RESILIENTE GEMEINDE
Resiliente Gemeinde Wie Krisen zukünftig besser bewältigt werden können. von Nikola Hochholdinger, Karoline Mitterer und Dalilah Pichler
Die Coronakrise hat gezeigt, dass Krisen weitgehende Folgen für Gemeinden haben können. Neben Wirtschaftskrisen sind Gemeinden aber auch mit anderen Krisen konfrontiert, wie etwa mit Umweltkatastrophen, Blackouts oder auch mit der Migrationsbewegung im Jahr 2015. Umso wichtiger ist es, die Resilienz der Gemeinde Nikola Hochholdinger
zu stärken. Dies bedeutet einerseits, die Robustheit gegenüber Krisen zu erhöhen, andererseits eine Anpassungsfähigkeit im Krisenfall zu gewährleisten.
Karoline Mitterer
Im Zuge der Pandemie rückt die Diskussion über die Widerstandsfähigkeit der österreichischen Städte und Gemeinden zunehmend ins Zentrum des politischen und gesellschaftlichen Diskurses. Wie kann man künftig besser auf Krisen reagieren, um möglichst „gut“ durch die Krisen zu kommen? Welche Änderungen an bestehenden Systemen sind erforderlich, um als Gemeinde resilienter zu werden?
Zum Begriff Resilienz
Dalilah Pichler
Im kommunalen Kontext betrachtet bedeutet Resilienz die Robustheit und die Anpassungsfähigkeit eines Systems gegenüber äußerlichen Bedrohungen und unerwartet
„Resiliente Gemeinden verfügen über die Fähigkeit, schockartige Ereignisse rasch zu bewältigen und sich möglichst gut auf künftige Ereignisse vorzubereiten.“ 10
KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #1 2021
auftretenden Ereignissen. Diese Krisen, von kurzfristigen Schocks bis hin zu andauernden Stresssituationen, können das Funktionieren der kommunalen Daseinsvorsorge gefährden. Die Robustheit der baulichen, institutionellen und sozioökonomischen Strukturen wird gefördert durch hohe Diversität, Redundanz und Multifunktionalität. Die Gemeinden müssen so flexibel sein, dass sie auf nichtvorhersehbare Ereignisse und die damit verbundenen Veränderungen schnell und adäquat reagieren können, um sich möglichst rasch wieder zu erholen. Die Anpassungsfähigkeit wird neben der Reaktionsfähigkeit auch wesentlich durch die Innovations- und die Umsetzungskompetenz der Gemeinde bestimmt. Prämisse dabei ist der Ausgleich und die Abminderung von negativen Effekten auf die Bevölkerung und die kommunalen Systeme.
Instrumente der Resilienzstärkung Für die Krisensituation ist Vorbereitung der entscheidende Faktor. Ein wesentlicher Schritt in Richtung Prävention ist die Analyse bestehender Strategien und die Identifizierung von Lücken. Wichtig sind dabei der ganzheitliche Blick und die Einbeziehung unterschiedlicher Disziplinen und AkteurInnen. Insbesondere sollten hier die „Schwachstellen“ im System aufgedeckt und offen diskutiert werden. Oft haben Gemeinden keinen Einfluss auf sogenannte Systemschwächen, doch bereits die Wahrnehmung und Anerkennung ebendieser erhöht das Risikobewusstsein der handelnden AkteurInnen. Ergänzend mit einem internen Risikomanagement können erste Anzeichen ein-