Lie:zeit Ausgabe 101

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101 Dez. 2021

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

«Wir haben uns in der Krise gut geschlagen» Im Gespräch mit S. D. Erbprinz Alois, ab Seite 6

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Wir wünschen Ihnen

ein schönes Weihnachtsfest

und ein gesundes neues Jahr.

Medienbuero

Oehri & Kaiser AG


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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Corona beherrscht wieder unseren Alltag. Der sorglose Umgang mit einer der gefährlichsten Ansteckungskrankheiten der letzten Jahrzehnte bis in den Herbst hinein liess viele im Glauben, die Pandemie sei überstanden und es könne nichts mehr passieren. Nun ist sie da, die fünfte Welle – und mit voller Wucht. Nun sind die Regierungen im Zwang zu handeln, und das tun sie auch. Ob die Massnahmen, die der Bundesrat und die Liechtensteiner Regierung diese Woche verkündet haben, reichen werden, wird sich zeigen. In einer Weihnachts- und Neujahrsbotschaft geht S.D. der Erbprinz auf verschiedene Poltikfelder ein, natürlich auch auf die alles beherrschende Corona-Pandemie. Er sagt, dass sich Liechtenstein bisher recht gut geschlagen hätte. Auch stellt er die erfreuliche Entwicklung der Staatsfinanzen in den Fokus, wobei er sich wünschen würde, dass alle Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder, zumindest während deren erstem Lebensjahr, selbst betreuen zu können. Weitere wichtige Aussagen des Erbprinzen finden Sie ab Seite 6. Das Sonderthema befasst sich mit der Weihnachtszeit. Wir haben nur Anzeigen von liechtensteinischen Anbietern und Geschäften genommen, um zu dokumentieren, dass wir unser einheimisches Handelsgewerbe unterstützen. Ab Seite 9 Christian Frommelt, Politologe und Direktor des Liechtenstein-Instituts, geht auf das Mandat der stellvertretenden Abgeordneten Nadine Gstöhl ein. Er vertritt die Ansicht, dass der Landtag die Gesetzeslücke schliessen muss. Eine Gefahr für die politische Stabilität des Landes sieht er in der abnehmenden Bindung zwischen Mandat und Partei jedoch nicht. «Die Krise hat den Wert einer Mitgliedschaft verdeutlicht», sagt Wirtschaftskammer-Präsident Martin Meyer im Gespräch mit der lie:zeit. Die Wirtschaftskammer wird unter ihrem Präsidenten Meyer ein verlässlicher Partner für Politik und andere Verbände bleiben. Als Interessenvertretung des Gewerbes hat die Kammer ihr Möglichstes getan,

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um ihre Mitglieder gut durch die Corona-Pandemie zu begleiten. Eine Ausbildung bei Radio Liechtenstein? Derzeit stehen mit Florian Mani und Iliana Angelonias zwei Nachwuchskräfte in Ausbildung. Wie sieht es beim Radio hinter den Kulissen aus? Wie kann man sich die Ausbildung vorstellen. Wir haben uns mit den beiden Radio-Talenten unterhalten. Sie erzählen uns aus ihren Perspektiven, wie sie die Ausbildung bei Radio L erleben. Er zählt zu den renommiertesten Sportchirurgen in unserer Region: Dr. Christian Schenk behandelt viele beim Wintersportvergnügen verunfallten Sportlerinnen und Sportler. Er führt seit vielen Jahren eine eigene Praxis im vorarlbergischen Schruns und hat in dieser langen Zeitspanne auch zahlreiche Sportler aus Liechtenstein operiert und betreut. Im Jahre 1999 eröffnete er zudem die Schenkair, eine eigene Hubschrauberflotte. Ab Seite 40. Dem FC Vaduz winkt die Chance, als Tabellenführer der Challenge League das Jahr 2021 zu beenden. Noch drei Runden sind bis zur Winterpause zu absolvieren, aktuell liegt der Super League-Absteiger punktgleich mit Spitzenreiter Winterthur auf Ranglistenplatz zwei. Als erfolgreichster Kichboxer Liechtensteins gab Michael Lampert im November seinen Rücktritt bekannt. Als erfahrener Coach bleibt er dem Sport aber erhalten, und man darf gespannt sein, wem er in Zukunft hilft, in seine Fussstapfen zu treten. Wenn der frisch gebackene KickboxVizeweltmeister und Weltranglistenerste nicht in seinem eigenen Sportzentrum auf der Matte steht, trifft man ihn öfters in der Liechtensteiner Bergwelt an. In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin alles Gute, Gesundheit und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit.

Herbert Oehri, Redaktionsleiter


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Das Liechtensteiner Stimmwunder Wenn Schweizerinnen und Schweizer von Wahlen und Abstimmungen in Liechtenstein lesen, staunen sie über einen Wert immer wieder: Die Beteiligungsquote. Regelmässig werden bei Liechtensteiner Wahlen und Abstimmungen Partizipationsraten von 70 bis 80 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Bei den Schweizer Nationalratswahlen beteiligt sich in der Regel gerade einmal die Hälfte der Stimmberechtigten. Wenn sich, wie bei der Abstimmung vom 28. November 2021, rund 65 Prozent beteiligen, dann ist in der Schweiz bereits euphorisch von einer «massiven Mobilisierung» die Rede. Die EWR-Abstimmung von 1992 wird in der Schweiz gar als «Jahrhundertabstimmung» bezeichnet, weil sie sagenhafte 78,7 Prozent der Stimmberechtigten an die Urnen lockte. In Liechtenstein beteiligten sich bei der letzten Landtagswahl praktisch gleich viele (78 Prozent), und kaum jemand wunderte sich hierzulande gross darüber. Wie ist das Liechtensteiner Stimmwunder zu erklären? Wenn wir die Beteiligung in Liechtenstein mit derjenigen der Deutschschweizer Kantone historisch vergleichen, fallen verschiedene Dinge auf: Bis in die 1930er-Jahre sind die Differenzen gering. Danach gehen die Beteiligungsraten auseinander. Diese Beteiligungskluft vertieft sich 1971 schlagartig: Dannzumal wurde in der Schweiz das Frauenstimmrecht eingeführt. Das Frauenstimmrecht folgte in Liechtenstein erst 1984, hatte aber – im Gegensatz zur Schweiz – nur einen vergleichsweise geringfügigen Rückgang der Wahlbeteiligung zur Folge. Auffallend ist zudem, dass ein Schweizer Kanton eine vergleichbare Stimmbeteiligungsentwicklung durchgemacht hat wie Liechtenstein, zwar nicht auf dem gleich hohen, aber auf einem immerhin vergleichbaren Beteiligungsniveau. Dieser Kanton ist Schaffhausen. Schaffhausen hat viele

Ähnlichkeiten mit Liechtenstein (Sprache, Bevölkerungszahl, Urbanisierungsgrad, direkte Demokratie, Kollegialregierung etc.), aber das haben andere Deutschschweizer Kantone auch. Einzigartig ist Schaffhausen, weil er der einzige Schweizer Kanton ist, der nach wie vor eine Stimmpflicht kennt. Erst kürzlich wurde die Busse für einen verpassten Urnengang von 3 auf 6 Franken erhöht. Diese Stimmpflicht beschert Schaffhausen regelmässig die mit Abstand höchsten Beteiligungsraten in der Schweiz. Die Schaffhauserinnen und Schaffhauser selbst sagen, dass ihre hohe Partizipation nicht primär auf die Busse als solches zurückzuführen sei, sondern darauf, dass die Beteiligung stärker als anderswo als «erste Bürgerpflicht» wahrgenommen werde. Der Umstand, dass die Beteiligung als gesetzliche Pflicht

festgeschrieben sei, helfe zwar. Aber die hohen Beteiligungsraten seien das Resultat einer Sozialisation, welche die regelmässige Teilnahme als selbstverständlich erscheinen lasse. Liechtenstein kennt keinen sanktionierten Stimmzwang. Aber diese Pflicht zur politischen Teilnahme wird hierzulande ähnlich wie in Schaffhausen von Generation zu Generation «weitervererbt», ohne aber dass eine rechtliche (und sanktionierte) Stimmpflicht dabei ein wenig «nachhelfen» muss. Wie genau geschieht dies? Auf vielfältige Art und Weise. Beispielsweise mithilfe der Tradition der Jungbürgerfeier. Dort werden die gerade erst Volljährigen im Kreis der Stimmberechtigten willkommen geheissen und dabei auch auf die «Bürgertugend des Wählens» aufmerksam gemacht.

In Liechtenstein ist dies ein grosser, landesweiter Anlass, in feierlicher Atmosphäre, wo meist der Regierungschef zugegen ist. Solche Jungbürgerfeiern gibt es auch in der Schweiz, aber kaum je wird es so zelebriert wie hierzulande. Die Feiern sind lokal, werden eher mässig besucht und den Bundesrat sucht man auch vergebens. Der Einstieg in das politische Leben findet weniger feierlich statt. (Manche) Menschen brauchen aber auch eine Aufforderung zur politischen Teilnahme. Und in Liechtenstein gelingt dies offensichtlich gut und ohne sank tionie rten Stimmzwang.

DR. THOMAS MILIC

Forschungsbeauftragter Politik am Liechtenstein-Institut

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AUS DEM INHALT «Wir haben eine schlanke, effiziente Landesverwaltung» Sonderthema Weihnachten «Kombination Lehre und Leistungssport besser fördern» Liechtenstein-Bild: Modern, selbstbewusst und integriert Eine Partei kämpft um mehr Anerkennung und Zuspruch «Parteienkonflikte sollten nicht überbewertet werden» Fragen an … Erhöhung der AHV-Renten liegt in den Händen des Landtages Rücktrittsrecht des Konsumenten bei Fernabsatzverträgen «Wir sind nicht einfach nur ein Projekt» «Die Krise hat den Wert einer Mitgliedschaft verdeutlicht» Eine Ausbildung bei Radio Liechtenstein Im Interview: Iliana Angelonias und Florian Mani 1000 Franken für einen «Lichtblick» Sportvergnügen im Schneeparadies Montafon Freiheit = Verantwortung «Ein Gefühl wie Geburtstag zu haben» Zahltag bei Landtagssekretär Josef Hilti Der FC Vaduz befindet sich weiterhin auf Kurs Vito Troisio: «Es wird eine spannende Rückrunde» FC Balzers: Mit viel Selbstvertrauen in die Rückrunde Vom «Schock» bis zum vollen Verständnis war alles dabei

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Viel Herzblut für «Baum mit Herz» Mit dem Advent ist die Weihnachtszeit in den Köpfen der gesamten Bevölkerung angekommen. Die vier Mitglieder des Vereins «Baum mit Herz»“ haben bereits anderhalb Monate Weihnachten hinter sich. Für den Verein tätig sind sie aber das ganze Jahr, die Raphaela Foser erklärt. ab Seite 16

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Parteienkonflikte nicht überbewerten Christian Frommelt, Direktor des Liechtenstein-Instituts, geht auf das Mandat der stellvertretenden Abgeordneten Nadine Gstöhl ein. Er ist der Ansicht, dass der Landtag die Gesezteslücke schliessten sollte. Eine Gefahr für die politische Stabilität des Landes sieht er in der abnehmenden Bindung zwischen Mandat und Partei nicht. Seite 24

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Politik für Jugendliche sowie junge Erwachsene betreiben und dabei parteipolitisch neutral bleiben – in Liechtenstein keine ganz einfache Angelegenheit, aber genau das Ziel, dem sich Kevin Scherrer verschrieben hat. ab Seite 36

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/Innen: S. D. Erbprint Alois von und zu Liechtenstein, Loris Dal Farra, Regierungschef Daniel Risch, Thomas Rehak, Christian Frommelt, Thomas Nigg, Martin Meyer, Iliana Angelonias, Florian Mani, Patrick Fürnschuss, Dr. Christian Schenk, Christoph Kindle, Vito Troisio, Christoph Arpagaus, Michael Lampert | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Michael Zanghellini, Oliver Hartmann, Vera Oehri-Kindle, Jürgen Posch, Adobe Stock, Pixabay, ZVG | Akquisition/Marketing/ Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Erscheinung: Samstag, 4. Dezember 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 80 Seiten) | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li

Nächste lie:zeit: 5. Februar 2022

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Erfolgreichster Kickboxer tritt zurück Als erfolgreichster Kickboxer Liechtensteins gab Michael Lampert im November seinen Rücktritt bekannt. Er tritt als Kickbox-Weltmeister ab und bleibt seinem Sport erhalten. Wenn Lampert nicht in seinem eigenen Sportzentrum auf der Matte steht, trifft man ihn öfters in unserer Bergwelt an. ab Seite 53


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Foto: Oliver Hartmann

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«Wir haben eine schlanke, effiziente Landesverwaltung» Liechtenstein hat sich in der Krise bisher gut geschlagen und hat keine grossen Sparmöglichkeiten bei den Staatsfinanzen, sagt Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein. Er betont ausserdem, dass individuelle Freiheiten stets mit viel Verantwortung einhergehen, damit die Freiheit anderer nicht eingeschränkt wird. Interview: Herbert Oehri und Heribert Beck


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Durchlaucht, das zweite Corona-Jahr liegt fast hinter uns. Wie hat sich Liechtenstein bisher in der Krise geschlagen und welche Bilanz ziehen Sie? S. D. Erbprinz Alois: Bisher hat sich Liechtenstein in der Krise vergleichsweise gut geschlagen. Dabei dürfte auch geholfen haben, dass meist eine klare Kommunikation erfolgte sowie auf einfache und gut umsetzbare Regelungen geachtet wurde. Die Staatsfinanzen sind erfreulicherweise trotz allem im Lot. Die Budgetdebatte im November-Landtag zog sich, der Bedeutung der Materie entsprechend, zwar in die Länge. Dennoch wurden nur wenige Posten verändert. Für welche staatlichen Aufgaben würden Sie sich höhere Mittel wünschen? Ich würde mir wünschen, dass alle Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder zumindest während deren erstem Lebensjahr selbst betreuen zu können. Wenn wir dies sicherstellen wollen, könnte sich aus meiner Sicht in diesem Bereich noch ein höherer Finanzbedarf ergeben. Und wo würden Sie anstelle von Landtag und Regierung eher sparen? Derzeit sehe ich keine grosse Sparmöglichkeiten bei den Staatsfinanzen. Wir sollten uns aber immer wieder Gedanken machen, welche Aufgaben der Staat weiterhin wahrnehmen soll und wo der Staat Finanzmittel effizienter, effektiver und gezielter zum Wohle jener einsetzen kann, die diese tatsächlich benötigen. Daraus können sich dann Einsparmöglichkeiten ergeben. Die Personalkosten waren, wie fast jedes Jahr, ebenfalls ein wichtiger Teil der Budgetdebatte. Wie stehen Sie zum Personalbestand der Landesverwaltung? Im internationalen Vergleich haben wir eine schlanke und effiziente Landesverwaltung. Es ist beachtlich, was unsere Landesverwaltung alles mit wenig Ressourcen auf hohem Niveau leistet. In gewissen Bereichen der Landesverwaltung liesse sich aber wahrscheinlich der Personalbestand noch reduzieren, während in anderen Bereichen zusätzliches Personal von Vorteil wäre. Da viele Stellen der Landesverwaltung besonders qualifiziertes Personal benötigen, lässt sich dies aber nicht rasch

Bisher hat sich Liechtenstein in der Krise vergleichsweise gut geschlagen.

S. D. Alois von und zu Liechtenstein, Erbprinz

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bewerkstelligen bzw. das Personal nicht so einfach zwischen den Bereichen transferieren. Neben finanziellen hat die Pandemie bekanntlich auch gesellschaftliche Auswirkungen. Wie könnte die oft heraufbeschworene Spaltung der Bevölkerung vermieden werden? Eine Spaltung der Bevölkerung lässt sich wahrscheinlich am besten vermeiden, indem man über diese Gefahr spricht. Wichtig wäre es, in solchen Gesprächen auch, daran zu erinnern, dass in einer Gesellschaft, die dem Einzelnen viele Freiheiten einräumt, diese auch mit viel Verantwortung wahrgenommen werden müssen. Ansonsten kann es leicht dazu kommen, dass die einen bei der Ausübung ihrer Freiheit die Freiheit anderer einschränken. Zur Regelung dieses Konflikts braucht es dann meist einschränkende staatliche Massnahmen, die sonst nicht notwendig wären. Der Klimagipfel in Glasgow hat einmal mehr die Bedeutung des Kampfs gegen die globale Erwärmung deutlich gemacht. Wie schlägt sich Liechtenstein diesbezüglich und wo könnten Land und Bevölkerung noch mehr tun? Wir haben seit dem Jahr 1990 trotz starken Wirtschaftswachstums die CO2-Emissionen erheblich reduziert. Wir könnten und sollten aber noch mehr tun. Wir könnten insbesondere den Anteil der erneuerbaren Energie ausbauen, die Speicherung der dabei gewonnenen Energie verbessern, bei der Mobilität und den Gebäuden den Energieverbrauch reduzieren und durch geeignete Massnahmen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft CO2 binden. Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Welche grossen Herausforderungen kommen, abgesehen von der anhaltenden Pandemie, 2022 auf Liechtenstein zu. Die momentan absehbaren grossen Herausforderungen bleiben dieselben wie in den vergangenen Jahren. Es sind dies vor allem die erfolgreiche Bewältigung der technologischen und demographischen Entwicklung. Welche Ratschläge geben Sie, um diese Herausforderungen zu bewältigen? Bezüglich der technologischen Entwicklung sollten wir unser Bildungssystem weiter optimieren sowie eine schnelle und sichere digitale Infrastruktur sicherstellen. Bezüglich der demographischen Entwicklung benötigen wir insbesondere Verbesserungen bei der Altersvorsorge, bei der Pflege und Betreuung im Alter sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Was wünschen Sie sich, Ihrer Familie und dem Liechtensteiner Volk zu den anstehenden Festtagen und für das neue Jahr? Ich wünsche uns allen Gesundheit, eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie und gute Fortschritte hinsichtlich des Klimawandels sowie der technologischen und demographischen Entwicklung.


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Zu Hause einkaufen und

Weihnachten geniessen

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Unsere vielen Geschäfte in Liechtenstein freuen sich, Ihnen ihre tollen Produkte vorzustellen und zu präsentieren. Hier ist bestimmt für jede und jeden etwas Passendes dabei, um die Liebsten an Weihnachten zu verwöhnen. Das «einkaufland liechtenstein» hat sich längst als Marke etabliert und setzt alles daran, das Einkaufen in Liechtenstein noch attraktiver und ansprechender zu gestalten. Jedes Jahr werden verschiedene Aktionen und Wettbewerbe durchgeführt, bei denen viel Geld gespart werden kann und tolle Preise gewonnen werden können. Es lohnt sich allemal, in Liechtenstein, und dies nicht nur vor Weihnachten, seine Einkäufe zu tätigen.

EINK AUFEN – SAMMELN – GEWINNEN Mit der traditionellen Weihnachtssternaktion schafft «einkaufland liechtenstein» einen weiteren Anreiz, um in heimischen Geschäften einzukaufen. Bereits seit über 60 Jahren versetzt die Weihnachtssternaktion die Kunden im «einkaufland liechtenstein» in ein «Stern-Sammelfieber». Gestartet wurde bereits am 13. November mit der Sammelaktion, und bis am 24. Dezember können in zahlreichen Fachgeschäften in Liechtenstein Weihnachtssterne gesammelt werden. Sammeln Sie mit!

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Dabei werden die Kunden, bei einem Einkauf ab zehn Franken, mit Weihnachtsternen belohnt. Für jede vollständig beklebte Karte erhalten die Kunde direkt fünf Franken rückvergütet, wenn sie bei einem der teilnehmenden Geschäfte abgegeben werden. Zusätzlich nimmt jede vollständig beklebte Karte an der grossen Weihnachtssternverlosung teil. Hauptpreis: «einkaufland liechtenstein» Gutscheine im Wert von 1000 Franken und insgesamt werden 2500 Preise verlost.

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nachten sehr beliebt und werden bei allen Mitgliedern des liechtensteinischen Handelsgewerbes gerne angenommen. Falls Sie also noch auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk sind, können Sie dieses auf einkaufland.li bestellen. Bei der Wirtschaftskammer Liechtenstein an der Zollstrasse 23 in Schaan können Gutscheine von «einkaufland liechtenstein» gegen Barzahlung oder Rechnung bezogen und bei allen Mitgliedern des liechtensteinischen Handelsgewerbes eingelöst werden.

Neben der seit vielen Jahren teilnehmenden Geschäften konnten dieses Jahr fünf neue Unternehmen dazugewonnen werden, die Weihnachtssterne abgeben. Die vollständig beklebten Sammelkarten können bis spätestens 29. Januar 2022 in einem der teilnehmenden Läden abgegeben werden, und mit etwas Glück zählen auch Sie zu den glücklichen Gewinnern. www.weihnachtssternaktion.li

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So wird's gemacht 1.

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Zunächst den Teig vorbereiten. Hierfür alle Zutaten, Mehl, Nüsse, Zucker, Backpulver, Salz, Zimt, Nelke, Butter und ein Ei in eine Schüssel geben und verkneten. Die Form gut fetten und bemehlen. Etwa zwei drittel des Teig in die Form drück, den Rand ca. 2 cm hochziehen. Den Boden 30 Minuten kalt stellen. Derweil den restlichen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und Sterne, Tannenbäume, Buchstaben oder ähnliches ausstechen. Die Marmealde cremig verrühren, gegebenenfalls etwas erhitzen, sodass sie streichfähig ist. Marmelade auf den gekühlten Boden geben, gleichmässig verteilen. Die ausgestochenen Sterne nach Belieben darauf verteilen. Eigelb und Milch verquirlen, den Rand und die Sterne damit einpinseln. Im Backofen bei 170 °C Umluft 30 – 40 Minuten goldbraun backen. Gerne bereits einen Tag vor dem Servieren backen, dann kann der Kuchen durchziehen.

