch Endocannabinoide enthaltende Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion (periaquäduktales Grau), das bei der Schmerzbearbeitung eine wichtige Rolle spielt, vermittelt werden. Die Bindungsstellen für Cannabinoide, die Cannabinoid-Rezeptoren, beeinflussen offenbar das Risiko für die Entwicklung von Kopfschmerzen. So besitzen Menschen mit einer bestimmten Variante des Gens, das den Cannabinoid-1-Rezeptor kodiert, nach Forschung an der Semmelweis-Universität Budapest (Ungarn), ein erhöhtes Risiko für Kopfschmerzen mit Übelkeit, „was einen spezifischen pathologischen Mechanismus bei der Entwicklung der Migräne nahelegt und darauf hindeutet, dass eine Untergruppe von Migränepatienten, die an Stress-induzierter Migräne mit häufiger Übelkeit leiden, von Behandlungen profitieren könnten, die den

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Endocannabinoidtonus erhöhen“. Den Endocannabinoid-Tonus, also die Konzentration der Endocannabinoide, kann man erhöhen, indem der Abbau von Endocannabinoiden gehemmt wird. Natürlich besteht auch die Möglichkeit durch von außen zugeführte Cannabinoide, wie vor allem THC, den Cannabinoid-1-Rezeptor zu aktivieren. Die Bedeutung des Cannabinoid-1-Rezeptors für die Migränetherapie unterstreicht auch eine andere Beobachtung: An der Fakultät für traditionelle chinesische Medizin der südwestlichen medizinischen Universität in Luzhou (China) haben Forscher nachgewiesen, dass die entzündungshemmenden Wirkungen von Elektroakupunktur auf Migräneattacken durch den CB1-Rezeptor vermittelt wurden. In einem Rattenmodell für Migräne reduzierte THC die Schmerzen, wenn es in der richtigen Dosis und zur richtigen Zeit verabreicht wurde. Die Wissenschaftler der staatlichen Universität von Washington in Pullman schrieben, dass ihre Befunde „anekdotische Hinweise für die Verwendung von Cannabinoiden zur Behandlung der Migräne beim Menschen unterstützen und den CB1-Rezeptor einschließen“. Die Häufigkeit von Migräne-Kopfschmerzattacken kann gemäß Forschung durch Wissenschaftler

des Instituts für klinische Pharmazie der Universität von Colorado in Aurora und anderer medizinischer Institutionen von Colorado durch die medizinische Verwendung von Cannabis reduziert werden. Sie veröffentlichten im Jahr 2015 eine Analyse von Karteikarten von 121 Erwachsenen mit einer primären Migränekopfschmerz-Diagnose, denen durch einen Arzt zwischen Januar 2010 und September 2014 eine Migränetherapie oder eine Prophylaxe mit Cannabis empfohlen worden war, und die später den Arzt mindestens noch einmal aufsuchten. Die Migräne-Anfallshäufigkeit nahm mit Cannabis von durchschnittlich 10,4 auf 4,6 pro Monat ab. Die meisten Patienten verwendeten mehr als eine Cannabisform und verwendeten es täglich zur Vorbeugung von Migräne-Anfällen. Positive Wirkungen wurden von 48 Patienten (39,7 %) angegeben, wobei die häufigsten Wirkungen die Abnahme der Migräne-Anfallshäufigkeit (24 Patienten [19,8 %]) und verkürzte Migräneanfälle (14 Patienten [11,6 %]) waren. Bisher gibt es erst eine klinische Studie zur Wirksamkeit von Cannabis bei Migräne. Eine italienische Studie, die im Juni 2017 beim Kongress der europäischen Akademie für Neurologie im Juni vorgestellt wurde, zeigt, dass Cannabis so wirksam wie verfügbare pharmazeutische Therapien für die Pro-

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phylaxe der Migräne ist. In einer Phase 2-Studie erhielten 79 Patienten mit chronischer Migräne eine tägliche Dosis von 25 mg Amitriptylin oder 200 mg Cannabisextrakt mit THC und CBD über einen Zeitraum von 3 Monaten. Der Extrakt wurde aus der Cannabissorte Bedrocan mit 19 % THC und der Sorte Bedrolite mit 9 % CBD hergestellt. 48 Patienten mit Cluster-Kopfschmerzen erhielten täglich entweder die gleiche Dosis des Cannabisextraktes oder 480 mg Verapamil. Bei akuten Schmerzen erhielten die Teilnehmer zusätzlich 200 mg des Extraktes bei beiden Kopfschmerzformen. Während der Cannabisextrakt und Amitriptylin eine ähnliche Reduzierung der Anfälle erreichten, nahm die Stärke

und Zahl der Clusterkopfschmerz-Anfälle nur geringfügig ab. Bei der Behandlung der akuten Schmerzen reduzierte Cannabis die Schmerzintensität bei Migräne-Patienten um 43,5 %. Das gleiche Ergebnis wurde bei Patienten mit Cluster-Kopfschmerzen erzielt, aber nur bei denen mit Migräne in der Kindheit. Cannabis wird nur langsam als Migränemittel wiederentdeckt. Es gibt bisher kommt Studien mit Menschen. Wie und warum Cannabis wirksam ist, zeigen erste Forschungsergebnisse aus der Grundlagenforschung zur Bedeutung des Endocannabinoidsystems bei der Entstehung und Behandlung der Migräne.


CANNABIS FORSCHUNG von Dr. Silke Will

Der medizinische Nutzen von Cannabis wird in erster Linie auf die zwei vorherrschenden Cannab i n o i d e , Δ 9 - Te t r a h y d r o c a n n a b i o l (THC) und Cannabidiol (CBD) zurückgeführt. Beide Substanzen werden erfolgreich bei der medizinischen Behandlung von Symptomen eingesetzt, wie Übelkeit, Erbrechen, Muskelzuckungen hervorgerufen durch Multiple S k l e r o s e u n d E p i l e p s i e , H I V, Nozizeption, Glaukom, Spasmen, Schmerzen, Inflammation, Schlaflosigkeit, Asthma, Akne und Schuppenflechte. Der Fokus in der medizinischen Anwendung von Cannabis liegt auf den unterschiedlichen Konzentrationen von THC und CBD. Wissenschaftler weisen immer wieder darauf hin, dass der therapeutische Nutzen auf dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Inhaltsstoffe zu beruhen scheint. Dazu gehören nicht nur die über 100 Cannabinoide, sondern auch Terpene und Flavonoide. Die genauen Zusammenhänge zwischen therapeutischem Nutzen und der Zu-

sammensetzung an sekundären Inhaltsstoffen wurde bislang nicht untersucht. Der Anbau von Cannabis zur Herstellung von medizinischen Produkten wird in groß angelegten Anbauverfahren unter Verwendung von sehr viel Energie durchgeführt. In Regionen mit Anbauschwerpunkten, wie beispielsweise in Teilen Spaniens, kommt es in den umliegenden Dörfern und Städten zu Stromausfällen und Lichtflackern. In den USA wird der Energieverbrauch des Cannabisanbaus auf 1% des gesamten Stromverbrauches der USA geschätzt. Diese hoch industrialisierten Anbauverfahren mit enormen ökologischen Lasten sind bisher nicht Bestandteil in den Überlegungen der politischen Entscheidungsträger. Der Goldrausch in der Cannabisindustrie ist groß und Produzenten sprießen wie Pilze aus dem Boden. Es gibt keine Qualitätskontrollen, keine “Best Practice” Methoden (außer das GMP für die Arzneimittelherstellung) und keine Regularien. Für den Cannabisanbau müssen in Zukunft Anbausysteme entwickelt werden, die ressourcensparend qualitativ hochwertige Erzeugnisse liefern. Hier besteht

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enormer Forschungsbedarf. Im Juni 2017 haben wir die Genehmigung zur Forschung mit Cannabis sativa erhalten und testen verschiedene Parameter im Anbau von Cannabis mit definierten Qualitätskriterien. Unsere Pflanzen werden auf Steinwolle, Deep Water Culture oder Erde kultiviert.

verschiedenen Cannabisdünger im Vergleich zu unserem Standarddünger. Die Ergebnisse der Sprühdünger waren variabel und abhängig von der Verdünnung bzw. Menge an aktiver Substanz.

Im letzten Jahr haben wir verschiedene Lichtquellen verglichen, die Effektivität von Sprühdüngern getestet und uns die Auswirkung verschiedener Dünger (herkömmliche Cannabisdünger v.s. Dünger aus Eigenproduktion) angesehen. Unsere ersten Ergebnisse haben gezeigt, dass die Lichtquelle einen starken Einfluss auf die Pflanzen zeigten (trotz gleicher Watt Zahlen). Wachstum, als auch Ertrag der Pflanzen konnten nicht verbessert werden durch den Einsatz der

Pflanzen benötigen Licht (Energie), um aus energiearmen Stoffen energiereiche Biomoleküle wie Kohlenhydrate aufzubauen. Der dahinter liegende physiologische Prozess ist als Fotosynthese bekannt. Dieser Vorgang ermöglicht es der Pflanze Biomasse aufzubauen und somit zu wachsen. Auch Pflanzen haben ein Licht-Limit. Bei zu hohen Intensitäten kann eine sogenannte Lichtsättigung eintreten. Dieses Phänomen beschreibt den Effekt, wenn trotz zunehmender Licht-

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LICHTQUANTITÄT UND LICHTQUALITÄT


intensität die Fotosyntheseleistung nicht mehr ansteigt. Dann nämlich wirken andere Einflussfaktoren der Fotosynthese (CO2, Temperatur) nach dem Gesetz des Minimums immer stärker limitierend auf die Fotosyntheseleistung. Falls die Lichtintensität trotzdem weiter ansteigen sollte, kann dies sogar zu einer Schädigung der Gewebe (unter Beteiligung von Sauerstoffradikalen) führen. Die chemischen Reaktionen der Fotosynthese sind stärker von der Anzahl der Photonen abhängig, als von der Energie, die diese enthalten. Die fotosynthetische Photonenstromdichte (kurz PPFD) misst man mit der Anzahl der Photonen im Bereich von 400 – 700 nm, die auf eine Oberfläche in einem bestimmten Zeitraum treffen. Im Jahr 2009 untersuchte der Wissenschaftler Suman Chandra, von der University of Mississippi, drei Fotosynthesein-

flussfaktoren (PPFD, Temperatur und CO2-Konzentrationen) hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Fotosyntheserate von Cannabis. Er kam zu dem Ergebnis, dass bei Temperaturen von 20 bis 25 °C eine Erhöhung der PPFD auch zu einer erhöhten Fotosyntheserate führte. Die maximale Fotosyntheserate lag bei 30°C und einem PPFD von 1500 µmol m-2s-1. Bei einer höheren PPFD verringerte sich die Fotosyntheserate wieder. Auch eine Erhöhung der CO2-Konzentrationen wirkte sich positiv auf das Pflanzenwachstum aus. Chandra kam zu dem Entschluss, dass der optimale Wohlfühlbereich von Cannabispflanzen bei Temperaturen zwischen 25 und 30°C in Kombination mit Lichtquellen mit einer PPFD von ungefähr 1500 µmol m-2s-1 liegt. In den letzten Jahren ist die Entwicklung

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der LED- Technik für den Gartenbaubereich stark vorangeschritten. Trotz der höheren Anschaffungskosten hat der verminderte Energieverbrauch nicht nur langfristig betrachtet ökonomische Vorteile, sondern es scheint auch, dass durch die gezielte Steuerung des Lichtspektrums Einfluss auf die Qualität und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe genommen werden kann. Als Referenzgröße für optimale Lichtqualität ist das Strahlungsspektrum des Sonnenlichts anzusehen. Diese Lichtquelle deckt nicht nur das gesamte Farbspektrum ab, das für die Fotosynthese von Bedeutung ist, sondern auch darüber hinaus. Je nach Pflanzenart kann sich der Nah-Infrarotbereich (> 700 nm) und/ oder der Ultraviolette-Bereich (< 400 nm) positiv auf gewünschte Ziele im Pflanzenanbau auswirken. Diese Bereiche fehlen den meisten künstlichen Lichtquellen. Im Cannabisanbau wird bereits mit LED-Technik gearbeitet. Neben dem richtigen Spektrum für optimales Pflanzenwachstum und einer hohen Strahlungsstärke wurde schon versucht, durch Veränderungen des Lichtspektrums die Entwicklung von sekundären Pflanzenstoffen anzuregen. Für einige Nutzpflanzenarten wie Salat, Tomaten und verschiedene Kräuter wurde bereits der Einfluss des Lichtspektrums auf die Konzentrationen sekundärer Inhaltsstoffe untersucht, wobei die Effekte offenbar stark von der Pflanzenart abhängen. Für Cannabis liegen kaum wissenschaftliche Veröffentlichungen vor, es wurde jedoch ver-

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schiedentlich berichtet, dass eine Verstärkung des roten Spektrums positiv auf die Bildung von Cannabinoiden zu wirken scheint. Die Cannabinoid-Konzentrationen in Blättern von Pflanzen unter Rotlicht, trotz insgesamt geringerer Lichtintensität, waren höher als unter herkömmlichen Kunst-Licht. Cannabis Sorten mit hohen THC Gehalten stammen aus Regionen mit hoher UV-Strahlung und Sorten mit hohen CBD Gehalten aus Gegenden mit niedriger UV-Strahlung. Forscher haben gezeigt, dass bei Kunstlicht mit zusätzlicher UV-Strahlung der THC Gehalt erhöht werden konnte und es keinen Einfluss auf die CBD Gehalte gab. Jede Sorte reagiert demnach abhängig von ihrer genetischen Herkunft ganz unterschiedlich auf die Änderung des Lichtspektrums. Unsere ersten Versuche haben gezeigt, dass der Nährstoffbedarf bzw. die Nährstoffverwertung der Pflanzen von den Lichtquellen beeinflusst wurde. In allen Versuchsdurchläufen wurden die Pflanzen mit der gleichen Nährlösung versorgt. Dennoch waren die Wuchsleistungen und Ertrag sehr unterschiedlich in unseren Varianten. Insbesondere Stickstoff, Kalium und Schwefel waren nicht in ausreichender Konzentration in den Blättern der Pflanzen vorhanden, dessen Wuchsleistung beeinträchtigt war. Die verschiedenen Lichtquellen hatten einen starken Einfluss auf die klimatischen Gegebenheiten in unseren Klimakammern. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren sehr unterschiedlich. Durch unsere


Klimaregulierung lässt sich die veränderte Nährstoffverwertung nicht alleine durch die Varianz im Klima erklären. Ein neuer Versuch ist im Aufbau, indem wir gezielt den Verbrauch der Nährstoffe und die Lichtqualität vergleichen wollen. NÄHRSTOFFBEDARF/DÜNGUNG Cannabis-Pflanzen haben durch ihr schnelles vegetatives Wachstum einen hohen Nährstoffbedarf. Das haben sich viele Firmen zu Nutzen gemacht und der Markt ist überflutet von Produkten zur Nährstoffversorgung. Eine verbreitete Ernährungsempfehlung ist die sogenannte Canna-Methode, die auch

in einigen wissenschaftlichen Studien verwendet wurde. Hier werden zwischen 5-6 unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Wachstumsphasen eingesetzt. Vielen Blütedüngern werden zusätzlich zu den essenziellen Mikro- und Makronährstoffen Hormone beigesetzt, beispielsweise Paclobutrazol (in Deutschland nicht mehr zugelassen) und Cycocel (Chlormequat) zur Blütenstimulation. In unseren ersten Versuchen konnten wir, wie schon erwähnt, feststellen, dass der Nährstoffbedarf/Nährstoffverwertung unserer Cannabispflanzen von der Lichtquelle beeinflusst wurde. Diesen Einflussfaktor wollen wir


uns genauer ansehen. Dafür brauchen wir einen Versuchsaufbau, bei dem die Pflanzen mit allen benötigten Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt sind. Diese Methode nennt sich Deep Water Culture (DWC), dabei steht jede einzelne Versuchspflanze in einem eigenen kleinen belüfteten Wassertopf. Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit jeder Pflanze einen Nährstoff in einer definierten Konzentration zu geben. Die unterschiedlich versorgten Pflanzen werden Eins zu Eins verschiedenen Lichtquellen ausgesetzt. Unsere Lichtquellen sind unterschiedliche LED (billig vs. teuer) und Natriumdampflampen. In einem ersten Schritt schauen wir uns die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium und Schwefel an. Dafür werden unterschiedliche Nährlösungen angesetzt, die für den jeweiligen Nährstoff einen Konzentrationsgradienten auf-

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weist (beispielsweise Nährlösung 1-3 mit allen benötigten Nährstoffen, außer Stickstoff mit Konzentrationen von 0, 100 oder 200 mg/l). Der Versuch ist momentan im Aufbau, sodass wir leider noch keine Ergebnisse präsentieren können. SPRÜHDÜNGER Die Nährstoffaufnahme bei Pflanzen über die Wurzel ist physikalischen und chemischen Reaktionen im Boden/ Substrat ausgesetzt. Versorgungsengpässe von Nährstoffen entstehen durch verminderte Wurzelaktivität während der generativen Phase, bei starkem vegetativem Wachstum oder durch zu hohe/niedrige pH-Werte. Verminderte Transpirationsraten der Sprosse können zu Mangelversorgung von immobilen Nährstoffen (Ca, B, Mn) besonders in Neutrieben führen. Diese Schwankungen der Nährstoffaufnahme


können eine qualitative Heterogenität im Bestand bewirken, wie es z.B. im Cannabisanbau über den THC-Wert der Blüten berichtet wird. Die Blattdüngung könnte in Phasen von Engpässen Pflanzenorgane schnell und zielgerichtet mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Aufwandmengen an Wasser und Nährstoffen können im Vergleich zur Bodendüngung reduziert werden, was ein nicht unerheblicher Aspekt für den kommerziellen Anbau ist. Im medizinischen Cannabisanbau sind Ertrag und Blütenqualität (Zusammensetzung an sekundären Inhaltsstoffen - Cannabinoide, Flavonoide, Terpene) wichtige Indikatoren zur Sicherstellung von Dosierungsangaben und erfolgreicher Therapie. Im Erwerbsanbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen werden für die Qualitäts- und Ertragssteigerung bereits Sprühdünger eingesetzt, die direkt auf die oberirdischen Pflanzenorgane oder Früchte gegeben werden. Zur Stimulation und Ausbildung von Blüten sind insbesondere P und K als Sprühdünger vorherrschend. Für den Fruchtansatz- und die -Qualität werden Ca und B Blattdünger verwendet. In den letzten Jahren werden verstärkt Bio-Wachstumsregulatoren in wissenschaftlichen Versuchen getestet. Neben dem Ziel, die Qualität und Erntemengen zu verbessern, wird nach Alternativen zur mineralischen Nährstoffversorgung gesucht. Bio-Wachstumsregulatoren

sind pflanzliche oder tierische Ausgangsstoffe, die reich an Nährstoffen und natürlichen Hormonen sind. Hierzu gehören beispielsweise Algen und Mikroorganismen. Sie weisen oft hohe Konzentrationen an Cytokininen auf. In unseren Versuchen mit unserem Bio-Wachstumsregulator aus eigener Produktion waren die Auswirkungen auf die Cannabis Pflanzen stark von der Verdünnung abhängig. Zu hohe Konzentrationen der aktiven Substanz im Sprühdünger bewirkte eine starke Verzweigung der Pflanzen und Blüten. Die Blüten sind in sich weiter ausgetrieben. Das führte zu buschigen Blüten, die ihre Festigkeit und Kompaktheit einbüßten. Mit unserem P-K-Sprühdünger haben wir unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Eine positive Auswirkung auf den Ertrag und die Pflanzengesundheit konnten wir in unseren Versuchen auf Erde feststellen und wird in zahlreichen Studien für andere Pflanzenarten in wissenschaftlichen Veröffentlichungen beschrieben. Im Gegensatz zur P,K Bodendüngung ist die Aufwandmenge an aktiver Substanz wesentlich geringer. In großen Anbausystemen lassen sich durch den Einsatz von Sprühdüngern, insbesondere in Erdkulturen, der Einsatz von Mineralien minimieren, sodass der Anbau ressourcensparend und nachhaltiger ist. Wir finden immer wieder neue Forschungsfragen und erstellen Hypothesen, die wir in wissenschaftlichen Versuchen testen. So werden wir auch in Zukunft über unserer interessanten Ergebnissen berichten können.

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Cannabisanbau im Freiland Wie macht’s der Rest der Welt? von Robert Meister

Es gibt auf unserer schönen weiten Welt wohl kaum ein Land, welches nicht von irgendeinem Grower als „Zuhause“ bezeichnet wird. Wo Cannabis konsumiert wird, wird es meist auch von einigen Personen angebaut. Fakt ist aber trotzdem: Manche Länder eignen sich aufgrund ihrer klimatischen sowie politischen Verhältnisse einfach besser zum Anbau von Cannabis als andere. Für Indoorgrower sind die klimatischen Verhältnisse natürlich etwas zu vernachlässigen, für den großflächigen Anbau im freien spielen diese aber eine entscheidende Rolle! Das Hauptaugenmerk dieser Reise liegt dabei auf dem Anbau und der Weiterverarbeitung von Cannabis.

Erstes Ziel: Marokko Zur Info: Marokko ist weltweit der größte illegale Produzent und Exporteur von Haschisch. Kein Wunder: Die klimatischen Bedingungen hier sind perfekt! Selbst im Winter wird es selten kälter als 10°C, im Sommer steigen die Temperaturen auf bis zu 35°C. Besonders im Rif-Gebirge, einer Bergkette im Norden Marokkos mit ausreichend Niederschlag, wird heute noch besonders viel Cannabis angebaut, vor allem aus finanziellen Gründen.

Anbau Künstliche Bewässerung ist bei Hanfpflanzen in Marokko Pflicht. Die Unterschiede in der technischen Ausstat-


tung sind enorm: Manche Bauern setzen bereits Kunstdünger und effiziente Tröpfchenbewässerung ein, der Großteil der Bauern nutzt jedoch außer Holzasche kaum Dünger und setzt billige Sprühanlagen für die Bewässerung ein, wodurch ein Teil des wertvollen Wassers direkt in der Luft verdampft... Männliche Pflanzen werden nur sehr selten aussortiert, auf Sortenreinheit oder verschiedene Erntezeitpunkte der Phänotypen wird hier nur sekundär geachtet.

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Ernte und Verarbeitung Die Pflanzen werden an einem Stück geerntet und in großen Bündeln zum Trocknen in Hütten aufgestellt. Durch die Samen, den Staub und das trockene Klima kann man aus den getrockneten Pflanzen eigentlich nur Haschisch machen, die Blüten zu konsumieren wäre kein Hochgenuss... Die Pflanzen werden dafür über einem Feinsieb geklopft, die so erhaltenen Harzkristalle gepresst und für den Export verpackt. Lohnenswerte Orte: El Aaiún, Ketama, Fès

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Zweites Ziel: Indien In Indien wird traditionell sehr viel

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handgeriebenes Haschisch (Charas) konsumiert, auch die getrockneten Blüten („Ganja“) kommen immer mehr in Mode. Berühmt berüchtigt ist der Bhang Lassi, ein „Erfrischungsgetränk“ auf Cannabisbasis. Cannabis ist in Indien fester Bestandteil vieler Rituale, per Gesetz aber illegal. Besonders im Norden und Nordosten Indiens wird aber nach wie vor sehr viel Hanf angebaut, auch wenn die Polizei dies immer mehr verhindern möchte.

Anbau Das Klima in den bergigen Regionen Nordindiens ist feucht, windig und wechselhaft. Die (teils wilden) Hanfpflanzen gedeihen auf den kargen Bergböden jedoch prächtig und brauchen weder Bewässerung noch zusätzliche Dünger. Teilweise sind ganze Täler mit Hanfpflanzen zugewuchert, welche aber eher semi-professionell und oft zum reinen Eigenbedarf betrieben werden. Glücklicherweise landet aber immer noch genug indisches Haschisch in niederländischen Coffeeshops. Die Pflanzen in Indien können mit Leichtigkeit zwei Meter groß werden.

Ernte und Verarbeitung Bedingt durch das feuchte Klima haben die Hanfbauern in Indien ein großes Problem: richtig trocken wird die Ernte nicht. Besonders große Men-


gen lassen sich deswegen nicht gut verarbeiten. Die Pflanzen werden also nicht abgeschnitten, sondern die Blüten mit den Händen abgerieben. Das an den Händen haftende Harz wird abgestreift, gesammelt und verpackt. So entsteht das bekannte und ziemlich potente „handgeriebene“ Charas. Lohnenswerte Orte: Die Bundesstaaten Himachal Pradesh und Kashmir, besonders die Dörfchen Malana und Manali.

Drittes Ziel: Jamaika Heimat von Reggae-Legende Bob Marley und das Mallorca vieler Kiffer: Jamaika wird dem lang erarbeiteten Ruf

gerecht. Auf der Karibikinsel wird nach wie vor viel Cannabis angebaut, jedoch hauptsächlich zum Eigenbedarf der viel verbreiteten Rastafaris. Auf Jamaika gibt es durch die Nähe zum Äquator keine richtigen Jahreszeiten. Die Sonnenstunden reichen leider nie für eine anständige Vegetationsphase aus. Die Cannabispflanzen blühen also einfach direkt nach dem Keimen. Die Pflanzen werden nur sehr selten einen Meter hoch.

Anbau Aufgrund der oben beschrieben Problematik haben jamaikanische Grower eigentlich nur eine Möglichkeit: Die


mangelnde Größe wird einfach durch die schiere Menge an kleinen Pflanzen ausgeglichen. „Professionelle“ Grower nutzen mit Erde gefüllte Autoreifen als Töpfe, die meisten säen die Samen aber einfach direkt in die Erde. Solange regelmäßig Samen nachgesät werden, hat man ganzjährig erntereife Cannabispflanzen zur Verfügung. Kunstdünger und Erdmischungen sind für die meisten Bauern zu teuer, oft wird aber Asche und Holzkohle als Dünger verwendet. Die Erde in Jamaika ist generell reich an Nährstoffen, für kleine Pflänzchen reicht es allemal.

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Ernte und Verarbeitung

Anbau

Die Pflanzen werden meist an einem Stück geerntet und dann komplett aufgehängt und getrocknet, wobei die Blätter nur grob entfernt werden um Schimmel in der Regenzeit vorzubeugen. Manche Bauern stellen aus ihrer Ernte Haschisch her. Die meisten Blüten kommen aber weiterhin unverarbeitet und nur getrocknet in den Handel. Je nach Geschick und Erfahrung des Growers sind die in Mülltüten an Touristen verkauften Blüten aber durchaus potent und im besten Fall auch „sinsemilla“, also ohne Samen. Der Begriff stammt wahrscheinlich aus der Zeit um 1600, als Jamaika noch eine spanische Kolonie war.

Der Anbau wird in Mexiko von großen Kartellen geleitet, Farmen mit mehreren Hektar sind keine Seltenheit. Die größte entdeckte Farm war übrigens 120 Hektar groß und besaß ungefähr 60 Mitarbeiter. Bei der Stürmung der Plantage wurden mehrere Menschen getötet. Der Anbau ist in Mexiko wirklich sehr professionell. Vorgemischte Erde, künstliche Zusatzbeleuchtung, ausgeklügelte Bewässerungssysteme und sortenreine Farmen sind keine Seltenheit. Für die Kartelle ist der Anbau von Cannabis ein millionenschwerer Markt, hier lohnen sich auch Reinvestitionen in gute Technik und geschulte Mitarbeiter.

Viertes Ziel: Mexiko Mexiko steht hier als kleiner Stellvertreter für große Teile Südamerikas. Denn mit Ausnahme von Uruguay sind die Gesetze leider überall gleich: Der Anbau von Cannabis ist verboten, Kartelle und Mafiaclans regeln daher den groß angelegten Anbau und Schmuggel des beliebten Krautes. Mexiko ist einer der wenigen Orte, an denen der von Kiffern gern hervorgekramte Spruch „Cannabis hat noch keinen getötet“ auf eine harte Probe gestellt wird. Jährlich sterben im Krieg gegen die Drogen tausende Menschen, darunter auch viele kleine Grasdealer, die von rivalisierenden Gangs ermordet werden.

Ernte und Verarbeitung Die Pflanzen werden ganz normal geerntet, hier gibt es keine Unterschied zu anderen Growern weltweit. Manche werden am Stück getrocknet, manche bereits klein geschnitten, um den Prozess zu beschleunigen. Das finale Produkt wird über sehr kreative Schmuggelrouten in die USA gebracht und dort gewinnbringend verkauft. Ob in Autoreifen, als Geschosse in riesigen Katapulten oder undercover mit dem Tunnel: Irgendwie findet die Ware immer den Weg in Richtung Norden...


Hanf als Spiegel unserer Gesellschaft von Dr. med. Dagmar Zidek FA fĂźr Neurologie, Psychiatrie, Neuropsychiatrie des Kindes und Jugendalters, Naturheilweisen, Vorstandsmitglied der ARGECANNA, Verein zur UnterstĂźtzung von Patienten


Die 5 goldenen Regeln Die goldene Regel Nummer 1: Wer das Gold hat, macht die Regel DER STAAT Der gelernte Bürger weiß, dass der Staat ein lebender Organismus aus Politikern, Lobbyisten, Verbindlichkeiten und Beteiligungen ist und es keine Sparte gibt, in der nicht Politiker mit Investoren und Gesetzgebern in gemeinsamen Firmen sitzen. Es liegt daher auf der Hand, dass diese Konstrukte jeglicher Objektivität und Sachbezogenheit das Wasser schon lange abgegraben haben. Daraus erklärt sich auch, dass „der Staat“ vertreten durch oben genannte Gruppen eine starke Affinität zu zwei

weiteren Interessensvertretungen verspürt und mit diesen gerne Allianzen eingeht: die Pharmaindustrie und die Apotheker. Da des Weiteren die Ausarbeitung von Regeln, die Kontrolle der Regeln und die Kontrolle über die Einhaltung der Regeln in Österreich kurioserweise in einer staatlichen aber gleichzeitig privatisierten Stelle, nämlich der AGES zusammenlaufen, sich die Gralshüter der „Arznei- Nahrungsergänzungs- und Lebensmittelsicherheit“ somit selber bewachen und kontrollieren, ist praktischerweise alles fest in einer Hand ….

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Die goldene Regel Nummer 2: Wer das Gold will, adaptiert die Regel DIE PHARMAINDUSTRIE Die Domäne der Pharmaindustrie sind die Isolierung und/oder der Nachbau von einzelnen Substanzgruppen, die zwar zumeist der Natur abgeschaut wurden, in dieser Form aber in der Natur nicht vorkommen. Sie muss uns daher zwangsläufig davon überzeugen, dass nur die unter ihren Bedingungen „im Reagenzglas“ erzeugte Monosubstanz, egal ob isoliert oder synthetisch nachgebaut, standardisiert und bar aller Schwankungsbreiten der Natur die einzig wahrhaftige Therapie sein kann und alles andere eher an Schamanismus und Geisterglauben grenzt, denn an moderne Medizin. DIE APOTHEKER Das mühelose Hantieren mit geheimnisvollen Substanzen und die in der Person des Pharmazeuten Fleisch gewordene Milligrammgenauigkeit ist seit den Alchimistenzeiten die Domäne der Apothekerzunft. Gepaart mit dem seit Jahrhunderten überlieferten Fachwissen über die Einzelbestandteile der Pflanzen und Mineralien ergibt das den Machtanspruch, dass alles, was wirkt über die Apothekertara zu gleiten hat.

