Zuckerseiten

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Winter 2021

r e k c u Z SEITEN r a b t h c i s SichWeIRrALLE TRAGENNG R TU VER ANT WO

CLOSE UP: SCM „WIR BEWEGEN DIE DINGE!“ HELLE KÖPFE IDEEN WERDEN BELOHNT HALLO NACHBAR! DAS NEUE KESSELHAUS IN DER SLOWAKEI


Josef Eisenschenk

Markus Mühleisen

INHINATELRT W

Andreas Schröckenstein

GESCHÄTZTE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER! GEMEINSAM MIT IHNEN MEISTERN WIR ALLE HERAUSFORDERUNGEN

2021

04 Arbeitssicherheit Wir alle sind betroffen

06 Der Zuckermarkt ist hart umkämpft

08 Close-up Supply Chain Management

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ede Arbeit ist wichtig, auch die kleinste. Es soll sich keiner einbilden, seine Arbeit sei über die seines Mitarbeiters erhaben. Jeder soll mitwirken zum Wohle des Ganzen.“ Der deutsche Industrielle Robert Bosch, den wir hier zitieren, wusste um die Wichtigkeit des Teams und um eine funktionierende Zusammenarbeit. Darauf wollen wir in den aktuellen Zuckerseiten einmal mehr bewusst hinweisen – aber ebenso, wie wichtig uns das Mitdenken einzelner Mitarbeiter ist: Mit EISAS (S. 11) belohnen wir Ihre Ideen mit barer Münze und holen Sie vor den Vorhang. Im aktuellen Geschäftsjahr waren uns Ihre Verbesserungsvorschläge bereits etwa 70.000 Euro wert. Günstige Rahmenbedingungen ermöglichten für diese Kampagne (S. 10) vollständige Rübenbestände, hohe Pflanzenanzahl und höhere Zuckergehalte, wofür wir dankbar sind. Die Gesamtrübenmenge, die in unseren Werken zur Verarbeitung kommt, wird rund 5,7 Millionen Tonnen betragen und daraus werden wir etwa 814.000 Tonnen Zucker erzeugen.

Auch in puncto klimaneutrale Produktion bleiben wir weiterhin auf Schiene: In unserem slowakischen Werk in Sered’ stellten wir das neue Kesselhaus auf Erdgas um, womit wir dort die CO2-Emission um die Hälfte reduzieren können (S. 12–13).

09 Lehrlingsausbildung?

Bedauerlicherweise sind nicht alle unsere Nachrichten positiv – zwei schwere Arbeitsunfälle ereigneten sich im aktuellen Geschäftsjahr in der Zuckerdivision. Unsere tiefe Betroffenheit darüber war für uns der Anstoß, noch mehr auf die Sicherheitsbestimmungen aufmerksam zu machen und auch hier sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Alle, die auf diesem Gebiet Auff älligkeiten bemerken – fehlende Absperrungen, Stolperfallen und dergleichen – bitten wir, diese sofort zu melden. Dann können wir Maßnahmen einleiten und gemeinsam Unfällen vorbeugen. Vielen Dank!

12 Hallo Nachbar!

Wir wünschen Ihnen eine sichere und angenehme Winterzeit! Markus Mühleisen Josef Eisenschenk Andreas Schröckenstein

Machen wir! Plus: Für ein besseres Arbeitsklima

10 Die Rübenkampagne 2021/22 11

EISAS: Ihre Ideen zählen Das neue Kesselhaus in der Slowakei

14 Betain Plus: Lebensmittelsicherheit

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Virtueller Welcome Day Plus: Tortenrezept

IMPRESSUM HERAUSGEBER, FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH:

AGRANA Sales & Marketing GmbH, Josef-Reither-Straße 21–23, 3430 Tulln www.agrana.com. PROJEKTKOORDINATION UND BEITRÄGE:

Sara Brodegger, T: +43 (0) 2272 602–11534, Wenn Sie Anregungen, Verbesserungsvorschläge, oder inhaltliche Ideen etc. zur Mitarbeiterzeitung haben, wenden Sie sich bitte an sara.brodegger@agrana.com. GESAMTKONZEPTION UND REDAKTION:

Corporate Media Service GmbH, 8010 Graz. Layout, Repro: Werbeagentur Rypka GmbH, Dobl/Graz. FOTOS: AGRANA Sales & Marketing GmbH (wenn nicht anders angegeben). HINWEIS: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird auf gegenderte Formen weitgehend verzichtet.

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UNSERE GESUNDHEIT

IMPFEN: FÜR SICH SELBST UND FÜR ANDERE

AGRANA-BETRIEBSÄRZTIN DR. CLAUDIA PRENNER ERKLÄRT, WAS HINTER DER FÜRSORGEPFLICHT EINES UNTERNEHMENS STECKT UND WELCHE ROLLE DIE CORONA-IMPFUNG DABEI SPIELT. Natürlich macht es hier einen Unterschied, ob jemand im Büro oder in der Produktion arbeitet. Gefahren müssen je nach Arbeitsplatz evaluiert und Schutzmaßnahmen entsprechend angepasst werden. Das Arbeitsschutzgesetz sieht aber auch für Arbeitnehmer gewisse Verpflichtungen vor. So muss ein Unternehmen beispielsweise Schutzausrüstung zur Verfügung stellen – es ist jedoch die Pflicht des Arbeitnehmers, diese auch zu nutzen.

Claudia Prenner, AGRANA-Betriebsärztin

Fürsorge wird bei AGRANA groß geschrieben!

Frau Dr. Prenner, was genau versteht man unter der Fürsorgepflicht eines Unternehmens gegenüber seinen Arbeitnehmern? Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass jeder Arbeitnehmer seine Arbeit bei bester Gesundheit erledigen kann. Dazu zählt auch, etwaige Gefahren am Arbeitsplatz abzuwenden.

Welche Rolle spielt die Corona-Impfung hinsichtlich der Fürsorgepflicht? Natürlich ist jeder Betrieb daran interessiert, dass so viele Mitarbeiter wie möglich geimpft sind. Je höher die Impfrate innerhalb des Unternehmens, desto eher lassen sich Cluster vermeiden und der laufende Betrieb bzw. die Produktion bleiben gesichert. Auch soziale Aspekte kommen zum Tragen: Durch die Impfung schützt man nicht nur sich selbst vor einem schweren Covid-19-Verlauf, sondern trägt auch – im Falle einer etwaigen Infektion – eine verringerte Viruslast in sich, wodurch das Risiko einer Ansteckung für Mitmenschen bzw. Kollegen verringert wird. Nicht zu ver-

gessen die allgemeinen, alltäglichen Einschränkungen, die man ohne CoronaImpfung hinnehmen muss.

