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hรถrbar

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

JANINE JANSEN

AUSGABE 02

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DER PARTNER

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE SPONSOREN

DIE FÖRDERER

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


DORTMUNDER TEMPERAMENT

TITELFOTO: MARCO BORGGREVE · DECCA FOTO: SONJA WERNER

Kennen Sie das auch? Es gibt diese Konzerte, an deren Ende die Spannung des letzten Tons derart im Raum steht, dass man es kaum aushalten kann. Sekunden, die einem wie Minuten vorkommen, bevor sich dann irgendwann irgendjemand im Publikum wirklich nicht mehr zurückhalten kann und mit dem initialen Klatscher alle Dämme zum Brechen bringt. Diese starken Momente unmittelbar vor dem Applaus gehören für mich mit zum Bewegendsten am Konzerterlebnis. Sie können mir schon mal das Wasser in die Augen und Gänse auf die Haut treiben. Und manches Mal habe ich mir schon gewünscht, sie würden länger andauern. Aber 1.550 potenzielle Applausinitiatoren sind eben (zum Glück) nicht zu kontrollieren. Und so füge ich mich dann doch auch recht zufrieden in die Reihe der Klatschenden ein. Welche Funktion hat Applaus eigentlich? Zunächst ist er Ausdruck spontaner Freude und ein Zeichen der Anerkennung für die Künstler, deren Bewertung an der Intensitätskurve, Dauer, Körperhaltung, gelegentlichen Zwischenrufen und Pfiffen ablesbar ist – wobei Pfeifen als missverständliche Äußerung erst im Kontext beurteilt werden kann. Zudem hat er die Funktion der Selbstvergewisserung des Publikums: Wird nebenan laut geklatscht, kann man ja in seiner Beurteilung des Konzerts nicht ganz danebengelegen haben. Für viele Künstler ist der Applaus zu einer angenehmen Gewohnheit geworden; die Bedeutung für das persönliche Glück nimmt mit der Zeit ab. Allerdings: Die Ausreißer werden wahrgenommen. Und das Dortmunder Konzerthauspublikum ist in dieser Hinsicht ein erfreulicher Ausreißer, denn hier wird laut, anhaltend und meist stehend geklatscht – noch verstärkt durch diese wunderbare Akustik des

Saals. Würde man einen Künstler mit einem Applausometer begleiten, würde Dortmund regelmäßig gewinnen. Oft schon haben mir Künstler gesagt, das Dortmunder Publikum sei so begeisterungsfähig (und übrigens, hört hört, ein »Kennerpublikum«). Das wird wahrgenommen, ist ja logisch: Die gestern in X [von der Redaktion gelöscht] gespielt habende Künstlerin, wo sie durchschnittlichen Applaus empfangen hat, kommt heute nach Dortmund, und wird von Ihnen zuapplaudiert. Und morgen ist sie dann in Y [auch gelöscht], wo es wieder gemächlicher zugeht. Natürlich kommt sie gerne wieder wohin? Richtig: Nach Dortmund! Also lassen Sie uns weiter gemeinsam unsere Künstler lieben und ihnen zujubeln – natürlich nur, wenn es uns gefallen hat. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings nicht gerade gering, erwarten uns doch wieder die großartigsten Künstler und wunderbarsten Programme (darf ich noch ganz ungeniert sagen, hat ja mein Vorgänger programmiert): z. B. ein Arienabend der unvergleichlichen Cecilia Bartoli, Herbert Blomstedt mit Doppel-Brahms, zwei neue »Junge Wilde« toben sich aus, mit Tamestit und Currentzis gibt’s ein Doppel zweier Dortmund-Stars, Tina Dico singersongwritert (das Wort musste dringend erfunden werden), Oumou Sangaré bringt ihren unverwechselbaren Heimatsound und und und. Kommen Sie zahlreich und lassen Sie ihrem Applaus freien Lauf – und von Zeit zu Zeit auch der Spannung nach dem letzten Ton ihren Raum. Ich freue mich auf Sie! Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND

editorial 03


Mi 28.11. 2018 · 20.00 Uhr

TOM GAEBEL –

WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall Dirigent, Tom Gaebel Gesang

LICENSE TO SWING

Knackige Big-Band-Sounds und mitreißende Leichtigkeit: Mit Swing-Klassikern von Frank Sinatra bis zu »James-Bond«Melodien zaubert Tom Gaebel gemeinsam mit dem WDR Funkhausorchester das Flair der Glitzermetropole Las Vegas auf die Konzerthaus-Bühne.

04 einblick


06 interview

03 editorial

Auf der Stuhlkante

04 einblick

Vor seinem ersten »Junge Wilde«-Konzert zeigt Kian Soltani Vorfreude bis in die Fußspitzen

05 inhalt

10 titel

27 augenblick

Ohne Netz und doppelten Boden

28 briefe

Die Geigerin Janine Jansen hat einen direkten Draht: zu Dirigenten, zu anderen Musikern, zum Publikum

29 ausblick I rätsel I impressum

14 orchesterzyklus

30 haus und verkauf

Besonnen im Boliden

Mit Disziplin und Herz führt Dirigent Herbert Blomstedt die ganz großen Orchesterschlitten

17 arienabend

In den Minen mit Cecilia

Viva Vivaldi! Cecilia Bartoli kehrt zu dem italienischen Barockmeister zurück

20 orchesterzyklus

Mit Leidenschaft und Schmäh

Geiger und Wiener, Fußball-Fan und Radio-Moderator: Emmanuel Tjeknavorian

22 liederabend

Der Winter naht FOTOS: CHRISTOPH KASSETTE, HUGO GLENDINNING · ROLEX, JULIA WESELY, GEORG SCHLOSSER

Auf seiner »Winterreise« behält Tenor Julian Prégardien den Durchblick

24 world music

Revolution per Kassette

Oumou Sangarés starke Stimme wird nicht nur in Mali gehört

25 liederabend

Was zusammengehört

Geschickte Kombinationen bei Annette Dasch und dem Fauré Quartett

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AUF DER STUHLKANTE Ruhig und erhaben liegt das KKL in der Nachmittagssonne am Vierwaldstätter See. Erhaben recken sich auch die Berge ringsum am Horizont. Gruppen von japanischen Touristen halten ihre Selfie-Sticks am ausgestreckten Arm, um sich inmitten der Luzerner Panorama-Idylle abzubilden. Ganz unruhig hinter der Bühne im Kultur- und Kongresszentrum Luzern ist der 26-jährige Cellist Kian Soltani, wie er spät nachts nach seinem Konzert für dieses Interview gestehen wird: Es ist sein Debüt sowohl beim »Lucerne Festival« als auch mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst. Antonín Dvořáks von ihm virtuos und tiefmusikalisch gestaltetes Cellokonzert durchlebt er dann wie in Trance. Sein Blick mit weit aufgerissenen Augen ist fernab in die Höhe gerichtet oder er lacht an den »schönen Stellen« – immer auf dem Klavierhocker in Bewegung – Dirigent und Konzertmeister zu. Ende November wird Kian Soltani sein erstes Konzert als »Junger Wilder« im KONZERTHAUS DORTMUND geben. Diese Rolle, sagt er, will er in den nächsten drei Jahren in Dortmund voll ausleben.