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Viel Herzblut für «Baum mit Herz»

Mit dem Advent ist die Weihnachtszeit bei der gesamten Bevölkerung in den Köpfen angekommen. Die vier Mitglieder des Vereins «Baum mit Herz» haben bereits anderthalb Monate Weihnachten hinter sich. Für den Verein tätig sind sie aber das ganze Jahr, wie Raphaela Foser erklärt. Text: Heribert Beck · Fotos: Oliver Hartmann «Ich war vor drei Jahren auf Stellensuche und habe bei einem Kurs des Arbeitsmarktservices von ‹Baum mit Herz› gehört. Unser Kursleiter hat mich zur Teilnahme animiert. Als damals Arbeitslose hatte ich mehr als genug Zeit und entschied mich für eine Teilnahme an der Aktion. Das war eine sinnvolle Tätigkeit, die meinem Alltag zusätzliche Struktur gab, ich kam unter Leute und erhielt Bestätigung, was mein Selbstwertgefühl stärkte, und mit den anderen Helfern habe ich mich auf Anhieb super verstanden», sagt Raphaela Foser. Sie war von da an fast jeden Tag im «Baum mit Herz»-Lokal und ist «hängen geblieben», wie sie sagt. Eine Stelle hat Raphaela Foser längst wieder gefunden. Sie arbeitet im Backoffice eines

Finanzdienstleisters in der Archivierung und erledigt ihre dortigen Aufgaben mit viel Leidenschaft. Dass es so gekommen ist, ist dennoch etwas überraschend. «Eigentlich wollte ich als Jugendliche Frisöse werden, bin dann über Umwege in der Gastronomie gelandet und habe mein kaufmännisches Sachbearbeiterdiplom erst mit 25 angefangen. Damit wollte ich die Sünden der Jugend ein wenig ausgleichen», sagt sie und lacht.

Balsam für die Seele «Baum mit Herz» ist sie aber trotz der nochmaligen beruflichen Neuorientierung treu geblieben und profitiert bis heute davon. «Das mag im ersten Moment komisch klingen, aber seit ich beim Verein dabei bin und aktiv mithelfe, anderen eine Freude zu machen, läuft in meinem Leben

vieles deutlich besser. Ich habe eine tolle Stelle und eine schöne, kleine Wohnung gefunden. Es tut der Seele einfach gut, wenn man ein Dankeschön zu hören bekommt, das schafft dann eine positive Lebenseinstellung, und das merken auch die Mitmenschen, seien es Vermieter oder Personalverantwortliche», sagt Raphaela Foser und schmunzelt. Inzwischen hat sie auch die Rolle der Schriftführerin im Verein «Baum mit Herz» übernommen, betreut den Auftritt in den Sozialen Medien und schiesst die Bilder für die Werbeaktionen. Der Verein ist vor vier Jahren aus dem Projekt des Arbeitsmarktservices entstanden, das 2013 ins Leben gerufen worden ist und hat im Moment lediglich vier aktive Mitglieder. Diese sind aber mit umso mehr Eifer bei der Sache.

«Uns ist es wichtig, im Inland zu helfen» Eine Freude machen die Vereinsmitglieder und ihre Helfer vom Arbeitsmarktservice, die sie regelmässig unterstützen, ihren Mitmenschen auf zwei Arten. Da sind einerseits die weihnachtlich-stilvoll geschmückten Bäume, die sie vorbereiten und ab Ende Oktober in ihrem Verkaufslokal ausstellen und verkaufen. Andererseits spenden sie den Erlös für einen guten Zweck. «Dabei kommt dank unserer treuen Stammkundschaft so einiges zusammen. Dieses Jahr haben wir 12’000 Franken übergeben. Vier Schecks in der Höhe von je 3000 Franken an die Stiftung Liachtblick, das Junge Theater, die Krebshilfe Liechtenstein und Demenz Liechtenstein. Uns ist es sehr wichtig, Bedürftigen im Inland zu helfen», sagt Raphaela


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Foser. Damit diese Spenden zusammenkommen, arbeiten die Mitglieder nicht nur ehrenamtlich. Sie achten auch darauf, die Kosten niedrig zu halten. «Der Christbaumschmuck wird uns zum allergrössten Teil gespendet. Er kommt beispielsweise aus Haushaltsauf lösungen, aus ausgeräumten Kellern und Geschäftsaufgaben. Auch die Swarovski AG lässt uns immer jede Menge wunderschönen Kristallschmuck zukommen. Ausserdem haben wir bisher immer einen Sponsor gefunden, der uns das Ladenlokal und das Lager unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. All unseren Gönnern sage ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.» Derzeit ist Baum mit Herz noch bis zum Heiligabend um 14 Uhr im ehemaligen Bekleidungshaus an der Landstrasse 62 in Schaan zu finden. «Leider ist das aber nur eine kurzfristige Lösung. Für nächstes Jahr suchen wir ein neues Lokal, am liebsten in Schaan oder Vaduz. Übertriebene Ansprüche haben wir nicht. Es muss einfach eine gewisse Grösse haben, trocken und einigermassen warm sein und über eine Toilette verfügen», sagt Raphaela Foser. «Wenn jemand etwas weiss, freuen wir

SONDERTHEMA WEIHNACHTEN

uns über einen Anruf oder ein E-Mail. Alle Kontaktdaten finden sich auf unserer Webseite www.baummitherz.li.»

Das ganze Jahr über Weihnachten Willkommen sind auch stets neue Vereinsmitglieder. «Der Aufwand, den der oder die Einzelne betreibt, kann dabei ganz unterschiedlich sein. Was aber sicher ist: Man bekommt unheimlich viel zurück, wenn man Menschen, denen es nicht so gut geht, ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, wenn man ihre Dankbarkeit spürt», sagt Raphaela Foser. Sie selbst scheut daher keinen Aufwand, die Leiterin des Verkaufslokals, Patricia Gratzer, nach Feierabend zu unterstützen, Bäume und Kränze zu schmücken, das Lokal zu dekorieren oder einfach einmal durchzuwischen. «Etwas zu tun gibt es immer, und Patricia hat ein unglaubliches Arbeitspensum, ist von Mitte Oktober bis Heiligabend an jedem Werktag von 13 bis 18 Uhr vor Ort und an den Samstagen von 9 bis 14 Uhr. Ich kann in der Regel erst am Abend dazustossen und ihr unter die Arme greifen.» Die Sorge, dass ihre weiteren Hobbys darunter leiden, hat Raphaela Foser

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aber nicht. «‹Baum mit Herz› ist inzwischen mein grösstes und liebstes Hobby. Sport treiben kann ich abends oder am Wochenende, so komme ich auch auf meine drei bis vier Einheiten in der Woche, und die 50er-Jahre, meine Leidenschaft seit langer Zeit, umgeben mich sowieso fast immer», sagt sie und lacht. Neumitglieder müssen übrigens auch keine ausgewiesenen Weihnachtsromantiker sein. «Vielleicht sollte man nicht der komplette Grinch sein. Aber ich selbst war vor meinem Beitritt zum Verein auch kein grosser Weihnachtsfan. Das sieht man meiner Wohnung immer noch an. Dort findet das Fest fast nicht statt. Aber im Verein habe ich die Weihnachtsstimmung schätzen gelernt. Das liegt natürlich auch daran, dass wir beinahe das ganze Jahr Weihnachten haben. Da tun mir die anderen, die erst ab Dezember in Stimmung kommen, fast ein bisschen leid», sagt Raphaela Foser herzhaft lachend. «Denn anderen zu helfen und ihnen eine Freude zu machen, ist doch der eigentliche Sinn und Geist von Weihnachten.»

Baum mit Herz Landstrasse 62, 9494 Schaan (ehemaliges Bekleidungshaus an der St.Peter-Kreuzung) Öffnungszeiten bis 24. Dezember: Montag bis Freitag 13 bis 18 Uhr Samstag 9 bis 14 Uhr Kontakt: Patricia Gratzer: +423 / 787 27 88 info@baummitherz.li


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Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.Die erste Kerze seufzte und sagte: «Ich heisse Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.» Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch schliesslich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: «Ich heisse Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.» Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus. Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: «Ich heisse Liebe. Ich habe keine Kraft mehr

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n e z r e K r e i v Di e zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.» Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: «Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!» Und fast fing es das Weinen an. Da meldete sich auch die vierte Kerze

zu Wort. Sie sagte: «Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heisse Hoffnung!» Mit einem Streichholz nahm das Kind, das Licht dieser Kerze und zündete die anderen Kerzen wieder an!

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brille Gleitsicht Monika Siegl und Jolanta Budissek vom Soroptimist International Club Vaduz, überreichten an die Leiterin der Suppenküche Frau Dagmar Tiefenbrunner einen Scheck über SFR 1000,- . Vielen von uns kennen den aktiven, feinen Damenclub, die jedes Jahr unter Leitung von Monika Siegl den beliebten Taschenbasar( der mit der roten Tasche), in Schaan organisieren. Der Club setzt sich sehr für Frauen und Mädchen ein, und unterstützen soziale Projekte.

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«Kombination Lehre und Leistungssport besser fördern» Loris Dal Farra (20) aus Schaanwald hat seine KV-Lehre EFZ (E Profil) in diesem Jahr abgeschlossen und ist derzeit als Sachbearbeiter beim Amt für Soziale Dienste der liechtensteinischen Landesverwaltung angestellt. Im Privatbereich setzt er auf die Karte Sport, er ist ein hervorragendes Mountain-Bike-Talent. Wir haben uns mit Loris Dal Farra über verschiedene Themen aus dem Sport, der Bildung und der Politik unterhalten. Interview: Johannes Kaiser

Loris, du machst grosse positive Schlagzeilen im Mountainbiken. Wie bist du zu diesem Sport gekommen und wie intensiv betreibst du ihn? Loris Dal Farra: Als ich in meiner Kindheit auf dem Land wohnte, war für mich das flexibelste Fortbewegungsmittel das Fahrrad. Zudem hatte ich in der Natur einen Haufen Spass damit. Heute trainiere ich sechs Mal pro Woche Lässt sich dieser Leistungssport gut mit deiner beruflichen Tätigkeit verbinden? Ja. Ich arbeite zu 50 Prozent – jeweils am Vormittag – im Büro bei der Landesverwaltung. Die Arbeitszeiten sind so vereinbart, dass sich Arbeit und Training gut kombinieren lassen. Wichtig bei dieser Kombination ist die Trennung der beiden Tätigkeiten. Das eine darf das andere nicht beeinflussen. Die beiden Rollen täglich einnehmen zu können, bereitet mir aber grosse Freude. Welche Ziele hast du für deine Zukunft? Aus sportlicher Perspektive ist die Qualifikation für den Weltcup mein grosses Ziel. Im Alltag interessiere ich mich aber neben dem Sport auch für Mode. Aus diesem Grund kann ich mir vorstellen, dass ich mich in Zukunft dort einbringe und Projekte realisiere. Betreffend den Bildungsweg will ich die BMS sowie später ein Studium der Betriebsökonomie absolvieren.

Sind die Voraussetzungen für die Berufsausbildung in unserem Land ausreichend gut? Wie lässt sich der Sport und die Berufsbildung besser kombinieren? Da ich selbst die United School of Sports in St. Gallen besucht habe, kenne ich die Bildungsmöglichkeiten in Liechtenstein zu wenig, dass ich darüber Urteilen könnte. Was ich richtig cool fände, wäre, wenn Lernende sportlich mehr unterstützt würden. Ich hatte die Möglichkeit mit der United School of Sports in St. Gallen und absolvierte anschliessend mein Praktikum bei der Landesverwaltung. Eine Ausbildungsstätte für Sportler bzw. Lehrstellen für Sportler neben der Realschule oder dem Gymnasium wären sicher etwas, was in Liechtenstein noch gefördert werden könnte. Dies hätte zur Folge, dass sich junge Talente im entscheidenden Alter nicht für die Lehre oder den Leistungssport entscheiden müssten, sondern eine Lehre absolvieren und Leistungssport treiben könnten. Welche politischen Themen interessieren dich am meisten und welche Themen sollten aus deiner Ansicht mit mehr Spirit und Mut angegangen werden? Während der Kaufmännischen Lehre war Wirtschaft mein Lieblingsfach. Deshalb interessieren mich sicher die wirtschaftlichen Entwicklungen in unserem Land. Gerade in einer

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter, im Gespräch mit dem jungen, sympathischen Loris Dal Farra (20) aus Schaanwald.

turbulenten Zeit ist es interessant zu beobachten und vor allem wichtig zu wissen, was gerade geschieht. Ansonsten finde ich, sollte das Thema Fastfood und Foodwaste mit mehr Spirit behandelt werden. Wenn ich bedenke, dass die Ernährung unser Wohlfühlen sowie den Gesundheitszustand beeinflusst, ist qualitative Ernährung von Vorteil. Sollte das Mitbestimmungsrecht für Jugendliche – wie z.B. im Nachbarland Österreich – auch mit dem Alter von 16 Jahren ermöglicht werden? Nein. Ich finde, man sollte das Mitbestimmungsrecht mit der

Handlungsfähigkeit erhalten, und das ist mit 18. Ich befürworte, dass sich Jugendliche zur Aktualität informieren und ihre Meinung haben, aber erst mit 18 Entscheide beeinflussen können. Gibt es Themen, bei denen du Veränderungen wünschen würdest? Solidarität und Respekt. Ich würde mir wünschen, dass bei Meinungsdifferenzen nach Lösungen gesucht und prinzipielles dagegensprechen verhindert wird. Wir sollten im Alltag gemeinsam vorankommen und manchmal auch neue Wege probieren.


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Liechtenstein-Bild: Modern, selbstbewusst und integriert Die Corona-Pandemie dominiert erneut das öffentliche und gesellschaftliche Leben im Land. Regierungschef Daniel Risch setzt bei der Bewältigung grosse Hoffnungen in rasche Booster-Impfungen und einen baldigen hohen Immunisierungsgrad. Auf Einladung der «Süddeutschen Zeitung» konnte er Mitte November aber auch gute Kontakte zu deutschen Spitzenpolitikern knüpfen und dabei für Liechtenstein sowie für die Liechtensteinische Initiative zur Bekämpfung des Menschenhandels werben. Interview: Heribert Beck Herr Regierungschef, wie charakterisieren Sie den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz? Regierungschef Daniel Risch: Es wäre vermessen, jemanden bereits nach der ersten Begegnung zu charakterisieren. Den designierten Bundeskanzler nehme ich jedoch als sehr erfahrenen und besonnenen Politiker wahr. Sie haben Olaf Scholz Mitte November getroffen. Worüber tauschen sich der Liechtensteiner und der künftige deutsche Regierungschef beim Abendessen aus? Das Gespräch hatte einen informellen Charakter und diente vorrangig dazu, sich in ungezwungener Atmosphäre persönlich kennenzulernen. Natürlich wurden dabei auch politische Themen rund um die Bildung der neuen deutschen Regierung, die Corona-Pandemie aber auch Liechtensteins Integration in Europa diskutiert. Wie schätzen Sie die künftigen Beziehungen zwischen Liechtenstein und Deutschland auf der Grundlage des Treffens mit Olaf Scholz und weiteren Spitzenpolitikern auf Bundesebene ein? Die drei Tage in Berlin waren intensiv aber aus liechtensteinischer Perspektive sehr gut. Eine Einladung zum Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung, zu einem der renommiertesten Wirtschaftskongresse in Deutschland, bietet eine sehr gute Möglichkeit, einerseits unser Land zu präsentieren und andererseits wertvolle

Kontakte für die künftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Liechtenstein zu knüpfen. Bei den Gesprächen herrschte durchwegs eine gute und positive Stimmung gegenüber Liechtenstein. Und wie beurteilen die deutschen Politiker Liechtenstein, fast 14 Jahre nach der Steuerbzw. Steuerdatenaffäre? Vorneweg ist zu sagen, dass die Möglichkeit, innerhalb so kurzer Zeit, deutsche Spitzenvertreter und Politgrössen von allen vier grossen deutschen Parteien, darunter den designierte Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD, die designierte Aussenministerin Annalena Baerbock die Co-Vorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen, Volker Wissing, den Generalsekretär der FDP und designierter Bundes-Verkehrsminister, und Ralph Brinkhaus den Bundestagsfraktionsvorsitzenden der CDU, zu treffen, eher die Ausnahme bildet. Die positiven Entwicklungen auf dem Finanzplatz während der vergangenen rund zehn Jahre werden sehr positiv wahrgenommen und anerkannt. Liechtenstein wird als moderner, selbstbewusster und in Europa integrierter Kleinstaat gesehen. Alleine die Tatsache, dass die Süddeutsche Zeitung Liechtenstein zum Panel «Europa und die Welt» nach Berlin einlädt, zeigt, dass sich in den letzten Jahren viel getan hat. Sie haben in Berlin für die Liechtenstein-Initiative FAST und eine deutsche Beteiligung daran geworben. Was steckt hinter

Regierungschef Daniel Risch hielt am Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung ein Impulsreferat zum Thema «Europa und die Welt».

der Initiative und wie waren die Rückmeldungen an SZ-Gipfel? Der Titel der Initiative «FAST» ist eine Abkürzung für «Finance Against Slavery and Trafficking». Die Initiative fokussiert auf die Bekämpfung von moderner Sklaverei und Menschenhandel. In diesem Bereich hat Liechtenstein, ausgehend von der UNO-Agenda 2030, im Jahr 2018 eine Initiative gestartet, die das Ziel verfolgt, den globalen Finanzsektor auf seine Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Menschenhandel und Sklaverei aufmerksam zu machen. Wir wollen unser Know-how des Finanzplatzes bei der Aufdeckung von illegalen Finanzströmen im Kampf gegen das internationale Verbrechen einbringen. Bei der Vorstellung dieser Initiative anlässlich meines Impulsreferates habe ich auch die Bundesrepublik Deutschland und die Bundesrepublik Österreich

eingeladen, es den Ländern Australien, Norwegen und Niederlande gleichzutun, und die Initiative ebenfalls zu unterstützen. Bei der anschliessenden Podiumsdiskussion habe ich grossen Zuspruch und Respekt erfahren, allen voran von der EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, Mairead McGuinness. Welche weiteren Themen waren in Berlin von Bedeutung? Mir war es persönlich wichtig, den Teilnehmern zu vermitteln, dass Liechtenstein über die Mitgliedschaft im EWR voll in Europa integriert ist und einen grossen Teil der Rechtsvorschriften aus Brüssel übernimmt. Auch die Tatsache, dass Liechtenstein mit seiner wirtschaftsliberalen Haltung und dank guter Rahmenbedingungen über eine breit diversifizierte und international sehr


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Der Wirtschaftsgipfel war eine sehr gute Möglichkeit, unser Land zu präsentieren und wertvolle Kontakte für die künftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Liechtenstein zu knüpfen. Daniel Risch, Regierungschef

erfolgreiche Wirtschaft verfügt, vermittelt man als Regierungschef dieses Landes natürlich gerne. Während Sie aussenpolitisch erfreuliche Botschaften haben, steckt Liechtenstein genau wie seine Partnerstaaten mitten in der vierten Welle der Corona-Pandemie. Wird sich das Land wirtschaftlich weiterhin so gut schlagen wie in den bisherigen Wellen? Ja, die neue Welle trifft auch Liechtenstein heftig. Ich habe schon Mitte November ausgeführt, dass für uns alle kein angenehmer Winter bevorsteht. Die Infektionszahlen der letzten Wochen sind auf sehr hohem Niveau und die Regierung sah sich im November veranlasst, die Massnahmen zu verschärfen. Gleichzeitig war es uns ein Anliegen, die Booster-Impfungen für alle, die das möchten, sehr rasch bereitzustellen. Wir dürften weltweit eines der wenigen Länder sein, die bis Weihnachten allen Personen, deren Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt, ein Booster-Angebot gemacht haben. Daneben sind die ersten und zweiten Impfungen und die natürliche Immunisierung – mit hoffentlich milden Verläufen – der Weg, wie wir bis im Frühling eine hohe Immunisierung erreichen werden. Das Ziel der Regierung ist es nach wie vor, die Menschen und die Wirtschaft zu schützen. Aus wirtschaftlicher Sicht kann festgehalten werden, dass wir, gesamthaft gesehen, bis heute gut durch die Pandemie gekommen sind. Ich bin überzeugt, dass dies dank unserer diversifizierten und stabilen

Wirtschaft und aufgrund gezielt eingesetzter Massnahmen auch in Zukunft der Fall sein wird. Neben den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen von Covid-19 geben vor allem die gesellschaftlichen zu reden. Wie sehen Sie die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft und wie kann diese verhindert bzw. wie können die entstandenen Risse gekittet werden? Die Regierung war immer gewillt, dass Verbindende vor das Trennende zu stellen, und wir haben stets an die Solidarität der Menschen appelliert. Eine Krise, wie es die Covid-19-Pandemie zweifelsohne ist, stellt alle Menschen

vor grosse Herausforderungen. Diese zu stemmen, benötigt einen Kraftakt von uns allen, unabhängig ob geimpft oder ungeimpft. Der Feind, den es zu bekämpfen gilt, ist das Virus und nicht andersdenkende oder andershandelnde Menschen. Mir als Regierungschef ist ein respektvoller und verständnisvoller Umgang untereinander wichtig. Wir müssen diesbezüglich die Tatsache, dass man sich kennt, zum Vorteil nutzen. Die vergangenen Wochen mit dem Klimagipfel in Glasgow und der Klimademo in Vaduz haben auch gezeigt, dass Corona den Klimaschutz zwar aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt, dass er aber nicht an Bedeutung verloren hat. Wie schlägt sich Liechtenstein in dieser Angelegenheit bisher und wo wird das Land noch mehr tun oder tun müssen? Obwohl Corona aufgrund der akuten Gefahr momentan höchste Priorität besitzt, hat auch der Klimawandel einen hohen Stellenwert. Die fortschreitende Klimaerwärmung zeigt deutlich auf, dass die Uhr bereits nach 12 steht und ein schnelles Handeln zur Schadensbegrenzung not-

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wendig ist. Liechtenstein nimmt seine Verantwortung zur Erfüllung der ökologischen UNO-Nachhaltigkeitsziele, kurzs SDGs, und des Pariser Klimaabkommens wahr und kommt damit seinen internationalen Verpflichtungen nach. Eine beinahe obligatorische Frage im Advent: Was wünschen Sie Liechtenstein und seiner Bevölkerung zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel? Wie ausgeführt, sind es erneut schwierige Zeiten für uns alle. Daher wünsche ich mir, dass die Advents- und Weihnachtszeit auch dazu genutzt wird, sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu besinnen. Ich bin überzeugt, dass wir uns mehrheitlich darüber einig sind, auf einem der privilegiertesten Flecken der Erde daheim zu sein. Und welche persönlichen Wünsche haben Sie für Ihre erste Weihnacht als Regierungschef? Dies ist unabhängig von meiner aktuellen Funktion: Ich wünsche mir für die Menschen in unserem Land Gesundheit, Zusammenhalt und Zuversicht.

