lie:zeit Ausgabe 94

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94 April 2021

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Der neue Landtag und die neue Regierung für die Legislaturperiode 2021–2025 stehen. Die VU lag bei den Wahlen mit 42 Parteistimmen vor der FBP. Nach der Wahl kam es aufgrund von zwei gleich starken Blöcken zu Misstönen, schliesslich konnten sich die Koalitionspartner jedoch einigen. Der FBP standen neu zwei Regierungsmandate zu, wobei sich das Präsidium und der Landesvorstand für Manuel Frick anstatt Katrin Eggenberger entschieden haben. Auch der Parteitag konnte aufgrund der Statuten nichts mehr daran ändern. Die Alpenstadt Bludenz verbindet auf anregende Weise Natur, Kultur und städtisches Treiben. Eingebettet in eine herrliche Bergkulisse bietet die bezaubernde Altstadt mit ihrer einladenden Gastronomie und vielfältigen Shoppingmöglichkeiten im Zentrum und im nahegelegenen Einkaufszentrum Zimbapark in Bürs alles, um den Frühling zu geniessen. Walter Simma, Center-Magager des Zimbaparks, stellt das grösste Shopping Center der Region vor. Der langjährige Vaduzer Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Karlheinz Ospelt setzt sich kritisch mit Corona auseinander. «Corona ist komplex. Das Umfeld noch mehr. Und so scheiden sich die Geister über die richtigen Massnahmen. Politiker zu sein und Verantwortung zu übernehmen, ist nicht einfach», sagt Karlheinz Ospelt. Der FC Vaduz kommt seinem angestrebten grossen Saisonziel, dem Klassenerhalt, Schritt für Schritt näher. Zuletzt verblüffte der Aufsteiger mit zwei überraschenden 2:1-Auswärtssiegen gegen den FC Basel

und Servette Genf. Die Rote Laterne haben die Liechtensteiner an Sion abgetreten. Und die Walliser sind an diesem Sonntag zu Gast im Rheinparkstadion, wo der Showdown um den Klassenerhalt in eine vorentscheidende Phase treten könnte. Gewinnen die Vaduzer, beträgt der Abstand zum direkten Abstiegsplatz bereits sechs Punkte. Sauberes Trinkwasser ist ein Gut, das jeder Mensch braucht, um gesund zu bleiben. Im Gegensatz zu vielen Ländern und Regionen dieser Erde fliesst das Wasser in Liechtenstein das ganze Jahr über und in bester Qualität. Damit dies auch andernorts so ist, setzt sich Drink & Donate ein. Wie Drink & Donate-Geschäftsführer Gaston Jehle im Interview aufzeigt, hat die Organisation mit dem Waterfootprint Liechtenstein das Ziel, für jeden Einwohner Liechtensteins einem Menschen einen langfristen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Das heisst, die Lebensbedingungen von 40’000 bedürftigen Menschen nachhaltig zu verbessern. In unserer monatlichen Rubrik «Im Gespräch mit Jugendlichen» hat sich der FBP-Abgeordnete Johannes Kaiser dieses Mal mit dem 24-jährigen Florin Konrad aus Schaan unterhalten. Den jungen Mann würde eine Stelle im Diplomatischen Dienst oder eine berufliche Herausforderung in der politischen Beratungsbranche reizen. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute, eine mächtige Portion Gesundheit und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit. Herbert Oehri, Redaktionsleiter

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Bildungsstrategie und Bildungsberichterstattung Dem Bildungswesen wird verfassungsmässig eine hohe Bedeutung beigemessen, denn die Landesverfassung sieht eine besondere Sorgfalt des Staates für das Bildungswesen vor. Um zu prüfen, inwieweit die geltende Bildungsstrategie umgesetzt und die gesetzten Bildungsziele erreicht wurden, erteilte die Regierung dem Liechtenstein-Institut den Auftrag, einen Bildungsbericht zu erstellen, der am 18. März als Pilotstudie erschienen ist. Der Pilotbericht beurteilt die Effektivität, die Effizienz und die Equity des Bildungssystems. Eine Massnahme ist effektiv, wenn sie ein geeignetes und wirksames Mittel zur Erreichung eines bildungspolitischen Ziels ist, und zudem effizient, wenn sie das bildungspolitische Ziel mit geringstmöglichem Einsatz an Ressourcen erzielt. Das Equity-Kriterium hat eine Fairnessund eine Inklusions-Dimension. Ein Bildungswesen ist fair, wenn es allen Bildungsteilnehmenden die gleichen Möglichkeiten bietet, ihr Bildungspotenzial auszuschöpfen, und inklusiv, wenn alle Bildungsteilnehmenden ein Mindestmass an Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen erreichen. Das liechtensteinische Bildungswesen scheint vor dem Hintergrund steigender Bildungsbe-

