Klipp März 2022

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Da s ab Be er st e o f ft ü an r h ge ell fe e in Kö d pf et e ,

Haben sich der Innovation verschrieben

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER/APA-POOL

Vorhang auf für Innovationspreis Steiermark 2022

Unauffällig, aber erfolgreich

Der Tänzer auf dem Vulkan

Wladimir Putin Blutin

Lässt sich nicht stoppen. Droht mit nuklearem Holocaust. Führt den Westen vor.

Florian Wagner mit Emerald Horizon: Finanzen und Börsen sind seine Welt. 1,3 Milliarden Euro Umsatz pro Tag

• Energiepreis-Explosion

Runter mit Steuern. Grüne dagegen.

„Nie ans Aufgeben gedacht“

Modeschöpferin Brigitte Stajan aus Graz


040Mit Steigeisen im Flachen

Aus erster Hand: GEPA-Fotografen in Peking bei der Arbeit

050Auszeichnung für Heinz Karner

WIRTSCHAFT

Land ehrt Ausnahmekönner

100Energiepreis-Explosion

050rotahorn Literaturpreis

Den Menschen rasch helfen. Grüne reagieren zögerlich.

Volha Hapeyeva, Freda Fiala

120Alles ist relativ

060Die Ziach oder Quetschn

So ist Wladimir Putin nicht zu stoppen und mit Sanktionen auch nicht auszuschalten

Kultig und cool: die steirische Knopferl-Harmonika

140Unbemerkt erfolgreich

Foto: Quetschn Academy

Florian Wagner und Emerald Horizon: Finanzen sind seine Welt. 1,3 Mrd. Umsatz/Tag

160 Der Innovation verschrieben

Steiermark bleibt Innovationsund Forschungsland Nr. 1

170„Mission ZETA“ erfüllt 170Smarter Warmwasserboiler

POLITIK 080 Zukunftsankündigung verschoben LH Hermann Schützenhöfer, gerade 70 geworden, zögert

090„Vor gutem Ende“

Bezahlte Anzeige

Privatkonkurs G. Hirschmann

180Grüne Batterie

Die Herausforderung für AVL

1903D-Drucker macht‘s möglich Komfortable Heilbehelfe

190Verpackungsnetze ohne Chemie

Premiere auf Tourenskiern in Hintersee im Salzburger Land

Grazer forcieren Digitalisierung

HINTERGRUND 240 „Wir haben Großes vor“

Familienunternehmen Sattler rüstet sich für 100-Jahr-Jubiläum

250Todsünde: Rauchen im Bett

GESUNDHEIT 270Viel Zucker in Lebensmitteln ... ist Gift. Ballaststoffe können dagegen steuern.

AUTO & MOTOR 280Steil nach unten, Puls nach oben Exklusives Fahrtraining im G-Class Experience Center: On- und Offroad

MODE 300„Nie ans Aufgeben gedacht“

Die Grazerin Brigitte Stajan kreiert exklusive Mode

rgie Die Ene uc h t s k r a m Steier lente. a T e u e n

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320Es hat was Meditatives

200„Eisenbahn wie vor 100 Jahren“

Ihre Karriere als Partner einer

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FREIZEIT

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Peter Christian K., Projektleiter Erneuerbare Energie O., Innovationsmanager

Foto: Fuschlseeregion / Michael Groessinger

Inhalt

SPOTS

STANDARDS 050Klipper 210Lilly 350Buchtipps Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz Tel. 0316/426080-0 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Helmut Dietl, Reinhard Schuch, Alina Kirchmayer, Martina Tosch, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Coverfoto (Putin): APA/Roland Schlager/APA Pool Produktion: Christian Wallner Lektorat: L.R. Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 30 Euro, Zweijahresabo: 42 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächste Ausgabe: April/Mai 2022 www.klippmagazin.at


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online

Nur ein

Klick entfernt!

Maler-Rebell Gerald Brettschuh

www.klippmagazin.at


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Anna Gassser DoppelOlympiasiegerin im Snowboard Big Air

Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer

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egeln sind da, um rigoros kontrolliert und eingehalten zu werden. Das weiß man von China, seit von dort ausgegangen die Welt mit dem CoronaVirus zu kämpfen hat. Auch wenn die Regeln nicht immer sinnvoll sind. „Wenn du auf einem zehn Meter langen Hügel im Gelände zum Tragen von Steigeisen verpflichtet wirst – weil es ein bisserl geschneit hat –, wo bei uns Kleinkinder mit dem Zipflbob runter rutschen, dann fragst du dich schon, was das soll. Man zieht halt die Dinger an und die Chinesen nicken dankbar und sind glücklich“, so Patrick Steiner. Er ist Jung-Fotograf bei der Grazer Bild-Agentur GEPA. Diese ist seit drei Jahrzehnten bei allen großen internationalen Sport-Ereignissen vertreten. „Aber es wird vom Aufwand her immer schwieriger, sich gegen die ganz Großen zu behaupten“, merkt GEPA-Geschäftsführerin Ingrid Gerencser an.

Kollegen in Graz schon um halb vier Uhr früh das Büro aufsperren. „Denn vieles musste hier koordiniert und organisiert werden, weil das von Peking aus schwieriger war“, so Ingrid Gerencser.

täne-Polizei abgeholt wurden.“ Auch eine unliebsame Überraschung: „Englisch ist in China Mangelware und Leute zu finden die einem wirklich helfen können, war aufgrund der Sprachbarrieren nicht immer ganz einfach.“

Riesige Anlagen, große Entfernungen „Los ging’s“, so Patrick Steiner, „immer um sechs Uhr früh. Denn

Steiner. „Denn die Foto-Positionen waren zugeordnet. Nirgendwo anders durfte man sich bewegen.“ Selbst wenn es da und dort aufgrund unterschiedlicher Kultur, Sprache oder anderen Dingen nicht so funktionierte: „So freundlich und hilfsbereit wie die Chinesen uns hier behandelt haben – das habe ich noch nicht oft erlebt.“ Was immer wieder Gesprächsthema war und natürlich auch in Österreich zu sehen war – die extreme Kälte. „Ich war zum Glück darauf schon eingestellt, weil ich mich informiert habe, dass im Februar durchschnittlich minus 16 Grad gemessen werden“, zeigte Steiner sich vorbereitet. „Mit Hilfe von beheizten Westen, Handschuhen und Wärmepads war also alles halb so schlimm.“

Mit Steigeisen im flachen Gelände Aus erster Hand, GEPA-Fotografen in Peking bei der Arbeit

Fotos: GEPA pictures

Die vier GEPA-Fotografen Harald Steiner, Daniel Götzhaber, Patrick Steiner und Matic Klansek Velej waren in Peking im Einsatz. Patrick Steiner war eineinhalb Monate dort, weil er auch die Paralympics-Bewerbe mit seiner Kamera festgehalten hat. Aufgrund der Zeitverschiebung von sieben Stunden mussten die

In Mailand ging’s los „Schon beim Boarding der Air China wurden wir von Stewardessen in ,Raumanzügen‘ begrüßt“, schildert Patrick Steiner, „die dann während des Flugs regelmäßig die Temperatur der Fluggäste gemessen haben. Schlafen praktisch unmöglich.“ Nach der Ankunft in Peking ging es von einer Test-Station zur nächsten, bis alles ausgefüllt und erledigt war. Im Hotel hieß es dann auf die Auswertung der Covid-Tests zu warten. „So erleichtert war ich noch nie über ein negatives Testergebnis. Die Angst vor einem positiven Test war aber auch während Olympia stets da. Getestet wurde am Abend und erst am Morgen beim Verlassen des Hotels kam die Stunde der Wahrheit. Nur wenn die Akkreditierung grün aufleuchtete, konnte man die Absperrung hinter sich lassen. Immer wieder hörten wir von Kollegen, die von der Quaran-

Patrick Steiner (li.), re mit Kollegen Matic Klansek Velej

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die Anfahrten dauerten – abhängig vom Bewerb – bis zu vier Stunden. Irrfahrten eingeschlossen – nicht beim Pressecenter angekommen zu sein, sondern beim in entgegengesetzter Richtung liegenden Broadcastcenter. Nach der Siegerehrung sind wir dann am Abend wieder zurück im Hotel gewesen. Internet hat gut nur im Speiseraum des Hotels funktioniert. Ein Buch lesen – und das war’s dann. Sightseeing in Peking – privat und zu Fuß – war praktisch ausgeschlossen, nicht erlaubt.“

„Wer mich aber besonders beeindruckt hat, das waren die Volunteers – junge Leute, die stets bereit waren, einem zu helfen Und die sprechen dann meist auch Englisch“, erlebte Patrick Steiner die positive Seite des Gastgeber-Landes. „Man hat wirklich gemerkt, dass sich die meisten Leute hier freuen, Gäste aus aller Welt in ihrem Land zu begrüßen und etwas über andere Länder zu erfahren. Sich ein Bild über die Wettkampfstätten zu machen, war ganz wichtig“, so Patrick

Und was war sein persönliches Highlight bei seinen ersten Olympischen Spielen? „Die zwei Tage Aufenthalt direkt in Peking, um den Snowboard Big Air zu fotografieren. Gekrönt wurde das Ganze dann noch mit der Goldenen von Anna Gasser. Das war die Medaille, die ich unbedingt fotografieren wollte und es hat mich mega gefreut, dass es tatsächlich so gekommen ist.“ Beim Skype-Telefonat mit KLIPP sitzt Patrick Steiner am Abend gerade im Speisesaal des Hotels. „Die Restaurants innerhalb unserer kleinen Blase waren super. Auch was man sonst so braucht, konnte man alles innerhalb der Blase finden. Außer Gummibären, zu meinem großen Bedauern.“ Und an diesem Abend gönnt er sich mit einem Kollegen das erste Mal ein chinesisches Bier. Und über‘s Telefon gab‘s ein: Prost! PS: „Unsere Fotografen haben von bzw. während Olympia exakt 11.333 Fotos geschossen“, so GEPA-Geschäftsführerin Ingrid Gerencser. „Und weitere tausende bei den Paralympics.“


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Auszeichnung für Ausnahmekönner

Omi und O

Land ehrt Aquarellmaler Heinz Karner

Foto: Zugschwert

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Foto: Saubermacher

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Doppelt g eimpft un Bgm. Rupert Fleischhacker, Heinz Karner, Musikschuldid noch sc er Ort für die Ausstellung hnell PCR Wir sollen rektor Robert Ederer, Kulturreferent Johann Prenner (v.l.) -getestet kommen, seiner Werke ist gut gewählt fahren wir hat sie am zu Omi. Virus nic T e le fo n gesagt u ht so erns – es ist die Musikschule in Ilz. Die nd diesen t nehmen d . u S und geboo mmen chließlich Vernissage gab’s Anfang März. Da stert. Om sei sie zw i hat eine ei Mal geim hatte man zur Eröffnung der Ausn Weltkrie Krieg übe pft g und den rlebt, daz u den Tito Jugoslaw stellung natürlich auch gleich die ischen -Kommun Ehe, was ismus un kann ihr „Musiker an der Hand“. Was den d sechzig da noch w J as anhabe ahre vierzig Ja Künstler Heinz Karner – im Ziviln? Ihre S hren Volk tärke kom sschulleh m r h t von e beruf arbeitet er ja noch immer als eit, schwa rin Dasein rzem Boh am Land, n e v n o Geometer – natürlich gefreut hat. n Gelasse kaffee un Nachbarin d tägliche nnen. Älte n Kaffeek Denn so wurden seine Bilder in der re Damen r ä nzchen m , die scho Likör nic it n morgen ht abgene Ausstellung sozusagen auch gleich s einem k igt sind. W leinen enn der F durch ihr „musikalisch umrahmt“. Und für rühling k en tennis ommt,tur platzgroß die Schüler der Musikder Tür steht. Weil Munt Omi en Garten das Gemü , se. Omi is zupft Unk t die Mutt raut und schule waren die Auftritte sik- und Kunstgenuss gießt er meiner und kern gesund. W Frau, sie im gesamten Haus – „so hungrig macht, gab’s ist fünfun ir freuen dachtzig uns auf sie zwischendurch“ – gleichnachher, von der Ge. Nach fünf Stunden F sam auch eine Probe vor meinde gestiftet, auch ahrt auf d Dezembe er Autoba rabend, k hn, an ein Publikum. Musikschuleinen Genuss für den ommen w em düste ir ren Söhne ha a n . A ll Direktor Robert Ederer Gaumen. Dieser Abe hungrig ben den g , unsere b anzen Ta eiden g nichts g war damit eine für beide schnitt dauerte, nicht schmaus egessen, u so richtig m Omis F genießen Seiten gute Inszenierung überraschend, viel, estzu könne mungen, n. Große B Durchein gelungen. Seine Schüler viel länger als die egrüßung anderred en. Bald w , UmarSarma un ird servie d als Höh bereiten sich nämlich auf den Nachwuchsfür 18 Uhr angesetzte Vernissage. rt: Rindsu epunkt da p s pe, Oberkeule Pecenka, wettbewerb „Prima la musica“ vor, der vor , der kalt Schweins genossen braten vo wird und n der tät ist. Da eine belie zu franzö bte Balka sischer S nspeziali alat und W Bier. Als A Belarussischer Alltag und unglaublicher Sprachklang eißbrot, u peritif ha nd nicht z be ich mir u knapp Sliwovitz den vom S gegönnt. chwieger rotahorn-Literaturpreis 2021 für Volha Hapeyeva und Freda Fiala Für die Ve vater geb rdauung rannten einer. Der n ach dem E hilft auch ssen geht gegen Om noch was das n ikron, sag eue Jahr t Omi. Ebe so alles br n , u n d w er weiß, ingt. Nebe ten wäch st auch de n den Zwe r Barbara tschgen im w ein Brauc eizen im T Garh, den ich opf hier b in Österre esonders ich lange Aber Omi schön, nicht meh ist nicht a r gesehen bergläubis habe. mehr von ch. Sie un d ihr Man Darwin a ls von Re n h ie lt e n ligion, sein immer tete als ra Porträt a tionaler A n der Wan ppell die P d die Eltern ubertät m begleikalt. Opa einer Fra machte o u. Auch T hnedies im ito ließ ist das Sc hreiben v mer sein ie waren die Gratulanten: ten.“ Vor diesem Hintergrund erhielt on Volksk Ding, das undebüch war und Krieg, die ern. Auch Front vor Stadtrat Günter Riegler, LR Volha Hapeyeva den Hauptpreis. im jugosla der Haus wischen tür, besta schlaf. Christopher Drexler mit den PreisMit dem zweiten Preis wurde Freda nd er auf seinen M trägerinnen Volha Hapeyeva und Fiala geehrt. Die beiden AutorinittagsNach den Freda Fiala, Initiator Hans Roth und nen überzeugten die Fachjury mit Keksen b in ich erle digt und m G arten. Im Andreas Unterweger (im Bild v.l.) ihrem literarischen Können: „Volha ache ein p Dunkel lie aar Schrit g e n die endlo Zu einer lebenswerten Umwelt geHapeyevas Bücher verströmen eine te im Kroatien sen Felde s. Über die r, d ie hört auch eine lesenswerte Literatur. faszinierende Leichtigkeit. Ihre wie Kornkam Felder sin mer gekomme d in den le n, Omi ha tzten Jah Und diese sollte in einer entsprebeiläufig hingeworfenen Texte t einige ge ren Flüch sehen, sie tlinge der Ferne chenden Umgebung erlebt werden. entwickeln aus einfachen Zutaten mieden a flimmern ber die Hä vereinzelt u Daher wurde der „rotahorn-Literafaszinierende, erstaunlich komwenige K ser. In Lichter. N ilometer. ach Serbie Der Wind n turpreis 2021“ im neu restaurierten plexe Bildwelten.“ Und die Bes in d es nur Kosava b kommt au läst mir in s dem Tal Minoritensaal in Graz verliehen. gründung für Freda Fiala lautet: s Gesicht, des Eiser er nen Tors, Donau in einem Du Saubermacher-Gründer Hans Roth, „Sie schreibt Texte, die zwischen den Karp rchbruch aten. Er is s t tal der Jahren m normal k dessen Dienstleistungs-AG seit 40 Lyrik, Erzählung und Reportage alt, aber in eistens zu warm. Die den letzte Jahren nachhaltig für eine solche anzusiedeln sind, sich aber befrüheren n K limaerwä Jahren h rmung lä aben sich „lebenswerte Umwelt“ arbeitet, wusst jeder bekannten Gattung s s t g rüßen. In bitterkalt über Omis e sibirisch Haus gesc überreichte die Preise an die Schrift- entziehen. Kennzeichnend für e Luftmas hoben, au sen Omikron ch das ha stellerinnen Volha Hapeyeva und ihren Stil ist die stete Suche nichts an t sie über haben kö standen. nnen, da Ih Freda Fiala. Die Auswahl der Preisnach neuen, unverbrauchten der Virus r wird bin ich m noch so se ir sicher. hr tun, als träger erfolgte in enger ZusammenBildern und Formulierungen, Da kann ob er mit Omi was g arbeit mit der Literaturzeitschrift der sie unglaublichen Sprachemeinsam hätte. „manuskripte“. Hans Roth: „In klang zu verleihen weiß.“ Der der Steiermark und ganz Österreich als Förderpreis konzipierte gibt es viele Nachwuchstalente, die „rotahorn“ wird mit 5.000 im Verborgenen schöpferisch tätig Euro dotiert – 3.000 Euro für Reinhard sind. Mit dem rotahorn möchten wir den Haupt- und 2.000 Euro Schuch diesen Literaturschaffenden eine für den Förder-Preis. gesellschaftliche ,Blatt-Form‘ bie-

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Andreas Gabalier bringt seine Fans in Euphorie

und der Hut vor dem deutschprachigen Musik-Vagabunden füllt sich mit Banknoten und Münzen.“ Ortswechsel. „I bin a Steirerbua und

Hubert von Goisern: Erfinder des Alpenrock

begeistert, dass ich Harmonika lernen darf. Da war ich nicht einmal noch fünf“, erinnert sich der Mario von den Pagger Buam zurück. Seit 29 Jahren spielt er die steirische

Obwohl die Steirische als Instrument in Wien ihren Siegeszug antrat, erlebte sie in der Steiermark eine besondere Beliebtheit und verbreitete sich schnell auf andere Bundesländer. Die Steirische Harmonika ist das ursprünglichste Instrument aller Akkordeontypen. Die frühe Entstehung geht aus dem „accordion“ des Erfinders Cyrill Demian hervor, der in Wien als Orgel- und Klaviermacher arbeitete und am 23. Mai 1829 dafür das Patent bekam. Unter Einfluss und Wünschen von Volksmusikanten entwickelte sich die Harmonika stetig weiter, bis 1850 das Modell feststand. Um 1870 war die Entwicklung vom Tonumfang bzw. Tonanordnung soweit fortgeschritten, dass es nur mehr wenige Veränderungen gab. 6

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Foto: zVg

Thomas Holzer mit Stefan Maier (re.) in dessen „Haus der Musik“ in Bärnbach

Eine riesige Bühne. Dort Thomas Holzer (li.) und Stefan Kern von der „Quetschn Academy“: Lernen ohne Noten, auf Gehör. allein im Scheinwerferlicht stehend der Megastar der deutschsprachigen Schlagermusik Knöpferlharmonika. „Und genauso – Andreas Gabalier. Er, kein Meister gern heute wie als Kind.“ Nach der auf der Quetschn, die er umgeMusikschule ging’s ins Musik-Gymhängt hat und wie einen Blasebalg nasium und dann ins Landeskonvor sich auf- und zuzieht. Der „Steiservatorium. Und was macht die rerbua“ versetzt seine tausenden Faszination am Anfang aus? „Du Fans in Euphorie, sie singen und brauchst nur drauf drücken auf die klatschen mit. Knöpfe und schon klingt ein schöner Dreiklang, ein Akkord. Und es „Ich war von der ersten Stunde klingt gut. Ganz anders bei einem

Foto: Adlmann Promotions / Sepp Pail, Adlmann Promotions / Carsten Klick

„Es war irgendwo im Hafen von Sydney“, schildert Stefan Maier ein Erlebnis. „Ich bin gejoggt und ein Straßenmusiker spielt so recht und schlecht auf seiner Harmonika, deren Klang die Touristen, die von den Kreuzfahrtschiffen kommen, in Scharen zu ihm hinlockt. Sie lachen, kichern und klatschen begeistert

hob’ a Kernnatur“, grölt ausgelassen eine Gruppe von Gästen in einem Gasthaus irgendwo in Österreich und schunkelt dabei – aufgeheizt von einem unverwechselbaren „Einmann-Orchester“.

kleine Combo, wenn du nur von draußen zuhörst“, erklärt Stefan Maier vom Musikhaus in Bärnbach das Phänomen. Er verkauft mehrere hundert Harmonikas im Jahr. Im Schnitt jeden Tag eine. Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Die erste große Herausforderung ist die Koordination zwischen der Melodie und der Bass-Begleitung beim Spielen. Die linke Hand spielt die Melodie und die rechte Hand die Bass-Begleitung. Also was ganz anderes. Diese Koordination zu erlernen ist nicht einfach, aber ein gutes Training auch fürs Gehirn. Kinder tun sich

Foto: Martin Schumann / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hubert_von_Goisern(1).jpg

ie passt in ein kleines Kofferl und ihr unverwechselbarer Klang bringt Millionen Menschen rund um den Globus zum Tanzen, Mitsingen, Lachen, aber auch zum Weinen, weil ihre Melodien herzberührend klingen. Sie allein genügt, um Tausende in Stimmung zu bringen.

Jungstar Melissa Naschenweng

Foto: Quetshn Academy

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Foto: Quetschn Academy

Die Ziach oder Quetschn

Heute kultig und cool

Foto: Thomas Springer / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2016_ Heimatsound_Festival_Herbert_Pixner_Projekt_(20).jpg

Jeder weiß, was gemeint ist – die steirische Knopferlharmonika. Eine „Stimmungskanone“

Foto: adlmann promotion / Christoph Hatheuer

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Auch Herbert Pixner ist seinen eigenen Weg gegangen

Blas- oder Streichinstrument, wo es viel Übung braucht, damit überhaupt ein Ton heraus kommt oder dieser auch sauber klingt.“ Das Geheimnis der Steirischen: Schon nach einem oder zwei Monaten kann man einfache Stücke zum Besten geben und damit in der Familie bei den Eltern für Rührung sorgen. „Das erste Stück ist meist die Ennstaler Polka, die auch ganz nett klingt“, so der Mario von den Pagger Buam. „Mit der Bass-Begleitung – da glaubst du, es spielt eine

Musizieren schon seit ü

da leichter als Erwachsene, weil sie immer wieder und immer wieder üben, bis sie das beherrschen. Da fehlt den Erwachsenen oft die Geduld. Hinzu kommt, dass man sein Instrument ziehen – daher auch der Name Ziach – und zusammendrücken muss („Quetschn“). Also alles passiert gleichzeitig. Im Prinzip ist das wie bei der Mundharmonika. Du saugst an oder blast rein. „Als ich gelernt habe und jung war, da war die Steirische noch kein attraktives Instrument, war eher uncool. Cooler war die Gitarre. Heute


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Quelle: Harmonikaverband

ist das ganz anders.“ Und daher ist auch die Qualität, mit der die Jungen auf der Quetschn spielen, gewaltig gestiegen. Aber ein Phänomen ist geblieben: Man muss nicht unbedingt Noten lesen können, um die Steirische zu beherrschen. „Ein großer Teil kennt keine

ne. Aber natürlich kann man – und das ist wiederum der Vorteil – sich zusätzliche Tasten einbauen lassen. Jeder nach seinem Wunsch. Sodass dann all das gespielt werden kann, was man will. Je nach Lehrer und Schule gibt’s also verschiedene Belegungen auf der Tastatur. Die gängigste Belegung ist in B-Dur. Warum das so ist: Die Lehrer haben schon immer Einfluss auf die Schüler genommen und damit hat sich das so entwickelt. „Das ist zum einen gut, aber eigentlich auch eine kleine Katastrophe“, so Stefan Maier. „Ein Akkordeon oder ein Klavier – das kaufst du dir und dann spielst du darauf für Jahre. Bei der Quetschn ist es so, dass viele Künstler, viele Schüler zumindest zwei oder drei Instrumente dann im Laufe der Jahre zu Hause haben. Weil jede eben eine spezielle Tastatur hat bzw. die Tastatur mit speziellen Tönen belegt ist.“ Er nennt das Beispiel eines obersteirischen Fans, der sich im Vorjahr 12 Instrumente gekauft hat und jedes klingt anders. Er spielt sie aber auch sehr oft. Ab 4.000 Euro aufwärts geht’s los im Harmonika-Geschäft. Aber auch Geräte mit 15.000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Längst hat die Steirische auch Einzug in den Jazz, Austropop gefunden, ist nicht mehr nur auf die traditionelle Volksmusik beschränkt. Ein Hubert von Goisern oder ein Herbert Pixner, die ihren eigenen Weg gegangen sind und einen neuen Stil kreiert haben, werden bei ihren Auftritten gefeiert. Andreas Gabalier wiederum hat für einen echten Hype gesorgt. „Ihm gebührt dafür das Verdienstkreuz“, obwohl er selbst gar nicht wirklich spielen kann.