Wie unterstützt AGRANA ihre Arbeitnehmer bezüglich der Corona-Impfung bzw. bezüglich gesundheitlicher Themen im Allgemeinen? Im Mai wurden gemeinsam mit dem Samariterbund zwei Impfstraßen für Mitarbeiter organisiert. Natürlich ist der Betrieb daran interessiert, dass die Arbeitnehmer gesund bleiben. Weshalb AGRANA-Mitarbeiter heuer auch wieder die Möglichkeit haben, sich gegen Grippe impfen zu lassen – was vor allem hinsichtlich der Vermeidung von Superinfektionen sinnvoll ist. Trotzdem soll jeder Arbeitnehmer frei entscheiden, ob er sich impfen lassen möchte. Als Betriebsärztin liegt es mir am Herzen, stets auf dem aktuellen Stand zu sein und validierte Informationen zu liefern, aufgrund deren jeder für sich selbst eine Entscheidung treffen kann. Und selbstverständlich stehe ich den AGRANA-Mitarbeitern auch für sämtliche andere Fragen zum Thema Gesundheit zur Verfügung.

GESCHENKE? JA, ABER RICHTIG! AN/VON GESCHÄFTSPARTNERN

AN AMTSTRÄGER

Geschenke

Einladungen

Geschenke

Geschenke bis € 100,–

Einladungen bis € 100,–

anlassbezogene Geschenke bis € 40,–

Geschenke ab € 100,–

Einladungen ab € 100,–

Geschenke ab € 40,–

Keine Genehmigung notwendig

Einladungen

Einladungen immer genehmigungspflichtig

Genehmigung durch Vorgesetzten bzw. bei Amtsträgern auch durch das Compliance Office

PS: Die Meldeformulare finden sich wie gewohnt auf der Corporate-Compliance-Seite im AGRAnet, weiters steht natürlich auch die Corporate-Compliance-Abteilung bei Fragen gerne zur Verfügung.

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Foto: Pixabay

Alle freuen sich über sie, ob Klein oder Groß. Sie zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und bringen unsere Augen zum Strahlen. Die Rede ist von Geschenken. Spielen im privaten Bereich vorwiegend persönliche Wünsche und Vorlieben der Beschenkten eine Rolle, gilt es im beruflichen Kontext, mehrere Aspekte zu beachten. Vor allem Einladungen und Präsente von oder an Geschäftspartner bzw. Amtsträger erfordern genaueres Hinsehen. Wir haben die AGRANA-Compliance-Regelungen für die Vergabe und Annahme von Geschenken für Sie zusammengefasst und bitten Sie, diese zu verinnerlichen:


Foto: FOTO Eak/Shutterstock

ARBEITSSICHERHEIT: WIR ALLE SIND BETROFFEN

ZWEI SCHWERE ARBEITSUNFÄLLE IN UNSERER ZUCKERDIVISION IM AKTUELLEN GESCHÄFTSJAHR HABEN UNS GEZEIGT, WELCHE AUSWIRKUNGEN NICHTBEACHTUNG VON SICHERHEITSVORGABEN ODER MANGELNDE ABSICHERUNG ZUR FOLGE HABEN KÖNNEN. 4 Winter 2021

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SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ

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as Thema Arbeitssicherheit ist immer aktuell: Es geht um unsere eigene Gesundheit, um die unserer Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie aller im Werk tätigen Personen. Das sind auch unsere Lieferanten oder Zulieferer. Sie alle müssen sich an unsere Sicherheitsvorgaben halten. Leider ist es vor Kurzem zu folgenschweren Unfällen gekommen – durch Unachtsamkeit, vielleicht auch im Bemühen um eine gute und rasche Arbeitserledigung.

Nur ein Tisch … Unser Kollege im Werk Hrušovany in Tschechien war mit dem Tragen eines Tisches befasst. Dieser sollte im Hauptproduktionsgebäude, am Gang neben dem Extraktionstrog, in einen anderen Arbeitsraum transportiert werden. Dabei hat sich der Tisch im Geländer, das den Bereich zum Extraktionstrog absichert, verfangen. Um sich aus dieser Situation zu befreien, ist der Kollege – sich rückwärts bewegend – auf eine nur durch ein Plastiksignalband abgesicherte kleine Plattform getreten, hat dabei das Gleichgewicht verloren und ist rücklings in den zur Instandhaltung geöffneten Diffusionstrog gefallen. Er zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu! Zum Glück hat er diesen Unfall überlebt und konnte nach längerem Krankenhausaufenthalt und mehrmonatigem Krankenstand seine Arbeit wieder aufnehmen. Die Absicherung der Baustelle mit einem einfachen Signalband – im Bereich, wo das Geländer für die Instandhaltungsarbeiten geöffnet war – ist unzureichend! Eine solide Fuß- und Brustwehr wäre in diesem Gefahrenbereich zumindest notwendig gewesen.

Routinearbeit

SICHER SICHTBAR KLEIDEN

Unser Kollege hat dabei wahrscheinlich die Abdeckung der horizontalen Transportschnecke geöffnet, um Zuckerklumpen, die beim Abklopfen der Schurre in Horizontalförderer gefallen sind, herauszunehmen. Bei dieser Tätigkeit wurde die Transportschnecke aber nicht abgeschaltet – ein fataler Fehler. Unser Kollege dürfte bei seiner Reinigungstätigkeit auch auf den Horizontalförderer gestiegen und durch eine unglückliche Bewegung mit dem Fuß in die sich bewegende Transportschnecke geraten sein. Sein Bein wurde abgetrennt und er ist dabei unmittelbar zu Tode gekommen.