teiligung sowohl im Hinblick auf das Erreichen von Abschlüssen auf der Sekundarstufe II als auch von Tertiärabschlüssen sehr effektiv. Die Gesamteffizienz des Bildungswesens, also die Erreichung von Bildungsabschlüssen und das Abschneiden bei internationalen Leistungserhebungen gemessen an den Bildungsausgaben in Relation zur Wirtschaftskraft, ist im internationalen Vergleich sehr hoch. Bei dem Beurteilungskriterium Equity sind die Ergebnisse differenzierter. Wird die Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern betrachtet, so bietet das liechtensteinische Bildungswesen beiden gleiche Möglichkeiten, ihr individuelles Bildungspotenzial zu entfalten, auch wenn die spätere Berufs- und Studienwahl noch immer sehr geschlechtsstereotyp ausfällt. Bei der Betrachtung nach Staatsangehörigkeit zeigen sich bei der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Sekundarschulen I deutliche Differenzen, die sich im Bildungsverlauf kumulieren und sich bei der Quote der frühzeitigen Schulabgängerinnen und -abgänger wie auch in den Abschlussquoten entsprechend niederschlagen. Vor allem Jugendliche, die erst spät zugewandert sind, dürften aufgrund unzureichender Sprachfähigkeiten und

geringerer Vorbildung Probleme haben, einen nachobligatorischen Abschluss zu erlangen. Ein Abschluss auf der Sekundarstufe II ist für den erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt, die späteren Bildungsmöglichkeiten und die Zulassung zu weiterführender Bildung von ausnehmender Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass auch unter der jungen Bevölkerung mit ausländischer Nationalität ein hoher Anteil einen Abschluss auf der Sekundarstufe II erwirbt. Die Ergebnisse des Pilotberichts zeigen, dass die Effektivitäts- und Effizienzziele der Bildungsstrategie 2020 überwiegend erreicht wurden und dass Handlungsbedarf bei der frühen Förderung, den Zuteilungen und der Durchlässigkeit besteht. Dies wurde mit der neuen Bildungsstrategie 2025plus aufgegriffen und rückt nun stärker in den Fokus der Bildungspolitik.

Der nächste Bildungsbericht wird die Umsetzung der neuen Bildungsstrategie beleuchten und prüfen, ob Fortschritte bei der MINT-Orientierung erzielt wurden. In der obligatorischen Schule wird der Erwerb von Kompetenzen, insbesondere der digitalen, von Interesse sein. Damit wird sich der kommende Bildungsbericht verstärkt langfristigen Zukunftsthemen des Bildungswesens widmen. Der internationale Vergleich, die sukzessive Schliessung von Datenlücken und die Lieferung von Ansatzpunkten zur Anpassung der Bildungsstrategie, mit welcher der Bildungsbericht in Wechselwirkung steht, werden ebenfalls dauerhafte Anliegen der zukünftigen Bildungsberichte sein.

DR. KRISTINA BUDIMIR, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bildungsbericht, Liechtenstein-Institut

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AUS DEM INHALT

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Die Koalition steht

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«Die leisen Stimmen genauso hören wie die lauten»

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Frauenerwerbstätigkeit in Liechtenstein

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Frage an …

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Das Volk muss die Regierung wählen können

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Pflege und Betreuung muss für alle finanzierbar sein

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«Vielen Anlegern ist das noch gar nicht wirklich bewusst»

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Vielfältig und bunt – der Frühling in der Alpenstadt Bludenz

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Kritische Gedanken zur Corona-Pandemie

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Der FCV auf dem Weg Richtung Klassenerhalt

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Der USV setzt weiterhin auf Kontinuität

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Zurückgeblättert: «Fussball hat die Kraft, Menschen zu motivieren» 32 Waterproofprint Liechtenstein – eine Erfolgsgeschichte

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«Die Politik ist eigentlich zu mir gekommen»

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Sonderthema Bildung und Weiterbildung

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Zahltag in der «getränkeoase»

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Marius Matt: «Vollgas geben und der Pandemie trotzen»

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Der Köfferli-Schädler – ein Liechtensteiner Original

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Im Gespräch mit Jugendlichen

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polit:zeit Frauenerwerbstätigkeit in Liechtenstein Die Erwerbsquote der Frauen in FL ist deutlich tiefer als in der Schweiz. Gleichzeitig klagen die Unternehmen über Fachkräftemangel, und der Grenzgängeranteil steigt jährlich an. Thomas Lorenz von der Stiftung Zukunft hat das Thema untersucht. Seite 11

sport:zeit FC Vaduz auf dem Weg zum Klassenerhalt Der FC Vaduz kommt dem grossen Saisonziel, dem Verbleib in der höchsten Schweizer Profiliga, Schritt für Schritt näher. Mit einem bisher tollen Frühjahr und mehreren Siegen, zuletzt beim FC Basel, haben die Liechtensteiner dem FC Sion die Rote Laterne abgetreten. ab Seite 26

meine:zeit «Die Politik kam zu mir»