interview 07


1000 Glückwünsche, das war ein großartiges Konzert! Dankeschön! Wie würden Sie Ihr Spiel selbst beschreiben – leidenschaftlich, kommunikativ? Für mich ist Musik immer ein Miteinander, definitiv. Außer vielleicht bei den Bach-Solosuiten, da ist man alleine. Aber nicht einmal dann, sondern man tritt quasi in Dialog mit sich selbst und mit Gott, ob man an ihn glaubt oder nicht. Bach hat sie für Gott geschrieben. Beim Cellokonzert von Dvořák sind einem die Partner so genial zugeschrieben, dass der Solist mit jeder Gruppe des Orchesters zumindest einmal zusammenspielt, mit den Bläsern, mit der Flöte und auch mit dem Konzertmeister. Es war für mich ein hochemotionales Konzert, ein Riesending: zum ersten Mal mit den Wiener Philharmonikern und beim »Lucerne Festival«, dazu die Preisverleihung… Ich glaube, jetzt bin ich bereit für alles, was auch immer danach kommt. Ein wenig »wild« sind Sie schon ...? Wenn ich beim Spiel auf dem Stuhl herumrutsche – ich kann gar nicht anders. Das ist nicht einstudiert, die Musik lädt einfach dazu ein, ein Fest auf der Bühne. Man muss 100 Prozent dabei sein, und ich genieße den Moment, denn er kommt in dieser Form nie wieder. Dvořáks Cellokonzert ist als Bravourstück klar dafür geschrieben, dass der Cellist sämtliche Möglichkeiten des Instruments zeigt. Er will das Publikum mitreißen. Bachs Musik ist nach innen gekehrt, mit einer ganz anderen Art von Leidenschaft, ich liebe sie genauso sehr. Aber es ist ein ganz anderer Ausdruck, und man muss für jeden Komponisten eine eigene Ausdrucksweise finden. Bach ist für Sie sehr wichtig … Er nimmt einen großen Teil in meinem Leben ein. Aber etwa so, wie man sich einen Eisberg vorstellt: 90 Prozent dieser Musik habe ich unter der Oberfläche erlebt, zu Hause, allein in meinem Übezimmer. Das ist für mich eine Bereicherung, Meditation oder eine Art Therapie. Viel seltener habe ich Bach vor Publikum gespielt. 08

Ihr erstes Dortmunder Programm als »Junger Wilder« enthält ausschließlich persische Musik. Sind Sie als Sohn persischer Musiker in Vorarlberg mit beiden Kulturen groß geworden? Die persische Musik kam eher später hinzu. Als Kind habe ich sie immer gehört, mein Vater hat oft zu Hause musiziert – im Ohr hatte ich die Klänge also von Anfang an. Aber erst seit ich als klassischer Musiker professionell Konzerte spiele, nehme ich auch persische Musik mit aufs Programm. Das ist für mich ein spannendes Projekt, und hier ist als großes Vorbild Yo-Yo Ma zu nennen, der in seiner Musik verschiedene Kulturen zusammenführt. Er inspiriert mich sehr, in diesem Sinn möchte ich selbst etwas aufbauen. In Dortmund spiele ich im ersten Teil Werke klassischer iranischer Komponisten. Ihre Musik ist stark von der Volksmusik beeinflusst, aber dennoch in gewohnter Art und Weise notiert. Im zweiten Teil geht es darum, die originale persische Klangwelt zu zeigen. Mein Vater übernimmt die Führung. Ich werde Teil des Shiraz Ensembles und spiele die Kamantsche. Ihre Klangfarbe ist für den charakteristischen Ensembleklang wichtig. Sie ist dem Violoncello sehr ähnlich, und ich habe die Cello-Spieltechnik auf die Kamantsche übertragen. Sie spielen auch in Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra … Er war auf der Suche nach einem neuen Solocellisten, ich habe eine Audition gespielt und wurde für das erste Projekt eingeladen. Von da aus hat sich die Zusammenarbeit weiterentwickelt. Barenboim unterstreicht immer wieder das humanitäre Motto des West-Eastern Divan Orchestra: »equal in music« – in der Musik sind wir alle gleich. Außerdem spielen wir zusammen Klaviertrio, dazu gesellt sich noch sein Sohn Michael, ein toller Musiker und Mensch. Wenn Daniel Barenboim vor einem Orchester steht und Disziplin durchsetzen muss, dann ist das ein anderer Mensch als der, der am Klavier sitzt und Kammermusik macht. Dann ist er entspannter, vertrauter, enger.


Fr 30.11.2018 · 19.00 Uhr / Sa 30.03.2019 · 17.00 Uhr (»Rising Stars«)

KIAN SOLTANI

1992 in Bregenz geboren in eine Familie persischer Musiker 19 -jährig internationaler Durchbruch mit Konzerten im Wiener Musikverein und bei der »Schubertiade Hohenems« 2013 Preisträger der »International Paulo Cello Competition« in Helsinki; Stipendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund 2017 Preisträger des »Leonard Bernstein Award«; Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon Ab 2018 / 19 in der »Junge Wilde«-Reihe des KONZERTHAUS DORTMUND Solist des West-Eastern Divan Orchestra bei dessen USA-Tournee Auftritte bei den »Salzburger Festspielen«, in der Wigmore Hall, Philharmonie de Paris, Elbphilharmonie, im Wiener Konzerthaus und Concertgebouw »Rising Star« der European Concert Hall Organisation (ECHO)

FOTO: NIKOLAJ LUND

Ist da Jacqueline du Pré noch irgendwie im Hintergrund? Ja, er redet ständig von ihr, wenn wir Stücke spielen, die seine Erinnerung wecken. Das letzte Mal, dass er ernsthaft Klaviertrio gespielt hat, war ja mit Jacqueline du Pré und Pinchas Zukerman, etwa um 1970. Die Beethoven-Trios, die wir jetzt intensiv gespielt haben, hat er mit ihr aufgenommen. Gibt es noch weitere große Cellisten-Vorbilder? Da ist zum einen Steven Isserlis als absolute Autorität, wenn es um Interpretation geht. Er ist fast schon ein wenig konservativ und würde nie Dinge wie Yo -Yo Ma tun, wahrscheinlich sich auch nicht außerhalb der klassischen Musik bewegen. Die allererste Priorität für ihn ist: Was hat der Komponist gewollt und wie kann ich das am besten umsetzen? Ich selbst experimentiere gerne auch ein bisschen – es sind eher Improvisationen, die dann irgendwann auf Papier geschrieben werden. In dieser Hinsicht inspiriert mich Giovanni Sollima, der für mich ein absoluter Meister in dieser Art zu komponieren ist: ein großartiger Improvisator, der anschließend seine Einfälle aufschreibt, um auf diese Weise wahnsinnig tolle Stücke zu kreieren. Ich möchte genauso ein wenig ausbrechen und nicht immer die gleichen Stücke spielen, ich würde gerne mit etwas Eigenem beitragen. Idealerweise versuche ich die drei Seiten in mir zu vereinen: Mas kulturübergreifendes Element, Isserlis’ Interpretationsansatz und Sollimas Kreativität. Ich habe mich nun Jahre darum bemüht, meine Ernsthaftigkeit unter Beweis zu stellen. Vielleicht habe ich es mir jetzt verdient, auch wirklich neue Dinge ausprobieren zu dürfen – und immer noch ernst genommen zu werden. Hoffentlich! Das Interview führte Jan Boecker. interview 09