über 15 Jahren: Mario (Mitte) von den Pagger Buam

Foto: zVg

Heimatgefühl

Noten, spielt daher auch nicht nach Noten“, bemerkt Stefan Maier. Gelernt wird nach der sogenannten Griff-Schrift. Sie ist eine Notationshilfe. Legt man eben die drei Finger auf der Tastatur nebeneinander, so hat man einen Dreiklang. Und mit einem Griff kann man dann unterschiedliche Akkorde spielen. Dieser Vorteil hat aber auch seine Nachteile. Die steirische Harmonika ist nach der diatonischen Tonleiter gestimmt. Die einfachsten Tastaturen auf ihr haben gar keine Moll-Tö-

Und da passt zum Abschluss auch eine Geschichte hinein, die es gegeben hat: Eine Frau kauft eine Quetschn und sagt, sie möchte was Besonderes. Als ihr der bekannte Trompeter Toni Maier in seinem Musikhaus in Bärnbach/Rosental dann seine beste und teuerste zeigt, die er im Geschäft hat, bittet er die Kundin, diese auszuprobieren. Sie sagt: „Nein, danke“, zieht ein wenig daran und entlockt der Quetschn einige Töne und freut sich darüber. „Die nehme ich. Wissen Sie, ich kann nicht spielen. Ich lebe in Australien. Und wenn ich die Töne dann dort höre, dann klingt das für mich sofort nach Heimat. Und das ist wunderschön.“

„Musik fürs Herz fasziniert Jung und Alt“ Simon Gspurning (li.) hat den „Steirischen Harmonikawettbewerb 2021“ gewonnen. Mitglied der Jury: Christian Hartl, Geschäftsführer des Steirischen Volksliedwerk und Musikschuldirektor in Eisenerz.

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er Simon übt regelmäßig, aber net stundenlang, wie manche glauben. Er hat offensichtlich Talent“, sagt seine Mutter. Sie selbst spielt Querflöte, die Tochter Klarinette und sie stehen auch als „Familienmusik Gspurning“ auf der Bühne. „Für den Simon war die Harmonika von Anfang an sein Instrument, weil er da gleich ,richtige Töne‘ spielen hat können.“ Das Musische hat im Hause Gspurning in Edelschrott viel Tradition. Simon wird dennoch keine Musiker-Laufbahn einschlagen, sondern die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Raumberg (Ennstal) besuchen, um später im elterlichen Viehzucht-Betrieb mitzuarbeiten. Aber natürlich wird er seiner Harmonika treu bleiben und weiterhin das Publikum mit seiner Art zu spielen begeistern. „Den nächsten Auftritt“, so die Mutter, „gibt’s beim PrimaLa-Musica-Wettbewerb am 31. März in Graz.“ Christian Hartl, Geschäftsführer vom Steirischen Volksliedwerk spielt selbst Harmonika und ist erfreut und beeindruckt, wie das Niveau der Teilnehmer beim „Steirischen Harmonikawettbewerb“ gestiegen ist. „Die Musik mit der Harmonika vermittelt das Gefühl von Heimat, ist bodenständig, er-

Fotos (2): ORF/Regine Schöttl

Die Steirische Harmonika ist ein diatonisches, wechseltöniges Handzuginstrument mit Knopf-Tastatur. Sie wird in der Volksmusik in Bayern, Österreich, Südtirol, Tschechien, Slowenien, sowie in etlichen weiteren Ländern verwendet. Das Wort „steirisch“ hat nur wenig mit dem Land Steiermark zu tun. Diese Bauart des Akkordeons wurde in Wien erfunden. Der Unterschied zu anderen diatonischen Akkordeons besteht in der Verwendung der stark klingenden Helikonbässe und dem Gleichton. Durch den diatonischen Aufbau ist sie besonders geeignet, alpenländische Volksmusik zu spielen, diese Musik wurde in Wien „steirisch“ genannt als Synonym für ländliche Musik, und daher wurde das neue Instrument Steirische genannt. Gängige „VulgoNamen“: Steirische, Ziehharmonika, Knöpferlharmonika, Harmonika, Harmonie, Zugorgel, im Dialekt Ziach, Ziacha, Ziachharmonie, Ziachorgel, Zugin und Quetschn, scherzhaft auch Faltenradio, Wanznpress, Zerrwanst oder Heimatluftkompressor.

innert an die Natur, wo man sich wohlfühlt“, beschreibt Hartl die Faszination. Er ist auch Musikschuldirektor in Eisenerz. „Bei uns daheim ist immer gesungen und gespielt worden.“ Was Kinder begeistert: „Beim Zitherlernen brauchst du zum Beispiel eineinhalb Jahre für einen g’scheiten Ton. Mit der Harmonika kann man, wenn man einigermaßen geschickt ist, schon nach zwei Monaten mehrstimmig eine Melodie mit Bassbegleitung spielen und es klingt wie ein ganzes Orchester. Und diese Begeisterung geht durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Die Steirische kann flexibel eingesetzt werden in der Popular-, Popmusik, im Schlager, mit den verschiedensten Klangfarben. Jeder kann sich durch die Knopfbelegung, durch Bass-Systeme praktisch sein eigenes Instrument bauen lassen. Gestiegen in den letzten Jahren ist stark das Niveau, weil auch die Musiklehrer besser ausgebildet sind.“ Zur Lehr- und Lernmethode: „Bevor wir Schreiben und Rechnen lernen, lernen wir Sprechen. Daher funktioniert das mit der Harmonika auch so – vor- und nachspielen. Ich finde das gut, weil das fördert das freie Musizieren, wie es eben auf der Alm oder im Wirtshaus passiert.“

Quetschn Academy Thomas Holzer (er hatte die Idee dazu) gründete im Jahre 2016 mit Stefan Kern die Quetschn Academy. Beide sind der Steirischen „verfallen“. Holzers Idee war, Lernvideos zur steirischen Harmonika zu machen, damit sich jeder den Traum vom Quetschnspielen erfüllen kann. Er ist der Organisator in der Quetschn Academy. Stefan Kern gewann 2011 den steirischen Harmonikawettbewerb. Seine Devise: „Alles ist möglich, jeder kann es schaffen.“ Er hat „drei Wochen“ Chemiestudium hinter sich. Das Duo hat bisher über 200 Lernvideos produziert und hat nach eigenen Angaben 24.000 registrierte Nutzer, die natürlich dafür in die Tasche greifen müssen. www.quetschn.academy März 2022 7


POLITIK

Zukunftsa

Foto: Caritas / Pierre Payer

LH Hermann Schützen

Beim Abschiedsweinen: sind einfach eins geworden ...

„Wir sehen keine Alternativen“

Ein unautorisiertes, fiktives Interview mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang zum 1. April 2022 Reporter-Team: Danke für die Einladung zum Interview in die Grazer Burg.

natürlich – oder, Toni? Sag’, wenn was nicht stimmt, was ich sage. Wir sehen keine Alternativen.

Schützenhöfer (wie immer mit dem Kopf leicht hin und her pendelnd): Schauen Sie. Wir reden prinzipiell mit jedem Steirer und mit jeder Steirerin. Selbst mit Ihnen, wie Sie sehen. Gö, Toni (der zu seiner Linken sitzt und heftig nickt). Also worum geht’s? Was kann ich, was können wir für Sie tun?

Lang: Schauen Sie nach China. Warum sollen jetzt Neue, Jüngere kommen? Ich, aber auch der Hermann, fühlen uns fit. Der Hermann ist ja Dauergast in den steirischen Wohnzimmern im Fernsehen und auch im Landeshauptmann-Funk, dem ORF Steiermark. Erst kürzlich, am Valentinstag, hat sogar die Blumenkönigin bei uns in der Burg vorbei geschaut. Sonst geben immer wir an unsere weiblichen Gäste Blumensträuße. Aber die Blumenkönigin hat jedem von uns einen überreicht. Das sagt ja eh alles, wie zufrieden die Leute draußen im Lande mit uns sind. Wir sind einfach die Politiker der Herzen. Der Hermann und ich, wir beide gehen durch dick und dünn, halten unsere Koalition mit Pech und Schwefel zusammen. Das war ja auch schon bei unserem Kollegen Franz Voves so.

Reporter-Team: Hermann Schützenhöfer, Sie haben kürzlich Ihren 70. Geburtstag gefeiert. Der ist am 29. Februar. Heuer gibt’s kein Schaltjahr, also haben Sie streng genommen gar keinen Geburtstag gehabt. Bei der Feier im kleinen Freundeskreis ist Ihre Biografie vorgestellt worden. Sie sollen damit überrascht worden sein. Da wird dahin geschwafelt, aber steht wenig Konkretes über die Zukunft. Und daher gleich zur Frage, die die Steirer am meisten interessiert. Wie lange wollen, werden Sie noch bleiben? Schützenhöfer (zu Lang gewendet und dann in Richtung ReporterTeam): Ich verstehe die Frage nicht. Haben Sie vor (sarkastischer Tonfall), sich um mein Amt als Landeshauptmann oder um Tonis Job zu bewerben? Reporter-Team (völlig eingeschüchtert): Nein, nein. Entschuldigen Sie. Wir wollten das ja nur für die steirischen Wähler wissen. Schützenhöfer (eher barsch): Schauen Sie, wir beide bleiben

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März 2022

Schützenhöfer (sichtlich gerührt): Ach, der Franz. Der hat mich 2015 über Nacht im Stich gelassen. Als ich die Wahl zum Landtag das zweite Mal gegen ihn verloren hab’, wollten mich einige in meiner Partei weg haben. Der Franz hat mich getröstet und gesagt: „Ich mag eigentlich eh nimmer, mach einfach du weiter. In meiner Partei kann niemand den Landeshauptmann so wie ich.“ Reporter-Team: War das wirklich so – wahrscheinlich bei mehreren Glaserl Wein, wie immer erzählt wird?

Schützenhöfer: Na klar, wenn ich das jetzt so erzähle. Sie sind die Ersten, mit denen ich öffentlich über diese schweren Stunden spreche. Ich bin aber zum Glück nicht nachtragend. Und daher sind der Franz und ich trotzdem bis heute die besten Freunde geblieben. Reporter-Team (an Lang gewandt): Herr Lang, erwarten Sie das auch vom Hermann Schützenhöfer? Sie wollen doch auch einmal Landeshauptmann werden? Lang (sehr bestimmt): Ihr jüngeren Leut’ müsst zuerst eure Grenzen kennenlernen. Ich habe in der Politik, wie der Hermann auch, ganz unten angefangen. Gell, Hermann? Wir haben uns nie – und da spreche ich für den Hermann – vorstellen können, dass wir wirklich so weit nach oben kommen. Also was soll ich jetzt noch mehr wollen? Aber eine interessante Frage. Aus dem Blickwinkel habe ich das noch nie überlegt. Findest du nicht auch, Hermann? Schützenhöfer: Ich geb‘ dir mein Ehrenwort, lieber Toni. Und Handschlagqualität ist mir als ehemaliger Ober-Ministrant heilig. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich, wir bleiben ohnehin und daher stellt sich die Frage nicht. Aber wenn’s unsere Freundschaft stärkt – warum nicht? Reporter-Team: Danke für Ihre offenen Worte und ein steirisches Glückauf! Reporter-Team: Michi und Max Peinlich (Geschwister)

W

eil es auch in diesem Jahr im Kalender keinen 29. Februar gibt - das nächste Schaltjahr steht 2024 bevor -, muss Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer heuer am 1. März seinen 70. Geburtstag feiern. Denn sein Geburtsdatum ist bekanntlich der 29. Februar 1952. Aufgrund von Corona mussten die offiziellen Feierlichkeiten, angesetzt im großen Festsaal der Arbeiterkammer in Graz, mehrmals verschoben werden - nun auf Anfang Mai. Und damit auch Schützenhöfers Ankündigung, zu welchem Zeitpunkt er zurücktreten wird. Beobachter gehen davon aus, dass er dies bereits anlässlich der offiziellen Geburtstagsfeier tun wird und noch in diesem Jahr der Landtag Christopher Drexler zu seinem Nachfolger wählen wird. Es war der 2. Oktober 2005. An diesem Tag wurde der steirische Landtag gewählt. Spitzenkandidatin für die ÖVP: Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic. Sie hatte fünf Jahre zuvor - im Jahr 2000 einen fulminanten Wahlsieg für die ÖVP gelandet und war damit die erste Landeshauptfrau der Steiermark. Selbst legte sie aber Wert auf die seltsam klingende Anrede „Frau Landeshauptmann“. Nur wenige Wochen später, am 27. Oktober 2005, stand ihr 60. Geburtstag an. Das Land und die ÖVP wollten sie als neuerliche Wahlsiegerin groß feiern. Doch daraus wurde nichts. Waltraud Klasnic erlebte am 2. Oktober 2005 bei der Wahl den ganz tiefen Fall. Der Wahlsonntag wurde für sie und die steirische ÖVP zum Debakel. Erstmals verlor die steirische Volkspartei die Mehrheit in der Steiermark und

Franz

„VOR GUTEM Es war aufgrund von Corona nur ein kleiner, aber prominenter Kreis, den das Land Steiermark und die Stadt Graz in die Aula der Alten Universität in Graz geladen hatte. Anlass war die erstmalige Verleihung des „Gerhard Hirschmann Preises für kritisches Denken“. Dieser war am 27. September 2019 im Alter von 68 Jahren auf einer Bahnfahrt von Wien nach Graz einem Herzinfarkt erlegen. Gerhard Hirschmann galt als einer der großen Visionäre in der steirischen ÖVP, bis er 2003 aus der Politik in die Energiewirtschaft


POLITIK

ankündigung aufgeschoben

nhöfer feiert 70er: ein „Zögerer“

Voves

Franz Voves und Hermann Schützenhöfer verloren bei der Wahl am 31. Mai 2015 gehörig an Stimmen. Dennoch blieb Voves knapp vor

ENDE“

Privatkonkurs Gerhard Hirschmann

wechselte. Die erste Preisträgerin ist die aus Graz gebürtige ehemalige Korruptionsstaatsanwältin Christina Jilek, 37. Eine Jury mit Ex-Industriellen-Präsidenten Jochen Pildner-Steinburg und Altlandeshauptmann Franz Voves hatte sie dazu „gewählt“. Ende des Jahres, genauer gesagt am 28. Dezember 2021, kam es nun zu einer „unliebsamen Überraschung“. Über Gerhard Hirschmanns Verlassenschaft wurde zweieinviertel Jahre (!) nach seinem

Tod das Konkursverfahren eröffnet. Er soll bei seinem Tod überschuldet gewesen sein, ist also als „Pleitier“ verstorben. Seine Gläubiger wollten im Konkursverfahren wenigstens einen Teil ihrer angeblichen Forderungen, sprich Gelder, wieder zurückhaben oder besser gesagt retten. Zur Masseverwalterin ist die Grazer Rechtsanwältin Marisa Schamesberger bestellt worden. Der Konkursantrag rief die Freunde Gerhard Hirschmanns auf den Plan. Heinz

Glössl, einer von ihnen: „Das hat der Gerhard nicht verdient.“ Die umfangreichen Bemühungen dürften zum Erfolg führen. In den nächsten Wochen soll das Gericht auf Basis von § 123b das Insolvenzverfahren aufheben. Darin heißt es: „Das Insolvenzverfahren ist aufzuheben, wenn nach Ablauf der Anmeldungsfrist alle Insolvenzgläubiger, die Forderungen angemeldet haben, und alle Massegläubiger der Aufhebung zustimmen.“ Damit bleibe das Ansehen Gerhard Hirschmanns gewahrt, so Glössl.

Überraschung zum Geburtstag

A

m Freitag, 4. März, konnte ein kleiner Freundeskreis Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Grazer Heimatsaal mit der Präsentation einer im Styria Verlag erschienenen Biografie anlässlich seines 70. Geburtstags überraschen. Die beiden Autoren des Buches sind Herwig Hösele und Erwin Zankel zum Inhalt des Buchs: Es gibt wenige Menschen in Österreich, von denen man sagen kann, dass sie seit mehr als 50 Jahren in wichtigen Funktionen politisch gestaltend tätig sind. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer ist eine dieser Ausnahmepersönlichkeiten, für die Politik Beruf und Berufung ist. Diese von zwei intimen Kennern der steirischen Landespolitik geschriebene Biografie zeichnet den Weg Schützenhöfers vom „Lehrbuam“ und begabten politischen „Jungstar“ zum Landesvater und österreichweit geachteten „Elder Statesman“ nach und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Die steirische Zeitgeschichte seit 1970 wird vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Politik und ihrer Entwicklungen lebendig geschildert.

Foto: GEPA pictures

Schützenhöfer verlor mit der ÖVP auch die Landtagswahl im Jahr 2010 gegen Franz Voves und seine SPÖ. Und über Nacht dann der Knalleffekt: Bei mehreren Glas Wein einigten sich die erbitterten Kontrahenten auf eine Reformpartnerschaft. Damit war die SPÖ-Voves-ÖVP-Schützenhöfer-Koalition beschlossen. In den Jahren darauf kam es zur großen Gemeindezusammenlegung in der Steiermark von knapp 600 auf 286. Die Koalition feierte die Gemeindefusion als großen politischen Erfolg. Die steirischen Wähler sahen das nicht so.

seinem KoaliWahl ohne deine tionspartner Zustimmung“ - entHermann schied sich SchütSchützenhözenhöfer dafür. fer der GeUnd damit gegen winner der Schickhofer. SchütWahl. Alle zenhöfer nützte den Beobachter Sog der Wahlerfolge rechneten mit von Sebastian Kurz Er soll Nachfolger werden. einer Fortfühund verlegte die Wahl rung der Koalition auf den 24. November in der Reihenfolge mit 2019. Franz Voves als Landeshauptmann und Hermann Schützenhöfer als All die Jahrzehnte davor konnte Landeshauptmann-Stellvertreter. Schützenhöfer bei keiner einzigen Doch dann wohl ein bisher einWahl als Sieger hervorgehen, bei maliger und einsamer Schritt von der er Spitzenkandidat gewesen Franz Voves. Diesen „Verrat“ hat war. Nur am 24. November 2019 ihm seine Partei bis heute nicht durfte er strahlen: Die ÖVP konnte verziehen. Er überließ praktisch mit ihm den Landeshauptmann bei kampflos seinem zum Freund geWahlen wieder zurückgewinnen. wordenen Hermann Schützenhöfer Niemand hat zu diesem Zeitpunkt das Amt des Landeshauptmannes noch geahnt, dass Corona im und begab sich in die Polit-Pension. März 2020 die große Zeitenwende Ohne dieses „Geschenk“ an Schütbrachte. Die Landtagswahl hätte zenhöfer wäre dieser als steirischer ursprünglich erst im Mai 2020 über ÖVP-Parteichef wahrscheinlich die Bühne gehen sollen ... Geschichte gewesen. Bei mehreren Auftritten anlässlich seines Mit Christopher Drexler steht Abschieds umarmten einander jetzt Schützenhöfers Nachfolger Schützenhöfer und Voves innig und praktisch schon fest. Da bis zum unter Tränen. Mai die Pandemie keine wirkliche Rolle mehr spielen wird, dürfte Anstelle von Franz Voves übernahm es für Schützenhöfer ein Leichtes dessen früherer Sekretär Michael sein, den Kommandostand in der Schickhofer die steirische SPÖ Grazer Burg und seine Funktion als und wurde auch zum 1. LandesParteiobmann an den 51-jährigen hauptmann-Stellvertreter gewählt. Christopher Drexler zu übergeben. Wiewohl die SPÖ noch immer Dieser ist im Schlepptau von Schütstimmenstärkste Partei war, verlor zenhöfer und mit dessen Fördesie ihre führende Rolle. Schickhofer, rung ihm auf der Karriereleiter im politisch nahezu unerfahren, wurde ÖAAB von Stufe zu Stufe gefolgt. vom Routinier Hermann SchützenDrexler hat damit sein Wunschziel höfer - bei allen Beteuerungen auf erreicht. Er wird künftig beweisen die tolle Koalition - politisch an die müssen, dass er „nicht nur LanWand gespielt. Trotz Handschlag deshauptmann“, sondern auch - „es gibt keine Vorverlegung der steirische Wähler überzeugen kann. Foto: Heimo Ruschitz

damit auch den Landeshauptmann. Zu ihrem Nachfolger wählten die Steirer Franz Voves. Er kam als erster Sozialdemokrat in das Amt des steirischen Landeshauptmannes. Klasnic musste damit unfreiwillig in die Polit-Pension. Die erfolgsverwöhnte steirische ÖVP war in Schockstarre. Hermann Schützenhöfer durfte gleichsam als Notlösung die ÖVP übernehmen und wurde zum LandeshauptmannStellvertreter gewählt. Fünf Jahre hindurch bekämpfte Hermann Schützenhöfer mit Christopher Drexler als Klubobmann an seiner Seite, mit aller Vehemenz Franz Voves und die steirische SPÖ. Die Auseinandersetzungen waren knallhart. Die ÖVP drohte Franz Voves wegen dubioser Förderungsgelder für die obersteirische Gemeinde Fohnsdorf und deren Thermenbau sogar mit einer Anklage bei der Staatsanwaltschaft.

Verstarb unerwartet am 27. September 2019

März 2022 9


WIRTSCHAFT

Den Menschen rasch helfen!

Josef Muchitsch: Mehrwertsteuer senken

„D

ie aktuelle Situation lässt keine Verzögerung zu“, so Josef Muchitsch, Chef der BauHolz-Gewerkschaft. Es müsse die steigende Teuerung im Bereich der Treibstoffe durch temporäre Maßnahmen im Steuerrecht abgefedert werden. Dazu gehört auch die Forderung nach einer Aussetzung bzw. Reduktion der Mehrwertsteuer. Die EU-rechtliche Zulässigkeit ist umstritten, allerdings haben bereits viele Mitgliedsstaaten unterschiedlichste Maßnahmen gesetzt. Selbst im Falle einer Unvereinbarkeit ist davon auszugehen, dass aufgrund des Vorliegens einer unmittelbaren Krise die Europäische Kommission einen weiten Ermessensspielraum gewährt. Der ÖGB und die Arbei-

Preisspekulationen sind Antreiber

terkammer überlegen eine Petition zu erstellen, sollten die sogenannten Energiegipfel der Regierung nicht zu Sofortmaßnahmen führen. In Norwegen werden bereits Energierechnungen staatlich bezuschusst. Insgesamt werden 80 Prozent der zusätzlichen Kosten, die über einem bestimmten Schwellenwert liegen, vom Staat ersetzt. Möglich wären aber auch Direktzahlungen: Durch einen staatlichen Sonderfonds, um Haushalte zu unterstützen, die keinen Anspruch auf einen Sozialtarif bzw. auf einen Heizkostenzuschuss haben. Ins Auge gefasst werden muss auch ein zeitlich begrenzter Ab-

Werner Kogler: lehnt Steuersenkung ab

schalte-Stopp der Energieanbieter bei nicht beglichener Rechnung. Grundsätzlich gilt, dass der Staat die Mehreinnahmen aus der PreisExplosion den Österreichern zurück erstatten muss.

Forderung: Mehrwertsteuer halbieren. Grüne dagegen! Damit verlieren die Grünen mit ihrem stets um wortreiche Ausreden bemühten Vizekanzler Werner Kogler, aber auch seine Gefolgsleute, ihre Glaubwürdigkeit - Politik für die Schwachen in unserer Gesellschaft zu gestalten. Werner Kogler hat mit dem Koalitionspartner ÖVP

Foto: Landtag Steiermark / Foto Fischer

Fotos (2): Heimo Ruschitz

Energiepreis-Explosion: ÖGB und Arbeiterkammer fordern Sofort-Maßnahmen

Krautwaschl: hängen an Gasspritze von Putin

einen Antrag von Josef Muchitsch (Obmann des Sozialausschusses) im Parlament niedergestimmt. Die Kernforderung: Die Mehrwertsteuer aufgrund der Preis-Explosion bei Öl, Gas und Strom auf die Hälfte zu senken. Weil Millionen Österreicher nicht von heute auf morgen diesen Preisschock verkraften können. Das Nein der Grünen ist ein Schlag ins Gesicht für die Mehrheit der österreichischen Familien. SPÖ-Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch: „Dabei braucht der Staat den Menschen nichts zu schenken.“ Seine schlüssige Erklärung: „Der Staat nimmt viel mehr ein als er budgetiert hat, aber auch die Energie-Unternehmen. Die beiden sind die großen Gewinner der Krise. Man muss den Leuten das zurückgeben, was man ihnen jetzt wegnimmt. Sie brauchen das fürs Geldbörsel, damit sie konsumieren können. Und so gesehen fließt das ja ohnehin wieder in unserer Kreislaufwirtschaft mit Steuern an den Staat zurück. Es ist eine völlig unverständliche, asoziale Vorgangsweise.“ Alle Ausflüchte, das sei nach EU-Recht nicht möglich, stimmen einfach nicht, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen. In Krisen ist ein Vorgehen einzelner Staaten zur Steuersenkung sehr wohl möglich. Abgesehen davon, dass die Mehrwertsteuersätze in den EU-Staaten ohnehin unterschiedlich sind. Mit ihrer Forderung nach einer Senkung der Mehrwertsteuer auf die Energiekosten steht die SPÖ nicht allein. Es beginnt sich eine Bewegung für diesen Schritt abzuzeichnen. In den nächsten Tagen werden auch der ÖGB und die Arbeiterkammer entsprechend Position beziehen.