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Daniel Risch, Sabine Monauni, Graziella Marok-Wachter, Dominique Hasler, Manuel Frick, Kristina Budimir, Thomas Lorenz, Thomas Rehak, Karlheinz Ospelt, Christoph Kindle, Markus Kaiser, Horst Zech, Thomas Ritter, Andy Rose, Gaston Jehle, Panagiotis Potodidis-Beck, Simon Tribelhorn, Arnold Kind, Thomas Mündle, Bertram Strolz, Christian Imhof, Florin Konrad | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/ Lithos: Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Sven Beham, Oliver Hartmann, Michael Zanghellini, Jürgen Posch, Helvetas Benin, Alfons Kieber, zVg. | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 10. April 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 88 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li

Nächste lie:zeit: 8. Mai 2021

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Als Kind durfte Nadine Gstöhl zu Hause nicht mitjassen, politisch besonders interessiert war sie auch nicht. Doch beides hat sich in der Zwischenzeit geändert. In der neuen Legislaturperiode mischt sie als stellvertretende Abgeordnete im Landtag mit. ab Seite 38

üseri:worzla Der Köfferli-Schädler, ein Original Viele der älteren Mitbewohnerinnen und Bewohner haben ihn persönlich gekannt und manche von ihm gehört, vom Köfferli-Schädler, einem der grössten Originale, das Liechtenstein je gekannt hat. Er war berühmt wegen seines Witzes, seiner Schlagfertigkeit und seines goldenen Humors. Ihn konnte nichts erschüttern, er war bei allen Menschen beliebt. ab Seite 56


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Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein für die Legislaturperiode 2021-2025: Regierungsrat Manuel Frick, Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, Regierungschef Daniel Risch, Regierungsrätin Dominique Hasler, und Regierungsrätin Graziella Marok-Wachter (v. l.).

Die Koalition steht Vorausgegangen waren intensive Koalitionsverhandlungen. Pünktlich und wie geplant am 25. März hat der Landtag aber die neue Liechtensteiner Regierung gewählt. Bereits am Folgetag trafen sich die fünf Minister zur ersten Arbeitssitzung. Auf den folgenden Seiten geben sie einen Einblick in ihre Aufgabenschwerpunkte in den kommenden vier Jahren. Text: Heribert Beck

Das erste Wort der neuen Legislaturperiode hatte traditionell Erbprinz Alois in seiner Thronrede zur Landtagseröffnung am 25. März. Er dankte den beiden Volksparteien VU und FBP, dass sie trotz des denkbar knappen Wahlergebnisses vom 7. Februar rasch zueinandergefunden haben und sich im Sinne des Landes und seiner Bevölkerung auf eine Koalitionsregierung einigen konnten. Als wichtige Themen, welche die Legislatur dominieren oder zumindest mitbestimmen werden, nannte der Erbprinz die Digitalisierung,

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die nachhaltige in der Entwicklung des Landes. Auch den Bereichen Altersvorsorge und Pflege widmete der Stellvertreter des Landesfürsten vertiefte Überlegungen.

Programme, persönliche Akzente und die Pandemie Das Parlament selbst war schliesslich gefragt, die Regierung zu wählen. Alle 20 Abgeordneten der Koalition stimmten für Graziella Marok-Wachter (VU) und Dominique Hasler (VU). Regierungschef Daniel Risch

(VU) und Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni (FBP) erhielten je 19 Stimmen, Manuel Frick (FBP) deren 17. Für Daniel Risch führte der nächste Weg daraufhin auf Schloss Vaduz, wo er vom Erbprinzen vereidigt wurde, bevor er selbst die weiteren Regierungsmitglieder und die jeweiligen Stellvertreter vereidigte. Am nächsten Morgen begann für die neue Regierung der Arbeitsalltag. Ihre Aufgabenschwerpunkte ergeben sich einerseits aus dem Koalitions-

vertrag und aus den Wahlprogrammen der beiden Grossparteien, andererseits wird aber selbstverständlich auch jedes Regierungsmitglied seine persönlichen Akzente setzen. Dabei haben die Corona-Pandemie und die Bewältigung ihrer Auswirkungen jedoch zunächst oberste Priorität, wie Regierungschef Daniel Risch im Interview ausführt. Daneben gibt er einen ausführlichen Einblick in seine ersten Tage im neuen Amt sowie in den Politikstil, den er in der laufenden Legislaturperiode leben will.