OHNE NETZ UND DOPPELTEN BODEN

Wer die frühe Janine Jansen, das »Mädchen mit dem Perlenohrring«, kennenlernen möchte, muss zurückgehen in die Zeit vor 2010. Damals hat sie tatsächlich ein bisschen so ausgesehen wie die Protagonistin des berühmten, 1665 entstandenen Gemäldes von Jan Vermeer van Delft. Und teilt sich mit ihr bis heute die unmittelbare Verbindung zum Publikum. Die Ähnlichkeiten zwischen Janine Jansen und dem berühmten »Mädchen mit dem Perlenohrring« sind dem Journalisten Robert Fraunholzer aufgefallen. Etwas pausbäckig, aufgeweckt, neugierig und hübsch, muss Vermeers »Mädchen« nicht viel tun, um das Auge des Betrachters auf sich zu lenken. Sie stellt einen unmittelbaren Zugang zu ihm her. Diesen direkten Draht zu ihrem Publikum hat auch Janine Jansen. Alle Barrieren sind vergessen, besonders die zur Musik selbst, wenn sie zur Violine greift. Wie sie das schafft? Durch pure Emotion und passioniertes Musizieren. Damals, als der Filmemacher Paul Cohen sie 2010 in einem Porträt darstellte, war sie eine junge Frau, die nach Perfektion suchte, die für die Musik brannte, von Auftritt zu Auftritt eilte und sich nebenbei noch in vollen Zügen dem Marketing hingab. Das allerdings hat seinen Tribut gefordert. »Wenn man seinen Beruf so liebt wie ich, dann kann es schon passieren, dass man zu verschwenderisch mit seinen Kräften umgeht«, sagt Janine Jansen. »Zumal das Musizieren mir immer so viel Energie gegeben hat. Aber ich bin damals zu weit gegangen und war erschöpft.« Das Ergebnis ist kein Burnout, sondern eine handfeste Krise. Was folgt, ist ein halbes Jahr Pause, eine Reduktion der Konzertverpflichtungen und die Suche nach einer neuen Balance zwischen Beruf und Freizeit – falls man bei einer Vollblut-Geigerin überhaupt solch eine Unterscheidung machen kann. Eigene Grenzen akzeptieren, das hat Janine Jansen

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erst lernen müssen. Gar nicht so einfach für eine Künstlerin, die so grenzenlos spontan ist wie sie. Einfach raus auf die Bühne und losgespielt, alles an Gefühl investieren, was abrufbar ist – das ist ihre Devise. Kein Wunder, dass ihr Publikum sie gerade dafür auf der ganzen Welt liebt. Wie alles anfing, daran erinnert sich Janine Jansens erste Geigenlehrerin, Coosje Wijzenbeek, ganz genau. »Sie war ein süßes kleines Mädchen, mit einem ziemlich runden Kopf und Holzschuhen an. Recht schüchtern.« Die Geige war zunächst viel zu groß für sie. »Es ging einfach darum, wunderbare Musik zusammen zu machen.« Die Kammermusikzusammenkünfte der Jansens in Utrecht sind auf vielen Videobändern dokumentiert. Was sollte man in dieser Familie anderes werden als Musikerin? Der Großvater war Chorleiter, die Mutter singt, der Onkel Peter Kooij ist ein angesehener Bach-Bariton und hat über 100 CDs aufgenommen. Ihr Vater Jan spielt Cembalo und war in Utrecht Organist.


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So 25.11.2018 · 16.00 Uhr

SWEDISH RADIO Daniel Harding

Dirigent,

Janine Jansen

Violine

SYMPHONY ORCHESTRA Werke von Allan Pettersson, Jean Sibelius und Hector Berlioz

FOTO: MARCO BORGGREVE

Aus dem schüchternen Mädchen wird um das Jahr 1994 herum eine der vielversprechendsten Schülerinnen des Geigers Philippe Hirschhorn. Besonders in der ehemaligen UdSSR gilt er noch heute als Legende. »Ich könnte nie so spielen wie sie«, gesteht er und ist begeistert von Janines Hingabe. »Meine erste Unterrichtsstunde bei ihm war, wie soll ich sagen, mit so viel Energie und Intensität geladen, was seine Person betraf«, erinnert sich Janine Jansen. »Wie er dachte, wie er auf Musik reagierte«. Hirschhorn wird die prägende musikalische Instanz für sie. Von ihm lernt sie, kompromisslos ihren Weg zu gehen und ihren Willen durchzusetzen. 1998, zwei Jahre nach dem frühen Tod Hirschhorns, schließt Janine Jansen ihr Studium in Utrecht ab. Ihr Debüt-Album erscheint fünf Jahre später beim Londoner Label Decca. Seitdem hat sie vor allem RepertoireSchlachtrösser aufgenommen, mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten. Der ungeheure Erfolg, den sie in den darauffolgenden Jahren hat, ist einem perfekten, ja schon fast bedenklich ungezügelten Marketing zu verdanken. Im Internet wird sie zum »meist heruntergeladenen« Klassikstar, zur »Königin der Downloads«. Eines der Meisterwerke, die Jansen im Repertoire hat, ist natürlich auch das Konzert von Jean Sibelius. »Es ist ein unglaublich expressives Stück. In meiner Jugend habe ich die Aufnahme von Frank Peter Zimmermann oft gehört – und auf den Moment gewartet, bis ich selbst in der Lage bin, es zu spielen. Es hat diesen dunklen, skandinavischen Tonfall.« Zwei Dinge passen wunderbar zu Sibelius. Da wäre zum einen Jansens Stradivari »Rivaz, Baron Gutmann« aus dem Jahr 1707, über die sie sagt: »Sie besitzt in jeder Lage einen tiefen, warmen Klang. Ich genieße wirklich jeden Tag mit ihr.« Zum anderen hat sie zum Radiosinfonieorchester des Schwedischen Rundfunks eine besondere Beziehung. »Auch mein schwedischer Mann, der Cellist und Dirigent ist, hat viel mit diesem