10 März 2022


Jobvermittlung als Strafe Erfahrungen eines Vermittlers*. Arbeitsmoral ist was für den Beichtstuhl und nicht fürs AMS.

W

ie konnte es in unserer Gesellschaft so weit kommen, dass Menschen lügen oder zahlreiche Ausreden erfinden, nur um eine Arbeitsstelle nicht annehmen zu müssen? Fehlende Arbeitsmoral oder schlecht durchdachtes System? Im Jahr 2021 waren 31.526 Steirer beim Arbeitsmarktservice als arbeitslos gemeldet und in den Medien heißt es regelmäßig, dass die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Jahren zurückgegangen ist und dass immer mehr Menschen wieder zurück ins Berufsleben gefunden haben. Doch das bedeutet nicht gleichzeitig, dass auch die Arbeitsmoral eine positive Entwicklung erlebt hat. Berichte aus dem Bereich des Personalleasing leisten Aufklärungsarbeit. Pauschal kann man sagen, dass die Arbeitsmoral jedoch oft zu wünschen übriglässt. Jobs gibt es unzählige, Bewerbungen nur sehr wenige. Das Personalleasing ist zurzeit gefragt wie noch nie. Unternehmen, die zuvor immer mit Eigenpersonal gearbeitet haben, fragen nun auch um Leasing an, weil es auf ausgeschriebene Stellen keine großen Resonanzen mehr gibt. Im Leasingbereich wird im Auftrag des AMS darauf geachtet, dass Ar-

beitsstellen vermittelt werden, die zu den Qualifikationen und Kompetenzen der Bewerber passen, denn ansonsten hätte es für beide Parteien keinen großen Mehrwert. Trotzdem fühlt sich der Recruitingprozess oft an wie eine Abfolge von schlechten Telefonsketches, was zahlreiche Praxisbeispiele belegen. Immer ein brisantes Thema: die Entfernung der Arbeitsstelle zum Wohnort. Laut AMS gilt bei einer Vollzeit-Beschäftigung, dass für die Hin- und Rückreise zur Arbeit täglich 2 Stunden zumutbar sind. Trotzdem werden mindestens einmal pro Woche Gespräche geführt, in denen eine Arbeitsstelle abgelehnt wird, da die Bewerber ca. 30 Minuten Wegzeit als zu weit empfinden. Herr W. meint dazu: „Ich fahre höchstens 15 Minuten in die Arbeit und es ist Ihre Aufgabe, für mich etwas Passendes zu finden. Solange meine Anforderungen nicht erfüllt werden, kann ich vom AMS leben.“ Eine weitere häufige Tatsache ist, dass „Arbeitssuchende“ das Vermittlungsbüro darauf hinweisen, dass sie gerade im Krankenstand sind und dass dieser noch länger dauern wird. Durch die Rückmeldungen an das AMS erfährt man jedoch im Nachhinein, dass viele der

angegebenen Krankenstände gar nicht existieren. Frau K. äußert sich hierzu folgendermaßen: „Ich bin gerade im Krankenstand und brauche sicher länger keine Arbeit!“ Und Herr A. ergänzt: „Ich habe mir den kleinen Zeh verstaucht und kann in den nächsten Monaten ganz bestimmt nicht arbeiten.“ Ärztliche Bestätigung, kein Problem. Beliebt ist auch der Einser-Schmäh mit der Aussage „Ich habe schon eine Arbeit gefunden“ und andererseits die Tatsache, dass Personen, wenn sie hören, dass es um eine Arbeitsstelle geht, gleich auflegen oder Ausreden wie zum Beispiel Autounfälle, Todesfälle, andere Dienstverhältnisse oder Krankheiten bzw. Allergien erfinden. Herr S. meint: „Ich habe schon wieder eine Arbeit als Elektriker gefunden, die Firma kann ich Ihnen aber nicht genau sagen!“ und Herr V. sagt: „Ich hatte leider auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch einen Autounfall und kann nicht kommen.“ Frau R. ergänzt noch: „Ich habe der Stelle zwar schon zugesagt, aber ich möchte nicht mehr, ich bekomme ja durch das AMS fast gleich viel bezahlt.“ Und dann wäre da noch die Sache mit dem Geld. Der beliebteste Satz im Recruitingprozess derzeit lautet: „Wieso soll ich arbeiten gehen? Da bekomme ich vom AMS das gleiche Geld fürs Nichtstun!“ Frau D. sagt: „Ich möchte, ehrlich gesagt, nicht mehr arbeiten gehen, ich kann von meinem AMS-Geld sehr gut leben,

Ohne Wut-Debatte mit Corona leben O

mikron ist der Ausweg dafür, die Chance, so wie wir das heute mit der Grippe tun. Unser eher doch entspanntes Umgehen mit einem grippalen Infekt, aber auch mit der Influenza, als echte Grippe, sollten wir als Blaupause auf Corona erweitern. Alles andere bringt uns als Gesellschaft nicht weiter.

Corona ist gekommen, um zu bleiben. Das schrieben wir im KLIPP bereits im Frühjahr 2020. Also mit dem Virus zu leben, ist die logische Schlussfolgerung daraus. Heute ein unumstößliches Faktum. Und das müssen wir Österreicher, die Politiker, die Verantwortlichen für die Gesundheit, als Gesellschaft endlich akzeptieren und in diesem Sinne auch handeln. Irgendwann fanden sich die Menschen auf der Welt mit dem Grippevirus konfrontiert. Ohne dass sie dafür eine Erklärung finden konnten. Wir wissen nicht,

wann das war. Menschen erkrankten, starben daran. Als Ursache dafür wurden die Götter oder sonst wer verantwortlich gemacht. Nachzulesen auch auf Wikipedia und in alten wissenschaftlichen Schriften. Sicher erhofften sich die Menschen, über Jahrhunderte hindurch, bald wieder ihr altes, normales Leben führen zu können, sobald die Erkrankung verschwunden war. Ein Trugschluss. Die Grippe gehörte – durch die Evolution ungefährlicher und beherrschbarer geworden – zum Leben, verschwand aber als Erkrankung und Bedrohung nie mehr. Bis vor wenigen Monaten waren Wissenschaftler, Politiker und infolgedessen Bürger überzeugt, dass ein Leben mit dem neuen Coronavirus nur möglich sei, wenn die Zahl der Neuinfektionen dauerhaft auf einem Minimum gehalten werde. Strikte Maßnahmen sollten das Infektionsgeschehen eingrenzen. Bis zu 40.000 Infektionen täglich – niemand

kennt die Dunkelziffer – zeigen aber, dass dieser Weg in die Sackgasse führt. Er ist in einer freiheitlichen Gesellschaft in der Praxis nicht umzusetzen. Lockdowns bedeuten – nur ein Drücken auf den Pausen-Knopf in der Pandemie. Die Folge: Kritiker und Verteidiger der Maßnahmen überschlugen sich mit Schuldzuweisungen und Diffamierungen. Bis zum heutigen Tage. Unsere Gesellschaft ist nicht daran gewöhnt, über eine potentiell tödliche Gefahr rational zu diskutieren und pragmatische Lösungen zu erarbeiten. Zu viel Ideologie und wenig Expertise. Es gibt ein Missverhältnis zwischen Mut und Maß. Covid19-SARS2 – ein Virus aus der Grippe-Familie – ist heimisch geworden. Das bedeutet: wir müssen pragmatische Wege finden, mit dem Risiko stetig wiederkehrender Corona-Infektionen umzugehen. Jeder Einzelne von uns. Aber auch die Gesellschaft. Mit der Antwort auf

mehr brauche ich nicht.“ Herr F. ergänzt: „Ich habe meine Wohnung, meinen Fernseher und mein AMS-Geld, eine Arbeit brauche ich nicht.“ Herr M. rundet das Ganze noch ab und sagt: „Mein Ziel war es, kurz zu arbeiten, und dann vom AMS zu leben, chillen und das bezahlt bekommen, das sollten mehr Leute so machen.“ Auch das hat die Pandemie bewirkt. Immer weniger Menschen wollen einen Job oder kündigen ihn auf. Man will also weniger schuften, mehr für die Kinder da sein. Und das trotz Kündigung und Krise. Es schaut nach kollektivem Sinneswandel aus. In einem „Mc-Job“ zu bleiben, macht wenig Sinn. Nun fordern auch die Geringverdiener bessere Arbeitsbedingungen, sonst sind sie nicht interessiert und bleiben lieber zu Hause. Da klingen die 130.000 offenen Stellen gut – aber wenn sie niemand will? Das sieht ein wenig nach „Kulturwandel“ aus. Und so lässt sich dieses ökonomische Rätsel möglicherweise erklären. *Name der Red. bekannt

eine Frage tun wir uns aber schwer: Wie soll das gehen? Auf Basis unserer doch ansehnlichen Impfquote ist es jetzt richtig, verstärkt Infektionen mit Omikron zu akzeptieren. Dazu ist aber ein Paradigmenwechsel nötig. Es muss das bisherige Pandemie-Management in Österreich rasch angepasst werden. Weg vom absoluten Fokus auf die Prävention von Ansteckungen, hin auf ein Leben mit dem Virus. Das Virus lässt sich nicht auslöschen, lässt sich nicht weg spritzen, ein Virus kann nicht besiegt werden. Es gibt nur den Weg, mit ihm zu leben. Jetzt, mit unserer Impfquote von 75 Prozent in Österreich, ist der Zeitpunkt gegeben. Und die Impfpflicht kann beibehalten werden, aber ohne Sanktionen. Wie das seinerzeit auch bei der „Wahlpflicht“ gehandhabt wurde. Quellen: KLIPP-Archiv, „Die Zeit“ (20. Jänner 2022), „Wir können es besser“ (Clemens G. Arvay)

März 2022 11


Lässt sich nicht stoppen.

„A

lles ist relativ.“ Diese unverrückbare Erkenntnis bestimmt seit Wochen unser Leben. Wir, die Menschen in der EU, sitzen beim Essen – ob Frühstück, Mittag oder Abend –, der Fernseher läuft. Trotz der schrecklichen Bilder-Kaskaden mit Opfern, Flüchtlingen, Zerstörungen tun wir es. Das wird auch Wladimir Putin tun. Bei Tisch sitzen und sich nicht schuldig fühlen für den Krieg. Sondern zufrieden damit. Zeigt er doch der angeblich militärisch überlegenen NATO und ihren westlichen Partnern genüsslich ihre Schwächen und Ohnmacht auf. Aber auch der militärischen Ukraine, die er sicher als „Jausengegner“ betrachtet. Möge der Westen auch die besseren Drohnen und Raketen besitzen – ihn, Putin, können sie damit nicht stoppen oder gar ausschalten. Niemand kann seine Panzer, seine Hubschrauber und sein MillionenHeer aufhalten. Den militärischen Vormarsch könnte er noch viel schneller, brutaler, mit weit mehr Opfern und Empörung

im schwachen Westen betreiben. Doch je länger dieses „Quälen“ dauert, desto mächtiger nehmen wir in der EU ihn, nehmen ihn aber auch seine Bündnispartner (China) und auch die Russen selbst, wahr. Putin reiht sich damit in die ganz großen Herrscher seines Landes ein. Die USA und EU mögen noch härtere Sanktionen gegen Russland als klares Signal des Dagegenhaltens beschließen. Doch Putin hat diese mit noch nie dagewesener Vorbereitung in ihren Auswirkungen von

werde oder gar einen militärischen Konflikt mit der westlichen Welt und dem Bündnis der NATO drohe, schwingt er unverhohlen die alles zerstörende Atomkeule. Die von uns Menschen gern verdrängte, permanente Bedrohung lagert tausendfach in geheimen Raketensilos und Bunkern. Rund 7.000 in Russland – von der Fläche her das größte Land der Welt –, aber natürlich auch in China, im kleinen, aber verteidigungswilligen Israel, in den USA, Frankreich, Großbritannien, möglicherweise aber auch in

„Ukraine musste 1994 Atomwaffen auf Druck der Europäer an Russland übergeben.“

seinen Strategen und Technikern durchspielen lassen. Die erwarteten Verwerfungen weltweit sind in sein „Verhalten“ bereits längst eingepreist und können nicht schockieren. Mit China als Bündnispartner habe er die Sicherheit an seiner Seite. Die chinesische Führung stützt sein Vorgehen, weil es ihr auch nützt. Hat man doch mit Taiwan „seine Ukraine“ vor der Haustür und wartet auf den passenden Moment.

Indien, Südafrika oder sonstwo. „Gleichgewicht des Schreckens“ nennt man dieses drohende Horrorszenario mit einem Begriff aus dem Kalten Krieg. Als es noch den Eisernen Vorhang mit den zwei Machtblöcken – den Osten und

den Westen – gab. Dass im Osten die Sonne aufgeht und im Westen unter – an diese Symbolik will ich beim Schreiben gar nicht denken wollen. Die Atomsprengköpfe sind wohl die makaberste „Lebensversicherung“, eines unnatürlichen Todes zu sterben. Nur die Großmächte dürfen die totbringenden Waffen besitzen und offensichtlich auch einsetzen, wie das Beispiel Putin zeigt. Also gibt es nicht einmal ein „Gleichgewicht für das Sterben“. Denn den kleineren Staaten unseres Planeten werden Atomwaffen verwehrt. Damit diese nicht unbedacht in einer Panik-Reaktion zumindest Teile unseres Planeten zerstören. Und Putin? Ein enger Berater aus dessen Umgebung: „Wer sagt, dass man einen Atomkrieg nicht gewinnen kann?“ Da erübrigt sich jede Diskussion über den Klimawandel, weil die Erderwärmung innerhalb von Sekundenbruchteilen ohnehin jedes Leben auslöscht. Hätte die Ukraine im Jahr 1994 das auf ihrem Gebiet stationierte

Was ganz schlimm für die Ukraine und uns Westeuroäer ist: Weil Wladimir Putin nicht fürchten muss, dass sein Russland angegriffen

Russische Seele ist leidensfähig

D

er Weststeirer Berndt Kolrus (Foto Mitte) studierte zwei Jahre in Moskau, war Lektor an der Universität Graz für Russisch und arbeitete Jahrzehnte als selbstständiger Dolmetscher für österreichische Unternehmen in der Sowjetunion und in den späteren russischen Republiken. Dutzende Male hielt er sich dort über Wochen auf. „Ich habe mir dadurch eine russophile Einstellung aufgebaut und dank der Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft der Russen eigentlich nur positive Eindrücke sammeln können.“ Er steht dennoch nicht im Verdacht, ein „Putin-Versteher“ zu sein. Doch die russische Seele, die meine er gut zu kennen. Die Ukraine werde auch als die „Wiege Russlands“ bezeichnet. Schon ob der gleichen Sprache. Oft hätten in den

12 März 2022

letzten Jahren die Amerikaner und die NATO aus Sicht der Russen rote Linien überschritten, mit ihren Angriffskriegen und Militär-Aktionen im Irak, am Balkan, in Libyen, in Afghanistan und anderen Ländern. In ihrer Rolle als „Welt-Polizei“ sind sie damit auf wenig Sympathie in Russland gestoßen. Für den Zerfall der Sowjetunion wurde Michael Gorbatschow verantwortlich gemacht und nicht Boris Jelzin, dessen Ära von Korruption und dem Aufstieg der Oligarchen geprägt war. Als Russland als Staat ausgeraubt wurde. Erst wieder Wladimir Putin brachte Stabilität. Und daher steht er bei den Menschen am Lande hoch im Kurs. „Die eine große, historische Leidensfähigkeit haben“, so Berndt Kolrus, „mit vielen Katastrophen und Erschütterungen. Geprägt von grausamen Ereignissen – vom Mongolensturm, dem Tartarenjoch bis hin zu den barbarischen Ausprägungen im Stalinismus.“ Die Leidensfähigkeit der Russen sei daher sehr tief und das nütze Putin richtig aus. Chinesen und Russen mögen einander nicht sehr. Umso besser war bisher die Verknüpfung mit der Ukraine. Und daher ist die Verwirrung noch stärker.

Foto: Faceboaok-Seite des Ukrainischen Innenministeriums https://www.facebook.com/mvs.gov.ua/“https://www.facebook.com/mvs.gov.ua

Es gibt keinen für alle „guten Krieg“

Gut ist der Krieg nur für jene, die im Vorhinein als Sieger und Profiteure feststehen oder die das Elend der Individuen und Kriegsopfer ausblenden. Gute Kriege gibt es theoretisch in den Köpfen von Unbeteiligten, von Strategen, Historikern und Politikern. Sobald es konkret wird, das heißt, sobald die davon betroffenen Menschen ins Blickfeld rücken, verliert diese Theorie ihren Sinn.

Einspruch: Wie ist es mit dem Verteidigungskrieg? War der Krieg der Alliierten gegen Hitler falsch? Zweifellos kann ein Verteidigungskrieg notwendig und berechtigt sein. Gut ist er deswegen noch

lange nicht. Auch nicht sinnvoll für die betroffenen Menschen. Aus Not wird keine Tugend. Das Flächenbombardement Hamburgs und anderer deutscher Städte mag den Zusammenbruch des Hitlerreichs beschleunigt haben, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki haben zur Kapitulation Japans geführt. Doch für die Menschen, die in diesen Feuerhöllen und Infernos verkohlten, war das schrecklich, für ihre überlebenden Angehörigen sinnlos. Sinn macht für die Lebenden nur die Verhinderung des Krieges, die Friedensarbeit. Quelle: „Deglobalisierung“ von Peter Mattmann Allamand


Wladimir Putin Blutin Tänzer auf dem Vulkan

UKRAINE

Droht mit nuklearem Holocaust. Führt den Westen vor.

Was folgt daraus? Bündnispartner hin oder her. Den Preis, keine Atomwaffen zu haben, müssen zumindest auf diesem Planeten noch immer die „Kleinen“ bezahlen. Die sprichwörtliche Weisheit „den Letzten beißen die Hunde“ stimmt bis zum heutigen Tag. Die viel beschworene Aufforderung zur Abrüstung bleibt ein unerfüllbarer Wunsch. Selbst wenn sich alle (Groß-)Mächte dazu verpflichten, sie vor den Augen der Weltgemeinschaft vereinbart wird und auch offiziell geschieht, basteln in geheimen Labors willfährige und treue Experten bereits an noch grausameren Waffen. Mit der Hoffnung, im Falle eines Krieges oder einer Auseinandersetzung damit zu überleben. Und wie uns die Erbsünde lehrt – nur die Hoffnung stirbt zuletzt. Ganz aktuell, wie jetzt in der Ukraine. Was nützt es den 50 Millionen Menschen dort, wenn die westliche Welt mit noch nie dagewesenen Sanktionen Wladimir Putin praktisch zu einem Outlaw macht, aber sich eingestehen muss: „Sorry, liebe Menschen in der Ukraine. Wir hoffen uns damit selbst zu retten, aber

euch können wir militärisch nicht beistehen. Weil sonst der wahnsinnig Gewordene den Knopf drückt.“ Panzer, Armeen und Artillerien sind in einem kriegerischen Konflikt Waffensysteme von gestern. Daher sollte man sie einmotten und sich nicht auf sie verlassen, dozierten Militärstrategen in den letzten Jahren. Raketensysteme und Drohnen hätten eine größere Effizienz, ohne die eigenen Soldaten zu gefährden. Das mag für die NATO gelten, wenn sie in Ländern operiert und dort Angriffskriege führt, wie seinerzeit im ehemaligen Jugoslawien, im Irak, Golfkrieg usw. Was aber dann, wenn die Raketen auf dem Territorium eines Bündnispartners oder befreundeten Staates eingesetzt werden müssten? Das Zuhilfekommen funktioniert nicht. Beim Einsatz von Nuklearwaffen ist es wie beim Mikado-Spiel: Wer sich als erster bewegt, verliert dennoch. Das gilt nicht für konventionelle Panzer, Armeen und Artillerien mit ihren Besatzungen. Sollten Russen und Chinesen gegen den Rest der Welt ein fixes Bündnis eingehen, reicht das Einmaleins der Pflichtschule, um die Folgen zu erahnen. Und das sollten wir uns als Europäer in Zukunft Tag für Tag vor Augen halten, bei all den wahrscheinlich sogar ehrlich gemeinten Treueschwüren der Amerikaner und der Nato, uns im Konfliktfall beizustehen. Die Amerikaner tun das auch aus einem schlichten Grund: Sie brauchen Europa unabdingbar als mögliches Aufmarsch-, Nachschub-, Kriegsgebiet und Schlachtfeld (?). Damit sie, welchen Krieg auch immer, diesen von ihrem Kontinent und Land fernhalten. Schon zwei Mal wurde in den letzten 20 Jahren die „atomare Karte“ gezogen. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, attackierte George Bush nach 9/11 die neutrale, echt humanitäre

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER/APA-POOL

Atomwaffenarsenal nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht an Russland übergeben müssen, weil es auch die Europäer forderten, wäre ein Wladimir Putin nie auf die Idee gekommen, die Ukraine als Angriffsziel zu wählen. Denn dann hätte die Gefahr bestanden, dass auch Russland zu einem großen Teil ausgelöscht worden wäre und seine Existenz verspielt hätte.

Putin beim Hochzeitstanz mit Ex-Außenministerin Kneissl (2018) in der Südsteiermark (Fotomontage)

Haltung anderer Länder im voraus. Für Wladimir Putin offensichtlich ein taugliches Beispiel. Da soll noch einer unserer gescheiten und wissenden Militärstrategen und Experten den Österreichern via Fernsehen weismachen wollen, es gäbe so viele Hürden, Kontrollen, Mechanismen, Sicherheitssysteme, die den „entscheidenden Druck auf den Atomknopf“ und die Auslösung der Bombe praktisch verhindern, nicht wahrscheinlich machen. Die dann einen für uns nicht vor-

stellbaren nuklearen Krieg auslöst. PS: Österreich kann mit seiner im Staatsvertrag verankerten Neutralität nur auf die EU-Beistandsklausel in einem bewaffneten Konflikt hoffen. Die Schweiz, aber auch Schweden, Finnland, Norwegen versuchen das auf ihre Art. Zumindest in Filmen und Romanen schalteten die bis dahin weniger Bösen bisher immer das absolut Böse aus.

