NETZWERKTREFFEN BÜRGERSERVICE
Neuntes Netzwerktreffen Bürgerservice in Graz Digital und Analog – digilog – in die Zukunft des Bürgerservice.
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it freundlicher Unterstützung der Stadt Graz hat das KDZ Anfang November das inzwischen neunte Bürgerservicenetzwerktreffen durchgeführt.1 Entstanden ist das etablierte Netzwerk aus früheren Bürger service-Lehrgängen des KDZ. Viele Teil nehmerInnen kommen seit Jahren fast schon regelmäßig und wenn sie sich in die Pension verabschieden, führen sie rechtzeitig ihre NachfolgerInnen in dieses Netzwerk ein.
Klaus Wirth
Das diesjährige Treffen, an dem über 30 TeilnehmerInnen teilgenommen haben, stand unter dem Leitthema „digiloges Bürgerservice“. Denn auch wenn die Digitalisierung unaufhörlich weiterschreiten und nach und nach auch immer mehr die Arbeit im Bürgerservice beeinflussen wird, so braucht jede Kommune auch zukünftig ein „persönliches“ Gesicht, einen echten Menschen als direkte Ansprechperson.2 Und so wird es an der Schnittstelle zwischen einer Kommune und den BewohnerInnen einer Stadt auch in einer digitalisierten Zukunft immer auch noch echte Menschen als Kontakt geben müssen. Dieser Grundeinstellung folgend gab es auch zwei Schwerpunkte im Programm: einerseits analoge (erster Tag) und andererseits digitale Innovationen (zweiter Tag).
„Die Digitalisierung wird die Arbeit im Bürgerservice immer mehr beeinflussen, dennoch braucht jede Kommune auch zukünftig eine konkrete Ansprechperson.“
von Klaus Wirth
Zu Beginn des ersten Tages stand der Erfahrungsaustausch unter den TeilnehmerInnen im Fokus. Hierzu haben alle Kommunen ihre „Innovationen“ auf den gemeinsamen Marktplatz gestellt. Danach berichtete Klaus Sundl (Stadt Fehring) über einen spannenden Organisationsentwicklungsprozess in seiner Stadt (siehe Beitrag auf Seite 14). Im Mittelpunkt dieses Projekts standen u.a. die Reduktion von fusionsbedingten (Bürgerservice-)Außenstellen der Verwaltung und deren Kompensation durch ein verbessertes Service an den verbleibenden zwei Standorten, ergänzt um ein neues mobiles Service. Die zentrale Botschaft am Ende war, sich nicht vor Veränderungen und insbesondere auch den BürgerInnen zu fürchten. Gute Angebote und eine überzeugende Kommunikation sichern den Erfolg. Einen Blick über den Bürgerservice Tellerrand hat Frau Marion Göth von Top-ServiceAustria ermöglicht, indem sie gezeigt hat, was private Unternehmen machen, um in Sachen Servicequalität zu punkten (und letztlich auch einen Wettbewerbspreis zu gewinnen). Der Blick über den Tellerrand hat aber gleichermaßen alle TeilnehmerInnen darin bestärkt, dass sich die Kommunen in Sachen Service keinesfalls verstecken müssen. Ganz im Gegenteil. Vieles von dem, was Top-Service-Unternehmen für Preise qualifiziert, praktizieren die Kommunen bereits. Sie zeigen das nur zu wenig. Als Erkenntnis bleibt zurück: Etwas weniger Zurückhaltung täte den Kommunen gut, damit sichtbar wird, was die MitarbeiterInnen hier täglich leisten.
1 Siehe: https://www.kdz.eu/de/content/netzwerktreffen-b%C3%BCrgerservice-2019-willkommen-im-digilogen-b%C3%BCrgerservice 2 Siehe: https://www.kdz.eu/de/content/digilog-die-zukunft-der-neue-k%C3%B6nigsweg-des-b%C3%BCrgerservice
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KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2019