Klangkörper zu tun. Auf Tournee bin ich aber zum ersten Mal mit diesem Orchester.« Ein bisschen Angst – oder sagen wir besser Respekt – hat Janine Jansen vor Sibelius’ Konzert immer wieder. Diese langen Bögen, diese virtuosen Anforderungen! Doch egal, ob alles Technische ideal gelingt: Es ist etwas anderes, das ihr Geigenspiel darüber hinaus auszeichnet. Man muss da zum Beispiel ihren Kammermusikpartner Maxim Rysanov fragen, den ukrainischen Geiger und Dirigenten. »Es ist aufregend, mit ihr zu musizieren, weil sie so gut kommuniziert. Sie kann voraussehen, was du spielen wirst, weil sie dich kennt und versteht. Das ist ihre Gabe.« Solokonzerte mit Orchesterbegleitung macht das stets zu großen musikalischen Erlebnissen. »Sie spielt Konzerte wie Kammermusik. Das ist ein großes Plus für Janine, als Musikerin. Sie geht auf die Bühne und interpretiert ein Stück als Ganzes. Nicht wie Musiker, die nur ihren eigenen Part im Auge haben.« Mit dieser Art des Musizierens wird jeder Auftritt von Janine Jansen zum unvergleichlichen, unmittelbar packenden Ereignis. Ihre Wünsche für die Zukunft? »Ich bin sehr glücklich, dass ich Musik teilen darf. Die Violine ist meine Stimme. Ich hoffe sehr, dass ich mein ganzes Leben lang musizieren kann.«

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BESONNEN IM BOLIDEN

Herbert Blomstedt ist ein Phänomen. Längst ist er der älteste aktive Vertreter seiner Zunft im internationalen Konzertbetrieb, sein Kalender ist unverändert voll. Diesen Herbst tourt er mit den Wiener Philharmonikern durch Europa und reist zum NHK Symphony Orchestra Tokyo nach Japan. Am 15. November

Mit Nebensächlichkeiten hält sich Herbert Blomstedt nicht auf. Er probt mit einer Taschenpartitur, mehr braucht er nicht. Seine Anweisungen sind trocken und klar. Ein kurzes Crescendo, das gleich wieder abebben soll, erklärt er, während er die Arme ausbreitet und wieder zusammenfaltet: »Da hat es sich jemand anders überlegt.« Und genauso klingt es bei den Bratschen dann auch. Als der 91- Jährige nach der Vormittagsprobe ins Dirigentenzimmer kommt, wirkt er nicht angestrengt, sondern erfrischt. Mit einer knappen Geste bittet er die Autorin dieses Artikels herein, da fällt sein Blick auf zwei benutzte Gläser auf dem Tisch. »So eine Unordnung«, sagt er, »das stört mich«. Erst räumt er die Gläser beiseite, dann setzt er sich zum Gespräch, mit blitzenden Augen. Im vergangenen Jahr habe er mit dem Gewandhausorchester die Beethoven-Sinfonien eingespielt. »Als wir fertig waren, schlug der Intendant vor, als nächstes könnten wir ja alle 104 Haydn-Sinfonien machen«, erzählt Blomstedt. »Der Mann hat Humor!« Im Übrigen macht er keine großen Worte über sein Alter. »Man muss neugierig bleiben«, sagt er. »Jedes Mal wenn ich ein Stück einstudiere, ist es für mich wie das erste Mal. Wir bleiben ja nicht dieselben.« Diese Auffassung ist in seinem Musizieren deutlich zu hören. Mit sparsamen Gesten spannt er Bögen, zugleich entfaltet er jedes Motiv zu sprechender Lebendigkeit. Warm, nuancenreich und beweglich klingen die Orchester unter seiner Stabführung – ob er nun Mozart dirigiert oder Neue Musik, für die er sich zeit seiner Karriere eingesetzt hat, oder den schwedischen Komponisten Wilhelm Stenhammar, der von 1871 bis 1927 lebte und einen sehr eigenen Personalstil ausgeprägt hat. Seinen Landsmann stärker auf den Spielplänen zu etablieren ist ein erklärtes Ziel von Blomstedt; Stenhammars Hauptwerk, seine zweite Sinfonie, hat er vor wenigen Jahren zum ersten Mal aufgeführt.

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FOTO: PAUL YATES · ACCENTUS MUSIC

ist er mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden im Konzerthaus zu Gast.


orchesterzyklus 15


Do 15.11.2018 · 20.00 Uhr

SÄCHSISCHE Herbert Blomstedt

Dirigent,

Leif Ove Andsnes

Klavier

STAATSKAPELLE

Johannes Brahms: Klavierkonzert und Sinfonie Nr. 1

Der Dirigent Blomstedt herrscht nicht. Er eskortiert oder schlägt vor, und er achtet den Raum, den jeder Orchestermusiker innerhalb einer gemeinsamen Interpretation braucht. Mit dem Topos Macht kann er erkennbar wenig anfangen: »Ich weiß natürlich, dass ich meinen Fuß auf dem Gaspedal habe. Ich fahre einen Maserati! Aber das heißt nicht, dass ich es auch ausnutze.« Und wenn er von der unangenehmen Pflicht eines Chefdirigenten spricht, einem Musiker beizubringen, dass dieser seiner Position nicht mehr gewachsen ist, dann spürt man deutlich, wie sehr ihn solche Momente mitnehmen. Was ist es, das die Orchester an ihm lieben? Eine Antwort gibt er zwischen den Zeilen: Blomstedt ist einfach er selbst. Er inszeniert sich nicht – oder fast nicht. »Der Star bin nicht ich, der Star ist der Komponist«, sagt er. »Ein bisschen Theater ist schon dabei. Soviel vielleicht,« – er hält Daumen und Zeigefinger etwa einen Zentimeter auseinander – »aber Eitelkeit ist immer ein Übel. Eitelkeit stinkt!« Seine Augenbrauen kommentieren seine Sätze auf ihre Weise. Dicht, borstig und weiß heben und senken sie sich im Rhythmus der Sprache, und wenn Blomstedt sich amüsiert, dann taucht die linke Braue schon mal unter den Rand seiner Brille. Blomstedts Karriere hat ihn von Schweden über Deutschland und Skandinavien in die ganze Welt geführt. Sogar in San Francisco war er Chef. Von 1975 bis 1985, lange vor dem Mauerfall, stand er der Staatskapelle Dresden vor, 1998 folgte er Kurt Masur als Gewandhauskapellmeister nach. Von den politischen Verhältnissen hat er sich wenig beeindrucken lassen, auch wenn er deren Langzeitwirkungen auf die kollektive Psyche, etwa in Leipzig, deutlich wahrgenommen hat. Seine Richtschnur findet er im Glauben; Blomstedt ist Adventist. Die Zeit von Freitagabend bis Samstagabend, die Adventisten nennen sie Sabbat, verteidigt er eisern gegen Proben. Als ihm sein Lehrer einmal vorschlug, sich für eine Generalprobe am Samstag eine Befreiung vom Priester zu holen, erwiderte Blomstedt trocken: »Da hilft kein Priester. Das ist eine Sache zwischen mir und Gott.« Ausschweifungen haben in seinem Leben keinen Platz. Deswegen ist eines sicher: In den beiden Gläsern auf dem Tisch im Dirigentenzimmer kann nichts als Wasser gewesen sein.