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Aus der Innensicht dieser Interessensgemeinschaft hört sich das dann aber nicht mehr so nach der Grammwaage an, da geht es dann schon um die großen Summen: bei kürzlich abgehaltenen Sitzungen der Apothekerkammer tönte es beschwörend vom Rednerpult, dass aktuell Millionen aus dem Geschäft mit dem CBD an den Apothekentoren vorbei fließen und diese Millionen ehebaldigst wieder ihren Weg in die eigenen Kassen finden müssen. DAHER „Der Markt mit CBD muss endlich reglementiert werden und jedem Patienten seine eigenen Pflanzerln – das geht schon gar nicht“. Die „Innere Wahrheit“ die sich da förmlich aufdrängt: Diese drei Gruppen eint der zwingende Wunsch, alles was wirkt und zu verwerten ist in das Arzneimittelgesetz zu manövrieren, denn nur dann ist gewährleistet, dass die absolute Kontrolle und damit auch der Benefit in ihren geschlossenen Reihen bleibt.


Die goldene Regel Nummer 3: Wer die Regel nicht mitspielt, kriegt kein Gold DIE ÄRZTE Sie bilden keine homogene Interessensgruppe, da ihre Haltung prinzipiell einmal davon abhängt, wie viel Erfahrung sie mit Cannabismedizin sammeln konnten, welche Möglichkeiten an objektiver Informationseinholung sie hatten und in welchem Kontext sie tätig sind. Naturheilweisen, Pflanzenmedizin und ganz besonders Hanf als Heilmittel kommen durch die jahrzehntelange Prohibition und Verunglimpfung weder im Medizinstudium noch in der praktischen Ausbildung von Medizinstudenten in angemessener Form vor. Je nach Haltung der Ausbildungsstätte zu diesen Heilverfahren erfahren die Jungmediziner entweder eine positive

Sichtweise alternativer Methoden oder im anderen Extrem eine Indoktrinierung in eine nur die Schulmedizin als absoluten Wissensplafond anerkennende Richtung. Aus diesen Prägungen muss sich dann jeder erst wieder herausarbeiten und sich von etwaigen vorgefassten Meinungen befreien, um den Kopf wieder frei zu bekommen und sich neutral mit einer neuen Materie zu befassen. Aber auch diese seelisch-geistige Entwicklung wird in der Ausbildung nicht gerade gefördert. Wohldosiert verbreitete Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit der als unberechenbares Suchtmittel abgestempelten Hanfpflanze tragen den Rest dazu bei, dass Ärzte zwar keine Berührungsängste mit hochgiftigen Chemotherapien, opiumhaltigen Schmerzmitteln und anderen

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bei Fehldosierung lebensbedrohlichen Substanzen haben, aber vor der Verschreibung eines Cannibisproduktes zurückschrecken. Dass Gold auch in vielen Arztpraxen einen begehrten Schimmer entfaltet, liegt in der Natur des Menschen (… erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral…) und das steht noch auf einem anderen Blatt …. DIE VERTEIDIGER DER „GESUNDEN JUGEND“ UND MORALBEWAHRER Die Argumente der Ärzte lauten häufig: Hanf ist die Einstiegsdroge unserer Zeit, gefährlich für die Moral, senkt den Leistungswillen, macht faul, schlapp und widersetzlich, zersetzt die Jugend und ist verantwortlich für den Niedergang der westlichen Kultur.

Bei dieser Gruppe wird man oft das Gefühl nicht los, dass sie aktiviert werden oder sich aktivieren lassen, um Ängste zu schüren, Verwirrung zu stiften um die Interessen diverser Lobbys zu vertreten und den Ruf nach starker staatlicher Kontrolle zu unterstützen. In ihren Reihen finden sich Vertreter verschiedenster Berufsgruppen, bei denen es jedenfalls auch gilt etwaige Verbindlichkeiten, wie z.B. Honorare der Pharmafirmen, entweder an sie selbst oder die Institutionen für die sie tätig sind, zu hinterfragen. Eine gute Quelle hierfür sind z.B. die Informationsplattformen, auf denen Ärzte, Kliniken, Forschungseinrichtungen und Institutionen abrufbar sind, die Honorare der Pharmaindustrie erhalten. Ein Mausklick spricht da oft Bände …

Die goldene Regel Nummer 4: Wer das Gold nicht braucht, pfeift auf die Regel DIE FREIGEISTER, GUTMENSCHEN UND FROHNATUREN Sie sind die wahren Helden unserer Gesellschaft. Sie bewahren sich trotz aller Widerstände den unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen. Ohne sie wäre die Welt kalt und leer. Sie erinnern uns beständig daran, dass auch wir einmal warmherzig, optimis-

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tisch und gutgläubig (in seinem positiven Sinn) geboren wurden. Sie vertreten den freien Willen des Menschen und weisen auf die Verantwortung jedes Einzelnen hin: gegenüber sich selbst, den Mitmenschen und der Natur. Und was uns an ihnen so zornig macht: sie erinnern uns daran, dass diese Verantwortung weder delegierbar, noch übertragbar oder durch Ablasszahlun-


gen aufhebbar ist. Sie halten erfahrungsresistent bis zur letzten Konsequenz an dem Glauben fest, dass Logik und vernünftige Argumente das Leitbild der Gesetzgeber bestimmen sollen, dass man nur klar genug erklären muss, wie das mit dem

Nutzen der Hanfpflanze so ist und, dass dann sicher irgendwann alle verstehen, was zu tun ist. Interessant ist, dass in dieser Gruppe überdurchschnittlich viele Hanfkonsumenten zu finden sind, was sagt uns das?

Die goldene Regel Nummer 5: Wer kein Gold hat, kriegt auch nix geregelt DIE PATIENTEN Sie sind die Gruppe, um deren Wohl es angeblich allen geht, die Einzigen, die aufgrund von Schmerzen, Krämpfen, epileptischen Anfällen, Tumoren, Übelkeit und anderen ernsthaften und belastenden Erkrankungen das „Grüne Gold“ dringend benötigen. Nicht irgendwann, wenn die tausendste Studie publiziert, die Pfründe aufgeteilt, die Claims abgesteckt und die Kassen gefüllt sind, sondern jetzt und auf der Stelle. Sie haben ein Recht auf das Gold, das ihnen durch die Grabenkämpfe oben genannter Lobbys konsequent vorenthalten wird. Sie haben auch ein Recht zu wählen, ob sie lieber ein Monopräparat, ein Naturprodukt oder ein synthetisches Erzeugnis einnehmen möchten. Jeder Mensch hat ein Geburtsrecht zu entscheiden, welche Medizin er seinem Körper zuführen möchte und welche nicht. Es ist entwürdigend und beschämend,

wie heuchlerisch derzeit mit Patienten umgegangen wird, dass es erlaubt ist alle möglichen Rausch- und Giftpflanzen am Fensterbankerl und im Vorgarten großzuziehen, aber gleichzeitig Patienten um ihre Blüten betteln müssen. Es ist nicht einzusehen, dass der Staat mit seiner AGES-GmbH sich ein Monopol für die Aufzucht von THC-haltigem Medizinalhanf zuschanzt, die durch Steuergelder „gedüngte“ gesamte Ernte dann ins Ausland verkauft, von wo die vom österreichischen Steuerzahler finanzierten Pflanzerln dann „vergoldet“ als für die Meisten unleistbares Dronabinol wieder den Weg zurück in die heimischen Apotheken finden. RESÜMEE Lassen wir uns doch nicht mehr länger von vermeintlich mächtigen Strukturen einschüchtern, entmündigen und einlullen.

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Der Hanf ist die Arzneipflanze des Jahres 2018, aber nicht nur für einzelne, sondern für alle und besonders für die, die sie am Notwendigsten brauchen. Wir von der ARGE CANNA fordern daher die Anerkennung der wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten über Cannabis vor dem Gesetz. Wir fordern das Recht für Patientinnen und Patienten, ihre Leiden entweder mit pharmakologischen Cannabinoid-Rein-

substanzen oder natürlichen Cannabisblüten und -Extrakten lindern zu dürfen. Wir fordern die Abgabe von Cannabis-Arzneien in kontrolliertem Rahmen über Ärzte und Abgabestellen innerhalb des staatlichen Krankenkassen- bzw. Kostenträgersystems, sowie eine kontrollierte Freigabe der Patienten-Selbstversorgung mit Cannabis bei entsprechend diagnostizierter Indikation.

Die goldene Regel Nummer 6: Wer das durchschaut hat, der bekommt sein Gold und die Regel

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„ Du erntest was du säst “

Kleines Körnchen, große Wirkung!


HANF IM MAROKKANISCHEN HOHEN ZENTRALEN RIF WIEDERENTDECKUNG UND FORTSETZUNG TRADITIONELLER NUTZUNGEN FÜR EINE SOZIOÖKONMISCHE WENDE

H ÄUSERGRU PPE UMR INGT VON H A NFFELDER N (HOHES ZENTR A LES RIF)

von Monika Brümmer Architektin, Genossenschaft Adrar Nouh (Marokko)

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Die Genossenschaft Adrar Nouh im Hohen Zentralen Rif Marokko’s arbeitet an innovativen Lösungen für die Renovierung von traditionellen Gebäuden, basierend auf verfügbaren Baustoffen aus der Natur und Agrarabfällen. Unter diesen Materialien ist der "Beldiya" Hanf, vielen durch die Produktion von Cannabisharz bekannt. Diese Aktivität hat nicht nur einen unverhältnismäßig wichtigen Platz in der örtlichen Wirtschaft eingenommen, sondern auch die Hanfbauern von internationalen, kriminellen Netzwerken abhängig gemacht. Die Wertschätzungen anderer Abschnitte dieser Sorte könnte helfen dieser “Falle“ zu entkommen. Das Hohe Zentrale Rif Marokko’s hat zwei Gesichter. Es ist sowohl ein Ort der Cannabisproduktion, als auch eine abgelegene und schwer erschließbare ländliche Region, weit am Rande der Entwicklung verglichen mit anderen ländlichen Regionen Marokko‘s.

gegenüberliegenden Seite der Meerenge von Gibraltar (Spanien). Hanf wurde in der traditionellen islamischen Medizin seit dem achten Jahrhundert dank wissenschaftlicher Erkenntnisse während des Abbasiden-Kalifats angewendet und auch für die Herstellung von Papier genutzt. Im 11. Jahrhundert gab es bereits über 100 Papiermühlen in Fez, die Hanfpapier aus Altkleidung herstellten, eine Technik die während der Schlacht von Samarkand von den Chinesen übernommen wurde. Diese Herstellungstechnik wurde in Europa zum ersten Mal mit der Ankunft der Almoraviden in Al-Andalus, in der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts eingeführt. Die erste Papiermühle stand in der spanischen Stadt Xativa, und daher der Name „shatibi“, unter dem das Papier in die gesamte Mittelmeerregion exportiert wurde. Dies hat zur Verbreitung von Wissen enorm beigetragen. Unter den Truppen von Yusuf ibn Tašufin, die von den Taifas des Al-Andalus veranlasst wurden die Gebiete des islamischen Westens zu verteidigen, waren Mitglieder des Berberstammes Sanhaja Srayr, der sich im Hohen Zentralen Rif im neunten Jahrhundert niederließ und zwar genau in der Region, die in Marokko als historisches Hanfanbaugebiet bekannt ist. Noch heute wird dort dieselbe traditionelle und universelle Hanfsorte angebaut.

Hanf wird seit dem Hohen Mittelalter dort angebaut. Die Pflanze hat sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und dem einzigartigen Mikroklima der Region angepasst, das sich durch dichte, vom Mittelmeer aufsteigende Jod haltige Nebel auszeichnet. „Beldiya“ Hanf hat eine Cannabis sativa Morphologie. Seine Abweichung vom über die Seidenstraße in Nord Afrika eingeführten Cannabis indica erklären diverse Autoren durch eine Kreuzung mit dem Während der "Kif" genannte Hanf in dieeurasischen Cannabis sativa während ser Gegend bis zur Unabhängigkeit des des muslimischen Al-Andalus auf der Landes (1956) legal und kontrolliert in

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wenigen ausgewählten Kabylen angebaut wurde, darunter Ketama als die Bekannteste, wurden seine bescheidenen psychotropen Eigenschaften nie als ein Nachteil angesehen. Aber die Verabschiedung internationaler Gesetze und Marokko‘s Beitritt zum Einheitsübereinkommens der Vereinten Nationen über Suchtstoffe im Jahr 1961 hat dazu beigetragen, diese traditionelle Kultur und somit die Ertragsquelle der betroffenen Bauern, von heute auf morgen illegal werden zu lassen. Die nachfolgende Entfaltung einer Schattenwirtschaft für einen internationalen Markt und die Ausdehnung des Hanfanbaus seit Ende der siebziger Jahre auf leichter erschließbarerer Regionen des Rif‘s, hatte nur unerwünschte Auswirkungen auf die Entwicklung des “historischen“ Hanfanbaugebietes und hat eine Situation sozialer und politischer Desintegration eingeleitet. Mit einer Korrektur weiterer historischer Fehler, die vor, während und nach der spanischen Kolonialzeit dort zahlreiche Rebellionen und Kriege verursachten, könnte heute der wertvolle kulturelle Zugewinn dieser vernachlässigten Berberregion erreicht werden. Die Versuche der Regierung des Königreichs, die seit dem Jahr 2000 angegangen wurden, um die Defizite zu beheben, haben keine befriedigenden Ergebnisse erbracht, insbesondere, weil nationale und internationale Experten, die mit dem einheimischen Stamm vertraut sind, wenig zurate gezogen wurden, also diejenigen, die die Senhaja

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Srayr Berber und ihre Lebensweise kennen, sowie die begrenzte landwirtschaftliche Fläche (500-5.000 m2 pro Familie), die sie für eine Subsistenzlandwirtschaft zur Verfügung haben. Das Potenzial dieser Region des Rifs ist hingegen reell, sowohl landschaftlich, als auch aufgrund seiner bekannten Artenvielfalt und nicht zuletzt wegen dem interessanten kulturellen Hintergrund der heute dort ansässigen, von den Touaregs abstammenden Berber. Seine traditionelle erdbebenfeste Architektur unter Einbezug von Ringen aus Zedernholz und typischen kunsthandwerklichen Details ist ein weiterer Bestandteil seiner Attraktivität, insbesondere das Szenario für traditionelle Berber-Feste. UND WENN HANF, DER NACH SEINEM VERBOT ZUR SPEZIALISIERUNG DER REGIONALEN WIRTSCHAFT BEIGETRAGEN HAT, TEIL EINER LÖSUNG DER PROBLEME WÄRE? Dazu gehen wir von den Behausungen aus. Das Hohe Zentrale Rif zeichnet sich durch eine einheimische Bauweise aus, die mit einer landwirtschaftlichen Weide-


LANDSCHAFT MIT HANFFELDERN

wirtschaft verbunden ist, die auch den Waldbau und seit Jahrhunderten den Anbau von Hanf beinhaltet. Die meisten Häuser haben eine evolutionäre Architektur von ein oder zwei Stockwerken, und umschließen einen zentralen Innenhof. Im Einklang mit der Topografie sind die Wohnräume der Gebäude, die oft Menschen und Tiere zusammen beherbergen, terrassenförmig angelegt. Diese multifunktionalen Räume passen sich dem Ablauf des tägliche Landlebens an. Die Gebäudehüllen bestehen aus natürlichen Materialien ihrer Umgebung, wie Schiefer und Quarzsandstein, sowie Lehmmörteln, die verschiedene Zwecke erfüllen. Hinzu kommen die Ressourcen von Zedernwäldern und

verschiedene einheimische oder angebauten pflanzliche Materialien. Darunter ein langes Roggenstroh, das für die Dachdeckung seine Verwendung findet. In einigen Fällen bilden Bündel aus “Beldiya“ Hanf Stängeln die Brücke zwischen den horizontalen Holzbalken. Heute wird die Sorte "Beldiya" ausschließlich wegen ihrer psychoaktiven Bestandteile angebaut, was dies zu einer unnachhaltigen Praxis macht. Der Hanfstängel, der aus vielfach verwendbaren Fasern und einem Holzkern besteht, kann für die energetische Modernisierung der traditionellen Architektur der Hanfbauern und zur Biomasseproduktion verwendet werden.


H A NF-LEHM-MISCHUNG FÃœR DAS TOR VON FIR TAG OU RT H (E X PO MEDCOP TA NGER)

FRISCH GEERNTETER HANF

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Hanf ergibt vielporige Baustoffe, wie Hanfbeton (Hanfschäben und natürliche Bindemittel), und trägt so dazu bei den Wohnkomfort zu verbessern, ohne dabei in materialtechnischen Konflikt mit historischen Baumaterialien zu geraten. Eine energetische Sanierung, die die Hausfassaden nicht verändern soll, trägt dazu bei die Zedernwaldrodung (gefolgt von Wasserverlust und Erosion) zu begrenzen, indem der hohe Verbrauch von Holz in den kalten und verschneiten Wintermonaten reduziert wird, der momentan auf 6-14 Tonnen, pro durchschnittlicher 5-8 köpfiger Familie im Jahr, geschätzt wird. Der Verbrauch ist auf Gebäudehüllen aus örtlichen Materialien bezogen, die heute mit Blech gedeckt oder ummantelt sind und deren Bewohner mit Holz kochen und backen. Zudem gibt es Gebäude entlang der befahrbahren Hauptstraßen, die einen "modernen" sozialen Status widerspiegeln, der oft mit einer Eingliederung in die Drogenwirtschaft verbunden ist und sich von der Typologie ländlicher Häuser abzuheben versucht. Aber diese modernen Häuser sind weder von ihrem monströsen Aussehen noch von ihrem Energiehaushalt her vertretbar, welcher sich wiederum von unnachhaltigen Baustoffen ableitet. Obwohl die Provinz von Al Hoceima, zu der auch das Hohe Zentrale Rif gehört, derzeit weniger als 10% der marokkanischen Cannabisproduktion ausmacht, reicht die Menge an landwirtschaftlichen Agrarabfällen weitgehend aus, um den Bedarf eines alternativen Plans zu

decken. Unsere Initiative berücksichtigt einen erheblichen Rückgang der Anbaufläche auf nationaler Ebene aufgrund der Einführung von Cannabissorten aus moderner europäischer Genetik, die mehr Harz produzieren, aber für unsere Ziele keinen Wert haben. Dieses Phänomen hat zwar weniger Auswirkungen auf das historische Anbaugebiet, in das die Bauern als einzige klimaangepasste Sorte zum "Beldiya" Hanf verwenden, stellt aber eine starke genetische Bedrohung für diesen dar.

WIRTSCHAFTSMODELL ÄNDERN Ein alternatives sozioökonomisches Entwicklungsmodell für die Sanhaja Srayr Berber kann durch die Wertschätzung ihres kulturellen Erbes erreicht werden, einschließlich ihrer wenig angetasteten Architektur, die in kleinen Gruppen nahe natürlicher Quellen mit ausgezeichnetem Wasser in einer bergigen Traumlandschaft verstreut ist, perfekt geeignet für Ökotourismus und um parallel ein Angebot an traditioneller Gastronomie und kunsthandwerklichen Produkten zu entwickeln. Auf diese Weise kann deren Abhängigkeit von einer informellen Wirtschaft durch neue alternative Arbeitsplätze gemildert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass Hanf eine der vielseitigsten Nutzpflanzen ist, sind die zusätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten unter Einbeziehung der Gesamtressource der Hanfpflanze beträchtlich.

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ZU R ESTAUR IER EN DE H ÄUSER IN FIR TAGOURTH (HOHES ZEN TR A LES R IF)

MONIK A BRÜMMER AUF DEM W EG NACH FIR TAGOURTH



Qualitätssicherung bei medizinischem Cannabis von Dr. phil. Sebastian Schulz | Spektrum Cannabis GmbH

Mit dem wachsenden medizinischen Einsatz von Cannabis in der Therapie verschiedener Krankheiten, wie z.B. chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Migräne oder Morbus Crohn, nimmt die Bedeutung der Qualitätssicherung bei der Herstellung dieses Naturprodukts zu.


Zwar sind auch synthetisch erzeugte Monosubstanzen wie THC und CBD für die medizinische Behandlung erhältlich, aber zahlreiche klinische Erfahrungen – vorwiegend aus Kanada – belegen die Vorteile von Cannabisblüten oder Blüten-Vollextrakten gegenüber synthetischen Produkten. Zur Sicherstellung der Qualität von Blüten oder Vollextrakten gelten hohe Standards nach den Richtlinien der „Good Manufacturing Practice“, die durch die Europäische Kommission oder die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) für die Herstellung pharmazeutischer Produkte vorgegeben werden. Nur Hersteller, deren Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach diesen Richtlinien zertifiziert ist, können eine gleichbleibend hohe Qualität und standardisierte Wirkstoffkonzentrationen gewährleisten. STEIGENDE NACHFRAGE NACH MEDIZINISCHEM CANNABIS Bevor im März 2017 der Zugang für Patienten in Deutschland erleichtert wurde, konnten nur etwa 1.000 Patienten medizinischen Cannabis mit einer Ausnahmegenehmigung nutzen. Seitdem ist die Anzahl der Patienten auf 30.000 gestiegen, Experten rechnen mit einem raschen Anstieg auf mehr als 250.000 Patienten. Durch die steigende Zahl rückt die Frage der Qualitätssicherung dieses Naturproduktes in den Mittelpunkt, weil medizinisches Cannabis

in Deutschland bisher nicht angebaut wird, sondern bis zum Aufbau geeigneter Produktionsanlagen importiert werden muss. Trotz der aktuell laufenden Vergabe von Produktionsrechten für eine inländische Herstellung ist damit zu rechnen, dass die ersten Cannabisprodukte aus Deutschland nicht vor 2019 verfügbar sein werden und Patienten bis dahin auf importierte Produkte angewiesen sind. Es liegt daher im zentralen Interesse der Patienten, dass Herstellung und Qualität dieser Importprodukte den hohen Standards für die Qualitätssicherung in Deutschland entsprechen. GMP-STANDARDS ALS ZENTRALES QUALITÄTSINSTRUMENT International gelten die Richtlinien der Good Manufacturing Practice als Gold-Standard zur Qualitätssicherung bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte, die 1962 von der FDA durch die current good manufacturing practice (cGMP) initiative eingeführt wurde. Diese Standards bilden auch in Europa die Grundlage für die Richtlinien der Europäischen Kommission zur Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen, die kontinuierlich weiterentwickelt und aktualisiert werden. Ihre Umsetzung in Deutschland ist mit der Arzneimittelund Wirkstoffherstellungsverordnung vom 3. November 2006 geregelt und soll die hohe Qualität und Rückverfolgbarkeit aller produzierten Erzeugnisse sicherstellen. Zentrale Elemente sind das Dokumentenmanagement für je-

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den Herstellungsschritt, Regelungen bei Veränderung von Prozessen, technische Qualifizierung und Dokumentation von Anlagen und Räumlichkeiten, wissenschaftliche Validierung von Prozessen und Analysemethoden sowie Schulung von Mitarbeitern, interne Audits und das Risikomanagement. Sind diese Vorgaben erfüllt, kann eine Zertifizierung nach GMP-Standards erfolgen, was in Deutschland auf Länderebene stattfindet. Unter den deutschen Unternehmen verfügt derzeit nur die Spektrum Cannabis GmbH in St. LeonRot (hundertprozentige Tochter des weltweit größten kanadischen Cannabis-Herstellers Canopy Growth Corporation) über ein solches Zertifikat sowie eine Herstellerlizenz. STANDARDS STELLEN NAHTLOSE QUALITÄT SICHER Auch die in Kanada angesiedelte Produktion der Cannabisblüten auf den Plantagen des kanadischen Mutterunternehmens ist nach GMP-Vorgaben lizenziert. Anbau, Wachstum, Ernte, Analyse, Transport und Weiterverarbeitung – alle Phasen werden exakt nachvollziehbar dokumentiert. Die Verarbeitung der Blüten nach der Ernte erfolgt unter Reinraumbedingungen, bevor das Produkt nach wissenschaftlich validierten Verfahren (High-Performance-Liquid-Chromatografie) sowie mit Hilfe von mikrobiologischen Methoden auf Kontamination (etwa durch Schwermetalle oder Mikroorganismen) geprüft und das genaue Wirkstoffpro-

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fil jeder Charge analysiert wird. Damit liegt für jede Lieferung, die in Deutschland eintrifft, ein genaues sortenspezifisches Bild der Wirkstoffkonzentration für den späteren medizinischen Einsatz vor. Ebenso erfolgt der Transport nach Deutschland unter streng kontrollierten Bedingungen in speziellen temperaturüberwachten Containern. In Deutschland wird jede Lieferung einer erneuten Qualitätskontrolle unterzogen. Für den Weitertransport werden die Blüten in speziellen GMP-zertifizierten Reinräumen verpackt und durch erfahrene Partner für Pharmalogistik an die Apotheken ausgeliefert, wo sie weiterverarbeitet und an die Patienten abgegeben werden.


BU: SPE K T RU M VON CA N NA BISBLÜ T E N: M I T DE R A NA LYSE DE R CA N NA BIS - C H A RGE N M I T G M P-Z E R T I F I Z I E RT E N M E T H O D E N, W I E D E R H PL C U N D A N D E R E N V E R FA H R E N, K A N N D E R J E W E I L I G E W I R K S T O F FG E H A LT, B E I S P I E L S W E I S E T H C O D E R C B D, S O R T E N SPE Z I F IS C H E X A K T BE S T I M M T W E R DE N. U M Ä R Z T E N DI E AUS WA H L DE R F Ü R DE N J E W E I L I G E N PAT I E N T E N A M B E S T E N G E E I G N E T E N S O R T E Z U E R L E I C H T E R N , H AT D I E S P E K T RU M C A N N A B I S G M B H E I N FA R B S Y S T E M E N T W I C K E LT, DA S S I C H A M G E H A LT DER BEIDEN CA NNA BINOIDE T HC UN D CBD OR IEN TIERT UN D AUF EINEN BLICK EINE E N T S P R E C H E N D E S O R T E N AUS WA H L N AC H D I E S E N K R I T E R I E N E R M Ö G L I C H T.

AUCH PATIENTEN KÖNNEN ZUR QUALITÄT VON CANNABISBLÜTEN BEITRAGEN Neben hohen Standards können auch Patienten die Qualität der Blüten durch eine sachgemäße Lagerung erhalten. Folgendes sollte beachtet

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werden: Die Cannabisblüten werden am besten bei Raumtemperatur gelagert – also weder im Kühlschrank noch unter direkter Sonneneinstrahlung. Kälte und Hitze können dazu führen, dass sich der Wirkstoffgehalt verändert oder die Trichome spröde werden und dadurch schneller austrocknen. Wichtig ist auch eine luftdichte Lagerung in einem geschlossenen Behälter. Schließlich sollte der Patient darauf achten, dass die Knospen der Blüten nicht verletzt werden (beispielsweise durch Schütteln des Behälters), um zu verhindern, dass die Trichome unter Druck zerplatzen und ihre therapeutisch relevanten Inhaltsstoffe vorzeitig in die Atmosphäre abgeben.

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Übrigens: der reichhaltige Geruch von Cannabisblüten kommt von den therapeutisch ebenfalls wichtigen über 200 Terpenen, die von der Cannabispflanze produziert werden. Jede Sorte hat eine charakteristische Zusammensetzung dieser unterschiedlichen Terpene und damit einen ganz eigenen, charakteristischen Geruch. So riechen manche Sorten stärker nach Zitrone, da sie große Anteile des Terpens Limonen enthalten. Andere wiederum können nach Waldboden, erdig, nach Tanne, oder eher fruchtig-süß riechen, wenn bestimmte Terpene überwiegen. Medizinische Cannabissorten werden schon während der Zucht in Bezug auf ihre therapeutische Wirkung selektiert.


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von Bernd Frank | BAFA GmbH

Hanf ist seit Menschengedenken beliebt, da die Pflanze für den Menschen komplett nutzbar ist. Heutzutage ist das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde. Hanf hat diese Anforderung bereits erfüllt, als diese noch gar nicht formuliert war.

gebracht. Das Stroh bleibt noch ca. 3 Wochen auf dem Feld zur sogenannten Feldröste liegen, bevor es in Quaderballen gepresst zur Faseraufbereitungsanlage transportiert wird. Dort erfolgt der Aufschluss des Hanfstrohs in Fasern und Schäben.

VERARBEITUNG VON HANF VOM FELD BIS HIN ZU DEN EINZELNEN PRODUKTEN

Für Hanfprodukte ist die heutzutage übliche industrielle (automatisierte) Weiterverarbeitung eine echte Herausforderung. Die gängigen Produkte verlangen heute eine kontinuierlich gleichbleibende Form und Ausstattung der Vorprodukte. Da es sich bei Hanf um ein Naturprodukt handelt, welches in Form und Ausführung von verschie-

Alle Bestandteile des Hanfes können zu 100% verwertet werden. Die komplette Verarbeitung erfolgt rein mechanisch. Die Samen werden gleichzeitig mit dem Stroh geerntet und unmittelbar nach ihrer Ernte zum Trocknen


densten, nicht zu beeinflussenden Faktoren abhängig ist, stellt der möglichst gleichbleibende Produktions-Ausstoß die industrielle Aufarbeitung vor große Herausforderungen, welche nur durch große Erfahrung bewältigt werden können. Die Qualitätsparameter wie Röstgrad, Reinheit, Feinheit und Reißfestigkeit der Faser sind mehr von den Anbaubedingungen wie Bodenbeschaffenheit, Wasserverfügbarkeit und Wetter abhängig, als von den angebauten Sorten selbst. Nicht alle Parameter sind beeinflussbar, umso wichtiger ist es deshalb bei der Aufbereitung die Qualitäten im richtigen Verhältnis abzumischen. Ein erster Faktor ist die sogenannte Röste. Feldröste wird der Prozess genannt, der nach dem Abschneiden des Hanfstängels, während dieser dann auf dem Feld verbleibt, stattfindet, bei dem durch mikrobakterielle Prozesse schon die ersten Beeinflussungen der faserigen Anteile bestimmt werden. Wenn dieser Prozess zu lange stattfindet, wird die Faser zerstört, aber wenn man zum richtigen Zeitpunkt das Material in der richtigen Trockenheit einbringt, dann hat man gute Chancen, dass die Aufarbeitung möglich ist. Um den richtigen Zeitpunkt der Röste zu bestimmen, bedarf es der Erfahrung des Anbauers. In früheren Zeiten wurde der Feldrösteprozess als Wasserröste in stehenden oder fließenden Gewässern durchgeführt. Dies kann heute aufgrund der

generell starken Gewässerbelastung nicht mehr stattfinden. Deshalb wurde komplett auf die Feldröste umgestellt. Der Nachteil der Feldröste ist: diese ist aufgrund der wechselnden Witterungseinflüsse nicht 100%-ig kontrollierbar. Der Röstgrad definiert sich durch die unterschiedlich langen mikrobakteriellen Prozesse und wird durch die Farbe des Strohs von hellblond bis dunkelgrau dargestellt. Über eine definierte Farbkarte ist dieser Röstgrad visuell sehr gut bestimmbar. Wenn man weiß was aus dem gerösteten Hanfmaterial später hergestellt werden soll, kann man zum exakt richtigen Röstgrad den Hanf vom Feld nehmen. Die Reinheit wird über den Restschäbengehalt bestimmt. Je besser die Aufbereitung funktioniert desto weniger Schäben und Staubanteile sind in der Faser. Der Restschäbengehalt wird prozentual und per manuellem Auszählen definiert und sollte bei einer guten Faser für z.B. den Automobil-Bereich unter 3% liegen. Ein kleiner Ausflug in die Linguistik: das wohlbekannte Worte „schäbig“ für schlechte Qualität stammt aus früherer Zeit. Wenn die Faseranteile zu viele Schäben enthielten, bezeichnete man das Material als „schäbig“. D.h., wenn Fasern Schäben enthalten, sind sie „schäbig – ergo nicht so gut. Daraus entwickelte sich der Begriff „Schäben“. Die Feinheit von Fasern wird je nach Anwendungsgebiet mit Kunden definiert und über visuelle Vergleiche mit Mas-

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terchargen abgeglichen. Reißfestigkeit wird meist im fertigen Produkt (Faservlies) anhand verschiedener Zugproben kontrolliert. Wenn der Röstgrad zu hoch ist, kann es aufgrund der weit fortgeschrittenen Abbauprozesse zu Festigkeitsverlusten kommen. In aller Regel ist aber in Bezug auf Festigkeit der Hanf anderen Faserpflanzen deutlich überlegen. Industrielle Produkte: Hanfaufbereitung ist zu allererst die Trennung von Fasern und Schäben. Als erstes muss die Stängelstruktur des Hanfes aufgebrochen werden, um die Fasern von den Schäben zu lösen. Dies geschieht

durch Grobbrecher und/oder Hammermühlen, anschließend durch Feinbrecherwalzen. Nach jedem brechenden Schritt kommt eine mit verschiedenen Mechanismen gestaltete Ausreinigung. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Reinheit erreicht wird. Anschließend werden durch kämmende Prozesse die Faserbündel mechanisch in dünnere Faserbündel aufgetrennt und mit weiteren Siebprozessen Unreinheiten entfernt. Dies wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Feinheit und Reinheit erreicht wird. Eine gewisse Vorsicht ist geboten. Falls der mechanische Einfluss zu stark ist, kann es zu Faserschädigungen kommen. Die im Prozess herausgelösten Schä-


ben werden über verschiedene Siebprozesse auch von den Restfasern und Stäuben befreit und dadurch zu vermarktbaren Produkten in den Bereichen Tiereinstreu, Mulchmaterial und Schüttdämmung eingesetzt. Dabei ist meist eine weitere Zerkleinerung oder Kalibrierung nötig. Die Schäben werden in der Regel in 200 Liter Säcken abgefüllt oder eingepresst. Die Fasern werden in drahtgebundene Faserballen zu 100 bis 200 kg verpresst. Die bei diesem Prozess entstehenden Nebenprodukte (Stäube) kann man brikettieren und als Brennstoff verwerten. Ein grobes Ausbeuteschema bei dem oben geschilderten Prozess liegt bei ca. 25% verwertbaren Fasern, ca. 60% sauberen Schäben und 15% Stäuben. Damit ist die Komplettverwertung des Hanfstrohs gesichert. Die Aufbereitung ist also eine Aneinanderreihung von mechanischen Trennprozessen wie brechen und schlagen, begleitet von Sortier- und Siebeinheiten. Oft wurde in der Vergangenheit versucht dies mit einigen wenigen Maschinen zu realisieren, aber gute Qualität ist nur erreichbar mit der entsprechend hohen Anzahl von Verarbeitungsschritten.