Verantwortung Dieser schwere Unfall ist noch Gegenstand von behördlichen Ermittlungen, denn es geht wie bei allen Unfällen um das Vorhandensein technischer Absicherung und das einwandfreie Erkennen von Gefahrenstellen im Betrieb, um Arbeitsanweisungen, ausreichende persönliche Unterweisung, die Verwendung ausreichender persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und letztendlich um: Verantwortung. Die beiden Ereignisse haben uns vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Sicherheit für uns alle ist. Wir sind permanent aufgerufen, dort, wo wir Gefahr für uns selbst oder für Arbeitskollegen erkennen, diese sofort zu melden und auch alle notwendigen Absicherungsmaßnahmen zu treffen – vor allem, wenn Gefahr in Verzug ist. Wir dürfen solche Situationen niemals ignorieren. Durch unser aller Beitrag können wir zu einer sichereren Arbeitsverrichtung beitragen: Unterstützen wir bitte die umfassende Tätigkeit unserer Sicherheitsfachkräfte! Denn das steht fest: Jeder von uns ist eine Präventivkraft!

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in wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit bei der Rohstoff übernahme in unseren Werken ist die obligatorische Verwendung von Signalweste und Helm durch unsere Rohstofflieferanten in der Rübenkampagne. Als Beitrag zu dieser Sicherheitsaktion wurden an alle Kontrahenten, die ihre Rüben nach Tulln oder Leopoldsdorf direkt liefern, unsere AGRANA-Signalwesten und roten Besucherhelme ausgegeben. Beim Verlassen der Fuhrwerke – soweit das bei der Anlieferung notwendig ist – soll diese Schutzausrüstung unbedingt getragen werden. Damit wird eine bessere Sichtbarkeit der Lieferanten gewährleistet, und so Personenunfällen durch andere Fahrzeuge am Rübenhof vorgebeugt. Das Tragen von festem Schuhwerk – am besten Arbeitssicherheitsschuhe – wird ebenso gefordert. So wollen wir fahrlässigem Verhalten bestmöglich entgegenwirken. Traktorfahrer oder Lkw-Chauffeure, die nur Schlapfen oder andere leichte Schuhe tragen, gefährden sich selbst und gerade im Bereich des Rübenhofs kann es durch diese Nachlässigkeit leicht zu Unfällen kommen! Bedenken wir: Es ist so einfach, eine Schutzkleidung anzuziehen – und es kann sehr schwierig und vor allem langwierig sein, die Folgen eines Unfalls zu tragen.

NÜTZEN SIE DAS ASOS-SYSTEM! Schreiben Sie uns Ihre Anregungen und Fragen zum Thema Sicherheit.

Foto: Tatjana Figl-Wolfsberger

Foto: AGRANA-Werksleitung Hrusovany

Der zweite Unfall, der sich im September im Werk Buzău in Rumänien ereignete, zog tragischerweise ein Todesopfer nach sich. Auch hier handelte es sich um eine Routinearbeit beim Reinigen von Zuckerschurren unterhalb der Zuckerbunker in der Sekundärproduktion.

SIGNALWESTE, HELM UND FESTE ARBEITSSCHUHE GEHÖREN FIX DAZU. AUCH FÜR UNSERE LIEFERANTEN!

Die unzureichend abgesicherte Unfallstelle im Werk Hrusovany

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Sicherheitsweste und Helm für unsere Rohstofflieferanten

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900.000 TONNEN BESTE WARE DER ZUCKERMARKT IST SEIT DEM AUSLAUFEN DER EUROPÄISCHEN QUOTENREGELUNG HART UMKÄMPFT. WIENER ZUCKER PUNKTET MIT KONSEQUENTER MARKENPOLITIK.

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as verschärfte Marktumfeld übt erheblichen wirtschaftlichen Druck auf das Unternehmen aus. Darüber hinaus hat sich das Kundenverhalten in den letzten Jahren verändert. Internationale Key Accounts fordern vermehrt, dass Vertragsverhandlungen auch auf internationaler Ebene erfolgen. „Wir befinden uns Anfang Oktober am Beginn der Kampagne

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und dem Zuckerwirtschaftsjahr, jetzt werden Verträge mit den Kunden abgeschlossen“, erläutert Roman Knotzer. Insgesamt 900.000 Tonnen Zucker plus eine Reserve für die Nachdeckung stehen zur Verfügung. „Ein Highlight ist ganz sicher, dass internationale Key Accounts wie zum Beispiel Kaufland und Lidl unsere Produkte nachgefragt haben“, so Knotzer, „was auf unsere

konsequente Markenpolitik zurückzuführen ist.“ Die Bekanntheit von Wiener Zucker bzw. den weiteren B2C-Marken der AGRANA wie Koronas Cukor in Ungarn oder Margaritar in Rumänien punktet auch bei unseren Handelspartnern. Die Tatsache, dass lieber Wiener Zucker in die Regale gestellt wird als private Labels, bringt „ganz viel Motivation“ mit sich. Ebenso der enorme Schub

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SALES & MARKETING

an Bekanntheit, den die Wiener-ZuckerPräsenz in 1.000 weiteren LIDL-Supermärkten mit sich bringen wird. „In Ungarn, Rumänien und Bulgarien werden zusätzlich Staubzucker, Gelierzucker und Würfelzucker gelistet“, freut sich Roman Knotzer.

Tulln: Gelierzucker und Bio-Sortiment „Gelierzucker für die gesamte Division wird in Tulln produziert“, erzählt Selma Illitz. „Derzeit sind in diesem Segment sieben unterschiedliche Produkte im Portfolio, die ganz auf die Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt sind.“ Eine gute Mengenentwicklung sei beim Thema Einkochen, bzw. was Sirupzucker anbelangt, zu beobachten. Illitz: „Wir verkaufen ca. 6.500 Tonnen an Gelierzucker über das Jahr!“ Kollege Knotzer fügt hinzu, dass in Tulln nicht nur Gelierzucker für die ganze Region produziert wird, sondern auch das gesamte Bio-Sortiment: Bio-Kristallzucker, BioStaubzucker, Bio-Gelierzucker und die klei-

nen Portionsgrößen für die Gastronomie. Seit der Einführung des Bio-Rübenzuckers mit Winter 2008 freut man sich über eine jährliche Steigerungen der Bio-Mengen im Retail Bereich um fünf Prozent; vor allem der Bio-Staubzucker trägt zur positiven Entwicklung bei. „Auch der Bio-Gelierzucker hat sich besonders gut entwickelt“, erläutert Selma Illitz. „Bio hat definitiv seinen Platz gefunden!“