März 2022 13


WIRTSCHAFT

Unauffällig, aber erfolgreich Florian Wagner mit seinem Fonds Qbasis: Finanzen und Börsen sind seine Welt. 1,3 Milliarden Euro Umsatz pro Tag

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ein Leben verläuft bis heute, zurückhaltend formuliert, „ungewöhnlich“. Ob er als jugendlicher Mittelschüler im Erzbischöflichen Salzburger Gymnasium sein erstes Geld als Helfer des Totengräbers verdient und gespart hat. Oder später dann im Jahr 2005 den Fonds Qbasis als globalen Spezialisten auf dem Gebiet systematischer Handelsstrategien (Vermögensstrategien) gegründet hat. Tägliches Handelsvolumen über die Börsen heute: bis zu 1,3 Milliarden Euro! „Seit Gründung wurde Qbasis als Vermögensfonds mit über 40 Awards in den Bereichen Investment und Fonds ausgezeichnet“, schildert Florian Wagner aus seinem „erfolgreichen Berufsleben“ beim KLIPP-Gespräch. Die Büros seiner Unternehmensgruppe Qbasis, Emerald Horizon und Hello Reality liegen seit 2017 im Science Tower in Graz. Am Höhepunkt der Finanzkrise im Jahre 2008 wurde sein Hedge-Fonds mit einem Plus von 15,7 Prozent als Top-Performer weltweit bejubelt. Seit dem Jahr 2013 arbeitet Qbasis mit einer Konzession als Wertpapierfirma auch in Österreich – durch die Due Diligence (Prüfung der Verlässlichkeit) der Deutschen Bank im selben Jahr auch auf den Börsen in Frankfurt, New York, London, Hongkong, Singapur. „Wir sind mit unserem Multy Synergy Return Konzept in geschlossenen Fonds investiert. In Hedge-Fonds mit einem Mindest-Investment von einer Million Dollar“, so Flo Wagner, wie ihn Freunde nennen. „Unsere eigene Strategie, unser Absicherungskonzept mit dem Qbasis i Trend Index erlaubt eine messerscharfe Charakteristik von Börsenvorgängen. Also eine außer14 März 2022

gewöhnliche Diversifikation für Kundenportfolios, die Rohstoffe, Währungen, Aktienindizes und in Zinsen performen“, so Wagner in der Sprache der Börsianer und Finanzanalysten. „Gerade jetzt im Ukraine-Krieg läuft es gut“, zeigt er sich zufrieden. „Wir haben vor allem auf Rubel gesetzt, gegen Russland gewettet. Wir haben gleichzeitig auf LebensmittelRohstoffe, Energienutzrohstoffe und Nutzmetallrohstoffe gesetzt.“ Das läuft alles gut für seine internationalen Kunden – aber natürlich auch für ihn als Aktionär. Unglaubliche Achterbahnfahrten gibt es auf den Börsen derzeit. „Wir brauchen keine Prognosen abgeben, wo es hingeht. Unser Teil besteht darin, wir müssen nur adäquat reagieren. Wir haben auf Rubel gesetzt und das war es“, beschreibt er sein Vorgehen mit Qbasis. „All das hat sich schon vor Kriegsbeginn abgezeichnet und ist nun ganz stark geworden.“ „Wenn wir einen Euro eigenes Geld in ein Projekt investieren, kann ich ein Zehnfaches über den Markt holen“, spricht Wagner das große Vertrauen in Qbasis auf den Börsen an, das Anleger und Kunden haben. Was Flo Wagner ruhig schlafen lässt, hat er bereits vor

rund 20 Jahren entwickelt. Damals, als sie durch Kränze-Tragen, Totenwagerl-Schieben, Gräber-Ausheben, Leichen-Abholen gutes Geld verdienten, wollten sie nach der Mittelschule und Matura studieren. „Ich Medizin.“ Jeder hatte was gespart, aber natürlich viel zu wenig für ein langes Studium. „Legen wir unser Geld gemeinsam an“, hat er vorgeschlagen. Und so geschah es. Als dann mit der Finanzkrise alles nach unten ging, also den Bach hinunter, fühlte er sich verantwortlich. „Es war ja meine Idee gewesen. Ich habe mich mit dem Thema beschäftigt, Tag und Nacht gearbeitet. Es kann nicht sein, dass dort mein Fonds läuft und wir zusehen müssen, wie das Geld halbiert wird.“ 35.000 Euro hatten er

und seine Freunde angelegt. „Wir waren ganz stolz darauf.“ Florian Wagner ist kein Zauberer, aber ein messerscharfer Analytiker und Rechner. „Ich musste mir also was einfallen lassen gegen die Börsenkrise.“ Da war er schon auf der Uni Student für Medizin. „Dann haben wir was gefunden, um in der Krise Geld zu verdienen. Die Idee dabei war: Wir behalten uns unsere Fonds. Wenn die runter gehen, ist es nicht so dramatisch.“ Gemeinsam mit einem libanesischen Kaufmann, einem Fonds-Geschäftsführer von der Wallstreet und von Technology Journal, haben sie ein „Immunsystem für die Börse“, also einen Algorithmus mit einem von ihnen entwickelten Software-System. „Auch der menschliche Körper reagiert auf Krankheit und das war der Grundgedanke dafür. In einer Krise konnten wir dann in Kürze sehr hohe Renditen damit erzielen. Wir setzten auf den fallenden Ölpreis, auf Aktienmärkte, Währungen und haben damit, wenn man so will, einen Ausgleich zu den normalen Aktienfonds entwickelt gehabt.“ Die Börsianer fanden das toll. Aber um es der Finanzwelt wirklich vor Augen zu führen der Finanzwelt, brauchten Flo Wagner und seine Freunde mehr Geld dazu. Die Mutter musste dafür das Familienhaus als Sicherheit hergeben und auch seine Freunde – darunter der Grazer Werner Schaller – taten dabei mit. „Bereits 2005 haben wir in der Gruppe schon


WIRTSCHAFT

„Ich sehe drei Risiko-Treiber durch Krieg“

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er erste ist eben der aktuelle mit dem Krieg in der Ukraine und Russland. Ihn empfindet Florian Wagner noch eher überschaubar.

Die Büros von Florian Wagners unternehmensgruppe liegen im Science Tower in Graz.

3,5 Millionen Euro gehabt.“ Florian Wagner war auf der Suche nach Juristen, IT-Technikern. „Wir haben den Vertrieb des ,Immunsystems’ kräftig ausgeweitet.“ Zuwächse von bis zu 150 Prozent in den folgenden Jahren spülten Millionen in die Kasse. Er war als Vortragender nach Monaco, Hongkong, Singapur, New York eingeladen. Das Handelsvolumen an den Börsen erreichte mehr als eine Milliarde Umsatz am Tag. Mitarbeiter in elf Ländern mussten die Arbeiten erledigen. „Vor eineinhalb Jahren bin ich eigentlich in Pension gegangen, wie ich das vorhatte“, so Florian Wagner. Das Medizinstudium hat er nie abgeschlossen – aufgrund seines großen Erfolges als HedgeFonds-Manager. Er wollte sich seinem Lieblingsthema widmen – der Umwelt. „Ich habe selbst Katzen, Hunde, züchte vom Aussterben bedrohte Kröten in einem Meerwasser-Aquarium und helfe gerne Menschen“, versucht er ein stereotypes Bild zu korrigieren. „Ich weiß, von außen klingt das so – ein brutaler Hedge-Fonds-Manager. Aber in Wahrheit geht’s mir darum, dass man so wie damals Lösungen für die Finanzkrise findet. Und jetzt – mit der Pension ist es wieder nichts – arbeiten wir daran, Lösungen für die Klimakrise zu finden.“ Über die Emerald Horizon AG erfolgt die Konzeptionierung, Finanzierung und Projektbegleitung von regionalen sowie globalen Öko-Projekten in den Bereichen Green Energy und Mobility. Qbasis versteht sich in diesem Zusammenhang als Vermittler zwischen Parteien, die teils regionale, teils globale Öko-Projekte verfolgen. Wagner ist überzeugt, mit dem Flüssigsalzreaktor die Lage des Weltklima-Problems in den Griff zu bekommen. Dieser war schon in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt gewesen

– ist also nicht von Grund auf neu. Heute gibt es die Technik dafür, auch die Materialien und ganz neue Methoden. „Die finale Version sollte Container-Größe haben. Thorium ist eine galaktische Substanz dafür und kommt praktisch in jedem Boden vor. Es ist ein Energieträger wie Uran, aber bei Uran musst du dauernd was tun, damit es nicht explodiert, in die Luft geht, es zu keiner Kettenreaktion kommt, wie in Tschernobyl oder in Fukushima. Also dass der Supergau entsteht und auch Atommüll anfällt. All das wird es beim Flüssigsalzreaktor nicht geben. Eine bahnbrechende Technologie für die Welt, die du ganz einfach ein- und ausschaltest.“ Und woher kommt die Grundtechnologie? Bereits seinerzeit hat sie ein gewisser Alvin Weinberg, Leiter der Atombehörde in den USA entwickelt. Doch das US-Militär war nicht weiter daran interessiert. Es wollte seine Atomkraftwerke auf der Basis der Kettenreaktion von Plutonium haben. Die vielen Atomkraftwerke in den USA waren strategisch angedacht. Sollte eines durch einen Militärschlag getroffen werden, konnten die anderen weiter Plutonium erzeugen. Beim Flüssigsalzreaktor ist kein Plutonium nötig. Die ganzen Daten landeten unter Verschluss. 2002 wurden sie von NASA-Mitarbeitern entwendet und an 20 Universitäten weltweit geschickt. Auch Bill Gates hat dieses Thema mit seinem Unternehmen TerraPower aufgegriffen. Österreich hat den Sitz der Atombehörde in Wien. „Ich glaube, dass man mit den Wallstreet-Milliarden und dem Greentech Valley in der Steiermark etwas schaffen kann, was bewegen kann. Deshalb sitze ich da“, so Visionär Florian Wagner.

Weit dramatischer ist das dadurch ausgelöste Inflationsgeschehen. Und dieses wird sich in zwei Arten aufspalten. Zum einen gibt es bereits eine „Need-Inflation“. „Also eine Inflation, auf alle Sachen, die man braucht. Und da werden die Preise astronomisch steigen. Gleichzeitig kommt es zu einem Preisverfall bei jenen Dingen, die du nicht brauchst“, so Florian Wagner. Und der dritte Risiko-Treiber in diesem Themenkomplex „sind wir selber. Wir sind Kapitalisten, Egoisten und faul samma auch noch. Das hat dazu geführt, dass wir in Europa keine einsetzbaren Armeen haben. Alles an Produktionen ist ins Ausland verlagert worden – nach China. Und das ist der Preis, den wir nun dafür zahlen müssen. Denn ohne diese Dinge geht’s nicht. Es zeichnet sich ein drohender Untergang der westlichen Welt ab. Und diesen Untergang bekommen wir in Schüben als Rechnung präsentiert. Das sind die Risikoherde, die die Leute auf die Straße bringen können, zu Destabilisierungen und Sonstigem führen. Das Potenzial ist enorm. Gepaart noch dazu mit einer Politik, die nicht zwingend von Weisheiten getragen ist. Weil man sich – und jetzt kommt wieder der militärische Aspekt dazu – in keiner Weise darauf vorbereitet hat. Der Kapitalismus und unsere Faulheit sind der Auslöser. Alles ist auf Pump gemacht und im kapitalistischen Businessmodell ist kein Platz für Notbetten, Versorgungsstruktur, Flüchtlingsströme. Das ist die Rechnung dafür. Jetzt.“ Und natürlich war es im Sinne der Faulheit viel gemütlicher, all diese Dinge wegzulassen, alles der fernöstlichen Welt zu überlassen. Und wer sind die größten Profiteure? „Der größte ist China. Weil wir dorthin alles ausgelagert haben – nur wegen der Gewinnoptimierung. Und China hat so immer mehr Einfluss bekommen. Mit dem vielen Geld aus unseren Aufträgen hat man sich Rohstoffe gesichert. Und China hat sich nicht mit Russland angelegt. Da gibt’s bestimmt die Überlegung auch in Richtung Taiwan. Für mich klar, dass sich China auch den Rohstoff Chipproduktion in der Welt noch sichern will, der bis jetzt noch ein bisserl westlich dominiert ist.“ Und zur NATO: „Was ist das jetzt, plötzlich 100 Milliarden ausgeben zu wollen? Das ist wirklich dumm und kurzsichtig. Die NATO ist bestens für Kriege vorbereitet, wo du von Flugzeugträgern, Raketen,

Foto: Faceboaok-Seite des Ukrainischen Innenministeriums https://www. facebook.com/mvs.gov.ua/“https://www.facebook.com/mvs.gov.ua

„Need-Inflation“ am gefährlichsten und katastrophal

eben Flugzeuge gleich an mehreren Stellen irgendwo in einem Land einsetzen kannst. Da sind wir Spitze in der NATO. Aber dort, wo man schlicht und einfach normale Bodentruppen braucht, da hat Europa nichts anzubieten. Wenn die Panzer ein Land einmal überrannt haben – was tust du dann mit deiner Überlegenheit? Mit deinen Raketen?“ „Von der Ukraine fährt ein Panzer nach Wien ca. zehn Stunden. Und steht ein Panzer in Wien, schießt du dann auf Wien mit den Raketen? Es gibt ein Put auf nuklearer Ebene. Gut. Der Einsatz von Atomwaffen schließt sich irgendwo aus. Denn dann gibt es die Welt in dieser Form nicht mehr. Also was hilft dir die nächste Ebene? Die Überlegenheit mit Raketen, Drohnen und all dem Trallala. Was nützt dir das, wenn das Land annektiert ist? Was tust du dann? Du kannst ja nicht auf deinen eigenen Bündnispartner schießen. Für Bodentruppen, Infanterie und die normale Kriegsführung ist Europa nicht gerüstet. Da kommt wieder das Prinzip des Kapitalismus und damit auch das Faulheitsprinzip zum Vorschein. Das führt ja auch zur häufig getroffenen Feststellung von Putin in der Vergangenheit: Die Europäer können nicht einmal ihre eigene Bevölkerung schützen. Damit auch gleich die provokante Frage: Wenn man Kiew helfen will, schießt du dann auf Kiew? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass in einem Krieg alles da oben passiert und nichts unten am Boden. In unseren Fällen der Krise ist nur eines zielführend: die Banalität. Als Staat benötigt man Armeen. Russland hat eine solche und trifft auf einen gegen solche Krisen völlig unvorbereiteten Westen. Es ist schön und gut, wenn du über eine super Hightech-Heizung verfügst. Aber ohne dass du das Haus dazu baust, ist diese nutzlos. Sollten China und Russland noch näher zusammenrücken, dann sind alle Maßnahmen, Sanktionen, die da getroffen worden sind, sinnbefreit. Die Chinesen könnten bis zu 200 Millionen Menschen für ihr Militär akquirieren. Die könnte man auch mit Taschenmessern ausrüsten, sind sie nicht aufzuhalten. März 2022 15


Foto: Land Steiermark

WIRTSCHAFT

„Mission ZETA“ erfüllt LR Barbara Eibinger-Miedl

Die Steiermark bleibt mit großem Abstand das Innovations- und Forschungsland Nummer eins in Österreich. Mit einer regionalen F&E-Quote von 5,15 Prozent erreicht die Steiermark einen historischen Höchststand und liegt damit vor Wien

Haben sich der Innovation verschrieben (3,64 Prozent) sowie Oberösterreich (3,49 Prozent) an der Spitze. Diese Spitzenposition in Österreich spiegelt sich auch bei der Vielzahl an Einreichungen für den Innovationspreis Steiermark 2022 wider. Folgende Kategorien gibt es: Digitalisierung und Nachhaltigkeit, darunter jeweils „Klein- und Kleinstunternehmen“, Mittel- und Großunternehmen“ und „Forschung und Entwicklung“. KLIPP präsentiert eine Auswahl der 18 Projekte auf der Shortlist. Die Übergabe der Preise ist für Ende März geplant. Und das sind die 18 Finalisten Digitalisierung KATEGORIE KLEINST- UND KLEINUNTERNEHMEN: Luxinergy, KML Vision GmbH und SimVantage GmbH KATEGORIE MITTEL- UND GROSSUNTERNEHMEN: Zeta GmbH, Nextsense GmbH und AT&S Austria Technologie & Systemtechnik KATEGORIE F&E – INSTITUTIONEN: MCL - Materials Center Leoben Forschung GmbH, PCCL Polymer Competence Center Leoben GmbH und Virtual Vehicle Research GmbH

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ETA* prangt in großen Lettern auf dem architektonisch auffälligem Gebäude-Ensemble im Gewerbepark Lieboch an der Südautobahn. Tausende fahren täglich vorbei und nehmen die Buchstaben wahr. Keiner denkt da nach, was der Name bedeutet und darüber, dass ZETA in den letzten zehn Jahren als steirisches Unternehmen zu einem Weltmarktführer von Prozesstechnologie für biopharmazeutische Produktionsanlagen aufgestiegen ist. Eine atemberaubende Entwicklung – vor allem im digitalen Bereich. Es war kein Zufall, verbunden mit einer Chance, die genützt wurde. Das Trio Josef Maier, Andreas Marchler und Alfred Marchler hatte eine gemeinsame Berufserfahrung beim Früchtekonzentrat-Konzern Agrana in Gleisdorf. Als der promovierte Ingenieur vor 10 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Alfred Marchler und Karl-Franz Maier das Unternehmen von der BWTGroup gekauft hatte, war Zeta eine Firma mit Gesellschafter-Trio: Alfred Marchler, Andreas Marchler, Josef Maier (v.l.) 120 Mitarbeitern und einem eingeschränkten Portfolio. Das hat sich dank des zielstrebigen geglückt. „Seit dem Kauf sind wir Trios gründlich geändert: Andreas stetig gewachsen und konnten in Marchler ist verantwortlich für Verjedem Jahr den Auftragseingang trieb und Marketing, Bruder Alfred steigern“, sagt Marchler. Doch für Produktion und Technik, und Jonicht nur die Zahl der Aufträge ist sef Maier, Nachfolger seines Vaters gestiegen; ZETA selbst hat sich von Karl-Franz in der Geschäftsführung, einem Ausrüsterunternehmen zum ist der Mann für die Finanzen. Die EPCM-Contractor entwickelt, der Mission, ZETA von einem Restruksich vom Konzept bis zur UmsetCompany Foundation of New Subsidiaries turierungs- auf Wachstumskurs zu zung als Partner für die PharmaFoundation ZETA Russia and Lebring/Austria bringen, ist den Partnern mehr als und Biotechindustrie sieht. Fotos:Fotos: ZETA ZETA

„Innovationspreis Steiermark 2022“ wird Ende März verliehen

ZETA HISTORY

ZETA Switzerland

Penzberg/Germany

Gründung

ZETA

EigentümerWechsel

From Lab to Fab Shop Lieboch

Nachhaltigkeit KATEGORIE KLEINST- UND KLEINUNTERNEHMEN: AQUASLIDE Lubricants GmbH, qoncept dx GmbH und VPZ Verpackungszentrum GmbH KATEGORIE MITTEL- UND GROSSUNTERNEHMEN: AVL List GmbH, ANDRITZ AG, Graz und Austria Email AG KATEGORIE F&E – INSTITUTIONEN: acib GmbH, Pro2future und Virtual Vehicle Research GmbH 24 März 2022 16

als Planungsbüro von Gerhard Zehetner* und Manfred Tabor in Graz gegründet

ZETA Russia ZETA Switzerland

Change of Ownership

Neue Töchter in Lebring und Penzberg (D)

New Fab Shop Lieboch/Austria

F


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WIRTSCHAFT namhafte Pharmakonzerne in Europa, Nordamerika, Russland, Südostasien und im Mittleren Osten mit individuell geplanten Anlagen und Prozessequipment. Neben der Pharma-Branche werden auch Prozessanlagen wie Fruchtzubereitungsproduktionsanlagen, CIP-Reinigungsanlagen und Automatisierungslösungen für die Lebensmittelindustrie geliefert. Die ZETA Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit rund 800 Mitarbeiter.

Digitaler Ritterschlag

Lieboch bei Graz. Mit der Übernahme durch Karl-Franz Maier, Andreas und Alfred Marchler war ZETA wieder ein eigenständiges, inhabergeführtes Unternehmen geworden. Speziell in den Bereichen bei Magnetrührwerken entwickelte sich ZETA zu einem weltweiten Technologieführer. Mit einer strategischen Partnerschaft mit Siemens positioniert sich ZETA als Technologieführer, der die Digitalisierung im Engineering und Anlagenbau in der Pharmaund Biotech-Industrie vorantreibt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung, Planung, Fertigung, Automatisierung, Qualifizierung und Instandhaltung kundenspezifischer Prozess- und Order intake Verfahrenslösungen für aseptische breaks 100 Mio € Anwendungen. ZETA beliefert

Smart Engineering Services bieten eine umfassende Lösung für digitales Engineering von pharmazeutischen Anlagen und deren Infrastruktur. „Eine zentrale EngineeringPlattform fasst Funktionen und pharmaspezifische Inhalte zusammen und bildet die Basis für Industrie 4.0 unserer Kunden“, erklärt Martin Mayer, Leiter des Business Developments Smart Engineering bei Zeta. Das gehe vom Konzeptdesign, über Detailplanung, 3D-Design, Fertigungsunterlagen, Elektroplanung bis hin zur Qualifizierung. „Indem eine Anzahl am Markt verfügbarer Softwarepakete zu einer durchgängigen, funktionellen Lösung kombiniert und weiterentwickelt wurde, haben wir eine zentrale Engineering-Plattform umgesetzt.“ Diese ZETA Smart Engineering Services umfassen den Betrieb der Plattform, Training und Service Desk.

Foundation of ZETA USA

Auftragseingang mehr als 100 Millionen Euro

Foundation of ZETA Ukraine

Shareholding in Enertec

Bau Innovation Zentrum in Lieboch

ich den Warmwasser-Boiler mit möglichst billigem Strom aufheizen zu lassen – das wünscht sich jeder Haushalt, jede Familie. Bislang war das nur zu fixen vereinbarten Zeiten und Tarifen möglich. Mit dem „intelligenten Boiler“ von Austria Email wird das Wasser dann erhitzt, wenn es den günstigsten Strom gibt. Alles läuft praktisch automatisch, ohne Zutun des Haushalts ab. Davon „profitiert“ auch der Netzbetreiber,

weil hohe Stromnetzbelastungen reduziert werden. Das Prinzip dahinter: Ist mehr Strom im Netz vorhanden, als gebraucht wird, erfolgt via Mobilfunk eine Aktivierung des Boilers durch ein integriertes Modul. Um den Komfort zu gewährleisten, kann das Gerät bei erhöhtem Wasserbedarf durch einen Knopfdruck zusätzlich manuell voll aufgeheizt werden. Rund 650.000 Warmwasserboiler sind in Österreich im Einsatz. Sie repräsentieren ein nutzbares Speicherpotential von 1,2 Terrawattstunden. Das entspricht der Spitzen-Energie von 225 Windräder. Entwickelt haben den smarten Warmwasserspeicher World-Direct eBusiness solutions GmbH (Tochter der A1 Telekom Austria AG) v.l.: Martin Hagleitner (Austria Email), BM und Austria Email AG in Leonore Gewessler und Thomas Arnoldner (A1) Knittelfeld.

Mit Einsatz von KI m Alltag passiert das ja sehr oft: Man greift mit der Hand über die Oberfläche eines Kochtopfes, einfach um zu schauen, wie glatt diese ist. Oder im anderen Fall streicht man mit den Fingern vorsichtig über eine Oberfläche, kann die Motorhaube eines Autos sein, um irgendwelche Erhöhungen zu spüren. Das Gefühl in der Hand ist gut, aber die Wissenschaft verlangt noch mehr. Und dieser Herausforderung stellt sich das Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL). „Die Forschung fokussiert sich auf eine schnelle und pixelgenaue Erkennung von Mikrometer kleinen Oberflächenanomalien sowie in einer automatischen Unterscheidung von zulässigen (I.O.)

Strategischer Partner Siemens

Construction of Innovation Zentrum ZETA

170.000 Boiler verkauft Austria Email jährlich als Marktführer in Österreich

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Gründung ZETA USA Gründung ZETA Ukraine

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Strategic Partner SIEMENS

Shareholding in ENERTEC

Energiespeicher kann Stromspitzen ausgleichen

Fotos: zVG

2012 übersiedelte ZETA in die neue Unternehmenszentrale nach

Warmwasserspeicher wird zum smarten Energiemanager

Polymer Competence Center Leoben und nicht zulässigen (N.I.O.) Anomalien. Diese basieren auf produktspezifischen Grenzwerten (Lastenhefte) wie etwa die maximale erlaubte Größe und Häufigkeit von bestimmen Defekttypen“, erklärt Dieter Gruber, auf die 15-jährige Erfahrung in Forschung verweist. „Wir können die haptischen Eigenschaften von Oberflächen quantifizieren und forschen daran, dieses Know-how mithilfe von Künstlicher Intelligenz ganz gezielt auf Kunststoffoberflächen mit gewünschten haptischen Eigenschaften, z.B. für Autointerieur, einzusetzen. Im Hochgeschwindigkeitstempo werden 3D-Bauteile mit selbst intelligenter Robot Vision mit hoher Zuverlässigkeit gecheckt.“

März 2022 17


WIRTSCHAFT

Die Großen der Welt als Kunden

ünktlich zur Mittagspause. Gruppen von meist jungen AVLMitarbeitern machen sich täglich vom fünfstöckigen neuen AVL-Gebäude auf, um beim naheliegenden Sparmarkt mit einer Jause die Gehirnzellen zu aktivieren. Warum KLIPP das so genau weiß: Weil wir das von unserem Büro im gegenüberliegenden Science Tower in der Waagner-Biro-Straße in Graz beobachten können. Simulation ist seit langem eine Kernkompetenz von AVL, und der Geschäftsbereich Advanced Simulation Technologies (AST) bietet Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen. Sie bieten hochauflösende Einblicke in das Verhalten und Zusammenspiel von Komponenten, Systemen und ganzen Fahrzeugen. Batterien stellen eine zentrale Komponente in Fahrzeugen mit teilweisem oder vollständigem Elektroantrieb dar. Nur einen guten Kilometer Luftlinie entfernt von AST beschäftigt sich im „Battery Innovation Center“ (BIC), das im Vorjahr eröffnet wurde, ein großes Team von AVL-Experten damit. „Das in der rund 1.600 Quadratmeter großen in die AVL-Firmenzentrale in Graz integrierte BIC ist eine Batterie-Prototypen-Produktionsanlage, wo alle automatischen Produktionsschritte entwickelt und optimiert werden können, die später während der Serienproduktion in industriellen Fertigungsstraßen eingesetzt werden“, erklärt AVL-Forschungskoordinator Peter Prenninger im KLIPP-Telefonat. „Bei der Entwicklung der Batterien selbst geht das vom Konzept bis zur Serieneinführung und der Bereitstellung aller erforderlicher Simulationswerkzeuge sowie experimenteller Mess- und Prüftechniken. Das inkludiert auch die Entwicklung der Produktionsprozesse für die Batterien.“ 18 März 2022

Nicht überraschend werden Batterie-Forschungen und -Entwicklungen weltweit intensiv vorangetrieben. Da gehe es vor allem um eine höhere Energie- und Leistungsdichte, die Haltbarkeit sowie die Kosten zu verbessern, so Prenninger. Und dies bestens vernetzt: AVL arbeitet mit universitären Forschungspartnern in ganz Europa sowie in kooperativen Forschungsprojekten auf nationaler bzw. europäischer Ebene mit Partnern aus der Automobil- und Zulieferindustrie zusammen. Das Geschäftsvolumen wächst ständig. „Bereits ca. zwei Drittel des AVL-Geschäftsvolumens betreffen Entwicklungen und messtechnische Produkte rund um den Elektroantrieb inkl. der Batterien. Wir sind damit auch in diesem Geschäftsbereich das weltweit größte Privatunternehmen“, zeigt sich Prenninger stolz.

