In Bewegung

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GRUNDLAGEN FĂœR POLITIK UND VERWALTUNG

Auf der Flucht 'LH %HZlOWLJXQJ GHU )OÂ FKWOLQJVVLWXDWLRQ VWHOOW GLH 6WlGWH GHV :HVWEDONDQV YRU QHXH +HUDXVIRUGHUXQJHQ YRQ $OH[DQGUD 6FKDQWO und Thomas Prorok

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Thomas Prorok

ie aktuelle FlĂźchtlingssituation stellt nicht nur Ă–sterreich oder Deutschland vor groĂ&#x;e Herausforderungen, sondern betrifft auch maĂ&#x;geblich die Länder des Westbalkans, als Tor zur Europäischen Union. Die Anzahl der ankommenden FlĂźchtlinge Ăźberschreitet beinahe täglich die eigene BevĂślkerungszahl der Städte und Gemeinden entlang der FlĂźchtlingsrouten. Eine Konferenz in Zagreb widmete sich diesem Thema und suchte nach LĂśsungsansätzen. Fazit: Nur gemeinsam kann es einen gangbaren und nachhaltigen Weg geben. Solidarität und Zusammenarbeit als SchlĂźsselfaktoren. Europa und die Länder des Westbalkans sind schon seit geraumer Zeit mit einem beispiellosen Andrang von FlĂźchtlingen aus dem Nahen Osten, insbesondere aus Syrien, konfrontiert. Im Zuge dessen fand Anfang Oktober in Zagreb eine Podiumsdiskussion des sĂźdosteuropäischen Städteverbandes NALAS unter dem Titel Challenges and Impact of the Refugee Crisis for Local Governments in South-East Europe statt. BĂźrgermeisterinnen und BĂźrgermeister aus der Region und betroffenen Gemeinden diskutierten gemeinsam, um die aktuelle FlĂźchtlingssituation besser zu bewältigen. So wurden beispielsweise anhand der Gemeinden Presevo und Kanjiza in Serbien oder Tovarnik und Nijemci in Kroatien Probleme bei der Not- und Erstversorgung von ankommenden FlĂźchtlingen aufgezeigt, während der BĂźrgermeister von Kutina (KroaWLHQ $QGULMD 5XGLĂź XQG GHU VWHOOYHUWUHWHQGH Generalsekretär der tĂźrkischen Stadt Kahramanmaras, Zuver Cetinkaya, Ăźber ihre Erfahrungen mit FlĂźchtlingszentren vor Ort

berichteten. Die Konferenz brachte einen intensiven Erfahrungsaustausch und wichtige Erkenntnisse.

7UDQVLW]RQH :HVWEDONDQ Die Situation auf dem Westbalkan ist gekennzeichnet dadurch, dass diese Länder primär Transitzonen auf dem Weg in die EU fĂźr die FlĂźchtlinge darstellen. Nichtsdestotrotz heiĂ&#x;t das fĂźr die Länder und vor allem fĂźr die Städte und Gemeinden an den Transitrouten tägliches „Trouble Shooting“: die eingerichteten Aufnahme- und Hilfszentren sind ĂźberfĂźllt und mĂźssen unerwartet hohe Fluktuationszahlen managen. So hat etwa das Hilfszentrum in Tabanovce in Serbien an der Grenze zu Mazedonien eine Aufnahmekapazität von 250 Personen, während die tatsächliche Zahl der untergebrachten FlĂźchtlinge bei 1.000 Menschen liegt. Insgesamt passieren täglich 0HQVFKHQ GDV =HQWUXP YJO *UDÂżN GHU UNHCR S. 14).

„Nur gemeinsam ist eine nachKDOWLJH /|VXQJ ]X HU]LHOHQ Âł .RPPXQDOH +HUDXVIRUGHUXQJHQ FĂźr die Städte und vor allem kleineren Gemeinden bedeutet der permanente Zustrom an FlĂźchtlingen den Spagat zu schaffen zwischen humanitärer Notversorgung und Aufrechterhaltung der kommunalen Daseinsvorsorge fĂźr alle. Nur so N|QQHQ 6SDQQXQJHQ YHUPLHGHQ .RQĂ€LNWHQ vorgebeugt und Solidarität gewährleistet werden. Dies erfordert jedoch nicht nur >

#2 2015 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT

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