Anlässlich des Empfangs im Museum für Kommunikation: Regierungschef Daniel Risch neben dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz und gegenüber der designierten Aussenministerin Annalena Baerbock.


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Eine Partei kämpft um mehr Anerkennung und Zuspruch Die Demokraten pro Liechtenstein (DpL) sind die vierte Partei, die im Landtag vertreten ist und die wir in unserer Serie näher vorstellen. Die junge Partei entstand nach der Abspaltung von der Gruppierung DU und hat es im ersten Anlauf ins liechtensteinische Parlament geschafft. Dort ist die DpL mit zwei Abgeordneten vertreten und hat es als kleinste Oppositionspartei schwer, sich gegen die Übermacht der Regierungsparteien durchzusetzen. Wir haben uns mit DpL-Präsident Thomas Rehak über die Entwicklung der Partei und deren Ziele unterhalten. Interview: Herbert Oehri

Seit wann besteht die politische Partei DpL? Thomas Rehak: Die Partei «Demokraten pro Liechtenstein» (DpL) wurden am 21. September 2018 im Gasthof Löwen in Vaduz gegründet. Die jüngste Partei in Lichtenstein besteht demnach seit zirka drei Jahren. Die DpL ist eine politische Partei und als Verein organisiert. Der oberste Leitsatz der DpL orientiert sich an der Verfassung: «Das Wohl des Vaterlandes ohne Nebenrücksichten nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern» (Art. 54 LV). «Die Mitglieder des Landtags stimmen einzig nach ihrem Eid und ihrer Überzeugung.» (Art. 57 LV).

Wie sind Sie mit dem Zuspruch für die politische Arbeit der DpL aus der Bevölkerung zufrieden? Die Zufriedenheit der Partei ist nicht relevant, viel wichtiger ist, ob die Einwohnerinnen und Einwohner mit unserer Arbeit im Parlament und in den Gemeinden zufrieden sind. Im Grundsatz setzen wir uns für eine transparente Politik ein, die wieder stärker auf Liechtenstein ausgerichtet sein soll. Wir freuen uns über jede Reaktion, auch kritische Inhalte sind uns willkommen.

Die DpL entstand nach der Abspaltung von der Gruppierung DU. Den wahren Grund der Abspaltung bzw. Trennung hat die Öffentlichkeit nie erfahren. Können Sie heute mehr dazu sagen? Die Gründe, haben wir unmittelbar nach der Abspaltung am 17. August 2018 mit einer Pressemitteilung transparent gemacht. Kurz zusammengefasst war es die ungültige Mitgliederversammlung vom14. August 2018, zu welcher nur sieben Mitglieder

zugelassen waren, und der anschliessende haltlose Ausschluss von Erich Hasler aus dem DU-Verein. Wir wollten keine Energie sinnlos mit internen Streitereien aufwenden, sondern unsere Arbeit im Parlament konstruktiv fortsetzen. Deshalb haben wir einen Strich gezogen, was sich im Nachhinein als richtig herausgestellt hat. Im Nachgang haben wir dieses Thema nicht mehr bearbeitet, da wir einerseits keinen sonnlosen Konflikt führen und uns andererseits auf unsere Arbeit im

Ausserdem haben wir sieben Grundwerte in den Statuten definiert. 1. Souveräner Staat, unabhängig und selbstbestimmt 2. die dualistische Staatsform mit zwei Souveränen, Fürst und Volk 3. die Ausrichtung nach christlichen Grundwerten 4. iberale und sozialverträgliche Wirtschaftspolitik 5. intakte, zielgerichtete und langfristig ausgelegte Sozialwerke 6. sorgsamer Umgang mit unserer Umwelt und den Ressourcen, respektvoller Umgang mit unserem knappen Kulturland 7. Respektierung demokratischer Entscheide DpL-Abgeordnete und ihre Stellvertreter: v.l.: Thomas Rehak, Pascal Ospelt, Herbert Elkuch und Erich Hasler.


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Landtag konzentrieren wollten. Seit wann sind Sie als Abgeordneter im Landtag? Für die Legislatur 2013 bis 2017 wurde ich als stellvertretender Abgeordneter gewählt, im Jahr 2017 erreichte ich schliesslich ein volles Mandat, was mir auch an den letzten Wahlen im Jahr 2021, erstmals mit dem Demokraten, gelang. Die Opposition im Liechtensteiner Landtag ist gegenwärtig schwach vertreten. Der Anteil beträgt nur noch fünf Abgeordnete, das sind 20 Prozent. Die DpL steuert mit 11,1 Prozent Wähleranteil zwei Sitze bei. Das ist für eine neue Partei, die auf Anhieb den Sprung geschafft hat, eine respektable Leistung. Aber die DpL will mehr. Welche Themen setzt sie in den Mittelpunkt ihrer Landtagsarbeit? Klar wollen wir mehr. Zwei Sitze sind für eine neue Partei aber trotzdem ein beachtliches Resultat. Für eine starke Opposition wäre eine grössere Fraktion aber schon von Vorteil, obwohl nicht die Anzahl Mandate allein ausschlaggebend ist. Auch mit zwei Sitzen kann man etwas erreichen. Für den Einzelnen bedeutet es Mehrarbeit, die wir aber gerne leisten. Unsere Themen sind die Direktwahl der Regierung, dann möchten wir, dass der Fokus der Politik wieder stärker auf unser Land und unsere Einwohner gelegt wird. Wir sind der Auffassung, dass es mehr Nähe zum Volk, ein gelebtes Zusammenrücken und eine ausgeprägte Ausrichtung zu unserer eigenen Kultur, zum Brauchtum und hin zu unserer Heimat braucht. Dabei wollen wir aber auch niemanden, der unserem Rechtsstaat und unsere Lebensweise akzeptiert, ausschliessen. Zudem setzen wir uns für eine Gleichbehandlung aller Familienmodelle ein. Unsere Ideen und Anregungen bringen wir immer wieder mit Vorstössen ins Parlament ein. Als Opposition wissen wir, dass nur Beharrlichkeit zum Erfolg führt. Es gibt ausser Corona und AHV auch andere politische Themen, wie beispielsweise Klimaschutz,

Staatshaushalt, oder Finanzausgleich. Ausserdem: Wie steht die DpL zum herrschenden Bürokratismus und zur Vergabe von lukrativen Posten in der Landesverwaltung und was kann man allgemein dagegen unternehmen? Zum Thema Klimaschutz verlangen wir schon viele Jahre, dass die Klima-, Umwelt- und Energiepolitik aufeinander abgestimmt werden. Auch haben wir schon früh den Ablasshandel mit CO2 Zertifikaten verurteilt. Langsam setzt sich diese Sicht im Landtag ebenfalls durch, zumindest stützt der Landtag unsere Ansicht, die geplanten Hochbauten im Land möglichst nachhaltig zu erstellen. Der Staatshaushalt ist für uns ein sehr wichtiges Thema, im November hatte ich anlässlich der Finanzplanung auf das viel zu schnelle Wachstum der Ausgaben hingewiesen. Die Verwaltung wird im Jahr 2022 um weitere 30 Personen anwachsen. Demnach werden von 2019 bis 2022 in nur vier Jahren 121 neue Stellen geschaffen. Der Personalaufwand für das Staatspersonal beträgt ende 2022 CHF 244 Millionen, das sind 31 Millionen mehr als noch vor vier Jahren. Neben dieser erheblichen Kostensteigerung gab es eine Reihe anderer, im Landtag nur wenig reflektierter substanzieller Erhöhungen. Als Opposition können wir nur auf die Missstände hinweisen, die Verantwortung tragen die Koalitionspartner VU und FBP. Letztlich haben wir Demokraten dem Budget nicht zustimmen können. Auch die Anstellungspraxis der Regierung haben wir schon lange im Fokus, wir stören uns an der fortschreitenden «Austrofizierung» in unserer Verwaltung. Die Regierung besetzt immer mehr leitende und gut bezahlte Verwaltungsposten mit ausländischem Personal. Sie argumentiert mit dem Qualifikationsprinzip, und dass man in Inland kaum geeignetes Personal für leitende Positionen finden könne. Diese Argumentation bedeutet im Umkehrschluss, dass wir Liechtensteiner den Qualifikationsanforderungen nicht genügen, oder schlicht zu «blöd»

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Zwei Sitze sind für eine neue Partei aber trotzdem ein beachtliches Resultat. Thomas Rehak, Landtagsabgeordneter

dafür sind. Dem Anschein nach, hat man bessere Chancen, wenn man keinen Liechtensteiner Pass besitzt. Erstaunt bin ich nur über das beharrliche Schweigen des Landtags zu diesem Thema. Können die Oppositionsparteien der ihnen zugedachten Rolle als Kontrollgremium der Regierung und der Verwaltung unter den genannten Voraussetzungen überhaupt gerecht werden? In der bestehenden Konstellation nur in einem sehr eingeschränkten Rahmen. Durch die politisch komplett unterschiedliche Ausrichtung der Oppositionsparteien FL und DpL ist eine gemeinsame, auf sachlicher Ebene formulierte Zielsetzung zwar schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich. Es gäbe viele Themen, die unabhängig der politischen Herkunft der Stärkung des Parlaments dienen würden. Dort sehe ich ein Potenzial für eine bessere Zusammenarbeit in der Opposition. Wir sind für eine sachliche und zielgerichtete Zusammenarbeit immer offen. Ein Thema, das ab und zu aus der Versenkung an die Öffentlichkeit kommt, ist die Wahl der Regierung durch das Volk. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts gfs. bern aus dem Jahr 2016 hat eine Zustimmung für die Direktwahl

von zirka 67 Prozent ergeben. Für die DpL ist dieses Thema seit Beginn auf dem Programm. Wie stehen Sie dazu? Auch für mich ist das ein sehr wichtiges Thema. In der Umsetzung es ist allerdings ziemlich komplex und bedarf einer erheblichen Verfassungsanpassung, die am Schuss vor das Volk kommen muss. Im Dezember 2019 haben wir zu diesem Thema ein Postulat verfasst, welches am 4. März 2020 an die Regierung überwiesen wurde. Es ist seit September 2020 mit der Beantwortung in Verzug. Im April 2021 versprach die Regierung das Postulat diesem Herbst zu beantworten. Nun wurde die Beantwortung erneut, auf das erste Halbjahr 2022, verschoben. Wir bleiben an diesem Thema jedenfalls dran. Was machen Sie im Hauptberuf und wieviel Zeit opfern Sie für die Partei? Ich bin selbständig im Bereich Digitalisierung, Prozessdokumentation und Projektleitung tätig. Die Politik nimmt einen wesentlichen Teil meiner Zeit in Anspruch. Um meinen Aufgaben gerecht zu werden, bin ich manchmal halt etwas länger am Arbeitsplatz, aber das gehört einfach dazu. Ausserdem machen mir die politische Arbeit und der Kontakt zu Menschen viel Freude.


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«Parteienkonflikte sollten nicht überbewertet werden» Christian Frommelt, Politologe und Direktor des Liechtenstein-Instituts, geht auf das Mandat der stellvertretenden Abgeordneten Nadine Gstöhl ein. Er ist der Ansicht, dass der Landtag die Gesetzeslücke schliessen sollte. Eine Gefahr für die politische Stabilität des Landes sieht er in der abnehmenden Bindung zwischen Mandat und Partei jedoch nicht. Interview: Heribert Beck Die Meinungen zur Frage, ob Nadine Gstöhl ihr Mandat als stellvertretende Abgeordnete behalten kann oder nicht, gehen auseinander. Wie ist Ihre Ansicht? Christian Frommelt: Persönlich habe ich von Anfang an daran gezweifelt, ob ein Mandatsverlust von Nadine Gstöhl rechtens ist. Der Entzug eines Mandats ist eine gravierende Entscheidung. Dafür braucht es eine klare gesetzliche Grundlage. Die Rechtslage ist aber sehr komplex und der Gesetzeswortlaut nicht eindeutig. Im Zentrum steht die Frage, ob ein Austritt aus der Partei gleichzusetzen ist mit einem Austritt aus der Wählergruppe, die den Wahlvorschlag zur Landtagswahl angemeldet hatte. Auf den ersten Blick erscheint der Begriff der Wählergruppe antiquiert und deshalb mit dem modernen Begriff der Partei gleichzusetzen. Andererseits ist es aber auch ein Fakt, dass es zwei unterschiedliche Begriffe sind, denen durchaus eine unterschiedliche Bedeutung zugesprochen werden kann. Folglich können sie nicht einfach deckungsgleich verwendet werden. Für mich als Politikwissenschaftler geht es aber nicht nur um die Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen. Es ist auch eine demokratiepolitische Frage. In dieser Hinsicht bin ich der Meinung, dass ein Mandatsentzug auch bei stellvertretenden Abgeordneten nicht möglich ist, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Rolle der stellvertretenden Abgeordneten immer stärker derjenigen der ordentlichen Abgeordneten angenähert

worden ist. Die Stellvertreterinnen und Stellvertreter nehmen zwischenzeitlich zum Beispiel auch Einsitz in parlamentarische Kommissionen und Delegationen. Das Prozedere nach dem Parteiaustritt von Nadine Gstöhl war etwas verwirrend. Zunächst hat das Landtagspräsidium mitgeteilt, dass sie nicht an der Septembersitzung teilnehmen dürfe. Dann hiess es, dass es problematisch ist, wenn der Landtag seinen stellvertretenden Mitgliedern Mandate entziehen kann. Was sagen Sie dazu und wer wäre allenfalls in der Lage, ein solches Mandat zu entziehen? In seiner Sitzung vom 1. Oktober 2021 hat der Landtag mit 21 von 25 möglichen Stimmen beschlossen, dass er in der Frage, ob ein stellvertretendes Mitglied sein Mandat infolge eines Parteiaustrittes behält oder nicht, nicht zuständig sei. Deshalb sei der Landtag auch nicht legitimiert, darüber einen Entscheid zu treffen. Die Abstimmung erfolgte auf Antrag von Thomas Rehak von den Demokraten pro Liechtenstein, der DpL. Die Nichtzuständigkeit des Landtags wurde damit begründet, dass Nadine Gstöhl durch eine Volkswahl als stellvertretende Abgeordnete legitimiert sei und diese Legitimation nicht durch den Landtag aufgehoben werden könne. Auch wurde argumentiert, dass es sich um eine «echte Gesetzeslücke» handle. Von einer echten

Gesetzeslücke spricht man, wenn der Gesetzgeber etwas zu regeln unterlassen hat, was er hätte regeln sollen. Eine solche Lücke ist – für die bereits eingetretenen Fälle – vom Gericht zu füllen, für die Zukunft vom Gesetzgeber. Die Freie Liste könnte nun – so wurde gesagt – an den Staatsgerichtshof gelangen und damit eine juristische Klärung erwirken. Bislang hat die Freie Liste aber auf diesen Schritt verzichtet. Für mich ist das Argument der Nichtzuständigkeit des Landtages nicht ganz schlüssig. Der Landtag hätte nach meiner Meinung durchaus einen Beschluss fassen können.

Schliesslich ist der Landtag für die Validierung der Wahl zuständig. Hätte er den Beschluss gefasst, dass Nadine Gstöhl die beiden Abgeordneten der Freien Liste aus dem Oberland nicht mehr vertreten darf, hätte sie Beschwerde beim StGH einlegen können. Für die Zuständigkeit des Landtags spricht auch, dass der Landtag die für ihn geltenden Regelungen selber erlassen darf und selber Gesetze initiieren kann. Einer Gesetzeslücke steht der Landtag also nicht machtlos gegenüber. Wie könnte eine gesetzliche Lösung aussehen, um dieses neu aufgetauchte Problem in Zukunft zu vermeiden? Mit dieser Frage hat sich bereits eine Besondere Land-

Christian Frommelt, Direktor des Liechtenstein-Instituts.


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tagskommission, kurz BLK, auseinandergesetzt. Anscheinend konnte man sich aber nicht zu einer mehrheitsfähigen und rechtlich klaren Lösung durchringen. Letztlich würde man wohl nicht darum herumkommen, klar zu sagen, wann man die politische Partei meint und wann andere Gruppierungen gemeint sind. Wichtig wäre für mich auch, dass die Rolle der stellvertretenden Abgeordneten geklärt würde. Konkret geht es um die Frage, welche Kompetenzen ein stellvertretendes Landtagsmitglied hat. Dies ist für mich weniger eine rechtliche als eine politische Frage. Die rechtliche Regelung sollte dann aber dem politischen Entscheid angepasst werden und die Praxis einheitlich gehandhabt werden. Zugleich ist es aber eine Illusion, davon auszugehen, dass man für alle Eventualitäten im Voraus eine gesetzliche Lösung treffen kann. Nach der Septembersitzung des Landtags hiess es, dass dort gefasste Beschlüsse in Abwesenheit von Georg Kaufmann ohne Vertretung durch Nadine Gstöhl möglicherweise nicht gültig sind. Wie sehen Sie dies? Diese Gefahr sehe ich nicht. Im Endeffekt würde dies ja bedeuten, dass die Landtagssitzung hätte wiederholt werden müssen. Im Landtag wurde diesbezüglich argumentiert, dass Nadine Gstöhl zwar durch das Landtagspräsidium mitgeteilt wurde, dass sie nicht an der Landtagssitzung teilnehmen dürfe. Ihre Nichtteilnahme erfolgte dann aber offenbar aus freien Stücken. Es wäre wohl eine etwas andere Situation gewesen, wenn Nadine Gstöhl mit Zwang von der Ausübung ihres Mandats abgehalten worden wäre. Da in der September-Landtagsitzung keine knappen Entscheidungen erfolgten, sehe ich eigentlich keinen Grund, welcher für eine Ungültigkeit der Beschlüsse spricht. Seit der Generalversammlung im August und einer Reihe von Parteiaustritten, auch von Mandataren, ist es ruhiger

geworden um die Freie Liste. Denken Sie, dass der interne Frieden von Dauer ist? Die Situation scheint sich tatsächlich beruhigt zu haben. Der Prozess der Reorganisation der Freien Liste ist aber noch nicht abgeschlossen, da die Partei beispielsweise immer noch nach einer Co-Geschäftsstellenleitung sucht. So oder so bin ich aber zuversichtlich, dass der interne Frieden halten wird. Die Freie Liste ist eine Partei mit einem klaren Themenprofil und muss bei ihren Themen – zumindest im Moment – auch keine direkte Konkurrenz durch andere Parteien fürchten. Es sollte für die Partei also kein allzu grosses Problem sein, die Sachpolitik ins Zentrum zu rücken. Die Ausgangslage würde sich natürlich ändern, wenn ehemalige Mitglieder der Freien Liste eine neue Bewegung oder gar Partei gründen würden. Inwiefern wird die Partei die Konflikte bei künftigen Gemeinderats- und Landtagswahlen am Resultat zu spüren bekommen? Die Nachwirkungen der parteiinternen Konflikte werden auf Gemeindeebene wohl stärker zu spüren sein als auf Landesebene. Dafür spricht, dass es bis zu den nächsten Gemeinderatswahlen nur mehr etwas mehr als ein Jahr dauert. Zugleich ist eine parteiunabhängige Kandidatur oder die Gründung einer neuen Bewegung auf Gemeindeebene einfacher als auf Landesebene. Mit Blick auf die nächsten Landtagswahlen wird für die Freie Liste die Einbindung der Jungen Liste von grosser Bedeutung sein. Bereits im vergangenen Wahlkampf hatte die Junge Liste den Wahlkampf der Freien Liste mit neuen Elementen bereichert und damit sicherlich zum guten Abschneiden der Freien Liste bei der jungen Bevölkerung beigetragen. Inzwischen hat die Junge Liste einen eigenen Verein gegründet. Die gestärkte Unabhängigkeit der Jungen Liste sehe ich aber vor allem als Chance für die Freie Liste. So wäre eine Einbindung der Jungen Liste bei den nächsten Wahlen ein Signal

für Vielfalt und Offenheit unter der neuen Parteiführung. Und inwieweit wird es für die Freie Liste schwieriger, Personen zu finden, die für sie kandidieren? Das lässt sich derzeit nicht abschätzen. Die Suche nach Kandidierenden ist immer schwierig. Gerade bei jungen Menschen sehe ich aber noch ein grosses Potenzial. So waren der jüngste Kandidat und die jüngste Kandidatin bei den letzten Landtagswahlen 30 Jahre alt. Schaut man in die Schweiz, zählen gerade die Parteien im links-grünen Lager viele Kandidierende unter 30 Jahren. Insgesamt traten fast 1500 Kandidierende unter 30 Jahren zur letzten Nationalratswahl an, was 32 Prozent aller Kandidierenden entspricht. Wenn man bedenkt, dass die Freie Liste bei den letzten Landtagswahlen bei der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mehr als 20 Prozent Stimmanteile holte, sehe ich hier schon noch ein gewisses Potenzial. Aber klar, durch die parteiinternen Konflikte und die verschiedenen Parteiaustritte hat die Partei auch viel engagiertes Personal verloren. Mit der Freien Liste war nun in den vergangenen zehn Jahren jede derzeit bestehende Liechtensteiner Partei in irgendeiner Form von Austritten von Mandataren betroffen oder daran beteiligt. Woran liegt dieses relativ neue Phänomen in Liechtensteins Politik Ihres Erachtens? Gerne würde ich meine Antwort an konkreten Entwicklungen wie zum Beispiel den erodierenden Parteibindungen, geschwächten Parteihierarchien, dem Bedeutungsgewinn des freien Mandats oder dem wachsenden Pluralismus in Liechtenstein festmachen. Letztlich waren es aber wohl doch vor allem persönliche Auseinandersetzungen, welche zur Eskalation der Konflikte geführt haben bzw. den Verlauf der Konflikte bestimmten. Ich würde die Parteienkonflikte der vergangenen Jahre aber auch nicht überwer-