Stichwort „grüne Batterie“ Mitentscheidend bei der Entwicklung von Batterien sind die eingesetzten Materialien und Rohstoffe. Da gilt: „Es geht zum einen darum, welche Materialien eine möglichst geringe Umweltbelastung verursachen und zum zweiten, ob sie im höchsten Maße wiederverwertet werden können.“ Für die Thematik Recycling arbeitet und forscht AVL gemeinsam mit dem steirischen Unternehmen Saubermacher. Saubermacher betreibt mittlerweile in Bremerhaven eine große Anlage, wo Lithium-Ionen-Batterien recycelt werden. Prenninger: „Für uns ist also schon in der Batterie-Entwicklung entscheidend, in welchem Ausmaß diese wieder zerlegt werden kann.“ Das werde vor allem in den nächsten fünf Jahren noch stärker in den Fokus rücken, wenn man eine Lebensdauer von E-Autos von 7 bis 15 Jahren annimmt.

Nextsense in Graz entwickelte revolutionäres Mess-System

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enn sich im Kunden-Portfolio eines steirischen Unternehmens illustre Konzerne wie die Deutsche Bahn, SNCF (staatl. Eisenbahngesellschaft Frankreichs), China Railways, Daimler, Jaguar, Landrover, Audi, BMW, voestalpine und ArcelorMittal finden, dann zeigt das von höchster internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Nicht zufällig sind das namhafte internationale Automobilhersteller, zukunftsweisende Stahlproduzenten und die größten Bahngesellschaften weltweit. Mit seinem einzigartigen Calipri®-Prinzip ist Nextsense, so die Botschaft der Geschäftsführung, weltweit führend in der mobilen Profilmessung und Oberflächeninspektion, insbesondere in der Verschleißmessung von Bahn und Schiene, der Spalt- und Versatzmessung in der Automobilindustrie und in der Profilmessung von heißen Stahlprofilen. Mit rund 100 MitarbeiterInnen, über 50 Vertriebspartnern und eingebettet in das Service & Sales Netzwerk des Mutterkonzerns Hexagon ist das High-TechUnternehmen auf der ganzen Welt vertreten. „CaliBreeze ist eine einzigartige Innovation im Bereich der optischen Messungen. Damit heben wir die Spalt- und Versatzmessung der Automobilindustrie auf ein neues Niveau“, erklärt Harald Hopfgartner,

Foto: Michaela Bergsteiger

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Foto: Nextsense

Foto: AVL

Grüne Batterie

Die Herausforderung für AVL in Graz

Managing Director Harald Hopfgartner

Managing Director bei Nextsense. „Unsere Technologie ermöglicht die Messung von Oberflächen, die zuvor nicht genau messbar waren.“ Dazu gehören transparente Materialien wie Glas oder Kunststoff, lackierte Oberflächen, hochreflektierende Chromteile sowie schwierige Farb- oder Materialkombinationen, an denen konventionelle Technologien an ihre Grenzen stoßen. Der „Trick“ dabei: Die Technologie neutralisiert das schlechte Reflexionsvermögen transparenter und halbtransparenter Oberflächen. Diese werden für die Messung einen Augenblick lang mit mikroskopisch kleinen Wassertropfen „angehaucht“. Dabei entsteht eine diffuse Reflexion, die die Messung ermöglicht. Nach der Messung verdunstet die Dampfschicht rückstandslos. „Mit dieser Innovation können wir sicherstellen, dass Messungen auf jeder Oberfläche präzise, zuverlässig und wiederholbar sind. Das wird die Spalt- und Versatzmessung in der Automobilindustrie nachhaltig verändern.“


WIRTSCHAFT

Der 3D-Drucker macht’s möglich

Verpackungsnetze ohne Chemie

Fotos: zVG

Heilbehelfe – rasch und komfortabel. Luxinergy nützt zehnjährige Forschung der MontanUni Leoben

Fotos: zVG

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ennen Sie den Unterschied zwischen Orthesen und Prothesen? Wahrscheinlich auch nicht. Orthesen unterstützen Gliedmaßen und Rumpf, lindern Schmerzen und beugen Haltungsschäden vor. Prothesen ersetzen einen fehlenden, amputierten oder unvollständig ausgebildeten Körperteil.

„Die traditionelle Art der Herstellung von Kunststoff-Orthesen mittels Gipsverfahrens ist ein für den Patienten unbequemer und zeitaufwändiger Prozess, der mehrere Wochen dauert. Wir haben einen komfortableren und schnelleren Weg gefunden“, erklärt Thomas Rockenbauer im KLIPP-Telefonat. Er, Maschinenbauingenieur und Forscher gründete im Jahr 2019 mit Thomas Grießer, Chemiker und Professor an der MontanUni Leoben, das Startup Luxinergy. „Wir haben an lichtaushärtenden Materialien geforscht. Das nun entwickelte Material ist ein biokompatibles Harz und dadurch sehr gut hautverträglich. Wandstärke, Biegsamkeit und Dehnbarkeit kann durch den 3D Druck variiert werden. Außerdem sind 3D gedruckte Orthesen atmungsaktiver, wodurch das Schwitzen reduziert wird“, kommt Rockenbauer darauf zu sprechen, dass die Patien-

Luxinergy-Gründer Thomas Rockenbauer (li.) und Thomas Grießer.

ten – insbesonders jüngere – ihre „Heilbehelfe“ länger tragen, wenn sie sich damit auch wohler fühlen. Das wiederum beschleunigt eine Genesung. Und weil die Hand- und Fuß-Orthesen oder auch Korsette aus durchsichtigem Kunststoff bestehen, kann der Orthopäde Druckstellen auf der Haut leicht erkennen. „Innerhalb von nur 24 Stunden können Orthopäden mit unserem Material nach dem Scannen der Patientendaten die individuelle Einzelanfertigung vornehmen.“ Besonders bei Kindern wichtig: Wenn sie an einer Verkrümmung der Wirbelsäule leiden. Im Mai kommt es zur Vorstellung auf der OT World in Leipzig. Attraktiv sei auch der Preis von rund 200.000 Euro, so Rockenbauer. „Andere 3D-Drucksysteme kosten bis zum Fünffachen.“ Und für die Zukunft: „Wir denken da etwa an Zahnschienen oder Schuheinlagen.“

m Supermarkt nach Kartoffeln zu greifen, Zitrusfrüchten oder auch Zwiebeln – und das alles verpackt in ein umweltverträgliches Netz. Die Entwicklung eines solchen „Cellulose-Netzschlauch auf Buchenholzbasis“ ist dem Verpackungszentrum in Graz gelungen. Ein internationaler Durchbruch des steirischen Unternehmens nach 25 Jahren Forschungsarbeit. „Wir haben immer daran geglaubt“, heißt es im Unternehmen. Begonnen hat alles im Verpackungszentrum VPZ des Familienunternehmens Meininger im Jahr 1982. Schon bald nach der Gründung setzte die Familie auf ökologische Schwerpunkte in der Produktentwicklung. Der Packnatur® Cellulose Netzschlauch ist der Gipfel der Entwicklung. Für die Schweizer COOP hat das VPZ einen Cellulose-basierten Mehrwegbeutel für loses Obst und Gemüse entwickelt, der im November 2017 als Multi-Bag in den Markt eingeführt wurde. Seit November 2018 gibt es diesen auch als Packnatur® Pick Pack bei der österreichischen REWE International AG in allen MERKUR-, BILLA-, ADEG- und SUTTERLÜTYMärkten. 2019 war es an der Zeit einen weiteren Schritt in die Zukunft zu machen. Die neue Packnatur® Entwicklungs- und Produktions GmbH fand ihren eigenen Firmensitz im steirischen Neudau, einem Textilstandort mit Geschichte, die nun mit unseren buchenholzbasierten Packnatur® Netzverpackungen weitergeschrieben wird. Damit schaffen wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Perspektiven für die heimische Textilindustrie. Am Standort konnten damit 20 Arbeitsplätze geschaffen werden, zwei weitere Ausbau-

stufen sind in nächster Zeit geplant. Die zweite Ausbaustufe im Umfang von weiteren Maschinen und einer zusätzlichen Produktionshalle, wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

Produziert werden die Fasern für Neudau bei der Lenzing AG in Oberösterreich.Dort werden in der Forstwirtschaft als weniger wertig bewertetes regionales Buchenholz (PEFC/FSC kontrolliert bzw. zertifiziert) zu Chips zuerst zerkleinert und danach die Cellulose herausgelöst. Anschließend wird die daraus resultierende Pulpe unter hohem Druck durch sehr feine Öffnungen in ein Fallbad gepresst. Die daraus resultierenden Fasern werden anschließend auf eine einheitliche Länge geschnitten und können danach weiterverarbeitet werden. VPZ-Geschäftsführerin Susanne Meininger: „Die Cellulose Faser ist innerhalb von 12 Wochen biologisch abbaubar und sogar im Kompost zu Hause kompostierbar. Sie ist vollständig rückstands- und petrochemiefrei. Selbstverständlich enthält sie kein Mikroplastik und sollte sie tatsächlich einmal im Meerwasser abtauchen, wird sie auch dort kompostiert. Ein gutes Gefühl für uns und die Umwelt.“

März 2022 19


WIRTSCHAFT

„Eisenbahn arbeitet wie vor 100 Jahren“

Martin Joch und Günter Petschnig: bringen intelligentesten Güterzug Europas auf Schiene

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00.000 Güterwaggons im gesamten EU-Raum werden noch so „behandelt“ wie vor 100 Jahren. Mit einem Zughaken und zwei Puffern werden die Waggons an- und entkoppelt. „Eine gefährliche und schwere Arbeit, die seit 100 Jahren so gemacht wird und in keinem Fall mehr zeitgemäß ist“, so Martin Joch, CEO des Grazer Unternehmens PJM. Alle wollen den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlegen. Aber wie soll das funktionieren, wenn es kein entsprechendes zeitgemäßes System gibt? Die EU hat sich prinzipiell dazu entschlossen, die Umrüstung vom Zughaken auf eine automatische Kupplung – mechanisch bedient – vorzunehmen. Die Entscheidung fiel auf das System der Firma Voith. „Doch die Umsetzung bedeutet eine gewaltige Kraftanstrengung für die EU.“ Die Güterwaggon-Flotte der einzelnen Eisenbahn-Gesellschaf-

ten müsse innerhalb eines Jahres erfolgen und mit Finanzhilfe der EU. Sonst schaffe die Umstellung mehr Probleme als sie löst. „Wir als PJM sind in diesem Entwicklungsprozess voll dabei“, so Martin Joch. In Nord- und Südamerika ist die automatische Kupplung – „entkuppelt wird mittels Hebel“ – schon seit Generationen Standard. Doch kann diese Umrüstung in Europa nur der erste große Schritt sein. „Worauf es in Zukunft ankommt: Dass man mechanische und elektronische Systeme kombiniert. PJM hat mit seinem digitalen „WaggonTracker“ ein digitales Gesamtsystem entwickelt. Dieses erfüllt wichtige Monitoring-Funktionen und automatisiert aufwändige Prozesse. Der WaggonTracker ist mit einem Radnabengenerator ausgestattet, der Güterwagen ausreichend und autonom mit Strom

Fast unglaubhaft N

icht 40, nicht 43, 44 oder gar 45 Minuten beträgt die Fahrzeit mit der Koralmbahn ab dem Jahr 2025 von Graz nach Klagenfurt. Die ÖBB sprechen von exakt 42 Minuten. Bis dahin benötigen Reisen mit der schnellsten Zugverbindung knapp 3 Stunden. Nur der ÖBB-Bus über die Pack schafft es in 2 Stunden. Also schon angenehm, wenn man sich in Graz oder der Weststeiermark für einen Familienausflug und Badetag am Wörthersee entschieden hat. Dazu passt

Foto: ÖBB/3D Schmiede

Fotos: Manuel Hanschitz

Grazer Unternehmen PJM entwickelt und forciert digitale Umrüstung im Güterzugverkehr

18 März 2022

Digitales Gesamtsystem WaggonTracker automatsiert aufwändige Prozesse

versorgt. Außerdem gewährleistet ein lokales Funksystem eine sichere Langstreckenkommunikation mit allen Wagen, über eine verschlüsselte, sichere Verbindung.

Smarter Güterzug Das große Handicap für die Bahn ist das Bremssystem. Die Be- und Entlüftung eines Güterzuges erfolgt noch immer händisch. „Beim LKW setzt sich der Fahrer rein und fährt los. Bei einem Zug ist der Vorgang äußerst umfangreich.“ Auch die Sicherheitsstandards sind extrem herausfordernd. Digitale Systeme müssen gegen Hacker-Angriffe absolut sicher sein. Die Vision von Martin Joch: „Über die Digitalisierung einen automatisierten Verschiebebahnhof realisieren. Schon allein der Zeitgewinn wäre enorm.“

Kürzlich konnte PJM den intelligentesten Güterzug auf Schiene bringen – gemeinsam mit Mercitalia Intermodal, dem größten intermodalen Betreiber in Italien. Dank der umfassenden Funktionen, die das digitale Gesamtsystem „WaggonTracker“ von PJM erfüllt, profitiert Mercitalia Intermodal von kürzeren Lieferzeiten, mehr Effizienz sowie wichtigen Informationen in Echtzeit mittels sogenannten Condition Based Monitoring. „Mit der Realisierung des smarten Güterzugs von Mercitalia Intermodal veranschaulichen wir, dass der ,automatisierte’ Güterzug auf Schiene und mit unserer WaggonTracker-Technologie heute verfügbar ist“, erklären Günter Petschnig und Martin Joch, die beiden Gründer und CEO von PJM.

Koralmbahn: ab 2025 nur 42 Minuten nach Klagenfurt

auch der auffällige Kärnten-Slogan: „It’s my life.“ Auch der Steiermark würde eine so knackige, kurze Botschaft guttun. Mit der Koralmbahn und dem 33 Kilometer langen Tunnel werden die beiden Wirtschaftsräume auf der sogenannten Südachse gehörig wachsen. Logischerweise haben die Unternehmen dieses enorme Potential bereits vor Jahren erkannt. Und Hightech- und Logistik-Unternehmen sind eifrig dabei, geeignete Standorte zu suchen und zu entwickeln.


WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

LH Hermann Schützenhöfer feiert 70er: ... von wegen „Elder Statesman“

Hallo, meine Lieben! Ich muss mich schon sehr anstrensonders wenn du ein Frischling bist. den Kopf hat – da sei es mit einem gen, dass sich meine Gedanken Aber sowas von beruhigend, wenn Stundenlohn von 1,50 Euro schon nicht andauernd um die Kinder, du dich wie zu Corona-Zeiten oft Das sagt er als eheso der Hubert. Dem klarerweise Ich weiß nicht, ich weiß nicht, was gute Freunde hat. Die Frieda hat im- auszuhalten. Mütterich und Menschen und deren krank fühlst und zu Hause bleiben maliger ÖAAB-Obmann, der heute „Chemachen soll und mein Allerlieb- mer wieder gehört, und sie geht ja in noch immer leid tut, dass die Schicksale in der Ukraine drekannst und das oft auch längere selbst 14.000 Euro brutto im Monat ster ist mir da überhaupt keine Hilfe der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch fin“ damals so sang- und klanglos hen. Und diese einen nicht Zeit. gute Und was unterm Strich hätte, ja wohldem bekommt. dass er nieabtreten für von der Schade, politischen Bühne dabei. ErBilder sagt nur: „Du wirst das Chancen gehabt völlig mutlos, depressiv, aber auch ganz wichtig ist: Du brauchst am einige Stunden oder Tage in einem schon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer zu folgen, musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr wütend machen. da ist es vor und Monatsersten keine Sorge haben, ausprobiert hat,logizwei Wochen nach der Wahl Jüngste warUnd so schwer verliebt hätte er das im Auge gehabt. Nun ist Flüchtlingslager allem dieses aufgeschwemmte dass auf deinem Konto zu wenig wie das auszuhalten ist. Sowas gratujetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon scherweise viele Mitarbeiter wäre Gesicht eines Putin, das Euroeinmal einlaufen. Lothar einemStimmung echten lierten, kamSpäth, aber keine aus. Sie Wladimir tut mir so leid, weil sie sich war Fritz Grillitsch knapp einem sich eingräbt. Ich weiß, es mag ein * Politiker nie im auf. Da war die Trauerarbeit wichtifast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- christlich-sozialen wenig vorurteilhaft klingen, aber Wenn man so will, ist Hermann Traum eingefallen, so der Hubert. lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von ger. er wirkt mit seinem gestelzten Schützenhöfer, seines Zeichens aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals Gang und seinem hintergründigen Landeshauptmann, ein klassisches * nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die Grinsen da und dort doch irgendBeispiel für dieses Denken. Er feinur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen wie verschlagen. Aber für mich als erte ja bekanntlich kürzlich seinen Aber noch mehr schockieren die der Nachbarschaft gibt’s auch einisteirischen VP-Chefin gehabt, die In der Steiermark durfte Gerhard einfache Frau – das Verdächtigste 70er und lebt seit 51 Jahren von Ute und den Hubert seine dahin Draxler seinerzeit ge türkische Zuwandererfamiliender . Politik. dann allerdings im Parteivorstand geplauderten nicht ORF-Lanan ihm ist, dass er nicht zeigt, wer Er hat zwar die KaufInterviews in den ReUnd da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Grildesdirektor werden, weilSophie er für seine Partnerin, sollen es auch mannslehre absolviert, aber war gional-Postillen. Da sitzt mit mit ihrer Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. VerÖVP-Landeshauptfrau Waltraud mehrere sein, seine Familie ist. Er dann nie in seinem Beruf tätig. Karmasin die ehemalige FamilienKlasnicinzu Türkei sind, sie dort den sollte das sodiestimmen, ministerin viel rot und zu da viel versteckt sie. gereist Oder hat er weil gar keine Mag ständlich, sein, dass der Herwig, Untersuchungshaft, dassder derHubert Grillitsch sichCorona zu Klasnics stehen ausgesucht haben. schwarz war.höchste In Kärnten wurde (mehr).Bräutigam Anders kann ich es mir gar Und Ute und durch etliche Beamte under Verdiensten kaum noch äußerte. deren Tochter findet nichts ORF-Landesdirektor unter Jörg nicht vorstellen. Unvorstellbar, dassdabei, besonders kritisch wurden, aber ÖVP-Funktionäre unter Beschuss, Haider sieFamilie ja in dieser von derund FPÖ.Tag In Wien wurde er mit weil seiner oderWelt mit aufgewachseiner sie haben beobachtet, was sich da sind suspendiert für Tag sen soll ist. Die war ganz freudig aufgeer Informationsdirektor unterkriWolfFreundin, es auch ein Freund rund um den 70er so alles abspielt. kommen neue Vorwürfe über gang Deals Schüssel regt, Frühstück obwohl siesitzt ihrenund Bräutigam gar der ÖVP.ans Und sein, beim sich Der Herwig ist ihm stets gut gesinnt minelle und von Handlungen Weil und die Frieda gerade nichtdes je vorher gesehen hat. Wenn nun wurde er wiederdass steirischer die Bilder Grauens in seinem gewesen war aber, wievon die Klasnic Ute, Tageslicht, ist bewiesen, es in geredet ich dann daran denke, wie ihm niedergeHerwig er Hösele Landesdirektor unterso dem roten Staatsfernsehen ansieht. Jeder perplex, wie hat. starrköpfig offen-war ei- keiner Regierungszeit viel Korschlagen Mensch unsere würde Jüngsteaufjetzt ist, ner geworden ihrer engsten Mitarbeiter Landeshauptmann Franz nahestehende sichtlich ist, noch recht- und ruption gegeben hat wie in derVoves Ära . ihn einreden und so nicht Sorgen haberischer, Fische-Menschen Sebastian Kurz. Und Hermann dann denke ichetwas mir: Solche ist, so derals Hubert, sicher ein belese- vonWas damit zum Ausdruck kommt, durchgehen lassen. Beider keinem an und sichKein schon sind. Was dazu:der Kurz hätte das haben die Eltern jungen Türkin nerfür Mann. Wunder, dass er viel Schützenhöfer hat mir kürzlich Josef erzählt. offiziellen Auftritt zeigt sich Putin Schützenhöfer da über die CoronaZeug gehabt, ein ganz Großer zu nicht. über die Vorzüge und Nachteile der Dass Gerhard Draxler von seinem mit seiner oder seinen Liebsten. Impfung sagt – hätte die ImpfundJournalist seine Zeit was könnte noch Demokratie, das man passende Wahl- werden Job als verstehen Was völlig abnormal ist. Sogar sein pflicht schon im Vorjahr eingeführt, kommen. Wie kann ein weitblicken recht philosophiert. Doch mit einem muss und alle jene eines Besseren chinesischer „Freund“, Staatsprädannscheint wäre das Desaster Politiker, Elder er ein Problemausgebliezu haben, mit derbelehrt hat,ein diesogenannter ihn in der jeweiligen sidentDas Xi Jinping zeigt sich mit ben –, ist völlig daneben. AbgeseStatesman einen solchen Unsinn letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Phase jener politischen Gruppieseiner zählt, Frau, einer Künsthen davon, dass ja ohnehin in der Noch dazu als Landesdass bekannten der Jochen Pildnerschen Umgang. Der Hubert denkt da verzapfen? rung zugeordnet haben, die gerade lerin inSteinburg China. Und die Chinesen Steiermark weit mehr als 70 Prozent hauptmann, dessen Aussagen , Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dort an der Macht war oder ist. vertrauen ihmIndustrie, daher noch einmal geimpft Unterschiedlichste gen sind: der Energie Steiermark gewaltig ja für die Öffentlichkeit gedacht schen nach Wien gehen mehr. Aber bei Wladimir Putin ist Experten führen Studien an, welcheund sind. Er legt einfach seine Scheusoll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann das nicht der Fall. Weil er keine die leider zu geringe Wirksamkeitsdustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spiel- klappen, offensichtlich aufgrund Familie hat, führt er sich auf wie ein dauer der Impfung als DIE Achilles- seines Alters, nicht mehr ab. Oder vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Christoph Biro, Chefredakteur der Barbar. sehne für das Corona-Geschehen ist es die Seelenverwandtschaft zu meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Steirerkrone, zeigt immer wieder, so * verantwortlich machen und nicht Kurz, die da durch schimmert. Wie dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, habe ich der Ute bei der letzten TaAber zurück in unseren Froschteich die umstrittene Impfpflicht. Völlig er hat Sebastian Kurz nur von der dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- rock-Runde beim Diskutieren am Steiermark und meinem Allerliebs- daneben Schützenhöfers Haltung, Politik gelernt, hat sich nirgendwo ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und Nebentisch zugehört, dass er von ten. So Unrecht hat er nicht, wenn der sich als Mensch bezeichnet und im Berufsleben bewähren müssen, dem Wiener Parkett. In der steirischließt sich dem Kreis jener an, die hatder Steiermark noch immer wirklich er unserem Nachwuchs immer der nach der christlichen Soziallehnie sein eigenes Geld erarbeischen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren wenig weiß. Erdrauf kommt auszu Wien und wieder ins Gewissen redet, dass die re lebt – jeden Sonntag die Kirche ten müssen, um stolz sein. waren die Funktionäre arg geüberlegen. Schon pikant. Oder perist ein Bürgerlicher im alten Sinn sicherste Arbeitsstelle die ist, wo du besucht. Zu Kindergärtnerinnen, Auch Schützenhöfer hat sich nie alseinem sie nun lesen vers.nicht Oder auch lassen zum Schmunzeln. dessolchen Wortes, Herausforderung tut sich schwer mit neudeinenschockt, Sessel in Büro desmussten, die sich impfen wollen: einer dass derGemeinde, Grillitsch sich Hösele sich in den Medien außerhalb en Entwicklungen. Daher gefallen Landes, einer einervon einer Ich kann sie äußerte verfassungsrechtlich der Politik gestellt, weil Stunde auf die andere total aus der Sinne wie: „Irgendwann ihm von auchAnfang Typen,andie ihm politischen Partei oder in einer nichtim raus schmeißen. Aber es istwerden es ihm dort be-schmeiPolitik Körperschaft zurückzieht. Es waren auch die Regierungsparteien von uns haglich, cheln bequem und ihn als einen der Großen politiknahen stehen gegenüber der anderen Mehrheit und gut bezahlt fürspricht ihn dieer Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber ein er selbst hat nicht gut nieund Wichtigen im Lande darstellen. hast. Da natürlich aus der Bevölkerung schäbiges in den Sinn gekommen ist, es er Erfahrung. in Graz bekanntlich wegen Herzzugehört die Dinge MitinOswin Kois verlasse der eigener Wo du während Verhalten. Anund anderer Stelle:richtig Impf-ana- auch der Privatwirtschaft zu vielproblemen ins Krankenhaus muslysiert, alsTrittbrettfahrer er im Regierungsbüro leicht kompetenteste der Arbeitszeit ungestört privat unwillige sind und in versuchen. Während derManager Großteil die ste. Alle, mitauch denen Frieda über der Grazer Burg dieFlüchtlingsFäden gezogen dergroße Bühne,sagt, streut Biro dem Nochtelefonieren oder diedie ZeiSchmarotzer. Und zum Menschen „ich möchte gesprochen hat, waren hat.Für Denn sonst wäre die LandtagsEnergie-Steiermark-Chef Rosen. tungenGrillitsch lesen kannst. Nicht immer thema: einen, der schlafen und Schlossermeister, Sportler, Technibrüllend der Job, essenwahl kann, also für ein Waltraud Dach über Klasnic ker,Das Maschinenbauer fastaufregend traurig, weil der beObersteirer 2005 zeugt schon oder von sonstwas wirklicher