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«Die leisen Stimmen genauso hören wie die lauten» Das Verbindende und der Einbezug aller konstruktiven Kräfte standen für Regierungschef Daniel Risch bereits in der vergangenen Legislatur im Mittelpunkt. An diesem Prinzip möchte er festhalten – sowohl was das Kollektiv der Bevölkerung betrifft als auch in Bezug auf die Regierung als Ganzes. Dafür hat er ein symbolisches Zeichen gesetzt, und dieses Gemeinsame soll Liechtenstein aus der Corona-Krise führen, aber auch die anderen Kernthemen der Politik bestimmen. Interview: Heribert Beck Herr Regierungschef, Sie sind nun seit rund zwei Wochen im Amt. Wie darf man sich die ersten Tage an der Spitze der Regierung vorstellen. Welche Aufgaben standen zunächst für Sie an? Regierungschef Daniel Risch: Aufgrund meiner vier Jahre als Regierungschef-Stellvertreter haben mich keine grossen Überraschungen erwartet. Das Gebäu-

de ist dasselbe, die Abläufe sind bekannt, die Regierungsarbeit geht weiter, wenn auch in einer anderen Funktion. Jedes einzelne Regierungsmitglied ist bemüht, sich rasch in die grösstenteils neuen Aufgabenbereiche einzuarbeiten – und für uns alle hat die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie oberste Priorität. Einige Sachen haben sich aber durchaus geändert.

Zum Beispiel, dass wir uns heute im Regierungssitzungszimmer treffen, das früher das Büro des Regierungschefs war? Das ist vielleicht ein kleines Detail – aber eines das mir wichtig war. Bei diesem Raum, in dem wir uns befinden, handelt es sich um den zentralen Raum des Grossen Hauses – gleich unter dem Fürst-Johannes-Saal, über dem Eingang, in der Mitte des ersten

Regierungschef Daniel Risch legt seinen Eid vor S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz ab.

Stocks. Da die Regierung als Kollektiv arbeitet und entscheidet, gebührt ihr meines Erachtens auch dieser symbolträchtige zentrale Raum, quasi als Mittelpunkt des Geschehens. «Liechtenstein ist nicht einfach passiert, Liechtenstein wurde gemacht», lautete eine ihrer Botschaften als Regierungschef-Stellvertreter. Bereits damals haben Sie an Liechtenstein mitgebaut. Wie möchten Sie das Land nun als Regierungschef gestalten? Meine Rolle ist nun eine andere als zuvor. Natürliche habe ich mit dem Präsidialen und den Finanzen eigene Aufgabenbereiche. Ich sehe mein Amt aber nicht zuletzt als Auftrag, zu gewährleisten, dass das Gremium Regierung als Ganzes gut funktioniert. Das beinhaltet auch, anderen Regierungsmitgliedern in Sachfragen den Rücken zu stärken. Die zentralen Themen sind weitestgehend bekannt. Der demographische Wandel, die Gesundheitspolitik, die Pflege, die Digitalisierung, der Klimawandel und die Lösung des Verkehrsproblems werden uns weiterhin beschäftigen. Vieles hat die Vorgängerregierung ja bereits aufgegleist, anderes ist im Koalitionsvertrag festgehalten. Aus einer übergeordneten Perspektive hoffe ich aber und bin dabei zuversichtlich, dass es uns gelingt, die Geschicke des Landes als Kollektiv so zu leiten, dass eine grosse Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner


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zufrieden sein wird. Mein Ziel ist es, dass die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner noch näher zusammenrücken, einander unterstützten und auch etwas mehr Freude und Stolz empfinden, in diesem wunderschönen Land leben zu dürfen. Das möchte ich, das wollen wir alle fünf vorleben. Es ist noch Potenzial nach oben vorhanden, und ich denke, dieses Potenzial können und sollten wir nutzen.

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2019 angewandt. Andere Beispiele für den direkten Einbezug der interessierten Kreise finden sich beim Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan oder während der Erarbeitung der Energiestrategie. Natürlich hängt die Involvierung immer auch vom Willen zur Zusammenarbeit ab. Wenn wir alle gemeinsam an den besten Ideen für Liechtenstein arbeiten, sind wir wirklich konstruktiv. Dass wir in Liechtenstein zusam-

Energieminister angeknüpft. Daher hoffe ich, dass die neue Wirtschaftsministerin, Sabine Monauni, und die neue Infrastrukturministerin, Graziella Marok-Wachter, den Ball ebenfalls aufnehmen und die beiden wichtigen Zukunftsthemen Energie und Verkehr mit ihren eigenen Ideen und Ergänzungen voranbringen. Umgekehrt werde ich als Regierungschef natürlich auch diese und andere Strategien und Konzepte der Vorgänger-