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KL. FOTOS: SONJA WERNER · KONZERTHAUS DORTMUND

DRESDEN


IN DEN MINEN MIT CECILIA

Keine andere Sängerin hat so viele Vokal-Edelsteine zu Tage gefördert wie Cecilia Bartoli. Mit einem Vivaldi-Programm kehrt sie nun zu dem Komponisten zurück, mit dem alles begann.

Fast 20 Jahre ist es her, dass diese CD für mächtig Furore sorgte – und das gleich in zweierlei Hinsicht: »The Vivaldi Album« hieß die Scheibe und verhalf einer Mezzosopranistin zum Durchbruch, die wenig später – neben Anna Netrebko – zur berühmtesten Sängerin unserer Zeit avancieren sollte. Die Rede ist von Cecilia Bartoli. Was für eine Stimme war hier zu hören: vibrierend, mit substanzvoller Tiefe und atemnehmender Gelenkigkeit, »mit der die Sängerin die barocken Affekte mit lupenreinen Läufen ziert«, wie es damals in einer der zahllosen hymnischen Rezensionen zu lesen war. Eine Sensation war aber nicht nur dieser vitale, mit ansteckender Freude Koloraturen feuernde Mezzo, sondern auch das Repertoire der CD: Antonio Vivaldi – ausgerechnet! Sicher, mit seinen »Vier Jahreszeiten« ist er unsterblich geworden, auch wenn die manchmal ein trauriges Dasein als lieblos runtergenudelte Fahrstuhlmusik fristen. Dass er aber an die 50 Opern komponiert hat –

nach eigenem Bekunden sollen es unglaubliche 94 sein –, von denen immerhin 16 vollständig in Vivaldis eigener Handschrift erhalten sind, war eher Experten bewusst. Erst durch Bartolis vehementen Vokaleinsatz wurde bekannt, was da für Juwelen in den Archiven schlummern. Und mit der Platte hat sie eine wahre VivaldiRenaissance losgetreten, ohne die editorische Großtaten wie die epochale Vivaldi-Edition beim Label Naïve undenkbar gewesen wären.

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Fr 07.12.2018 · 20.00 Uhr

ARIENABEND

Les Musiciens du Prince, Gianluca Capuano Dirigent, Cecilia Bartoli Mezzosopran, Andrés Gabetta Violine

CECILIA BARTOLI

FOTO: ULI WEBER ‧ DECCA-CLASSICS

Arien und Instrumentalwerke von Antonio Vivaldi

Dieser Mut zum abseitigen Graben, die Neugierde auf Neues und die Empathie mit den vergessenen Genies ist längst zum Markenzeichen der Mezzosopranistin geworden: Auf Vivaldi folgte Gluck, von dem zwar die Reformopern ihren festen Platz in der Musikgeschichte hatten, aber die italienischen Arien? Fehlanzeige! Bei Bartoli wurden auch sie zum Kassenschlager. Ähnliches gelang ihr mit dem Album »Mission«, das sie der Musik Agostino Steffanis widmete. Noch so ein Name, der höchstens Eingeweihten bekannt war. Nur Dank Bartoli durften wir die Vielseitigkeit dieses Komponisten hörend erfahren, der vor allem durch seine Fähigkeiten in der Orchestrierung und der Behandlung der Instrumente überrascht. Sehr oft stellt er der Gesangsstimme ein solistisches Begleitinstrument zur Seite: Die Solotrompete schmettert in kriegerischen Stücken, die Theorbe begleitet melancholische Lamenti, die Gambe setzt sparsame Akzente in verinnerlichter Melancholie. Ebenso spektakulär sind die PR-Gags, mit denen »La Gioa«, wie sie auch von Freunden genannt wird, auf ihre Entdeckungen aufmerksam macht: Fürs Cover-Foto von »Opera proibita« sprang sie, wie einst Anita Ekberg, in die Fontana di Trevi; ein anderes Mal grinste sie uns diabolisch mit Glatze und einem Kruzifix bewaffnet von überlebensgroßen Werbetafeln entgegen; und für ihr Album »Maria« wurde gar ein riesiger

Truck zum »Museo mobile« und fuhr die darin installierte Maria-Malibran-Ausstellung 20.000 Kilometer quer durch Europa. Fast vergisst man bei so viel Erfolg, wie viel Aufwand in jedem dieser Projekte steckt. »Einige dieser Stücke sind in den letzten 300 Jahren kein einziges Mal aufgeführt worden«, erinnert sich Cecilia Bartoli an den langwierigen Entstehungsprozess der Aufnahmen etwa der Kompositionen von Caldara. »Es war daher viel Arbeit, sie überhaupt wieder ans Tageslicht zu befördern.« Unnachgiebig stöberte sie in den Mottenkammern der Musikgeschichte, schürfte dabei immer tiefer, wie Tolkiens Zwerge in den Minen von Moria, stets auf der Suche nach den schimmerndsten, kostbarsten Schätzen. Begonnen hat das alles mit Antonio Vivaldi, der eine ganze Entdeckungs-Lawine ins Rollen gebracht hat. »Dabei habe ich meine Sängerlaufbahn ja mit Belcanto gestartet, mit Rossini und Donizetti«, erinnert sie sich an diesen etwas untypischen Karriereverlauf. »Dann aber habe ich mich entschieden, mich nicht ganz konventionell über den frühen Verdi zu Puccini vorzuarbeiten. Die Musikgeschichte beginnt nicht erst um 1800. Also bin ich musikhistorisch rückwärtsgegangen, zu Mozart und Haydn, dann bis zum Barock, zu Händel und Vivaldi. Jetzt begegne ich mit all dem Wissen über die vorangegangenen Epochen wieder dem Belcanto.« Doch Bartoli wäre nicht Bartoli, hätte sie nicht auch dabei fundamental Eigenes hinzuzufügen: »Wir müssen den Mut haben, auch Belcanto historisch korrekt aufzuführen. Wir werden so viele neue Nuancen, neue Farben in dieser vertrauten Musik entdecken!« Das hat sie vor einigen Jahren im Konzerthaus schon bewiesen, als sie mit Vincenzo Bellinis »Norma« ihren persönlichen »Rollen-Mount-Everest« bestiegen hat. Nun schließt sich am selben Ort mit Vivaldi für sie ein Karriere-Kreis.