auch in den anderen Parteien viele 26

nicht zu einem Desaster geworden,

Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

werden“ – von Schützenhöfer hat man sowas nie gehört, wundert sich die Uteinnicht EngstirKois der über einst dessen skandalgebeutelnigkeit. ten Estag gelungen sei, so der Herr * Biro, suche seinesgleichen. Wer Und daher macht er auch jetztE vor denke angesichts des Grünen heuseinem aus der Politik te nochAbschied an die schmutzigen Schlagnoch immer so ein Geheimnis zeilen von früher? Und die Estag sei daraus. Der Hubert meint, er Millioredet auch profitabel. Zweistellige herum, obwohl ja die Welt nicht nenbeträge dürfe das Land Jahr für anders wird oderund in München ein Jahr kassieren, dass der steiriFahrrad umfällt, wenn er sagt: „Ich sche Stromriese keinen Atomstrom gehe dann und dann in Pension.“ ins Netz einspeist, stehe ebenfalls Er tut so, als ob er für so viele auf der Kois’schen Erfolgsliste, Menschen verantwortlich wäre, die schreibt Biro in der Steirerkrone. Steiermark ohne ihn (siehe Kurz) Letzteres stimme in keinem Fall, schwer leide, so die Ute. Er nimmt hört die Ute aus der Energie-Steiersich persönlich zu wichtig und lebt mark-Zentrale vonDie jemandem, nach der Tatsache: Partei ist der mit Stromhandel zu tun hat. Wie alles, ohne sie wäre ich nichts. schon seinerzeit ein Fred Sino geht es ihm watz glaubte. Dabei nur um sich, so der Herwig. Hinzu Warum gehe überhaupt komme, dass Kois er sich wirklich per auf 31. die März, trauert Biro. muss, Franzbanale Voves eigenen Füße stellen könnteerledigen ihm da sicher die passende Dinge – angefangen vom Antwort geben,bis rätzum die Ute dem SteiZeitungholen Autofahren. rerkrone-Chefredakteur. Im ÜbriDa sind seine fleißig dienenden gen habe dieser Oswin Kois HandMitarbeiter bereitgestanden. Und die hat er nicht aus derCharakterzug, eigenen schlagqualität – ein Tasche bezahlen immer müssen.seltener zu der heutzutage * Biro-Lob kein finden ist, will das Also für den Herwig und auch Ende nehmen. Er meint damitfür aber die Ute, die einen Josef Krainer, hoffentlich nicht den Sack voller einen Hans Koren noch erlebt und Energie-Steiermark-Inserate haben, ist Schützenhöfer nie in ihre die zigtausenden Euro dafür, welche Fußstapfen getreten. Das zeigt sich, die Krone im Laufe der letzten zweikommt Herwig wieder auf die einhalbderJahre einsackeln konnte, letzten Wochen zurück, auch in seiätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so ner Biografie. Liest man über sein die Ute, vielleicht hat der Nachfolpolitisches Wirken und die Ideen ger von Kois eine ähnlich lockere nach, dann sieht das leider nach Hand beim Geldausgeben, wenn’s einer dünnen Suppe aus. Selbst die darum geht, vor allem für sich als großartige Fusion der steirischen Person guten Wind zu machen. Gemeinden von 549 auf 286 Denn viel will der Tarock-Runde erfolgte noch in Kooperation unter nicht einfallen, als die Ute danach der Führung von Landeshauptmann fragt, was dem Kois so alles gelunFranz Voves. Wo bleiben die Angen sei. dannKrainer Begriffehatte, wie sätze, wieDa siefielen ein Josef Murkraftwerk und Photovoltaik-Anso der Herwig. Ein zugegeben lage auf der Firmenzentrale.und Doch exzellenter Eröffnungsredner diese Projekte schon im Umgang mitsollen der Welt wiedie einVorgänger auf Schiene gebracht haben. umsichtiger Geistlicher. Das reicht für die Erinnerung an einen „Elder Bis zum nächsten Statesman“ nicht. Mal, Für mich einfache Frau schon sehr harte Kritik an unseren freundlichen Landeshauptmann.

Eure Lilly

Das wär’s eigentlich schon, Eure Lilly März 2022 21 KLIPP November 2011


WOHNEN

Leistbares Wohnen – Die große Heraus E

s gibt einen Bau-Boom in Graz. Sich in seinem Zuhause, den eigenen vier Wänden, seiner Wohnumgebung wohl fühlen – das gehört zu den wichtigsten Wünschen jedes Menschen, jeder Familie, in jeder Partnerschaft. Sich diesen Wunsch zu erfüllen, hängt natürlich vom jeweiligen Geldbörsel ab, sprich, dem monatlichen Einkommen und den Euros, die man dafür zur Verfügung hat.

markt neben Wien als zweites wichtiges Investment-Ziel in Österreich. Die Dynamik der Wohnbauvorhaben beweisen die in den Himmel ragenden Baukräne – vor allem im Grazer Westen, in den neuen Stadtvierteln Reininghaus und in der Smart City. Dort wachsen beachtliche Wohnanlagen in die Höhe. Leistbares Wohnen bleibt dabei die große Herausforderung für die Menschen.

Daher steht das Grundbedürfnis der Wohnversorgung der Bürger ganz oben auf der Agenda einer vorausschauenden Politik. In Österreich und damit auch in der Steiermark ist die vor allem Wohnbaugenossenschaften, Gemeinden, aber auch privaten Bauträgern übertragen. Tausende sind permanent auf der Suche, wollen sich örtlich verändern oder ihre Wohnsituation verbessern.

Land federt Mietsprünge im Sozialwohnbau ab

Bei den Bauträgern etabliert sich der Grazer Wohnungsimmobilien-

Im sozialen Wohnbau drohten durch die Rückzahlung von Zuschüssen Mietsprünge nach oben. Die Berechnungen für die Zuschüsse basierten auf noch höherem Zinsniveau. Auf Antrag von Wohnbaulandesrat Hans Seitinger und in Abstimmung mit Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang hat die Landesregierung daher bereits im November 2021 die

Informationen und Vormerkungen:

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Die ENW errichtet das begrünte Leuchtturmprojekt der Reininghaus Gründe mit 138 freifinanzierten Miet- und Eigentumswohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen. www.green-tower.at

22 März 2022

Ein Projekt der

Abmilderung von Mietsprüngen im Sozialwohnbau, durch die Einräumung der Möglichkeit zur Rückzahlungsstreckung, beschlossen. „Mit diesem Beschluss ist es uns gelungen, exorbitante Mieterhöhungen abzuwenden und damit für die betroffenen Mieterinnen und Mieter leistbares Wohnen zu sichern“, erklären Wohnbaulandesrat Hans Seitinger und Finanzreferent LH-Stv. Anton Lang. Der Rückzahlungsrahmen kann somit für alle ab 1997 geförderten Geschossbaumietwohnungen von circa 13 Jahre auf 20 beziehungsweise in Einzelfällen auf 29 Jahre gestreckt werden. Ohne diese Rückzahlungsstreckung könnten sich viele Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen nicht mehr leisten. Bei Neubauten ist sichergestellt, dass es zu keinen derartigen Mietensprüngen mehr kommen kann, weil bereits 2014 auf Antrag von Wohnbaulandesrat Hans Seitinger das Wohnbauförderungsgesetz geändert wurde.

Warum und für wen würde es Mietsprünge geben? Bei der „alten“ Geschossbauförderung kommt es nach dem Förderzeitraum, bei Mietwohnungen also nach 25 Jahren, zur Rückzahlung der Annuitätenzuschüsse, womit in der Regel ein großer Mietsprung verbunden ist. Ein wesentlicher Grund für die großen Sprünge ist die seit der Fördervergabe massiv veränderte Zinslage. Heute sind die Zinsen viel niedriger, der Annuitätenzuschuss floss aber auf Basis der zur Errichtungszeit hohen Zinsen. Betroffen wären Mieterinnen und Mieter in bis zu 25.000 Wohneinheiten, die ab 1997 durch die Gewährung von rückzahlbaren Annuitätenzuschüssen gefördert wurden. Beantragt werden kann die Streckung von den Fördernehmern, also den gemeinnützigen Bauvereinigungen oder Gemeinden. Für den Förderungszeitraum 1993 bis 1996 wurde bereits im Jahr 2018 die Möglichkeit zur Streckung des Rückzahlungsrahmens eingeräumt. Diese Möglichkeit wurde bei rund einem Viertel der in Frage kommenden Mietwohnungen in Anspruch genommen. Im Schnitt kam es dabei zu einer Reduktion der halbjährigen Rückzahlungsrate um circa 40 Prozent.

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger (ÖVP) nennt ein Beispiel, wie sich die Mietsprünge auswirken könnten: „Ohne die Neuregelung hätte die Miete (Hauptmietzins netto inklusive Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag) einer 75m²-Wohnung ab heuer 567 Euro betragen. Durch die nun mögliche Rückzahlungsstreckung auf 20 Jahre beträgt die Miete 355 Euro.“

Höheres Sanierungsbudget für mehr Klimaschutz und weniger Bodenverbrauch Die Wohnbauförderungen des Landes Steiermark erfüllen vielfältige Aufgaben. So kann mit der Sanierungsförderung nicht nur leistbarer Wohnraum geschaffen, sondern auch Ortskerne belebt sowie der Energie- und Bodenverbrauch gesenkt werden. „Die Sanierungsförderung hat enorm viele positive Aspekte für Klima und Gesellschaft. Durch Umschichtungen vom Neubau stellen wir im Budget für das nächste Jahr zusätzlich 10 Millionen Euro für Sanierungen zur Verfügung“, so ÖVP-Wohnbaulandesrat Hans Seitinger und SPÖ-Klubob-


WOHNEN

sforderung

mann Hannes Schwarz.

Weniger Neubau, mehr Sanierung Auch wenn in der Steiermark bereits viele Aktivitäten gesetzt wurden und das Land bundesweit zu den Vorreitern zählt, ist der Gebäudesektor nach wie vor einer der größten Treibhausgas-Verursacher. Durch thermische Sanierungen können der Energiebedarf und somit auch die Emissionen enorm verringert werden. Darüber hinaus kann durch Sanierungsmaßnahmen – dazu zählen etwa auch Dachbodenausbauten – ohne zusätzlicher Bodenversiegelung neuer Wohnraum geschaffen werden. „Mit dem Vorrang für Sanierungen schützen wir unsere wertvollen Böden und das Klima. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren aber auch von niedrigeren Heizkosten“, fasst Wohnbaulandesrat Hans Seitinger zusammen. „Wer saniert, recycelt Wohnraum. Indem wir die Sanierungsförderung aufstocken, schaffen wir modernen Wohnraum ohne dafür zusätzliche Flächen in

Anspruch zu nehmen. Das ist nachhaltig, entlastet unser Klima – und die Geldbörsen der Steirerinnen und Steirer“, ergänzt KO Hannes Schwarz.

Eigentum fördern Ebenso im Fokus der Landesregierung steht das Ziel, die Schaffung von Wohnungseigentum für den persönlichen Wohnbedarf zu unterstützen. Neben der Forcierung von Eigentumswohnungen im Geschossbau trägt das Wohnbauressort mit der Sanierungsförderung auch den geänderten Rahmenbedingungen Rechnung. Insbesondere durch steigende Grundstückspreise und den gesellschaftlichen Wandel entscheiden sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger beim Eigenheim für den Kauf bereits bestehender Immobilien, die saniert werden. Durch die Maßnahmen des Landes bleibt Wohnen trotz aller Umstände, die aktuell auftreten sind, dennoch für Familien leistbar in Graz.

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Metronom Theater Oberhausen

„Wir haben Großes vor“ Trotz Corona: FamilienAG Sattler gut gerüstet für 150-Jahr-Jubiläum

T

Biogasanlage Atotonilco in Mexiko

Heute ist die familiengeführte Aktiengesellschaft einer der großen Spezial-Textilien-Hersteller in Europa, mit Tochtergesellschaften in den USA, der Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich. 650 Mitarbeiter stehen weltweit auf der Payroll. Sichtbar für den Mann auf der Straße ist Sattler auch indirekt jetzt in der Corona-Krise und Pandemie. Zelte und Hallen für Impfoder Teststraßen kommen von dort.

radition in einer erfolgreichen „Industriellen-Familie“ bringt für nachfolMehr als 20 Millionen gende Generationen Euro sollen in den genügend Herauskommenden Jahren forderungen mit sich, investiert werden. um Wohlstand und „Wir haben Großes Vermögen zumindest vor. Es ist Zeit für abzusichern. Jede neue Maschinen strebt ihren entund Anlagen.“ Nach sprechenden Platz in knapp drei Jahrzehnder Familienchronik ten des stetigen Moan. So ist es auch dernisierens des Maim Hause Tessmarschinenparks – dieser Alexander Tessmar-Pfohl Pfohl, dem heutigen war beim EU-Beitritt Mehrheitseigentümer gekauft worden – sei der Sattler AG mit Hauptsitz in Graz dieser nun auszutauschen. – Alexander Tessmar-Pfohl, 1973 geboren. Lang, lang ist‘s her Begonnen hat alles in der Breitenau bei Mixnitz, wie im bereits 1878 erschienen „Topografisch Statistischen Lexikon von Steiermark“ unter dem Stichwort Breitenau zu lesen ist. Da heißt es unter anderem: „… Hier befindet sich auch ein Armeninstitut von 12 Pfündnern, 1 Chirurg, ferner der Sensenhammer des J. Schaffer und die Marienhütte, derzeit ohne Betrieb. Nächst dem untern Dorfe befindet sich eine dem Gewerken Schaffer gehörige Ziegelbrennerei mit vorzüglichem Fabrikat.“ Und weiters über den Breitenauer Bach: „Während seines Laufes treibt er acht Mühlen, drei Sägen, eine Stanze, eine Dreschma-

schine und zwei Hammerwerke an. In trockenen Jahren verliert er sich eine kurze Strecke im Sande.“ Die TessmarPfohls sind die Nachkommen des Gründers. Alexander Tessmar-Pfohls Vater Werner verstarb 2015 unerwartet im Alter von 70 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter zählte er zu den führenden Firmenlenkern in der Steiermark. Er war auch viele Jahre Präsident der Industriellenvereinigung in der Steiermark und daher maßgeblich an der Umsetzung der Cluster-Vision (z.B. Autocluster, Holzcluster) beteiligt. Nach seinem Tod wechselte Sohn Alexander, damals bereits im DreierVorstand des Unternehmens, in den Aufsichtsrat. Bis zum Frühjahr 2021 führte der Manager Herbert Pfeilstecher – er war 27 Jahre im Unternehmen tätig – mit seiner Kollegin Lisbeth Wilding die Sattler AG von einem Rekordergebnis zum nächsten. Für das Jahr 2020 steht ein Umsatz von 116 Millionen Euro zu Buche. Das Ergebnisplus stieg von 4,3 auf 6,2 Millionen Euro. Bei Sattler ist von Corona nichts zu spüren. Sehr wohl aber die Bedrohung durch Cyberkriminalität. Im Juli 2021 legte ein Hackerangriff das Unternehmen lahm und es kam zu einem tagelangen Ausfall der Produktion. Der Angriff verursachte massive Störungen innerhalb der IT-Infrastruktur. „Weil man auf ein solches Szenario vorbereitet war, konnte sofort eine Taskforce eingerichtet werden“, so Alexander Tessmar-Pfohl. Die Daten

Fakten Sattler AG

und Mailsysteme von Kunden und Geschäftspartnern waren aber so gut geschützt, dass es zu keinem Datenleck kam. Neben der Investitionsseite gibt es aber am Rohstoffsektor schon die nächste Herausforderung: „Die Preissteigerungen sind so massiv, dass wir sie nun auch an unsere Kunden weitergeben müssen. Wir haben nun sogar Monatspreise. Das hatten wir noch nie.“ Derzeit hat die Sattler AG „gewaltige Schwierigkeiten“, an Rohstoffe zu kommen. Lieferanten lassen aus und stellen nur geringe Mengen zur Verfügung. Dennoch sei man mit einem blauen Auge davongekommen, heißt es bei Sattler. Denn im Vorjahr, als viele Unternehmen ihre Lager leerten, habe die Sattler AG ihre Vorräte aufgestockt. „Wir konnten daher sofort liefern“, so Alexander Tessmar-Pfohl. „Doppelt wichtig, weil die Corona-Reiseverbote eines auslösten: Homeund Garden-Produkte waren und sind stark gefragt. Statt Urlaube leisteten sich die Konsumenten neue Gartenmöbel und Markisen. Besonders auch in den USA waren es noch mehr wetterfeste Stoffe für Bootsdecken und Gartenmöbel“, so Tessmar-Pfohl. Für die Amerikaner ist der Garten so etwas wie das zweite Wohnzimmer. Dort können sie bequem und aus sicherer Entfernung Konflikte auf der Welt und in Europa verfolgen.

Tochtergesellschaften:

Deutschland, Italien, Frankreich, USA, Schweiz

Beschäftigte:

650 weltweit, davon 470 in Gössendorf bei Graz

Weberei:

Rudersdorf in Burgenland

Projekte mit Textil-Architektur: Veltins-Arena in Gelsenkirchen, Salzburger Bahnhof, Formel 1-Tribünen in Istanbul, Fußballstadion in Manaus in Brasilien, Biogasspeicher in Mexiko Produktion: Fotos: Sattler AG

„Der Aufsichtsratsvorsitz ist kein Fulltime-Job“, erklärt Alexander Tessmar-Pfohl. Es galt Dinge nach dem Tod seines Vaters zu regeln. Und: „Ich sehe halt meine Funktion in der Leitung des Unternehmens. Dort kann ich wirklich gestalten.“ Die Latte für Alexander TessmarPfohl liegt aber sehr hoch, der am 28. April des Vorjahres von Herbert Pfeilstecher den Vorsitz im ZweierVorstand übernommen hat. Dieser ging in Pension. Natürlich im guten Einvernehmen, aber doch überraschend. Für Außenstehende. Im abgelaufenen Jahr 2021 konnte Sattler eine zweistellige Wachstumsrate schaffen.

Bahnhof Salzburg

rund 20 Millionen m2 Gewebe (Markisen, Stoffe für Gartenmöbel), größter Teil in Fernost


HINTERGRUND

Todsünde: Rauchen im Bett A

m 9. Dezember 2021, wenige Tage vor ihrem 78. Geburtstag, kam die bekannte Kammerschauspielerin Gertraud Jesserer in Wien bei einem Wohnungsbrand ums Leben. Bereits knapp drei Wochen vorher traf den bekannten deutschen Rock’n’Roll-Musiker Ted Herold, der als „deutscher Elvis Presley“ in die Musikgeschichte eingegangen ist, ein ähnliches Schicksal. Zwei Todesfälle von Prominenten, welche erneut die Forderung nach einer lückenlosen Ausrüstung unserer Wohnbauten mit Rauchwarnmeldern in den Vordergrund rückt. Was steckt dahinter?

Der Feuertod Vielfach wird vom tragischen Feuertod eines Menschen berichtet, wie in den beiden zitierten Fällen. Nun ist es in der Regel kein Ableben durch Flammeneinwirkung, sondern ein Erstickungstod durch das Einatmen giftiger Brandgase. Bei Bränden sind es also in erster Linie die Nebenprodukte des Feuers, die tödlich auf den Menschen wirken. Die Gifte in den heißen Brandgasen sind fast immer die Todesursache, bevor die Flammen überhaupt wirksam werden können. Wie internationale Brandstatistiken zeigen, sterben mindestens 80 Prozent der

Verunfallten an den giftigen Rauchgasen, welche sich vor allem bei Wohnungsbränden blitzschnell in alle Räume ausbreiten können.

Lebensrettende Warnfunktion Eines ist in diesem Zusammenhang klar: Rauchwarnmelder (RWM) können in diesem Fall zu Lebensrettern werden. Der laute Alarm warnt bereits beim Entstehungsstadium des Brandes vor der drohenden Erstickungsgefahr. Dadurch werden erst eine rasche Flucht und die frühzeitige Bekämpfung des Brandes möglich. Diese Warnfunktion ist vor allem in der Nacht von großer Bedeutung, da im Schlaf der Geruchssinn des Menschen weitgehend ausgeschaltet ist.

Tod in der Ewigen Stadt

Einen ähnlichen Rauchgastod erlitt auch die bekannte österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, die im Jahr 1973 in einem Appartement in Rom, der Ewigen Stadt, ums Leben kam. Auslöser war eine brennende Zigarette, welche die unter Drogen stehende Dichterin im Bett rauchte. Von Bachmann stammte auch das kluge Zitat „Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler!“. Letzten Endes ist sie aber selbst das Opfer dieser von ihr nicht beachteten Lebensweisheit geworden!

Fazit

Ein denkwürdiger Brand In der Grazer Altstadt kam vor einigen Jahren ein passionierter Kettenraucher ums Leben. Dieser war auch dem Alkohol nicht abgeneigt. Insgesamt kam es sieben Mal zu Bränden. Jedes Mal wurde er von seinem Schäferhund durch lautes Bellen gerettet. Beim achten Mal schlief auch der Vierbeiner und kam mit seinem Herrchen ums Leben.

Die Frage ist nur: Wann wird vom Gesetzgeber endlich, so wie bereits in Kärnten, auch in allen anderen Bundesländern bei Altbauten die Pflicht zur Anschaffung von Rauchwarnmeldern eingeführt? Denn dadurch hätte der Tod von Gertraud Jesserer (und vermutlich von einem Dutzend weiterer Menschen) im Jahre 2021 in Österreich mit Sicherheit verhindert werden können!

Vorzeige-Beispiel Die weststeirische Marktgemeinde Mooskirchen geht mit bestem Beispiel voran und investiert umfassend in den vorbeugenden Brandschutz. Neben Initiativen mit Gratis-Rauchwarnmeldern für alle Gemeindebürger wurden das Gemeindeamt, der Kindergarten und die Gebäude der Feuerwehr mit vernetzten Rauchwarnmelder-Lösungen ausgestattet. Engelbert Huber, der Bürgermeister von Mooskirchen, war selbst lange Zeit Bereichsfeuerwehrkommandant. Daher liegt ihm der vorbeugende Brandschutz ganz besonders am Herzen: „Ich habe immer wieder erleben müssen, welche tragischen Folgen ein Brand verursachen kann, wie Menschen im Brandrauch ersticken mussten. Dabei könnte das mit geringem Aufwand verhindert werden.“ Als Bürgermeister und somit Vertreter der Baubehörde hat er schon vor 15 Jahren damit begonnen, jedem Gemeindebürger, der eine Benützungsbewilligung erhalten hat, drei Rauchwarnmelder inklusive Montage zu schenken – als Startschuss für die Sicherheit seiner Bürger. Seither gibt es regelmäßig Aktionen mit GratisRauchwarnmeldern und Info-Veranstaltungen zum Thema Zivilschutz. Quelle: „Blaulicht“, Jänner 2022

März 2022 25


ECHO

Foto: Heimo Ruschitz

an ist als Grazer Autofahrer verwundert. Erst jüngst hat man wieder gehört, dass in der Triesterstraße ein Raser mit knapp 130 km/h nur schwer verfolgt und dann gestellt werden konnte. Seit Jahren ist die Triesterstraße als Rennstrecke für unverbesserliche, leider meist junge Verkehrsrowdys berüchtigt. Man kann sie täglich erleben, wie sie sich mit ihren Audis, BMW spurwechselnd zum Überholen ansetzen, andere gefährden. Besonders in den Nachmittags- und Abendstunden. Bis jetzt hat es die Stadt versäumt, auf dem Abschnitt zwischen GrazNord und Puntigam entsprechend viele Radargeräte zu platzieren. Die würden von einen auf den anderen Tag die Situation entspannen. Was helfen die sporadischen, mobilen Radarmessungen durch die Polizei? Kaum etwas. Und am Geld kann es ja nicht liegen. Offensichtlich aber am Willen der Grazer Verantwortlichen, den Verkehr auf der Triesterstraße sicherer zu machen.