Welche weiteren Ziele haben Sie sich für die Legislaturperiode 2021 bis 2025 gesetzt? Im Detail definieren werden wir dies – auf der Grundlage des Koalitionsvertrags, der beiden Wahlprogramme und der Anregungen aus den einzelnen Ministerien – in den kommenden Wochen im Regierungsprogramm, das wir nach der Sommerpause dem Landtag vorstellen. Wie gesagt, geht es mir neben den konkreten Inhalten, also dem Was, vor allem auch um die Art und Weise, darum wie wir in Liechtenstein miteinander umgehen. Eine Aussage von Ihnen war auch, dass Sie im Falle Ihrer Wahl alle konstruktiven Kräfte in die gestalterische Arbeit zum Wohl des Landes einbinden werden. Wie werden Sie dabei vorgehen? In erster Linie geht es darum, gut zuzuhören. Den Einwohnerinnen und Einwohnern, den Verbänden, den Gemeindevertretern und nicht nur den lauten, sondern insbesondere auch den leisen Stimmen. Nur so lassen sich die Bedürfnisse der Menschen ermitteln. Und nur so können wir Liechtenstein vorwärtsbringen. Wichtig dabei ist aber natürlich auch, für neue Ideen offen zu sein. Es besteht kein Anspruch, dass wir im Regierungsgebäude das Monopol auf gute Ideen haben. Diesen Einbezug haben wir während der Pandemie beispielsweise durch den engen Austausch mit der Wirtschaftskammer, der LIHK und dem Arbeitnehmerverband gelebt oder bei der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts durch eine breit angelegte Bevölkerungsbefragung im Sommer

wirken. Ich bin aber überzeugt, dass unser Staatshaushalt sich mittelfristig wieder ausgeglichen präsentieren wird. Sie haben es angesprochen, Corona hat die Staatsfinanzen gefordert. Sie haben aber auch früher stets betont, dass Reserven genau für solche Extremsituationen gedacht sind. Wird die neue Regierung an der Politik der Hilfsmassnahmen im gleichen Stil festhalten?

Ich wünsche mir, dass wir uns in vier Jahren alle noch ein bisschen mehr freuen, auf diesem schönen Fleckchen Erde leben zu dürfen. Daniel Risch, Regierungschef

menstehen können, hat Ende Dezember, im Zeitpunkt als die zweite Welle der Corona-Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hat, der beispiellose nationale Schulterschluss gezeigt, in dem sich praktisch alle relevanten Gruppierungen in Liechtenstein hinter die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gestellt haben. Als Regierungschef-Stellvertreter haben Sie in den Bereichen Mobilität und Energie mit dem Mobilitätskonzept 2030 und der Energiestrategie 2030 zwei umfassende Konzepte vorgelegt, die Wohlstand und Lebensqualität in Liechtenstein erhalten sollen. Beide Dossiers fallen nun naturgemäss in den Aufgabenbereich anderer Regierungsmitglieder. Inwiefern werden Sie sich dennoch in die Lösung des Verkehrsproblems und in die Energiezukunft einbringen? Ich habe für die genannten Konzepte an den Ideen meiner Vorgänger als Verkehrs- und

regierung unterstützen. Denn ich habe bereits in der vergangenen Legislaturperiode stets betont, dass die Politik für die Probleme, welche die Menschen bewegen, langfristige Lösungen anstreben muss, statt in Vierjahreszeiträumen zu denken. Als Finanzminister sind Sie nun federführend für den Staatshaushalt zuständig. Wie beurteilen Sie dessen Lage und wie wird er sich Ihrer Ansicht nach entwickeln? In wenigen Wochen erfolgt die Präsentation der Landesrechnung 2020. Dieser möchte ich nicht vorgreifen. Ich kann aber festhalten, dass der haushälterische Umgang mit den Staatsfinanzen in den vergangenen zwölf Jahren Liechtenstein in die komfortable Lage versetzt hat, Krisen wie die aktuelle mit ihren schweren Auswirkungen auf die Wirtschaft finanziell vergleichsweise gut verkraften zu können. Die Corona-Krise wird sich in den kommenden Jahren sicher auf die Einnahmen aus-

Davon ist auszugehen. Als ehemaliger Wirtschaftsminister bin ich der Ansicht, dass die Massnahmenpakete, welche die damalige Regierung geschnürt und denen der Landtag jeweils einhellig zugestimmt hat, sinnvoll ausgestaltet waren. Wichtiger als meine Meinung ist aber diejenige der direkt von der Krise Betroffenen. Deren Rückmeldungen zeigen uns, dass wir gemeinsam mit ihnen gute Lösungen gefunden haben. Es ist aber auch klar, dass alle wieder arbeiten wollen. Darum sind Perspektiven auf dem Rückweg zur Normalität ebenfalls sehr wichtig. Wie stellen Sie sich diesen Weg vor? Persönlich habe ich das Bild vor mir, wie ich eines Tages die Mund-Nasen-Maske ablege mit dem guten Gefühl, sie nie mehr anziehen zu müssen. Genau diesen einen Tag, an dem alles wieder wie früher ist, wird es so mit ziemlicher Sicherheit nicht geben. Es handelt sich beim