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ten. Auseinandersetzungen gehören zum politischen Prozess. Negativ zu bewerten sind solche Konflikte vor allem dann, wenn sie bei den Bürgerinnen und Bürgern zu Politikverdrossenheit führen. Dies lässt sich in Liechtenstein noch nicht feststellen, wovon unter anderem die weiterhin hohe Wahl- und Stimmbeteiligung zeugt. Im Gegenteil: Die verschiedenen Konflikte haben zu einer Intensivierung des Parteienwettbewerbs geführt und damit einem grösseren politischen Angebot für die Wählerinnen und Wähler. Wie werten Sie die offenbar geringer werdende Bindung zwischen Mandataren und Parteien? Ist sie ein Zeichen einer gelebten demokratischen Auseinandersetzung oder eher eine Gefahr für die politische Stabilität des Landes? In der Tat denke ich, dass das freie Mandat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen und damit die Bindung zwischen Mandataren und Partei abgenommen hat. Das hat vielerlei Gründe. Der wichtigste ist nach meiner Meinung aber, dass die Wählerinnen und Wähler mehr darauf achten, wen sie wählen. Nicht umsonst nimmt der Anteil veränderter Wahlzettel mit jeder Wahl zu. Eine Gefahr für die politische Stabilität Liechtensteins sehe ich in dieser Entwicklung nicht. Das hat sich ja gerade bei den letzten Wahlen gezeigt, wo beide Grossparteien Mandate und Parteistimmen hinzugewinnen konnten. Mit 20 von 25 Abgeordneten verfügt die Regierung nun über eine grosse Mehrheit im Landtag, weshalb es auch nicht gravierend ist, wenn einmal der eine oder die andere Abgeordnete von der Fraktionsmeinung abweicht. Insgesamt würde ich die politische Kultur Liechtensteins auch immer noch als Konsenspolitik bezeichnen. So gibt es nur wenige Themen, die stark polarisieren und über den parlamentarischen Prozess hinaus politisiert werden.


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Fragen an … BÜROKRATISMUS BEIM STAAT In der November-Sitzung verabschiedete der Landtag unter anderem das Staatsbudget 2022 und die Finanzplanung von 2022 – 2025, die eine exorbitante Steigerung der Ausgaben für das Staatspersonal aufweisen. Demzufolge betragen die jährlich wiederkehrenden, neuen Fixkosten für Personal und Sachaufwände innerhalb einer Dekade 50 Millionen Schweizer Franken. Das sind in den nächsten vier Jahren insgesamt 200 Millionen Franken, die den Staatshaushalt belasten. Insgesamt werden jährlich ca. 250 Millionen Franken für die 1100 Staatsangestellten ausgegeben.

W

as kann der Landtag unternehmen, um die Ausweitung des Staatsapparates zu bremsen?

Sascha Quaderer, FBP

Hubert Büchel, VU

Als Betriebswirtschafter und Unternehmer stören mich vor allem zwei Dinge: erstens das Missverhältnis zwischen dem Budget und der vierjährigen Finanzplanung. Mit dem starken Ausgabenwachstum werden bereits im ersten Jahr die Eckwerte der Planung hinfällig – insbesondere durch Personalwachstum.

Auf den Punkt gebracht, lautet die Antwort: Der Landtag hat Finanzkompetenz und hat dem Budget, ohne auch nur einen Kürzungsantrag zu stellen, mit 24 Stimmen zugestimmt. Somit ist die Frage beantwortet. Gerne hole ich aber noch etwas aus. Vorab ist es wichtig zu wissen, dass Liechtenstein im europäischen Vergleich mit 20,9 Prozent (2019) europaweit die tiefste Staatsquote aufweist. Als Vergleich, weist die Schweiz eine Staatsquote von 36,5 Prozent (2020) und Österreich eine von 57,1 Prozent (2020) auf. Dies passt zu meiner persönlichen Ansicht, dass der Staat so schlank wie möglich aufgestellt sein muss, um gut und effizient arbeiten zu können. Natürlich muss es Effizienzanalysen geben, und auch der Staat muss sich in privatwirtschaftlicher Manier immer wieder hinterfragen, wo womöglich mehr Effizienz gefragt wäre. Dabei kann uns in Zukunft auch die Digitalisierung helfen, Abläufe einfacher und effizienter zu gestalten. Eine weitere wichtige Rolle sspielen das Angebot des Staates und die Erwartungen der Bürger. Diesbezüglich muss man sich fragen, welche Aufgaben der Staat erledigen soll und welche nicht. Je mehr verlangt wird, desto mehr Personal benötigt die Landesverwaltung, um die Aufgaben, die ihr aufgetragen werden, zu erfüllen. Beispielhaft können die parlamentarischen Vorstösse der Fraktionen und Wählergruppen erwähnt werden, diese sind einerseits ein wichtiges Instrument der politischen Arbeit, binden aber andererseits grosse Ressourcen in der Landesverwaltung. Kurzum: Wer sparen will, der muss auch auf etwas verzichten. Nicht nur personell, sondern auch inhaltlich. Das hiesse, Abläufe durch Digitalisierung effizienter zu gestalten und Staatsaufgaben zurückfahren. In vielen Bereichen würde letzteres aber sicher einen Aufschrei geben, weil man sich an Angebote des Staates bereits sehr gewöhnt hat.

Zweitens stört mich der budgetierte Betriebsverlust. Wenn die Kapitalmärkte über eine längere Zeit schlecht laufen, bleiben die Finanzerträge aus. Dann verringert sich unser Staatsvermögen – zulasten zukünftiger Generationen. Für mich ist klar, dass wir weiterhin haushälterisch mit unseren Finanzen umgehen sollten. Deshalb habe ich im Landtag die Regierung dazu aufgerufen, sparsam mit den Mitteln umzugehen. Das Übergewicht, das wir heute vermeiden, müssen wir uns nicht qualvoll in der nächsten Rezession von den Rippen hungern. Doch weshalb wachsen die Ausgaben derart stark? Da ist zum einen die Verwaltung, die immer mehr Aufgaben übernimmt. Da ist die Regierung, die über internationale Vereinbarungen fortlaufend neue Stellen schafft. Da sind aber auch der Landtag und die Bevölkerung, die regelmässig neue staatliche Aufträge definieren. Deshalb wäre es meines Erachtens an der Zeit, die staatlichen Aufgaben kritisch auf Effektivität und Effizienz zu durchleuchten. Macht der Staat heute noch das Richtige und macht er es richtig? Diese Fragen müssen sich Unternehmen regelmässig stellen. Auch das Land Liechtenstein sollte sie sich von Zeit zu Zeit stellen. Zu guter Letzt sei erwähnt, dass unsere Staatsquote im europäischen Vergleich sehr tief ist. Wenn wir das beibehalten wollen, müssen wir uns aktiv dafür einsetzten. Immer neue Forderungen an Land und Gemeinden blähen den Verwaltungsapparat jedoch automatisch auf.


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Patrick Risch, FL

Pio Schurti, DU

Pascal Ospelt, DPL

Diese Frage ist einseitig und blendet die Tatsache aus, dass der Landtag der Regierung mittels Gesetze und Anträge einige Aufgaben erteilt hat und dies immer wieder tut. Wie soll die Regierung ihre Aufgaben umsetzen, wenn die dafür notwendigen Ressourcen in der Landesverwaltung fehlen? Das alleinige Ausarbeiten von Gesetzen und den damit einhergehenden Aufgaben durch den Landtag nützt nichts, solange kein Personal für die Umsetzung vorhanden ist. Was nützt es, öffentlich zu monieren, dass gesetzliche Vorgaben nicht korrekt oder in der gesetzten Frist umgesetzt werden, ohne Geld für Man- und Womanpower zur Umsetzung bereitstellen zu wollen? Was nützt es, wenn man sich anlässlich der Kleinen Anfrage erkundigt, wie viele Angestellte sich derzeit in medizinischer Behandlung wegen eines Burn-outs befinden, wenn man nicht bereit ist, Abhilfe zu leisten? Ich kann dieser Frage absolut nichts abgewinnen und betrachte sie als nichts weiter als populistisch. Sie bringt uns nicht weiter.

Im Staatspersonalgesetz heisst es: Die Regierung führt einen Stellenplan (...), der sich nach der im Rahmen des Landesvoranschlages festgelegten und vom Landtag genehmigten massgeblichen Lohnsumme zu richten hat. Die Regierung unterbreitet dem Landtag jährlich einen Bericht über die Entwicklung des Personalbestandes zur Kenntnisnahme. Und die Regierung regelt das Nähere, darunter auch die Berichterstattung an den Landtag, mit Verordnung. Was der Landtag tun kann, ist also klar: Er kann nur am Geldhahn drehen. Sicher könnte er den Geldhahn bei den Personalkosten zudrehen oder zumindest nicht weiter aufdrehen. Was er stattdessen tut, wurde zum Beispiel vom Volksblatt nach dem November-Landtag mit folgenden Worten berichtet: Bei manchem hätten die Ausgaben für Personal «für Stirnrunzeln» gesorgt. Mit «strengem Blick auf die Personalkosten» genehmigte der Landtag dann aber den Landesvoranschlag mit 22 Stimmen. Der Landtag hat also gemacht, was er selbst für sich im Gesetz vorgesehen hat: Er hat die «Entwicklung des Personalbestandes» bloss zur Kenntnis genommen (vereinzelt zwar mit gerunzelter Stirn) und dann die von der Regierung im Landesvoranschlag festgelegte Lohnsumme genehmigt. Wollte der Landtag tatsächlich mehr Einfluss nehmen auf das Wachstum der Landesverwaltung, dann könnte er das Staatspersonalgesetz entsprechend abändern. Das wird aber nicht geschehen, denn die Parteien, die jeweils die Koalitionsregierung bilden, werden schon dafür sorgen, dass die Regierung die Schalthebel in der Hand behält. Regierung und Landesverwaltung übernehmen unnötigerweise immer mehr Aufgaben. Jüngstes Beispiel: Es wurden Stellen für professionelle Wildhüter geschaffen. Dies hätte der Landtag im Zuge der Revision des Jagdgesetzes verhindern können. Der Landtag ist also aufgefordert, generell im Rahmen der Gesetzgebung das Wachstum des Staatsapparates zu drosseln. Dabei kann und soll er nicht nur auf die Personalkosten starren, sondern kontrollieren, welche Aufgaben der Staat übernimmt bzw. an sich reissen will. Braucht unser Land tatsächlich staatliche Wildhüter?

Die Regierung schreibt im Regierungsprogramm, dass Kostenbewusstsein und ein sorgsamer Umgang mit den Staatsfinanzen zentral seien. Das Budget 2022 zeigt ein ganz anderes Bild, deshalb hat die DpL dieses Budget abgelehnt. Der Staatsapparat wird im kommenden Jahr weiter überdimensional aufgebläht. Im laufenden Jahr 2021 wurden bereits 40 neue Stellen geschaffen. Für das Jahr 2022 sind weitere 30 Stellen eingeplant. Damit wird der Staatsapparat seit 2019 bis Ende 2022, um 121 Stellen angewachsen sein. Allein die Personalkosten werden in diesem Zeitraum von vier Jahren von 213 Millionen Franken um 14,5 Prozent auf 244 Millionen anwachsen. Dieses horrende Wachstum liegt über dem vertretbaren Mass, zumal die Finanzplanung 2022–2025 gerade noch von einem jährlichen Wachstum von 2,5 Stellen ausgeht, was selbstredend absolut unrealistisch ist.

Liechtenstein steht vor gewaltigen Aufgaben: Wir dürfen Strategien für die Klimaneutralität und Energiestrategien, Verkehrskonzepte und Berichte für Alterssicherung nicht nur erarbeiten, wir müssen sie auch umsetzen. Und ohne Personal geht das einfach nicht. Alle, die sich kostenlos und ehrenamtlich an diesen Mammutprojekten beteiligen und mitarbeiten wollen, bitte vortreten.

Im Jahr 2018 lagen die gesamten betrieblichen Aufwände bei 793 Millionen Franken. Für das Jahr 2022 plant die Regierung mit einem betrieblichen Aufwand von 900 Millionen Franken. Das entspricht einem Ausgabenwachstum von 107 Millionen oder 13,5 Prozent in vier Jahren. Auf der Einnahmenseite plant die Regierung für 2022 mit Erträgen aus betrieblicher Tätigkeit von 845 Millionen Franken. Das geplante betriebliche Defizit soll 55 Millionen betragen. Damit ist klar, dass der Staat auf den Finanzertrag der Reserven von 103 Millionen Franken angewiesen ist. Sollte sich in den kommenden Jahren ein schlechtes Börsenjahr einstellen, würde dies sofort ein grosses Loch in der Kasse verursachen. Mit dem verabschiedeten Kostenwachstumsplan wird es in der Zukunft eine grosse Herausforderung, neue Aufgaben zu bewältigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade Liechtenstein besonders in herausfordernden Zeiten auf Reserven angewiesen ist. Deshalb sollte der Staatshaushalt eine ausgeglichene Betriebsrechnung anstreben. Davon sollten die Regierung und der Landtag nicht nur reden, sondern verantwortungsvoll handeln.

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Erhöhung der AHV-Renten liegt in den Händen des Landtages Die im Dezember-Landtag diskutierte Interpellationsbeantwortung sowie das letzte technische Kurzgutachten der LIBERA zeigen die Sachlage klar auf: Ohne Gesetzesanpassung ist noch lange kein Teuerungsausgleich bzw. keine Rentenanpassung möglich. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Die Teuerung wurde zuletzt 2011, damals noch auf Grundlage des Mischindexes (arithmetisches Mittel zwischen Lohn- und Preisindex) ausgeglichen. Danach wurde bei der Festlegung des Teuerungsausgleichs vom Mischindex allein auf den Preisindex umgestellt. Nach heutiger Gesetzeslage gilt die Rente bei einem Indexstand (Konsumentenpreisindex) von 103,4 Punkten (Basis: Dezember 2015 = 100) als teuerungsausgeglichen. Der Konsumentenpreisindex betrug im September 2021 102,2 Punkte, liegt also unter den 103,4 Punkten, sodass die Regierung keine Anpassung vornehmen kann. Der Index müsste um 1,3 Punkte steigen, um den Ausgleichsmechanismus überhaupt beginnen zu lassen. Erst wenn die Teuerung um mindestens 3 Prozent seit dem letzten Teuerungsausgleich zugenommen hat, wenn der Indexwert von 106,4 Punkten überschritten wird, muss die Regierung die Renten anpassen. Bei einer allfälligen Rentenanpassung müsste überdies berücksichtigt werden, dass die gesetzlich festgelegte Reserve von mindestens fünf Jahresausgaben auch in 20 Jahren noch erreicht werden kann.

Gesetzliche Erfordernis mit 2,5 Prozent Erhöhung eingehalten Wie die Regierung im Kurzgutachten ausgeführt hat, würde eine Erhöhung um 3,45 Prozent, d.h. eine Erhöhung der Minimalrente um 40 Franken bzw. der Maximalrente um 80 Franken monatlich dazu führen, dass die Reserven der AHV unter die gesetzlich vorgeschriebenen fünf

Jahresausgaben fallen würden und somit neue Massnahmen – also Erhöhung der Beiträge, des Staatsbeitrages oder des Rentenalters – notwendig wären. Dies könnte mit einer etwas geringeren Rentenerhöhung vermieden werden: Wie ich im Landtag bereits ausgeführt habe, könnte mit einer Erhöhung um 2,5 Prozent, d.h. einer Erhöhung der Minimalrente um 30 Franken (von 1160 auf 1190 Franken) bzw. der Maximalrente um 60 Franken (von 2320 auf 2380 Franken) dieses gesetzliche Erfordernis eingehalten werden.

Liechtenstein elf Jahresausgaben, Schweiz eine Jahresausgabe in Reserve Im Vergleich zu unseren Nachbarländern befinden wir uns in einer komfortablen Lage. Die AHV in Liechtenstein steht auf gesunden Beinen und verfügt derzeit über Reserven von elf Jahresausgaben. In der Schweiz belaufen sich die Reserven der AHV auf rund eine Jahresausgabe. Demgegenüber hat es in Liechtenstein seit 2011, seit nunmehr zehn Jahren, keine Rentenanpassungen mehr gegeben, während es in der Schweiz im gleichen Zeitraum zu vier Teuerungsanpassungen in der Höhe von insgesamt 4,82 Prozent gekommen ist. Wie sich aus der Interpellationsbeantwortung ergibt, erfolgte in diesem Zeitraum in Österreich ein kumuliertes durchschnittliches Rentenwachstum von 23 Prozent, in Deutschland erfolgte eine Steigerung der Standardrente um 25,7 Prozent (Westdeutschland) bzw. 38,7 Prozent (Ostdeutschland).

Nach einer zehnjährigen Blockade bezüglich einer Erhöhung der AHV in Liechtenstein sehe ich es als notwendig an, dass dieser Stopp der Rentenanpassung aufgehoben wird. Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter

Nach einer zehnjährigen Blockade bezüglich einer Erhöhung der AHV in Liechtenstein sehe ich es als notwendig an, die gesetzlichen Vorgaben so anzupassen, damit der Stopp der Rentenanpasssung aufgehoben wird.

Mehrere Parteien «reden» von Notwendigkeit der Rentenerhöhung Das im November-Landtag an die Regierung überwiesene Postulat der VU, das die Aufforderung nach «Anpassung der Renten un-

ter Berücksichtigung des Lohnindexes» beinhaltet, die Ankündigung der DpL, einen Vorstoss mit dem Ziel der Rückkehr zum Mischindex lancieren zu wollen und die von der FBP eingebrachte Interpellation zu diesem Thema zeigen, dass im Landtag eine grosse Mehrheit der Abgeordneten eine Abkehr vom Rentenstillstand als notwendig und gerechtfertigt ansieht. Es liegt nun am Landtag, die notwendigen Schritte einzuleiten.


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Rücktrittsrecht des Konsumenten bei Fernabsatzverträgen Während neue Marktentwicklungen durch technischen Fortschritt zu einer Vielzahl neuer Güter und Produkte führen, stehen auf der anderen Seite die betroffenen Konsumenten immer wieder vor schwierigen Situationen, zumal der Durchschnittsverbraucher vor neuen Entwicklungen nicht verschont bleiben kann. Um dieses rechtliche Ungleichgewicht auszugleichen, sieht das Konsumentenschutzgesetz (KSchG) bestimmte Garantien vor. Eines der wesentlichen Themen ist im Lichte des zunehmenden Online-Shoppings unter anderem das Rücktrittsrecht, welches im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage den einen oder die andere vor übereilten Impulskäufen zu retten vermag. Text: Thomas Nigg, Rechtsanwalt und Senior Partner

Zweck des Konsumentenschutzgesetzes Immer häufiger stehen sich Verkäufer und Käufer physisch nicht gegenüber, sondern treten auf elektronischem Weg mittels Telefon oder über das Internet in Kontakt. Bei derartigen Fernabsatzgeschäften kommt es in der Regel zu Nachteilen für den Käufer, da er die Ware weder unmittelbar sehen noch prüfen kann. Hinzu kommt, bei Haustürgeschäften oder Telefonverkäufen der sogenannte «Überraschungseffekt», welcher oftmals eine Überrumpelung beim Kunden hervorruft. Zweck des in Liechtenstein bereits im Jahr 2002 eingeführten KSchG ist es, solchen Situationen durch Rechtsbestimmungen entgegenzuwirken und so den Konsumenten vor professionellen Anbietern im Geschäftsverkehr zu schützen. Das in Art. 4 KSchG normierte Rücktrittsrecht soll somit jene Fälle abdecken, in denen der Verbraucher seinem unternehmerisch tätigen Vertragspartner unterlegen ist. Es ist daher zu beachten, dass dem Konsumenten nicht in jedem denkbaren Fall ein grundloses Rücktrittsrecht zukommt. So kann sich der Konsument bei abgeschlossenen Privatgeschäften mit einem weiteren Konsumenten auch nicht auf das Rücktrittsrecht nach dem KSchG berufen. In einem solchen Fall, oder bei Vertragsabschlüssen zwischen zwei Unternehmern, die im Rahmen ihrer Unternehmertätigkeit handeln, kommt das KSchG nicht

zur Anwendung. Schliesslich ist noch darauf hinzuweisen, dass sich der gegenständliche Artikel mit dem liechtensteinischen Konsumentenrecht. Bei Verträgen mit Verkäufern aus Drittstaaten kann unter Umständen fremdes Recht anwendbar sein, wodurch das liechtensteinische KSchG nur eingeschränkt gilt.