Rundum Herausforderungen Flexibilität ist im Verkaufsteam hoch dotiert. Denn die Zuckerverfügbarkeit – die selbstverständlich von der Vegetation abhängt – bringt eine gewisse Volatilität mit sich: Viel Wasser, wenig Krankheiten, ein schöner Herbst mit Wärme am Tag und kühleren Nächten gehören zu den optimalen Bedingungen, die aber nicht immer herrschen. „Ein heißer, trockener Sommer bringt auf einem Hektar um bis zu 20 Tonnen weniger Rübe!“, macht Knotzer

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aufmerksam. Das Verkaufsteam, das mit Mengen und Preisentwicklungen jonglieren muss, hat sich außerdem seit zwei Jahren verändert. Eine neue Vertriebsstruktur hat einige Umstellungen in der Verkaufsorganisation verlangt. Auch der Bereich Supply Chain Management (siehe folgende Seite) sei immer wieder besonders herausgefordert, bemerkt Roman Knotzer. Denn wenn beispielsweise Zucker von Österreich nach Rumänien geliefert wird, stellen sich Fragen wie: „Arbeitet man mit Zwischenlager oder schaffen wir es, direkt zum Kunden zu fahren?“ Das und vieles Weitere sei zu klären.

Potenziale und Wachstum Das Potenzial vor allem in den osteuropäischen Märkten gilt es jedenfalls zu nützen. Um das Wachstum weiter anzutreiben, setzt AGRANA Sales & Marketing auf die strategische Erweiterung der Produktpalette mit dem Fokus auf Spezialitäten.

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CLOSE-UP

WOHIN GEHT DER ZUCKER? SUPPLY CHAIN MANAGEMENT (SCM): WAS BEDEUTET DAS UND WIE SIEHT DER ALLTAG IN DIESER ABTEILUNG AUS? DER SCM-LEITER ANDREAS DIETL BEANTWORTETE GLEICH DIE TITELFRAGE: OHNE SCM GEHT DER ZUCKER NIRGENDS HIN!

en „Wir beweg die Dinge!“

Foto: Privat

Andreas Dietl, Leiter Supply Chain Managment

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ir erwischen Andreas Dietl in der „High Season“, erzählt er beim Zoom-Meeting: „Jetzt ist die stressigste Phase im Jahr: Die Rübenkampagne beginnt und die Zuckerumlagerungen werden durchgeführt. Die Kundenverträge kommen ins SAP-System.“ Also wollen wir den dreifachen Familienvater und passionierten Läufer nicht lange aufhalten und köpfeln ins Interview.

Was passiert im Supply Chain Management? „Wir sind eine zentrale Schnittstelle bei AGRANA, sozusagen die Schalt- und Walt stelle. Wir bewegen die Dinge und sind dabei die planende Einheit: Wo wird was produziert? Was wird wo verkauft? Wo sind Zuckerbestände? Wenn sich der fertige Zucker im Silo befindet, sorgen wir dafür, dass er dem Kunden vors Tor geliefert wird. Nicht

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nur Zucker, sondern auch unsere anderen Produkte wie Melasse oder Betain. Nachdem der Kundenvertrag abgeschlossen ist, übernehmen wir die operative Abwicklung vom Bestelleingang über die Lieferung bis hin zur Fakturierung.“

Wie viele Mitarbeiter helfen mit?

MITARBEITERINin im Supply Chat Managemen

„In Österreich sind es zwölf, insgesamt arbeite ich mit 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, da ich auch die fachliche Führung der Länder in Osteuropa innehabe.“

Worauf legen Sie besonders Wert? „Genauigkeit und Flexibilität. Wir spielen oft Feuerwehr – etwa, wenn ein Werk wegen eines technischen Defekts nicht liefern kann oder es Kundenmehrbedarf gibt.“

Mit welchen AGRANA-Abteilungen haben Sie zu tun? „Mit nahezu allen: Verwaltung, Produktion, Controlling, IT, Buchhaltung, Verkauf etc.“

Was prägt Ihren Alltag und wie tanken Sie persönlich auf? „Im Alltag sitzen wir oft vor Excel-Tabellen und wälzen Zahlen, Daten, Fakten. Von der Computerarbeit erhole ich mich am besten beim Laufen: Beim 10-Kilometer-Lauf bekommt man den Kopf frei. Beim letzten Halbmarathon in Wien war ich wieder dabei.“

POLONCA HREN

Foto: Privat

SCM

Ich bin bei AGRANA seit … August 2021 Meine Aufgaben im SCM sind ... Reporting, Budgetierung, Projektmanagement Im Arbeitsalltag schätze ich am meisten … die immer off ene Kommunikation im Team und die kreativen Ansätze bei der Lösung neuer Herausforderungen Mein Motto … Denke immer in Lösungen, nicht in Problemen Meine persönliche Zuckerseite ist … Off enheit, gepaart mit einer gesunden Portion Neugier und Bereitschaft, Neuem zu begegnen Mein süßer Genussmoment am Feierabend … Kinoabend zu Hause mit Popcorn

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UNSERE LEHRLINGE

LEHRLINGSAUSBILDUNG? JA, MACHEN WIR! ANFANG AUGUST STARTETEN UNSERE NEUEN LEHRLINGE AM STANDORT TULLN – INKLUSIVE EINES SPANNENDEN ONBOARDINGPROGRAMMS FÜR DIE ERSTEN TAGE BEI AGRANA.

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ir lernen nicht nur ein Leben lang, sondern auch von Anfang an. Deshalb ist die Ausbildung von Lehrlingen einer der wichtigsten Eckpfeiler in Sachen Fachkräfte und Know-how. Nicht umsonst bilden wir an unseren Standorten in Tulln und Leopoldsdorf aktuell 36 Lehrlinge in den unterschiedlichsten Berufen (Metalltechnik, Elektrotechnik, technischer Zeichner) aus. Neben einem umfangreichen Onboarding und Willkommensgeschenken ist unsere Lehrlingsausbildung vor allem von der täglichen praktischen Arbeit gemeinsam im Team und direkt im Werk geprägt. Großer Dank gilt an dieser Stelle allen Lehrlingsausbildnern, die unsere Neulinge auf ihrer Reise zum Facharbeiter mit Engelsgeduld, Verständnis und Durchsetzungskraft begleiten.

