Krisenfest

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RISIKOMANAGEMENT

Sicheres Navigieren in stürmischen Zeiten Gutes kommunales Risikomanagement heißt vorbereitet sein!

Die vergangenen Wochen waren fordernd! Für jede/n Einzelne/n, aber auch für Österreichs Städte und Gemeinden. Und man darf skeptisch sein, ob die aufgewühlte See schon gänzlich durchkreuzt ist, oder ob nicht eine weitere Sturmfront droht.

Wolfgang Oberascher

Die Zukunft vorherzusagen ist nicht möglich – sich darauf vorzubereiten und die gewonnenen Erfahrungen der letzten Wochen zu nutzen, jedoch mehr als nur vernünftig. Goodpractices zur Risikominimierung im Umgang mit der Corona Krise gibt es zahlreiche – Österreichs Städte und Gemeinden waren sehr kreativ, mutig und überlegt im Finden von geeigneten Maßnahmen. Aber es ist auch festzustellen, dass die Auseinandersetzung mit der Krise zumeist unter hohem Zeitdruck und teilweise wenig strukturiert erfolgt ist – ein konsequentes Risikomanagementsystem, welches auf ein solches Szenario vorbereitet hätte, hatten die wenigsten.

von Wolfgang Oberascher

ten Personalressourcen trotzdem die kritische Infrastruktur – Trinkwasser, Kanal u.ä. – uneingeschränkt am Laufen zu halten? Über diese und ähnliche Fragen haben sich viele den Kopf zerbrochen und es wurden Lösungen gefunden. Vor allem die kritisch beäugte Digitalisierung und Praktiken der Arbeitswelt 2.0 hielten qualifizierte Lösungen parat.

Nach der Krise ist vor der Krise? Mit dem Abflachen der Ansteckungszahlen, treten nun finanzielle Fragen in den Vordergrund. Wie wird sich das Ertragsanteileaufkommen verändern, gibt es spezifische Finanzierungszusagen und wie wird die Kommunalsteuer ausfallen? Dahingehend haben wir mit dem speziell auf diese Fragestellungen ausgerichteten „KDZKrisencheck“ ein Tool entwickelt, mit welchem wir schnell und szenarien-basiert eine erste Einschätzung über die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde im heurigen sowie den Folgejahren treffen können.

Wie geht es weiter? Risikomanagement heißt vorausschauend planen Denn der Nutzen von Risikomanagementsystemen wird leider zu oft erst dann erkannt, wenn „schon etwas passiert ist“. Dabei wäre es essentiell, ein solches System proaktiv und vorausschauend zu etablieren und sich mit den – zugegebenermaßen oft unangenehmen – Fragen auseinanderzusetzen. Wie schaffe ich die Leistungserbringung aufrecht zu erhalten, wenn plötzlich viele meiner MitarbeiterInnen gleichzeitig ausfallen? Ist die EDV-Infrastruktur „stark“ genug – gibt es Möglichkeiten der elektronischen Zusammenarbeit und wie schaffe ich es mit verminder18

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2019

Was wir in den vergangenen Wochen erlebt haben war eine Ausnahmesituation. Nun geht es darum, die zukünftigen Unsicherheiten möglichst faktenbasiert planbar zu machen. Wir unterstützen Sie gerne auch bei den kommenden Herausforderungen im Umgang mit den Risiken aus der Coronakrise. Eines ist jedenfalls in den letzten Wochen klar geworden – spätestens jetzt sollte sich jede Stadt und Gemeinde in Österreich mit dem Thema Risikomanagement auseinandersetzen. Denn genau ein solches kann auf Szenarien vorbereiten, wie sie in der jetzigen Krise allerorts die Realität geworden sind. < Kommentar senden


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