Definition des Rücktrittrechts Das Gesetz spricht grundsätzlich lediglich von einem Rücktritt. Häufig wird aber auch das Synonym Widerruf verwendet. Die Bezeichnung als Widerruf oder Rücktritt macht jedenfalls keinen Unterschied. Viel wichtiger ist jedoch die einzuhaltende Frist, welche für Fernabsatzverträge 14 Tage beträgt. Innerhalb dieser Frist kann der Verbraucher grundsätzlich ohne Kosten und ohne Angabe von Gründen von derartigen Verträgen zurücktreten. Bei Warenkaufverträgen beginnt diese Frist frühestens mit dem Tag des Erhalts der Ware zu laufen, bei allen anderen Verträgen im Fernabsatz in der Regel mit dem Tag des Vertragsabschlusses. Die Rücktrittsfrist ist auch dann gewahrt, wenn der Konsument am letzten Tag der Frist noch eine Erklärung absendet (Poststempel). Rücktrittserklärung Die Erklärung des Rücktritts ist an keine bestimmte Form gebunden. Den Verbrauchern steht es frei, gesetzliche Muster-Widerrufsformulare zu verwenden oder aber

auch in beliebiger sonstiger Form den Rücktritt zu erklären. Er kann somit mündlich, elektronisch, telefonisch und per Fax erklärt werden, aber auch per SMS oder per E-Mail. Wesentlich ist aber, dass aus der Erklärung die Rücktrittsabsicht hervorgehen muss. Von der Form losgelöst jedoch ist die Frage der Beweisbarkeit, wenn es zu einem Rechtsstreit kommt. Es ist aber empfehlenswert einen solchen Widerruf schriftlich (z.B. per Einschreiben) abzugeben. Wichtig ist ausserdem, dass der Rücktritt dem Unternehmen zugeht. Im Streitfall ist der Konsument hierfür beweispflichtig, auch wenn die Schriftform nicht Voraussetzung für einen fristgerechten Rücktritt ist.

Folgen des Rücktritts Tritt der Konsument vom Vertrag zurück, so hat der Unternehmer dem Verbraucher grundsätzlich alle von diesem geleisteten Zahlungen unverzüglich, spätestens aber binnen 14 Tagen ab Erhalt der Rücktrittserklärung zu erstatten. Besonderes gilt jedoch beim Rücktritt von Dienstleistungen. Hat nämlich die Dienstleistung während der Rücktrittsfrist begonnen und ist sie im Rücktrittszeitpunkt noch nicht vollständig erbracht, so ist ein Rücktritt zwar zulässig. Der Verbraucher kann aber unter Umständen zur anteiligen Kostentragung verpflichtet sein. Das bedeutet, ihm steht unter gewissen Voraussetzungen lediglich eine anteilige Rückerstattung zu.

THOMAS NIGG Rechtsanwalt und Senior Partner

Über die Person Thomas Nigg ist seit 2010 als Rechtsanwalt in Liechtenstein zugelassen. Schwerpunktmässig beschäftigt er sich mit Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht. Darüber hinaus befasst sich Thomas Nigg mit Fragen des allgemeinen Zivil- und Strafrechts, insbesondere unter dem Blickpunkt des Wirtschaftsstrafrechts.

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«Wir sind nicht einfach nur ein Projekt»

Die NGO Aangan Trust sitzt sich dafür ein, dass die jüngsten, schutzlosesten Mitglieder der indischen Gesellschaft eine sichere Kindheit haben können – frei von Ausbeutung, gefährlicher Arbeit, Menschenhandel, Zwangsheirat und Gewalt.

Die LGT unterstützt die NGO Aangan Trust in ihrem Engagement für Indiens schutzloseste Kinder.

«Devi… ich hab deine Nummer von deiner Karte, die du meiner Mutter und mir gegeben hast – wir brauchen deine Hilfe!» So lautet die SMS, die Munni Devi, eine der Freiwilligen, die sich im indischen Lodipur für den Kinderschutz engagieren, eines Morgens erhält. Die Nachricht stammt von Jyoti Kumari, einem Mädchen aus dem Dorf, in dem Devi zuvor ihre Visitenkarten verteilt hatte. Sofort telefoniert Devi mit dem verängstigten Kind und erklärt ihm, wie es die Situation zu Hause, wo der Vater wieder einmal gewalttätig geworden ist, entschärfen kann. Auch danach bleibt Devi mit Jyoti in Kontakt, sie ruft sie regelmässig an und ermutigt sie, die

lokalen Angebote und Treffen der Kinderschutz-NGO Aangan Trust wahrzunehmen. Ausserdem besucht sie mit ihrem Mann Jyotis Familie, um mit dem Vater zu reden. Ortsfremden Sozialarbeitern hätte der Vater wohl niemals die Tür geöffnet, aber da Devi und ihr Mann im Dorf bekannt sind, kann er ihnen ein Gespräch nicht verweigern. In Indien sind 60 Millionen Heranwachsende obdachlos, Opfer von Menschenhandel, Kinderarbeit oder Misshandlung. 100’000 Kinder verschwinden jedes Jahr. 45 Prozent der Mädchen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Und alle 30 Minuten wird ein Kind Opfer sexueller Gewalt.

Leider verhindern Armut und auch ein mangelndes Bewusstsein in Teilen der Bevölkerung, dass sich diese Situation ändert. Deshalb setzt sich die NGO Aangan Trust dafür ein, dass die jüngsten, schutzlosesten Mitglieder der indischen Gesellschaft eine sichere Kindheit haben können – frei von Ausbeutung, gefährlicher Arbeit, Menschenhandel, Zwangsheirat und Gewalt. Zu diesem Zweck hat Aangan Trust zahlreiche Programme zur Vorsorge, beziehungsweise Betreuung von Kindern die Gewalt ausgesetzt waren, sowie Kinderrechtsgruppen ins Leben gerufen. Um den Teufelskreis der Benachteiligung wirksam zu durchbrechen, bezieht die Orga-

nisation alle Beteiligten und Zuständigen aus dem Umfeld der gefährdeten Kinder mit ein: die Familien, die Schulen, Heime, die örtliche Polizei, die Behörden und freiwillige Helfer aus dem Dorf oder dem Stadtteil.

Die Community stärken Entscheidend für den Erfolg von Aangan ist gerade das Engagement dieser Freiwilligen aus dem sozialen Umfeld der Community. Meist sind es Frauen, so wie Devi. Sie sind die Bindeglieder, welche die verschiedenen Bezugspersonen und Verantwortlichen im Leben eines Kindes zusammenbringen. Eben weil diese Frauen Teil der Community sind, kennen sie die spezifischen Proble-


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me und Verletzlichkeiten der betroffenen Kinder genau. Chaitali Sheth, Geschäftsführerin von Aangan Trust, erklärt das so: «Damit diese Art von Arbeit Wirkung zeigen kann, und zwar nachhaltig, müssen die Communities wieder mehr Einfluss erhalten. Wir sind keine NGO, die von aussen kommt und den Leuten ihre Lösungsansätze aufdrückt. Die Community muss selbst merken, was ihren Kindern angetan wird, und dann von innen dagegenhalten.»

Die Notwendigkeit des Wandels: Digitalisierung und Expansion Aangan hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, was auch darauf zurückzuführen ist, dass gefährdete Kinder und ihre Communities zuvor kaum Anlaufstellen hatten. Seit ihrer Gründung 2001 ist die Organisation landesweit stark gewachsen und konnte das Leben Hunderttausender schutzloser Kinder (allein in 2020 waren es 350’000) signifikant verbessern. Aangan mobilisierte letztes 4’633 Regierungsbeamte für den Kinderschutz, verglichen mit 272 in 2015. In 2019 arbeitete die Organisation mit 8’846 Freiwilligen zusammen, fünf Jahre zuvor waren es noch 309. Inzwischen ist Aangan in neun verschiedenen indischen Bundesstaaten aktiv – in insgesamt Hunderten von Hotspots, in denen Kinder besonders gefährdet sind. Der Erfolg der NGO beruht unter anderem darauf, dass sie ihr Angebot digitalisiert hat. Dadurch ist es nicht nur in der Fläche zugänglich geworden, sondern auch sehr viel effizienter, wie der Austausch zwischen Munni Devi und Jyoti Kumari zeigt. So hat Aangan beispielsweise eine eigene Datenerhebungs-App entwickelt, über die lokale Echtzeit-Informationen gesammelt und analysiert werden, um Frauen im ganzen Land wirksame und ortsspezifische Kinderschutzmassnahmen an die Hand zu geben. Mit dieser App führen Freiwillige eine jährliche Tür-zuTür Befragung durch: In rund 300 Haushalten ihres Dorfes erheben sie Daten zum Besitz von

Ausweispapieren und Bankkonten, zu Impfraten und zur Anzahl der Kinder, die arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen. Aangan anonymisiert und analysiert diese Daten und teilt sie über die App. Auf diese Weise können die vielen Freiwilligen nicht nur die Bedürfnisse in ihrem eigenen Dorf besser einschätzen, sondern auch den örtlichen Behörden Informationsgrundlagen liefern und Kollegen in anderen Gemeinden beispielhafte Massnahmen empfehlen. Freiwillige im ganzen Land können sich so über die Wirksamkeit verschiedener bereits erprobter Strategien informieren und entscheiden, ob sie diese in ihrer eigenen Community anwenden wollen.

Vision und ihre Umsetzung Die LGT Venture Philanthropy Foundation (LGT VP) hat Aangan Trust schon früh unterstützt. Tom Kagerer, Partner der Stiftung, erklärt die Entscheidung so: «Aangans Vision passt optimal zu unserer Mission, die Lebensqualität benachteiligter Menschen zu verbessern. Von Beginn an hatte die Organisation ein starkes Team und praktikable Lösungen für ein drängendes Problem. Lösungen, die je nach Situation angepasst und eingesetzt werden können.» Und so hat das Engagement von LGT VP zum beeindruckenden Erfolg von Aangan beigetragen. Seit 2009 nutzt die NGO die finanziellen Zuwendungen der LGT VP für den Ausbau ihrer Kapazitäten in den Bereichen Personal-, Finanz- und Programmmanagement. Zusätzlich ermöglicht die LGT VP aber auch Wissenstransfer: Sie bietet Aangan Zugang zu ihren lokalen Netzwerken, ein fortlaufendes Mentoring und Berufserfahrung für die Teilnehmer am LGT Impact Fellowship. Den Erfolg von Aangan Trust schreibt Chaitali Sheth deshalb unter anderem auch der Unterstützung durch die LGT VP zu. «Anders als viele andere Geldgeber setzt die LGT VP auf den nachhaltigen Aufbau von Institutionen und Strukturen. Wir sind nicht einfach nur ein Projekt für sie – sie teilen unsere Vision und realisieren sie mit uns.»

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Die Dorfbewohner, meistens Frauen, übernehmen bei den Projekten von Aangan Trust die Leitung – so werden Probleme wie häusliche Gewalt direkt dort gelöst, wo sie entstehen.

Soforthilfe in Zeiten von Covid-19 Als Covid-19 die Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstörte, verdoppelte die NGO ihr Bemühen. Durch die Schulschliessungen und die wirtschaftliche Notlage vieler Eltern waren Kinder noch stärker von häuslicher Gewalt, Isolation und Kinderarbeit bedroht. Als eine der effektivsten Massnahmen gegen häusliche Gewalt und Isolation erwies sich die Ausstattung von Frauen und Kindern mit Mobiltelefonen. Damit Aangan Trust hier Hilfe leisten konnte, sprang die LGT VP mit einer Notfinanzierung ein. Mit den bereitgestellten Mitteln beschaffte Aangan Handys, welche die Entwicklung digitaler Inhalte und Lehrpläne vorantrieben und die Datenerfassung verbesserten. Chaitali Sheth beobachtet: «Als die Behörden überfordert waren und versagten, haben diese Frauen sofort verschiedenste Akteure, offizielle Beamte und inoffizielle Interessensvertreter in ihrer Community mobilisiert, um die Lücke zu füllen.» Jyoti Kumari ruft Munni Devi weiterhin wöchentlich an und informiert sie über ihr Leben und ihre Familiensituation. Jyotis Vater nimmt inzwischen an einem Workshop teil, den Devis Mann mit anderen Männern des Dorfes leitet: Dort werden Themen wie Männlichkeit und Familienbeziehungen diskutiert. Der Vater arbeitet daran, seine Frustrationen auf eine Weise

auszudrücken, die seiner Familie nicht schadet. Munni Devi weiss zwar, dass der Schrecken der familiären Gewalt noch lange nicht beseitigt ist und dass viele Mädchen, wie zuvor Jyoti, heute darunter leiden. Aber Devi ist entschlossen mit ihrer Arbeit, jeden Tag einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Auszeichnung für soziales Engagement Seit 2014 vergibt die LGT Bank den LGT Award für soziales Engagement. Die Gewinnerorganisationen können mit dem Preisgeld in Höhe von 50 000 Franken Sozialprojekte in Liechtenstein und im Ausland ermöglichen. Für die fünfte Vergabe der alle zwei Jahre verliehenen Auszeichnung können sich Liechtensteiner Institutionen noch bis Ende Dezember 2021 bewerben. Nach dem Ablauf der Bewerbungsfrist werden die Unterlagen der Organisationen in einem strukturierten, mehrstufigen Auswahlprozess gesichtet und anhand von klar definierten Kriterien ausgewertet. Die Gewinner des LGT Award für soziales Engagement werden im Juni 2022 bekanntgegeben. Bisherige Gewinner waren beispielsweise der Liechtensteiner Behinderten-Verband, das Hilfswerk Namaskar India und die Hospizbewegung Liechtenstein.


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«Die Krise hat den Wert einer Mitgliedschaft verdeutlicht» Die Wirtschaftskammer wird unter ihrem Präsidenten Martin Meyer ein verlässlicher Partner für Politik und andere Verbände bleiben. Als Interessenvertretung des Gewerbes hat die Kammer ihr Möglichstes getan, um ihre Mitglieder gut durch die Corona-Pandemie zu begleiten. Um neue Mitglieder zu gewinnen, arbeiten Martin Meyer, der Vorstand und die Geschäftsstelle aber auch bereits an neuen Dienstleistungen. Interview: Heribert Beck

Es geht insgesamt darum, dass wir möglichst gute Rahmenbedingungen für unsere regionale Wirtschaft bekommen, um unsere Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Martin Meyer, Präsident der Wirtschaftskammer

Herr Meyer, Sie sind nun schon seit rund acht Monaten Präsident der Wirtschaftskammer. Wie haben Sie sich in die Position eingelebt? Martin Meyer: Ich habe mich sehr gut in meine neue Funktion als Präsident der Wirtschaftskammer eingelebt. Ich kenne die Wirtschaftskammer aus meiner aktiven Zeit als Regierungsmitglied bestens, was mir meinen Einstieg sicherlich erleichtert hat.


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Trotzdem war die Einführungsphase intensiv. Ich habe in den letzten Wochen sehr viele Antrittsbesuche, unter anderem bei S.D. dem Erbprinzen, bei der Regierung, bei verschiedenen Amtsstellen und bei sonstigen Partnern der Wirtschaftskammer durchgeführt. Ausserdem bin ich Mitglied in verschiedenen Projektgruppen, und wir haben intern neue Zukunftsprojekte angestossen. Welches sind Ihre Aufgaben als Präsident und was muss man für das Amt idealerweise mitbringen? Als Präsident leite ich das Präsidium der Wirtschaftskammer. Das Präsidium selbst wird durch den Verbandspräsidenten, den Verbandsvizepräsidenten und den Geschäftsführer gebildet. Es führt die laufenden Geschäfte und vertritt die Wirtschaftskammer nach aussen. Ich bin also oberster Repräsentant der Wirtschaftskammer und stolz darauf, dass ich weit über 900 Mitgliedsunternehmen vertreten darf. Meines Erachtens ist es wichtig, dass man sich in dieser Funktion insbesondere für allgemeinwirtschaftliche und gewerbepolitische Themen interessiert. Letztlich geht es darum, den heimischen Werkplatz in all seinen Facetten weiterzuentwickeln. Erfahrungen in der Führung eines Unternehmens und/oder einer Organisation sind sicherlich von Vorteil. Das Wichtigste ist meines Erachtens aber die Kommunikation mit den Verbandsorganen, mit den Mitgliedsbetrieben und mit den unterschiedlichen Anspruchsgruppen der gewerblichen Wirtschaft. Inwiefern profitieren Sie dabei von Ihrer früheren Tätigkeit als Wirtschaftsminister? Das einheimische Gewerbe profitiert stark von meinen Netzwerken und auch davon, dass ich das politische System sehr gut kenne. Ich weiss ganz genau, wo ich ansetzen muss, um in Verhandlungen erfolgreich zu

sein. Ich weiss aber auch, was in der Politik realistischerweise nicht möglich ist. Es geht insgesamt darum, dass wir möglichst gute Rahmenbedingungen für unsere regionale Wirtschaft bekommen, um unsere Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Wie haben sich die Mitgliedsunternehmen im zweiten Corona-Jahr geschlagen? Insgesamt steht das heimische Gewerbe nach dem zweiten Corona-Jahr sehr robust da, auch wenn es von Sektion zu Sektion beziehungsweise branchenbedingt natürlich sehr starke Unterschiede gibt. Die Massnahmen der Politik zur Bekämpfung der Corona-Krise, zum Beispiel Lockdowns, Maskenpflicht, Besucherbeschränkungen oder 3G-Regeln, haben auch im Gewerbe teilweise starke Spuren hinterlassen. Welche Hilfestellung konnte die Kammer dabei leisten? Das gesamte Team der Wirtschaftskammer hat während der beiden Corona-Jahre einen super Job gemacht. Die Krise hat verdeutlicht, wie wertvoll eine Mitgliedschaft bei der Wirtschaftskammer ist. So haben wir unsere Mitglieder mit verschiedenen Massnahmen unterstützt, sei dies durch Auf bereitung und Weitergabe der neusten Informationen, durch die Abgabe von kostenlosen Schutzmasken, bei der Erstellung von Schutzkonzepten, durch Rechtsberatung oder bei der Durchführung von Betriebstests – immer mit dem Ziel, möglichst unbeschadet durch die Krise zu kommen. Mit welchen anderen Herausforderungen haben Handel und Gewerbe in Liechtenstein derzeit zu kämpfen? Aus heutiger Sicht wissen wir noch nicht, wie sich das wirtschaftliche Umfeld entwickeln und wie lange der Staat noch finanzielle Unterstützungsmassnahmen für die gewerbliche Wirtschaft zur Verfügung stellen wird. Aktuell sehen wir uns insbesondere

Das Wichtigste ist meines Erachtens aber die Kommunikation. Martin Meyer, Präsident der Wirtschaftskammer

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auch mit internationalen Entwicklungen konfrontiert, welche massive Auswirkungen auf unser heimisches Gewerbe haben: Als direkte Folge der Corona-Pandemie steigen weltweit die Rohstoffpreise – zum Beispiel für Stahl oder Holz – an, was zu Kostensteigerungen, Lieferengpässen und Produktionsverzögerungen führen wird. Wie sind die an die Wirtschaftskammer angeschlossenen Unternehmen generell angesichts dieser Herausforderungen für die Zukunft aufgestellt und worauf müssen sie sich einstellen? Grundsätzlich stehen die meisten unserer Mitgliedsbetriebe noch gut da, wobei es, wie ich bereits ausgeführt habe, branchenbedingt sehr starke Unterschiede gibt. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens befürchte ich, dass die Corona-Pandemie noch länger andauern wird. Dies führt automatisch zu betrieblichen Einschränkungen, Unsicherheiten und negativen Auswirkungen in vielerlei Hinsicht. Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre weitere Präsidentschaft gesetzt? Die Wirtschaftskammer wird auch unter meiner Führung ein verlässlicher und bewährter Partner sowohl für die Politik als auch für andere Wirtschaftsverbände sein. Gleichzeitig werden wir aber daran arbeiten, dass wir wieder vermehrt als Interessensvertretung, als zentrale Stimme des heimischen Gewerbes, wahrgenommen werden. Nicht zuletzt wollen wir unser Dienstleistungsangebot weiter entwickeln und neue Mitgliederbetriebe gewinnen. Wir erarbeiten hierfür unsere neue Mittelfriststrategie, die Agenda «2025», welche wir im nächsten Jahr präsentieren werden.

Info Dr. Martin Meyer, Jahrgang 1972, ist verheiratet, Vater von vier Kindern und wohnt in Gamprin. Er promovierte an der Universität Bern in Wirtschaftswissenschaften. Nach seinem Doktorat arbeitete er in leitenden Funktionen bei verschiedenen Unternehmen, bevor er 2001 in den Staatsdienst wechselte, zunächst als Regierungsmitarbeiter, dann als interimistischer Polizeichef und schliesslich als Leiter der Stabsstelle für Wirtschaft. 2005 wurde Dr. Martin Meyer erstmals in die Regierung gewählt. Nach der Wiederwahl 2009 übernahm er als Regierungschef-Stellvertreter die Ressorts Wirtschaft, Verkehr und Bau. Heute ist Dr. Martin Meyer als CEO der ITW Unternehmensgruppe und als Mitglied in mehreren Verwaltungsräten tätig.