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Ausstieg um einen Prozess und nicht um einen harten Schnitt. Aber ich hoffe, dass die schrittweisen Lockerungen in absehbarer Zeit beginnen können. Einen genauen Ausstiegsplan mit hinterlegten Daten haben wir, wie auch die anderen Staaten, aufgrund der dynamischen Entwicklung leider nicht. Als Regierung wollen wir aber weiterhin so nah an der Bevölkerung und der Wirtschaft dran sein wie in den vergangenen dreizehn Monaten und die einzelnen Branchen Schritt für Schritt aus der Krise begleiten. Sie sind auch der oberste Personalchef der Landesverwaltung. Ende des vergangenen Jahres ist teils Kritik im Landtag aufgekommen, dass deren Personalbestand zu stark wächst. Wie stehen Sie zu solchen Aussagen und welche Entwicklung wird die Mitarbeiterzahl künftig nehmen?

Die Überwachung des Bestands ist als Personalchef nur ein Aspekt unter mehreren, der von Bedeutung ist. Wichtig sind auch der geleistete Service und das Arbeitsklima. Die Landesverwaltung soll ein attraktiver Arbeitgeber sein und als solcher wahrgenommen werden. Ein Arbeitgeber, bei dem die Mitarbeiter gerne arbeiten. Genauso ist es mir aber auch wichtig, dass die hohe Qualität der Arbeit, die Effizienz und der gute Service der Verwaltung von der Bevölkerung wahrgenommen werden, denn für sie ist die Landesverwaltung da. Ich verstehe die Kritiker des Personalbestands, entgegne ihnen aber, dass Liechtenstein als Kleinstaat viele hoheitliche Aufgaben genauso zu erfüllen hat wie grosse Länder – und relativ gesehen, ist unser Staat sehr schlank aufgestellt. Auch sind wir dabei, im Sinne und zum Wohl der Bevölkerung Projekte umzusetzen, die Perso-

nalressourcen erfordern. Und nicht zuletzt stellt die Landesverwaltung auch viele Arbeitsplätze zur Verfügung und das mit deutlich über 70 Prozent vor allem auch für einheimische Arbeitskräfte.

ich mir, dass wir uns in vier Jahren alle noch ein bisschen mehr freuen, auf diesem schönen Fleckchen Erde leben zu dürfen. Wenn uns das gelingt, dann haben wir als Regierung viel richtig gemacht.

Als letzte politische Frage: Wenn Sie drei Wünsche für die neue Legislaturperiode frei hätten, welche wären das? Erstens: Dass der Tag, an dem Corona hinter uns liegt, nicht mehr allzu weit entfernt ist. Zweitens: Liechtenstein hat nicht viele Ressourcen, dass wir so nahe beieinander sind, ist meines Erachtens aber eine sehr wertvolle. Daher wünsche ich mir, dass wir diese Chance sehen und zu unser aller Vorteil nutzen, die sprichwörtlich kurzen Wege also auch gehen. Dies gilt in beide Richtungen. Die Bürger und die Verbände sollen auf die Politik zugehen und die Politik auf sie. Drittens wünsche

Und als allerletzte Frage etwas Privates: Hat sich ihr Leben abseits der Politik seit der Vereidigung am 25. März verändert? Nein. Und das ist auch gut so. Schon vor vier Jahren mit meinem Eintritt in die Regierung war dies nicht anders. Ich bin froh und dankbar, dass meine Familie hinter mir steht, dass ich einen stabilen Freundeskreis habe, der mir Rückhalt und Kraft gibt. Das Einzige, was sich wirklich verändert hat, ist, dass ich nicht unerkannt irgendwo in Liechtenstein hingehen kann. Mich stört dies nicht, denn es gehört für mich zur Nähe zur Bevölkerung, was ich sehr schätze.

Die vier weiteren Regierungsmitglieder geben einen Einblick in ihre Aufgabenschwerpunkte und Ziele.

Was möchten Sie in der Legislaturperiode 2021–2025 in Ihrem Ministerium bewegen? Welche Schwerpunkte werden Sie setzen und wo sehen Sie den grössten Handlungsbedarf?

