„EINE NEUE WELT SEHEN“ Zu unserem Jubiläum gab der Top-Akteur der internationalen Convenience-Branche, Hank Armour, President der NACS in den USA, uns ein ausführliches Interview. Im zweiten Teil beschreibt er auch seine Eindrücke vom Convenience-Business in Deutschland. INTERVIEW HANS JÜRGEN KRONE
Herr Armour, zur NACS-Show kommen seit Jahrzehnten Besucher aus aller Welt. Eine echte Vernetzung von Aktivitäten wurden mit
nisse. Unternehmen aus Deutschland, wie Rewe, Tank & Rast, BP/ Aral, Total und Shell waren bisher besonders aktiv beim Europäischen Summit. Dieser sollte im vergangenen Juni in Berlin stattfinden, musste jedoch wegen Covid-19 ausfallen. Im Juni 2021 werden wir in Dublin sein und dann zurück in Berlin in 2022. Zusätzlich zu diesen größeren Events, veranstalten wir auch ein Serie kleinerer, mehr intimer Veranstaltungen, wie unsere CEO-Summits auch in Europa, Latein-America oder Nordamerika. Oder unser auf Länder-Cluster fokussierter Convenience-Leaders Exchange in der DACH-Region, in Großbritannien und Eastern Europe.
Armour: Vor fünfzehn Jahren hatte die NACS Mitglieder in zehn Ländern, vornehmlich in der westlichen Hemisphäre. Heute haben wir Mitglieder in 57 Ländern, rund um die Welt. Warum? Weil die Welt konvergiert. Es gibt viele Unterschiede auf der Welt aber nur wenige einzigartige Themen. Die Unterschiede sind hauptsächlich erklärbar dadurch, dass sich Länder in verschiedenen Phasen eines Themen-Lebenszyklus‘ befinden. Kein Land ist gleichzeitig in allen Themen am weitesten entwickelt. So ist das mobile Bezahlen zum Beispiel weit in China, Japan und Hongkong fortgeschritten, hingegen sind diese Regionen hinterher, wenn es um die Integration von Kraftstoffund Convenience-Marketing geht, um gesunde Foodservice Optionen oder Tabakregulierung. ConvenienceHändler in Westeuropa sind führend in Foodservice Angeboten und im Adressieren des Plastik-Themas. Die USA sind führend im Kraftstoff-Marketing und im Anbieten von TouchScreen Bestellungen für Foodservice. Händler können so viel lernen, indem sie sich ansehen, was in anderen Gegenden dieser Erde passiert, 18
welche Chancen oder Risiken bestehen. Was NACS ihren Mitgliedern bietet ist eine Art globaler Radarschirm, um in die Zukunft zu sehen. Daher werden so viele Handelsunternehmen aus aller Welt Mitglied bei NACS. Sie sind inzwischen auch international in Sachen unterschiedlicher Branchen-Events aktiv?
Ja, neben der NACS Show organisieren wir zwei jährliche internationale Konferenzen: Den NACS Convenience Summit Europe und den NACS Convenience Summit Asia. Diese Konferenzen sind zugeschnitten auf unsere Mitglieder in diesen Regionen und liefern regional relevante Erkennt-
Hank Armour und die National Association of Convenience Stores (NACS) sind internationale Impulsgeber für die Branche.
Sie waren selbst schon häufiger beruflich in Deutschland. Wie haben Sie hier die Convenience-Stores erlebt und wie würden sie diese international einordnen?
Deutsche Convenience Geschäfte sind sehr sauber, exzellent bewirtschaftet, bieten in der Regel Weltklasse Backwaren und einen Fokus auf Bio Produkte. Über die vergangene Dekade hinweg habe ich dabei auch eine immense Verbesserung im Kaffeeangebot gesehen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Deutschlandbesuch, hoffentlich am 28. Januar 2021 zum NACS Convenience Leaders Exchange DACH in Hamburg bei unserem deutschen NACS-Repräsentanten Christian Warning. convenienceshop 7/20
Fotos: Nacs
den modernen Möglichkeiten der Kommunikation eingeleitet. Wie stellt sich die NACS international auf und welche Bedeutung kann dabei der deutsche Markt haben?