Technische Fasern: Einsatz z.B. in der Automobilindustrie (Türverkleidungen) oder bei der Gebäudedämmung.

Super-Kurz-Fasern: z.B. für die Herstellung von Bremsbelägen in der Automobilindustrie

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Kurz-Fasern: z.B. für die Herstellung von Spezialpapieren in der Papierindustrie

Staub: Einsatz z.B. als Hanfbriketts zum Heizen.

Schäben: Einsatz z.B. als Mulch, Tiereinstreu oder in der Bauindustrie.

Hanfsamen: Die Öle sind auch gut für Farbmittelherstellung, Bio-Verbundstoffe usw.

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Die BAFA Badische Naturfaseraufbereitung GmbH (Geschäftsführer: Bernd Frank) wurde 1996, im Jahr der Wieder-Legalisierung des Nutzhanf-Anbaus, gegründet. Als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Industrie bereitete die BAFA als erste deutsche Hanffaseraufbereitung einheimisches Hanfstroh mechanisch in Fasern und Schäben auf. Ebenso widmete man sich schon gleich von Beginn an den Bereichen Saatgutvermehrung, Aussaat und Ernte sowie der industriellen Verarbeitung und Vermarktung der gewonnenen Produkte. Es gab viel zu entwickeln, denn durch die jahrzehntelange Verbannung war viel Wissen über diese tausende Jahre alte Kulturpflanze verloren gegangen.Im industriell-mechanischen Produktionsprozess werden Fasern von Schäben getrennt und die Faserfraktionen abnehmergerecht konfektioniert der weiterverarbeitenden Industrie geliefert. Die Schäben werden ausgereinigt, entstaubt und abgesackt als Tiereinstreu vertrieben. Außerdem beteiligt sich die BAFA aktiv an Produktentwicklungen aus Fasern und Schäben, um den Markt für Hanf breiter zu gestalten. So hat die BAFA maßgeblich zu der Entwicklung und Bauzulassung der Thermo-Hanf-Matte, dem ersten bauzugelassenen Hanfdämmstoff in Deutschland, beigetragen. Ebenso ist die BAFA an der Entwicklung von

spritzgussfähigen Hanffaser-PP-Pellets sowie verschiedenster anderer Anwendungsfälle beteiligt. Auch in der Erntetechnik war Pionierarbeit gefragt. In Zusammenarbeit mit den Partnern Götz Landtechnik GmbH, Deutz-Fahr GmbH und der Landesanstalt für Pflanzenbau wurde der sogenannte Hanfvollernter entwickelt. Dieser kam im Jahr 2000 erstmalig zum Einsatz und erhöht seither die Wirtschaftlichkeit des Hanfanbaus ungemein, da er von einer Anbaufläche in nur einem Arbeitsschritt sowohl das Stroh als auch die in jeder Hinsicht wertvollen Hanfsamen ernten kann. Von diesem Hanfvollernter sind heute schon 20 Stück in ganz Europa im Einsatz.

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TATTOO-BOOSTER CBD: SCHNELLE HEILUNG, SATTE FARBEN von Kathrin Sommer

Dein neues Tattoo ist Dein ganzer Stolz. sogar noch einiges mehr. Aber was ist Gerade gestochen sieht es prima aus, CBD eigentlich? leuchtet in all seiner Pracht und – tut ganz schön weh. Jetzt kommt es auf die richtige Pflege an, damit das Tat-

CBD MINDERT SCHMERZEN UND FÖRDERT DIE WUNDHEILUNG

too schnell heilt und weiterhin wie neu CBD steht für Cannabidiol. Es ist eines der mittlerweile über 100 bekannten

aussieht, und zwar mindestens bis Du Cannabinoide, also einer der Wirkstoffe uralt und grau bist. Cannabidiol (CBD) aus der Cannabispflanze. Nach THC

handelt es sich bei CBD um ein recht

ist ein Multitalent in Sachen Wundhei- populäres und damit relativ gut erforschtes Cannabinoid. lung. Als Tattoo-Balsam sorgt CBD für sofortige Schmerzlinderung, hemmt Entzündungen und erhält die Leuchtkraft der Farben. Damit gibt es Deinem Tattoo den entscheidenden Schliff. Es kann

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Der menschliche Körper verfügt über ein Endocannabinoidsystem, in dem er nicht nur selbst Cannabinoide produziert, sondern diese auch braucht, um im Gleichgewicht zu bleiben. Die Canna-


binoide der Cannabispflanze sind den endogenen Cannabinoiden sehr ähnlich, sodass der Körper die pflanzlichen Wirkstoffe bestens aufnehmen und verarbeiten kann. Ist der Körper in einem krankheits- oder stressbedingten Ungleichgewicht, lässt sich dies durch die Einnahme von pflanzlichen Cannabinoi-

haft das Stechen ist. Kein Wunder, wird doch die Haut dabei mit unzähligen Nadelstichen traktiert, wodurch die Zellen Verletzungen erleiden. Der erste Gedanke auf der Liege im Tattoo-Studio ist deshalb meistens: „Schmerz, lass nach!“ Während viele Oldschool-Tätowierer gerade bei großflächigen Tattoos

den wieder ausgleichen. Außerdem haben Cannabinoide noch weitere Effekte auf die Prozesse im menschlichen Organismus.

dazu raten, eine Ibuprofen gegen die Schmerzen beim Stechen einzuschmeißen, verwenden diejenigen, die sich bereits mit dem Thema CBD befasst haben, meistens einen Tattoo-Balsam auf CBD-Basis, den sie schon während des Stechens auf die Haut auftragen. Der Grund dafür ist kurz erklärt: CBD

CBD eignet sich unter anderem hervorragend zur Schmerzlinderung. Wer ein frisches Tattoo hat, weiß wie schmerz-

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hemmt die Fettsäureamid-Hydrolase – Stichwort: Krankenhauskeime – las(bekannt auch als Anandamid-Amido- sen sich mit CBD Behandlungserfolge hydrolase). Dadurch baut der Körper verzeichnen. Die antiseptische Wirkung das Endocannabinoid Anandamid lang- von CBD sorgt dafür, dass sich die tätosamer ab. Anandamid ist ein schmerz- wierte Haut nicht entzündet, was einer linderndes Cannabinoid. Es dockt an guten Heilung und damit dem Erhalt den Vanilloid-Rezeptor TRPV1 und an der Farben und Formen von großem den CB1-Rezeptor, welcher Teil des En- Nutzen ist. docannabinoidsystems ist, an, wo es sofort seine Arbeit als Schmerzstiller Nicht nur Bakterien, sondern auch beginnt. Bei jeder Verletzung, sprich: freie Radikale schädigen die empfindbei jedem Nadelstich in die Haut, bildet liche, tätowierte Haut. Diese entstehen der Körper zusätzliche CB1-Zellen aus beispielsweise durch Reaktionen von – Platz genug für Anandamid-Moleküle, sauerstoffhaltigen Molekülen im Körper um fleißig anzudocken. Dank CBD be- mit Sonneneinstrahlung. Die Sonnenfindet sich mehr Anandamid als ge- strahlen spalten die Moleküle, sodass wöhnlich im Körper, sodass die neuen, daraus freie Radikale entstehen. CBD freien CB1-Rezeptoren schnell besetzt fungiert wie Vitamin C und D als Antiwerden können und die Schmerzen ef- oxidans. Das heißt, es fängt die freien Radikale im Körper ein und schützt sofektiv bekämpft werden. mit die Zellen vor Schaden. Bei Tattoos CBD fördert darüber hinaus auch die sind intakte Hautzellen von Bedeutung, Wundheilung. Während die neuen da in gesunder Haut die Farben gleichCB1-Zellen zunächst hauptsächlich Im- mäßig verteilt und leuchtend bleiben. munzellen und rote Blutkörperchen darstellen, sind im Laufe des Heilungsprozesses vermehrt neue fibroblastische CBD-BALSAM: NATÜRLICHE TATCB1-Zellen zu beobachten. FibroblasTOO-PFLEGE AUF PFLANZENBASIS ten sind ein ausschlaggebender Faktor bei der Wundheilung, da sie neues Ge- Um CBD gut auf die Haut auftragen zu webe bilden. Weil CBD an den CB1-Zel- können, werden noch einige weitere Zulen interagiert, hat es einen Einfluss auf taten benötigt. Wer einen wirklich guten die Entstehung des neuen Gewebes. Es Balsam zur Tattoo-Pflege sucht, sollte spielt demzufolge eine aktive Rolle bei auf folgende Inhaltsstoffe achten: der beschleunigten Tattoo-Heilung. Sheabutter ist besonders hautverträgForscher haben bereits 2008 herausge- lich, weil sie fast identisch mit den funden, dass CBD hocheffektiv gegen Stoffen aus den menschlichen TalgdrüBakterien wirkt. Selbst da, wo die meis- sen ist. Sie verstopft weder die Poren, ten synthetischen Antibiotika versagen noch löst sie Allergien aus. Zudem ent-


hält Sheabutter die Vitamine A und E, wobei ersteres gut gegen Schmerzen, Verspannungen und Entzündungen wirkt, während Vitamin E für vermehrte Durchblutung und damit für eine bessere Versorgung der tätowierten Haut sorgt. Kokosbutter eignet sich gut als Inhaltsstoff eines Tattoo-Balsams, da sie ebenfalls ein rein pflanzliches Produkt ist. Seit Jahrtausenden pflegen die Menschen damit Haut und Haare. Kokosbutter wirkt nicht nur antibakteriell, sondern lässt die Farben der Tätowierung glänzen und strahlen, da sie mehrere gesättigte Fettsäuren enthält. Sie hält die Haut feucht und geschmeidig, wodurch sie die Schorfbildung be-

grenzt, welche für so manches Tattoo schon unschöne Folgen hatte. Mandelöl ist sehr leicht und nicht fettend. Die Haut kann durch Mandelöl genauso gut atmen wie durch Kokos- und Sheabutter. Die im Mandelöl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, Mineralien und Vitamine hat Mutter Natur so optimal kombiniert, dass der Körper sie bestens aufnehmen und verarbeiten kann. Damit wirkt Mandelöl ebenfalls schmerzlindernd, hautschützend und wundheilend. Zusammen mit CBD ergeben diese Zutaten einen klasse Tattoo-Balsam: vegan, organisch und ohne Erdöl-basierte Inhaltsstoffe wie etwa Vaseline, welche die Poren verstopfen und die Hautat-


mung erschweren können. Die Zutaten sind zu hundert Prozent natürlich und damit den körpereigenen Stoffen am nächsten. Tier- und Umweltschonend ist ein derartiger Tattoo-Balsam auf CBD-Basis als Bonus obendrein. Da die wohltuenden Elemente dermaßen geballt in einem CBD-Balsam vorkommen, ist er im Vergleich zu anderen Salben auch noch recht ergiebig.

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Wer die nicht-vegane Variante bevorzugt, für den gibt es auch CBD-Salben mit Bienenwachs neben den oben genannten, natürlich-organischen Inhaltsstoffen. Bienenwachs bewahrt die Feuchtigkeit in der Haut und wirkt überdies auch antibakteriell. Da Bienen das Wachs herstellen, handelt es sich nicht mehr um ein rein veganes, aber weiterhin um ein absolut natürliches Präparat.


CBD-BALSAM: EIN LANGJÄHRIGER FREUND FÜR ALLE TATTOOS Der Tattoo-Artist hat seinen Job gut gemacht, nun bist Du an der Reihe. Machst Du nichts oder pflegst die Haut mit den falschen Salben, kannst Du Dein Tattoo in kurzer Zeit ruinieren. Kümmerst Du Dich aber gut um Dein neues Kunstwerk und trägst regelmäßig CBD-Balsam auf, kannst Du Deine Tätowierung damit noch einmal richtig boosten, damit sie nach dem Abheilen nicht lahm und verblasst aussieht, sondern aufregend wie am ersten Tag. Auch wenn die Haut schon längst wieder geheilt ist und Dein Tattoo bereits einige Höhen und Tiefen mit Dir durch-

lebt hat, tut es ihm gut, wenn Du es hin und wieder mit CBD-Balsam verwöhnst. Das erhält die Farbintensität, sorgt für einen natürlichen Sonnenschutz, der in etwa Lichtschutzfaktor 15 entspricht und macht Deine Haut geschmeidig. Das freut nicht nur den Lover, sondern vor allem Dich, wenn Du die Tätowierung im Spiegel siehst. Zur bestmöglichen Tattoopflege muss es also keineswegs eine Salbe mit Lanolin, Erdöl oder synthetischen Zutaten sein. CBD-Balsam vereint alle positiven Eigenschaften der herkömmlichen Wund- und Heilsalben und darüber hinaus die der alltäglichen Pflegecremes in sich und verzichtet dabei auf alle negativen Ingredienzien.

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NIEMA MOVASSAT DIE LINKE ZU DROGEN

Neuer drogenpolitischer Sprecher der Linken von Robert Brungert

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Neben den Piraten ist die Linke die Par- türlich nicht alle Drogen unkontroltei, die alle Drogen regulieren möchte. liert freigeben, wie es derzeit auf dem Als Partei hat die Linke verschiedene Schwarzmarkt passiert – sondern wie Meinungsblöcke. Es gibt auch diejeni- in Portugal auf intelligente Weise regen, die gegen die Legalisierung von gulierend eingreifen? Cannabis sind, oder ausschließlich Cannabis regulieren wollen, andere Niema Movassat: Zunächst mal: Die Substanzen sollen weiterhin krimina- Unterteilung in „weiche“ und „harte“ lisiert werden. Als ehemaliger drogen- Drogen ist schwierig. Denn auch „weipolitischer Sprecher der Linken hat es che“ Drogen wie Alkohol können sehr Frank Tempel mit der Bundestagswahl harte Folgen haben. am 24.09.2017 nicht in den Bundes- Unser Schwerpunkt als LINKE liegt auf tag geschafft. Im Januar 2018 wurde einer Legalisierung von Cannabis. Wir Niema Movassat dieses Amt übertra- wollen KonsumentInnen entkriminagen. Eine Recherche ergab, dass Niema lisieren und einen legalen Zugang zu Movassat genau wie Frank Tempel zu Cannabis unter Berücksichtigung des den Politikern gehört, die das BtMG Jugendschutzes schaffen. Was andere, abschaffen und jede Droge regulieren bisher illegale Drogen betrifft: Drogenmöchten. In Portugal wurde der Eigen- abhängige gehören nicht strafrechtlich konsum jeder Droge 2001 entkriminali- verfolgt. Wenn man den Schwarzmarkt siert, um das gravierende Drogenprob- – auf dem Drogen lebensgefährlich verunreinigt sind, austrocknen will, kommt lem in den Griff zu bekommen. man langfristig über eine Legalisierung Herr Movassat, wenn ich das soweit aller Drogen nicht hinweg. Die Legarichtig erkannt habe, wollen Sie na- lisierung ist aber an Bedingungen zu

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knüpfen und kann – anders als die Entkriminalisierung der Konsumenten – nicht von heute auf morgen erfolgen. Sie erfordert die Einrichtung umfangreicher Gesundheits-, Aufklärungs- und Hilfsmaßnahmen. Zudem muss ein tragfähiges Konzept entwickelt werden, wie die Abgabe von bisher illegalisierten Drogen organisiert werden muss, damit der Zugang ermöglicht, aber der Konsum nicht gefördert wird. In jedem Fall braucht es Modellprojekte. Die Liberalisierung muss mit einer sachlichen gesellschaftlichen Debatte über die sozialen, gesundheitlichen und finanziellen Folgen der Kriminalisierung sowie die Chancen und Gefahren einer Liberalisierung einhergehen.

Die dritte GroKo in Folge ist beschlossen. Ist diese GroKo das erneute K.o. in Deutschland für die ansonsten weltweit voranschreitende Cannabis-Legalisierung? Niema Movassat: Es ist tatsächlich nicht damit zu rechnen, dass die Unionsparteien in absehbarer Zeit von ihrer ideologischen Haltung abrücken werden. Die Union wird wohl weiterhin wollen, dass Cannabiskonsumenten kriminalisiert werden. Die beiden Schwesterparteien sind dabei leider nicht für Evidenz und Fakten zugänglich. Wie es bei der SPD aussieht, muss sich noch zeigen. Wir hoffen auf die progressiven Teile der Partei. Bei der jüngsten Bundestagsdebatte hat die

SPD – zu unserer Überraschung – Gesprächsbereitschaft signalisiert. Es bleibt offen, wie sie sich verhält, wenn die Koalition steht. Ich hoffe, dass die Abgeordneten sich an die Ankündigung von Martin Schulz im Wahlkampf erinnern werden, der diese Frage zur Gewissensentscheidung erklärt hatte. Es könnte also möglicherweise spannend werden, sollte die SPD Wort halten.

Ist der Deutsche Bundestag für die deutsche Cannabis-Legalisierung überhaupt wichtig? Werden wir unabhängig zu diesem einfach bei den Nordamerikanern mit schwimmen? Niema Movassat: Der Deutsche Bundestag ist zentral, da er insbesondere das Betäubungsmittelgesetz, dass Cannabis bisher gänzlich verbietet, ändern muss.

Mir ist bekannt, dass Frank Tempel 2107 mit seinen Standpunkten sozusagen umgangen wurde. Die Linke will in ihrem Programm vorerst doch nicht alle Drogen, sondern nur Cannabis regulieren. Dürfen die Linken solche Problemthemen nicht anpacken, da ihr sonst noch mehr außen vor seid? Niema Movassat: Unsere Partei sollte gerade dafür stehen, „Problemthemen“, wie Sie sie bezeichnen, anzupacken. Dass unterscheidet uns gerade von anderen Parteien, die Politik nicht aus

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Überzeugung, sondern an Umfragewerten orientiert machen. Ein Parteiprogramm wird aber basisdemokratisch beschlossen. Ich persönlich halte die Prohibitionspolitik in der Tat für insgesamt gescheitert

Wir haben praktisch mit der internationalen Opiumkommission von 1909 rund 100 Jahre Drogenverbote, die all ihre erklärten Ziele verfehlen. Was daran ist unverständlich, wenn ganze Staaten durch die Mafia übernommen oder kontrolliert werden und nicht weniger Menschen Drogen konsumieren? Niema Movassat: Die globale Drogenpolitik hat vor allem Drogenkartellen, also Mafiaorganisationen, genutzt. Der Drogenkrieg destabilisiert ganze Staaten, siehe Kolumbien und Mexiko. Leider ist das Thema Drogenpolitik wie kein anderes Thema geprägt von Tabus und Moralismen. Ich denke, dass gerade dieses Bild in der Gesellschaft verhindert, dass Drogenpolitik weit überwiegend nicht evidenz- und faktenbasiert betrieben wird. Das muss sich dringend ändern, auch um der Mafia das Handwerk zu legen.

Legale Drogen sind ok, illegale nicht, so der Gesetzgeber. Ist es denn besser, von Alkohol oder Medikamenten abhängig zu sein? Oder ist es deswegen besser, da hier legal verdient werden kann?

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Niema Movassat: Sie weisen auf einen sehr interessanten Punkt hin! Die Drogenpolitik ist in ihrer Widersprüchlichkeit und Inkonsequenz kaum zu überbieten. Wir haben über 70.000 Drogentote im Jahr. Die legalen Drogen töten mehr Menschen als alle illegalen Drogen zusammen. Für diese gefährlichen, legalen Suchtmittel darf ja sogar noch geworben werden! Hier stehen wohl - insbesondere bei den Unionsparteien - Lobbyinteressen im Vordergrund, als der angebliche Gesundheitsschutz. Als Linke sind wir da schließlich noch viel verantwortungsvoller. Wir sind für ein umfangreiches Werbeverbot für alle Drogen. Auch für Cannabis sollte niemals geworben werden dürfen.

Bei meinem letzten Einkauf war der Wodka strategisch im Supermarkt verteilt, um nicht an ihm vorbei zu kommen. Wie ist es mit diesen bereits legalen Drogen Alkohol und Tabak: Gehören die in den Supermarkt oder auch in ein Drogenfachgeschäft? Niema Movassat: Ich würde jetzt nicht anfangen, Tabak und Alkohol aus den Supermärkten rauszunehmen, dafür gibt es auch gesellschaftlich keine Mehrheit und kein Verständnis.


Soll denn möglichst wenig gekifft werden? Oder ab 18 nach Lust und Laune? Muss der Eigenanbau unterbunden werden, um die Preise durch die Decke zu treiben? Oder soll jeder auch seine Pflanzen haben und sein Geld behalten dürfen? Niema Movassat: Wir wollen als LINKE nicht, dass für Drogen geworben wird, auch nicht für Cannabis. Wir sollen keine Konsumförderung betreiben. Wer aber Cannabis konsumieren möchte, sollte dies tun können und auch ein Eigenanbau in einer Menge, die dem Eigenbedarf dient, muss möglich sein.

Wer mehr kifft, nimmt gewiss von anderen Substanzen weniger, die es teils wie der Alkohol in sich haben. Es geht bei der Regulierung aber auch um das Trockenlegen krimineller Strukturen. Wenn ein Gramm legal 10 Euro kostet, verkaufen die Dealer es einfach für 7 Euro? Niema Movassat: Dass der Drogenmarkt durch legale Zugangswege vollständig ausgetrocknet würde, behauptet ja niemand. Der Schwarzmarkt würde allerdings entscheidend eingedämmt. Außerdem geht es ja auch darum, dass man nicht mehr gezwungen ist, auf lebensbedrohliche und gestreckte Substanzen zurückzugreifen, sondern der Zugang zu sauberen Substanzen eröffnet ist. Aber natürlich muss auf dem legalisierten Markt ge-

währleistet sein, dass die Preise nicht zu weit über dem Schwarzmarkt sind. Das Problem haben wir ja schon heute, dass Cannabis als Medizin 20 Euro pro Gramm in der Apotheke kostet und dies für viele Betroffene viel zu teuer ist und sie dann doch wieder auf den Schwarzmarkt gehen.

Wie kann Ihrer Meinung nach der Jugendschutz bei einer Regulierung besser umgesetzt werden, als bei einem offenen Schwarzmarkt? Niema Movassat: Wenn Cannabis legal zugänglich ist, kann eine Altersüberprüfung stattfinden. Dies geschieht beim Schwarzmarkt nicht.

Hilft es denn den Jugendlichen, wenn Erwachsene für Konsumhandlungen ohne Kontakt zu Jugendlichen ihrer Freiheiten durch das Strafrecht, oder ersatzweise durch das Führerscheinund Arbeitsrecht beraubt werden? Niema Movassat: Die Prohibitionspolitik und das Mittel des Strafrechts sind tatsächlich - auch aus rechtsstaatlicher Perspektive - sehr bedenklich. Eine solche Entmündigung erwachsener Bürger, wie sie in der Drogenpolitik stattfindet, sollte einem freiheitlichen Staat fremd sein. Gerade im Straßenverkehr hat die Drangsalierung von Konsumenten irrsinnige Auswüchse angenommen, die aus meiner Sicht auch mit den Rechts-

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sätzen des Bundesverfassungsgerichts nur schwer vereinbar sein dürfte. Dass man seinen Führerschein verliert, nur weil man zum Beispiel Cannabis dabei hat in seiner Tasche, ist nicht nachvollziehbar.

Wenn der Schwarzmarkt nicht zu 100% ausgetrocknet wird, könnten die Jugendlichen hier weiterhin Marihuana erwerben? Niema Movassat: Das dürften sie nicht, nein. Eine Entkriminalisierung von Cannabis zu Konsumzwecken würde ja eben nicht bedeuten, dass der Handel und der Verkauf von Cannabis an Jugendliche nicht weiterhin unter Strafe stehen würde. Zu den nicht stoffgebundenen Suchtformen: Sind das Themen für Sie oder nur der richtige Stoff? Niema Movassat: Drogenpolitik ist auch Suchtpolitik. Auch auf vernachlässigte Themen wie Kauf-, Arbeits- und Spielsucht sollte ein Augenmerk liegen.

Noch eine persönliche Frage: Ihre Eltern sind Iraner. Im Iran werden viele Menschen für Drogendelikte umgebracht. Es geht meist um Opiate, da der Iran ein Transitland ist. Was denken Sie sich dabei? Niema Movassat: Der Iran fährt eine sehr restriktive Drogenpolitik, die zu vielen Drogentoten führt und den Konsum nicht senkt. Das Beispiel Iran zeigt eben, dass selbst härteste Strafen den Konsum nicht verhindern und ganz im Gegenteil großen gesellschaftlichen Schaden anrichten.

Soweit Niema Movassat über seine Standpunkte und sein Vorhaben als drogenpolitischer Sprecher der Linken. Ob wir in Deutschland selber legalisieren, oder doch nur bei den Nordamerikanern mitschwimmen: Zumindest die Regulierung von Cannabis lässt sich nicht mehr aufhalten, wir müssen sie nur in Bahnen lenken, die für uns Bürger sinnvoll sind.

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Artikel auf Deutsch: ď‚Ź www.hanf-magazin.com/jr3

Transdermal vs. Topical Applications of Cannabinoids: What’s the difference‌? von Dr. Jeremy Riggle, Ph.D.

Many people often conflate the meanings of topical and transdermal, particularly when it comes to cannabinoid applications. It is an easy mistake to make, however, they differ in one important regard. The key difference lies in their final objective, as transdermal refers to the drug or medicine reaching the bloodstream where it will have a systemic effect, while topical refers to the drug or medicine acting locally. To further delineate the two: transdermal

medicines are designed to act on the entire body via application to the skin, topical medicines are designed to act on the area of application, i.e. the location on the surface of the skin where the medicine was applied. Depending on the particular indication, both routes of administration have been shown to be effective forms for the application of many therapeutic drugs, including cannabinoids.


TRANSDERMAL: Transdermal drug delivery involves enabling the drug to traverse the multiple layers of the skin which is no simple task. The skin is one of the largest and most complex organs in the human body, composed of multiple layers with varying functions. Each of these layers contain differing physiochemical properties as well, further complicating transdermal drug delivery. Indeed, many factors need to be considered when attempting to design transdermal drug applications, these factors are discussed in greater detail below. For Cannabinoid Therapy, there are obvious reasons why one would consider transdermal delivery. First of all, transdermal delivery avoids the risks associated with smoking any carbonaceous material. This is largely the reason why smoked cannabis will not likely ever be considered legitimate medicine by most regulatory bodies. Research has shown the presence of a number of known carcinogens in cannabis flower smoke (1) which are unavoidable artefacts of the pyrolysis process and happen with virtually all burned organic materials. Transdermal cannabinoid delivery also avoids first pass hepatic metabolism which occurs with orally administered cannabis. For example, first pass metabolism converts THC into its more bioactive and psychotropic metabolite, 11-OH-THC (2) which can lead to discomfort for the consumer and makes self-titration of the

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appropriate dose more complicated. Transdermal administration also provides a direct route for the drug to enter the blood stream, supplying whole body effects of the drug. It offers continual release of the drug over time, so dosing is less frequent than with other routes of administration. It is also more convenient and easy to use compared to other means of medicating. Finally, transdermal administration is discreet and allows patients more control over their preferred dose, while at the same time any negative outcomes from cannabinoid Therapy are being reduced. The biggest disadvantage of transdermal cannabinoid delivery is the same as for any transdermal drug, the difficulty of designing formulations to get the drug through the skin. Due to their typical routes of administration (smoking, vaping, oral, sublingual, buccal, etc.) which all have significant disadvantages and constraints, cannabinoids seem to be excellent candidates for transdermal drug delivery. The skin is composed of three primary layers: the epidermis, the dermis, and the hypodermis. For transdermal drug delivery, the primary obstacle is presented by the epidermis, so we will restrict our discussion to this particular skin layer. Within the epidermis there are 5 sub-layers (from outermost to innermost): the Stratum corneum, the Stratum lucidum, the Stratum granulosum, the Stratum spinosum, and the Stratum basale. These layers are distinguished from each other based on their compo-



sition and accompanying physiochemical properties. The most challenging of the layers, from a drug delivery perspective, is the outermost one, i.e. the Stratum Corneum (SC). The SC is a 1040 μm thick layer composed of 15-20 layers of dead skin cells or corneocytes embedded in a lipid matrix composed of cholesterol, fatty acids and ceramides (3). It is often described as having a “brick and mortar” structure with the corneocytes representing the brick and the lipids representing the mortar. This layer is designed to prevent and control molecules entering or leaving the body, it protects the skin from chemical and mechanical injury, fights against infection and protects against

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UV irradiation. As one could imagine, the SC works very good on all of these functions, but particularly effective at controlling which molecules enter and exit the body. For any transdermal drug, consideration has to be taken in terms of how to facilitate the movement of the drug through the SC, its associated “brick and mortar” structure and ultimately into the blood stream. For a drug to be considered a viable candidate for transdermal delivery it needs to meet a few specific criterias. The drug needs to be effective at low doses, up to 10 mg/day. Research has shown that as little as 0.002 mg/kg/ day of CBD is effective for reversing


age related cognitive decline in the murine model (4). Although higher doses can be found in a number of products – sublingual and buccal tinctures, edibles, flowers, etc., the relatively poor bioavailability (5) via these routes mean that much less of the drug is actually therapeutically effective. Thus, cannabinoids meet this initial criterion. The drug must also have a relatively small molar mass, typically less than 500 μ (μ = atomic mass units). Cannabinoids are all ~314 μ, so again, they meet this second criterion as well. An ideal transdermal drug must also be moderately lipophilic, cannabinoids are moderate to highly lipophilic (Kow = 6000-9,440,000) which raises questions about the candidacy of these compounds as transdermal drugs. However, research has demonstrated that cannabinoids are not too lipophilic to be considered for transdermal delivery. A number of researchers have shown that they can indeed be delivered via transdermal applications (6-10). To date, a number of drugs have been formulated and are available as transdermal drugs, including: clonidine, estradiol, ethinyl estradiol, fentanyl, granisetron, levonorgestrel, methylphenidate, nicotine, nitroglycerin, testosterone, norelgestromin, norethindron, oxybutynin, rivastigmine, rotigotine, to name a few. Thus, precedent has been set for delivering drugs through the skin. A question that often comes up with regard to transdermal drug delivery is “how long does it take for the

drug to take effect?” The kinetics or absorption rate of transdermal drug delivery can be described by Fick’s law of diffusion, the equations are given below (11).

