IM DUO UNSCHLAGBAR Di 25.06.2019 · 19.00 Uhr
JUNGE WILDE – Lucas Jussen
Klavier,
Arthur Jussen
Klavier
LUCAS & ARTHUR JUSSEN Werke von Bach, Mozart, Schubert und Strawinsky
Auf dem Tennisplatz spielen die Brüder Arthur und Lucas Jussen auch mal gegeneinander, doch am Klavier sind sie perfekt aufeinander eingespielt und im Doppel am stärksten. Obwohl die Niederlande bei der WM 1998 nur Vierte wurden, bedeutete dieses Turnier für einen kleinen Jungen aus Hilversum den Grundstein zu einer großen Karriere. Nicht jedoch als Fußballer, wie man nun erwarten könnte, sondern als Pianist: Der damals fünfjährige Lucas Jussen war von der niederländischen Nationalhymne so inspiriert, dass seine Mutter ihm beibrachte, die Melodie auf dem Klavier zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis auch sein drei Jahre jüngerer Bruder Arthur die Finger nicht von den Tasten lassen wollte und nur wenige weitere Jahre, bis die beiden als Klavierduo mit Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam auftraten, in TV-Übertragungen zu sehen waren und die Aufmerksamkeit einer großen Pianistin auf sich zogen: Im Alter von gerade einmal neun und zwölf Jahren lud Maria João Pires die Brüder ein, bei ihr zu studieren. Ein großes Glück, finden sie: »Technik kann man von vielen Lehrern lernen, aber die Musikalität, das, was zwischen den Noten steht, kann sie wie keine andere. Das war für uns sehr wichtig. Wenn man so jung ist, muss man lernen Musik zu machen und nicht nur die Noten zu spielen.« Dass sie die Technik auch beherrschen, werden die beiden »Jungen Wilden« bei ihrem Konzerthaus-Debüt an Strawinskys »Sacre du printemps« demonstrieren. Die beiden Brüder sind
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überzeugt, dass das gewaltige Orchesterwerk zwar bei der Übertragung aufs Klavier an Farbenreichtum verliert, dafür aber an Präzision und Direktheit gewinnt: »Es ist wahnsinnig, es ist sehr intensiv und es ist wie eine Reise.« Bei dem unglaublich rhythmischen und perkussiven Werk sitzt sicherlich imaginär auch Vater Jussen mit auf der Bühne, der als Pauker einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die rhythmische Genauigkeit seiner Söhne hatte. Die sind längst eigenständige Künstler, die neben der Duo-Laufbahn auch beide solistische Projekte verfolgen. Doch letztendlich sind sich die beiden sicher: »Wir sind am stärksten, wenn wir zusammen sind.«