Willkommen geheißen wurden die neuen Lehrlinge am Montag, den 2. August. Im Rahmen der Erst- und Sicherheitsunterweisung erfolgte ein Rundgang mit Dr. Claudia Prenner und Martin Sidl zum Thema Gefahrenstellen im Werk, bei dem sicherheitsrelevante Themen wie Chemikalien oder heiße Medien behandelt wurden. Vor der folgenden Workday-Einschulung bekamen die Neulinge ein Goodiebag überreicht. Tag zwei startete mit einer Führung von Markus Fischer in der Sekundärproduktion, bei der die Lehrlinge die seltene Gelegenheit hatten, ein Zuckersilo von innen zu bestaunen. Anschließend präsentierte Berndt Hammerschlag Wissenswertes über das Werk und die Zuckerherstellung, gefolgt von einer weiteren Führung, in der der Her-

Foto: Tanja Grabner ASM

stellungsprozess noch weiter vertieft wurde und unterschiedliche Aufgabenbereiche der Lehrlingsausbildung erklärt wurden. Als Abschluss des Onboardings bekamen die Lehrlinge schließlich Einblicke ins ARIC, wo sie zwei Stunden lang verschiedene Bereiche besuchen konnten. So erfuhren sie etwa bei den Stationen Analytik, Zucker und Mikrobiologie Wissenswertes über die Stärkebestimmung, die Kristallzucker-Mikroskopie sowie das Plattenausstreichen.

FÜR EIN BESSERES ARBEITSKLIMA IM JUNI 2021 WURDEN AGRANA-MITARBEITER ZUM THEMA PSYCHISCHE BELASTUNGEN AM ARBEITSPLATZ BEFRAGT. UNSERE CHANCE, IHNEN ZUKÜNFTIG NOCH BESSERE, ANGENEHMERE ARBEITSBEDINGUNGEN ZU BIETEN.

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egelmäßige Evaluierungen (kurz „EVA“), wie die im Juni dieses Jahres vom Institut IEPB durchgeführte Befragung zum Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz, sind seit 2013 gemäß Arbeitnehmerschutzgesetz vorgeschrieben. Eine Verpflichtung, die wir bei AGRANA selbstverständlich ernst nehmen. Neben Arbeitsaufgaben, Abläufen, Arbeitsumgebung und sozialen Beziehungen war auch das Organisationsklima Teil der Evaluierung. Die Ergebnisse wurden dem Projektteam, darunter den Betriebsratsmitgliedern und der Geschäftsführung, Ende August vorgestellt. Im Vergleich zu anderen Industrieunternehmen liegen die Ergebnisse im guten durchschnittlichen Bereich. Auf Empfehlung des Arbeitspsychologen des IEPB fanden daraufhin im September und Oktober Gruppeninterviews für die AGRANA Zucker GmbH sowie AGRANA Sales & Marketing GmbH statt. Dabei wurden gemeinsam mit Mitarbeitern psychische Belastungen

aufgezeigt und in der Gruppe Maßnahmen zur Verbesserung bzw. Vermeidung dieser erarbeitet. Um sie zeitnah umsetzen zu können, werden die Vorschläge in den nächsten Wochen dem Projektteam präsentiert. Sobald finale Ergebnisse und Maßnahmen vorliegen, informieren wir Sie gerne. Sollten Sie Fragen haben, stehen jederzeit das lokale HR-Management bzw. Herbert Kastner, Arbeitspsychologe des IEPB, zu Ihrer Verfügung. Abschließend unterstreicht Kastner: „Die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz ist eine große Chance. Wir fragen die eigentlichen Experten und Expertinnen, wie sie ihre Arbeit am besten erledigen könnten, und das sind Sie! Tatsächlich haben wir von Ihnen viele wertvolle, konkrete Informationen erhalten, wie unnötige Belastungen und Hindernisse bei Ihrer Arbeit reduziert werden können. Davon profitieren letztlich nicht nur Sie, sondern natürlich auch das Unternehmen.“

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Foto: Rawpixwel.com/Shutterstock

en » Die eigentlich per x E d n u n e t r e p Ex tinnen sind Sie.« HERBER T KA ST

NER, IEPB

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KAMPAGNE 2021/22

WIE DIE SAAT SO DIE ERNTE!

RÜBENKAMPAGNE 2021/22: DIE KONTRAHIERUNG WAR ERFOLGREICH, DAS ZIEL VON 38.000 HEKTAR IN ÖSTERREICH KONNTE DURCH DIE ANSTRENGUNG ALLER BETEILIGTEN – AUCH MITHILFE DER GÜNSTIGEN WITTERUNG – ERREICHT WERDEN.

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ie durchwegs günstigen Rahmenbedingungen brachten vollständige Rübenbestände, hohe Pflanzenanzahl und höhere Zuckergehalte für diese Kampagne. Die zu verarbeitende Rübenmenge in Österreich wird rund drei Millionen Tonnen betragen, bei Zuckergehalten über 16 Prozent und guter Saftreinheit. Ähnlich liegen die Verhältnisse in unseren Beteiligungsländern, wo wir – außer in Ungarn trockenheitsbedingt – gute Erträge und überdurchschnittliche Zuckergehalte erwarten. Die Gesamtrübenmenge, die in unseren Werken zur Verarbeitung kommt, wird rund 5,7 Millionen Tonnen betragen und daraus werden wir etwa 814.000 Tonnen Zucker, inklusive MEZ und Bio-Zucker, erzeugen. Die Bio-Zuckermenge von etwa 13.500 Tonnen wird im Dezember in Tulln in der Bio-Rübenkampagne erzeugt werden.

Und wie geht es weiter? Diese Fläche ist auf jeden Fall zu halten für den nächstjährigen Anbau und die vorzubereitende Kampagne 2022/23! Dazu hat

unsere Rohstoff abteilung Anfang Oktober bereits ihre umfassende Kontrahierungsarbeit aufgenommen.

Vorbereitung in den Fabriken Für die Kampagne haben sich unsere Werke technisch gut vorbereitet. Ziel war es, die geplanten Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten so frühzeitig wie möglich in Angriff zu nehmen. Dies soll sicherstellen, dass bei Verzögerungen auf jeden Fall die Rübenverarbeitung planmäßig aufgenommen werden kann. So wurden heuer für notwendige Großreparaturen in den beiden Fabriken Tulln und Leopoldsdorf insgesamt rund 1,4 Millionen Euro aufgewendet. Die in Tulln und Leopoldsdorf umgesetzten Investitionsprojekte (insgesamt 6,5 Millionen Euro) zielten auf Produktionsverbesserungen, Qualitätssicherung, Umwelt, Automatisierungstechnik und die Sicherheit verbessernde Maßnahmen ab. So wird zukünftig auch das Nebenprodukt Rübenhausgrün mit unseren Rübenschnitzeln verwertet und als hochwertiges Futtermittel verkauft.