J = KpCv J = (DKm/L)Cv *where J = flux of the drug; Kp = permeability coefficient; Cv = concentration of the drug in the excipient; Km = partition coefficient; D = diffusion coefficient; and L = diffusion path length.

There are a couple of key factors that dictate the rate at which the drug is absorbed. First of all, the length of the diffusion pathway (L) is inversely related to the rate, i.e. the longer the pathway, the slower the absorption rate. This factor can somewhat be controlled by where one applies the transdermal formulation: Thinner skin regions provide smaller L values and thus faster rates of absorption. The other major factor dictating absorption rate is the partition coefficient of the drug (Km), this represents the distribution of the drug between its formulation and the skin. In other words, Km in the equation above, represents how much of the drug is in the formulation vs. how much of the drug is in the skin, when equilibrium is reached. A larger value of Km means there is more drug in the skin than in the formulation at equilibrium, thus larger va-

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lues result in faster rates of absorption. Although this value is characteristic to each individual molecule, there are ways in which it can be modified to increase drug partitioning into the skin. This will be discussed below. One paramount consideration of designing drugs for transdermal delivery is the choice of excipient or vehicle. This represents an important link between drug potency and therapeutic effectiveness. You can have very high drug potency in a transdermal formulation while at the same time having very low therapeutic effect. Thus, it is important to choose an appropriate and effective excipient, which will in turn have a substantial effect on the rate and extent of absorption of cannabinoids. Ultimately, the choice of excipient will influence Km from Fick’s law given above and can make this value smaller or larger. Larger Km values result in greater distribution of the drug into the skin and faster absorption rates. When deciding on an excipient, two factors need to be considered – the solubility of the drug in the excipient and the equilibrium distribution of the drug in the excipient vs. in the skin. Ideally, one would choose an excipient that demonstrates high solubility of the drug and is non-toxic. Determining the effect of the excipient on Km is a bit trickier and experiments must be performed to quantify this value following dissolution of the drug into the excipient. In addition to choosing an appropriate

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and effective excipient, there are other means by which the skin can be modified to increase drug absorption. First of all, hydrated skin is much more effective for drug absorption, resulting in 5-10-fold increase in absorption rate (12). Other options can be divided into a couple of different categories. Those are chemical, biochemical and physical enhancement. Unlike the excipient, these approaches have little to do with the drug itself, but instead modify the SC to increase drug permeability. Chemical approaches include the addition of chemical permeation enhancers to the transdermal formulation. There are a number of permeation enhancers that have shown varying degrees of effectiveness. Categories include: solvents (alcohols, hydrocarbons, acids, amines, amides, esters, etc.), terpenoids, surfactants, lipids or fats, and sulfoxides (13). All of which have been found to alter the SC matrix to increase drug permeability to varying degrees. Biochemical methods utilize peptides to modify metabolic pathways to inhibit your body’s natural SC repair mechanism. At this point in time, this approach is relatively new and has not been used extensively. There are a number of different physical mechanisms in practice that increase the permeability of the SC. Many of these methods require the use of medical devices and have shown great potential for increasing the transdermal drug permeability. Stripping is a method that uses adhesive tape or cya-


noacrylate glue to physically remove layers of the SC (14). This approach removes both corneocytes or the “bricks” of the SC as well as the lipid or “mortar” components. This significantly reduces the diffusion path length of the SC and increases drug permeability; however, it can also lead to inflammation of lower skin layers following multiple applications. Iontophoresis and electroporation are physical methods that use electricity to increase SC drug permeability. In the former, low currents are applied by an external electrode for minutes to hours to the skin which also has the drug applied. The current then forces the drug molecule across the SC and into the blood stream (15). But, there are a couple of disadvantages to this approach. First of all, the drug in question must be charged (which cannabinoids are not) and it requires a specifically designed medical device, something that not everyone has access to. In electroporation, very high voltage (~100 V) is pulsed in micro to millisecond intervals on the skin leading to structural rearrangement of the components of the SC effectively creating pores in which the drug may pass. Again, the primary limitation to this approach is the fact that the drug must carry a charge, additionally, the pulsing voltage can cause pain and the drug must be hydrophilic, which cannabinoids again are not. Ultrasound is another physical technique that has been shown to increase SC permeability. In this method, ultrasound

is used in the context of heating deep muscle tissue and has been shown to increase drug penetration (16). Ultrasound can also be used to initiate cavitation – the formation of submicroscopic defects in the SC structure, which also leads to increased drug permeability of the SC (17). While the physical mechanisms described above result in nano scale disruption of the SC and increased drug absorption, there are also mechanisms that create micro scale holes within the SC. In thermal ablation, micro to millisecond pulses of heat are applied to the skin which leads to micrometer sized holes in the SC allowing drugs to more efficiently pass through (18). Sandpaper abrasion and microdermabrasion are other methods that create micro scale pores in the SC (19). Finally, microneedles can be incorporated into transdermal applications, these create micro scale holes in the SC and increase drug delivery (20). Although these physical methods have been used to good effect, they each come with their own associated disadvantages. Currently in the world of Cannabinoid Therapy, transdermal patches and transdermal gels or creams have been formulated and are available in many states where medical and/or recreational cannabis is legalized. TOPICALS: An interesting fact about the skin that is underreported is that virtually all types of skin cells contain the primary

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components of the endocannabinoid system (eCS). In addition to cannabinoid receptor types 1 and 2 (CB1 and CB2), skin cells contain 2-arichidonylglycerol (2-AG) and arachidonylethanolamide (AEA – anandamide), which are naturally produced endocannabinoids. The enzymes responsible for endocannabinoid metabolism (i.e. the enzymes that synthesize and degrade 2-AG and AEA) have also been found in a number of skin cell types (21). So, the skin essentially contains its own version of the eCS and this system plays a very important role in skin pathophysiology. The eCS in the skin reduces pain and inflammation following irritation, it contributes to epidermal cellular differentiation (i.e. the formation of specific skin cell types), mitigates symptoms of Psoriasis, reduces the size of melanoma and carcinoma tumor cells, alleviates Dermatitis and has shown promise as an anti-acne treatment (22).

Thus, topical cannabinoid therapy is a valid approach that has shown tremendous promise for the treatment of certain skin indications. In contrast to transdermal, topical cannabinoid application is a bit less complex due to the fact that the cannabinoids do not need to traverse the SC. Therefore, formulations can be concocted that do not need to consider how to facilitate movement of the drug through the SC. In conclusion, transdermal and topical applications of cannabinoids are quite different from a drug design perspective. Both have shown great potential for systemic and local treatment of specific human health indications, and both are sure to develop further, as our understanding of cannabinoids and Cannabinoid Therapy increases.

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Fahreignung trotz Cannabiskonsums? EIN HOFFNUNGSSCHIMMER AUS GOSLAR von Oliver Rabbat | cannabis-anwalt.berlin

Vom 24. bis 26. Januar 2018 fand in Goslar wieder der Deutsche Verkehrsgerichtstag statt. Fast 2.000 Teilnehmer diskutierten in acht Arbeitskreisen aktuelle Fragestellungen des Verkehrsrechts. Unter anderem fand sich auch ein Arbeitskreis, der den für uns relevanten Bereich Cannabiskonsum und Fahreignung behandelte. Immerhin 80% der Empfehlungen aus Goslar werden vom deutschen Gesetzgeber übernommen, daher ist der Verkehrsgerichtstag für jeden im Verkehr tätigen Anwalt und den interessierten Fahrerlaubnisbesitzer durchaus relevant... Rekapitulieren wir kurz, wie die derzeitige Praxis der Führerscheinbehörden und Verwal-

tungsgerichte hinsichtlich des Cannabiskonsums und der Fahrerlaubnis aussieht.  Auf Grundlage der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) unterscheiden die Behörden und Gerichte im Wesentlichen zwischen drei Arten des Cannabiskonsums:  Der Probierkonsument: Diese seltene Spezies belässt es beim einmaligen Konsum von Cannabis und wird dabei unglücklicherweise auch noch erwischt.  Der Gelegenheitskonsument: Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er kein Probierkonsument ist, aber auch kein regelmäßiger Konsument.

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© Michel Gehring

 Der regelmäßige Konsument: Er zeichnet sich dadurch aus, dass er beinahe täglich Cannabis konsumiert. Regelmäßiger Konsum soll auch ohne konkreten Bezug zum Straßenverkehr die Fahreignung schlechterdings ausschließen. Diese Klassifizierung wird von den Führerscheinbehörden und Verwaltungsgerichten herangezogen, um im Straßenverkehr im Zusammenhang mit Cannabis auffällig gewordenen Bürgern gegebenenfalls den Führerschein zu entziehen.

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Wie wird man „auffällig“? Im Rahmen von allgemeinen Verkehrskontrollen zieht die Polizei alles an Informationen heran, was die bei der Polizei und sonstigen Behörden angesammelten Dateien über den Angehaltenen bereithalten. Manche dieser Dateien dürften zwar gar keine Verwendung mehr finden, weil sie wegen Zeitablaufes zu löschen gewesen wären. Wurde das versäumt, werden die Informationen aber in der Regel auch genutzt: Wurde man vor zehn Jahren mit kleinen Mengen


Cannabis erwischt, das Ermittlungsverfahren aber eingestellt, reicht dies den Beamten häufig für den berühmten Anfangsverdacht. Der geneigte Bürger sollte sich daher über seine Daten informieren, um zumindest die Informationshoheit zurückzugewinnen. Er sollte sich mit seinem Auskunftsanspruch über den Bestand an vorhandenen Informationen an die Polizeibehörden wenden. Für eine Auskunft braucht man keinen Anwalt - Musterformulare für ein Auskunftsersuchen

sind zum Beispiel auf der Webseite des Berliner Datenschutzbeauftragten zu finden. In Zeiten von Datenmissbrauch durch Facebook und möglicherweise sogar manipulierten Wahlen dürfte eine gewisse Sensibilität hinsichtlich der eigenen Daten selbst in staatlicher Hand vorhanden und ein entsprechendes Bemühen um ihr Zurückerlangen jedem Bürger anzuraten sein. Oftmals erfolgt bei der Verkehrskontrolle ein Bluttest. Die Behörden können sich durch Heranziehung des bei der

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Blutuntersuchung ebenfalls ermittelten Carbonsäurewertes vor weiteren Ermittlungen drücken und unter Umständen die Fahrerlaubnis ohne weitere Aufklärung entziehen. Hier gelten folgende Grenzwerte:  Liegt der THC Carbonsäurewert über 75,0 ng/ml, wird von der Mehrzahl der deutschen Verwaltungsgerichte von gelegentlichem Cannabiskonsum ausgegangen.  Ab einem THC-Carbonsäurewert von 150,0 ng/ml spricht man sogar von regelmäßigem Cannabiskonsum. In beiden Fällen entzieht die Fahrerlaubnisbehörde ohne weiteren Aufklärungszwang die Fahrerlaubnis. Dies tut sie, obwohl der wissenschaftliche Aussagewert der zu Grunde liegenden Studien zweifelhaft ist. Aber bei diesen Kontrollen sollte sich jeder Bürger ruhig und besonnen verhalten: An Urintests und sonstigen Turnübungen muss niemand mitwirken und kann insbesondere von seinem Grundrecht zu Schweigen Gebrauch machen. Ohne weitere Auffälligkeiten ist dann der Erhalt der Fahrerlaubnis auch trotz Cannabiskonsums möglich: Selbst wenn bei der Blutuntersuchung die Schwelle von 1ng/ml Blutserum THC überschritten wird, kann die Fahrerlaubnisbehörde, nachdem sie durch die Polizei informiert wurde, die Fahrerlaubnis nicht ohne weiteres entziehen. Hat man bei der Verkehrskontrolle ge-

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schwiegen und ist der Carbonsäurewert unauffällig, ordnet die Behörde an, dass der Betroffene ein ärztliches Gutachten auf eigene Kosten beizubringen hat. Mit diesem ärztlichen Gutachten, welches in der Regel aus zwei Urinproben und einem Gespräch besteht, soll in Erfahrung gebracht werden, ob dem Verkehrsverstoß ein gelegentlicher Cannabis-Konsum oder Probierkonsum zu Grunde gelegen hat. Wirkt der Betroffene hier nicht mit oder lassen sich seine Erklärungen mit den medizinischen Befunden nicht in Einklang bringen, hat dies den Verlust der Fahrerlaubnis zur Folge. Soweit die bisher gängige und deprimierende Praxis in Deutschland. Nun könnte Bewegung in die festgefahrene Cannabis diskriminierende Rechtsanwendung kommen. Der gewichtigste Grund hierfür dürfte das im Jahr 2017 in Kraft getretene Gesetz „Cannabis als Medizin“ gewesen sein. Die gesetzliche Neuverordung von Cannabis als Medizin und nicht mehr ausschließlich als Droge, dürfte zu einem Umdenkprozess geführt haben. Ein zweiter gewichtiger Grund dürfte die Empfehlung der Grenzwertkommission im September 2015 gewesen sein, die Grenze für den Beleg von zeitnahem Konsum für die Annahme fehlenden Trennungsvermögens von Cannabis auf 3,0 ng/ml THC im Blutserum anzuheben. Die Grenzkommission ist eine fachübergreifende Expertengruppe aus Medizinern und Chemikern, welche die Bundesregierung berät. Erstmalig in


ihrer Geschichte folgten jedoch die Verwaltungsgerichte der Empfehlung der Expertenkommission mit zweifelhafter Begründung bisher (noch?) nicht. Auch in der Rechtsprechung der zuständigen Gerichte mehrten sich in letzter Zeit die Stimmen, die die gängige Praxis der Behandlung von Cannabiskonsumenten als unverhältnismäßig ansahen. So trat der Verwaltungsgerichtshof München der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts entgegen. Die vorgenannten Entwicklungen gipfelten nun in den Empfehlung des Verkehrsgerichtstages in Goslar. Endlich Licht am Horizont. Die wichtigsten Empfehlungen lauten: Der erstmalig im Straßenverkehr auffällig gewordene, gelegentliche Cannabiskonsument soll nicht ohne Weiteres als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen angesehen werden.

Dies soll erst ab einem Wert von 3,0 ng/ ml THC im Blutserum der Fall sein. Sollten diese Empfehlungen umgesetzt werden, dürfen die positiven Auswirkungen nicht unterschätzt werden. Endlich wäre es Cannabiskonsumenten möglich, verantwortungsvoll Cannabis zu konsumieren und dennoch den Ansprüchen des Straßenverkehrs Genüge zu tun: Bei Einlegen einer achtstündigen Pause zwischen Cannabiskonsum und dem Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr, dürfte ein Überschreiten der 3,0 ng/ml THC-Schwelle ausgeschlossen sein. Ferner hätte ein einmaliges Versagen bezüglich Cannabis und Straßenverkehr nicht mehr zwangsläufig den Entzug der Fahrerlaubnis zu Folge. Dies stellte einen Schritt zur lange Zeit geforderten Gleichstellung von Alkohol und Cannabis im Straßenverkehr dar. Grund zur Hoffnung bestehen also! Jetzt ist der Gesetzgeber in Berlin gefragt.

In Zukunft soll nicht bereits ab 1,0 ng/ ml THC im Blutserum fehlendes Trennungsvermögen unterstellt werden.

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Cannabinoide in der Praxis von Christian Bödefeld

In der Theorie erhalten somit nur schwer kranke Patienten Zugang zu medizinischem Cannabis. Viele Ärzte stehen einer natürlichen Therapie jedoch immer noch skeptisch gegenüber. Die Firma HAPA will mithilfe

Um in Deutschland ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhalten, muss eine vorangegangene Therapie mit herkömmlichen Medikamenten fehlgeschlagen sein.

sogenannter Cannabinoid-Praxen jedem Patient in Deutschland eine Therapie mit Cannabis ermöglichen. Wir haben mit dem CEO Ricardo Pendon über Cannabinoid-Praxen und kommende Projekte gesprochen.


Die offensichtlichste Frage zuerst, welche Idee/Überlegungen führten zur Gründung von HAPA?

Welche Kassenpatienten können die Leistungen von HAPA in Anspruch nehmen?

R. Pendon: Die Idee ein Unternehmen, wie die HAPA, zu gründen entstand durch die Erfahrungen im Umfeld des Familien- und Freundeskreises. Es gab Berichte über Menschen, die zu Kriminellen wurden, nur weil sie schwerkranke Menschen mit Cannabisöl versorgen wollten. Als wir dann Ende 2015 die ersten Anzeichen dafür sahen, dass sich in der Politik zu dem Thema medizinisches Cannabis etwas tut, haben wir uns entschlossen, ein Unternehmen zu gründen.

R. Pendon: Wir schließen niemanden aus. Alle Kassenpatienten können Leistungen von den niedergelassenen Ärzten in Anspruch nehmen, auch wenn es sich um Privatpraxen handelt. Natürlich immer nur nach Zusage der Krankenkassen selbst. Aber wie genau, das bespricht der niedergelassene Arzt mit jedem Patienten durch. Bei schweren Fällen auch mit anwaltlicher Unterstützung aus dem Hause HAPA Clinic.

Wo genau kann man in Zukunft mit „Cannabinoid-Praxen“ rechnen? Welche Leistungen können Patienten bei HAPA in Anspruch nehmen? R. Pendon: HAPA ist in mehreren Bereichen tätig: Wir planen den Import von Cannabisölen und -Blüten und rechnen mit der ersten Lieferung im Juli 2018. Außerdem bauen wir in zwei südlich gelegenen europäischen Ländern selbst medizinisches Cannabis an. Der erste Anbau startet im August. Über Hanfpassion bieten wir Superfood-Produkte sowie medizinische Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel wie CBD an. Zusätzlich haben wir ein Praxiskonzept der HAPA Clinic GmbH für Ärzte im Angebot, die sich in einer Privatpraxis niederlassen und sich auf die Cannabinoidmedizin spezialisieren wollen.

R. Pendon: Patienten können unsere Dienste in der bereits eröffneten Praxis in Berlin in Anspruch nehmen. Des Weiteren planen wir die Eröffnung einer unserer Praxen in Dortmund zum 01.06.2018, in Köln/Düsseldorf zum 01.07.2016, in Stuttgart zum 01.09.2018 und in München ebenfalls zum 01.09.2018. Außerdem planen wir für das Jahr 2019 fünf weitere Standorte, deren Auswahl wir uns aber je nach Bedarf noch offen lassen.

Gibt es Erfahrungswerte über Reaktionen von anderen Medizinern und Partnern der Branche? R. Pendon: Bis dato haben wir in Ber-

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lin nur positives Feedback bekommen. Ärzte, die mit uns kooperieren wollen, sowie Apotheker, die mehr zu unserer Arbeit zum Thema Cannabinoidmedizin und dem Praxismodell wissen wollen. Ich denke, dass Sie sich ja vorstellen können, dass schwerkranke Patienten froh darüber sind, endlich einen Arzt sprechen zu können, der eine Cannabistherapie in Erwägung zieht.

Wie gestaltet sich die Umsetzung des Konzepts und wie stellen Sie sicher, dass sich Ärzte mit der Materie auskennen?

R. Pendon: Unser Praxiskonzept ist ja eher ein vollwertiges Franchise-Konzept, welches keine Wünsche für den Arzt offen hält. Eher sind das Nichtwissen und die erforderliche Ausbildung, die vorher geleistet werden muss, eine Herausforderung. Wir freuen uns aber natürlich über jeden Arzt, der sich in einer Cannabinoid-Praxis niederlassen und diese Herausforderung annehmen möchte. An schwerkranken Menschen, denen man in diesen spezialisierten Privatpraxen helfen kann, mangelt es nun wirklich nicht. Für interessierte Ärzte bieten wir in Zukunft auf hapa-medical. com und auf hapa-clinic.com ein sehr umfängliches Education-Online-Tool

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an. Das war die meist genannte Anforderung, die man uns gestellt hat. Weil doch so einige Ärzte mit Cannabinoiden in der Praxis arbeiten wollen, aber die Erfahrungen dazu einfach noch zu gering sind.

Gibt es wirklich so viele Anfragen von Patienten in Berlin? R. Pendon: Die Anfragen für einen Termin kommen nicht nur aus Berlin, sondern aus ganz Europa. Ungefähr 45% der Anfragenden bekommen beim Arzt aber keinen Termin, da schon bei der ersten telefonischen Befragung klar wird, dass eine Cannabinoidtherapie

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beim Patienten nicht eingesetzt werden kann. Ehrlich gesagt konzentriert der Arzt sich aktuell nur auf schwerwiegende Krankheitsbilder und damit hat er schon mehr als genug zu tun.

Unter dem Namen Hanfpassion vertreibt HAPA auch CBD-Produkte. Werden die dafür verwendeten Hanfpflanzen selbst angebaut? R. Pendon: Das Material für unsere CBD-, oder auch für unsere zukünftigen THC-Öle, stammen von Bedrocan aus Holland. Zum Ende des Jahres werden wir auf unsere eigenen Cannabisblüten zurückgreifen.


Wie werden die CBD-Produkte produziert? R. Pendon: Die CBD-Produkte werden im CO2-Extraktionsverfahren hergestellt. Das herstellende Unternehmen arbeitet dabei nach EU-GMP-Standard. Wir könnten unsere Produkte also auch in deutschen Apotheken verkaufen, haben das aber bis dato vermieden, um die Preise nicht explodieren zu lassen. Damit sind wir in Deutschland wohl die Einzigen, die nach EU-GMPStandard derartig hochwertige Produkte zu solchen Preisen anbietet.

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Welche Produkte sind am meisten begehrt? R. Pendon: Alle Produkte sind bei uns sehr gefragt und wir hatten fast vier Wochen lang kein einziges CBD-Produkt auf Lager. Aber wir haben auf die Nachfrage reagiert und mussten das CBD Femme Produkt deutlich aufstocken. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass gerade das CBD Femme von Frauen erfolgreich gegen Regelschmerzen eingesetzt wird. Das hat uns überrascht, aber natürlich auch sehr gefreut.

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Dämmen mit Hanf Für alle, die sich über die gegenwärtige Situation der vermehrten Umweltbelastungen und Schadstoffe in ihrem Umfeld aufmerksam informieren, hat gesundes Wohnen einen hohen, wenn nicht sogar höchsten Stellenwert. Nichts kann im ohnehin fordernden Alltag für das tägliche Erholen wichtiger sein als ein gesund erhaltendes Zuhause. Es ist längst bekannt, dass die zunehmende Allergieanfälligkeit nicht nur von der Nahrungsmittelindustrie mitverursacht wird, sondern vor allem auch von der Verarbeitung schädigender Stoffe im Bau- und Wohnbereich. Umso wichtiger ist es, sich für Hausbau und Sanierung gut zu informieren und auf einen verlässlichen Wissensvorrat zu stützen. Wir haben mit Fritz Reichel, dem Seniorchef der Firma „Dämmstoff Spezialist“ im hanfgedämmten Beratungszentrum Hinterstoder gesprochen und auch zugleich im 100 m2 großen Schauraum die angebotenen Materialien gesehen sowie gründlicher kennengelernt. Neben Flachs, Jute, Holz und Schafwolle ist sicherlich der Hanf ein ganz bemerkenswerter und interessanter

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gesundheitsbewusster Naturstoff, dem im Hausbau heute eine zunehmend bedeutende Rolle zuwächst. Er erfüllt als verlässlicher Dämmstoff höchste Qualitätskriterien. Die biologisch abbaubaren Hanfplatten in verschiedenen Stärken von 4-16cm werden mit Bindefasern aus Maisstärke hergestellt und sind mit dem österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet worden. Die wichtigsten Vorteile der Hanfdämmplatten sind die flexible Klemmfähigkeit, die gute Schalldämmung, der Kälteschutz im Winter und der Hitzeschutz im Sommer, das gesunde Raumklima durch die hohe Korrespondenzkraft mit Luft und Feuchtigkeit und die Reaktion des gesamten Organismus auf die natürliche gesunde Hanffaser. Darüber hinaus ist Hanf ein nachwachsender heimischer Rohstoff. Die Fabrik steht inmitten der Hanffelder, dadurch erübrigen sich lange Transportwege. Hanf wird als alte Kulturpflanze sehr rationell genutzt und besitzt erstaunlich zugfeste Fasern. Abgesehen von der Verarbeitung zu Platten für die Dämmung im Boden-, Wand-, Decken- und Dachbereich erzeugt man auch ‚Zöpfe’


für die Abdichtung von Türen und Fenstern, einsetzbar im Neubau, aber auch bei der Sanierung von älteren Häusern ebenso wie in Wohnungen. Der Hanf ist übrigens nicht anfällig gegen Schädlingsbefall, das wird als Vorteil oft gar nicht wie verdient beachtet. Zudem gilt er tatsächlich als reines, vollkommen biologisches Produkt, weil er ohne Düngung und chemische Pflanzenschutzmittel wächst. Fritz Reichel berät Interessenten im Beratungszentrum Hinterstoder gerne und ausführlich und nimmt sich entsprechend Zeit, um die vielseitige Verwendbarkeit von Hanf und das reiche Materialangebot zu zeigen. „Es ist eine Freude zu erleben, wie verantwortungsbewusst heute beim Hausbau an naturnahe, langlebige und gesunde Wohnqualität gedacht wird“

sagt er dazu und viele Kunden betonen, dass es für sie sehr wertvoll war, von seinen Erfahrungen zu profitieren, ihm zuzuhören und sich durch das Musterhaus führen zu lassen: „Wohnen ohne die Einwirkungen von chemischen Ausdünstungen verwendeter Billigmaterialien ist ein leistbarer Beitrag zur Gesundheit der Familie. Vom Kind bis zum Senior ist das Leben im naturstoffgedämmten Haus spürbar wertvoll – es handelt sich heute um eine Frage des Wissens und nicht um eine Kostenfrage. Wer sich über die Qualität natürlicher Dämmstoffe gut informiert und entsprechend beraten lässt, ersetzt die als ‚herkömmlich modern’ verkauften synthetischen Materialien gerne mit den guten alten, sehr bewährten Naturfasern“.

Fritz Reichel ist als Landwirtssohn in Hinterstoder aufgewachsen. Von Kind auf verbunden mit der Natur hat er sich im Laufe seines Lebens auch beruflich immer mit Produkten aus der Natur befasst und in den letzten Jahrzehnten mit natürlichen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. In den vergangenen Arbeitsjahren konnte er viel an Erfahrung sammeln. Sowohl das gemeinsame Wirken mit unzähligen Kunden, als auch der Bau eines Beratungszentrums in Hinterstoder, haben einen Schatz an Durchblick und praktischem Wissen gebracht. Im Laufe der Jahre war es möglich, stabile Kontakte zu erzeugen und mit ihnen zu wachsen. Daraus entstand das heutige Sortiment an nachhaltigen ökologischen Markenprodukten. Ein besondere Anliegen war für Fritz Reichel, der faszinierenden Pflanze Hanf in seiner ganzen Vielfalt den Stellenwert zu geben, den sie verdient.

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CBD Produkte

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 cbd-vital.at NATUREXTRAKT PREMIUM

Das CBD Naturextrakt Premium von CBD-Vital ist ein aus echten CBD-Blüten gewonnenes Vollspektrumextrakt, welches neben 5% CBD auch CBN, Terpene, CBG, Flavonoide und das Cannabinoid CBC enthält. Es wird mithilfe der CO2-Extraktion gewonnen, enthält neben dem Öl aus den Blüten aber auch später hinzugefügtes Bio-Hanfsamenöl. Dieses sorgt für einen nussigen Geschmack, eine leicht goldgelbe Farbe und unterstützt ganz nebenbei noch das Immunsystem. Empfohlen sind 2x5 Tropfen täglich, eine 10ml Flasche mit 5% CBD kostet 28,90 €.

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 hanf-extrakte.com CBD TATTOO BALSAM

Das CBD Tattoo Balsam von Hanf-Extrakte.com unterstützt die Haut beim Heilungsprozess nach dem Besuch beim Tattoostudio. Das CBD Tattoo Balsam ist geruchsneutral, klebt nicht und besteht zu 100% aus natürlichen Zutaten wie Sheabutter, Mandelöl und natürlich einem Extrakt aus Cannabisblüten, welches das Tattoo Balsam mit Inhaltsstoffen wie CBD, Aminosäuren und zusätzlichem Fett abrundet. Dadurch heilt die Haut schneller und trocknet nicht so leicht aus. Die Creme sollte erst 24-48h nach dem Stechen aufgetragen werden. Ein 30ml Tiegel kostet 26,90 €

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 satimed.eu DEEP TISSUE ÓLEOGEL

Diese cannabinoidhaltige Creme von Satimed enthält 600mg nicht psychoaktive Cannabinoide und eignet sich sowohl bei Hautreizungen, Gelenkschmerzen oder Muskelverspannungen. Die Creme basiert auf biologisch angebautem Hanf, welchem mithilfe von CO2 die Wirkstoffe entzogen wurden, darunter natürlich CBD und andere Phytocannabinoide wie CBC, CBG, CBN, sowie Terpene, Polyphenole und hunderte weitere Stoffe. Jede Anwendung á 0,5ml enthält ungefähr 10mg Cannabinoide und lässt sich einfach auftragen. 30ml Creme kosten 55 €.

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 biobloom.at BIO HANF TROPFEN

Die von der ARGE CANNA ausgezeichneten CBD Öle von BioBloom sind in mehreren Konzentrationen erhältlich, von 4% bis 8% CBD. Diese Vollextrakte enthalten CBD nicht nur in der bereits aktivierten Form, sondern auch CBDa oder THCa. Die CBD Hanftropfen bestehen zu 30% aus Bio Hanfsamenöl und zu 70% aus Bio Hanfblütenextrakt, das mittels mehrfach zertifizierter CO2-Extraktion in einem deutschen Labor gewonnen wird. Außerdem enthalten die CBD Hanftropfen natürliches Omega 3 und 6, und das Vitamin E. Ein 10ml Fläschchen kostet, je nach Wirkstoffgehalt, zwischen 24,90 € und 49,90 €.