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MIT LEIDENSCHAFT UND SCHMÄH Fr 23.11.2018 · 20.00 Uhr

MAHLER CHAMBER

Musiker der MCO Academy am Orchesterzentrum | NRW, Andrés Orozco-Estrada Dirigent, Emmanuel Tjeknavorian Violine, Ivo Kahánek Klavier

ORCHESTRA

Werke von Martinů, Mozart und Strauss

Emmanuel Tjeknavorian ist Geiger und Wiener, Fußball -Fan und RadioModerator. Mit Beginn der Saison 2018 /19 wird er außerdem »Junger Wilder« am KONZERTHAUS DORTMUND.

FOTO: KONZERTHAUS DORTMUND

»Ich habe mich in Konzerten auch schon oft fadisiert«, sagt Emmanuel Tjeknavorian in schönstem Wiener Schmäh und wendet sich mit seiner Kritik gegen Interpreten, die sich seiner Meinung nach oftmals nicht genug Mühe geben, etwas zu vermitteln. Dass ihm das sowohl im Konzert mit seinem Publikum als auch mit jungen Nachwuchsmusikern gelingt, war im letzten Dezember in Dortmund bereits zu erleben: Als »Rising Star« der European Concert Hall Organisation gab er Auszüge des für ihn komponierten Solowerks »Suite des Alpes« von Christoph Ehrenfellner zum Besten und verblüffte das Publikum damit komplett. Mit aberwitziger Virtuosität gestaltete er die musikalische Reverenz an seine bergige Heimat und zerstreute alle Vorbehalte, die Hörer gegenüber zeitgenössischer Musik gehegt haben mögen. Am Tag zuvor hatte er bereits in einem Workshop mit dem Jugendorchester Sinfonietta der Musikschule Dortmund seine Haltung an den Nachwuchs weitergegeben und sich dabei als strenger, aber erfolgreicher Lehrer erwiesen. So klang nach seinem Coaching die Stimmgruppe der 1. Geigen bemerkenswert einheitlich und souverän, wovon sich Konzertbesucher am nächsten Tag bei einem Überraschungskonzert im Foyer überzeugen konnten. Die Disziplin, die er selbst in seinem Alltag an den Tag legt (Üben schon vor dem Frühstück!) und die der Fußball-Fan mit dem Pensum von Profisportlern vergleicht, hat ihn 2015 beim »Internationalen Jean-Sibelius-Violinwettbewerb« aufs Radar der Musikwelt befördert. In Dortmund wird sich der gebürtige Wiener mit armenischiranischen Wurzeln in den kommenden drei Spielzeiten als »Junger Wilder« präsentieren. Doch noch vor seinem Debüt in der Reihe ist er als Solist der MCO Academy in Mozarts drittem Violinkonzert zu erleben. Dass der ehemalige offensive Mittelfeldspieler auch in dieser Konstellation seine Fähigkeiten auf den Platz bringen wird, steht außer Frage.

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DER WINTER NAHT Mi 07.11. 2018 · 20.00 Uhr

LIEDERABEND Julian Prégardien

Tenor,

Lars Vogt

Klavier

JULIAN PRÉGARDIEN Franz Schubert: »Winterreise« D 911

Die Blätter fallen, der nächste Schritt in Sachen Jahreszeiten ist unausweichlich. Gut, dass der Tenor Julian Prégardien eine musikalische Landkarte für den einsamen Winterwanderer bereithält.

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Der Tenor hat die Medienplattform P.RHÉI ins Leben gerufen und beleuchtet dort die Aufführungspraxis der »Winterreise«, aber auch Bearbeitungen und Kunstprojekte rund um das Werk – ein ganzer »Winterreisen«-Kosmos ist entstanden. Auf einen Sockel soll der Zyklus dabei nicht gestellt werden, denn all die Informationen um das Eigenleben, das er losgelöst von seinem Schöpfer geführt hat, spornen zu mehr Kreativität im Umgang mit einem solchen Klassiker an: Wirktreue soll gleichberechtigt neben Werktreue stehen. Und ihre Wirkung verfehlen diese romantisch-eindringlichen Lieder nie. So viele Erfolge hat dieser Zyklus Interpreten schon feiern lassen: historisch informiert wie bei Julians Vater Christoph Prégardien 1997 oder mit Christine Schäfer 2002 im Boxring bei der ersten »Ruhrtriennale«. Es gibt viele Wege, die man auf dieser »Winterreise« gehen kann. Als herausragender Vertreter der jungen Sänger- Generation wird Julian Prégardien seinen eigenen einschlagen.

FOTO: MARCO BORGGREVE

Biografien sind ein im Konzerthaus viel gepflegtes Genre. Für manche Künstler wichtig, für manche Plattenfirmen noch wichtiger, sind sie fester Bestandteil eines jeden Programmhefts. Auch beim Liederabend von Julian Prégardien wird seine Vita zu lesen sein, doch der Sänger richtet das Ohrenmerk auch noch auf eine ganz andere Biografie: die Interpretationsgeschichte des Werks, das oft schon einiges mitgemacht hat. Was für Mitstudenten eher trockene Pflicht war, wurde für Julian Prégardien nämlich zum Steckenpferd: Schon seit dem Gesangsstudium ist er fasziniert von der Musikwissenschaft, was ihn auch zu einem gewissenhaften Vorbereiter macht. Und in Franz Schuberts Liederzyklus »Winterreise«, den er im November im Konzerthaus singt, hat er sich wirklich reingekniet.


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REVOLUTION PER KASSETTE

Sa 24.11. 2018 · 20.00 Uhr

OUMOU SANGARÉ Mit ihrer Band präsentiert Oumou Sangaré Lieder ihres neuen Albums »Mogoya«.

Die malische Sängerin Oumou Sangaré bringt musikalisch wie thematisch frischen Wind in die traditionelle Wassoulou-Musik ihrer Heimat.

Das hat sie getan, dabei aber weniger tatsächlich aufs Schreien gesetzt, sondern auf ihre musikalischen Ursprünge, die in der südlichen Wassoulou-Region liegen. Dieser ländlichen Gegend im Grenzgebiet von Mali, Guinea und der Elfenbeinküste fühlt Sangaré sich ebenso eng verbunden wie der dortigen Musiktradition. Auf alten Jagdliedern beruht die Wassoulou-Musik, der sie etwa durch sparsam elektrisch verstärkte Instrumente und den Einsatz von Trommeln, Klavier oder altem westafrikanischen Chorgesang neue Impulse verleiht. Herzstück ist aber die Kamele N’Goni, eine sechssaitige Harfe mit markantem Staccato-Klang: »Ohne die Kamele N’Goni gäbe es meine Musik gar nicht. Sie ist das Herz meiner Rhythmen.« Ende November bringt sie dieses Instrument und die hypnotischen Tanzrhythmen ihrer Vorfahren erstmals ins Konzerthaus – modern interpretiert und in neuem Klanggewand.