I

m Rahmen der Festivaleröffnung am 5. April vergibt die Diagonale’22 bereits zum fünfzehnten Mal den Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Branko Samarovski. Der Theater-, Film- und Fernsehschauspieler wird den Preis – ein Kunstobjekt von Constantin

kurz noti e rt :

• Der hohe Wert von 16.464 dem AMS

gemeldeten offenen Stellen dokumentiert den anhaltend enormen Personalbedarf der heimischen Wirtschaft. Mehr als 3.000 offene Lehrstellen sind derzeit beim AMS Steiermark gemeldet. • Mit Stand 1.1.2021 verzeichnet die Steiermark mit 1.247.077 Einwohnerinnen und Einwohnern den Höchstwert beim Bevölkerungsstand. Den größten regionalen Bevölkerungsanstieg verzeichnete der Großraum Graz, insbesondere der Bezirk Graz-Umgebung. 26 März 2022

Foto: Lisi Lehner

Großer Diagonale-Schauspielpreis’22 an Branko Samarovski

Güterterminal GrazWerndorf wird MegaDrehscheibe L

and Steiermark und Cargo-Center Graz (CCG) übernehmen zu je 50 Prozent die Anteile der ÖBB-Tochter Güterterminal Werndorf Projektgesellschaft GmbH (GWP). Kürzlich wurde der Vertrag dafür unterzeichnet – ein Meilenstein im Rahmen der Erfolgsgeschichte. Damit wird der weitere Ausbau des für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Steiermark essentiellen Güterterminals gesichert. Für die nicht zuletzt durch die neue Koralmbahn enorm wachsenden Kapazitätsanforderungen ist man so bestens gerüstet. Der Güterterminal Graz-Werndorf ist daher zur Schnittstelle geworden – zwischen Schienengüterfernverkehr und Straßengüterverkehr. Die Steiermärkischen Landesbahnen (StLB) betreiben im Rahmen einer kommerziellen Vereinbarung mit der CCG den Eisenbahnbetrieb und die Instandhaltung der Eisenbahnanlagen im Terminal.

Luser – in Graz persönlich entgegennehmen. Die Schauspieljury streicht besonders jene Qualität Samarovskis hervor, aus vermeintlich kleinen Rollen ganz Großes zu machen: „Branko Samarovski arbeitet sich als scheinbarer Außenseiter unaufdringlich in den Mittelpunkt eines Werkes, egal wie groß (oder klein) seine Rolle ist und bildet dadurch eine Klammer, die ein Werk erst zur vollen Geltung bringt. Manch großer Regiegeist erlag dankend Samarovskis schauspielerischer Intelligenz und verwarf sein vorgefertigtes Konzept … ein Meister mit Charme, Klugheit und Mut.“

• Die steirischen Exporte haben sich 2021

urz nach 22 Uhr wurden die Rettungssanitäter Andreas Sieder und sein Kollege Nikolas Zwitter zum Südportal des Gleinalmtunnels alarmiert. „Wir sind von der Rettungsleitstelle angerufen worden und zum Tunnel gefahren – beim Stichwort Geburt fährst natürlich schnell und unter Anspannung, weil du die Situation vor Ort nicht kennst“, so Sieder gegenüber der „Kleinen Zeitung“. „Als wir eintrafen, war die Geburt schon voll im Gange, das Kind bereits da.“ Eigentlich sollte die Fahrt der frisch gebackenen Eltern in die Privatklinik Ragnitz führen. Doch der kleine Adrian hatte es eilig. Also fuhren sie kurz nach dem Tunnelausgang auf der A9 rechts ran, da die Geburt eingesetzt hatte. Mutter und Kind waren nach der Geburt wohlauf und wurden von den Sanitätern in die Privatklinik Ragnitz gebracht. Der gerufene Rettungshubschrauber wurde nicht benötigt. Dennoch wurde zur Sicherheit der Tunnel für 15 Minuten gesperrt, damit dieser hätte landen können. Andreas Sieder: „Ich bin erleichtert, dass alles gut gelaufen ist und es der Familie gut geht.“

Live Congress Leoben eröffnet

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as Motto des kürzlich eröffneten Live Congress Leoben „Event | Business | Culture“ macht deutlich: Das 10 Mio. Euro Bauprojekt mit 1700 m2 Veranstaltungsfläche sowie Meetingräumen, großzügigen Freiflächen sowie einer 200 m2 großen Bühne inmitten der Stadt Leoben, verspricht Vielfältigkeit für Indoor-, Outdoor- sowie Livestream-Erlebnisse. Letzteres erfolgt über den VR-Dome: Mittels VR-Brille lassen sich Städte-, Fernund Abenteuerreisen, Events oder Messebesuche virtuell und dennoch höchst real

nach den coronabedingten massiven Einbrüchen 2020 deutlich erholt. Die steirischen Warenexporte steigen gegenüber den ersten sechs Monaten 2020 um 23,9 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. • Die Domäne Müller Gutsverwaltung und die E. u. M. Müller sind insolvent. 20 Dienstnehmer und 203 Gläubiger sind betroffen, so die Kreditschutzverbände. Die Überschuldung beträgt insgesamt knapp 2,5 Mio. Euro. Die Passiva belaufen sich zusammen auf gut 3,8 Mio. Euro. Als Ursache wird auch das bisherige Ausbleiben der COFAG-Unterstützungsleistungen genannt. Die Fortführung ist unklar.

Foto: Freisinger

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Foto: Cargo Center Graz

Rennstrecke Triesterstraße: Politiker tun nichts dagegen

Erfreulicher Grund für Gleinalmtunnel-Sperre

Bgm. Kurt Wallner, LH-Stv. Anton Lang, GF Gerhard Samberger (v.l.)

erleben. „Der Live Congress Leoben mit dem modernst ausgestatteten Congress Saal ist ein generationenübergreifendes Projekt, das gegenwärtige Standards bestmöglich erfüllen, aber auch zukünftige Entwicklungen zulassen soll“, so Bürgermeister Kurt Wallner.

Kia EV6: Europäisches „Car of the Year 2022“

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it dem Kia EV6 trägt erstmals ein koreanisches Fahrzeug den Titel. Jason Jeong, Präsident von Kia Europe: „Der EV6 wurde von Anfang an so konzipiert, dass Elektromobilität Spaß macht und dass sie bequem und zugänglich ist, indem sie eine beeindruckende Reichweite, ultraschnelles Laden, einen geräumigen Hightech-Innenraum und ein wirklich bereicherndes Fahrerlebnis kombiniert.“ Der EV6 ist das erste reine E-Auto von Kia, das auf der „Electric-Global Modular Platform“ des Unternehmens basiert. Dank dieser Basis verfügt der EV6 über einen der großzügigsten Innenräume in seiner Klasse, eine beeindruckende Reichweite von bis zu 528 km und die 800-Volt-Schnellladetechnologie, die es ermöglicht, das Fahrzeug in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufzuladen.


GESUNDHEIT

Der viele Zucker in den Lebensmitteln ist Gift

Und wie gelingt der Umstieg am besten: mit Ballaststoffen kann man dagegen steuern

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er bisher gern Weiß- oder Mischbrot gegessen hat, der sollte dies einmal durch eine Scheibe Vollkornbrot ersetzen und darauf achten, dass geschrotetes oder gemahlenes Vollkorn drinsteckt statt ganzer Körper. Dann sind die Ballaststoffe besser verträglich. Wer selbst zu Hause Brot bäckt, sollte die Körner fein mahlen oder zumindest im Mixer oder mit einem Mörser aufbrechen. Bei einem Pasta-Gericht ähnlich wie beim Umstieg auf Vollkornbrot vorgehen: Anfangs mischt man einen kleinen Teil Vollkornnudeln unter die hellen und vergrößert diesen Anteil allmählich. Die Lieblingssuppe, das Joghurt oder Dessert werden ballaststoffreicher, wenn man einen Löffel Flohsamen oder Haferkleie quasi unterschmuggelt. Und nicht nur das Müsli, sondern auch die Salate

und Hauptgerichte schmecken durchaus köstlich, wenn man sie mit fettfrei gerösteten Nüssen oder Haferflocken bestreut.

Rechnung: Mit zwei Scheiben Vollkornbrot, knapp 400 g Gemüse und 100 g Vollkornnudeln ist der Tagesbedarf an Ballaststoffen erreicht.

Das Wieviel ist immer die große Frage. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 30 Gramm Ballaststoffe am Tag. Zwei Drittel der Österreicher essen weit weniger. Dabei lebt man mit ballaststoffreicher Ernährung gesünder.

Die Hauptquellen für Ballaststoffe sind also Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, -Nudeln, -Reis und Flocken aus Hafer oder Dinkel. Auch die Kleie ist ein guter Lieferant, besteht sie doch vor allem aus der Schale und dem Keimling des Getreidekorns. Viele Ballaststoffe stecken außerdem in Sprossen, Keimen, Nüssen und Hülsenfrüchten, wie Linsen sowie in Obst und Gemüse. Paprika, Rettich, Karotten, Weiß- und Rotkohl oder Fenchel bringen reichlich Ballaststoffe mit. Je knackiger das Grünzeug ist, desto höher ist der Anteil. Bei den Obstsorten schneiden wiederum die Beeren gut ab.

Doch nicht alles, was gesund ist, wird befolgt. Ballaststoffe sind nämlich häufig in Lebensmitteln enthalten, die besonders viele Vitamine und Mineralstoffe liefern. Schon bei 15 Gramm, also einem Esslöffel, Leinsamen im Müsli ist man mit 6 Gramm Ballaststoffen dabei, bei 50 Gramm Haferflocken sind es 5 Gramm und eine Scheibe (50 g) Vollkornbrot beinhaltet 4 Gramm. Eine einfache, aber zuverlässige

Typ 2 Diabetes nimmt zu. Vor allem deshalb, weil es immer mehr

TIPPS FÜR EINEN GESUNDEN RÜCKEN

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ngesichts unseres hektischen und ungesunden Arbeitsalltags ist die weite Verbreitung von Rückenschmerzen keine Überraschung. „Der Weg von der Schmerz- zur Ursachenbekämpfung ist aber noch weit“, so Martin R. Geisler von der ApoLife-Gruppe, einer pharmazeutischen Arbeitsgemeinschaft. Anlässlich dem „Tag der Rückengesundheit“ geben die Experten Tipps, wie Sie Ihren Rücken gesund halten. Mehr Bewegung: Ein Allheilmittel gegen viele Gesundheits-Probleme ist Bewegung. Es geht nicht um Spitzensport, sondern um so einfache Dinge wie mehr gehen, weniger sitzen und Bewegung bewusst in den Alltag einbauen. Neben vielen anderen Auswirkungen wird es

auch dem Rücken gut tun. Übrigens: Bis zu 90% aller Kreuzschmerzen gehen letztlich auf Bewegungsmangel zurück. Das Arbeiten im Home Office – meist mit wenig geeigneten, nicht ergonomischen Möbeln – hat das Problem noch verstärkt. Raus aus Routine-Bewegungen: Stundenlang dieselben Bewegungsabläufe, noch dazu im Sitzen oder mit nur wenigen Muskelpartien – das ist Gift für den Rücken. Wer beruflich zu solchen Bewegungsmustern gezwungen ist, sollte statt weniger lange besser viele kurze Pausen machen, das Gewicht verlagern und möglichst oft die Position wechseln. Hochwertiges Sport-Equipment: Sport wirkt Wunder gegen Rückenprob-

leme. Dabei sollte man aber nicht sparen: Laufschuhe um 10 Euro können ein echtes Gesundheitsrisiko sein, da sie kaum die nötige Dämpfung bieten – und schon ist die Wirbelsäule unnötiger Belastung ausgesetzt, während man meint, ihr etwas Gutes zu tun. Wenn das Geld knapp ist, lieber auf eine Sportart konzentrieren und dort in hochwertige Ausstattung investieren. Schmerzen vorsichtig bekämpfen: Wenn der Rücken trotz allem doch schmerzt, ist Vorsicht geboten: Denn Schmerzen sind immer Warnsignale des

übergewichtige Menschen gibt. Das überschüssige Fett sammelt sich im Bauch und es bildet Botenund Entzündungsstoffe, die den Blutzucker und Blutdruck erhöhen. Und was läuft bei Typ 2 Diabetes im Körper schief? Ist man gesund, so produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin. Und sobald dieses die Zelle erreicht, dockt es an den sogenannten „Insulin-Rezeptor“ an der Zellwand an. Der Rezeptor öffnet für den Zucker dann das Tor zur Zelle. Und dieser gelangt damit ins Innere. Bei einer Insulin-Resistenz, also dem Typ 2 Diabetes, reagieren die Zellen nicht ausreichend auf das produzierte Insulin, sodass zu wenig Zucker in die Zellen kommt. Die Bauchspeicheldrüse produziert daher immer mehr und mehr Insulin, bis sie sozusagen erschöpft ist und der Blutzucker (Glukosespiegel) sich erhöht.

Körpers, die man genau „lesen“ sollte. Finden Sie eine Körperposition, in der die Schmerzen erträglich sind, und sorgen Sie für Ruhe und Wärme der betroffenen Region. Ein warmes Bad (ApoLifeApotheken haben die optimalen Badesalze oder natürlichen Aromaöle dafür) oder ein Saunagang kann Wunder wirken. Fühlt sich die Wärme aber eher schmerzverstärkend an, ist Wärme der falsche Weg. Dann kann die Kühlung der betroffenen Stelle helfen – aber nie direkt auf der Haut, sondern zum Beispiel mit einem Eisbeutel in einem Wolltuch. Bei stärkeren bzw. anhaltenden Schmerzen ist jedenfalls ärztlicher Rat einzuholen! März 2022 27


AUTO/MOTOR

Schräger geht‘s nicht mehr: Er „verträgt“ auch

voll besetzt 35 Grad + Neigung. Bevor er kippt, kippen die Insassen.

Steil nach unten – der Puls nach oben langen „Fast-alles-zu-Phase“ wieder verspüren, ist der Auslöser, dass wir den Motorsport-Fans noch einmal Appetit machen wollen, sich diesen Kick zu gönnen.

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s gibt angenehme Erlebnisse, die das Leben nicht verändern, deren Bilder aber praktisch für immer im Gedächtnis gespeichert bleiben. So beschrieben Kollegen einen Tag Fahrtraining mit Profi-Instrukteuren im Herbst 2020. Und dies auf einer der spektakulärsten, neuen Off- und Onroad-Strecken Europas. Diese liegt an der Airbase One im Süden von Graz. Nein, nicht wie vermutet von Red Bull. Hausherr ist dort Mercedes. Dann kam der erste Corona-Winter, gab es Lockdowns, hieß es Auf und Zu, bis Corona wieder alles sperrte. Nun steht das Re-Opening bevor. Der KLIPP-Bericht lockte tausende auf unser Online-Portal, aber auch das schweißtreibende Video zogen sich die Motorfans hinein. Und dieser Erlebnishunger, den die Menschen nach dieser

Das KLIPP-Team konnte samt Kamera-Team im G-Class Experience Center exklusiv mit unterschiedlichen G-Klasse-Modellen – bis zum 585 PS starken AMG-G – im wahrsten Sinne des Wortes „er-fahren“, was man mit dieser 40 Jahre alten Offroad-Legende alles „anstellen“ kann. Sie ist nicht aus der Spur zu werfen. Schon beim ersten Herantasten an den Grenzbereich baut sich so etwas wie ein Urvertrauen zum G auf. „Er ist fast so etwas wie ein mobiler Schutzengel.“ Sicher haben auch die über Funk gegebenen Tipps der Instruktoren dazu beigetragen. Selbst im G mitzufahren ist ihnen nicht erlaubt. Dennoch: Der Puls geht rauf, wenn auf halber Steigung die Räder durchdrehen, du fast gleichzeitig mit Bremse, Gas und Retourgang umgehen musst und es ziemlich rasch rückwärts nach unten geht. Da kommt schon leichte Panik auf. Es kostet viel Überwindung, wenn du mit Vollgas den „G-Rock“ hinauf beschleunigst und du vor dir nur noch den Himmel siehst.

Oder wenn du deinen G behutsam von einem halben Meter großen Felsbrocken, ins nächste Schlagloch fallend, steil bergab manövrierst. Da begreifst du als unwissender Führerscheinbesitzer, was Geländefahren wirklich bedeutet. Knapp 400.000 Exemplare der Offroad-Legende liefen bisher in Graz-Thondorf vom Band. Mit dem Anspruch, dass der G der beste Geländewagen der Welt ist. Seit 43 Jahren hat er seine kantige Form beibehalten – das gibt’s weltweit kein zweites Mal bei einem Auto.

Spiel mit der G-Klaviatur Sie kommen auf Einladung von Mercedes für zwei Tage nach Graz. Die oft milliardenschweren Kunden aus China, dem Orient, Russland, Amerika, Japan, USA oder wo immer sie herkommen wollen einmal den Ort erleben, wo ihr Auto entsteht. Das ist die Philosophie hinter dem neuen, spektakulären G-Class Experience Center Graz auf der Airbase One. Und sie können an der „Geburtsstätte“ ihres „Lieblingsspielzeugs“ über Fels, durch Schlamm und Wasser ausprobieren, was er wirklich kann. Dass es nicht mit dem eigenen G sein muss, macht es

Foto: zVg

Fotos: Heimo Ruschitz

Der absolute Hammer der technisch völlig neu konzipierten G-Variante (seit 2018) ist aber, dass du durch Gelände bis 35 Grad Neigungswinkel kommst. Selbst wenn das Fahrzeug voll besetzt ist. Instinktiv will man dem G „helfen“, indem man seinen Oberkörper nach oben neigt. Aber das bringt natürlich gar nichts – auch nicht, wenn man das zu viert „praktiziert“. Es gibt kein Auto auf der Welt, das nach 40 Jahren dasselbe Design aufweist. Mit den Ingenieuren des Steyr-Daimler-PuchKonzerns entwickelt, wurde das Fahrzeug bis 1999 in Österreich und anderen Ländern auch als Puch G verkauft. 2018 hat sich die Den „G-Rock“ rauf und dann wieder runter ...

Hangar auf der Airbase One: dort, wo die Legenden zu Hause sind

28 März 2022

noch einfacher, auf seiner „Klaviatur“ zu spielen. Das sind die „magischen Tasten“ für die drei Differenzialsperren im G. Sie sperren die Hinterachse und die Vorderachse. Jedes Rad KLIPP-T dreht sich gleich schnell und mit „G-prov selbst wenn nur eines Grip (Trakausgezei tion) hat, zieht sich der G fast wie von selbst aus dem ärgsten Schlammloch heraus. Auch durch 70 Zentimeter hohes Wasser bewegt er sich problemlos, ohne dass die Füße nass werden oder die Elektrik etwas abbekommt.


Ob Fels, Schotter oder lehmiger Untergrund am „G-Rock“: Der G wir dmit allem fertig!

Der „G-Rock“

AUTO & MOTOR

Mit 585 PS um die Kurve

G-Klasse praktisch neu erfunden – was das Innenleben betrifft. Alles wurde von den Ingenieuren überarbeitet, technisch auf den neuesten Stand gebracht – ohne den Charakter zu verändern. Aber einige fast unscheinbare Details Team mussten quasi als DNA erhalten bleiben: der Haltegriff am Beifaht ved“ rersitz, das Ersatzrad, die eckigen ichnet Blinker – und selbst das Schließgeräusch der Türen. Ob Fels, Schotter oder lehmiger Untergrund am „G-Rock“ – der G wird mit allem fertig. Es ist schier unglaublich. Nicht zuletzt auf dem „Iron Schöckl“, einer Metallrampe mit einer Steigung von bis zu 100 Prozent bleibt mir der Mund offen. Hinauf komme ich mir vor wie beim Losfahren auf einer Achterbahn, wenn‘s langsam steil nach oben geht. Vor einem nur der Blick in den Himmel, bevor es wieder abwärts geht. Und das alles schafft der G auch im Rückwärtsgang. Chapeau! – den Ingenieuren in Thondorf. Nach einer Stärkung im Hangar wechseln wir auf die Onroad-Piste. Ich steige in einen knallroten AMG G 63 mit sage und schreibe 585

Pferdestärken unter der Motorhaube. Füße auf Gas und Bremse, die Nadel des Drehzahlmessers nach oben kommen lassen und dann Fuß weg von der Bremse. Wow! Mir bleibt die Luft weg! Diese Beschleunigung macht fast süchtig und es fällt mir schwer, das Fahrzeug nach zahlreichen Slaloms, Brems- und Ausweichmanövern sowie eben die Beschleunigungsfahrten wieder abzustellen.

... dem Himmel immer näher

„Prüfung bestanden“, beglückwünschen uns die Instruktoren und überreichen Plaketten und Urkunden – und auch noch ein kleines „Abschiedsgeschenk“: Als Passagiere brettern wir mit Micha, einer unserer Instruktoren – natürlich angeschnallt – im Rallye-Tempo über den Wald-Parcours. Nur soviel: Um es vornehm auszudrücken – wir waren nicht unfroh, als wir aussteigen durften.

Voller Einsatz für unser Video ...

Steiler geht‘s nicht mehr: 100 Prozent bergauf

März 2022 29


MODE

„Nein. Ans Aufgeben habe ich nie gedacht.“ Selbst durch Corona und Lockdowns nicht. Die Grazerin Brigitte Stajan kreiert seit 35 Jahren ihre exklusive Mode. Und die Ideen gehen ihr nicht aus.

Brigitte Stajan in ihrem Atelier

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ie Werkstätte und der Verkaufsraum liegen etwas versteckt am Fuße des Grazer Schlossbergs. Man könnte sagen, stilgerecht an einem historischen Platz. Im ersten Stock eines jahrhundertealten Eckhauses am Schlossbergplatz in der Sackstraße 22. Beim KLIPP-Gespräch versucht sie nichts schönzureden: „Corona und die Lockdowns haben der Modebranche, aber auch uns, ganz stark zugesetzt. Es war eine schwere Zeit.“ Die Kunden sind ausgeblieben und für den Online-Verkauf

... am Fuße des Schlossbergs waren wir noch nicht vorbereitet. Auch wenn die Manufaktur von Lieferketten-Problemen nicht wirklich betroffen war. „Weil mein Mann und ich Stoffe einfach lieben und 500 lagernd haben.“ Beim KLIPP-Gespräch sind die Stajans gerade dabei, die Modelle aus ihrer umfangreichen Kollektion für

die erste Mode-Ausstellung nach Corona in Salzburg auszuwählen. Die Traditionsshow „Tracht und Country“ gibt’s noch nicht, daher präsentieren sie ihre Mode erstmals im Gusswerk, einer zu einem Ausstellungszentrum umgebauten, alten Fabrik. „Wir waren dort noch nie und wissen nicht, wie es laufen wird.“ Da der Platz dort sehr beengt ist, fällt Brigitte Stajan die Auswahl noch schwerer als sonst. Doch Corona hat ihr auch die Zeit gegeben, Neues zu entwerfen. Und einige Kunden haben bereits begeistert darauf reagiert. So lieferte sie eine kleine Kollektion ihrer Jacken nach Rom. Beim Besuch in Graz hatten die Italiener die Jacken ausgesucht. Der Versand erfolgte

kurz vor Weihnachten, weil die Boutique, in unmittelbarer Nähe eines Luxushotels gelegen, zu diesem Zeitpunkt eröffnet hätte werden sollen. Corona hat leider auch den Italienern da einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Aber jetzt wird‘s schon wieder“, zeigt sich Brigitte Stajan wie immer optimistisch. „Stajan Kunst & Mode“ feiert heuer das 35. Firmenjubiläum. „Ich habe so viel Freude und so viel positive Kunden-Erlebnisse, die mich immer wieder motivieren. Wenn ich nachdenke, wie schnell die Zeit verflogen ist, dann kommt es mir einerseits vor wie gestern. Und wenn ich überlege, wie viel mein Mann und ich gemacht haben, dann scheint es so wie vor 100 Jahren passiert zu sein.“ „Nie hätte ich mir gedacht, dass wir einmal auf solche Klassiker zurückblicken können“, ist Brigitte Stajan auf ein Highlight besonders stolz. Gekürt vom Top-Mode-Magazin „Vogue“ schaffte es ihre Anna-

Auf Seide: Motive selbst entworfen 30 März 2022

... mit Mann und Sohn


MODE

Auch für Herren wird gearbeitet

Plochl-Jacke auf den Modemessen in Düsseldorf und München zwei Mal zur „Jacke des Jahres“. Und das in einem Abstand von zehn Jahren von zwei völlig verschiedenen Experten-Teams. Brigitte Stajan hat in Graz die Ortweinschule besucht und wurde dort in dekorativer Gestaltung und Malerei ausgebildet. Mehrere Jahre arbeitete sie nach der Ausbildung für das Modehaus Brühl als ChefDekorateurin. „Das Nähen und Schnittzeichnen habe ich mir selbst beigebracht.“ Alle ihre Modelle, Kreationen, aber auch die Kollektionen werden bis zum letzten Knopf in der eigenen Werkstätte gefertigt. Von Beginn an entschied sie sich für eine unverwechselbare Linie. „Ich wollte etwas ganz Extravagantes machen, also etwas Anderes als alle anderen.“ Und das gelingt ihr mit selbst entworfenen, geschneiderten und von ihr auch handbemalten Unikaten.