Die zu erwartenden höheren Biorübenverarbeitungsmengen erfordern auch weitere Kapazitätsunterstützung, dem dient der neue Bio-Grünsiruptank. Ein sehr umfangreiches Projekt stellte auch die Aufrüstung unseres PCS7-Prozessleitsystems dar. Im Bereich Fertigprodukt waren wir mit dem Abschluss des Siebstationsprojektes beschäftigt, wo nunmehr ausschließlich moderne Siebmaschinen eingesetzt werden. Die Zuckerauflöse und der neue Zuckerschüttler konnten auch rechtzeitig fertiggestellt werden. Zur Erledigung aller notwendigen Tätigkeiten in der Rübenkampagne wurden in beiden Werken insgesamt 200 Kampagnekräfte wieder aufgenommen, die unsere Mannschaft unterstützen.

Klimaneutrale Zuckerproduktion Wir wollen unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten: In Sered stellten wir mit dem neuen Kesselhaus auf Erdgas um (minus 50 Prozent CO2Emission!) und in Roman konnten wir mit neuen Maßnahmen den Energieeinsatz um 15 Prozent reduzieren.

Foto: Werksleitung Sered, Dusan Brno

Foto: Werksleitung Tulln, Martin Mayer

Foto: Werksleitung Tulln, Martin Mayer

Das neue Kesselhaus in der Zuckerfabrik Sered/SK (l.) und der neue Bio-Grünsiruptank in Tulln (u.)

Revisionsarbeiten an der Dampfturbine in Tulln (l.)

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HELLE KÖPFE

LASSEN SIE IDEEN SPRUDELN! ERZÄHLEN SIE UNS, WAS BEI DER ARBEIT BESSER LAUFEN KÖNNTE. DENN IHRE GUTEN IDEEN WERDEN BEI AGRANA MIT BARER MÜNZE BELOHNT. DAHINTER STEHT EISAS – DAS BEDEUTET „EMPLOYEE IMPROVEMENT SUGGESTIONS AGRANA SUGAR“.

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Foto: EFKS/Shutterstock

aben Sie sich auch schon manchmal gedacht: „Das könnte man besser machen.“ Weil nichts in Stein gemeißelt ist und viele Menschen sich Gedanken über ihre Arbeit machen, entstehen tolle Ideen: Etwa, wie man die tägliche Arbeit besser, effizienter, ressourcenschonender und/oder sicherer machen könnte oder Produkte qualitativ hochwertiger. Aus diesem Grund entstand Anfang Dezember 2018 EISAS – „Employee Improvement Suggestions Agrana Sugar“ – und damit eröffnete sich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von AGRANA (Division Zucker) die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung. „Die Mitarbeiter sind gebeten, uns ihre Ideen zukommen zu lassen – im Gegenzug dazu werden Ideen prämiert und über das Gehalt ausgezahlt“, erklärt Renate Hatsy, die EISAS bei AGRANA einführte. Seither wurden insgesamt etwa 450 Ideen in Österreich eingereicht, von denen bereits rund 420 von einem Gremium bewertet wurden. Bislang konnten auch schon etwa etwa 210 Ideen umgesetzt werden! Der gesamte Ablauf

ist auf der digitalen Plattform transparent und für alle – auch jene, die nicht einreichen – einsehbar und nachvollziehbar. „So kann sich niemand mit fremden Federn schmücken“, betont Hatsy, die sich besonders darüber freut, dass im laufenden Geschäftsjahr bereits insgesamt knapp 70.000 Euro Prämien an kreative Mitarbeiter in der Division Zucker ausbezahlt wurden.

Beispiel gefällig? „Keine Bereiche sind ausgenommen“, betont Renate Hatsy, von Administration über Produktion und Sicherheit bis hin zur IT – „alle Ideen und Verbesserungen zählen!“ So können z. B. bei Siegelpapieren für Gelierund Staubzuckerverpackungen durch eine Kunststoffreduktion jährlich 20.000 Euro eingespart werden – dank einer großartigen Mitarbeiteridee. Wenn Sie also eine Idee haben, melden Sie sie beim Vorgesetzten oder beim KVP-Team – Prämien von 35 Euro sogar bis maximal 3.000 Euro für Team-Vorschläge winken!

Vieles kann meann besser mach Sie haben eine Idee? Erzählen Sie uns davon! AGRANA prämiert Ideen, die Sie als Einzelner oder als Team einreichen können. Wie das geht, erfahren Sie bei unseren Infoterminen am 7. 12. (14.30–16 Uhr), 15. 12. (9–10.30 Uhr) und 21. 12. 2021 (14.30–16 Uhr).

EISAS – IHRE IDEENPLATTFORM Hier kommen Sie zu EISAS: agrcloud.sharepoint.com


SLOWAKEI

03/2021 Kessel- und Tankmontage, abgeschlossene Realisierung des Gashochdruckanschlusses und der Gasregelstation

MODELLAUFBAU Konzeption des Gebäudes und Planung der Struktur

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HALLO NACHBAR!

Erteilung der Baugenehmigung und Baubeginn

DAS EINSTIGE KRAFTWERK DER ZUCKERFABRIK SLOVENSKÉ CUKROVARY DURFTE EINEM NEUEN HIGHEND-KESSELHAUS WEICHEN. EIN ANSPRUCHSVOLLES PROJEKT IM ÜBERBLICK.