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 cbdnol.com CBD-ÖL 5%

Das CBD Öl von CBDNOL besteht aus Bio-Hanfsamenöl, welches mit einem CO2-Extrakt aus Nutzhanfblüten gemischt wurde. Dieses Öl enthält zusätzlich zu den wichtigen ungesättigten Fettsäuren auch die für den Geschmack und die Wirkung wichtigen Terpene und Flavonoide des Hanfs. Das CBD Öl enthält weniger als 0,2% THC und ist somit in der ganzen EU legal erhältlich. Das Öl enthält selbstverständlich weder Parabene, Duftstoffe noch Toxine. Eine 10ml Flasche mit 5% CBD, also genau ein halbes Gramm reines CBD, kostet 35 €.

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 greenfield-laboratory.at 50% CBD EXTRAKT

Das Bio Hanf Extrakt mit 50% CBD enthält eine ordentliche Menge CBD. Das Extrakt wird komplett aus biologisch angebautem Nutzhanf hergestellt und enthält neben CBD auch Terpene, Vitamine und Aminosäuren, welche mittels CO2 aus den Nutzhanfblüten extrahiert wurde. Die 50% CBD in diesem Extrakt sind komplett decarboxyliert, rechnet man das CBDa noch dazu, kommt man auf knapp 51%. Dieses Extrakt gehört damit ohne Frage zu den stärksten auf dem Markt. Eine 10ml Packung mit 5180mg CBD kostet 450 €.

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 cbdnol.com CBD BALM 1-3%

Das CBD Balm aus dem Hause CBDNOL ist die perfekte Creme für Menschen mit Hautirritationen! Sie enthält neben Hanfsamenöl auch Bienenwachs, Sheabutter und andere pflanzliche Fette sowie einen Extrakt aus Cannabis sativa L. Dadurch enthält das CBD Balm also auch Terpene, Flavonoide und Antioxidantien. Alle Inhaltsstoffe werden biologisch angebaut, das Endprodukt ist somit zu 100% frei von Pesti- oder Herbiziden. Das CBD Balm gibt es mit 1,2 oder 3% CBD, eine 30ml Dose kostet, je nach Wirkstoffkonzentration, zwischen 25 € und 50 €.

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 hanfpassion.de CBD VAGINALZÄPFCHEN

Die CBDFemme Vaginalzäpfchen von Hanfpassion wurden speziell für Frauen hergestellt und können vor, während und nach der Menstruation genutzt werden. Die Zäpfchen bestehen aus Palmkernöl und einem cannabinoidhaltigen Extrakt und sind zu 100% vegan. Jedes einzelne Zäpfchen enthält 50mg reines CBD, in dem Extrakt sind aber noch andere Cannabinoide, Terpene und weitere Stoffe enthalten. Der THC-Gehalt liegt bei unter 0,2%, ein psychoaktiver Effekt ist hier also definitiv nicht zu erwarten. Eine Packung mit 5x CBDFemme Vaginalzäpfchen á 50mg CBD kostet 29,90 €.

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Hanf

in der Automobilindustrie

von Christian Bรถdefeld


Im Dezember 1941 erschien in dem Wagen lediglich 900 Kilogramm und Fachmagazin „Popular Mechanics“ ein war wesentlich leichter als herkömmArtikel über die bahnbrechende Erfin- liche Autos der damaligen Zeit. dung des Automobilherstellers Henry Ford. Darin ist zu lesen, dass Ford zu Weiterentwickelt wurde das „Hemp Car“ diesem Zeitpunkt bereits 12 Jahre lang von Henry Ford nie. Grund dafür war der an einem Automobil forschte, das zu „Marihuana Tax Act“ aus dem Jahr 1937, 100% aus natürlichen Rohstoffen be- der Cannabis- und Hanfprodukte mit steht und sogar von einem Gemisch einer hohen Steuer belegte. Hanf wurde aus Pflanzenöl angetrieben wird. Henry extrem teuer und der industrielle Anbau Ford erfand ein Auto, dessen Karosserie somit unrentabel. Zu dieser Zeit kam fast komplett aus Kunststoff auf Hanf- auch die aus Erdöl gewonnene Kunstund Sojabasis gefertigt wurde. Rudolf faser Nylon auf dem Markt. Etliche FirDiesel, Erfinder des Dieselmotors, half men der Ölindustrie und Papierherstelbei der Konstruktion des Motors, so- ler unterstützten die Besteuerung des dass das Auto mithilfe von Pflanzen- ökologischeren, günstigeren und nachölen wie Hanföl angetrieben werden haltigeren Konkurrenten. konnte. Dem Artikel zufolge fertigten Ford und seine Partner das Auto aus Während Henry Ford Landwirtschaft 70% Zellulosefasern aus Weizenstroh, und Industrie miteinander verbinden Hanf und Sisal sowie 30% Harzbinder. und Fahrzeuge mit einer längeren HaltEinzig und allein der geschweißte Rah- barkeit und stabileren Konstruktion als men bestand aus Stahl. Somit wog der herkömmliche Autos bauen wollte, ist

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ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und eine ökologischere Produktion im Hinblick auf den Klimawandel dringender denn je. NATURFASERN FÜR DAS AUTO DER ZUKUNFT Hanf- und Naturfasern sind wie geschaffen für die Automobilkonstruktion: Sie sind leicht, sicher und kostengünstig. In modernen Autos werden im Durchschnitt fünf bis sieben Kilogramm Naturfasern verbaut. Ersatzradmulden werden aus Bananenfasern gefertigt, Sitzlehnen bestehen zum Teil aus Flachs- Hanf- und Kokosfasern, verarbeitete Olivenkerne kommen bei der Tankentlüftung zum Einsatz und Baumwolle sowie Sisal verwendet man für Dämmplatten. Der Autohersteller Lotus fertigte sogar ganze Karosseriebauteile sowie den Spoiler des Wagens Eco Elise aus Hanffasern. Die Vorteile der natürlichen Materialien sind eindeutig: Ein geringes Gewicht und hohe Sicherheit, denn die Teile sind sehr stabil, brechen stumpf ab und bilden keine scharfen Kanten, an denen sich Insassen bei einem Unfall verletzen könnten. Für ihren Einsatz spricht außerdem die umweltschonende Weiterverarbeitung. Das haben auch einige namhafte Autobauer erkannt und setzen zumindest zu einem Teil auf die Verwendung von Naturfasern. Bei der Produktion des Elektroautos i3 entschied sich BMW bei

einem Großteil der Innenausstattung für Kenaf. Wir haben mit Daniela Bohlinger, Leiterin Nachhaltigkeit im Design bei BMW, gesprochen und wollten wissen, wo Naturfasern hauptsächlich eingesetzt werden und welche Chancen Hanf auf dem Automarkt hat. Während Hanffasern hauptsächlich im nicht sichtbaren Bereich verbaut werden, setzt man bei BMW in Sachen Design vor allem auf Kenaf. Türträger und Abdeckung der Instrumentaltafeln des BMW i3 bestehen aus einem Kenaf-Kunststoff-Verbund, der knapp 40% leichter ist als herkömmlicher Kunststoff. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist der Einsatz der Naturfaser im sichtbaren Bereich vor allem etwas für das Auge. Das Innenleben des i3 ist optisch anspruchsvoll und transportiert ein edles Image. Der bayerische Autobauer wagt damit die Symbiose aus nachwachsenden Rohstoffen und anspruchsvollem Design und zeigt, wie gut sich Naturfasern in der modernen Automobilindustrie einsetzen lassen. Die Idee für den Einsatz von Naturfasern kam nicht über Nacht. Bereits vor 10 Jahren startete man bei BMW mit der Forschung am bestmöglichen Einsatz nachwachsender Rohstoffe. So konnte die CO2-Emission bei der Produktion des i3 um 1/3 verringert werden. Nicht nur der sinnvolle Einsatz spielt in Bezug auf nachwachsende Rohstoffe eine wichtige Rolle. „Wir achten vor allem auch auf die Produktions-

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verhältnisse nachwachsender Rohstoffe und kurze Transportwege, um für eine nachhaltige Produktion zu sorgen“, stellt Daniela Bohlinger klar. Darüber hinaus sei man bei BMW ständig auf der Suche nach neuen Ideen und Materialien, auch Hanf spiele dabei eine Rolle, so Bohlinger weiter. Dem Einsatz von Hanffasern im sichtbaren Bereich des Innenraumes steht man allerdings noch skeptisch gegenüber. Grund dafür ist die Belastbarkeit des Materials. Die verwendeten Materialien müssen extremen Anforderungen gerecht werden und beispielsweise starke Temperaturschwankungen ohne Schäden überstehen, heißt es vonseiten der Bayerischen Motorenwerke. Zu erwähnen sind die deutlich geringeren Beschaffungskosten von Naturfasern, wodurch sich die Produktionskosten vor allem auf lange Sicht enorm senken lassen. Das haben auch Agrarunternehmen wie Hempflax aus den Niederlanden erkannt und sich auf den industriellen Anbau von Hanf für die Fasergewinnung spezialisiert. Die holländische Firma beliefert die Automobilindustrie mit natürlichen Hanffasern. Angesichts der riesigen deutschen Automobilindustrie, die gemessen am Umsatz, den mit Abstand bedeutendsten Wirtschaftszweig in Deutschland darstellt, gäbe es zumindest in der Theorie ein großes Anwendungsgebiet für Hanffasern, die dort zum Einsatz kommen könnten.

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FREUDE AM KENAF Dass Naturfasern für die Automobilindustrie immer attraktiver werden, zeigt auch das Beispiel des Stuttgarter Autobauers Mercedes-Benz. So stecken in der C-Klasse 76 Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen mit denselben Qualitätsansprüchen wie Teile aus Kunststoff. In der Tat kann Mercedes-Benz als Pionier in Sachen Naturfasern bei der Autoherstellung bezeichnet werden. Bei Türverkleidungen der damaligen E-Klasse (Modellreihe 210) wurde Kunststoff durch Fasermatten aus Flachs und Sisal ersetzt. Ungefähr 350 Tonnen des Tropengewächses verarbeitet der Stuttgarter Autobauer pro Jahr.


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Hartmut Kovacs, Leiter der Cars-Zertifizierung, Regularien Gesamtfahrzeug & Umwelt bei Mercedes-Benz, betont den fortwährenden Einsatz von Naturfasern: „Momentan werden in allen Baureihen in den Innenverkleidungen der Türen Hanf und Kenaf eingesetzt. Im neu entwickelten Leichtbaurahmen für das Schiebedach ersetzt eine Naturfasermatte aus Hanf und Kenaf mit duroplastischen Bindemitteln den konventionellen Stahlblechrahmen“, so Kovacs. Bei Daimler blickt man beim Einsatz von Naturfasern auf eine lange Geschichte zurück und nutze sie vor allem als Ersatz für Glasfasern bei Verkleidungsbauteilen, um das Gewicht des Fahrzeugs zu reduzieren. Dass der Einsatz von Naturfasern viele Vorteile

bietet, ist unbestritten. Dazu zählen unter anderem die bereits angesprochene Gewichtsreduzierung, eine nahezu neutrale CO2-Bilanz der Bauteile oder die Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe. Ob man bei Daimler Hanf oder Kenaf einsetzt, hängt von den geforderten Eigenschaften des Bauteils ab. In der Regel komme aber eine Mischung aus verschiedenen Fasern zum Einsatz, betont Kovacs. Kenaf habe vor allem den Vorteil der besseren Verfügbarkeit. Das scheint auch der Grund dafür zu sein, warum nicht ausschließlich Hanf die Naturfaser der Wahl ist. Weiter erklärt man bei Daimler, dass man wegen der sehr hohen internationalen Standards und Anforderungen der Automobilindustrie nicht

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komplett auf Hanf setze. Experten sind von Kenaf begeistert. Die tropische Pflanze gehört zur Gattung der Malven und ist in Bangladesch, Thailand, Indien und Teilen Chinas beheimatet. Sie entwickelt bis zu vier Meter hohe Stängel, aus denen sehr leichte und zugleich überaus stabile Fasern gewonnen werden können. ZUKUNFTSVISION HANFAUTO? Kenaf dürfte Henry Ford in den 1940er Jahren noch kein Begriff gewesen sein. Bei seinem „Hemp Car“ setzte er hauptsächlich auf Hanf. Diese Idee griff Bruce Michael Dietzen wieder auf und machte es sich zur Aufgabe, bis 2025 komplett CO2-neutrale Fahrzeuge herzustellen. Automobil sowie Produktion sollen so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich sein. Die Herstellung seines Fahrzeuges ist nach eigenen Angaben CO2-neutral. Die CO2-Bilanz bei der Herstellung eines herkömmlichen Autos beträgt 10 Tonnen. Den Anfang macht Dietzen, der Mann hinter der Marke Renew Sports Cars, mit drei Modellen: Canna 225, Canna 525 und Canna EV. Wie der Name vielleicht erahnen lässt, besteht im Gegensatz zu den Modellen deutscher Autobauer Karosserie und Polsterung bei allen Modellen komplett aus Hanf. Der mit Harz überzogene gewebte Hanf macht das Auto äußerst stabil und gleichzeitig leicht. Die Idee für ein Auto aus Hanf kam Dietzen bei der Recherche zum „Hemp Car“ von Henry Ford, das einen geringeren

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CO2-Fußabdruck aufwies als herkömmliche Elektroautos heutzutage. Im Moment ist sein nachhaltiges Automobil in den USA als modifizierter Mazda Miata angemeldet, dessen Stahlgerüst die Grundlage für die Neuauflage des innovativen Modells von Ford ist. Im Inneren steckt ein Verbrennungsmotor, der sich alternativ auch mit dem Alkohol-Bio-Butanol, der aus den Überresten des Maisanbaus hergestellt wird, betreiben lässt. Aufgrund der schlechten Verfügbarkeit läuft das Auto die meiste Zeit aber mit herkömmlichen Benzin. Internationale Standards könne er damit wahrscheinlich nicht erfüllen, stellt Dietzen fest. Im Gegensatz zu Ford wurde für die Herstellung anstelle von Hanffasern gewebter Hanf verwendet, der die Karosserie noch leichter und stabiler macht. Biologisch hergestelltes Epoxidharz hält das Ganze zusammen. Den Hanf erhält Dietzen aus Rumänien und China. Die Idee von Henry Ford aus den 40er Jahren, alles erdenklich mögliche aus Pflanzenmaterialien zu fertigen, ist in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels aktueller denn je. Mit dem nahezu CO2-neutralen Automobil haben Renew Sports Cars bewiesen, dass eine nachhaltige Produktion durchaus möglich ist, um den Klimawandel einzudämmen. Dass für die Herstellung ausgerechnet Hanf verwendet wurde, liegt an dem unglaublich vielseitigen Einsatzgebiet der Pflanze. Schließlich produziert keine andere Pflanze der Welt Samen und andere Nebenprodukte mit einem derartig hohen medizinischen Potenzial.


Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/cf3

CBD IS CANNABIS' NEW QUEEN: IS THC RELEVANT? von Constance Finley

In 2013, I wrote a blog that is still frequently read: “CBD for Sale but Who Needs It?” . Who needs it are people with anxiety, migraines, low grade pain, ADHD, bipolar disease, menstrual cramps, depression, etc. CBD is proving to be a broadly useful compound even when separated from its natural cohort THC. CBD’s structure was discovered by Raphael Mechoulam in 1963, about the same time his group identified THC’s molecular structure. For decades, THC was the only face of cannabis. Now, in 2018, CBD is the Queen of the cannabinoids, nudging THC off center stage.

In 2009 and 2010, when I bought the first fragile trays of Harlequin clones, a CBD rich strain that was the first we had access to in Northern California, Harborside Dispensary Oakland staff gave me several free each time, “nobody wants these anyway – we can’t sell them”, they said apologetically. At ICRS last year in Montreal or at IACM in Cologne this winter, the number of CBD research abstracts equals or exceeds those on THC. CBD is now ruling over her brother THC with a heavy hand. Why?

Puritanical,

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throughout the world that distrust psychoactivity, mistakenly equating it with escapist pleasure only, unabashedly push unscientific notions of harm from THC. Forced to look at the dramatic healing occurring from cannabis compounds, they opt for pushing CBD forward as a solution to their discomfort. In effective misrepresentations and distortions of fact, CBD is posited to be the “good” part of cannabis and THC the “bad”. CBD is definitely the “good part” of cannabis, as is THC and about 110 other minor cannabinoids, whose identity and benefits are just now being discovered and utilized. Psychoactivity makes rigid people and systems uncomfortable. The evidence

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and proof of cannabis’ positive effect on mammalian health poses quite a quandary to the repressive agenda. Promoting CBD without THC is a position conservative groups support, but it will be tragic if the evidence of cannabis excludes the medicinal workhorse of the whole plant, and specifically THC, because it makes people uncomfortable. As I discussed recently in Tel Aviv at CannaTech, we will fail, if we don’t allow broad based use of THC. Constance Therapeutics approves of CBD, THC, and many other lesser known cannabinoids that make up the Whole Plant Cannabis Extracts that we pioneered over the last decade. Modern clinical herbalists unlocked methodolo-


gy of whole plant exploration. When I began studying cannabis and working with it in 2008, I looked to herbal knowledge and practice to guide me in learning how to concentrate the bioactive compounds in the plant for healing. Thankfully, that knowledge educated me about the difference in approach between synthetically derived and isolated compounds in traditional allopathic drugs, the medicines your doctor prescribes and the ones you buy in a pharmacy. The philosophy of pharmaceutical research is that one isolated compound, reproduced usually from petrochemicals into a molecularly identical entity, that will do ONE thing in a mammalian body, is in contrast to that of clinical herbalism, in which synergy is described. Synergy illustrates that a plant-based compound can be highly effective in affecting a medical condition or a biological process. If one of the multiple active bio compounds in the extract is removed, the compound can be rendered completely inert. For instance, 20 active ingredients may help dramatically, but 19 of those substances do nothing without the 20th. The 20th does nothing by itself, either. In cannabis research we have come to call this “The Entourage Effect”. Ben-Shabat coined the term in talking about researching cannabis and that the compounds in the plant were more efficacious when allowed to exist naturally, together.

Ethan Russo, past Medical Director of GW Pharma, popularized the term in cannabis science. Roger Pertwee’s brilliant research at the University of Edinburgh illustrates it brightly. Professor Pertwee showed whole plant extracts to definitively trump phyto and endocannabinoids and even more so synthetically reproduced cannabinoids against glioblastoma cancer cell lines in vitro. In a 2009 review of synergy research in plant medicine, investigators found a rationale for the apparent “pharmacological and therapeutic superiority of many [herbal drug combinations in traditional medicine] in comparison to isolated single constituents.” They define four basic mechanisms of whole plant extract synergy that can be applied to cannabis.


As MedicalJane.com reports, these are the

 Ability to affect multiple targets within the body  Ability to improve the absorption of active ingredients  Ability to overcome bacterial defense mechanisms  Ability to minimize adverse side effects One of the most satisfying accomplishments in my life occurred when I successfully extracted CBD rich cannabis concentrates and experienced potent focusing, rather than euphoria producing cannabis extracts with a profile of helpfulness distinct from that of THC’s. I will be very disappointed if I and my company Constance Therapeutics, as pioneers of CBD and medicinal THC extracts are not able to carry the message to you,

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the emerging consumers of modern evidence based cannabis, that THC is the workhorse of cannabis and the worthy partner in any whole plant CBD extract. Imperceptible levels of THC vastly improve the efficacy of CBD rich products. Our California legal CBD rich extract is the 20:1 ratio, with which we pioneered, it consists of 68% CBD and 3.07% THC. Consumers don’t experience the “high” of the THC but they do experience the efficacy of its synergy – vastly improving the results of the CBD. It’s time for the King and Queen of Cannabis to be allowed to play together again. Whole plant extracts containing meaningful amounts of both THC and CBD make both cannabinoids more effective in humans. If you live where you can legally purchase THC, try a CBD extract with at least 3% THC. The synergy of cannabis will amaze you!



LITERATUR FÜR HÄNFLINGE UND CANNABISLIEBHABER

von Markus Berger

1 Keine Angst vor Hanf MATHIAS BRÖCKERS

Können strafrechtliche Verfolgung, Repression, Freiheitsentzug und Propaganda eine bessere Welt schaffen? Können drogenbezogene und opferlose „Vergehen“ tatsächlich durch Staatsgewalt und Gerichtsverfahren suffizient geahndet werden? Und ist es wirklich sinnvoll, schwerkranken Patienten ihre Medikation vorzuenthalten, um einem Gesetz Genüge zu tun, das früher wie heute auf wirtschaftlichem Denken und menschenverachtenden Ressentiments beruht? Jeder vernunftbegabte Mensch würde diese Fragen vermutlich eher verneinen, jedoch sind diese pharmakratischen Reglements in der Tat nach wie vor Usus in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft. Mathias Bröckers erhellt in seinem schmalen Band, wieso es gar nicht nötig ist, Angst vor Hanf zu haben, wieso Cannabis seit Urzeiten ein Kulturfolger der Menschen ist und wie man schlussendlich

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eine sinnvolle politische Lösung für den Umgang mit Hanf und seinen Produkten finden und umsetzen könnte.


2 Hanf heilt – Die Wiederentdeckung einer uralten Volksmedizin WERNARD BRUINING

Wernard Bruining ist einer der Hanfpioniere der ersten Stunde. Er hatte 1973 den ersten Coffeeshop in Amsterdam gegründet und damit eine Ära eingeleitet, die bis heute als „Politik der Duldung“ die holländische Gesellschaft auf Trab hält. Bruining hatte mit Positronics 1985 außerdem den ersten Growshop in Europa eröffnet. In seinem Buch dokumentiert Bruining die Geschichten von Patienten und deren Therapie mit Cannabis, um ihre Leiden und Symptome zu behandeln. Mit einer Einführung zu Hanf als Heilmittel und zahlreichen Porträts

zur hanfbasierten Behandlung von vielen Krankheitsbildern.

Kontakt: Aeroponik Systems Austraße 71

Telefon: 0911 – 249 22 09 E-Mail: info@aeroponik.com

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3 Mr Nice – Autobiografie HOWARD MARKS

Wer sich für Hanf interessiert, hat wahrscheinlich den Namen Howard Marks gehört oder gelesen. Marks war Englands meistgesuchter Krimineller, der auch Kontakte zur italienischen Mafia unterhielt und unfassbare Mengen Cannabis über die Grenzen schmuggelte. Die DEA schätzt, dass Marks in den 70er und 80er Jahren für etwa 10% des Cannabis-Weltmarkts mitverantwortlich gewesen war. Die Autobiografie „Mr Nice“, die auch verfilmt worden ist, wurde zum Bestseller der Drogenliteratur über die Geschichte eines Mannes, der mit mehr als 40 Decknamen, fast 90 Telefonnummern und 25 eigenen Unternehmen die Welt des Schwarzmarktcannabis bis 1990 aufmischte, bevor er ins Gefängnis gesteckt wurde. Wieder in Freiheit

genoss er den Status als Popstar des Undergrounds, bis er im April 2016 starb. Das Buch ist für Hanfliebhaber ein Muss.

4 Die Cannabis GmbH RAINER SCHMIDT

Der Journalist und Schriftsteller Rainer Schmidt hat sich durch Veröffentlichungen in großen Mainstream-Medien einen Namen gemacht. Mit seinem Roman „Die Cannabis GmbH“ legt er eine Fiktion vor, die ihre Wurzeln in der Realität findet. Der Hauptprotagonist Dude, obwohl in höchst illegale Geschäfte verwickelt, zieht unweigerlich die Sympathie des Lesers auf sich. Dabei wollte er ursprünglich nur ein wenig gutes Biogras für den Eigenbedarf ziehen. Die Umstände sorgen jedoch dafür, dass der Grower alsbald eine höchst professionelle Produktion folgs schon bald über den Kopf des Schwarzmarktguts aufzieht, die ihm aller- wächst. Ein kurzweiliges Buch, dings trotz oder wegen des unerwarteten Er- aber genial und packend.

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5 Von Hanf ist die Rede HANS-GEORG BEHR

Dieses Buch ist ein Klassiker der Cannabisliteratur. Der Autor Hans-Georg Behr sollte durch zahlreiche Veröffentlichungen zu diversen Drogenthemen den Freunden des gepflegten Hanfrausches ein Begriff sein. Das Buch ist eines der ersten Werke in deutscher Sprache, die sich umfassend mit der Cannabisthematik auseinandersetzten. Hans-Georg Behr erläutert nicht nur die Geschichte des Hanfs und die Historie des annähernd weltweiten Verbots desselben. Er gibt Einblicke in die Genese der bis heute gültigen, aber allmählich im Aufweichen begriffenen Cannabispolitik, in die wissenschaftlichen Verstrickungen rund um politisches Kalkül, in die Hintergründe und Argumentationen der Canna-

bis- und Drogengegner, in die gesellschaftliche Realität der 80er Jahre und vieles mehr. Ein Dokument der Zeitgeschichte.

6 Drogen: Die Geschichte eines langen Krieges JOHANN HARI

Johann Hari hat die Geschichte der weltweiten Drogenverbote aufgeschrieben und erläutert, wie es dazu kommen konnte, dass einzig die Wahl eines bestimmten verbotenen Rauschmittels zu Stigmatisierung, Ausgrenzung, Todesstrafe und politischer Hetze führen kann und, dass dies von Menschen auch noch als normal bewertet wird. Hari zeigt auf, dass psychoaktive Substanzen wie Morphin und Kokain in unseren Gesellschaften einstmals problemfrei eingebettet waren und dass Deutschland sich gar erfolgreich gegen die damals neu eingeführten urteile und Probleme erst durch Drogenverbote zur Wehr gesetzt hatte. Darüber die Prohibition und den Krieg hinaus erklärt er, welche drogenbezogenen Vor- gegen Drogen entstanden sind.

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7 Der Pionier – Die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Hanfrebellen BERNARD RAPPAZ

Bernard Rappaz ist ein Schweizer Pionier der Hanfbewegung: Rappaz setzt sich seit den 70er Jahren für eine ökologische und naturverbundene Lebensweise ein und ist selbst das beste Vorbild für einen politischen Aktivisten, der für seine Ideale einsteht und sich auch von Repression und politischer Gefangenschaft nicht einschüchtern lässt. Weil er sich unter anderem für freies Cannabis einsetzt, selbst immer wieder anbaute und sich in der Öffentlichkeit für einen normalisierten Umgang mit dem Hanf aussprach, musste er mehrfache überzogene Haftstrafen hinnehmen. Diese beantwortete Rappaz mit insgesamt zehn Hungerstreiks, einer da-

von währte 120 Tage lang. Das Buch dokumentiert die Lebensgeschichte einer höchstinteressanten Persönlichkeit .

8 Zwille – The Law returns to Kreuzberg GERHARD SEYFRIED

Zwille is back! Nach 20 Jahren Schweigsamkeit kommt nun einer von Deutschlands bekanntesten Kiffercomics zurück in den Buchhandel: Die Stories um den Kreuzberger Anarcho und Weed-Liebhaber Zwille dürften den meisten Hänflingen bekannt sein. Der Comickünstler und Romancier Gerhard Seyfried hat auf vielfachen Wunsch der Fans ein neues Comicalbum um den behaarten Freak geschaffen: Auf 56 Seiten erlebt Zwille endlich wieder ein Abenteuer, das den Leser in seinen Bann zieht. Zwille und sein Kumpel Mac Öko brauchen Geld. Das Amt auf ewig auf der Tasche lägen. spricht ihnen aber keine Stütze zu, weil sie als Pflichtprogramm für HanffreunComicfiguren nicht altern und damit dem Staat de und Psychonauten.

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INDICA & SATIVA

REIF FÜR DEN BEIPACKZETTEL? von Klaus Dieter Glasmann

Jeder, der Cannabis über längeren Zeitraum gebraucht oder sich dafür näher interessiert, wer gerne Strain Reviews liest und erst recht derjenige, der anbaut und sich die Samen online bestellt, kommt an den Begriffen Indica und Sativa kaum vorbei. Jede Sorte wird heute unter Angabe ihres vermeintlichen Anteils an Indicaoder Sativa-Erbgut vorgestellt oder angeboten. Und doch haben sich selbst viele erfahrene Cannabis Konsumenten nie intensiv mit diesen zwei Worten auseinandergesetzt, die herangezogen werden, um den vielseitigen und vielgestaltigen Hanf zu kategorisieren, vor allem nicht mit der Frage, ob den Angaben über Indica- und Sativa-Genetik irgendwelchen fundierten Er-

kenntnisse zugrunde liegen, oder ob sie vielleicht einfach eine gefühlte Wahrheit darstellen, die in den Jahrzehnten, in welchen kein Zugang zu besserer Erkenntnisqualität bestand, da Hanf sich nur in Grauzonen oder der Illegalität bewegen konnte, einem Mangel an Wissenschaftlichkeit entsprungen ist. Indica-Sorten werden als gedrungener im Wuchs, dafür buschiger und kräftiger, beschrieben, ihre Blätter breiter und das grün dunkler als das der hohen, schlanken und feinblättrigen Sativa. Aber nicht nur die Gestalt soll sich unterscheiden, sondern auch die Wirkungsweisen soll den verschiedenen Sorten eigen sein. So gilt die Sativa als Muntermacher unter den Hanfpflanzen, ihr High


soll zerebral und geistig sein, sie soll Konzentration und Wachsamkeit fördern, aber auch eine psychoaktive Komponente wird ihr zugeschrieben. Die Indica hingegen soll eher müde machen, beruhigend und entspannend wirken und Sinneseindrücke verstärken. Ihr High soll körperlich sein, sie soll also das klassische „stoned“ erzeugen. Darüber hinaus soll sie entzündungshemmende und auch schmerzlindernde Eigenschaften haben. Mittlerweile ist bekannt, dass die Differenzierung zwischen Indica und Sativa weniger eine genotypische, als eine phänotypische Unterscheidung ist. Dies be-

deutet, dass die Bezeichnungen äußere Erscheinungsmerkmale beschreiben, und dass diese offensichtlichen Merkmale, die die zwei vermeintlichen Hanftypen voneinander unterscheiden, eher auf Einflüsse zurückzuführen sind, die Umstände betreffend, unter welchen die Pflanzen sich entwickelt haben oder kultiviert wurden, als auf genetische Eigenschaften. In der Regel sind diesen Hanf-Typen unterschiedliche Klimazonen zuzuordnen, so sollen Sativa-Sorten sich grundsätzlich in äquatorialen Zonen entwickelt haben, wo die konstanten Lichtbedingungen ein weiteres Wachstum in der Blütephase begünstigen und damit einen hohen Wuchs erzeugen, was sie optisch stark von


der stämmigen, kleineren Indica unterscheidet, die mit dem Beginn der Blüte das Wachstum nahezu einstellt. Mittlerweile wurde in mehreren Studien aufgezeigt, dass die Differenzierung von Cannabis in Indica und Sativa Sorten jeder wissenschaftlichen Begründung entbehrt und unter botanischen Gesichtspunkten nicht nachvollzogen werden kann. Botanisch relevant bleibt bis heute auch nur der Begriff der Sativa, nicht der der Indica. Der Wissenschaftler Jeffrey Raber, welcher in Kalifornien ein Testlabor für medizinisches Cannabis betreibt, zweifelte den Sinn der Einteilung in Indica und

Sativa bereits seit etwa 2013 an, und ihm taten es andere in den letzten fünf Jahren gleich, so zum Beispiel Forscher der University of British Columbia, der Dalhousie University, oder jüngst der Cannabinoid-Forscher Ethan Russo. Trotzdem halten sich die Begriffe bis heute nicht nur in den Köpfen weniger theoretisch interessierter Recreational-Cannabis-User, sondern auch die Websites der Samen Hersteller oder Foren bleiben der Begrifflichkeit treu, die ein Relikt des Schwarzmarktes ist und nie einen wirklich wissenschaftlichen Anspruch vertrat. Da in der jüngeren Vergangenheit an


vielen Orten in der Welt die Cannabisund die Cannabinoidforschung durch Änderungen gesetzlicher Bestimmungen und der Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Gang gebracht oder gefördert wurde, besteht mehr und mehr die Notwendigkeit für genauere Bestimmungsmöglichkeiten. Es gilt nun also Jahrzehnte des Erkenntnisstillstands wettzumachen, um einem neuen, medizinisch-wissenschaftlichen Anspruch zu genügen. Klar, demjenigen, der bereits lange Erfahrung im Umgang mit Marihuana in Straßenqualität hat, mag das nicht so viel bedeuten, weil er das ganze High für sich verwendet, und so ist für ihn zum Beispiel die Frage nach Nebenwirkungen, sollte er Cannabis verschrieben bekommen, von tendenziell eher untergeordneter Rolle, da er vermutlich die meisten Nebenwirkungen bereits kennengelernt hat. Dies hat aber nicht

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nur Vorteile, da eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass bei der Verordnung von Cannabisblüten für die Auswahl der richtigen Sorte nicht die maximale Sorgfalt an den Tag gelegt wird. Um dies deutlich zu machen, stellen wir uns zum Beispiel einen Patienten vor, der im Leben nie Gebrauch von Hanf zum privaten Vergnügen gemacht hat und nun für seine chronischen Schmerzen ein Rezept erhalten soll, um Schädigungen durch zu starke Schmerzmittel oder die Abhängigkeit von Opiaten zu vermeiden. Nun haben die unterschiedlichen, in der Apotheke erhältlichen Blütenvariationen neben der gewünschten, schmerzstillenden Wirkung eventuell je nach Sorte noch eher einschläfernde, beruhigende, wach machende oder psychoaktive Wirkungskomponenten. Die alte Dame wird im Gegensatz zum Freizeitkiffer ihrem Arzt von Nebenwir-


kungen berichten und je nachdem, wie unangenehm diese ihr sind, die Sorte wechseln. Derjenige, der Cannabis sowieso verwendet, nimmt das High als gegeben an, betrachtet es vielleicht sogar als Teil der gewünschten Wirkung und wird sich damit arrangieren. Vermutlich also stehen wir gerade auf einer Schwelle. Die älteren Recreational-User, die mit der alten Begrifflichkeit aufgewachsen sind und diejenigen, die sich allgemein weniger für das Wissen um die Graspflanze interessieren, werden weiter mit der Einteilung von Cannabis in Indica, Sativa und Hybridsorten der beiden umgehen, während die Wissenschaft, die Ärzte und Patienten jetzt schon in anderen Begriffen denken, auch wenn bisher lediglich möglich ist auf CBD- und THC-Werte zurückzugreifen. Es sollte zu erwarten sein, dass in der Zukunft andere Terminologien gefunden werden, die Wirkungsprofile beschreiben, vielleicht auf Grundlage von Cannabinoidprofilen oder Terpenprofilen, die für jede erhältliche medizinische Sorte bestimmt und auf den Verpackungen angegeben werden. Sollte dies geschehen, werden wahrscheinlich auch die alten Begriffe einem Generationswechsel zum Opfer fallen und bald ein Relikt der Vergangenheit sein. Und doch kann ich diejenigen beruhigen, die sich jetzt fragen, wie sie denn nun die Sorten einteilen sollen, solange sie keine neue Terminologie zur Hand haben.