Sabine Monauni, Regierungschef-Stellvertreterin, Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt

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In meinem Ministerium stehen drei Themen im Vordergrund: die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, eine nachhaltige Wirtschaft sowie der Schutz der Umwelt und des Klimas. Themen, die für die Lebensqualität in unserem Land massgeblich sind. Die Digitalisierung eröffnet viele Chancen, gerade in der Arbeitswelt oder im Klimaschutz. Diese gilt es zu nutzen. Doch müssen wir uns auch mit den Risiken des digitalen Alltags auseinandersetzen. Die Internetkriminalität steigt auch hierzulande stark und muss daher künftig einen Schwerpunkt der Polizeiarbeit bilden. Ein sicheres Liechtenstein bedeutet auch, dass wir unser Risikomanagement verbessern und uns auf mögliche Gefahren, wie etwa durch den Klimawandel bedingte Umweltereignisse, gezielt vorbereiten. Hochwasserschutz sowie Schutzwaldverbesserung sind Generationenprojekte, auf welche wir uns fokussieren wollen. Mir ist bewusst, dass es hier viele Interessenskonflikte gibt. Umso wichtiger ist es mir, diese Themen sachlich und gemeinsam mit den involvierten Interessensgruppen anzugehen. Die Standortvorteile für unsere Wirtschaft gilt es zu sichern, wobei es zunächst darum geht, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Mittelfristig muss es uns gelingen, Ökonomie und Ökologie zu verbinden und das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Nur so können unsere Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Diesen Übergang möchte ich von staatlicher Seite unterstützen.


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Graziella Marok-Wachter, Regierungsrätin, Ministerium für Infrastruktur und Justiz

Aktuell bin ich dabei, mich in meine neuen Aufgaben einzuarbeiten. Um die Schwerpunkte der nächsten Legislaturperiode festlegen, möchte ich im Vorfeld das Gespräch mit den zentral involvierten Behörden, Verbänden und Personen suchen. In Bezug auf das Ministerium für Infrastruktur wird die Raumplanung gemeinsam mit den Gemeinden, die Umsetzung zahlreicher Hochbauprojekte im Bildungs-, Verwaltungs- und Kulturbereich und insbesondere die sich verschärfende Verkehrsthematik einen Schwerpunkt darstellen. Bei letzterem wird die Umsetzung des vom Landtag verabschiedeten Mobilitätskonzepts im Vordergrund stehen, das unter Berücksichtigung wichtiger längerfristiger Leitprojekte erstellt wurde. Ich bin überzeugt, dass wir solche grossen Themen nur gemeinsam und Schritt für Schritt bewältigen können. Im Geschäftsbereich Justiz steht die Umsetzung einer Reihe von Gesetzesprojekten im Vordergrund. Neben Anpassungen im Bereich des Personen- und Gesellschaftsrechts gemäss der Finanzplatzstrategie stehen grössere Anpassungen im Bereich des Strafprozessrechts sowie die Revision des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltungspflege (LVG) im Raum. In organisatorischer Hinsicht wird ein Schwerpunkt auf Digitalisierungsinitiativen von Behörden und Gerichten liegen. Durch die Sicherstellung der digitalen Kommunikation mit der Bevölkerung soll eine hohe Dienstleistungsqualität nach modernen Massstäben dauerhaft sichergestellt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, werden neben technischen Anpassungen auch organisatorische und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen sein.

Dominique Hasler, Regierungsrätin, Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport

In der Aussenpolitik sind mir die Stärkung der bilateralen Beziehungen und deren noch strategischere Ausrichtung sehr wichtig. Dabei steht zuerst die Nachbarschaftspolitik sowie der Austausch mit wichtigen Partnerstaaten im Zentrum. Wir werden uns auf aussenpolitische Themen fokussieren, die für unser Land bedeutsam und umsetzbar sind. Bei den internationalen Entwicklungen kommt der humanitären Zusammenarbeit eine bedeutsame Rolle zu, also in Bereichen, in denen Liechtenstein bislang bereits aktiv war. Im Bildungsbereich gilt es, die qualitative hochwertige Ausbildung in Liechtenstein durch das Bildungsmonitoring sicherzustellen und die horizontale sowie vertikale Durchlässigkeit des Bildungssystems zu erhalten bzw. zu verbessern. Zudem müssen Hindernisse beim Zugang zu Bildung im Sinne von lebenslangem Lernen abgebaut werden, indem die Inklusion gefördert wird und optimale Rahmenbedingungen geschaffen werden. Durch die Umsetzung der neuen Lehrpläne sollen Zukunftsbefähigungen wie Lebens-, Lern- und Innovationskompetenzen sowie politische, wirtschaftliche und ökologische Fähigkeiten gestärkt und die Kinder und Jugendlichen somit optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden. Im Geschäftsbereich Sport ist das Ziel, allen Interessierten die sportliche Betätigung zu ermöglichen und dadurch die Gesundheit von Körper und Geist zu fördern. Im Bereich des Spitzensports müssen wir unseren Athleten optimale Bedingungen für Höchstleistungen bieten. Es gilt, auf bestehenden Rahmenbedingungen aufzubauen und diese gezielt mit neuen Impulsen zu erweitern.