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Eine Ausbildung bei Radio Liechtenstein Im Interview: Iliana Angelonias und Florian Mani Was steckt hinter dem «Radio machen», – wie funktioniert die Ausbildung beim öffentlich-rechtlichen Radiosender Liechtensteins? Interview: Herbert Oehri Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt Radio Liechtenstein, darunter auch die zwei Auszubildenden Florian Mani und Iliana Angelonias. Wie sieht es beim Radio hinter den Kulissen aus? Wie kann man sich die Ausbildung vorstellen? Wir haben uns mit den zwei Nachwuchstalenten unterhalten. Florian und Iliana gehen aber nicht den gleichen Weg. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen zum Radio gekommen. Sie erzählen uns aus ihren Perspektiven, wie sie die Ausbildung bei Radio L erleben. Iliana, erzähl uns bitte, wie du zum Radio gekommen bist? Iliana Angelonias: Als ich in mein letztes Schuljahr absolviert und die Matura geschafft hatte, wollte ich die Zeit vor meinem Studium nutzen, um bereits einschlägige Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln. Ich studiere Medien- und

Iliana Angelonias

Kommunikationswissenschaften in Zürich und wollte auch auf diesem Gebiet Erfahrungen gewinnen. Die Medien und auch die Themen der Öffentlichkeit interessieren mich sehr, also wollte ich da etwas hineinschnuppern. Somit kam ich schnell auf die Idee, mich beim Radio zu bewerben. Wie geht es nun weiter? Wie ist es mit dem Studium zu vereinbaren? Nach meinem fünfwöchigen Praktikum im Sommer habe ich das Angebot bekommen, neben meinem Studium weiterzuarbeiten. Das Angebot habe ich natürlich angenommen und arbeite seit September jeden Montag beim Radio. Anfangs war ich etwas überfordert, aber ich habe schnell gemerkt, dass dieser eine Tag Praxis als Ausgleich neben dem Studium viel wert ist. Auch wenn das Studium jede Menge Stress bringt, komme ich gerne jeden Montag ins Radio. Neben dem theoretischen Studium bringt die Arbeit einen tollen Ausgleich und wichtige praktische Erfahrungswerte. Was gefällt dir besonders an dem Job? Mir gefällt vor allem die Abwechslung. Jeder Tag bringt etwas Neues, und man kann nie genau sagen, was die Themen sind oder was ansteht am jeweiligen Tag. Ausserdem kann sich der Plan schnell ändern, denn es ergeben sich viele Dinge während eines Tages. Zudem gefällt mir auch sehr, dass man viele Kontakte knüpfen kann und immer Bescheid weiss über die aktuellen Themen. Nicht nur über Liechtenstein selber, sondern auch über die angrenzenden Regionen der Schweiz und Österreichs. Mir gefällt auch sehr, dass man mit vielen Menschen in Kontakt kommt und sich austauschen kann.

War die Radiowelt so wie du es erwartet hast? Gab es etwas, das dich überrascht hat? Ja und nein. Ich dachte so wie viele, dass das Radio nur das ist, was man hört. Aber ich habe dann schnell herausgefunden, dass definitiv mehr dahintersteckt. Als ich angefangen habe beim Radio, hatte ich keine Ahnung, was alles im Background so abgeht. Mir wurde dann schnell bewusst, dass viele Prozesse und Abläufe, die wir als selbst-

Info Es gibt keine «Radiolehre» und auch kein Studium, das Dich am Schreibtisch zum Radioprofi macht. Für dieses Medium braucht es eine gewisse Passion, theoretisches Rüstzeug und ganz viel praktische Erfahrung. Schnupperpraktikum (1 Tag) An diesem Tag lernen wir uns gegenseitig kennen! Schau erfahrenen Radiomachern über die Schulter, erlebe einen ganzen Tag im Radio und erfahre mehr über mögliche Karriere- und Ausbildungswege. Völlig unverbindlich und in lockerer Atmosphäre! Praktikum (3 – 12 Monate) Die Dauer hängt sehr stark von Deinem Ausbildungs- und Erfahrungsstand ab, aber auch von Deinen Fortschritten bei uns. Begleitet werden Praktika schulisch üblicherweise durch den IMK Zertifikatslehrgang Medien der Fachhochschule Graubünden in Chur. Volontariat (12 – 24 Monate) Nach erfolgreichem Praktikum geht es so richtig los. Im Volontariat legen wir den Grundstein für Deine Radiokarriere und bringen Dir alles bei, was Du brauchst! Begleitet wird das Volontariat normalerweise vom IMK Dimplomlehrgang Medien der Fachhochschule Graubünden in Chur.


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verständlich ansehen oder denken «das ist schnell gemacht», definitiv mit viel Mühe und Fleiss verbunden sind. Ausserdem hat mich überrascht, wie schnell das Radio eigentlich ist bzw. das Team dahinter. Ein Interview, das am Morgen aufgenommen wurde, ist dann schon am Mittag auf dem Sender zu hören. Das Team hinter den Sendungen funktioniert wahnsinnig schnell und effizient. Würdest du ein Praktikum beim Radio weiterempfehlen? Durch mein Praktikum bei Radio L konnte ich nicht nur Berufserfahrung sammeln. Ich konnte mich auch persönlich weitentwickeln und lerne laufend viel dazu. Ich habe bereits so viele Menschen kennengelernt und neue Kontakte geknüpft, egal ob innerhalb des Teams oder ausserhalb. Ich würde jedem die Ausbildung bei Radio L weiterempfehlen, der sich für Medien und die Öffentlichkeit interessiert, aber auch gerne kreativen Aufgaben nachgeht und mit Menschen zusammenarbeitet. Auch Florian Mani macht seine Ausbildung bei Radio Liechtenstein. Sein Weg sieht allerdings etwas anders aus als bei Iliana. Er erklärt uns selber, wie er zum Radio kam und wie es bei ihm ist. Wie bist du zum Radio gekommen? Wie war dein Weg? Florian Mani: Für mich war schon immer klar, dass ich einmal im Radio moderieren möchte. Musik und Radio waren schon immer ganz grosse Bestandteile in meinem Leben. Abends vor dem Schlafengehen hörte ich immer Radio und stellte mir vor, wie es auf der anderen Seite im Studio wohl aussieht. Langsam, aber sicher kam dann die Berufswahl und ich war mehr als nur enttäuscht, dass es keine «Radiolehre» gibt. Deshalb entschied ich mich für eine Ausbildung als Kaufmann mit dem Radiotraum im Hinterkopf. Nach der Lehre bot sich mir die Möglichkeit, ein radiojournalistisches Praktikum beim Ausbildungssender «Kanal

K» in Aarau zu absolvieren. Gerade dann begann die Coronapandemie. Deshalb waren ein Mitpraktikant und ich immer alleine im Gebäude und konnten uns intensiv mit dem Radiomachen befassen und natürlich viel mitnehmen. Nach Abschluss des Praktikums war meine Zukunft ungewiss, da ich aufgrund meiner Herkunft als Bündner oft nur die undankbare Zweitwahl war und keine Praktikumsstelle bekam. Seit nun etwas mehr als einem Jahr habe ich bei Radio L Anschluss gefunden und stehe jeden Tag mit einem Lächeln auf, denn ich lebe meinen Traum. Was gefällt dir am besten am Radiomachen? Alles. Es gibt nichts Spannenderes, als im Radio zu arbeiten. Als Kaufmann wusste ich immer, was da ungefähr auf mich zukommen wird. Das ist im Radio selten der Fall. Wer hätte sich schon denken können, dass die US-Wahlen mehrere Tage gingen und ich deshalb nicht nur mal schnell am Morgen die aktuelle Lage beobachte? Und wer hätte mit der Pandemie gerechnet? Es kann einfach immer etwas passieren, was uns sofort in der Redaktion beschäftigt. Beim Moderieren sieht das Ganze schon ein wenig anders aus. Man stellt sich die Sendung zusammen. So zum Beispiel mit unserem jungen Programm Young Voice. Wir arbeiten jeweils auf Hochtouren an interessanten Themen, treffen Menschen und sprechen über alltägliches. Auf Sendung ist man einfach frei, aber doch so nahe bei den Menschen. Das merke ich oft im «Info am Abend», wenn viel auf den Strassen passiert. Man bekommt Anrufe über Unfälle, man informiert Menschen und weiss, dass man der einen oder anderen Person mit einer Stau- oder Gefahrenmeldung geholfen hat, auch wenn man die Person nicht direkt sieht oder Kontakt zu ihr hat.

Durch mein Praktikum bei Radio L konnte ich nicht nur Berufserfahrung sammeln. Florian Mani, Auszubildender Radio L

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Ich habe mittlerweile so viele Menschen getroffen und sie zu diversen Themen befragen dürfen. Radiomachen wird einfach nie eintönig oder langweilig. Wie sieht deine Ausbildung aus? Da ich die Grundlagen schon bei «Kanal K» gelernt habe, wurde ich bei Radio L nochmals kurz in alles eingeführt und lernte neue Bereiche kennen. Aktuell absolviere ich den Medienkurs bei der Fachhochschule Graubünden in Chur. Dort lerne ich verschiedene Bereiche kennen und erhalte so noch den nötigen «Feinschliff» in der Ausbildung. Was macht Radio L aus? Für mich hebt sich Radio L ganz klar von der Konkurrenz ab. Wir sind bei den Menschen und sie stehen bei uns im Vordergrund, nicht die neuesten Hits, die sowieso schon alle kennen und für die es auch Spotify gibt. Wir informieren, wir sind dabei. Auch sind wir ziemlich frei in der Themengestaltung, wenn nicht gerade wichtige Termine und dringende Themen anstehen. Vegane Eier, GPS-Tracker bei Kühen oder auch ein Weihnachtsmarkt im Land. Wir decken alle Bereiche ab und haben für die gesamte Bevölkerung etwas dabei. Apropos Land: Die Liechtensteiner Bevölkerung macht Radio L natürlich auch aus. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel Feedback auf meine Beiträge und Sendungen erhalten wie bei Radio L. Man spürt die Nähe und Wertschätzung der Zuhörerschaft. Die Leute wissen nach kurzer Zeit, wer du bist. Und das spornt natürlich weiter an, um alles für Radio L und Liechtenstein zu geben.


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Eintauchen, loslassen und neue Kraft tanken im Mineralheilbad Unser Alltag wird immer hektischer und schnelllebiger. Der Stress am Arbeitsplatz und die körperliche Anspannung nehmen zu, die aktuelle Corona-Situation ist ebenfalls belastend. Umso wichtiger sind deshalb Auszeiten vom Alltag. Entspannen, loslassen, abschalten und neue Energie tanken. Perfekt geeignet sind ein Spaziergang am See, ein Ausflug in unserer herrlichen Bergwelt oder ein Besuch im Mineralheilbad St. Margrethen – DER preisgekrönten Wellnessoase nur wenige Autobahn-Minuten von Liechtenstein entfernt. „Die umschliessende Wärme des Wassers gibt Ihnen als Besucher ein Gefühl der Geborgenheit.“ Michael Benvenuti, Mitglied der Geschäftsleitung Mineralheilbad St. Margrethen

Bereits seit über 340 Jahren vertrauen Gäste im Mineralheilbad St. Margrethen auf die Kraft der Mineralien. Sie schöpfen Entspannung, Erholung und neue Energie für den Alltag und steigern durch die Anwendung von Mineralien ihre Lebensqualität spürbar. Das Eintauchen in das vitalisierende 36 Grad warme mineralisierte Wasser ist eine regelrechte Kraftquelle für Körper, Geist und Seele.

Mineralien-Zeremonien direkt am Becken Seit Ende August entspannen die Besucher des Mineralheilbads im Innenbecken im Wasser des Toten Meers. In den Sprudelliegen erholen sie sich im sagenumwobenen Mineralienmix von Vichy. Bei regelmässigen MineralienZeremonien direkt im Becken erleben die Gäste die kraftvolle Wirkung der Mineralien am eigenen Körper.

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Russische Musik, frisch angelegter Sud aus Birken und das Abschlagen mit Birkenquasten sind ein besonderes Erlebnis für Ihre Haut und Ihre Seele.

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Multi-sensuale Erlebnisse für die Gäste In der grosszügigen Saunawelt stehen den Gästen eine Finnische Sauna, zwei Bio-Saunen, zwei Dampfbäder und eine Aufguss- und Event-Sauna zur Verfügung. Zelebriert werden die einzigartigen Aufguss-Rituale von preisgekrönten Saunameisterinnen und Saunameistern. „Unser Bestreben ist es, unsere Gäste jeden Tag mit multi-sensualen Erlebnissen zu begeistern. Jeder Saunagang soll ein Fest für Körper und Seele sein“, erklärt Robert Heinevetter, Leiter Bad & Sauna.

„Wir sind unglaublich stolz auf den Gewinn des „EWA Marketing Awards“. Diese Auszeichnung ist die Belohnung für unsere Mühe und Arbeit und auch für unseren Mut, in diesen schwierigen Zeiten in die Zukunft zu investieren.“

„Europäischer Bäder-Oscar“ für das Mineralheilbad Mit seiner neuen Mineralien-Strategie hat das Mineralheilbad bereits international für grosses Aufsehen gesorgt. Nur wenige Wochen nach dem Start wurde das Traditionsbad im Rheintal mit dem „EWA Marketing Award“ 2021 ausgezeichnet, dem „Europäischen Bäder-Oscar“.

Schenken Sie Entspannung, schenken Sie Gutscheine Die Gutscheine des Mineralheilbads sind eine besondere Geschenkidee für Menschen, deren Wohlbefinden Ihnen am Herzen liegt. Bestellen Sie Gutscheine im Wert von CHF 25,– bis CHF 2000,– online unter: https://shop.mineralheilbad.ch/vouchers

Dr. Martin Meyer, VR-Präsident Mineralheilbad St. Margrethen

Spezielle Tarife und Öffnungszeiten Am 24. und 31. Dezember schliesst das Mineralheilbad jeweils um 12:00 Uhr. Am 25. Dezember und 1. Januar öffnen wir jeweils um 10:00 Uhr. Vom 24. Dezember bis 06. Januar gilt durchgehend der Wochenend-/Feiertagstarif.

Mineralheilbad St. Margrethen Walzenhauserstrasse 2 CH-9430 St. Margrethen +41 71 747 40 00 Öffnungszeiten: Badewelt Täglich 08.00 bis 22.00 Uhr Freitag 08.00 bis 23.00 Uhr Saunawelt Täglich 10.00 bis 22.00 Uhr Freitag 10.00 bis 23.00 Uhr

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1000 Franken für einen «Lichtblick» Das Staatsfeiertagsmagazin der Medienbuero Oehri & Kaiser AG und der Promedia Anstalt für Marketing und Kommunikation, beide mit Sitz in Eschen, drehte sich ganz um Zahlen. Eine besonders eindrückliche Zahl stand für die Arbeit der Stiftung «Liachtbleck».

140 Anträge haben die Stiftungsräte allein im ersten Halbjahr 2021 bearbeitet. Sie verfolgen damit das Ziel, finanziell schlechter gestellte Einzelpersonen und Familien in Liechtenstein zu unterstützen, ihnen nah zu sein und damit einen Beitrag zu einer gesunden gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten. Pünktlich zur Adventszeit haben das Medienbuero und die Promedia Anstalt die Stiftung Liachtbleck mit einer Spende aus den Einnahmen des Staatsfeiertagsmagazins unterstützt. Stiftungsrat Toni Gerner nahm die Spende mit Freude entgegen. Heribert Beck, Redaktionsleiter des Staatsfeiertagsmagazin, und Vera Oehri-Kindle, federführend zuständig für das Marketing, hoffen, damit für den einen oder anderen Lichtblick zu sorgen und sind sich sicher, dass das Geld an der richtigen Stelle ankommt.

Die Stiftung Liachtbleck Die Stiftung Liachtbleck ist eine unabhängige gemeinnützige Einrichtung mit dem Zweck, Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern sowie in Liechtenstein wohnhaften Menschen in finanzieller Not auszuhelfen. Die Hilfe kommt insbesondere wirtschaftlich benachteiligten Familien und Personen zugute. Die Stiftung wurde 2005 auf private Initiative hin gegründet. Ihre sieben Stiftungsräte aus verschiedenen Gemeinden des Landes sind ehrenamtlich und mehrheitlich seit der ersten Stunde für die Stiftung tätig. Sie alle stehen mitten im Leben und haben unterschiedliche berufliche Hintergründe. Administration, Buchhaltung und Revision der Stiftung werden von entsprechenden Dienstleistern umsonst ausgeführt.

Kontakt Postfach 441 9496 Balzers Fürstentum Liechtenstein Tel. +423 388 06 20 info@liachtbleck.li

Unterstützung für die Stiftung «Liachtbleck». Von links: Vera Oehri-Kindle, Stiftungsrat Toni Gerner und Heribert Beck bei der Übergabe der Spende.


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Sportvergnügen im Schneeparadies Montafon Im Montafon werden Winterträume wahr: Das südlichste Tal Vorarlbergs zeigt sich im Winter von seiner schönsten Seite. Die einzigartige Berglandschaft, feinster Pulverschnee bis in das Frühjahr hinein und viele Sonnentage lassen das Winterherz von Pistenhelden und Naturbegeisterten gleichermassen höherschlagen. Der Winter ist beinahe zu kurz, um sämtliche Bergerlebnisse im Montafon kennenzulernen: Alpinen Skibegeisterten stehen fünf Skigebiete mit insgesamt 297 perfekt präparierten Pistenkilometern zur Verfügung – vom übersichtlichen Familienskigebiet mit breiten Pisten, dem sportlichen Skigebiet mit anspruchsvollen Weltcuphängen bis hin zum hochalpinen Skigebiet auf über 2.000 Metern Seehöhe ist alles dabei. Neue Talabfahrten und schönste Loipen zum Langlaufen sorgen für zusätzlichen Winterspass. Für ein hautnahes Bergerlebnis mit selbsterarbeiteten Höhenmetern abseits der Pisten sorgen Skitouren. Als Highlight gilt die Madrisa Rundtour, die auf alten Schmugglerrouten von Österreich in die Schweiz und wieder zurückführt. Etwas gemütlicher, aber dennoch abenteuerlich geht es beim Schneeschuhwandern zu: Die Erkundung von ungeräumtem Terrain mit Schneeschuhen erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Besondere Eindrücke bietet die hochalpine Tour auf die Silvretta-Bielerhöhe, die einen atemberaubenden Blick auf den imposanten Piz Buin und die Gletscherwelt eröffnet. Wer pure Entschleunigung sucht, kann die verschneiten Regionen auch unkompliziert zu Fuss erkunden. Mehr als 290 Kilometer präparierte Winterwanderwege führen durch glitzernde Schneelandschaften. Besondere Touren gibt es dabei in Bartholomäberg und am Geniesserberg Kristberg, die eine fantastische Rundsicht ermöglichen.

Rodelspass auf Naturbahnen Rasanter geht es auf den Naturrodelbahnen zu: Rodeln zählt zu den traditionsreichsten Wintersportarten der Alpen und ist ein Riesenspass für Gross und Klein – vor allem wenn man beim Nachtrodeln im Sternenschein die Hänge hinuntersaust. Das Anbieten von besonderen Bergerlebnissen gelingt den Montafonern besonders gut, gelten sie doch seit jeher als Vorreiter und Pioniere. Dementsprechend zukunftsweisend geht es in der Region hoch her: Die ausgediente Valisera Bahn in St. Gallenkirch weicht der Erlebniswelt Silvretta Park Montafon, die ab Dezember 2021 mit vollverglasten Gondeln, Skischule, Sportgeschäft, Gastronomie und Hotel eine Rundum-Versorgung für Winterbegeisterte bietet. Auch im beliebten Skigebiet Erlebnisberg Golm wird die Zubringerbahn

nach 25 Jahren komplett neu mit modernen Gondeln ausgestattet. Und für eine umweltfreundliche Mobilität punktet das Tal mit ausgebauten Busverbindungen und der grössten E-Ladegarage in ganz Vorarlberg – so macht Winterurlaub besonders Spass.

Sorglos buchen Ein umfassendes Sicherheits- und Präventionskonzept gewährleistet einen sorgenfreien Aufenthalt im Montafon. Damit der Urlaub im Montafon ohne Bedenken geplant und gebucht werden kann, bieten zahlreiche Montafoner Gastgeber gesonderte Stornobedingungen an. Details unter: www.montafon.at/sorglos-buchen Einschränkungen: Es gilt wegen der Corona-Pandemie zu beachten: Vom 22. November bis 13.

Dezember gibt es in Österreich einen allgemeinen Lockdown. Gastronomie und Beherbergungsbetriebe sind geschlossen. Ausnahmen gibt es für Aufenthalte aus dringenden beruflichen Gründen (Geschäftsreisende). Take-away in der Gastronomie ist möglich. Seilbahnen können – sofern in Betrieb – genutzt werden. Danach werden die seit 8.11.2021 geltenden strengeren Corona-Massnahmen bleiben. Es gilt die 2G-Regel für Beherbergung, Gastronomie, Veranstaltungen ab 25 Personen und Seilbahnen. Das bedeutet, dass nur mehr Geimpfte oder Genesene Zutritt haben. Der 2-G-Nachweis gilt für Personen ab 12 Jahren.

