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Stadtgeschichte
Süßigkeiten lockten auch am Landhausplatz zum Verweilen und Verkosten, 2002.
Von allerlei Märkten Christkindlmärkte gehören zur adventlichen Tradition. Innsbruck informiert lädt Sie an dieser Stelle zu einem historischen Spaziergang ein. Von Michael Svehla
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ussten Sie, dass der Christkindlmarkt in der Altstadt, so wie wir ihn heute kennen, noch gar keine fünfzig Jahre alt ist? Er wurde erstmals vom 4. bis 21. Dezember 1974 abgehalten. Damals stand viel mehr als heute der praktische Nutzen im Vordergrund: Es wurden vor allem weihnachtliche Artikel zum Kauf angeboten, der Ausschank von Glühwein und Kiachln war im Vergleich zu heute noch stark reduziert. Weil die Ausschweifungen rund um den Glühweinkonsum immer größer wurden, stand der Christkindlmarkt im Sommer 1996 kurzfristig sogar vor dem Aus. Seit diesem Jahr wurde die Zahl der Glühwein-
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INNSBRUCK INFORMIERT
stände eingeschränkt und in den Bereich rund um die Ottoburg situiert. Ab dem Jahr 2007 kamen neue Standorte hinzu: die nördliche Maria-Theresien-Straße unter dem Motto „Licht, Glas, Kristall“, der Panorama-Christkindlmarkt auf der Hungerburg und der vom Landhausplatz auf den Marktplatz übersiedelte Christkindlmarkt mit Familienschwerpunkt.
Der Nikolausmarkt Daneben gab es vorweihnachtliche Märkte zuhauf, denen allen gemeinsam war, dass die Eröffnung immer erst im Dezember stattfand. Den Auftakt bildete stets der Nikolausmarkt am 4. und
5. Dezember. Er geht zurück bis ins Jahr 1657 und fand damals am seinerzeitigen Stadtplatz vor dem Goldenen Dachl statt. Zweihundert Jahre später verlegte man diesen Markt in die Maria-TheresienStraße (vom Burggraben bis zum Landhaus). Von dort musste er im Dezember 1926 aus verkehrstechnischen Gründen in das Geviert Wilhelm-Greil-Straße (zwischen Museumstraße und Bozner Platz) und die gesamte Gilmstraße bis zum Sparkassendurchgang wechseln, bevor er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seinen endgültigen Standort auf dem Marktplatz vor der neuen Markthalle gefunden hatte.