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FOTO: BENOIT PEVERELLI

Stilsicher, charismatisch, kämpferisch – dazu beeindruckend kraftvoller Gesang und der Mut, gegen gesellschaftliche Missstände anzusingen: Die in Mali geborene Sängerin Oumou Sangaré gehört nicht ohne Grund zu den großen Stimmen Afrikas. Eine regelrechte Revolution löste die Musikerin in ihrem Heimatland aus, als sie sich auf ihrem ersten Album »Moussolou« Anfang der 90er-Jahre offen gegen Polygamie, Kinderehen und die Unterdrückung der Frau auflehnte. Ihre Botschaft verbreitete sich schnell, der Kassette sei Dank: »Jeder Haushalt in Bamako hatte eine Kopie dieser Aufnahme und meine Mutter war so glücklich, dass sie geweint hat.« Ihre Mutter brachte sie überhaupt erst zur Musik, sang viel mit der kleinen Oumou. Als sie gerade zwei Jahre alt war, hatte ihr Vater die Familie verlassen, um bei seiner zweiten Frau zu leben. Ein Ereignis, das die heute 50-Jährige rückblickend als prägend für ihre Karriere sieht. Ihre schwierige Kindheit ermutigte sie zum Widerstand, zum Wunsch, die Rolle der Frau in ihrem Land zu verändern: »Schon als ich ein Kind war, versprach ich mir, dass ich eines Tages die Probleme in die ganze Welt schreien werde.«


WAS ZUSAMMENGEHÖRT

Sa 01.12.2018 · 20.00 Uhr

ANNETTE DASCH

Annette Dasch Sopran, Erika Geldsetzer Violine, Sascha Frömbling Viola, Konstantin Heidrich Violoncello, Dirk Mommertz Klavier

& FAURÉ QUARTETT Werke von Brahms, Mahler und Wagner

Die Sopranistin Annette Dasch beschert den Dortmundern ein Wiederhören, verbindet sich mit dem Fauré Quartett und schüttet Gräben zwischen den Komponisten Brahms und Wagner zu. Sie gehörte zur ersten Generation der »Jungen Wilden« am Konzerthaus. Genau in dieser Zeit passierte Entscheidendes in Annette Daschs Leben als Sopranistin: 2007 kam der Durchbruch mit »Armida« bei den »Salzburger Festspielen«, ein Jahr später wurde ihre erste CD mit dem »ECHO Klassik« als beste Operneinspielung des Jahres ausgezeichnet. Inzwischen kennt man sie an der Met in New York, von den »Bayreuther Festspielen« und sieht sie an der Seite von Jonas Kaufmann oder Rolando Villazón. Wer sie dagegen an der Seite von Hund Twiste schon einmal in Dortmund erlebt hat, weiß: Von einer Diva trennen die Sopranistin Welten, das ändert sich auch als »reife Wilde« und erst recht mit zwei Kindern nicht. »In Dortmund komme ich natürlich jederzeit gerne vorbei«, hat sie uns einmal im Interview zugesichert, und macht ihr Versprechen im Dezember wahr. Und sie kommt nicht allein. Gut, Sänger kommen selten ganz allein ins Konzerthaus, doch die Kombination Gesang und Klavierquartett ist nicht alltäglich. Das dramaturgisch

ausgeklügelte Programm ist es ebenfalls nicht. »Ich mag keine Galakonzerte«, sagt Annette Dasch, »in denen einfach nur ohne Sinnzusammenhang unterschiedliche Schmachtfetzen aneinandergehängt sind. Ich möchte dem Publikum ermöglichen, einem inhaltlichen Faden zu folgen«. So hat die Sängerin gemeinsam mit dem Fauré Quartett einen Konzertabend komponiert, der ganz im Zeichen unerfüllter Liebe steht. Um den inhaltlichen Bogen weit zu spannen, fädeln sich die Sätze aus Brahms’ Klavierquartett Nr. 3 geschickt zwischen Lieder von Mahler und Wagner. »Wenn die Leute es schaffen, nicht zu applaudieren zwischen den Stücken, sind diese Übergänge so, als hätten sich das Herr Brahms und Herr Mahler zusammen ausgedacht. Ich bin total begeistert davon.« Und auch bei der Kombination von Wagners »Wesendonck-Liedern« und Brahms’ Klavierquartett wirkt es, als würde der eine dem anderen in Bezug auf Tonarten und Gestus antworten. Brahms und Wagner so einträchtig im Dialog – das hätten die Komponisten und noch weniger ihre Anhänger zu Lebzeiten auch nicht erwartet. Annette sei Dank!

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lingende Zeitzeugen

16 Geigen mit einer ganz besonderen Geschichte werden im November im Konzerthaus zu sehen und zu hören sein: Eine Ausstellung im Konzerthaus-Foyer widmet sich den »Violinen der Hoffnung« – Instrumenten, die im Zweiten Weltkrieg verfolgten Musikern gehörten. Ihre Besitzer wurden ermordet oder sind geflüchtet. Ehemals gespielt in Auschwitz, Buchenwald und Dachau, stehen die Instrumente für die Geschichte ihrer Besitzer und setzen durch die Musik ein Zeichen der Hoffnung. Über 70 dieser Violinen hat der israelische Geigenbauer Amnon Weinstein gesammelt und restauriert. Einige davon bringt er nun nach Dortmund, wo sie im Rahmen verschiedener Konzerte und Vorträge zu sehen und zu hören sein werden. Mo 12. – Fr 16.11.2018 VIOLINEN DER HOFFNUNG Ausstellung im Konzerthaus-Foyer · Öffnungszeiten: 10.00 – 18.30 Uhr

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Do 15.11.2018 · 18.00 Uhr KLINGENDE ZEITZEUGEN Vortrag mit Musik im Orchesterzentrum | NRW

öchster Neueinsteiger

Neue Spielzeit, neuer Intendant! Das passt gut und war der Anlass, zur Saisoneröffnung groß aufzufahren: roter Teppich, grüne Bäumchen, ein ausverkauftes Haus, großartige Musiker inklusive eines ehemaligen »Jungen Wilden«. Schweißgebadet konnte man nach den emotionalen Höhenflügen mit dem CBSO, Omer Meir Wellber und Jan Lisiecki aus dem Saal kommen. Und nach dem Konzert war noch nicht Schluss: Den Empfang zum Saisonauftakt eröffnete die Chorakademie musikalisch, um »den Neuen« willkommen zu heißen, als zu den ersten Klängen – ein bisschen Show muss sein – ein Banner entrollt wurde. Herzlich willkommen, Raphael von Hoensbroech! Danke für das Ständchen, Chorakademie!