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und 4.800 Tonnen Rüben pro Tag werden in der Zuckerfabrik Slovenské cukrovary, s.r.o. in Sered‘ verarbeitet und unter der Marke Korunný Cukor am slowakischen Markt verkauft. Die dazu notwendige Energie bezog die AGRANATochter seit 1961 von einem Wärmekraftwerk, das ursprünglich für eine Nickelfabrik gebaut wurde. Mit der Kesselanlage war die Zuckerfabrik durch eine 1,2 Kilometer lange Dampfleitung verbunden. Das alte Kraftwerk verfügte über zwei Hochdruckkessel für Braunkohle, die 2 x 75 Tonnen Dampf pro Stunde produzierten. Zum Heizkraftwerk gehörte auch eine 10-MW-Gegendruckturbine für die Stromerzeugung. Aufgrund einer Gesetzesänderung, strengerer Emissionsgrenzwerte und einer Erhöhung der Emissionsgebühren beschloss AGRANA, die Dampferzeugung im Braunkohlekesselhaus durch eine neue, effizientere Dampferzeugungsanlage zu ersetzen. Gesetzlichen Vorschriften zufolge musste

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die alte Kraftwerkanlage bis 2023 bzw. nach Erreichen von 17.500 Betriebsstunden außer Betrieb genommen werden. Infolge der Vorbereitungen für den Bau eines neuen Kesselhauses wurden verschiedene Varianten mit oder ohne Stromerzeugung in Betracht gezogen. Als Entscheidungsgrundlage dienten Studien eines Planungsbüros sowie intensive Diskussionen und Nachkalkulationen. 2019 fiel schließlich die Entscheidung für ein Mitteldruckkesselhaus ohne Stromerzeugung. Die Vorbereitungsphase des Projekts erwies sich als enorm anspruchsvoll – immerhin galt es nicht nur, eine erstklassige technische Lösung zu finden, sondern auch die Effizienz der Dampfproduktion zu steigern. Hinsichtlich der technischen Lösungen fanden intensive Gespräche mit den Anbietern statt. Auch Kollegen aus den technischen Abteilungen der Division Zucker und der Division Stärke, die Erfahrung mit ähnlichen Projekten haben und über spezielles Knowhow verfügen, waren am Projekt beteiligt.

In Zusammenarbeit mit der lokalen und divisionalen Einkaufsabteilung wurde im April 2020 die Firma PPA CONTROLL, a.s. mit Sitz in Bratislava als Generalunternehmer für den Bau ausgewählt. Am 3. Mai 2020 wurde schließlich der Auftrag für die Realisierung des Projekts unterzeichnet. Folgende Firmen waren an der Umsetzung beteiligt: PPA CONTROLL, a.s.: Generalunternehmer Robert Bosch spol. s.r.o.: Lieferant von Kesselanlagen und Zubehör █ INVELT SERVIS, s.r.o.: Projektierungstätigkeit der technologischen Einheiten, Realisierung der technologischen Einheiten █ DSC, a.s.: Bautätigkeit und Konstruktionsentwurfstätigkeit

Seit 15. 9. 2021 ist das neue Kesselhaus in Sered‘ ohne Ausfälle und Störungen in Betrieb.

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SLOWAKEI 20. 8. 2021 erfolgreiche Betriebsgenehmigung

04/2021

08/2021

14. 9. 2021

Fertigstellung der Gebäudeverkleidung und des Daches

Heißtest der Kessel, Einstellung der Brenner und Dampfproduktion

Übergabe des Kesselhauses zum Probebetrieb

07/2021 Ausführung der Rohrleitungen, Isolierung und Verteilung von Starkstrom und Schwachstrom

15. 9. 2021 Start der ersten Zuckerkampagne mit dem neuen Gaskesselhaus

GRUNDPARAMETER DES INSTALLIERTEN EQUIPMENTS: Anzahl der Kessel: 2 Stück Hersteller: Bosch Typ: ZFR, zweiflammig am Kessel Wärmeleistung: 23.528 kW Wirkungsgrad des Kessels: 97,6 % Wirkungsgrad des Kesselhauses: 95 % Economizer: 2 Stück/Kessel LUVO: 1 Stück/Brenner Dampfleistung: 2 x 36 t/h (12 bar) Dampfreduzierung: 12 bar/0–300 kPa Schornstein: Einschalig, separate Abgase für jeden Kessel, 35 m Höhe, 2 x Ø 1.300 mm Erdgasverbrauch bei 100 % Leistung: 2 x 2 484 Nm3/h Brenner: Saacke, Duoblock, TEMINOX G 200 C01 Emissionsmessung: online, 1 Gerät pro 2 Heizkessel (automatische Umschaltung im Zeitintervall)

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Winter 2021 13


BETAIN: DAS JUWEL DER ZUCKERRÜBE EIN NEBENPRODUKT AUS DEM ZUCKERRÜBENDICKSAFT, DAS KRISTALLINE BETAIN, HAT VIELFÄLTIGE POSITIVE EIGENSCHAFTEN UND IST BESONDERS WERTVOLL FÜR SPORTLICH AKTIVE.

Betain unterstützt die Fettverbrennung.

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Fotos: Hans Leitner/AGRANA (2)

n Tulln an der Donau wurde im Sommer 2020 die Kristallisationsanlage für Betain in Betrieb genommen, somit bündeln sich am Standort Tulln drei Produktionsbetriebe. Neben der Zuckerproduktion findet seit vielen Jahren die Entzuckerung der Melasse statt. Hier wird aus der Melasse ganzjährig Zucker gewonnen. Eines der Nebenprodukte, das flüssige Betain, ist der Rohstoff der dritten Anlage. Diese wird als Joint Venture von AGRANA und dem amerikanischen Unternehmen The Amalgamated Sugar Company unter dem Namen Beta Pura betrieben. Kristallines Betain wird im Herzen von Europa unter höchsten Qualitätsstandards produziert.

Betain ist ein Vitalstoff, ähnlich einer Aminosäure oder einem Vitamin, der die Leberfunktion und Fettverbrennung unterstützt. Studien zeigen ein positives Ergebnis bei Einnahme von Betain bei sportlicher Aktivität wie Aufbau von Muskelmasse und -stärke. Es verbessert die Ausdauer und verringert die Regenerationsphase. Pflanzen und Organismen können Betain anreichern, um den Wasserhaushalt der Zelle zu regulieren. In geringen Mengen ist es auch beispielsweise im Spinat oder in Muscheln enthalten und spielt in unserer Ernährung von jeher eine Rolle. Betain ist in Sportgetränken oder als Nahrungsergänzungsmittel, aber auch als Aromastoff oder in Hautcremes, in Shampoos als Feuchtigkeitsspender und zur Unterstützung der Zellfunktionen in der Haut anzuwenden. Gegenüber dem synthetischen Mitbewerb punkten die AGRANA-Eigenmarken DuraBeet® im Lebensmittelbereich, PuraBeet® in der Kosmetik, ActiBeet® in Futtermitteln und BetaSol® als Biostimulant mit Hochwertigkeit, Gentechnikfreiheit und vor allem: Natürlichkeit.