Erstens werden neue Begriffe vermutlich zunächst im medizinischen Bereich gebraucht werden und noch nicht direkt auf Recreational-Cannabis angewendet werden, da dies vermutlich zunächst noch nicht möglich sein wird bevor nicht alle Sorten ausgiebig analysiert und ihre stofflichen Profile bestimmt worden sind. Auch ist denkbar, dass neue, medizinisch verwendete Bezeichnungen nicht besonders attraktiv gestaltet werden und daher nicht gerade Marketing tauglich klingen könnten. Und so kann natürlich die Bezeichnung von Phänotypen wie Cannabis als Indica oder Sativa auch neben exakten, genetisch fundierten Bestimmungen weiterhin Bestand haben. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass die Cannabis Ruderalis, die kleine, rauschlose Hanfpflanze aus den nördlichen Regionen Chinas, Russland und Norwegen, die uns durch Kreuzungen die zahlreichen Autoflowering Sorten beschert hat, tatsächlich einen unterschiedlichen Genotypus darstellt. Um also die Begriffe richtig zu ordnen, stellt man die Ruderalis der Gesamtheit dem botanischen Begriff Cannabis sativa gegenüber als genotypische Unterscheidung, und betrachtet die Einteilung in indica und sativa selbst eben als phänotypische Kategorien unter der Cannabis sativa.


JUNGPFLANZE N AC H D E M D E R J U N G T R I E B Z W E I K E I M B L ÄT T E R G E B I L D E T H AT, WEISEN DIE FOLGENDEN BL ÄTTER SCHON T YPISCHE MER K MALE E I N E S H A N F B L A T T E S A U F.


CANNABISPFLANZEN, STECKLINGSZUCHT & SAMEN – UND DAS MÖGLICHST BIO. ABER WIE? von Alice Legit

Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe mit der idealen Hanfplantage auseinander gesetzt haben, stellt sich nun die Frage: Woher die Cannabis-Pflanzen nehmen? Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten: Sie ziehen die Pflanzen selbst aus Samen. Sie können – wenn Sie bereits Hanfpflanzen besitzen – selbst Stecklinge produzieren. Oder Sie kaufen sich Hanfpflanzen in einem Geschäft, insofern das an Ihrem Wohnort möglich, sprich legal ist. Jede der drei Varianten hat ihre Vorteile, wie auch ihre Tücken. Nicht jede wird für Ihre Situation geeignet sein, Anderes wird sich

vielleicht als einfacher heraus stellen, als Sie angenommen haben. Und natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage: Was kann man tun, um möglichst nach biologischen Prinzipien zu arbeiten? Worauf man im Speziellen bei den verschiedenen Möglichkeiten zu achten hat, wird im Folgenden beleuchtet – genaue Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden Sie in meinem Buch "Bio-Grow", erschienen im Nachtschattenverlag.

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GRUNDSÄTZLICHES BIO-PFLANZEN

ZUM

THEMA

Ganz egal, ob man sich nun Samen oder Stecklinge kauft, um mit dem Growen zu beginnen, stellt sich die Frage, worauf achten, wenn man möglichst biologisch arbeiten möchte? Je nachdem in welchem Land Sie leben, haben Sie vielleicht sogar das Privileg der Wahl, und können bereits bio-zertifizierte Samen oder Stecklinge kaufen. Gehen wir doch einmal davon aus, Sie haben dieses Glück nicht, sondern sind bereits froh darüber, aus ein paar konventionellen Sorten wählen zu können. In diesem Fall hier drei Grundsätze, von denen ich persönlich mich leiten lasse: 1. Ich lasse die Finger von feminisierten Sorten. 2. Ich entscheide mich niemals für Automatiksorten. 3. Wenn möglich, nehme ich eher ältere Sorten, als neue Züchtungen. Feminisierte Samen und Pflanzen meide ich einerseits aufgrund ihrer Produktionsmethoden (eine Ausführung hierzu gibt es in meinem Buch), vor allem jedoch auch, weil sie erfahrungsgemäß relativ stressanfällig, und genetisch wenig stabil sind. Stressanfällige

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EINGEWEICHTE SAMEN DA S E I N W E IC H E N DE R H A N FSA M E N I N WA SSE R F Ü R 8 BIS MAXIMAL 24 STUNDEN HILFT DEN PFLANZEN BEIM KEIMEN.

VORKEIMEN DAS VOR K EIMEN DER SA MEN IST N ICH T U N BEDINGT N Ö T I G . W E N N M A N E S A L L E R D I N G S M AC H T, M US S M A N DI E K E I M BE DI NGU NGE N GE NAU Ü BE RWAC H E N.


Pflanzen sind empfänglicher für Schädlinge und andere Erkrankungen, außerdem neigen sie (trotz ihres Namens) zu Stresszwittern. Die genetische Instabilität kann zur Ausbildung sehr unterschiedlicher Eigenschaften bei Pflanzen von ein und derselben Generation führen – ein Problem, das meiner Erfahrung nach, viele der neu gezüchteten Sorten haben. Auch die Autoflowering-Cannabis-Sorten, auch Automatikpflanzen genannt, kann ich im Sinne des biologischen Anbaus nicht empfehlen. Der oft genannte Vorteil, des automatischen Erblühens, unabhängig vom aktuellen Lichtzyklus, wiegt die Nachteile, die diese Züchtungen mit sich bringen, nicht auf. Ähnlich wie feminisierte Pflanzen sind auch sie verhältnismäßig stress-, temperatur- und damit krankheitsanfällig und neigen zu Stresszwittern. Gleichzeitig jedoch bringen sie im Vergleich zu "normalen" Sorten verhältnismäßig wenig Ertrag, und eignen sich aufgrund der Automatikfunktion nicht zur Stecklingsgewinnung – man ist und bleibt mit solchen Pflanzen also abhängig von einem Züchter, von dem man Samen oder Pflanzen kaufen kann. Das Thema "ältere Sorten" ist etwas schwieriger, denn ähnlich wie Bio-Samen oder -Pflanzen,

sind auch sie meist nur schwer erhältlich. Ich bevorzuge alte Sorten, da sie meiner Erfahrung nach genetisch sehr stabil (sprich: die Tochtergenerationen entsprechen in ihren Eigenschaften der Mutter), und wenig temperatur- und stressempfindlich sind. Aber wie kommt man nun zu solchen Sorten? Ich kann nur eines raten: Augen und Ohren offen halten! Hören Sie sich um und gehen Sie auf Messen. Es gibt zunehmend mehr Grow-Shops, die sich spezialisieren, auf alte Sorten, oder wenn Sie besonders Glück haben, auf Bio-Produkte. Auch bereits sehr lange bestehende Grow-Shops können interessant sein. Es kann sich schon auszahlen, einfach in seinem üblichen Grow-Shop einmal nach alten Sorten zu fragen. Und auch auf Reisen und im Urlaub kann man auf wahre Schätze stoßen, wenn man nur die Augen offen hält – wobei dies vor allem Samen betrifft.

ALLES BEGINNT MIT EINEM SAMEN Wie die meisten anderen Pflanzen, vermehrt sich auch Cannabis auf natürliche Weise über Samenbildung. Wem es wichtig ist, den gesamten Lebenszyklus seiner Pflanzen mitgestalten zu

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KEIMLING DAS SCHÖN E BEIM VOR K EIMEN: M A N K A N N DEM SPROSS BE I M WAC H S E N Z US E H E N . A BE R VO R S I C H T: K E I M L I N G E S I N D S E H R E M P F I N D L I C H AU F K Ä LT E , T RO C K E N H E I T U N D L I C H T.

können, kann sich seinen Rauch daher "einfach" aus Hanfsamen ziehen. Ich schreibe "einfach", weil diese Art sich mit Cannabispflanzen auszustatten mit Sicherheit die Anspruchsvollste und Zeitaufwendigste ist. Das Praktische an Samen: Im Kühlschrank bleiben sie sehr lange keimfähig! Man kann also immer einige Samen zurück behalten, die man nicht anbaut, sondern stattdessen eine kleine, persönlichen Samenbank anlegen. Jene Sorten, die sich besonders bewährt haben, markiert man sich für später. So kann man nicht nur sicher gehen, die besten Sorten noch in Re-

serve zu haben, sondern bleibt auch unabhängig von etwaigen Gesetzesverschärfungen. Es gibt wahrscheinlich 1001 Anleitungen, wie man Cannabissamen zum Treiben bringen. Ich würde jedoch dafür plädieren, dass Sie einfach verschiedene Methoden ausprobieren, die jeweiligen Vor- und Nachteile selbst erforschen und sich ihre eigene, persönlich passende Zieh-Methode zusammenstellen. Hier ein paar allgemein gültige Tipps:

GEKAUFTER STECKLING BEI GEK AUFT EN ST ECK LINGEN IST IMMER DA R AUF ZU ACH T EN, DASS AUS DEM A N BAUMEDIUM (EGA L OB W ÜR FEL AUS ST EIN WOLLE, KO KO S FA S E R N, O D E R E I N E M A N D E R EN MATERIAL) BER EITS WUR ZELN H ERVORSPR IESSEN.


 Wenn Sie die Hanfsamen 8 bis maximal 24 Stunden (danach setzt der Verrottungsprozess ein und die Samen verlieren ihre Keimfähigkeit) in Wasser einweichen, tun sich die jungen Sprieße leichter beim Durchbrechen der Samenschale. Dies erhöht den Anteil an keimenden Pflänzchen.  Das Vorkeimen der Samen ist kein Muss und ist nur empfehlenswert, wenn Sie viel Muse haben, die Keimbedingungen zu überwachen.  Das Keimen in Erde (in einem Mini-Treibhaus) ist natürlicher, macht weniger Arbeit und ist unempfindlicher – gleichzeitig muss man jedoch damit rechnen, dass nicht alle Samen aufgehen, die man eingesetzt hat.  Durch die Beeinflussung der Umweltbedingungen können Sie dazu beitragen, dass sich mehr weibliche Pflanzen entwickeln:

 Temperaturen zwischen 21 – 23°C

 hohe (Luft-)Feuchtigkeit

 Lichtzyklus bei nur 14 Stunden

 hoher Blauanteil im Licht

 Stress vermeiden!

Das Schwierigste am Selbstziehen ist wahrscheinlich die Geschlechtsbestimmung der Pflanzen, denn naturgemäß sind sowohl weibliche, wie auch männliche Pflanzen gekeimt – auch dann, wenn Sie die Umweltbedingungen zu Gunsten der Weibchen beeinflusst haben. Es ist daher essenziell, nun die männlichen Pflanzen auszusortieren: Eine einzige männliche Pflanze in der Anlage wird dazu führen, dass die weiblichen Blüten Unmengen an Samen produzieren! Auch wenn es schwer fällt: Meist sind es genau jene Pflanzen, die am

schnellsten wachsen, die sich später als Männchen entpuppen. Also noch vor dem ersten Umtopfen: Weg damit! Ganz sicher geht man, indem man (sobald die samengezogenen Pflanzen groß genug sind) Stecklinge produziert, sie den Mutterpflanzen zuordenbar markiert und sofort in die Blüte schickt. So kann man schnell erkennen, welche "Mutterpflanzen" weiblich, und welche männlich sind. Aber Vorsicht: das Ganze macht nur Sinn, wenn man bei der Markierung der Stecklinge ganz genau arbeitet!

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THE EASY WAY: PFLANZEN KAUFEN Die einfachste und schnellste Variante seine Anlage mit Cannabis-Pflanzen auszustatten, ist natürlich sie in einem Geschäft zu kaufen. Glücklich sind all jene, in deren Umgebung es einen Bio-Growshop gibt. Denn ansonsten weiß man nie, womit die Pflänzchen vor dem Kauf behandelt wurden (Sprich: Hormonbeinhaltende Wurzelhilfen; mineralische Dünger, chemische Schädlingsbekämpfungsmittel). Daher gilt in Bezug auf die Stecklingsgröße beim Kauf von konventionell gezogenen Pflanzen: So groß wie nötig, so klein wie möglich. Sprich: Sie müssen beim Kauf so groß sein, dass man jedenfalls die Wurzeln deutlich aus dem Stein-/ Kokos-/Erdwürfel heraus sprießen sieht (keine Wurzeln → FINGER WEG!). Gleichzeitig jedoch, sollen sie ansonsten so klein, bzw. jung wie möglich sein,

STECKLINGE SCHNEIDEN

sodass man selbst möglichst viel der Wachstumsperiode beeinflussen kann. Jedenfalls – ganz gleichgültig, ob Sie bio oder konventionelle Stecklinge kaufen – sollten Sie die Pflanzen VOR DEM KAUF unbedingt auf Schädlingsspuren hin untersuchen. Betrachten Sie die Blattunterseiten und Triebsprossen genau. Finden Sie helle gelbe Punkte auf den Blättern, irgendwelche Fraßspuren, oder gar dünne Spinnmilben-Fäden: FINGER WEG! Natürlich sollte dies beim Kauf in einem professionellen Grow-Shop nicht vorkommen, in diesem Fall jedoch ist Vorsorge sicherlich besser, als Nachsorge. Außerdem empfehle ich immer einen Steckling pro Lampe mehr zu kaufen, als benötigt wären. So hat man die Möglichkeit, die schwächsten, kleinsten Pflänzchen auszusortieren, bevor man in die Blüte geht. Dies ist im Sinne ANWURZELHILFEN

EGA L , OB SI E AUS S T EC K L I NGE N E RWAC H -

ANWURZELHILFEN GIBT ES IN UNTERSCHIED-

SENE PFLANZEN ZIEHEN MÖCHTEN, ODER

LICHST EN FOR MEN: A LS GEL ZUM AUFT R AGEN

OB SIE NUR STECK LINGE M ACHEN, UM DAS

AUF DIE SCHNIT TST ELLEN DER ST ECK LINGE

GESCHLECHT DER HANFPFLANZEN ZU BE-

ODE R Z U M E I N M IS C H E N I N DA S GI E SS WA SSE R ,

STIMMEN, DIE SIE AUS SA MEN GEZOGEN

O D E R AU C H A L S P U LV E R Z U M M I T E I N T O P F E N ,

H A B E N : M A R K I E R E N S I E U N B E D I N G T, VO N WELCHER PFLANZE WELCHE STECKLINGE STAMMEN! HIER WUR DEN DIE STECK LINGE VOR DEM EINSETZEN IN U N T ERSCHIEDLICHE, SELBST VERSTÄ NDLICH BESCHR IFTETE G L Ä S E R G E S T E C K T.

O D E R E BE N FA L L S Z U M E I N G I E S S E N


FRISCHES STECKLINGSHAUS BE I M I R S T E H E N DI E S T E C K L I N G E VO N A N FA N G A N I N E R D E – G E K Ü R Z T E K L O PA PI E R RO L L E N H E L F E N B E I M KO M PA K T H A LT E N D E R W U R Z E L BALLEN.

STECKLINGSHAUS VOR DEM UMTOPFEN DIE STECKLINGE HABEN SICH PR ÄCHTIG E N T W I C K E LT: S I E S I N D DU RC H G E W U R Z E LT U N D H A BE N S C H Ö N E BL ÄT T E R G E BI L D E T. W E R M AG, K A N N SI E AUC H S C HON E T WA S FRÜHER UMTOPFEN.

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der mit genau jenen Pflanzen weiter arbeiten, die sich als besonders robust, gesund und ertragreich erwiesen haben. Das ist das Praktische, wenn man mit Klonen – und nichts anderes sind Stecklinge – arbeitet.

STECKLING NACH DEM TOPFEN SIE KÖNNEN DIE ST ECK LINGE RUHIG AUCH SCHON IN EINEM SO FRÜHEN STA DIUM IN EIGENE TÖPFE SETZEN, WIE AUF DIESEM FOTO.

der Auslese besonders empfehlenswert, wenn man vor hat in Zukunft selbst Stecklinge zu produzieren. Schließlich möchte man nur mit den gesündesten, stärksten Pflanzen weiter arbeiten. WENN MAN SCHON PFLANZEN HAT: EIGENE BIO-STECKLINGE PRODUZIEREN! Es erstaunt mich immer wieder, wie wenige Leute sich selbst ihre Stecklinge produzieren. Dabei ist dies zwar etwas zeitaufwendig, jedoch nicht all zu schwer, wenn man auf einige Grundbedingungen achtet. Und die Vorteile sind gerade für Menschen, die biologisch Anbauen möchten, groß: Die eigenen Stecklinge müssen niemals mineralischen Düngemitteln und/ oder chemischen Pestiziden ausgesetzt sein; und man kann sie von Klein auf in Erde ziehen – auf Steinwollwürfel kann komplett verzichtet werden.

Weiterer Zusatzbonus: Man ist nicht immer wieder auf's Neue darauf angewiesen, welche Sorten und Qualität man von einem Stecklingsproduzenten bekommt. Aber Vorsicht! Beim Klonen gilt das Selbe, wie beim Kopieren von Bildern: Wenn man ständig Kopien von Kopien macht, leidet irgendwann die Qualität darunter! Man kann sich also entweder eine gepflegte Mutterpflanze in einem eigenen Grow-Bereich behalten, von der man Stecklinge nimmt, wenn man sie braucht; oder man sorgt ab und an für frische Genetik von außen. Gleich wie für das Ziehen von Hanfsamen, gibt es auch für das Produzieren von Stecklingen unzählige Anleitungen. Wenn es darum geht, Bio-Stecklinge zu produzieren, sollte man jedoch auf einige Grundsätze achten, die auch später für die großen Pflanzen gelten:  Das Anbaumedium der Wahl ist eindeutig Erde.

Zusatzplus: Die Gefahr, Schädlinge von  Die richtigen Standort-, bzw. UmAußen einzuschleppen, besteht auch weltbedingungen (Luft, Wasser, Licht, nicht! Außerdem kann man immer wie- Temperatur) helfen den Pflanzen gesund und robust zu bleiben.

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 Biologische Bewurzelungshilfen (bestimmte Mikroorganismen und Pilzkulturen) helfen den Pflanzen erfolgreich Wurzeln zu schlagen. Auf Mittel, die künstliche Hormone beinhalten, sollte im Bioanbau unbedingt verzichtet werden!

Nun kennen Sie also nicht nur die Grundsätze für eine gut eingerichtete Anlage, sondern auch für das Kaufen, sowie selbst Produzieren von Hanfpflanzen. In der nächsten Ausgabe werden Sie dann mehr über das Topfen und Düngen im Bio-Indoor-Anbau erfahren.

Bio-Grow Die gesammelten Inhalte finden Sie im Buch "BioGrow" von Alice Legit. erhältlich im Nachtschatten Verlag


Nachtschattengew채chse Von gef채hrlichen Experimenten, aphrodisischen Hochgen체ssen, berauschenden Hexensalben und leckeren Gem체sesorten...

von Kevin Johann

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Nirgendwo sonst in der Pflanzenwelt liegen Glück und Wahnsinn, Heil und Schmerz, Genuss und Furcht, Leben und Tod sowie Licht und Schatten dichter zusammen, als im Reich der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Eine Pflanzenfamilie, deren zugeordnete Arten bereits seit Jahrhunderten im Fokus menschlichen Interesses stehen und bis zum heutigen Tag gleichermaßen als Heil-, Nahrungs- und Zauberpflanzen von relevanz sind. Schließlich gehören Kartoffel, Tomate und Aubergine genauso zur Familie, wie der weltweit als Genussmittel verwendete Tabak oder die potenziell halluzinogenen Schamanenpflanzen aus den Gattungen Brugmansia, Datura und Hyoscyamus u. a.

Aus ethnobotanischer Perspektive haben wir es im Falle der Nachtschattengewächse mit einem Phänomen zu tun, dass unvergleichlich fasziniert, umfasst diese Pflanzenfamilie doch eine Vielzahl spannender Gewächse, die seit jeher in gleicher Weise als Heil- sowie als berauschende Zaubermittel genutzt werden. Deshalb übrigens auch die deutsche Bezeichnung Nachtschatten, die ihren etymologischen Ursprung im altdeutschen „Nachtschaden“ hat - ein früher geläufiges Synonym für Albtraum. Damals war es nämlich üblich, mit alkaloidreichen Auszügen aus Tollkirsche, Bilsenkraut oder Stechapfel Albträume zu behandeln, respektive den sogenannten Nachtschaden auszutreiben. Richtig dosiert leiten diese Gewächse jedoch nicht nur einen narkotischen Schlaf ein und schützen auf diese Weise vor plagenden und furcht-

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erregenden Träumen in der Nacht. Sie können überdies auch bei Asthma, Depressionen, Entzündungen, Krampfleiden, Schmerzen und anderen Beschwerdebildern helfen. Falsch dosiert birgt ihr Konsum hingegen ein großes Gefahrenpotenzial. Typische Symptome einer Nachtschatten-Vergiftung sind Atemnot, Gedächtnisverlust, Gesichtsrötung, Halluzinationen, Harnverhalt, Überhitzung (Hyperthermie), extreme Seh- und Schluckbeschwerden, Verwirrtheitszustände sowie Wahnvor-

INDISCHER STECHAPFEL (DATUR A METEL)

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stellungen u. a., schlimmstenfalls mit tödlichem Ausgang. Jedweder Umgang mit diesen Pflanzen gebietet deshalb ein gesundes Maß an Respekt und Vorsicht. TROPANALKALOIDE: DIE PSYCHOAKTIVEN WIRKPRINZIPIEN Die psychoaktive Wirkung der als Rausch- und Zauberpflanzen bekannten Nachtschattengewächse - sprich: Alraune, Bilsenkraut, Engelstrompete,


Goldkelch, Stechapfel und Tollkirsche gründet in erster Linie auf sogenannten Tropanalkaloiden; im Besonderen auf Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin. Die Wirkmechanik dieser Stoffe konzentriert sich primär auf eine Hemmung der muscarinergen Acetylcholinrezeptoren, wodurch, vereinfacht formuliert, die Wirkung des Parasympathikus vermindert wird und es zu Halluzinationen und anderen Symptomen kommt. Weiterhin ähneln Atropin und Scopolamin in ihrer chemischen Struktur den en-

dogenen Neurotransmittern Adrenalin und Noradrenalin, wodurch sie an deren Rezeptoren andocken und auf diese Weise für eine verstärkte Freisetzung dieser Botenmoleküle sorgen. Nikotin, der allseits bekannte Hauptwirkstoff der Tabakpflanze, ist ebenfalls ein Alkaloid, jedoch nicht vom Tropan-, sondern vom Pyridin-Typus, das neurophysiologisch dadurch wirkt, indem es sich an die Acetylcholin-, Adrenalin-, Dopamin-, Noradrenalin- und

A LR AUNE (MANDR AGOR A)

S C H WA R Z E NAC H TS C H AT T E N (SOL A N UM NIGRUM)

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Serotoninrezeptoren bindet. Ebenfalls ein Alkaloid ist das in Capsicum-Arten vorkommende Capsaicin, das den Chilis ihre Schärfe verleiht und sich pharmakodynamisch durch eine Freisetzung euphorisierender und schmerzlindernder Neuropeptide auszeichnet.

PSYCHOAKTIVE HEXEN-, SCHAMANENUND ZAUBERPFLANZEN Als bewusstseinsverändernde Rauschund Ritualpflanzen sind die alkaloidreichen Vertreter der Nachtschattenfamilie gleichermaßen in Europa, im Orient, in Asien sowie in Südamerika von Bedeutung. Aus dem europäischen Mittelalter ist beispielsweise die berühmt-berüchtigte Hexensalbe (Flugsalbe) bekannt, die von den weisen und „weltenreisenden“ Kräuterfrauen (Hagazussas bzw. Hexen) damaliger Zeiten zum Verlassen der Alltagswirklichkeiten verwendet wurde, beispielsweise um sich in ein Tier zu verwandeln, einen Pflanzengeist zu treffen oder um sonst wie an Informationen zu gelangen, die für individuelle oder kollektive Heilungsprozesse wichtig sein konnten. Als mögliche Zutaten der Hexensalbe ziehen Forscher neben Alraune, Bilsenkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Schlafbeere, Stechapfel, Tabak, Tollkirsche und Tollkraut eine ganze Reihe weiterer geistbewegender Ingredienzien in Betracht, darunter unter anderem Opium, Fliegenpilz,

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Gift-Lattich, Hanf, Kalmus, Teichrose und Weihrauch. Sprich: Ein wahrhaftig geistbewegendes Pflanzen-Kompendium. Es sei jedoch betont, dass bis dato noch keine einzige originale Hexensalben-Rezeptur aufgetaucht ist und folglich jede literarische Angabe über ihre mögliche Zusammensetzung auf wissenschaftlicher Spekulation beruht. Im südamerikanischen Schamanismus sind besonders der Bauern-Tabak (Mapacho), die Engelstrompete sowie die Brunfelsie von ritueller Bedeutung. Erst genanntes wird geraucht oder geräuchert und dient während einer Heilungszeremonie der energetischen Reinigung und Harmonisierung. Die Blüten der Engelstrompete werden in rauch- oder trinkbaren Darreichungsformen hingegen zur Herbeiführung divinatorischer Bewusstseinszustände verwendet. In tiefer Trance erkennen die Schamanen beispielsweise die Krankheitsursache eines Patienten, lokalisieren verloren geglaubte Gegenstände und Personen oder sie treten in einen heilungsfördernden Dialog mit den Ahnen- und Tiergeistern. Arten der Gattung Brunfelsia, vor allem jedoch Brunfelsia grandiflora, werden einerseits als berauschender und visionärer Teeaufguss zubereitet, andererseits verwendet man sie als wirkpotenzierendes Ayahuasca-Additiv. Gleiches gilt übrigens auch für Chilis (Capsicum spp.), die bisweilen ebenfalls als Zusatz für das rituelle Schamanengebräu fungieren; daneben werden die scharfen


B AU E R N -TA B A K

S C H WA R Z E BI L SE N K R AU T

(NICOTIANA RUSTICA)

(H YOSC YA MUS N IGER)

Schoten mit der geistfokussierenden Wirkung traditionell Bier, Kakao und Kava-Kava zugesetzt. In Mexiko ist es der Goldkelch, der als uralte Schamanenpflanzen gilt und als solche vermutlich schon zu prähistorischer Zeit als Götterpflanze verehrt und magisch-rituell genutzt wurde. Meist wird diese Art aufgrund ihrer wirkspezifischen Unkalkulierbarkeit, die noch größer ist, als bei anderen Solanaceae-Spezies, nicht innerlich verwendet, sondern bevorzugt im Rahmen ritueller Duftinhalationen. Der Duft des Goldkelchs ist noch intensiver und betörender als jener von Engelstrompetenblüten. Gleich dem Hanf und anderen Rauschpflanzen, werden die Nachtschattengewächse in Indien und Nepal dem Gott

Shiva geweiht und ihm zu Ehren als Ritualpflanzen verwendet - zum Beispiel, indem die dornigen Früchte des Stechapfels als Altarschmuck verwendet werden. Des Weiteren ist aus Indien das Rauchen der Bilsenkraut- und Stechapfelsamen sowie der Engelstrompetenblüten bekannt, üblicherweise in synergistischer Kombination mit Cannabis und Tabak - so, wie es asketische Shiva-Sadhus zwecks Vertiefung ihrer Meditation auch heute noch praktizieren. Nicht unberücksichtigt bleiben darf an dieser Stelle die Verwendung der Stechapfelsamen als Zutat der im Orient geläufigen „Fröhlichkeitspillen“ (Madschun), die dosisabhängig entweder einen euphorisierten Rausch mit stark aphrodisischer Note induzieren, oder aber einen narkoseähnlichen Tiefschlaf. Klassische Majoun-Zutaten sind

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CHILI

Stechapfelsamen, Haschisch, Opium, Nüsse, Honig sowie Gewürze (Kardamom, Kokos, Pfeffer, Nelken u.a.).

