Thesisbuch Noah Gisiger FS20

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5.2 Die Kunst der Reihung Die reine Wiederholung von Elementen in einem geregelten System ermöglicht eine einheitliche städtische Setzung, welche durch die spezifischen Reaktionen auf ihre Umgebung zusätzlich zu vielfältigen Situationen städtischer Räume beiträgt. Wie auch im Städtebau eine gewisse Regelhaftigkeit vorzufinden ist, so sollte diese auch in der Konstruktion und im Ausdruck der Gebäude wiedergegeben werden. Um diese im Projekt zu definieren, wird in der Gestaltung der einzelnen Gebäude auf die Repetition und spezifische Ordnung der einzelnen Elemente geachtet, um so das Gesamtbild des Gurzelen-Areals zu prägen. Für die Gestaltung der Fassaden spielen, neben dem Bezug zur Stadt, auch die jeweilige Orientierung und die damit zusammenhängenden energetischen Einflüsse eine wichtige Rolle. Somit reagieren die wiederkehrenden Bestandteile der Konstruktion, welche das einheitliche Bild fördern, auf die Ausrichtung der Gebäude und werden entsprechend umgewandelt. Die entstehenden Differenzierungen der einzelnen Elemente stehen in ihrem ästhetischen Ausdruck noch immer in einem engen Zusammenhang. Sie erlauben es, durch die Wiederholung im einheitlichen System, die Gebäude vielfältig erscheinen zu lassen. Wie sich die jeweiligen Typologien voneinander unterscheiden, so werden diese auch in ihrer Konstruktion und Materialisierung voneinander differenziert. Dadurch ermöglichen sie es, die von ihnen gefassten Räume zusätzlich zu prägen. So zeigen sich die Zeilenbauten nach aussen als Holzbau und erzeugen so ein einheitlich materialisiertes Bild der Innenhöfe. Die Punktuellen Typologien der Zeilenstruktur und des Riegels, die sich gegen die städtischen Räume richten, werden als Massivbau ausgeführt. Der Materialunterschied zwischen den beiden Typologien erzeugt eine spannende Wechselwirkung in der Atmosphäre der von ihnen gefassten Aussenräume. Über die Strukturierung der Fassaden und die Anordnung der Fensteröffnungen wird wiederum ein Bezug zwischen den beiden Typologien geschaffen. Die einzelnen Bauten prägen so die jeweiligen Aussenräume durch ihre Gestalt und Materialität.

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Das Verlangen der Vielfalt nach Einheitlichkeit

Abb. 39. Perspektive der zentralen Mittelachse


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