Zeit genutzt, eine eigene kleine Schal-Kollektion zu kreieren. Natürlich aus dem „Material der Materialien“ – feinster Seide. Und das Echo der Kunden zeigt, dass sie da offensichtlich in eine Nische am Markt gestoßen ist. Die Tücher und Schals – „kosten so um die 200 Euro“ – eigenen sich als kleine, exklusive Geschenke. Es wird viele individuelle Motive geben. Und Stajan: „Speziell Hotels, Golfclubs, aber auch Unternehmen können die gewünschten Motive selbst bestimmen. Und das sind dann unverwechselbare Erinnerungen für die Gäste und Kunden.“

Und während Corona hat sie die

„Ich mag Stoffe einfach ...“

Schal und Smoking

Sohn Paul – bis vor drei Jahren fix im Family Business dabei – steht der Mutter noch immer mit guten Tipps und Ideen zur Seite, hat sich aber mittlerweile als Fotograf selbstständig gemacht. Er ist dort mit seinen Schwerpunkten Food und Architektur glücklich, wie die Mutter erzählt. Für die KLIPP-Reportage hat natürlich er fotografiert. Und diese sind nun auch ein zusätzlicher Anreiz für den neuen Online-Shop, initiiert von einer bewährten Mitarbeiterin. „Immer mehr Spontan-Käufer entdecken uns.“ Und wie lief der Ausflug nach Salzburg? „Da war Putins Krieg gegen die Ukraine noch kein beherrschendes Thema. Die Reaktionen waren für uns toll und erfreulich. Wir haben wirklich gut verkauft. Es gab kaum neue Kunden, aber unsere Stammkunden haben gut bestellt. In den kommenden Wochen gibt’s viel, viel Arbeit, damit wir die Bestellungen rechtzeitig bis um Ostern liefern können. Aber was gibt es Schöneres als viel Arbeit“, so Brigitte Stajan.

Young generation März 2022 31


Es hat was Meditatives Meine Premiere auf Tourenskiern – in Hintersee im Salzburger Land Von Isabella Hasewend

s schneit. Der Wind pfeift mir um die Ohren. Langsam, Schritt für Schritt stapfen wir – Tourenskier an den Füßen – nach oben. Den Blick auf die Kollegin vor mir gerichtet, konzentriere ich mich auf meine Atmung. Es hat was Meditatives. Bis auf das Knirschen des Schnees unter den Skiern ist es ganz ruhig. Auf Einladung des Fuschlsee Tourismus sind wir nach Hintersee ins Salzburger Land gefahren, gut zweieinhalb Fahrstunden von Graz. Das Motto „Skitourenerlebnis“ hat uns neugierig gemacht, zumal ich vorher noch nie auf Tourenskiern gestanden habe.

Familiäre Atmosphäre Untergebracht sind wir bei der Gastgeber-Familie Ebner im 3-Sterne-Superior-Hotel „DAS Hintersee“ – ein idyllisches 400 Seelen-Örtchen. Im Familienbetrieb leben vier Generationen unter einem Dach – Albert Ebner Junior, der Chef des Hauses, und seine Frau Petra, seine Eltern Erika und Albert, die Töchter Anna und Lisa, sowie die zwei Enkerl. Und das Dasein für die 32 März 2022

Gäste ist eben schon den Kleinsten „in die Wiege gelegt“. Denn wenn die kleine Sophia mit ihrem sonnigen Gemüt morgens durch den Frühstücksraum stapft, gewinnt sie mit ihrem Lachen die Gäste sofort für sich. Wir sitzen mit Albert Ebner jun. beim Abendessen und er erzählt uns mehr über sein Haus und das Rundherum. „Hintersee mit seinem Mikroklima ist quasi ein Schneeloch und daher auch ein Paradies für Tourengeher und Schneeschuhwanderer. Das Skigebiet selbst ist nach zweijährigem Stillstand nach einem Konkurs ja von einem neuen Betreiber übernommen worden. Und in der Saison 2020/21 hat es dann den Neustart gegeben, worüber wir uns natürlich freuen.

Zahlreiche Möglichkeiten zum Schneeschuhwandern

Dennoch wurde für mich klar, dass wir fortan nicht NUR auf Skifahrer setzen dürfen“, begründet er die Idee zur Installierung des HAGAN Tourenski-Testzentrums für den Winter sowie des KTM-E-Mountainbike-Verleih und -Shop eben für den Sommer. Und seit Beginn dieses Jahres ist es nun also soweit. Als eine der ersten darf unsere Journalisten-Gruppe die HAGAN-Tourenski und die TSLSchneeschuhe, die man sich auch im hoteleigenen Testzentrum leihen kann, ausprobieren.

Wichtige Lawinenkunde Wobei zu Beginn erst einmal Theorie am Programm steht – nämlich die „Skitoureneinführung“ mit

Für uns geht’s am ersten Tag auf den Tourenlehrpfad Salzkammergut auf die Loibersbacher Höhe. „Dort kann man lernen und üben, wie man sich in den winterlichen Bergen risikobewusst verhält“, erklärt Wolfgang Kinz. Wobei ich selbst an diesem Vormittag nicht dabei sein kann, weil ich es mit dem Tiefschneefahren im Gelände nicht so habe … ist aber auch nicht weiter tragisch, denn so schaue ich mir das kleine, aber feine Skigebiet Gaissau-Hintersee näher an. Wobei

Fotos: DAS Hintersee

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unserem Guide Wolfgang Kinz und seiner Frau Sandra, die für unsere Schneeschuhwanderung zuständig ist. „Lawinenkunde ist vor allem bei Skitouren ein ganz wichtiges Thema, da man sich ja zumeist abseits von Pisten in ungesichertem Gelände bewegt“, erläutert Wolfgang. Und so will auch der Umgang mit dem LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuch-Gerät) gelernt sein, das sich neben Schaufel und Sonde in den zur Verfügung gestellten Rucksäcken befindet, welche sich die Gäste ausleihen können.

Den Berg runter geht‘s mit Alpinskiern oder Tourenskiern.

Foto: hagantomaz druml mediaworks

Bildtext

Auf der Loibersbacher Höhe wird vor dem Start der Skitour erst einmal der Umgang mit der Lawinenverschüttenensuch-Ausrüstung geübt (Bild re.)

Foto: Fuschlseeregion / Michael Groessinger

FREIZEIT


Fotos: DAS Hintersee

FREIZEIT

Vier Generationen leben im Familienhotel „DAS Hintersee“ unter einem Dach. In dieser familiären Atmosphäre fühlt man sich als Gast gleich wohl. Und auch kulinarisch wird man verwöhnt – nach einem ausgiebigen Frühstück steht einem Aktiv-Tag nichts mehr im Wege. klein nicht ganz richtig ist, denn sind es doch gut 30 Pistenkilometer und acht Liftanlagen, die ich hier „abspulen“ kann. Und das reicht auch für einen Tag, wie ich finde. Insgesamt zeigt sich hier in Hintersee eine gute Symbiose zwischen Skifahrern und Skitourengehern. Unter dem Motto „Gemeinsam auf den Pisten“ steht einem Aufstieg mit Tourenski – klarerweise unter Beachtung der Pistenregeln – nichts im Wege. Und auch mir fallen zahlreiche Tourenskigeher auf, die entlang der Piste auf einer eigenen Aufstiegsspur nach oben stapfen. Auch eine Bergfahrt pro Tag kann man als Tourengeher in Anspruch nehmen und zwei Mal in der Woche gibt es zusätzlich Tourengeher-Abende bis 22 Uhr, wie ich dem Prospekt bei der Talstation entnehme.

Aller Anfang ist schwer Auch für unsere Gruppe steht ein Tourengeher-Abend am Programm. Wir fahren mit dem letzten Sessellift kurz vor 16 Uhr hinauf zur Bergstation, wo wir unsere Tour auf den Anzenberg starten. Und obwohl ich es im Hotel schon einige Male geübt habe, ist es nicht so leicht, die Felle richtig auf die Skier zu „kleben“. Und auch der Wind macht

es nicht gerade einfacher. Es hat wieder angefangen zu schneien und ein wenig Nebel zieht auch noch auf. Mist, auch das Einsteigen in die Bindung will und will nicht gleich klappen. Na toll, ich komme schon jetzt ganz schön ins Schwitzen und wir sind noch nicht einmal los gegangen. Jetzt den Rucksack wieder rauf und das LVS-Gerät einschalten. Dann folgt noch der Check der Geräte und wir können endlich starten. Es geht steil nach oben und schon nach wenigen Metern merke ich: Ich bin ein bisserl zu schnell los. Wolfgang erinnert uns: „Jeder soll sein eigenes Tempo gehen!“ Doch es dauert ein wenig, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe. In Serpentinen gehen wir nach oben, vorbei am Hütterl der Bergstation des Schleppliftes zum Gipfel des Anzenberg. Gut eine Stunde haben wir für die rund 300 Höhenmeter hier rauf gebraucht und nach einer Trink- und Verschnaufpause, mahnt uns Wolfgang zum „Abfellen“. Soll heißen: runter mit den Fellen von den Skiern, diese in den Rucksack packen und rauf mit der Stirnlampe und dem Helm. Es wird schön langsam dunkel. Anfangs ist es etwas ungewohnt, mit Stirnlampe im Dunkeln den Berg runter zu

fahren. Aber es ist ein absolut tolles Erlebnis und außerdem: wir haben Pulverschnee auf der Piste!

Herausforderung „Line-Step“ Über Nacht hat es weiter geschneit und so können wir – die Schneeschuhe an den Füßen – im Tiefschnee dahin stapfen. Sandra Kinz erklärt uns, wie man es richtig macht. Der Erste in der Reihe, der die Spur quasi „zieht“, hat es am schwersten. Wiewohl es schon ein tolles Gefühl ist in den unberührten Tiefschnee zu stapfen. Auch die Herausforderung des sogenannten „Line-Steps“ meistern wir, der beispielsweise auf einem schmalen Berggrat hilfreich sein kann. Dabei wird ein Fuß vor dem anderen gesetzt, sodass sich eine linienförmige Spur ergibt. Für uns geht es zum Glück aber nur flach dahin, quasi rund um den malerisch verschneiten Ort Hintersee herum. Zurück beim „DAS Hintersee“ erwartet uns Hotelchef Albert Ebner mit einem wärmenden Häferl Glühwein als Belohnung. Er führt uns auf die Baustelle unmittelbar neben dem Haus. „Hier eröffnen wir im Sommer neun

Häuser, die sich in fünf Chalets und 4 sogenannte Zuahäuser aufteilen“, erläutert er stolz. Und auf unsere fragenden Blicke: „Bucht man ein Chalet, das für max. 4 Erwachsene Platz bietet, mit Zuahaus, ist es auf bis zu 12 Personen erweiterbar, denn im Zuahaus gibt’s weitere 4 Doppelzimmer.“ Auch eine Tiefgarage mit Platz für 26 Fahrzeuge mit vier E-Ladestationen ist im Entstehen. Im Sommer bietet das „DAS Hintersee“, wie erwähnt, ja den KTM-EMountainbike-Verleih und -Shop. „Aber für Gäste, die ihr eigenes Bike mitbringen, wird es ab heuer auch eine Bike-Garage mit 25 Ladestationen für E-Bikes geben“, erklärt der umtriebige Hotelchef. Dort befinden sich auch Spinde, wo man Kleidung, Felle, Schuhe etc. gut durchlüftet trocknen kann. Außerdem entstehen eine BikeWasch-Station und ein ÖAMTCFahrrad-Stützpunkt für kleine „Do-it-yourself“-Reparaturen. Ach ja, und weil der Ebener „überall seine Finger im Spiel hat“ (O-Ton Alber Ebner jun.): Sogar ein hoteleigenes Puppenmuseum gibt es im „DAS Hintersee“. Mein (Geheim-) Tipp: Unbedingt anschauen!

„DAS Hintersee“ liegt nur 25 km von der Stadt Salzburg entfernt. www.hintersee.at

Eine Ostertour durch’s Thermen- & Vulkanland

Im Schloss Burgau liefern über 150 Kunsthandwerker und Produzenten frühlingshafte und österliche Kunstobjekte und Dekorideen für Haus und Garten (Gartenausstellung im Schlosshof) auf drei Stockwerken. In der Genussmeile gibt es viele regionale Köstlichkeiten zum Probieren, Genießen und Schenken. An den Wochenenden (Samstag und Sonntag) wird der Frühling

willkommen geheißen – unter dem Motto „verhopft und verwinzert“ werden bei stimmungsvoller Musik ausgesuchte Weine und Biere von renommierten Produzenten sowie herzhafte Delikatessen serviert.

Stück Tradition mit nach Hause nehmen. Im Hofladen Hauptmann in Bad Blumau gibt es tagtäglich bis Ostern nicht nur viel regionales Kunsthandwerk, sondern neben vielen kulinarischen Spezialitäten auch Insektenhäuser zu erwerben.

Der größte Ostermarkt der Region geht ab 2. April auf dem Hauptplatz in Fürstenfeld über die Bühne. 35 Kunsthandwerker bieten hier ihre Waren an, vor Ort werden live Körbe geflochten und Schafwollschuhe genäht. Ein Rahmenprogramm und Gewinnspiel runden das Angebot ab. Im tollen Ambiente der Ottersbachmühle in Wittmansdorf gibt es jeweils von Freitag bis Sonntag Dekorationsideen rund um Frühling und Ostern sowie Geschenke für Taufe, Firmung, Erstkommunion, Hochzeit und Geburtstag. Im Zehnerhaus in Bad Radkersburg findet die 2. Steirische OsterEIERausstellung

Weinreise am 9. April Palmsamstag Dabei lädt der Weinbauverein Straden zu elf Weinbauern. Über 100 Weine warten darauf, direkt in den Weinkellern verkostet zu werden - ein Busshuttledienst ist eingerichtet, der Zustieg ist bei jedem Winzer möglich. Mit dem Weinreisepass haben alle TeilnehmerInnen die einmalige Möglichkeit, einen Sortenschwerpunkt im direkten Vergleich zu kosten.

Foto: ikarus.cc

Auf Schloss Kornberg lässt man mit erlesener, heimischer Kulinarik Lust auf „Genuss-Ostern“ aufkommen, zauberhafte Dekorationsideen und originelle Geschenke in der attraktiv gestalteten Gewölbegalerie verzaubern die Besucher. Besonders stolz ist man auf Schloss Kornberg auf die von heimischen Kunsthandwerkern bemalten, gekratzten, geritzten oder zu sakralen Kunstwerken verarbeiteten Ostereiern.

statt, wo es am 19. und 20. März über 1.000 von Hand verzierter Eier zu sehen gibt. Mehr als nur ein Geheimtipp ist das bereits traditionelle Das OsterNest am WeinGut Glatz in Bad Waltersdorf. Neben österlichem Brauchtum, liebevollem Kunsthandwerk, unikaten Gartendekorationen und kulinarischen Leckerbissen begeistert hier auch bäuerliches Handwerk und man sich auch das eine oder andere

Zurück nach Graz Das Steirische Heimatwerk in der Sporgasse 23 bietet bis 16 April einen Ostermarkt: der Frühling in seiner vollen Pracht. März 2022 33


Foto: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

FREIZEIT

Holpriger Start in die Fahrrad-Saison

Wer sein spezielles Bike will, muss warten ir haben jetzt eine Situation wie ein Wirt“, beschreibt Harald Scherz (Sport Scherz), steirischer ObmannStellvertreter der Fachgruppe für den Handel mit Mode und Freizeitartikeln, die dramatische Lage. „Wie wenn ein Wirt seinen Saal voll mit Gästen hat, aber kein Bier für sie. Die vorbestellten Räder werden einfach nicht

Frühestens im Herbst 2024, heißt es von Seiten der Produzenten. Eine Katastrophe!“

Nicht anders sieht es auch Matthias Leichtfried, Geschäftsführer von Weichberger, auch einem großen Anbieter in Österreich: „Leider verschieben sich die Liefertermine der Hersteller Woche für Woche. Sie haben einfach mit Lieferschwierigkeiten im Bereich der Fahrradteile zu kämpfen -Schalthebel, Bremsen, usw. Eine lange Planung ist also nicht möglich. Kunden sollten sich auf Wartezeiten einstellen oder etwas Flexibilität bei Farbe und Ausstattung haben. Auch der Schalthebel, Bremsen, Kettenräder: LieferverzögeOnline-Handel hat nicht rungen bis zum Jahr 2024. „Eine Katastrophe.“ mehr Ware auf Lager und gerade beim Rad sollte man wirklich auf die richtige Beratung achten.“ Daher setzt man bei Weichberger noch intensiver auf Beratung, auf das richtige Einstellen des Rades und intensiven Kundenkontakt.

geliefert und wenn, dann nur ganz eingeschränkt.“ In seinem Fall sind von den 1.000, die per Bankgarantie bereits bestellt werden mussten, erst 200 eingetroffen. Auch im Online-Handel sieht es seinen Informationen nach nicht viel besser aus. „Es ist noch schlimmer als im Vorjahr. Und auch fürs nächste Jahr zeichnet sich keine Besserung ab. 34 März 2022

Neu: Click & Collect Wie groß das Interesse am Radfahren ist, zeigte sich auch bei der Hausmesse bei Friesis Bikery in Gleisdorf. „Mehr als 500 Gäste haben sich über die neuesten Bike- und E-Bike-Trends informiert“, so Michael Friesenbichler.

Michael Friesenbichler, Friesis Bikery: „Wollen Bike-Handel mit Netz von 100 iBIKE-BOXStations revolutionieren.“

Die Lieferproblematik ist natürlich unter Kunden und Fans ein heiß diskutiertes Thema. Aber Michael Friesenbichler – als ehemaliger Wettkampfsportler im Paragleiten schon da ständig mit wechselnden „Bedingungen“ konfrontiert gewesen – , lässt sich von seinem neuen Konzept nicht abbringen. Sein neues Online-Shop-Komplettsystem soll nun den Bike-Handel revolutionieren. Gemeinsam mit dem Premium-E-Bike-Verleih iBIKEBOX spannt er ein Netz an Click & Collect und Service-Stations über ganz Österreich. „Online-Shopping ist in der Bike-Welt natürlich schon länger angekommen, aber der Versand von Bikes und vor allem E-Bikes hat bislang etliche Hürden für den Kunden mit sich gebracht. Zusammenbau, Einstellung und Service der Räder mussten vom Kunden selbst bewerkstelligt oder organisiert werden.“ Worauf er setzt: „Mit iBIKE-BOX haben wir ein Netzwerk an rund 100 Verleihstationen in ganz Österreich, welche wir nun zu Click & Collect und Service Stations ausbauen. Konkret bedeutet das, dass wir das online gekaufte Bike direkt zu einer

Bike wird vor Ort für Kunden fertig montiert, eingestellt und persönlich übergeben. In der Steiermark gibt es 37 Stationen.

der rund 100 iBIKE-BOX-Stations bringen.“ Allein steiermarkweit sind es 37 solcher Stationen. Nach Terminvereinbarung wird das Bike/EBike direkt vor Ort von unseren Technikern fertig montiert, auf den Kunden eingestellt und persönlich übergeben. Auch für das regelmäßige Service der mittlerweile hoch technischen Räder bietet Friesenbichler eine Lösung: „Völlig unkompliziert kann man sein online bei uns gekauftes Bike oder E-Bikes nach telefonischer Terminvereinbarung bei den iBIKE-BOX Service-Stations zur Wartung abgeben.“ Diese ist ohnehin der Schlüssel für den Erfolg in der jetzigen Phase – gerade auch für den Online-Handel.

Foto: Heimo Ruschitz

Foto: Fischer

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BUCHTIPPS Megan Miranda Bad Dreams – Deine Träume lügen nicht Penguin Arden Maynor ist sechs Jahre alt, als sie schlafwandelnd das Haus verlässt und in einer Sturmnacht verschwindet. Der Fall wird zu einem nationalen Medienspektakel. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit wird Arden Tage später gefunden, in einem unterirdischen Abwasserschacht – und am Leben. Die Rettung grenzt an ein Wunder. Viele Jahre später lebt sie unter dem Namen Olivia hunderte Meilen entfernt. Doch nun, wo der zwanzigste Jahrestag ihrer Rettung näher rückt, wacht sie eines Nachts plötzlich außerhalb ihres Bettes auf und zu ihren Füßen liegt die Leiche eines Mannes … Das große Max Kruse-Buch Ich und Du, Müllers Kuh und 1000 Kaffeebohnen Boje Mörtel lebt mit seiner Familie in den Zwischenwänden eines alten Hauses. Denn Mörtel ist ein Wichtel und zudem noch ziemlich neugierig! Seine beste Freundin heißt Maus, und zusammen wollen sie Helden werden. Helmut Scharner Mostbarone Gmeiner Verlag Mostviertel, Niederösterreich: Franz Haider, Primus des Vereins Mostbarone, liegt erschlagen vor seinem Mostheurigen. Als Tatwaffe wurde die Mostflasche eines Konkurrenten verwendet, der die Tat vehement abstreitet. Major Brandner findet heraus, dass der Ermordete sich in seinem Amt als Vereinsprimus nicht nur Freunde gemacht hat und obendrein eine Affäre hatte. Die Zahl der Verdächtigen wächst, doch konkrete Beweise fehlen. Da stellt ein weiterer Mord die bisherigen Ermittlungen auf den Kopf … Sabine Weiss Tödliche See – Sylt-Krimi Lübbe Die Nordsee, fast achtzig Kilometer vor Sylt. Im Gerüst unter einer Versorgungsplattform wird die Leiche eines Tauchers gefunden. Unfall oder Selbstmord sind ausgeschlossen. Liv Lammers und ihre Kollegen von der Mordkommission fliegen mit dem Hubschrauber ein. Sie stoßen auf eine eingeschworene Gemeinschaft von Arbeitern. Bald aber zeigt sich: Hinter den Kulissen brodelt es. Als auch die Firmeninhaberin auf Sylt bedroht wird, nimmt der Fall eine neue Wendung, denn vielen Einheimischen ist die Offshore-Anlage vor der Insel ein Dorn im Auge ... Arnaldur Indriðason Verborgen im Gletscher Lübbe In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Mannes entdeckt. Damals wurde die Suche nach ihm eingestellt. Zwar verdächtigte man seinen Kollegen, aber die Beweise fehlten. Der Fund des Vermissten reißt nun alte Wunden auf, auch bei Kommissar Konráð, der damals erfolglos ermittelt hatte. Inzwischen ist er pensioniert, will jedoch den Angehörigen endlich Gewissheit verschaffen. Der Fall gewinnt an Brisanz, als ein junger Mann, der womöglich als Kind dem Mörder begegnet war, auf ungeklärte Weise bei einem Autounfall ums Leben kommt. Konráð ermittelt unter Hochdruck ...

Peter G. Kirchschläger Digital Transformation and Ethics Nomos Verlag Das Buch diskutiert die Digitalisierung, Robotisierung und Automatisierung der Gesellschaft und Wirtschaft und den Einsatz von künstlicher Intelligenz aus einer ethischen Perspektive. Nach einer Einleitung zur Beziehung zwischen Moral und Technologie und einer Bewertung der Moralfähigkeit von Technologien führt das Buch ethische Prinzipien ein, die der ethischen Beurteilung der digitalen Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft zugrunde liegen. Anschließend werden Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation aus einer ethischen Sicht analysiert. Schließlich werden hinsichtlich der Herausforderungen ethische Lösungsansätze entwickelt. Marcel Häußler Kant und der sechste Winter Heyne Ein toter Mann auf vereister Straße. Ein Dorf, in dem niemand die Wahrheit sagt. Ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit. Der erste Fall für Hauptkommissar Kant und sein Team von der Münchner Mordkommission.

Edda Grabar, Dr. Ulrich Bahnsen Das Ende aller Leiden Quadriga Die erfolgreichen Corona-Impfstoffe zeigen: Eine neue Art der Medizin steht in den Startlöchern, die unser Leben schon morgen entscheidend verändern kann. Denn RNA-Therapien können der lang ersehnte Wendepunkt in der Therapie von Krebs, Influenza, HIV und Malaria sein und zukünftig viele Menschenleben retten. Können wir auf einen Durchbruch bei Therapien von Krebs oder HIV hoffen? Gibt es Auswege aus schwer verlaufenden Muskel- und Autoimmunkrankheiten, die bislang als hoffnungslos galten? Maja Lunde Die Sonnenwächterin btb Verlag Lilja lebt in einer Welt ohne Sonne, in der es immer regnerisch und trüb ist. Eines Tages entdeckt sie einen geheimen Pfad in den Wald, in den die Kinder eigentlich nicht gehen dürfen. Darin wartet eine ganz neue Welt – und das Abenteuer beginnt: Lilja muss sich ihren größten Ängsten stellen, findet aber auch Liebe und Freude. Und schließlich auch die Hoffnung auf einen neuen Frühling … Clemens G. Arvay Wir können es besser Quadriga Erst durch negative Umwelteinflüsse konnte COVID-19 zu einer Pandemie werden. Anhand umfassender Studien zeigt Clemens Arvay, wie Gesundheitskrisen und Umweltzerstörung zusammenhängen. Dabei weist er nach, dass die Corona-Pandemie in Wirklichkeit ein Umweltskandal ist – und dass sowohl Politik als auch Medien seit Monaten viel zu einseitig auf die Krise reagieren und damit fatalen Schaden anrichten. Er fordert einen ökomedizinischen Umbruch – und zeigt, was jeder tun kann, um gesund zu bleiben. März 2022 35


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