DER NACHTSCHATTEN-RAUSCH: EINE FRAGE VON DOSIS, SET UND SETTING Wie es bei allen psychoaktiven Stoffen der Fall ist, gestaltet sich der durch Nachtschattengewächse hervorgerufene Rauschzustand abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren höchst unterschiedlich. So unterliegt zum einen der Wirkstoffgehalt in den jeweiligen Pflanzenteilen großen Schwankungen, andererseits kommt es auf die Einnahmeform, die innere Befindlichkeit sowie den äußeren Rahmen an. Konkretisiert auf die Nachtschattengewächse bedeutet das folgendes: Geräuchert

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wirken die alkaloidreichen Pflanzenteile - z. B. Bilsenkraut-, Datura- oder Engelstrompetensamen - nur subtil und wenig aufdringlich. Signifikant stärker - jedoch im Vergleich zum oralen Konsum immer noch sehr mild - wirken die Nachtschattendrogen, wenn sie geraucht werden. Konsumenten beschreiben in der Folge eine aphrodisierende, euphorisierende, meditationsfördernde und traumintensivierende Wirkung, die üblicherweise zwar ohne Halluzinationen einhergeht, dafür aber möglicherweise mit starker Mundtrockenheit und ersten Anzeichen von Schluckbeschwerden; zieht man allerdings nur ein paar Mal, dann erweitern sich spürbar die Bronchien und der Rauch wirkt als Asthma-Mittel (Stichwort: Asthma-Zigarette). Das volle Wirkspektrum, samt Halluzinationen (echte illusorische Trugbilder


- keine psychedelischen Pseudo-Halluzinationen!) und möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen, wird meist erst nach einer oralen Zufuhr erfahren, wenn die potenten Pflanzenteile gegessen oder als Tee bzw. Tinktur zubereitet und getrunken werden. Doch auch hier gilt die Dosis als entscheidend: niedrig dosiert muss es nach einer oralen Wirkstoff-Applikation nicht zwangsläufig „schräg“ oder unangenehm werden, höher dosiert bleibt das hingegen in den allermeisten Fällen nicht aus. DIE GEFÄHRLICHKEIT UNBEDARFTEN LEICHTSINNS: UNSCHÖNE NACHTSCHATTEN-GESCHICHTEN Immer wieder hört oder liest man von Experimenten mit Nachtschattengewächsen - meist von Jugendlichen durchgeführt, die auf der Suche nach einer berauschenden Erfahrung sind -, die einen unschönen Ausgang genommen haben. Meistens haben die Konsumenten jedoch Glück und kommen noch einmal mit einem „blaue Auge“ oder einem Krankenhausaufenthalt davon, manchmal kommt es aber auch schlimmer und der Konsument bezahlt das Experiment mit seinem Leben. Besonders eindrucksvoll ist mir beispielsweise eine Tollkirschen-Geschichte in Erinnerung geblieben, die explizit dadurch gekennzeichnet war, dass dem Konsumenten während seiner Rauscherfahrung eine wunderschöne, höchst erotisch anmutende

Frau erschienen ist. Eine wahrhaftige Belladonna („schöne Frau“), die ihn lustvoll anlächelte und zu sich winkte. Zum Glück ist er nicht hingegangen, denn als er am nächsten Tag interessehalber an die Stelle zurückkehrte, stellte er erstaunt fest, dass genau dort, wo einige Stunden zuvor noch die mysteriöse Frauengestalt stand, nun ein tiefer Abgrund lag. Mit anderen Worten: Hätte er sich von den Reizen der Belladonna anlocken lassen, dann wäre er geradewegs in den sicheren Tod gestürzt. Ebenfalls Glück hatten zwei Personen, die in jungem Alter mit der Engelstrompete experimentiert haben. Der eine hatte sich in der Hoffnung auf Cannabis-Ersatz aus den Blüten einen Tee gekocht und für die nächsten Stunden fremde Menschen durch sein Zimmer laufen gesehen, außerdem sind kleine Gokarts durchs Zimmer gefahren. Soweit so gut, das Problem war nur, dass die kleinen Fahrzeuge ihn überfahren wollten und ihm nach eigenen Angaben keine andere Wahl blieb, als sich panisch und ernsthaft um sein Leben fürchtend unter der Bettdecke zu verkriechen. Die andere Person hatte sich mit gegessenen Samen massiv überdosiert. Die Folge waren heftige Halluzinationen, extreme körperliche Unannehmlichkeiten sowie das sichere Gefühl aufgrund von eigener Dummheit sterben zu müssen. Noch über mehrere Wochen litt die Person an Sehstörungen und konnte erst nach einem Monat wieder sicher am Straßenverkehr teilnehmen und ein Buch lesen.

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Hinweis: Ich möchte mit diesen Geschichten keine Angst schüren. Schließlich sind die Substanzen immer neutral und das Problem ist üblicherweise ein missbräuchlicher Umgang. Unabhängig davon zeigen diese Berichte jedoch unmissverständlich die Mächtigkeit des Nachtschatten-Geistes auf, weshalb ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass Respekt und Vorsicht im Umgang mit den Nachtschattendrogen oberste Priorität haben müssen - und wenn dies gegeben ist, dann lassen sich mit diesen Pflanzenwesen auch sehr schöne, heilsame und interessante Erfahrungen machen.

SAFER-USE-HINWEISE Zu beachten ist, dass sämtliche Nachtschattendrogen zur Herbeiführung eines spaßigen Rauschzustands völlig ungeeignet sind. Wer den Pflanzengeist aus einer ernsthaften Intention heraus aber dennoch kennenlernen möchte, sollte sich nicht gleich einen Tee kochen, sondern ganz behutsam vorgehen. Am besten zieht man erst einmal eine Pflanze selbst an und nähert sich ihren magischen Qualitäten auf gärtnerischem sowie gleichzeitig auf meditativem Weg, was für viele Personen schon völlig ausreichend ist. Ansonsten werden die entsprechenden Pflanzenteile zunächst sinnvoller Weise geräuchert und man inhaliert langsam den aufsteigenden Rauch. Wem das zu schwach ist, der kann die getrockneten

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Samen oder Blüten auch rauchen oder vaporisieren, jedoch niemals zu viel auf einmal, sondern immer nur ganz wenig und erst einmal schauen, was passiert und, ob die sich einstellende Wirkung gewollt ist. Auf Experimente, die eine orale Applikation der Wirkstoffe vorsehen, sollte generell verzichtet werden. Das ist definitiv nur etwas für geübte Schamanen, die ganz genau wissen, was sie tun oder was im Sinne eines gelingenden Heilungsprozesses getan werden muss. Wer Auszüge der Pflanze rein medizinisch nutzen möchte, sollte die entsprechenden Zubereitungen aufgrund ihrer Unkalkulierbarkeit nicht wie er es möglicherweise von anderen Heilpflanzen kennt - selbst zubereiten, sondern er sollte grundsätzlich auf fertige Homöopathika aus der Apotheke zurückgreifen. Alles andere ist im Falle der psychoaktiven Nachtschattengewächse viel zu gefährlich.

DIE ESSBAREN SPEZIES Die meisten Nachtschattengewächse sind aufgrund des hohen Alkaloidvorkommens für Nahrungszwecke ungeeignet, was bekanntlich jedoch nicht auf alle Spezies zu trifft. Schließlich werden einige Arten bereits seit etlichen Generationen für Nahrungszwecke kultiviert und sind in vielen Ländern fester Bestandteil des täglichen Speiseplans - allen voran Aubergine, Kartoffel, Paprika und Tomate. Daneben kennt man hierzulande die kulinarische Verwen-


BRUNFELSIA

GOLDKELCH (SOL A N DR A)

ENGELSTROMPETE (BRUGMANSIA)

WEISSER STECHAPFEL (DATUR A ST R A MONIUM)


VIRGINISCHE TA BA K (NICOTIA NA TA BACUM)

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dung von Physalis sowie den Goji-Beeren. Sonstige Spezies, die traditionell als Nahrungsmittel eingesetzt werden, als solche in Europa allerdings weitestgehend unbekannt sind, sind zum Beispiel die Baumtomate, die Lulo-Frucht und die Melonenbirne.

Blüten oder andere Pflanzenteile. Bei anderen Gemüsesorten mag das anders sein: zum Beispiel beim Brokkoli, von dem sowohl die Röschen, die Blätter und der Strunk essbar sind.

Hinweis: Auch die essbaren und scheinbar ungefährlichen Nachtschattengewächse können giftige Alkaloide enthalten, weshalb nur jene Pflanzenteile gegessen werden dürfen, die auch tatsächlich als Nahrungsmittel genutzt werden. Dazu zwei Beispiele: Die Kartoffelknolle ist nur dann essbar, wenn sie in reifem Zustand geerntet und vor Verzehr gekocht wird; würde man sie hingegen unreif und roh essen, wäre die nächste Station sicherlich das Krankenhaus. Begründet wird die potenzielle Toxizität durch das Solanum-Alkaloid Solanin. Eine Verbindung, die auch in der Tomate vorkommt, weshalb auch hier nur die reifen Früchte verzehrt werden dürfen und nicht etwa die Blätter,

WEITERFÜHRENDE LITERATUR

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Berger, Markus und Liggenstorfer, Roger (Hrsg.): Psychedelische Tomaten und andere Geschichten aus dem Schatten der Nacht, Solothurn: Nachtschatten Verlag, 2016. Johann, Kevin: Der Schamanengarten. Über die Anzucht und Verwendung geistbewegender Ritualpflanzen, Solothurn: Nachtschatten Verlag, 2016. Liggenstorfer, Roger und Rätsch, Christian (Hrsg.): Die Nachtschattengewächse. Eine faszinierende Pflanzenfamilie, Solothurn: Nachtschatten Verlag. (Diese Sammlung umfasst insgesamt 9 Bände!)


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VOLLE WIRKUNG MIT VOLLEXTRAKTEN Unzählige CBD-Extrakte und CBD-Öle erobern seit einigen Jahren den Markt. Die Hersteller werben oft damit, dass ihre Produkte mit reinem Cannabidiol (CBD) besonders wirkungsvoll seien. Dabei geht der Trend in der Cannabisforschung in eine andere Richtung. „Es geht klar in Richtung Gesamtheit der Hanfpflanze“, sagt der Pflanzen-Zellbiologe und Cannabis-Experte Dr. Christian Löfke, der am Gregor Mendel Institut in Wien forscht und für einen amerikanischen Cannabisproduzenten als Berater tätig ist. „In den USA werden mitunter schon die Cannabispflanzen auf dem Feld schockgefrostet und dann direkt ins Ex-

GESCH Ä F TSFÜ H R ER CH R ISTOPH W ER DEN ICH VON BIOBLOOM IST Ü BE R Z E U G T: C B D E N T FA LT E T M I T A N D E R E N I N H A LT S S T O F F E N D E R HANFPFLANZE DIE BESTE WIRKUNG...


traktionslabor transportiert, um so wenige Inhaltsstoffe wie möglich zu verlieren. Unter anderem werden Hanfextrakte sogar nachträglich noch mit Terpenen angereichert, um die Bioverfügbarkeit weiter zu verbessern“, so Löfke weiter. ENTOURAGE-EFFEKT Dass es starke Synergien der Cannabinoide mit den anderen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze, im besonderen mit den Terpenen und Flavonoiden gibt, wurde vom US-amerikanischen Mediziner Ethan B. Russo erstmals im Jahre 2011 wissenschaftlich publiziert. Er sprach vom „Phyto-

cannabis-Terpenoid-Entourage-Effekt“. Seitdem beschäftigen sich von Jahr zu Jahr mehr Wissenschaftler mit dem Thema „Entourage-Effekt“ und belegen im Bezug auf die Cannabinoide THC und CBD positive Synergieeffekte mit den anderen Hanf-Inhaltsstoffen. Auf Vollextrakte und die Erhaltung aller Inhaltsstoffe der Hanfpflanze baut auch die österreichische Firma BioBloom. „Wir sind überzeugt, dass CBD nur in Verbindung mit allen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze in naturreiner Form die beste Wirkung im Körper entfaltet“, sagt Geschäftsführer Christoph Werdenich. Um alle Inhaltsstoffe bestmöglich zu erhalten, hat BioBloom eine eigene Anbauwei-


se entwickelt, erntet händisch und setzt auf die schonende CO2-Extraktion im deutschen zertifizierten Labor Nateco2. „Unsere CBD-Extrakte beinhalten unter anderem auch CBDA, auch als Cannabidiolsäure oder saure Vorstufe von CBD bekannt. Erwähnenswert dabei ist, dass CBDA die Bioverfügbarkeit von CBD etwa um einen Faktor zwei erhöht, wie in wissenschaftlichen Studien herausgefunden wurde. Das bedeutet, ein Extrakt mit einem 1:1 Anteil von CBD:CBDA - wie es bei unseren Extrakten in etwa der Fall ist - verstärkt nicht nur die volle Wirkung eines reinen CBD-Extrakts, sondern hat auch zusätzlich die Vorteile von CBDA“, erklärt Werdenich weiter. Neuen Cannabisforschungen zufolge hemmt CBDA zum Beispiel das Enzym, das für die Entstehung von Entzündungen im Bereich der Gewebshormone zuständig ist. Außerdem wurde herausgefunden, dass CBDA eine um vieles höhere Wirksamkeit bei Übelkeit, Erbrechen und Angstzuständen erwarten lässt als CBD. „Unsere CBD Extrakte weisen das perfekte Verhältnis von CBD und CBDA in puncto Bioverfügbarkeit auf“, freut sich der BioBloom-Geschäftsführer.

Bestätigung für ihre Produktionsweise und Produkte erhalten Werdenich und sein BioBloom-Team von vielen Fachmedizinern und auch eine Vergleichsstudie der unabhängigen NGO Arge-Canna bescheinigt die Qualität der Produkte: In einem zweijährigen Vergleichstest von 46 europäischen CBD-Produkten zählten die BioBloom CBD Hanftropfen zu den Testsiegern. USA UND ISRAEL ALS VORREITER Die Akzeptanz von natürlichen Hanf-Vollextrakten im medizinischen Bereich und auch im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit ist trotz umfangreicher erfolgreicher Studien in Europa noch eher gering. Anders in den USA und in Israel. „Diese beiden Länder sind definitiv Vorreiter, Hanf- und Cannabisprodukte in den medizinischen Alltag einzubinden und es einer breiten Masse zugänglich zu machen“, erklärt Christian Löfke. Für ihn ist aber ohnehin klar, „dass auf lange Sicht Hanfund Cannabisprodukte immer mehr in der Medizin Einzug halten werden.“


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NORML FRANCE CANNABIS-AKTIVISTEN IN FRANKREICH von Robinson Schäfer

NORML France ist ein Verein ohne Gewinnabsicht, der sich für die Schadensminderung beim Cannabiskonsum einerseits, als auch für die Reform der Gesetze im medizinischen Bereich und für den Konsum Erwachsener im allgemeinen einsetzt. Der Verein wurde im Jahr 2014 unter dem Namen Chanvre & Libertés gegründet (Chanvre = Hanf und Liberté = Freiheit). Im Oktober 2017 wurde er in NORML

France umbenannt und bildet somit eine Brücke zum amerikanischen Kontinent, da der Verein NORML ursprünglich im Jahre 1970 in Kalifornien ins Leben gerufen wurde. NORML France ist nach eigenen Worten ein Werkzeug, welches Bürger vereint, die Lust haben, sich die Zukunft von Cannabis in Frankreich einzusetzen.

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Wie viele seid ihr im Verein?

Wie wird der Verein finanziert?

NORML France: Derzeit sind wir über 700 Bürger und Bürgerinnen, die sich hinter dem Banner NORML vereinigen. Davon sind an die 400 zahlende und etwa 30 aktive Mitglieder, und diese Zahl wird noch steigen. Auf unserer Seite haben wir Studenten, Berufstätige, Rentner, Arbeitslose, aber auch eine geraume Zahl von Patienten, die Cannabis nutzen, um sich zu behandeln. Wir sind Künstler, Geschäftsleute, Vorstandsmitglieder, Beamte, Arbeiter und Freiberufler. Wir bilden die Gesellschaft ab. Wir kommen aus ganz Frankreich, aber auch aus den Grenzregionen anderer Länder, wo wir sozusagen unsere Botschafter haben. Wir sind in verschiedenen Abteilungen organisiert, wo sich jeder Vereinsangehörige einbringen kann: das Exekutivbüro, die operative Abteilung, das nationale Solidaritätskomitee, Projekt- und regionale Unterstützungsgruppen. Was uns alle vereint ist der innigste Wunsch die Cannabisgesetze zu ändern und die Empörung gegenüber einer diskriminierenden, gefährlichen und verantwortungslosen Politik, die sich seit Jahrzehnten von aufeinanderfolgenden Regierungen gegen Rauschmittel-konsumierende-Bürger richtet. Im Gegensatz zu dem ursprünglichen Ziel dieser Prohibition hat sich die Sucht Jugendlicher zu einem dauerhaften Problem entwickelt, da sie nie wahrheitsgetreu aufgeklärt wurden. Konsum und Handel wurden so nur ausgedehnt und beschleunigt, Hilfe und Schadensminderung be- und verhindert.

NORML France: Wir wollen unabhängig bleiben und finanzieren uns ausschließlich durch die Beiträge unser Mitglieder, die Freigiebigkeit unserer Spender und durch unsere Internetboutique, in der wir Bücher, Vaporiser und NORML France Merchandise-Artikel verkaufen. Außerdem werden wir von einigen ausländischen Firmen aus der Cannabisbranche gesponsert und wir rechnen damit in Zukunft von öffentlichen Subventionen insbesondere im Projektbereich der Gesundheitsfürsorge profitieren zu können.

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Was sind eure Ziele? NORML France: NORML France ist ein unpolitischer Verein, der zum Ziel hat, die Zivilgesellschaft um zwei zentrale Punkte zu vereinigen: Die Schadensminderung und die Reform der Gesetze. Unser Kernsatz: Informieren, Unterstützen, Regulieren. Wir stützen uns auf fachübergreifende Expertisen von Nutzern, Akademikern und Professionellen, um auf wissenschaftlicher Ebene der Bevölkerung und den Jugendlichen klar verständliche und ausführliche Informationen liefern zu können, sei es auf medizinischem, juristischem, historischem oder botanischem Gebiet. Wir bemühen uns mit Fakten aufzuweisen, dass Cannabis in der Realität und seinen Anwendungsmöglichkeiten viel umfangreicher und komplexer ist, als die auf das pure Verbot reduzierende Schwarz-Weiß-Politik erkennen lässt, dass die Verwendung von Hanf Leben retten, und ihre Regulierung der gesamten Gesellschaft nutzt. Wir verbreiten unser Plädoyer auf Stän-


den und Konferenzen, befüllen die Medien und die sozialen Netzwerke, als auch unsere eigene Website mit recherchierten Inhalten, oft im Zusammenhang mit dem Zeitgeschehen und immer von unseren Experten überprüft: Alles auf der Basis von Studien, Zahlen, Quellen und Fakten. Wir erfinden nichts. Um eine nachhaltige Botschaft zu vermitteln, bieten wir für unsere Mitglieder Basislehrgänge und bald auch Spezialausbildungen für die Leute vom Fach. Die erste Grundausbildung hat letztes Jahr vom 17. auf den 18. März in Nantes stattgefunden. Ebenso wollen wir die wissenschaftliche Forschung fördern, indem wir Daten und Fallberichte sammeln und die Handlungsträger des Gesundheitssektors vernetzen (Apotheker, Ärzte, Labore…).

NORML France bedeutet auch eine individuelle Serviceleistung für unsere Mitglieder, sei es auf juristischer oder auf medizinischer Ebene bzw. im Rahmen der Suchthilfe. Unser Credo: Risiko- und Schadensminimierung im Zusammenhang mit dem Gebrauch und dem rechtlichen Statut von Cannabis. Schließlich und vor allem bietet NORML France allen Bürgern die Möglichkeit sich für die Reform der Gesetze einzusetzen, indem sie an politischen Anhörungen teilnehmen, Interessengemeinschaften aufbauen und sich den politischen Entscheidungsträgern als Lobby zur Verfügung stellen. Natürlich geschieht dies nicht von heute auf morgen. Es liegt eine wahrhafte Erziehungsarbeit vor uns: Schulung der Konsumenten, ihrer Familien, der Ärz-

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teschaft und der Politiker... Es ist nötig die Gewissen zu erreichen, indem wie sachlich über Hanf reden. Nicht, indem wir uns positiv darüber äußern, sondern wahrheitsgetreu. Mit wem arbeitet Ihr und was ist die Denkfabrik? NORML France: In den letzten zwei Jahren haben wir das französische Gesicht der internationalen Kampagne und des Aktionstages „Support. Don’t Punish.“ dirigiert und koordiniert. Dabei haben sich zahlreiche französische NGO’s, die auf sanitärem und sozialem Gebiet aktiv sind, in mehr als 25 Städten Frankreichs eingebracht, so wie z.B. AIDES oder „Ärzte der Welt“. Die Denkfabrik FAAAT, bevorzugter Partner von NORML France, da ihr Präsident der Gründer unserer Vorgängerorganisation „Chanvre et Livertés“ war, ist eine Plattform, auf der man über die Internationale Kontrollpolitik der Rauschmittel reflektiert, mit dem Ziel UNO Mitgliedsstaaten Empfehlungen auszusprechen. Sie arbeiten dort also über internationale politische Fragen, die ebenso bei der Weltgesundheitsorganisation als auch bei der UNO-Kommission für Betäubungsmittel diskutiert werden. Frankreich muss sein eigenes Regulierungsmodell schaffen. Wie kann das französische Modell aussehen? NORML France: Wir haben lange Zeit über das Modell der Cannabis Social Clubs nachgedacht und regelmäßig nationale Treffen unter dem Namen "Assises Cannabis Social Club" veranstaltet. Studien haben mittlerweile belegt, dass dieses Modell der Königsweg ist, um Ri-

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siken zu minimieren, denn dieser Weg erlaubt einige wesentliche Garantien:  Zugang durch Freundschaftswerbung, der Minderjährigen verboten ist.  Eine Institution ohne Gewinn- oder verführende Absicht.  Transparenz und rückverfolgbare Sicherheit.  Ein humanes selbstverwaltetes System mit kurzen Wegen.  Einfache, schnelle Bereitstellung und Selbstfinanzierung.  Betreuter Konsum durch Erziehung und Ratschläge zur Risikoreduktion bei Gleichaltrigen.  Eine Orientierung problematischer Konsumenten hin zu adäquaten Behandlungsangeboten.  Kontrolle von Produktqualität und -wirkstoffen.  Eine gerechte Verteilung von Blüten und Produktionskosten unter den Mitgliedern.  Das Bekanntwerden völlig neuer Daten auf epidemiologischer, als auch auf botanischer oder medizinischer Ebene. Fünf Regulierungsmodelle könnten in Frankreich ihren Platz finden:  der Medizinische (Forschungslabore, Ärzte, Apotheken)  der Handel (Lizenz zur Produktion und zu Privatverkauf)


 die Kommunale (die Resozialisierungs-Kooperative)  Die Vereinsfiliale (Cannabis Social Club)  Der Eigenanbau (mit limitierten Anzahl von Pflanzen, die bei der Gemeinde angemeldet werden müssen) Was plant ihr für das Jahr 2018? NORML France: Mit einer Vielzahl von Partnern wollen wir eine breite Kampagne für die Schadensminderung organisieren, sowohl für Konsumenten, als auch für ihr Umfeld. Die Kampagne "Conso Responsable", übersetzt: "verantwortungsvoller Konsum" wird die Richtigen Methoden auf den sozialen Netzwerken promoten. Wir bereiten uns auf unsere jährliche 420 (20. April) - Mitgliedschaftskampagne vor, mit dem Themen Kunst und Cannabis, Meinungsfreiheit, Autofahren, der therapeutische Aspekt und die Vielzahl der Anwendungen von Hanf. Diese Themen sind auf unseren sozialen Netzwerken zu finden oder können in Form von Postkarten in unserem Web-Geschäft erworben werden. Wir beginnen auch eine Reihe von Ausbildungsmodulen, die sich an unsere Mitglieder richten, die uns aktiv helfen möchten. In unserem ersten Seminar geht es ganz zentral darum, die gemeinsame Basis des Wissens um Cannabis zu harmonisieren, sodass eine gemeinsame Sprache in Hinblick auf die Argumentation, als auch auf den Abbau der stigmatisierenden vokalen Tricks gefunden wird, die durch fast ein Jahrhundert währendes Verbot entstanden sind. Zuletzt wollen wir Experten, Konsumen-

ten, Professionelle oder Studenten auf den Gebieten des Rechts, der Wirtschaft, in der Medizin, Botanik, Geschichte oder Sozialwissenschaften am Sitz der nationalen NORML-Expertenkommission vereinigen; unser Ziel ist es, kritische Analysen zu entwickeln, unsere Textinhalte zu validieren und natürlich als Sprachrohr des Vereins zu dienen. Wie sehen Sie NORML France in den nächsten Jahren? NORML France: Im Idealfall werden wir weiter wachsen, mehrere Tausende Mitglieder und davon Hunderte Aktive über das ganze Land verteilt haben, was uns erlauben würde, mehrere bezahlte Stellen einzurichten, um unsere Struktur zu professionalisieren und für die Zukunft zu sichern. Zum Schluss hoffen wir, dass unsere Arbeit genügend Einfluss entwickeln wird, um den Gesetzgeber dahin zu bewegen, eine ethische Cannabis-Reglementierung einzusetzen, die auf der Basis der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit fußt, die aber genauso effizient im Gesundheitsbereich und auf dem Feld der öffentlichen Sicherheit ist.


HANFBROT KULTURPFLANZE TRIFFT BROTKULTUR

von Erik Spiegelhauer

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Hanf wird als Kulturpflanze schon seit Jahrhunderten angebaut. Mittlerweile wächst sie auch wieder hierzulande und wird vielfältig genutzt. Neben der Faser und den Blättern werden die Samen der Hanfpflanze zur Herstellung von Hanföl und Hanfmehl verwendet. Seit 2015 hat die Bio Bäckerei Spiegelhauer das schmackhafte Hanfbrot im Sortiment. Die Rezeptur für dieses einzigartige Brot wurde für eine Meisterprüfung entwickelt. Das Ziel war es, das hauseigene Dinkelbrot mit einem nussigen Hanfaroma abzurunden. Zusätzlich wollte man durch das auffällige Erscheinungsbild

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des Brotleibes einen neuen Blickfang in die Auslage bringen. Das Brot ist besonders reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, pflanzlichen Proteinen und enthält viele ungesättigte Fettsäuren, wodurch es ideal für eine gesunde Ernährung ist. Für das Hanfbrot wird eine Mischung aus Hanf- und Dinkelmehl, Wasser, Dinkelvollkornschrot, geschälter Hanfsaat, Meersalz, Bio-Hefe und Gerstenmalz verwendet. Alle Zutaten stammen aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus biologisch dynamischem Anbau. Hanfmehl allein ist sehr dominant. Um einen ausgewogenen Geschmack zu erreichen, wurden beide Mehle gemischt. Durch die Mischung betont das Dinkelmehl im Zusammenspiel mit dem Hanf-


mehl das Hanfaroma und macht das Brot so zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis. Zusätzlich dient das Gluten im Dinkelmehl als Bindemittel und hält das Brot zusammen. Ein Hanfbrot aus 100% Hanfmehl würde nach dem Backen zerfallen. Die Hanfsaat verbessert die Konsistenz des Brotes und sorgt durch das Hanföl für ein vollmundigeren Geschmack und eine bessere Haltbarkeit. Um das geschmacklich beste Mischungsverhältnis zu finden, wurden mehrere Testbrote mit unterschiedlichen Mehl- und Hanfsaatanteilen gebacken. Diese wurden von verschiedenen Testern verkostet und bewertet. Nach der Auswertung erhielt man das Verhältnis mit dem meisten Zuspruch für das Brot.

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Das Hanfbrot wird wie nachfolgend hergestellt: Nach dem Abwiegen und Vermengen der Zutaten werden diese zu einem geschmeidigen Teig geknetet. Der fertige Teig soll danach mehrere Stunden ruhen. Während der Ruhezeit wird der Teig immer wieder zusammengefaltet. Durch das Falten des Teiges kann sich einerseits das Hanfaroma besser entfalten, andererseits wird der Teig lockerer. Im Anschluss werden die Brotlaibe mit Wasser geformt und auf Backpapier gesetzt. Bevor die Brote in den Ofen kommen, wird das für das Hanfbrot markante Hanfblatt mittels Mehl und einer

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Schablone auf das Brot auf gesiebt. Zum Schluss kommt das Brot zum Backen für 40 Minuten in den Backofen. Seit der Einführung erfreut sich das Hanfbrot wachsender Beliebtheit und hat sich mittlerweile zum Dauerbrenner entwickelt. Für alle, die gern backen, gibt’s hier noch ein einfaches Hanfbrotrezept. Falls es Probleme beim Zutatenkauf gibt, sind alle Rohstoffe im Spiegelhauer Onlineshop oder Laden erhältlich.

Für ein Hanfbrot braucht man:      

400 g Dinkelmehl Type 630 20 g Hanfmehl entölt 30 g Hanfsaat geschält 8 g Meersalz 280 ml kaltes Wasser 8 g frische Hefe

Die Zutaten werden in einer Schüssel vermengt und zu einem Teig verarbeitet. Danach muss der Teig 2 Stunden ruhen. Während der Ruhezeit wird der Teig einmal gefaltet. Anschließend den Ofen auf 240° Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann das Brot formen und es auf einen Backstein oder ein Backblech geben, das mit Backpapier belegt ist. Zum Schluss wird das Brot ca. 30 Minuten im Ofen gebacken. Je nach gewünschter Kruste kann die Backzeit leicht variiert werden.

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Suchterkrankungen CANNABIDIOL KANN SIE LINDERN von Robert Brungert

Bei Suchterkrankungen ist die körperliche Abhängigkeit das kleinste Problem. Eine medikamentös begleitete Entgiftung dauert nur 14 Tage und macht diesen Entzug erträglich. In der stationären Behandlung haben die Patienten ihre geregelten Mahlzeiten, einen Freizeitraum und Tagesprogramm. Es wird ihnen nicht einmal langweilig. Wenn sie jedoch von der Station in ihren Alltag zurückkehren, fällt den meisten innerhalb von wenigen Tagen, teils noch am gleichen Tag, die Decke auf den Kopf. Das Leben eines problematisch süchtigen Menschen dreht sich fast nur noch um seine Sucht. Er hat mit der Geldbeschaffung und Suchtbefriedigung oft sogar mehr zu tun, als jemand, der Vollzeit arbeitet. Wer von der Entgiftung heim kommt, hat häufig nicht mehr viel zu tun und fällt in ein Loch, welches schon fast automatisch in den Rückfall zurück mündet. Es ist nicht alleine dieses Loch, in welches die Suchtkran-

ken nach der Entgiftung fallen. Selbst während einer monatelangen Therapie gibt es viele Rückfälle, obwohl die Betroffenen feste Strukturen und Tagesprogramm haben. Viele haben den Suchtdruck noch nach Jahren. Der körperliche Entzug ist also gar nicht das Rückfallproblem. Es ist der Suchtdruck im Kopf, der in problematischen Lebensphasen oder auch in alltäglichen Stresssituationen übermächtig wird. Mit dem Rückfall setzt die körperliche Abhängigkeit wieder ein und hält den Betroffenen fest. Ein körperlicher Entzug ist sehr unangenehm und kann lebensbedrohlich sein. Deswegen ist der Weg einer Entgiftung der sinnvollere.

