4.2 Regel und Ausnahme Aus der vertieften Auseinandersetzung mit der Stadt Biel, dem Bahnhofsquartier und den aktuellen Gegebenheiten des Gurzelen-Areals und dessen Umgebung, leitet sich der Städtebau für das Thesisprojekt ab. Das heterogene Stadtbild des Quartiers bildet die Ausgangslage für das nachfolgende Projekt. Die unterschiedlichen Bebauungsformen erzeugen bereits eine grosse Spannung im Ort. Sie sind historisch zusammengewachsen und nehmen keinen wirklichen Bezug aufeinander. So finden sich in der näheren Umgebung, von Zeilenbauten, Wohnsiedlungen bis zur Industrie und einzelnen städtebaulichen Ausnahmen, die unterschiedlichsten Typologien. Das Gurzelen-Quartier braucht neben der bereits sehr heterogenen Stadtstruktur einen Ort, in welchem sich die Stadt Biel widerspiegeln kann. Ein auf der Regelhaftigkeit aufbauendes Projekt, das wieder eine gewisse Ruhe einbringt. Dafür wird die historische Analogie zum Bieler Stadtneubau um 1930 für die Planung des Gurzelen-Areals aufgegriffen. Der Fokus des Städtebaus liegt dabei besonders auf der Grundlage der grossflächigen Stadtentwicklung, welche zusätzlich mit der Analyse der einzelnen Projekte aufgezeigt wurde. Die Einheitlichkeit und die Differenzierung im städtischen Kontext spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die städtebaulichen Setzung wird in Bezug mit dem bereits existierenden Bestand gesetzt, der schon eine gewisse Regelhaftigkeit aufweist. Dabei handelt es sich um die verdichtete Typologie der Zeilenbauten, welche sich aus dem Zentrum der Stadt bis hin zum Gurzelen Areal erstreckt. In der bewussten Weiterführung des Vorhandenen besteht somit der erste Ansatz zur Uniformierung des Quartiers.
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Das Verlangen der Vielfalt nach Einheitlichkeit
Abb. 26. Strassenperspektive: Staffelung der Bauvolumen entlang der Hauptstrasse