DER LACHS AM BODEN: „MIT ESSEN WAR ICH FERTIG“ DER BEGRIFF „LEBENSMITTELSICHERHEITSKULTUR“ IST SEIT MÄRZ 2021 IN DER GESETZGEBUNG VERANKERT. EIN WICHTIGER ANSTOSS FÜR MEHR RESPEKT VOR UNSEREN WERTVOLLEN LEBENSMITTELN.

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s ist einige Jahre her: Ich habe mich mit Freunden zum Sushiessen getroffen, wir hatten es lustig. Ich weiß noch ganz genau, wo ich gesessen bin und dass ich freie Sicht in die Küche und auf den Koch hatte. Warum dieser mit weißen Gummistiefeln in der Küche gestanden ist, ist mir bis heute ein Rätsel. Und ich erinnere mich genau an seine Kleidung, sie war alles andere als weiß. Just in dem Moment, als ich eines meiner Sushis verdrücke, fällt dem Koch ein riesiges Stück Lachs auf den Boden, direkt vor seine Gummistiefel. Auf den Zustand des Bodens möchte ich nicht näher

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Produktsicherheit ist für uns alle wichtig! Foto: Omi Sido auf Pixabay

eingehen. Er hebt den Fisch auf, spült ihn mit Wasser ab und verarbeitet ihn weiter zu Sushi. Mit Essen war ich fertig ... Alle werden mir zustimmen, dass es nach dem Essen keinesfalls zu Lebensmittelvergiftungen kommen darf. In den letzten fünf Jahren ist es in Österreich durchschnittlich zu ein bis zwei Todesfällen pro Jahr gekommen. 2019 gab es 793 Erkrankungen, 159 mussten ins Krankenhaus. Diese Zahlen zeigen, dass die Lebensmittelsicherheit in Österreich sehr hoch ist! Bei AGRANA haben wir den Vorteil, dass Zucker ein wenig sensibles Lebensmit-

tel ist. Aber: Es liegt an unserer internen Kultur, wie wir dieses wertvolle Lebensmittel behandeln. Wir alle sind für eine saubere Arbeitsumgebung verantwortlich. Leben wir eine Kultur des Respekts vor dem Lebensmittel und eine Kultur der offenen Fehlerkommunikation – vor allem eine, die uns mit Stolz erfüllt, wenn wir durch die Supermarktregale schlendern und die Produkte von Wiener Zucker gut präsentiert vor uns stehen. Wir alle sind für die Unternehmenskultur und Produktsicherheit verantwortlich. Lebensmittelsicherheitskultur geht uns alle an. Marlies Rothauer

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Grafik: Fagreia/Shutterstock

WILLKOMMEN

WELCOME DAY DAS VIRTUELLE COMEBACK AGIL, HYBRID UND FLEXIBEL

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pätestens während der letzten eineinhalb Jahre sind diese Attribute – agil, hybrid und flexibel – Teil unserer DNA geworden. Denn die Pandemie hat uns gezeigt, dass neue Wege der Kommunikation und Zusammenarbeit nicht nur notwendig, sondern auch durchaus förderlich sind. Auch im Bereich Human Resources hat die Veränderung nicht haltgemacht, deshalb freuen wir uns, mit Ihnen ein neues Kapitel im Bereich Onboarding aufschlagen zu dürfen. Das Konzept der „stationären“ Welcome Days, welche zuletzt 2018 im Schlosspark Mauerbach stattgefunden haben, wurde einer Verjüngungskur unterzogen.

Was bisher geschah ...

Was ist neu?

Die Welcome Days für neu eingetretene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Englischkenntnisse sind Voraussetzung) wurden erstmals im November 2012 veranstaltet. An den jeweils zwei Tagen konnten wir pro Welcome Day rund 20 bis 25 Personen in einem Seminarhotel in Österreich begrüßen. Ein besonderes Highlight war die Präsentation der Geschäftsführung, die einen Einblick in Strategie, Ziele und Schwerpunkte der jeweiligen Fachabteilung gab. Abgerundet wurde das Programm durch Teambuilding-Aktivitäten sowie ein gemeinsames Abendessen.

Neu eingetretenen Mitarbeitern (mit Englischkenntnissen) der Division Zucker möchten wir das An-Bord-Kommen mit „virtuellen Welcome Day Sessions“ erleichtern. Geplant sind zwei Sessions via MS Teams zu je drei Stunden, wobei jede Einheit aus interaktiven Teamwork-Elementen (Whiteboard, Online-Stimmungsbarometer etc.) und informativen Präsentationen durch die Geschäftsführung sowie HR besteht. Ab Ende Jänner 2022 heißt es: „Virtual Welcome Days – the next level.“ Wir freuen uns, mit Ihnen die Welcome Days ins digitale Zeitalter zu führen!

BUCHWEIZENTORTE UPSIDE DOWN ZUTATEN 100 g Wiener Bio Kristallzucker 50 g Butter 3 in Spalten geschnittene Pfirsiche 150 g Butter 140 g Wiener Bio Staubzucker 4 Eier 140 g Buchweizenmehl 180 g geriebene Mandeln 1 TL Backpulver ZUBEREITUNG In einer großen Pfanne Bio Kristallzucker hell karamellisieren, Butter zugeben und ca. 2 Minuten mitköcheln lassen, Karamell sollte nicht zu dunkel sein. Noch flüssig in eine mit Backpapier ausgelegte Tortenform gießen. Pfirsichspalten darauf legen.

Butter mit 80 g Bio Staubzucker schaumig rühren. Eier trennen, die Eidotter einzeln in die Butter-Zucker-Masse rühren. Eiklar mit dem restlichen Staubzucker zu Schnee schlagen und unter die Masse heben. Das Buchweizenmehl mit den geriebenen Mandeln und dem Backpulver vermischen und in die Masse rühren. Den Teig über die Pfirsichspalten gießen und die Torte im vorgeheizten Backrohr bei 170 °C 50 Minuten backen. Etwas auskühlen lassen und die Torte aus der Form stürzen, damit die Pfirsiche oben auf zu liegen kommen. Mit Bio Staubzucker bestreuen und genießen! Variante ohne Karamell und ohne Pfirsiche: die Torte backen in der Mitte aufschneiden, mit Ribiselmarmelade (ca. 250 g) füllen und mit Schlagobers garnieren.

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F E S T TA G S STIMMUNG

kann ich aus der Dose zaubern.

/wienerzucker

Die besten Rezepte zu jedem Zucker: wienerzucker.at


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