Auskünfte: www.montafon.at/de


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Freiheit = Verantwortung Die lie:zeit zu Gast beim renommierten Sportchirurgen Dr. Christian Schenk in seinem Sanatorium im vorarlbergerischen Schruns. Ein Gespräch über seinen persönlichen Umgang mit Corona, seine Grenzerfahrung Herzinfarkt und über die anstehende Wintersaison, in der sein Sohn Philip (28) als Chirurg im Sanatorium einsteigen wird. Interview: Patrick Fürnschuss

Sportchirurg Dr. Christian Schenk im persönlichen Gespräch:

Wie immer ein inspirierender Gesprächspartner: Der im vorarlbergerischen Schruns tätige Vollblutchirurg Dr. Christian Schenk.

Herr Dr. Schenk, unser letztes Gespräch fand vor zwei Jahren statt. Mit Corona verband unsereins damals noch eine mexikanische Biersorte. Zwei Jahre später hat das gleichnamige Virus vieles, wenn nicht alles auf den Kopf gestellt. Wie ist es Ihnen und Ihrem Sanatorium damit ergangen? Dr. Schenk: Corona war intensiv und hochinteressant zugleich. Mit unserem Medical Center in Ischgl waren wir ja von Beginn weg mittendrin, das berüchtigte «Kitzloch» ist dort unser direkter Nachbar. Wir haben uns mit dem ganzen Team erst 14 Tage in Selbstquarantäne bege-

ben und dann mit einer eigenen Teststation wiedereröffnet. Mit verkürzten Stationszeiten sowie prä- und postoperativer Fernbehandlung per WhatsApp. Ich erinnere mich an einen Patienten mit operierter Oberschenkelfraktur, der nach knapp drei Tagen die Klinik verlassen musste. Wir gaben ihm eine Motorschiene und Anleitung mit, und er schickte uns dann regelmässig Videos, die wir ebenfalls via Bildschirm kommentierten und den Heilungsverlauf therapeutisch begleiteten. So hatten wir, abgesehen von den politischen Entscheidungen, eigentlich noch vieles gut im Griff, konnten kre-

ative Lösungen entwickeln und haben wieder viel gelernt. Zum Beispiel? Wie wichtig unsere ausgebaute und derzeit in Fertigstellung begriffene «Intermediate Care Unit» ist. Eine eigenständige «Intensivstation light», die uns Flexibilität und, im Sinne einer hohen und individuellen Patientenorientierung, beste Betreuungsqualität ermöglicht. Vor allem für effizientes, Patienten nahes prä- und postoperatives Monitoring. Wie wichtig eine zentrale, direkte und klare Kommunikation sowie die ihr zu Grunde liegende Technik ist.

In beides hatten wir schon vor der Pandemie investiert, beides konnte sich in dieser Krisensituation bewähren. Ausserdem haben wir ein eigenständiges Mobile Home als unabhängige Campus-Zentrale für den Hauptdienst installiert. Auch das werden wir beibehalten. Grundsätzlich erlebe ich die Corona-Zeit als eine Zeit der kollektiven Prüfung und Selbsterfahrung. Wie gehe ich mit den eigenen Gestaltungsräumen um, wie mit den mir auferlegten Grenzen? Wo sind Grenzen erweiterbar, wo nicht? Ich bin ein Freiheit liebender Mensch, war und bin mir aber auch immer der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Wer frei sein will, muss auch verantwortlich sein können. Für sich, aber auch für die Konsequenzen, die sich aus seinem Handeln ergeben. Verweigerung und Widerstand sind auf Dauer zu wenig. Im «Prinzipmodus» können sie sogar selbst zum Gefängnis werden. Sprechen Sie damit auch die Impfskepsis vieler Menschen an? Die Situation mit den noch immer viel zu vielen Impfskeptikern bereitet mir Sorgen. Es gibt keinen Grund, sich nicht impfen zu lassen. Gerade Menschen mit Grunderkrankungen haben ein wesentlich höheres Risiko, wenn sie sich ohne Impfung infizieren. Geimpft ist nicht nur das Ansteckungsrisiko deutlich geringer, sondern auch die Gefahr eines schweren Verlaufs. Ganz abgesehen von der solidarischen Verantwortung gegenüber der me-


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dizinischen Grundversorgung. Ich habe vor einem Jahr nach einem Herzinfarkt selbst schnelle, intensivmedizinische Hilfe benötigt. Eine Grenzerfahrung, die ich dank der schnellen Versorgung gut überwinden bzw. integrieren konnte. Es ist schon bedenklich, wie leichtfertig wir diese Versorgungsqualität gefährden. Wie schnell wir die Pandemie hinter uns lassen, ist schliesslich sowohl gesellschaftlich als auch individuell eine Frage des kognitiven Setups, der Lerngeschwindigkeit bzw. der Lernkurve. Ich hoffe, wir lernen in Zukunft schneller. Wie blicken Sie auf die kommende Wintersaison? Dank vollständiger Erholung mit grosser Vorfreude. Mein Infarkt hat mir selbst wieder Mal eindrücklich den hohen Wert von Gesundheit, von Balance und emotionaler Stressreduktion aufgezeigt. In der Rehabilitation hat mir tägliches Tennisspiel sehr geholfen, das möchte ich beibehalten. Was das Sanatorium angeht, bin ich guter Dinge. Das Team ist bereit, und wir hoffen auf möglichst wenig Pandemie bedingte Einschränkungen. Mein Sohn Philip hat sein Medizinstudium abgeschlossen und wird als angehender Orthopäde und Unfallchirurg den Schritt vom Instrumententisch an den Operationstisch machen. Gemeinsam mit mir und unter meiner Supervision wird er sich diesen Winter seine ersten chirurgischen Sporen verdienen. Das ist schon etwas Besonderes. Und auch sonst sind wir voller Tatendrang. Wir haben in neue Computertomographen mit noch besserer Gewebedarstellung investiert und wir bauen ein mit medizinischen Simulatoren ausgestattetes Ausbildungszentrum auf. Die Beantragung zur klinischen Facharztausbildungsstelle läuft bereits. Und in Ischgl werden wir 2022 das bislang nur Erst- und Notfall versorgende Medical Center zur eigenständigen Klinik mit OP-Möglichkeiten vor Ort aufbauen.

Vater und Sohn machen heuer erstmals am OP-Tisch gemeinsame Sache: Dr. Philip (li) und Dr. Christian Schenk.

Christian Schenk mit seiner Frau Vroni und dem Jüngsten Christopher.

Dr. Christian Schenk Geburtstag: 18.8.1953 Familie: Vier Kinder, verheiratet mit Veronica.

DIE FREIHEIT, Lied von Georg Danzer (1979) Vor ein paar Tagen ging ich in den Zoo Die Sonne schien, mir war ums Herz so froh Vor einem Käfig sah ich Leute stehn Da ging ich hin, um mir das näher anzusehn Nicht Füttern stand auf einem grossen Schild Und auch Bitte nicht reizen, da sehr wild Erwachsene und Kinder schauten dumm Und nur ein Wärter schaute grimmig und sehr stumm Ich fragte ihn, wie heisst denn dieses Tier? Das ist die Freiheit, sagte er zu mir Die gibt es jetzt so selten auf der Welt Drum wird sie hier für wenig Geld zur Schau gestellt Ich schaute und ich sagte, lieber Herr Ich sehe nichts, der Käfig ist doch leer Das ist ja gerade, sagte er, der Gag Man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg Die Freiheit ist ein wundersames Tier Und manche Menschen haben Angst vor ihr Doch hinter Gitterstäben geht sie ein Denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein.

Ausbildungen: Medizinstudium an der Universität Wien; ATPL-H-Lizenz für Linienverkehrspiloten. Berufliche Laufbahn: Krankenhaus Kitzbühel; Lorenz Böhler Krankenhaus Wien; Unfallchirurgie LKH Feldkirch; Präsenzdienst als Chirurg im Golan (UN); Gegenfachausbildung Orthopädie, Marseille, New York, St. Gallen und Hohenems. Eröffnung einer Unfallchirurgie-Praxis in Schruns (im ehemaligen Kurhotel), 1989 Errichtung des «Sanatorium Dr. Schenk». Gründung der eigenen SCHENKAIR (1999), Aufbau einer Erst- und Notfallsversorgungspraxis sowie Eröffnung von Europas höchstem Heliport auf der Id-Alpe in Ischgl (2009). Weitere Passionen: Tennis, Golf, Hubschrauber, Oldtimer, Boote


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Der Notfall als Tagesgeschäft Auch wenn die letzte Coronavirus-Mutation Omikron nochmals vieles in Frage stellt, im Sanatorium Dr. Schenk macht man sich bereit für die anstehende Wintersaison. Es ist die Zeit mit der stärksten Auslastung in der privaten Ambulanzklinik im vorarlbergerischen Schruns, der Notfall wird zum Tagesgeschäft. Sanatoriumsgründer Dr. Christian Schenk appelliert an die Eigenverantwortung der Wintersportlerinnen und -sportler. In Bezug auf die Infektionsvorbeugung ebenso wie hinsichtlich des Unfallversicherungsschutzes. Text: Patrick Fürnschuss

Damit nicht noch mehr passiert, wenn was passiert!

Bis zu 80 Patientenaufnahmen und 15, 16 Operationsstunden am Tag – so sieht er aus, der ganz normale Wintersportwahnsinn im Sanatorium Dr. Schenk. Und wenn Corona bedingt auch heuer wieder weniger Spitzen da sein werden, eine Herkulesaufgabe ist die Wintersaison für das ganze Haus und auch für den 68-jährigen Lead-Chirurgen Dr. Christian Schenk und sein OP-Team allemal. «Der Winter ist doch immer eine besondere Herausforderung für uns alle, aber wir sind routiniert und vorbereitet», so Schenk, der auch in der anstehenden Skisaison wieder viele Nächte «durchoperieren» wird. Heuer erstmals mit seinem Sohn Philip Schenk. Gerissene Bänder im Knie, zertrümmerte Schienbeinköpfe, Frakturen und Luxationen an Schulter, Hand und Beinen sind dabei die häufigsten Verletzungen, ihre schnellstmögliche Erstversorgung – bis zu 1000 Mal pro Winter – für Dr. Schenk die Voraussetzung für den besten Behandlungserfolg. Die zeitlich optimierte Rettungskette vom

Berg ins Sanatorium und die damit verbundene organisatorische Infrastruktur inkl. eigener Hubschrauberflotte wurde darum bereits vor Jahrzehnten zur Chefsache erklärt. Dr. Christian Schenk selbst ist der letztverantwortliche Acoountable Manager (Betriebsleiter) der Flotte. «Der Notfall ist unser Tagesgeschäft, und wir sind dafür bestens ausgerüstet. Entscheidend ist aber, dass das Notfallprogramm auch unmittelbar aktiviert werden kann, und das liegt wiederum in der Verantwortung jedes Einzelnen, sprich in einem dem Freizeitverhalten entsprechenden Versicherungsschutz», so Dr. Schenk über die Eigenverantwortung jedes passionierten Wintersportlers. Damit auch dieser 33. Winter im Sanatorium Dr. Schenk wieder ein guter Winter sein wird, gerade auch für seine Patientinnen und Patienten und deren Glück im Unglück.

Wenn ein Unfall passiert, dann ist das medizinische Problem das erste und unmittelbare Problem. Aber nicht das einzige. Rechtliches, Familiäres und Organisatorisches gilt es abzuklären und das unter der Belastung einer dringlichen Extremsituation. Die Gefahr, dass da Fehler gemacht werden, noch mehr oder auch Folgeschäden passieren, ist gross und sie kann nur mit schneller, professioneller Hilfe minimiert werden. Keine Frage sollte in dieser Situation der Versicherungsschutz sein. Für das Schenk-Team ist klar: «Wer in seiner Freizeit private Unternehmungen mit Gefahrenpotenzial leben will – Skifahren und Snowboarden gehö-

ren da aus unserer Erfahrung dazu –, der sollte sich auch privat versichern. Nicht entsprechend versichert zu sein, wird im Unglücksfall teuer.» In den schweizerischen und liechtensteinischen Skiregionen arbeitet das Sanatorium Dr. Schenk eng mit der schweizerischen Rettungsflugwacht REGA zusammen. Die SCHENK AIR hat aber auch selbst schon Unfallopfer, zum Beispiel aus Malbun, nach Schruns ausgeflogen. Für weitere Informationen steht das Sanatorium Dr. Schenk gerne zur Verfügung: www.dr-schenk.at, Notrufnummer für den Ernstfall ist 0043 664 2235555.

Zahlen, Daten & Fakten «Sanatorium Dr. Schenk»: 1989 Eröffnung des Sanatorium Dr. Schenk in Schruns 2 Operationssäle / 4 Ambulanzräume / 20 Stationsbetten (Einzelzimmer) 1999 Gründung der SCHENK AIR für medizinische Erst- und Notfallversorgung 2009 Eröffnung der «Sport-Chirurgie-Ischgl», ein Medical-Center mitten im Skigebiet 2015 Erweiterung des Leistungsspektrums mit dem Schwerpunkt «Innere Medizin» 2021 Fertigstellung Intermediate Care Center, ein Zentrum für prä- und postoperative Intensivpflege in Schruns. 2022 Ausbau des Medical-Centers in Ischgl zum eigenständigen Klinikum. Medizinische Schwerpunkte: • Diagnostik und medizinische Fachberatung • Arthroskopische Chirurgie an Knie, Sprunggelenk, Schulter, Ellbogen und Hand inklusive postoperativer Intensivpflege • Operative Behandlung sämtlicher degenerativer Erkrankungen der Extremitäten • Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie und Stoffwechsel Physiotherapeutische Schwerpunkte: Mobilisation & Rehabilitation, Medizinische Trainingstherapie, Manuelle Therapie, Lymphdrainage, Klassische Massage, Energetisch-statische Behandlung / Akupunkturmassage, Rückenschule.


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«Ein Gefühl wie Geburtstag zu haben» Die Wirkungsweise von Heilkräutern erfahren, Meditation, um herunterzufahren und Ukulele spielen, um Jugendliche zu begeistern: Wenn Elisabeth Müssner von den Kursen erzählt, die sie mit Gutscheinen der Stiftung Erwachsenenbildung besucht hat oder noch besuchen möchte, sprüht sie vor Begeisterung. Das Angebot erleichtere den Einstieg in solche Bildungsangebote enorm. Die Frage erübrigt sich fast, aber Sie würden die Weiterbildungsgutscheine auch anderen empfehlen? Ich würde nicht nur, ich mache es. (schmunzelt) Die Bildungslandschaft in Liechtenstein ist sehr breitgefächert, und dass die Stiftung Erwachsenenbildung auch finanziell schlechter Gestellten einen Zugang zu einer vielfältigen Bildung erleichtert, ist grossartig. Ausserdem sind die Mitarbeiterinnen der Stiftung sehr diskret bei der Behandlung der Anträge. Sie erleichtern einem den Einstieg in die Kurse wirklich enorm.

Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union

Welche Kurse haben Sie mit den Weiterbildungsgutscheinen der Stiftung Erwachsenenbildung besucht? Elisabeth Müssner: Das ging alles in die grün-soziale Richtung. Ich habe Psychologie studiert und dabei meine Faszination für die weniger bekannte Umweltpsychologie entdeckt. So habe ich nach dem Studium unter anderem ein Praktikum in der Agra des Heilpädagogischen Zentrums absolviert und in Graubünden mit psychisch Belasteten in einer Gärtnerei gearbeitet sowie eine Ausbildung in Gartentherapie und Permakultur absolviert. Meinen ersten Gutschein habe ich für die Kräuterakademie an der Landwirtschaftsschule in Salez eingesetzt. Mit dem zweiten habe ich einen Meditationskurs im Haus Gutenberg in Balzers besucht. Diese Kurse sind nicht ganz günstig, aber Qualität darf auch ihren Preis haben. Mit dem Zustupf von 500 Franken fällt einem die Entscheidung viel leichter. Planen Sie, weitere Kurse zu besuchen? Ich bin inzwischen in Teilzeit als Jugendarbeiterin tätig und bin beim Verein Ackerschaft, den ich vor zwei Jahren mitgegründet habe, als Co-Geschäftsleiterin angestellt.

Daher könnte es sein, dass ich die Einkommensgrenze knapp überschreite. Gerne stelle ich aber wieder einen Antrag. Ich möchte lernen, Ukulele zu spielen. Denn Musik kommt in der Jugendarbeit immer gut an. Wie sind Sie auf das Angebot der Stiftung Erwachsenenbildung aufmerksam geworden? Eine Kollegin hat mir den Tipp gegeben. Ich räume ehrlich ein, dass ich zunächst etwas skeptisch war, weil ich dachte, dass es grosse bürokratische Hürden zu überwinden gilt. Das ist aber wirklich nicht so. Sobald man weiss, welchen Kurs man besuchen möchte, genügen auf der Webseite der Erwachsenenbildung einige Klicks, die Antwort kommt prompt und die Abklärung der Bezugsberechtigung übernehmen die Mitarbeiterinnen der Stiftung über die Wohnsitzgemeinde. Das ganze Verfahren ist wirklich sehr einfach. Als meine Anträge genehmigt worden sind, war das ein Gefühl wie Geburtstag zu haben. (lacht) Die Stiftung Erwachsenenbildung erledigt wirklich alles für einen. Man bezahlt einfach noch den Restbetrag ein.

500 Franken für Ihre Weiterbildung Sie möchten sich weiterbilden, haben aber nicht genug Geld dafür? Der Weiterbildungsgutschein unterstützt Menschen in Liechtenstein mit geringerem finanziellem Spielraum. Über 800 Kurse Eine Sprache erlernen, mit Computer-Programmen besser umgehen oder sich im Lesen und Schreiben verbessern: Der Weiterbildungsgutschein hilft Ihnen, Ihre Talente zu entdecken, Selbstsicherheit zu gewinnen und Kenntnisse aufzufrischen. So beantragen Sie den Gutschein Wählen Sie Ihren Kurs aus dem vielfältigen Angebot auf www.erwachsenenbildung.li aus. Dann füllen Sie das elektronische Formular aus und beantragen Ihren Weiterbildungsgutschein.


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meine:zeit

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Zahltag bei Landtagssekretär Josef Hilti Josef Hilti leitet in der Funktion des Landtagssekretärs seit 2002 den Parlamentsdienst. Er hat ursprünglich den Beruf des Zahntechnikers erlernt und anschliessend ein Studium als Jurist abgeschlossen. Erst im 2008 erhielt der Liechtensteiner Landtag als Legislative ein eigenes Zuhause, dies mit dem Hohen und Langen Haus am Peter-Kaiser-Platz in Vaduz. Interview: Vera Oehri-Kindle · Fotos: Oliver Hartmann

Wie viele Sprachen sprichst du?

Wie viele Jahre bist du verantwortlicher Chef des Parlamentsdienstes?

3

Josef Hilti hat rund 180 Landtagssitzungen in seiner Amtszeit miterlebt.

Wie viele Landtagssitzungstage inkl. der Eröffnung gibt es in einer Legislatur im Durchschnitt pro Jahr?

1989 umfasste der Landtag erstmals 25 Mitglieder.

19

In seinem Büro bereitet sich Josef Hilti auf die langen Landtagsitzungen vor.

25 5 Welches ist für den Landtag eine historisch wichtige Jahreszahl?

10

Wie viele Stunden dauert im Schnitt ein Sitzungstag im Landtag?

Welches ist deine Lieblingszahl? Wie viele Frauen arbeiten beim Parlamentsdienst?

Wie viele Landtagskommissionen und -delegationen betreust du mit deinem Mitarbeiterstab?

3

12


meine:zeit

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1 Mio.

Wie viele Ziegel zählen das Landtagsgebäude, das Lange Haus und der Peter-Kaiser-Platz zusammen?

40

Wie viele Zuschauer passen in den Landtagssaal?

5

Wie viele Tassen Kaffee trinkst du täglich im Durchschnitt?

5

73

180

Wie viele Seiten werden im Jahr durchschnittlich vom Parlamentsdienst in Wortprotokollen redigiert?

Wie viele Male fährst du durchschnittlich in der Woche mit dem Bus zur Arbeit?

Josef Hilti lehnt an eine der 16 Säulen, welche im Eingangsbereich des Landtagsgebäudes stehen.

3’600

Wie alt ist das älteste Landtagsmitglied?

32

1961

Wie viele Landtagssitzungen hast du in deiner Amtszeit erlebt?

Er hat die Ziegelsteine, welche das Landtagsgebäude schmücken, zwar nicht gezählt, aber es sind rund 1'000'000.

Wie alt das jüngste Landtagsmitglied?

Wie viele Landtagsabgeordnete wurden in deiner Zeit vereidigt?

165

Josef Hilti (60) In welchem Jahr bist du geboren?

47

Aufgewachsen in Schaan, wohnt Josef Hilti seit vielen Jahren in Ruggell. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. In seiner Freizeit widmet er sich sehr gerne dem Lesen und Kochen, spielt Tennis und pflegt auch mit Leidenschaft seinen Garten.


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Der FC Vaduz befi ndet sich weiterhin auf Kurs Dem FC Vaduz winkt die Chance, als Tabellenführer der Challenge League das Jahr 2021 zu beenden. Noch drei Runden sind bis zur (kurzen) Winterpause zu absolvieren, aktuell liegt der Super League-Absteiger punktgleich mit Spitzenreiter Winterthur auf Platz zwei. Nur die Tordifferenz trennt die beiden Teams. Text: Christoph Kindle

Aber schon an diesem Wochenende könnte sich das ändern. Winterthur, also die Mannschaft des ehemaligen Liechtensteiner Nationaltrainers Ralf Loose, spielte am Freitagabend (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) in Aarau, der FCV ist am Samstag zu Gast beim Schlusslicht Kriens.

