Krisenfest

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DIGITALISIERUNG

Der Weg zur digitalen Agenda Schlüsselfaktoren für den Transformationsprozess. Gastbeitrag von Mag. Dominik Kumpusch, Verwaltungsjurist und Projektleiter Digitale Agenda Leoben

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Foto: Stadt Leoben

ir alle befinden uns in einem Transformationsprozess – die Digitalisierung treibt Entwicklungen an, die unser Zusammenleben, unsere Wirtschaftswelt und unser Verhältnis zum Staat und seinen Institutionen nachhaltig verändern. Wohin sich diese Entwicklungen bewegen, haben wir dabei oft selbst in der Hand. AD PERSONAM Mag. Dominik Kumpusch ist in Leoben als Verwaltungsjurist in der Abteilung für Recht, Sicherheit und Soziales tätig. Die Schwerpunkte liegen in der Bearbeitung der rechtlichen Agenden der Stadt, insbesondere im Bereich des Vertragswesens und des Datenschutzes. Hier zeichnet Mag. Dominik Kumpusch als Projektleiter verantwortlich.

Gute Ideen und innovative Problemlösungen, die nur darauf warten, kopiert zu werden, gibt es – vor allem soweit es die Digitalisierung betrifft – wie Sand am Meer. Man ist vielfach verleitet, nette Apps oder neue Programme zu übernehmen, mit denen andere bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Schnell kommt die Einsicht, dass es für jedes Problem mehr als eine Lösung gibt und dass man bald mehr Lösungen als Probleme hat. Um nicht ziellos im Sumpf der unbeschränkten Möglichkeiten, der einem von der Digitalisierung zweifelsohne geboten wird, zu schwimmen, war es der Stadt Leoben ein Bestreben, eine Strategie festzulegen, wie mit der immer größer werdenden Herausforderung namens Digitalisierung umgegangen werden soll. Damit war auch schon der Grundstein für den Weg zur digitalen Agenda gelegt: Der Wille,

eine bestehende Herausforderung bestmöglich zu meistern. Als Ziel galt es, einen Plan zu entwickeln, der der Einstellung der Stadt gegenüber der Digitalisierung Rechnung trägt, der sicherstellt, dass man bestmöglich auf kommende Veränderungen vorbereitet ist und der daneben auch die unbekannten Faktoren der Zukunft berücksichtigt – so gut es eben geht.

1.

Bewusstseinsbildung Um sich in einer so komplexen Materie wie der Digitalisierung zurecht zu finden, bedarf es zu aller erst natürlich eines gewissen Knowhows, des Willens, sich eben dieses anzueignen und der Einsicht, wo dieses Wissen fehlt und wie es durch externe BeraterInnen kompensiert werden kann. Das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung hat hierbei den entscheidenden Part des externen Beraters übernommen und dort angeleitet, wo aufgrund von fehlenden Erfahrungswerten eine gewisse Ratlosigkeit bestand. Entscheidend ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Digitalisierung nicht nur Potentiale schafft, sondern auch Risiken mit sich bringt, die es zu kontrollieren gilt. Das Bewusstsein dafür darf dabei nicht bloß auf die Verwaltungseinheit beschränkt sein, sondern sollte vor allem auch bei den BürgerInnen verankert sein – immerhin sind sie es, denen die digitalen Services der > Verwaltung das Leben erleichtern sollen.

„Es geht um die Bereitschaft, Erbrachtes zu hinterfragen und Geschafftes ständig zu verbessern.“ #1 2020 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT

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