DEN SUCHTDRUCK DÄMPFEN

Der Gesetzgeber, viele Ärzte und Gesellschaftskräfte sind sich einig, dass


Suchtkranke durch eine Therapie zu einem abstinenten Leben bewegt werden sollen. Wegen diesem Suchtdruck hat das bei Schwerstabhängigen praktisch nie Aussicht auf Erfolg. Selbst wenn die Therapierten schon Monate oder sogar Jahre abstinent leben, so wirft eine Stresssituation wie eine Kündigung, ein Sterbefall oder eine zerbrochene Beziehung alles über den Haufen. Die allermeisten schaffen es nach der Therapie nicht einmal ein Jahr, ohne auf die Ursprungssubstanz oder eine Ersatzsubstanz auszuweichen. Das sind die Gründe, weswegen eine Substitution mit Medikamenten oder Ersatzdrogen überhaupt etabliert werden konnte. Es war das offensichtliche Versagen vom Therapieziel der Abstinenz. Das Substitutionsmittel soll möglichst nicht berauschen, es soll jedoch den Suchtdruck lindern. Auch in Stresssituationen soll der Therapierte die Kraft bewahren und sein Leben ohne Rückfall bewältigen. Genau an diesem Punkt wird Cannabidiol, ein Cannabinoid der Hanfpflanze, interessant. Dieses Cannabinoid hat im Körper unzählige Funktionen, kann bei vielen Erkrankungen lindernd oder heilend wirken und dämpft zugleich das Suchtverlangen im Kopf. Cannabidiol macht nicht körperlich abhängig, es löst kein High aus und es ist schier unmöglich versehentlich eine tödliche Dosis einzunehmen. Es handelt sich im Vergleich zu anderen Substitutionsmitteln auch aus diesen Gründen um einen sehr sicheren Stoff, der in Deutschland nicht einmal wie vie-

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le andere Substitutionsmittel dem BtM unterliegt. Methadon oder Polamidon sind durch den Substitutionsarzt nur mit einem BtM-Rezept verschreibbar oder müssen sogar täglich abgeholt werden. CBD Produkte können ohne Rezeptpflicht in Apotheken oder im Onlinehandel erworben werden.

DIE VORTEILE VON CANNABIDIOL

Methadon ist das bekannteste Substitutionsmittel bei Opiatabhängigkeiten. Vielen ist nicht bekannt, dass es in ähnlicher Weise abhängig macht, wie Heroin. Es löst jedoch nicht den Rausch aus. Der Stoff hat lediglich eine andere Wirkung, wird den Substituierten in reiner Qualität verabreicht und diese werden nicht weiter verfolgt. Es wird also ein normaleres Leben ermöglicht. Dennoch kann Methadon missbraucht werden, macht schwer abhängig und eine Überdosis kann tödlich sein. Das ist bei Cannabidiol anders. Nimmt man hier eine hohe Dosis ein, kann einen das durchaus müde machen. Das ist jedoch alles. Es macht nicht high. Im Normalfall nimmt man nicht so hohe Dosen ein. Weiterhin belastet Cannabidiol nicht die Organe oder tötet Hirnzellen ab. Es ist also eine sichere Substanz, mit der man alt werden kann. Ein ganz normales Leben wird möglich, ohne dass der erste Stressfaktor einen zurückwirft. Damit kann CBD dabei helfen, vom Tabak, Alkohol, Opiat, Amphetamin, Kokain oder


einem beliebigen anderen Wirkstoff fern zu bleiben. Ob es jemandem wirklich hilft, kann jedoch nicht pauschal gesagt werden. Es kommt eben immer auf die Personen und Situationen an, ob CBD ausreichend hilft. Selbst wenn es nur etwas hilft, kann der Unterschied bereits sehr groß sein – ein geregelter Lebensablauf fernab von Problemkonsumenten und der Szene sind jedoch immer die Voraussetzung zum Ausstieg aus einer harten Sucht. Es kann und darf also auch hier kein „Wirkver-

sprechen“ gegeben werden.

WIESO WIRKT CANNABIDIOL GEGEN DEN SUCHTDRUCK?

Die genauen Mechanismen, die in einem Süchtigen seine Sucht verursachen, können vermutlich nie abschließend ergründet werden. Es scheinen immer, oftmals unbewusst gespeicherte traumatische Erlebnisse als Auslöser zu

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greifen. Relativ sicher ist sich die Wissenschaft darüber, dass es ein Suchtgedächtnis gibt. Während Substanzen konsumiert werden gibt es typische Abläufe, Situationen oder Rituale. Es gibt Empfindungen und Erlebnisse, die mit der Droge positiv verbunden werden. Das alles wird im Suchtgedächtnis gespeichert. Wer z.B. nach dem Essen oder bei Stress geraucht hat, der wird möglicherweise noch Jahre nach einer Entwöhnung in diesen Situationen denken, dass eine Zigarette genau das Richtige zur Entspannung wäre. Wenn diese Informationen im Suchtgedächtnis jedoch „gelöscht“ werden, setzen diese Schlüsselreize nicht mehr ein. Auf der US-Regierungsseite ncbi.nlm. nih.gov wird das unter „Cannabidiol disrupts the reconsolidation of contextual drug-associatet memories in Wistar rats“ zu Deutsch so erklärt: „Somit können etablierte Erinnerungen, die durch Missbrauchsdrogen induziert werden, nach Reaktivierung des Drogenerlebnisses blockiert werden. Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse den disruptiven Effekt von CBD auf die Rekonsolidierung kontextabhängiger drogenbezogener Erinnerungen und heben ihr therapeutisches Potenzial hervor, kontextuelle Erinnerungen, die mit Drogen assoziiert sind, abzuschwächen und folglich das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren.“ Unter „Reaktivierung des Drogenerlebnisses“ ist z.B. der Moment nach dem Essen gemeint, in dem vor der Entwöhnung immer zur Zigarette gegriffen wurde. Dieses ist ein ty-

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pisches Drogenerlebnis, dem kein entwöhnter Süchtiger aus dem Weg gehen kann, welches einen Rückfall begünstigt. Es können bei jedem Menschen andere Erlebnisse im Suchtgedächtnis abgespeichert sein. Keiner kann sich dem entziehen, erneut in diese Schlüsselreiz-Situationen zu gelangen. Mit Cannabidiol kann das Suchtgedächtnis jedoch abgeschwächt werden, um stabiler durch das suchtfreie Leben zu gehen.

WELCHE DOSIS WÄRE NOTWENDIG?

Bei Cannabinoiden reagiert jeder unterschiedlich empfindlich und es kommt auf die Situation an. Es kann nicht eine exakte Dosis genannt werden, die für jeden passt. Es gibt Personen, bei denen bereits 10 bis 30 mg eine hohe medizinische Wirkung entfaltet. Bei einigen Leiden oder einigen Patienten reicht das jedoch nicht genügend. Es gibt damit Patienten, die mehrere 100 mg Cannabidiol am Tag einnehmen. Eine Suchterkrankung kann je nach Verlauf mit geringen oder erst ab höheren Mengen genügend gedämpft werden. Es wird in keinem Fall ein Fehler sein, mit morgens und mittags 5 bis 10 mg und abends 10 bis 30 mg zu beginnen. Sollte man empfindlich reagieren, würden diese CBD-Mengen einen nicht aus der Bahn werfen. Auch das wären dann nur ein oder zwei sehr ruhige Tage. Wenn diese Mengen nicht genügen,


können sie gesteigert werden sowie man in akuten Stresssituationen etwas mehr einnehmen kann. Es ist ein wenig so, dass der Patient seine Dosis finden muss, mit der er sich wohl fühlt und seinen Suchtdruck genügend dämpft. Bei Unsicherheiten wäre ein kundiger Arzt zu befragen, der durch diesen Artikel natürlich nicht ersetzt werden kann.

gebundenen Sucht ist der Suchtdruck das Problem, mit dem die Betroffenen lange nach der Entwöhnung noch beim kleinsten Stressfaktor rückfällig werden. Damit kann hier Cannabidiol ebenfalls dabei helfen, die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, mit der das Leben weiter geht.

NICHT JEDER REAGIERT GLEICH STOFFGEBUNDENE UND NICHT STOFFGEBUNDENE SUCHT

Bei einer Suchterkrankung denken viele ausschließlich an die stoffgebundenen Suchtformen wie Alkoholismus oder der Opiatabhängigkeit. Eine nicht stoffgebundene Sucht wäre als Beispiel die Spielsucht. Aber auch Sport, Chaten, Fress- oder Magersucht und Sex können süchtig machen. Es wird häufig von Verhaltenssüchten gesprochen. Bei den Betroffenen aktivieren diese Handlungen das Belohnungszentrum im Gehirn, wie bei anderen der Alkohol oder das Opiat. Damit wirken diese Handlungen auf die Betroffenen genau wie eine Droge. Es können sogar psychische Entzugssymptome wie bei einem Drogenentzug festgestellt werden. Auch bei einer nicht stoffgebundenen Sucht fallen die Betroffenen nach der Entwöhnung in ein Loch oder kippen bei Stress direkt um. Sie bringen Haus und Hof genau wie ein Alkoholiker oder Junkie durch, ohne dagegen ansteuern zu können. Selbst bei einer nicht stoff-

Eine Sucht kann ganze Existenzen vernichten, viele werden bei angepriesenen „Wunderlösungen“ hoch gesteckte Hoffnungen haben. Es darf jedoch nie vergessen werden, dass jeder Mensch anders ist. Es wird nicht jeder von den gleichen Stoffen oder Handlungen süchtig. Es reagiert auch nicht jeder auf die gleichen Substitutionsmittel auf die gleiche Weise. Bei einigen wird Cannabidiol bereits in geringen Dosierungen signifikant helfen, bei anderen gar nicht. Genau deswegen wäre nicht allein zu testen, welche Mengen gut vertragen werden. Es wäre zudem über mehrere Wochen zu prüfen, ob denn diese Menge auch den Suchtdruck wirklich dämpft. Als drittes kann getestet werden, ob weniger Cannabidiol einen genügenden Effekt hat, da es immerhin Geld kostet. Würde man in einer Stresssituation doch nervös werden, nimmt man eben etwas mehr, wie es auch mit anderen Akutmedikamenten gemacht wird.

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WISSENSWERTES

bei starken Konsumformen wenigstens weniger schädlich, es wird eher ein normaleres Leben möglich. Diese Erkenntnisse, dass potenter Hanf „das geringere Übel“ bei einer Suchterkrankung sein kann, ist seit langem bekannt. Demnach hat Dr. Edward A. Birch im Magazin „The Lancet“ bereits im Jahr 1889 über Behandlungserfolge mit potentem Hanf bei Opiatabhängigen berichtet. Zu diesen Zeiten war die Wirkstoffzusammensetzung im Marihuana anders, als heute in den Coffeeshop-Gräsern. In diesen ist bis über 20% THC enthalten, aber weniger als 0,2% CBD. Vor dem Zeitalter der internationalen Drogenverbote gab es auch Cannabis oder daraus

Die große Gefahr beim Durchbrechen der einen Sucht ist der Weg in die nächste. Es ist bei Schwerstabhängigen nicht allein der Rückfall, sondern auch der Wechsel von einem Stoff zum anderen normal. Wer jedoch harte Konsummuster ausprägt, wird auch mit der anderen Substanz einen starken Konsum ausprägen. Das wissen gerade die Süchtigen, die miteinander ihre Gedanken austauschen. Deswegen hat es sich seit langem etabliert, dass ein Teil der Süchtigen anstelle vom Alkohol, den Opiaten oder den Medikamenten auf potenten Hanf umsteigt. Dieser ist

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

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Nr. 7/ Frühjahr 2018

Lucy’s Rausch – das Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur.

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«Ein sehr gelungenes Magazin rund um psychonautische Themen»

Vater des LSD: Albert Hofmann Wie psychedelisch kann Cannabis sein? Christian Rätsch: Acid und Musik Stanislav Grof: Der Weg des Psychonauten Unterwegs mit Timothy Leary

Nr.6 / Frühjahr 2018

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Mit Artikeln zu diesen Themen: Bicylce Day: 75 Jahre LSD-Erfahrung • Neues aus der CBD-Forschung • Ludlow, Der Haschisch-Esser • Lucys Hänflinge • Acid-Pioniere: Albert Hofmann / Timothy Leary /Stan Grof • Wie psychedelisch kann Cannabis sein • Christian Rätsch: LSD und Musik u.v.m. Interessante Abo-Angebote!

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Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Schwerpunktthemen: Cannabis · Psychedelische Kunst · Safer-Party · Ethnobotanik

Bicycle Day: 75 Jahre LSD-Erfahrung

www.lucys-magazin.com 4 Kapitel

NS_Lucys_400_cover_aussen_coated.indd Alle Seiten

Drug, Set und Setting - Alex Bücheli dem LSD-Entdecker

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Ketamin Depressionen HR Giger gegen – Das grosse Interview MDMA in –der Psychotherapie Besuch im Val-de-Travers Absinthe Drogen auf –Reisen mit Stefan Haag Falsche Perspektiven Legal Highs Dissoziativa El Pepe – oder die Verbesserung der Welt Dendrobium: Eine psychoaktive Orchidee – Ein Gespräch mit Albert Hofmann Lucys Geschichte: John C. Lilly dem LSD-Entdecker

H A N F + K U N S T + PA R T Y + E T H N O B O TA N I K

Vorverkauf ab 1. März bis 31. Mai

erscheint am 19. April 2018

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

www.nachtschatten.ch/symposium info@nachtschatten.ch Tel 0041 (0)32 621 89 49

Ayahuasca Entheogen, Heilmittel und Lebenshilfe HR Giger – -Das grosse Interview Die Kunst –des Luke im Brown - Claudia Müller-Ebeling Besuch Val-de-Travers Absinthe Tanzkultur Transformation - Roberdo Raval – Falsche Perspektiven Legal Highsund Sasha Shulgin Pate des MDMA der Welt – oder -die Verbesserung El Pepe Akasha Hofmann Project im–Interview Ein Gespräch mit Albert

Nr. 4 / Herbst 2016 CHF 1 8.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Infos und Anmeldung

Nr.4 / Herbst 2016

Podiumsgespräche Kino, Ausstellungen Specials, Party

Akasha Project im–Interview Ein Gespräch mit Albert Hofmann Drug,LSD-Entdecker Set und Setting - Alex Bücheli dem

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Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

H A n F + K u n S T + PA R T y + E T H n o B o TA n I K

Rahmenprogramm

Nullnummer / Frühjahr 2014 / CHF 12.50 / EUR 10.–

Vorträge, Seminare, Workshops

Ayahuasca Entheogen, Heilmittel und Lebenshilfe HR Giger – -Das grosse Interview Die Kunst –des Luke im Brown - Claudia Müller-Ebeling Besuch Val-de-Travers Absinthe Tanzkultur und Transformation - Roberdo Raval – Falsche Perspektiven Legal Highs Sasha Shulgin Pate des MDMA der Welt – oder -die Verbesserung El Pepe

H A N F + K U N S T + PA R T Y + E T H N O B O TA N I K

Diverse Künstler

HR Giger, Luke Brown, Fred Weidmann, Gerhard Seyfried Steve Stoned, Nana Nauwald, Akasha Project

Ein neuer Psilocybin-Pilz Jochenmit Gartz – Ein Gespräch Albert Hofmann Progressive Psytrance Roberdo Raval dem LSD-Entdecker

H A N F + K U N S T + PA R T Y + E T H N O B O TA N I K

Nachtschattengewächse, Schamanische Kraftpflanzen Hanf, Pilze, LSD, Ayahuasca, Kakteen, Drogenmischkonsum, Partyfood Psycholytische Therapie, Holotropes Atmen, Alchemistische Divination

Die Kröte –und Jaguar Ralph Metzner HR Giger Das der grosse Interview Holotropes Atmenim Stanislav Grof et al. Val-de-Travers Absinthe – Besuch Timothy Leary in Harvard Mathias Bröckers – Falsche Perspektiven Legal Highs Kunst: / Gerhardder Seyfried oder Nauwald die Verbesserung Welt El Pepe –Nana

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Steve Stoned im Gespräch Auf dem Peyote-Weg

dem LSD-Entdecker

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Cannabis als Medizin/Dabbing

Legal Highs – Falsche Perspektiven

Zu den spannenden Themen

K a p i t e l3

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Nr. 4 / Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Absinthe – Besuch im Val-de-Travers El Pepe – oder die Verbesserung der Welt Albert Hofmann – Ein Gespräch mit

Stanislav Grof, Ralph Metzner, Wolf-Dieter Storl, Christian Rätsch, Claudia Müller-Ebeling, Markus Berger, Alexander Ochse, Wolfgang Bauer, Jochen Gartz Arno Adelaars, Mathias Bröckers, Patrizia Ochsner, Hans Cousto, Tina Loosli Daniel Trachsel, Wolfgang Sterneck, Samuel Widmer, Claudia Möckel, Klaus John Theo Pütz, Mike MoD, Matthias Diesch

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Mit folgenden Autoren

DMT und 5-MeO-DMT

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Symposium, 4. – 7. September 2014, Solothurn (CH)

Ralph Metzner

HR Giger – Das grosse Interview

3 Kapitel

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Nr. 3/ Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Jahre Nachtschatten Verlag

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Nr. 2 / Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Nullnummer / Frühjahr 2014 / CHF 12.50 / EUR 10.–

Lucy‘s Nummer 7 ISBN 978-3-03788-475-1 128 Seiten Format 20 x 26,5 cm, Hochglanzmagazin Fr. 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Kapitel

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gewonnenes Haschisch mit hohem THC-Gehalt. Hier war jedoch deutlich mehr CBD enthalten. Weiterhin gab es viele Cannabis- oder Haschischsorten, in denen der Gehalt von THC und CBD fast ausgeglichen war. CBD entschärft die Gefahren von THC, welches sehr rein und in hohen Konzentrationen eingenommen selbst für gesunde Konsumenten unangenehm werden kann. Cannabidiol kann ganz allgemein bei der Entwöhnung von Substanzen hilfreich sein und die Auswirkungen vom Entzug abfedern. CBD kann auch bei einem Verlangen nach potentem Cannabis den Suchtdruck abfedern. Vielen starken Cannabisrauchern hat es be-

reits genügend geholfen, ohne Tabak zu konsumieren, da das Nikotin einen zum ständigen Konsum anregt. Wer Cannabis tabakfrei konsumiert, der konsumiert tendenziell bewusster und damit seltener, weniger und unproblematischer.


HANF UND CANNABIS ALS

SUPERFOOD von André Schneider

Zu erst einmal stellt sich die Frage, was ist das sogenannte Superfood eigentlich? Es sind Lebensmittel, die mehr können als herkömmliche. Gemeinhin werden Nahrungsmittel, die einen enorm hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien aufweisen und

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daher besonders förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden sein sollen, als Superfood bezeichnet. Ohne Frage zählt auch Cannabis zu den Superfoods, da seine ernährungstechnischen Eigenschaften enorm sind und


seine Heilkraft im Mittelpunkt vieler bestätigten Studien steht. Beginnend vom Samen bis hin zur Blüte und darüber hinaus, bietet die Pflanze dem Menschen eine Vielzahl von Eigenschaften, welche einen positiven Effekt auf den menschlichen Körper sowie sein gesamtes Wohlbefinden ausüben. Hanfsamen sind reich an Proteinen, Mineralen und Ballaststoffen. Sie bestehten zu 20 bis 24% aus Eiweiß, verfügen über ein vollständiges Aminosäuren-Profil und stellen somit eine optimale Protein- und Eiweißquelle dar. Vor allem L-Arginin und BCAA kommen in großer Menge in Hanfsamen vor. Ebenso steckt das hochwertige Eiweiß Edestin in Hanf, welches leichter verdaulich ist, als beispielsweise Sojaproteine. Das Verhältnis von ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren ist besonders ausgewogen. Kulinarisch wurde Hanföl, welches aus der nahrhaft-wertvollen Saat hergestellt wird, eher vernachlässigt, obgleich sein einzigartiger, buttrig-nussiger Geschmack eine zudem gesunde Bereicherung, besonders in der kalten Küche, bieten kann. Zum Braten und Erhitzen ist Hanföl generell weniger geeignet, da so seine Inhaltsstoffe reduziert oder gar zerstört werden und auch geschmacklich keine Bereicherung mehr darstellt. Hanfmehl und Hanfproteinpulver werden ebenfalls aus den Samen, bzw.

aus dem sog. "Kuchen" , - den Resten nach der Ölgewinnung, hergestellt. Es handelt sich hierbei jedoch um zwei sich unterscheidende Produkte. Bei der Herstellung von Hanfproteinpulver wird der Kuchen bei geringer Wärme nochmals gemahlen, um die Ballaststoffe zu brechen und das Protein zu konzentrieren. Das Pulver ist von hoher Qualität für den Aufbau von Aminosäuren. Von der Jungpflanze an, schon vor der Blüte, bietet uns Cannabis viele Vorzüge beim Verzehr. Ob als feine Blätter im Salat oder entsaftet, ist es reich an Mineralien und Vitaminen, sowie Chlorophyll, welches den Zellen Sauerstoff, Antioxidantien und eine breite Palette Cannabinoide liefert, welche das dem Menschen körpereigene Endocannabinoidsystem zu regulieren helfen. In rohem Cannabis befindet sich ein besonders hoher Anteil an CBDa und THCa, nahrhaften, entzündungshemmenden und gegen Krebs wirkenden Cannabinoiden. Roh verzehrt kann das Superfood Hanf/Cannabis präventiv gegen chronische Krankheiten sowie heilungsunterstützend wirken. Außerdem liefert die Rohkost dem Körper wichtige Enzyme, welche wir für eine ausgewogene Ernährung benötigen. Einen großen Anspruch auf den Titel Superfood stellt Cannabis auch durch die medizinischen Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden. Diese findet man besonders auch in Endprodukten, wie z.B. CBD Öl oder diversen getrockneten Blüten oder Blütenextrakten.

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Hier sind die Cannabinoide mit ihrer geballten, naturheilerischen Kraft und insbesondere die Terpene interessant, denn diese sind der Hauptbestandteil, der in der Pflanze produzierten ätherischen Öle und beinhalten die Geruchsund Geschmacksstoffe. Oftmals fällt es dem "Otto-Normalverbraucher" etwas schwer, Hanf in seinen täglichen Speiseplan zu integrieren. Dabei bietet die gesamte Pflanze so viel mehr, als lediglich als Proteinpulver in Shakes und Smoothies zu landen. Dem leidenschaftlichen Koch bieten sich hier nahezu unendliche Möglichkeiten, Cannabis in seine Küche zu integrieren

und sein Repertoire zu erweitern. Egal, in welcher Form wir am liebsten mit dieser Pflanze kochen, oder wie wir sie zu uns nehmen: bei Pflanzen biologisch-organischen Ursprungs bleiben positive Effekte auf Körper und Geist in der Regel nicht aus. Beim Kochen mit Cannabispflanzenmaterial ist zu beachten, dass bei Erhitzung die sog. Decarboxylierung stattfindet. Hierbei werden die nicht psychoaktiven Stoffe in psychoaktive Stoffe umgewandelt.

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VORSPEISE

Cannabis (Special Queen 1) AROMATISIERTES FEIGENBALSAM-HANFÖL DRESSING

Bei diesem Dressing finden wir nahezu alle vitalitätsfördernden Aspekte von Hanf. In mit Cannabis aromatisieren Olivenöl befinden sich die heilenden und würzenden Trichome der Blüte mit ihren Eigenschaften. In diesem Fall diente "Special Queen 1" als Grundlage, eine Skunk Sorte mit entspannender Wirkung, 18% THC , jedoch nur geringem CBD Gehalt. Ihr fruchtiges und an einen Pinienwald erinnerndes Aroma eignet sich besonders gut. Das wertvolle Hanföl mit seinem

nussigen Geschmack unterstützt nicht nur den Charakter dieser Speise, sondern liefert mit seinem optimalen Fettsäuren Profil und seinen positiven Eigenschaften eine vollwertige Ergänzung. Das Dressing passt vornehmlich zu frischen Blattsalaten. Bei Bedarf lässt sich dieses Dressing wunderbar mit ein paar Tropfen CBD-Öl ergänzen.

Zutaten.

Zubereitung.

Für 70 ml Dressing

Für die Zubereitung werden alle Zutaten miteinander mit einem Schneebesen aufgeschlagen, sodass eine Emulsion entsteht.

40 ml Cannabis aromatisiertes Olivenöl 20 ml Feigenbalsam 10 ml Hanföl

Diese Emulsion mit Salz und Pfeffer und gegebenenfalls etwas braunem Roh-Rohrzucker nach eigenem Geschmack würzen.

Brauner Roh-Rohrzucker Totes Meer Salz Pfeffer

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HAUPTSPEISE

Hühnerbrust in Hanfsamen Kruste MIT WALDPILZEN UND KRÄUTERN GEFÜLLT Bei diesem Rezept steht der Samen mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen im Mittelpunkt. Dieses Gericht ist leicht bekömmlich und reich an Proteinen und dürfte problemlos und mit wenig Aufwand nachzukochen sein.

Ich habe mich aufgrund des intensiv nussigen Aromas für ungeschälte Hanfsamen entschieden, welche den herzhaften Geschmack frischer Kräuter und Pilzen in dieser Kombination vortrefflich unterstreichen.

Zutaten.

Zubereitung.

4 halbe Hühnerbrüste

Backofen auf 165°C vorheizen. Geflügel waschen, trocken tupfen, leicht salzen und pfeffern. Die Hühnerbrüste seitlich einschneiden.

Für die Füllung: 3 große braune Champignons 3 große Kräuterseitlinge 1 Schalotte 1 Frühlingszwiebel 1 Knoblauchzehe Rosmarin Thymian Salbei etwas Roh-Rohrzucker Totes Meer Salz 2 cl Sherry Olivenöl Sonnenblumenöl Für die Kruste: Mehl + 10% Hanfmehl 25 g Hanfsamen ungeschält 1-2 Eier

Schalotten und Pilze in kleine Würfel schneiden. Kräuter waschen, zupfen, Knoblauch und Frühlingszwiebel putzen und alles fein schneiden. Hanfsamen anrösten, abgekühlt im Mörser zerstoßen und zum Paniermehl geben. Zur Mischung 10% Hanfmehl geben. Schalotten in Olivenöl anschwitzen, Pilze, Kräuter, Knoblauch und Lauchzwiebel hinzugeben und mit Sherry ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Roh-Rohrzucker abschmecken, kurz aufkochen und abkühlen lassen. Die Pilzfüllung in die Taschen der Brüste füllen und mit Zahnstochern verschließen. Im Mehlmix, im verquirltem Ei und in der Hanfsamen Panade wenden. Die Hühnerbrüste in einer vorgeheizten Bratpfanne bei mittelstarker Hitze rundum goldbraun braten und für ca. 12 Minuten im Backofen fertig garen. Vor dem Servieren die Zahnstocher entfernen. Zum Anrichten die Brüste schräg in der Mitte aufschneiden.

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NACHSPEISE

frittierte Hanfmilch AN BLUTORANGE UND GRANATAPFEL KERNEN Dieses Rezept basiert auf der spanischen Süßspeise "Leche fritta" und lässt sich hervorragend auch als wahres "Superfood-Dessert" zubereiten. In Kombination mit Zimt, Granatapfel und natürlich der Hanfmilch haben wir gleich mehrere Zutaten, die den Begriff Superfood zu Recht verdienen, vereint. Die Hanfmilch selbst enthält wertvolle Omega 3 und 6 Fettsäuren, hat sehr hochwertige Proteine und ein perfektes Aminosäurenprofil. Hanfsamen, aus denen die Hanfmilch gewonnen wird, haben außerdem einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin E, Kalzium, Magnesium und Eisen. Das Vitamin B2 för-

dert den Muskelaufbau, die Funktion der Schilddrüse und die Hautbeschaffenheit. Der hohe Anteil an Antioxidantien einiger verwendeter Zutaten soll sich besonders positiv auf das Immunsystem und bei chronischen Erkrankungen, Entzündungen und diversen Krebssorten auswirken. Zimt gehört gemeinsam mit sechs weiteren Lebensmitteln zu den Substanzen, welche den höchsten Anteil an Antioxidantien aufweisen und verfügt noch über eine Vielzahl weiterer gesundheitsfördernder Eigenschaften. Der Granatapfel gilt als ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit - das zeigt sich nicht nur


in Mythen, Sagen und Geschichten, sondern auch ganz deutlich in seinen Qualitäten für den menschlichen Körper und das Wohlbefinden. Die granatapfelspezifischen Polyphenole gelten als massiv krebsfeindlich. In Studien wirkten sie gegen Brustkrebs, Prostatakrebs und Leukämie. Sie hemmen die Metastasenbildung und stoppen entzündliche Prozesse.

Granatapfel gilt – offenbar besonders in Kombination mit Datteln – als hervorragende und vollkommen natürliche Unterstützung für das Herz-Kreislauf-System. Egal, ob als Süßspeise oder als abschließendes Dessert, verkörpert dieses Gericht das Temperament und die Vitalität mediterraner Sonne und verleiht nahezu ebenso viel Energie.

Zutaten.

Zubereitung.

500 ml Hanfmilch 100 g Zucker 1 Zimtstange 1 unbehandelte Zitrone 50 g Maisstärke 45 g Mehl 5 g Hanfmehl 2 Eidotter 1 Ei Paniermehl Öl zum Ausbacken

Früchte und Dattelsirup vorsichtig vermengen. Mehl, Zucker und Maisstärke vermischen und mit 50ml Hanfmilch verrühren, bis die Masse glatt ist.

Filets 2er Blutorangen Kerne eines Granatapfels Dattelsirup Zimt zum Bestäuben

Die restliche Hanfmilch gemeinsam mit der Zimtstange und der Zitronenschale unter rühren, ca. 4 Minuten lang aufgekocht. Danach Zimt und Zitronenschale entfernen. Unter kräftigem und stetem Rühren die Mehl-Stärke-Masse hinzugeben und weitere 4 Minuten kochen, von der Kochstelle nehmen und 2 Eigelb schnell unterrühren. Die Masse in eine kalt ausgespülte und leicht gefettete Form geben, abkühlen lassen und für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, bis sie schnittfest ist. 3 bis 4 cm dicke Scheiben in der Mehlmischung, dem verquirltem Ei und Paniermehl wenden. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze rundum goldbraun braten. Die gebratene Hanfmilch warm, gemeinsam mit der Fruchtmischung anrichten, leicht mit Zimt abstäuben und servieren.

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Amir Esmaili amir@hanf-magazin.com

REDAKTION Christian Bödefeld, Dieter Klaus Glasmann, Robert Brungert, Robert Meister, Lucas Nestler, Julia Nestler, Kevin Johann, Robinson Schäfer, Kathrin Sommer, u. v. m. GASTAUTOREN DIESER AUSGABE Markus Berger, Monika Brümmer, Constance Finley, Bernd Frank, Dr. Franjo Grotenhermen, Dr. Christine Hutterer, Alice Legit, Oliver Rabbat, Dr. Jeremy Riggle, Ph.D., Andre Schneider, Dr. phil. Sebastian Schulz, Erik Spiegelhauer, Dr. Silke Will und Dr. Dagmar Zidek LAYOUT & SATZ Julia Nestler

Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urhebervermerk gekennzeichnetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung sowie Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Gerichtsstand ist Herisau. Die theoretischen Inhalte oder Berichte wahrer Begebenheiten sind keine Anleitung oder Aufforderung zu Straftaten und sollen nicht als diese verstanden werden. Einige Details wie Namen und Orte können zum Schutz der Personen verfälscht werden, um journalistisch arbeiten zu können. Jeder Redakteur vertritt seine eigene Meinung.

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