Tabelle mit wenig Aussagekraft Der Vaduzer Trainer Mario Frick hat in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass die Tabelle momentan eher wenig Aussagekraft hat. Mit Ausnahme des abgeschlagenen Schlusslichts Kriens sind alle Teams relativ nahe beisammen, die Challenge League-Ausgabe 2021/22 verläuft sehr ausgeglichen und spannend. Die beiden führenden Mannschaften Winterthur und Vaduz liegen nur fünf Punkte vor dem Tabellenachten FC Wil. Die Situation kann sich also wöchentlich ändern, eine kurze Krise, und man findet sich plötzlich weit

Cedric Gasser erzielte gegen Stade Lausanne den Siegtreffer zum 2:1 für den FC Vaduz.

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hinten in der Tabelle. Umgekehrt dasselbe, eine Serie mit zwei, drei Siegen reicht, um an der Spitze mitzumischen. Gefragt ist also eine gewisse Konstanz. FCV-Trainer Mario Frick ist davon überzeugt, dass seine Mannschaft eigentlich am meisten Qualität in dieser Liga hat und deshalb realistische Chancen besitzt, am Ende vorne zu stehen.

Wichtiger Dreier gegen Stade Lausanne Bei der momentanen Konstellation in der Tabelle handelt es sich schon fast bei jeder Begegnung um einen Spitzenkampf oder um ein Verfolger-Duell. So auch am letzten Samstagabend im Rheinparkstadion zwischen dem FC Vaduz und Stade Lausanne Ouchy. Die Vaduzer hatten mit den Westschweizern noch eine Rechnung zu begleichen, das Hinspiel auf der Pontaise in Lausanne ging etwas unglücklich mit 0:1 verloren. Entsprechend engagiert stieg

die Frick-Elf in die Partie. Ziel war es, den technisch begabten Westschweizern den Schneid abzukaufen und sie nicht ins Spiel kommen zu lassen. Ein tolles Solo des österreichischen Neuzugangs «Kiki» Dobras sorgte in der 23. Minute für die Vaduzer Führung. Aus dem Nichts fiel dann zehn Minuten später der Ausgleich. Der ansonsten so zuverlässige Keeper Benjamin Büchel vertändelte an der Grundlinie einen Ball, Hadji nahm das Geschenk dankend an und schob zum 1:1 ins Netz. Dabei blieb es bis zur Pause, viel Aufwand und wenig Ertrag aus Sicht des FCV. Die entscheidende Szene des Spiels dann in der 56. Minute. Nach einem schnellen Angriff der Vaduzer landete der Ball bei Nico Hug, der schob mit Links in die Mitte, und dort stand Cedric Gasser goldrichtig und traf zur erneuten Führung. Dabei blieb es, ein insgesamt verdienter Erfolg für die HeimElf, die ein Chancenplus zu verzeichnen hatte.

Rückschlag gegen den FC Wil Eine Woche zuvor hatten die Vaduzer im Heimspiel gegen Wil einen überraschenden Rückschlag zu verkraften. Die Erfolgsserie mit zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen riss am diesem tristen Samstagabend im Rheinparkstadion. Bei den Ostschweizern stand mit Brunello Iacopetta ein neuer Trainer an der Seitenlinie (Nachfolger von Alex Frei). Vaduz dominierte in der ersten Halbzeit klar, verpasste es aber, die Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Die Strafe folgte mit dem Halbzeitpfiff und dem 0:1 durch Izmirioglu. Gleich nach dem Seitenwechsel zappelte der Ball dann endlich auch im Wiler Netz, Simone Rapp traf nach Vorarbeit von Dario Ulrich. Anstatt das Tempo hochzuhalten und den Druck zu verstärken, liess die Heim-Elf aber wieder nach und wurde ein weiteres Mal bestraft. Fazliu bezwang Büchel in der 65. Minute zum 1:2. Die beste Ausgleichschance ver-

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gab Lüchinger kurz vor Schluss, die bittere Heimniederlage war somit Tatsache.

Als klarer Favorit nach Kriens An diesem Samstag steht der FC Vaduz vor einer Pflichtaufgabe. Beim SC Kriens, dem Träger der Roten Laterne (erst ein Sieg in 15 Spielen), wäre alles andere als ein Erfolg für die Frick-Elf eine grosse Enttäuschung. Vor der Winterpause wartet dann noch das Heimspiel gegen Yverdon (am 10. Dezember um 20.30 Uhr) und zum Abschluss dann am 19. Dezember, 14.15 Uhr, auf der Schützenwiese das Duell mit Ralf Looses Winterthur. Man darf gespannt sein, ob diese beiden Teams dann immer noch ganz oben in der Tabelle stehen.

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Vito Troisio: «Es wird eine spannende Rückrunde» Erstligist USV Eschen-Mauren kann auf eine recht gute Halbsaison zurückblicken. Man liegt im gesicherten Mittelfeld und hat alle Möglichkeiten nach vorne. Das sieht auch Trainer Vito Troisio so. Wir haben mit ihm das folgende Gespräch geführt. Interview: Herbert Oehri

Vito, wie bist du mit der Herbstrunde deiner Mannschaft zufrieden. Kannst du uns ein kurzes Resümee geben? Vito Troisio: Ich bin grundsätzlich zufrieden. Wir spielen einen guten Fussball und entwickeln uns in meinen Augen sehr gut. Wir stehen, so denke ich, dort, wo wir hingehören. Wenn man in dieser ausgeglichen und starken Liga ganz vorne mitmischen will, muss man entweder eine stärkere Breite oder weniger Ausfälle jeglicher Art während der Saison haben. Ich sehe aber Potenzial für mehr in diesem

Wir dürfen uns auf eine spannende Rückrunde freuen.

Team. Wir müssen an unseren Schwachstellen arbeiten, vor allem aber müssen wir konstanter werden. Wir bekommen für die Rückrunde neue Spieler dazu und dürfen uns auf eine spannende Rückrunde freuen. Der USV verliert auf Ende 2021 einige Spieler, vor allem aus beruflichen oder Weiterbildungsgründen. Welche Spieler werden die Abgänge kompensieren und kann du uns schon Namen nennen? Wir haben vier Abgänge und wir werden diese vier auch ersetzen. Es handelt sich um die Rückkehr des Stürmers Stjepan Vuleta. Für die verwaisten Positionen haben auch schon zwei weitere Zusagen. Es sind dies: Lars Caduff und Stefan Lukic, beide vom FC Chur 97.

Wann beginnt das Training zur Rückrunde und glaubst du, dass die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden muss? Wir beginnen am 10. Januar mit unserer Vorbereitung. Das erste Spiel ist für uns bereits eine Woche vor dem offiziellen Start in die Rückrunde gegen die U21 von Winterthur. Diese Partie wurde vom Herbst in den Frühling verschoben. Was die Corona-Pandemie anbetrifft, so glaube ich nicht, dass die Meisterschaft an sich abgebrochen wird. Wir müssen es aber ohnehin nehmen, wie es kommt.

Vito Troisio, USV-Trainer Livio Meier aus Mauren gehört zum Stammelf der 1. Liga-Mannschaft des USV.

Shabani triff t beim Penalty.


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VIP Club pro USV: Ein grosser Gönner der Nachwuchsabteilung

Der VIP CLUB pro USV ist unter anderem ein grosser Förderer der Nachwuchsabteilung. Gegründet wurde der eigenständige Verein zum ersten Aufstieg der 1. Mannschaft des USV in die 1. Liga 1999. Der erste Präsident war Oswald Marxer, ihm folgte später Günther Wohlwend. Im Jahre 2008, zum erneuten Aufstieg, wurde unter Manfred Fritsche der VIP Club neu ausgerichtet und aufgestellt. Heute leitet Uli Moser die Geschicke des VIP Clubs. Der VIP CLUB pro USV unterstützt den eigenen Nachwuchs und zeigt damit auf, wie wichtig die Juniorinnenund Juniorenabteilung im Verein ist. Es werden zielgerichtet Projekte finanziell unterstützt und umgesetzt. Dank dieser Unterstützung ist die Nachwuchsabteilung eine bekannte und respektierte Grösse im Liechtensteiner Unterland.


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FC Balzers: Mit viel Selbstvertrauen in die Rückrunde Der FC Balzers kam im letzten Herbstrundenspiel der Saison am 27. November 2021 zu einem nicht unverdienten 4:3-Sieg gegen das ambitionierte Linth. Es ist der zweite Sieg in der laufenden Meisterschaft, nachdem die Brunner-Elf am 15. September auswärts den FC Thalwil besiegt hatte. Damit überwintern die Balzner mit einem positiven Erlebnis, was vorallem für die Psyche gut ist. Interview: Herbert Oehri dass wir gegen Linth bis jetzt immer gute Spiele geleifert haben, wollten wir unbedingt den ersten Heimsieg einfahren. Die Glarner waren der richtige Gegner für dieses wichtige Spiel. Der FC Linth steht selbst auch nicht so in der Meisterschaft, wie er es sich erhofft hatte, und das war unsere Chance, ihn zu schlagen.

Christoph Arpagaus, Coach FC Balzers

Denn insgesamt kann der FC Balzers mit dem bisherigen Abschneiden in der 1. Liga nicht zufrieden sein. Von 13 Partien sind zehn verloren gegangen, einmal spielte man unentschieden. Das ist zu wenig, um sich in der Ersten Liga zu halten. Das wissen auch die Verantwortlichen des FCB. Um aus dem Abstiegssog herauszukommen, wird sich Balzers für die Frühjahrsrunde verstärken müssen. Wie man vernimmt, soll dies auch geschehen, selbst wenn man sich beim FC Balzers noch bedeckt hält. Wir haben uns mit Coach Christoph Arpagaus unterhalten: Christoph, der FC Balzers hat zuletzt mit einem 4:3-Sieg gegen den FC Linth am Ende der Herbstrunde aufhorchen lassen. Warum kamen mehr solcher Siege nicht schon früher zustande? Christoph Arpagaus: Gute Frage. Und ja, es war ein Spiel von uns, in welchem wir bissig und aufsässig waren. Im Bewusstsein,

Ist der FC Balzers mit diesem Kader in der 1. Liga konkurrenzfähig? Ich denke ja, wenn wir ans Limit gehen. Wenn das umgesetzt wird, was der Trainer vorgibt, wir nicht nur im Training, sondern auch auf dem Platz mit voller Hingabe und Selbstvertrauen auftreten, haben wir sicherlich die Berechtigung, in der 1. Liga zu spielen. Die Gruppe ist recht ausgeglichen. Bis auf den FC Baden und den FC Paradiso, welche spezielle Qualitäten besitzen. Und jeder kann jeden schlagen. Das ist das Merkmal der 1. Liga, Gruppe 3. Der FC Freienbach ist ein Aufsteiger, der alle überrascht hat. Er spielt vorne mit und kann jetzt ohne Druck aufspielen, im Gegensatz zum Beispiel zu uns. Das Team ist jung. Hat der Vorstand nicht schon ins Auge gefasst, auf das Frühjahr einige erfahrene Spieler dazuzuholen? Ja, der Kader ist sicherlich jung, aber es zählen die Qualität und das Talent. Natürlich braucht es auch die Erfahrung von gewissen Spielern, und es braucht eine gesunde Mischung. Dann läuft es automatisch. Wir stehen hinter diesem Projekt zu 100 Prozent,

und ob es die Spieler tun werden, sehen wir dann, wenn wir die entsprechenden Gespräche

führen. Danach werden wir die Zu- und Abgänge öffentlich kommunizieren.

Bester Balzner Torjäger ist erneut Enis Domuzeti.

TABELLE Verein

Spiele

Tore

Pt.

1. FC Baden 1897

14

34:15

31

2. FC Freienbach

14

31:16

29

3. FC Tuggen

14

27:21

25

4. FC Wettswil-Bonstetten

14

21:16

22

5. USV Eschen/Mauren

13

23:19

21

6. FC St. Gallen 1879 II

14

28:20

20

7. FC Thalwil

13

22:29

19

8. FC Linth 04

14

24:28

17

9. FC Uzwil 1

14

24:30

17

10. FC Gossau

14

23:31

17

11. FC Winterthur II

12

16:21

9

12. Team Ticino U21

13

18:31

7

13. FC Balzers

13

18:41

7


sport:zeit

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Vom «Schock» bis zum vollen Verständnis war alles dabei Als erfolgreichster Kickboxer Liechtensteins gab Michael Lampert im November seinen Rücktritt bekannt. Als erfahrener Coach bleibt er dem Sport aber erhalten und man darf gespannt sein, wem er in Zukunft hilft, in seine Fussstapfen zu treten. Wenn Lampert nicht in seinem eigenen Sportzentrum auf der Matte steht, triff t man ihn öfters in der Liechtensteiner Bergwelt an. Interview: Tamara Beck

Lie:Zeit: Ihr Rücktritt kam überraschend. Mit 31 Jahren gehören Sie noch nicht zu den ältesten Kämpfern. Was bewog Sie dazu, am Gipfel Ihrer sportlichen Karriere aufzuhören? Michael Lampert: Die ersten ernsthaften Gedanken über einen Rücktritt hatte ich bereits vor vielen Monaten, denn ich bemerkte, dass mir die Wettkämpfe nicht mehr dasselbe gaben wie zuvor. Mit der Weltmeisterschaft als grosses Ziel vor Augen wollte ich mir selbst aber unbedingt nochmals beweisen, dass ich auch nach der langen Corona Pause noch oben mitkämpfen kann. Ich wollte zudem immer abtreten, wenn ich noch an der Spitze dabei bin, was mir mit dem WM-Finale in Jesolo und dem ersten Weltranglistenplatz in meiner Kategorie deutlich gelungen ist. Wie waren die Reaktionen aus Ihrem Umfeld? Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich ausgefallen. Vom «Schock» bis zu vollem Verständnis war alles dabei. Schlussendlich standen aber alle hinter mir und meinem Entscheid, denn sie wussten: bevor ich etwas entscheide, habe ich mir sorgfältig Gedanken darüber gemacht. Meine Eltern waren zudem erleichtert, denn für sie war es nicht immer einfach, das eigene Kind kämpfen zu sehen. Wie kam es damals mit 19 Jahren dazu, dass Sie vom Fussball in den Kampfsport gewechselt sind?

Michael Lampert tritt als Kickboxer-Vizeweltmeister zurück.

Mein guter Freund Peter Davida hat mich damals häufiger gefragt, ob ich es nicht einmal ausprobieren möchte. Über ein Jahr lang hat es dann gedauert bis zum ersten Probetraining. Von diesem Zeitpunkt an habe ich dann nicht mehr viele Trainings verpasst. Wann wurde Ihnen klar, dass es mehr als ein Hobby ist?

Zu Beginn habe ich einfach mittrainiert und mit der Zeit hat mich das Kickboxen immer mehr gepackt. Nach knapp einem Jahr kämpfte ich mein erstes Turnier in der Schweiz und so nahm es seinen Lauf. Ein Trainingslager in Ungarn zeigte mir dann endgültig auf, dass ich mich in diesem Sport durchsetzen möchte.

Wer hat Sie als Athlet am meisten voran gebracht? Gab es eine Art Mentor, Coach? Die ersten Kickboxtechniken lernte ich im All Style Karate Schaan bei Besim Music. Über die Jahre war ich dann immer mehr für mich selbst verantwortlich und musste mich selbst trainieren und coachen. Ich bin sehr oft in der Welt umhergereist und durfte mit vie-


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sport:zeit

len grossartigen Trainern und Persönlichkeiten arbeiten. Ich konnte dabei vieles für das Training zuhause mitnehmen. Was war rückblickend Ihr schönster Erfolg? Ich denke der Vize-Weltmeistertitel war wirklich ein schöner Moment, da ich auch wusste, dass es mein letztes Turnier als Aktiver sein wird. Während der Karriere konnte ich einige tolle Erfolge feiern, wie den ersten Weltcup-Sieg am Irish Open 2016 in Dublin, welches zu den grössten und besten WAKO-Turnieren in der Welt gehört. Im selben Jahr konnte ich den Weltcup in Österreich gewinnen und dies vor den Augen meiner Familie und vielen Freunden. Auch der Sieg 2015 am US Open in Orlando war ein Highlight in meiner Karriere. Was mich stets freute, war es, als erster Liechtensteiner überhaupt diese Erfolge zu feiern. Ich konnte Geschichte für den Kickboxsport schreiben und den Weg zum Erfolg für den Nachwuchs ebnen. Dass ich nun als Weltranglisten-Erster in meiner Gewichtsklasse abtrete, ist natürlich ein schöner Abschied. In Ihrem eigenen Sportcenter herrschen optimale Trainingsbedingungen für Kickboxer. Was muss abgesehen davon ein Athlet mitbringen, um so erfolgreich zu werden wie Sie? Die Leidenschaft für den Sport, Fleiss, Disziplin und sehr viel Durchhaltevermögen. Man muss auch bereit dazu sein, den harten und steinigen Weg zu gehen und sich bei Rückschlägen nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Alle Entscheidungen in meinem Leben habe ich immer so getroffen, dass diese im Einklang mit der Sportkarriere stehen. Man muss bereit sein, auf vieles zu verzichten, aber gleichzeitig gibt dir der Sport unheimlich viel an Emotionen, Erlebnissen und Momenten für die Ewigkeit zurück. Als Trainer stehen bei Ihnen sowohl ambitionierte Athleten als auch Kinder und Breitensportler auf der Matte. Ist

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es schwierig, das Training entsprechend anzupassen? Ich persönlich finde die Mischung interessant. Denn die Breitensportler sehen bei den Topathleten, was alles möglich ist und es motiviert sie. Die Spitzensportler wiederum müssen immer wieder aufs Neue als Vorbilder vorangehen. Natürlich trainiere ich mit den Spitzensportlern individuell nach Bedarf und gewisse Trainings sind ausschliesslich auf die Wettkämpfer ausgerichtet, damit wir auf die Turniere hinarbeiten können. Ihr Club scheint überhaupt nicht vom oft beklagten „Vereinssterben“ betroffen. Die Trainings sind so gut besucht, dass der Platz fast knapp ist. Was macht Ihr Club Deiner Meinung nach, trotz der „Randsportart“ so beliebt? Wir sind auf und neben der Matte einfach ein grossartiges Team und es freut jeden, seine Teamkollegen wieder im Training zu sehen und gemeinsam an den Zielen zu arbeiten. Mittlerweile hat sich das Bild des Kampfsports geändert und viele sehen es als tolles Training für Körper und Kopf. Die Wertevermittlung durch den Kampfsport ist dabei ein toller Bonus, welcher immer häufiger geschätzt wird. Jahrelang haben Sie Beruf, Training und Coaching unter einen Hut gebracht. Was waren dabei die grössten Herausforderungen? Ich denke zu Beginn war es die grösste Herausforderung, nicht zu viel auf einmal zu machen und sich auch Pausen zu gönnen. Mit zunehmender Erfahrung konnte ich es besser bewältigen, Aufgaben auch zu delegieren und mir Zeit für mich zu nehmen. Was half Ihnen dabei? Mein gutes Zeitmanagement kam mir dabei immer entgegen. Wenn eine Aufgabe anstand, habe ich diese gleich erledigt, damit sie mich nicht mehr beschäftigt. Ich hatte immer einen Tagesplan, den ich

Mit zunehmender Erfahrung konnte ich es besser bewältigen, Aufgaben auch zu delegieren und mir Zeit für mich zu nehmen. Michael Lampert, Kickboxer

strikt einhielt. Dies half mir, alles unter einen Hut zu kriegen. Es war keine einfache Zeit, aber die Leidenschaft zum Sport half mir stets, die stressigen Zeiten gut zu überstehen. Wie haben Sie dafür gesorgt, genügend Regeneration zu bekommen? Vor allem in den letzten Jahren meiner Karriere gelang mir dies immer besser und ich zog mich öfters in die Liechtensteiner Bergwelt zurück. Ich genoss die aktive Regeneration für Körper und Geist und konnte dabei gut abschalten. Freizeit war vermutlich etwas, das bei Ihnen zu kurz kam. Wird sich das jetzt ändern? Grundsätzlich hatte ich nie das Gefühl, dass ich etwas durch den Sport verpasste. Ich liebe das Kickboxen und alles was es mit sich bringt. Ich verbringe gerne meine Zeit im Sportcenter Lampert und tue, was ich am liebsten tue: Kickboxen. Na-

türlich kommt es mir nach dem Karriereende entgegen, dass ich auch mal ein Training auslassen kann, wenn die Motivation für einmal streiken sollte (lacht). Jetzt da Ihre sportlichen Ziele abgehakt sind, was haben Sie abgesehen vom Coaching Ihrer Athleten für persönliche Ziele für die Zukunft? Nach meinem Rücktritt geniesse ich erst einmal das Erreichte und lasse die Zukunft auf mich zukommen. Ich bin froh, für einmal nicht alles durchgeplant zu haben und freue mich auf das, was jetzt kommt. Im neuen Jahr beginnt dann die neue Saison und ich freue mich, erstmals als «nur» Coach für meine Kämpfer dabei zu sein.


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meine:zeit 61 Balzers, Ruggell, Schaan, Grabs und Bad Ragaz

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elektr. einheiten Schaltungseinheiten röm.

HandelsZensor platz † 149 v. Gasthaus Handels16 Christus platz TextilVerband16 Bewohpromull ner e. dukte Textilital. Verband17 proInsel23

mull 23 Rauchländkraut liches ländHotel Rauchliches Hotel kraut

Ausruf Duldder Entsamkeit Duldtäuschung samkeit

engl.: HautSonne färbung Hautengl.: färbung europ. kaufm.: Sonne

Vulkan Sollseite europ. (Landeseines Vulkan sprache) Kontos (Landessprache) chines. Schrägveraltet: Form der Selbstverstellung Onkel Schrägteidigung stellung veraltet: Fluss Onkel frz.: in der Fluss Sommer 2 1 Normandie in der Normandie

dukte 17

ital.: Zug ital.: Zug

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