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Abonnenten, Botschafter und Freunde des KONZERTHAUS DORTMUND sehen und hören mehr: Andrés Orozco-Estrada gewährt ihnen exklusiv einen einmaligen Einblick in seine Probenarbeit mit der MCO Academy. »Die Lust, auf die Bühne zu gehen, muss eine emotionale Motivation und nicht nur Kopfsache sein«, sagt der Dirigent. Wie er den sinfonischen Klangkörper aus Musikern des Mahler Chamber Orchestra (MCO) und Musikstudenten zu einer präzisen und dennoch hochemotionalen Einheit formt, können die Besucher in dieser Probe von Martinůs Doppelkonzert für zwei Streichorchester, Klavier und Pauke erleben. Mi 21.11. 2018 · 18.00 Uhr KONZERTHAUS BACKSTAGE – PROBENEINBLICK Orchesterzentrum|NRW · Eintritt frei · Platzkarte erforderlich

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Boeckers Besetzungsänderungen Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, der Abschied – in Streit, in Liebe, durch Tragik oder Tod, selten nur einfach so – ist geläufiges Thema in der Musik. Er kann inszeniert sein, zum Beispiel innerhalb der dramatischen Handlung einer Oper, er kann sich aber auch real abspielen zwischen Musikerinnen und Musikern, Dirigent*innen und Orchestern, in Ensembles jeder Art und Größe. Unabhängig von der Ursache: Abschiede, Trennungen haben immer Auswirkungen auf die Musik. ›Addio, del passato‹, Violettas Abschiedsarie, war noch im Oktober in Teodor Currentzis’ Interpretation von »La traviata« zu hören... Abschiede gibt es überall:

Liebe Redaktion, seit dem Besuch der Ausstellung »Their Mortal Remains« im Dortmunder U weiß ich erst, wie sich das Quartett von Pink Floyd zuletzt bekriegt hat und wie Roger Waters’ Weggang für die Musik eigentlich den Schlusspunkt bedeutete. Gibt es so etwas auch in der vornehmen Klassik? Viola Martinsfeld, Bochum Liebe Frau Martinsfeld, sind die Protagonisten nur prominent genug, lässt sich in den Medien über aktuelle juristische Auseinandersetzungen lesen oder Jahrzehnte später in Memoiren, Biografien oder Ausstellungstexten. Ganz wie bei Pink Floyd. Schon bei »The Wall«, 1981 in den Westfalenhallen aufgeführt, sollen sich Gilmour und Waters ja in die Haare geraten sein. Das Pendant zu dieser aufwendigen Bühnenshow ist in der Klassik die große Oper. Hier gehört das eifersüchtige Gezänk zwischen Komponist und Librettist gewissermaßen zum guten Ton. Die Ergebnisse sind in der Regel dennoch respektabel: Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal schufen Meisterwerke wie »Der Rosenkavalier«, »Ariadne auf Naxos« oder »Elektra« (im März im Konzerthaus). Gleichzeitig warf man sich nette Unverschämtheiten an den Kopf: »Das ist ja, vergeben Sie mir meine Ehrlichkeit, abscheulich« oder »Ihre Ideen sind doch Müll, blöder Unsinn, wirklich schrecklich. Ich hoffe, es geht Ihnen gut« – nachzulesen im Briefwechsel. Wohlweislich selbst gedichtet hat Strauss’ großes Vorbild Richard Wagner nicht nur »Wotans Abschied und Feuerzauber«... Das Opern-Traumpaar Andris Nelsons und Kristine Opolais ist – was uns gar nichts angeht – kein Paar mehr. Trotzdem sind sie, Profis also, am 19. Oktober wieder gemeinsam im Konzerthaus aufgetreten. Klang die Musik dadurch anders? Nochmals nachzuprüfen ist das bei der Saisonabschluss-Gala am 30. Juni. Der Gewandhauskapellmeister nimmt dann auch Abschied als Dortmunder Exklusivkünstler. Deutlich hörbarer noch als im dicken Orchesterklang schlagen sich vermutlich Trennungen und Wechsel in der intimen Kammermusik nieder. Nach dem unvermeidlichen Goethe-Zitat hört man im Streichquartett »vier vernünftige Leute sich unterhalten«. Was, wenn einer ausscheidet? Ersatz kann nur bieten, wer sich genauso blind mit den drei anderen versteht, dessen Spiel sich in den Gesamtklang unaufdringlich einfügt. Der plötzliche Tod seines Bratschers Friedemann Weigle 2015 bedeutete einen harten Einschnitt für das Artemis Quartett. Ende September haben wir es nun in neuer Besetzung gehört. Zugleich war es aber das vorläufig letzte Mal, denn Gründungsmitglied und Cellist Eckart Runge ließ verlautbaren, er werde aufhören. Die Geigerin Anthea Kreston schloss sich an. »Das Artemis Quartett bleibt im 30. Jahr seines Bestehens weiter aktiv«, meldete indes hoffnungsvoll die Agentur. Gut ausgegangen ist das beim legendären Emerson String Quartet, das vor fünf Jahren Paul Watkins als neuen Cellisten begrüßte. Es war der erste Besetzungswechsel bei den Emersons seit 1979. Wir sind uns sicher, dass sich beim Artemis Quartett alles in Wohlklang und -gefallen auflöst. Ohne Wechsel kein Weiterkommen. Und die Alben von Pink Floyd drehen sich immer noch als Vinyl auf unserem Plattenteller, als CD in den Playern oder erklingen, ganz gegenwärtig, im Online-Stream. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231 – 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

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Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion

AUSGABE 03 2018 19

Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof, Marion Daldrup, Katharina Kierig

ALEXANDRE THARAUD Feine Antennen YANNICK NÉZET-SÉGUIN Alle lieben Yannick

Autoren Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,

RICCARDO CHAILLY Feuerkopf und Einsiedler

Markus Bruderreck, Marion Daldrup,

ELEKTRA Rache in E-Dur

Verena Fischer-Zernin, Katharina Kierig, Verena Wengorz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213

Das hörbar-Rätsel

Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 FOTOS: MARCO BORGGREVE · WARNER CLASSICS, MARY SLEPKOVA · DG

info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO

Der gesuchte Künstler lässt am liebsten seine Musik sprechen und hat sich deshalb über viele Jahre geweigert, Interviews zu geben. Es gibt Gerüchte, dass der ebenso brillante wie perfektionistische Pianist, der 1950 in Leningrad geboren wurde, die Seriennummern sämtlicher Steinways, die er jemals gespielt hat, auswendig kennt und Instrumente grundsätzlich nicht akzeptiert, wenn sie älter als fünf Jahre sind. Das Konzerthaus-Publikum begeisterte er zuletzt im März 2017 mit Werken von Mozart und Beethoven.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 25.02.2019. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Helsinki Philharmonic Orchestra am 07.04.2019. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Max Raabe. ausblick 29


Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links

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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht

* Hörplätze sind 90 Minuten vor

Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)

Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung

Verwandeln Sie Ihr Zuhause in einen Konzertsaal: Spielen lassen. Zuhören. Entspannen. GÄNSEHAUT PUR.

BEI UNS ERLEBEN: maiwald – klaviere & flügel im konzerthaus brückstraße 21 · dortmund · TEL: 0231 2 26 96-145 WWW.STEINWAY-DORTMUND.DE

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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS STIFTUNG · CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER DANIELA UND JOHANN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN · MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · NORA WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


WIR MACHEN’S EINFACH.

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