BÄRN! Magazin 4/2021

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MODE IN BERN | EWB

Von Zusammenarbeit, Berner Charme und 4000 rennenden Samichläusen Im Interview erzählen Markus Ryffel, Langstreckenläufer und Firmeninhaber, und Raphael Bühler, Leiter Marke und Kommunikation bei Energie Wasser Bern, weshalb sie gerne zusammenspannen, was den Berner Charme ausmacht und welche Synergien der Energieversorger und der Laufveranstalter nutzen können. Ausserdem verraten sie ihre Lauf- und Sightseeing-Tipps. Interview: Cornelia Berger Fotos: Adrian Moser

Raphael, als Leiter Marke und Kommunikation bei Energie Wasser Bern scheint dein Alltag auf den ersten Blick etwas weniger sportlich. Täuscht das? Raphael: Obwohl mein Vater sportinteressiert war, spielte Sport in meiner Kindheit eher eine Nebenrolle – mal abgesehen vom Skifahren. Ich bin in Gstaad aufgewachsen, sobald da Schnee liegt, stehst du einfach auf den Skiern. Und wie andere Jungs auch, habe ich hin und wieder Fussball gespielt, aber nie mit ernsthaften Ambitionen. Schliesslich habe ich den Laufsport für mich entdeckt und bin drei Mal einen Marathon gelaufen. Ich sehe Sport als guten Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag, weshalb ich auch regelmässig mit dem Rad ins Büro fahre.

Markus, du bist 19-facher Schweizermeister und Schweizer Rekordhalter über 3000 und 5000 Meter. Einer deiner grössten Erfolge war die Silbermedaille an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Woher kommt deine Begeisterung für den Laufsport? Markus: Meine Eltern betrieben ein Restaurant und eine dazugehö­ rige Metzgerei. Für letztere übernahmen meine Brüder und ich schon im Kindesalter den Hauslieferdienst, also machten wir uns fünfmal in der Woche mit dem Fahrrad auf den Weg, eine Tour ergab rund 25 Kilometer. Heute bin ich überzeugt, dass dieses unbewusste Kraft- / Ausdauertraining und die daraus resultierende Grundkondition entscheidend für meine spätere Laufkarriere war. Hinzu kam, dass unser Lehrer uns in der 5. Klasse einmal einen Kilometer am Stück rennen liess, obwohl Ausdauersport damals keine Schulsportdisziplin war. Ich war mit Abstand der Schnellste. Er besass ausserdem diverse Olympia- und Sportbücher, die mich völlig in den Bann zogen. Mein Traum von Olympia und der damit verbundene Ehrgeiz waren geweckt.

Ihr arbeitet als Veranstalter und Sponsor miteinander. Wie entstand diese Zusammenarbeit? Könnt ihr Synergien nutzen? Raphael: Als Gastdozent habe ich einer Klasse an der Berner Fach­ hochschule das Thema Sponsoring anhand von Praxisbeispielen von Energie Wasser Bern nähergebracht. Maria Stalder, die Assistentin von Markus, besuchte das Modul und so entstand der Kontakt. Der Santarun ist eine Berner Veranstaltung mit Witz und Exklusivität. Unser Engagement ist partnerschaftlich, die Chemie stimmt und es macht Spass, mit Markus und seinem Team zusammenzuarbeiten. Markus: Maria kam aus dem Kurs und war begeistert von der Sponsoringstrategie von ewb. Für sie war klar, dass ich Raphael unbedingt kennenlernen musste und so ergab sich eine tolle Zusammenarbeit, die auf allen Ebenen funktioniert. Es ist spürbar, dass die Gesellschaft für ewb im Vordergrund steht, das hat uns angesprochen. Und wir arbeiten natürlich gerne mit Berner Firmen zusammen, da ist automatisch ein gemeinsames Verständnis, eben der «Berner Groove» da.

Wann war für dich klar, dass der Sport dein Alltag und damit auch dein Zahltag werden soll? Markus: Rückblickend ist alles perfekt aufgegangen. Mein grosses Glück war, dass ich begleitend zu meiner Lehre als Schriftsetzer noch eine sogenannte Trainingslehre im Mittel- und Langstreckenlauf absolvieren konnte, angeleitet vom Entdecker und Förderer Heinz Schild. Das liess mich an meinem olympischen Traum festhalten. Für mich war es ausserdem bald schon etwas vom Schönsten, wenn ich meine Begeisterung für das Laufen und die Bewegung weitergeben konnte. Deshalb führte ich bereits 1979, also fünf Jahre vor der Olympia-Silbermedaille, erste Laufseminare durch. Und dann, ein halbes Jahr vor Los Angeles 1984, gründete ich schlussendlich mit meinem Bruder Urs und meinem Freund Markus Bill die Firma Ryffel Running. Nebst Laufworkshops organisieren wir heute mit der Markus Ryffel’s GmbH diverse Laufsportevents – wie beispielsweise den Santarun Bern.

Eure Firmen generieren einen Mehrwert für die Region, insbeson­ dere für die Stadt Bern. Weshalb ist euch dies wichtig? Raphael: Als Energieversorger haben wir einen Versorgungsauftrag der Stadt Bern, unserer Eigentümerin. Aber unser Engagement geht weit darüber hinaus, damit in der Hauptstadt an 365 Tagen im Jahr alles zuverlässig funktioniert. Für ein Unternehmen wie unseres sind positive Emotionen wichtig, wir sehen uns als Teil der Gesellschaft und möchten entsprechend etwas zurückgeben. Markus: Gesundheitsförderung ist mir ein grosses Anliegen. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die beweisen, dass es viele Zivilisationskrankheiten nicht gäbe, wenn die Schweiz ein Land von Läuferinnen und Läufern wäre. Durch unsere Veranstaltungen möchte ich den Leuten ein Ziel und damit eine Motivation zum Training geben. Drei von sechs unserer grossen Events, konkret der Schweizer Frauenlauf, der Santarun und Survivalrun Thun sind hier, weil Bern eine Sportstadt ist und perfekte Bedingungen bietet. Beim Santarun beispielsweise führt die Strecke direkt durch die

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