Manuel Frick, Regierungsrat, Ministerium für Gesellschaft und Kultur

Ich durfte die Leitung des Ministeriums für Gesellschaft und Kultur übernehmen. Dieses setzt sich aus den Bereichen Gesundheit, Soziales sowie Familie und Chancengleichheit zusammen, welche ich aus meiner bisherigen Tätigkeit als Generalsekretär bereits gut kenne. Der Geschäftsbereich Kultur ist für mich neu, aber keineswegs fremd, denn als aktiver Musikant und mit grossem persönlichem Interesse am Kulturleben bringe ich dafür eine grosse Affinität mit. Im Gesundheitsbereich ist die Bewältigung der Corona-Krise offensichtlich das dringendste Handlungsfeld. Parallel dazu ist beispielsweise der Neubau des Landesspitals in den kommenden Jahren eng zu begleiten. Die Finanzierbarkeit und die Gewährleistung des Zugangs zu erforderlichen Leistungen werden mich als Gesundheitsminister ebenfalls fordern. Im Bereich Soziales sind unter anderem Lösungen zur langfristigen Sicherung der AHV und Modelle zur zukünftigen Finanzierung von Pflege und Betreuung im Alter zu erarbeiten. Der Bereich Familie und Chancengleichheit wiederum liegt mir als Familienvater besonders am Herzen. Wichtige Handlungsfelder sind hier die bezahlte Elternzeit sowie der Vaterschaftsurlaub. Die Kultur schliesslich ist ein zentraler Bestandteil dessen, was Liechtenstein und die Zugehörigkeit zu unserem Land ausmacht. Es gilt, die Kulturschaffenden zu unterstützen sowie die kulturelle Vielfalt und Kreativität im Licht der aktuellen Herausforderungen zu fördern.


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Frauenerwerbstätigkeit in Liechtenstein Die Frauenerwerbsquote ist in Liechtenstein deutlich tiefer als in der Schweiz. Gleichzeitig klagen die Unternehmen über Fachkräftemangel, und der Grenzgängeranteil steigt von Jahr zu Jahr an. In der neusten Publikation geht Zukunft.li der Frage nach, ob es objektive Gründe für das stärkere Fernbleiben der Frauen vom Arbeitsmarkt gibt und welche volkswirtschaftlichen Konsequenzen daraus resultieren. Text: Thomas Lorenz, Stiftung Zukunft.li, Ruggell

Mehr Arbeitsplätze als Einwohnerinnen und Einwohner – das ist keine Neuigkeit, aber eine Besonderheit der Volkswirtschaft des Kleinstaats Liechtenstein. Das Arbeitsplatzwachstum setzt sich seit Jahren fast ungebremst fort. Ob und wie stark die Covid19-Krise diese Entwicklung beeinflussen wird, ist heute nicht abzuschätzen. Jedenfalls übersteigt bis anhin die Nachfrage nach Arbeitskräften das inländische Angebot bei Weitem. Viele Unternehmen und Branchen sind mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre es daher sinnvoll, das inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen. Denn eine höhere Erwerbsquote bei gleicher Gesamtbeschäftigung führt zu einem höheren Bruttonationaleinkommen (BNE), welches als Mass für den inländischen Wohlstand gilt. Damit steigt auch das Steuersubstrat an. Ein weiterer Aspekt ist der geringere Arbeitswegverkehr, wenn Arbeitsplätze durch inländische Arbeitskräfte anstelle von Zupendlerinnen und Zupendlern besetzt werden. Und schliesslich werden die Bildungsinvestitionen der öffentlichen Hand besser genutzt und unterstützen so die wirtschaftliche Entwicklung. Spätestens wenn die geburtenstarken 1960er-Jahrgänge in Pension gehen, wird sich das Arbeitskräfteangebot weiter reduzieren. Eine höhere Erwerbsbeteiligung – insbesondere auch der Frauen – könnte helfen, diese Herausforderung für die Wirtschaft zumindest etwas abschwächen.

Direkter Vergleich mit der Schweiz überrascht Aufgrund der starken Ähnlichkeiten würde man vermuten, dass sich die Erwerbsbeteiligungsquoten in Liechtenstein und der Schweiz nicht wesentlich unterscheiden. Sie tun es aber doch. Ende 2019 waren in Liechtenstein 76 Prozent der 20 bis 64-jährigen erwerbstätig, während die Quote in der

Schweiz bei deutlich höheren 83 Prozent lag. Besonders auffällig ist der Unterschied bei den Frauen. 69 Prozent der Liechtensteinerinnen gingen 2019 einer Erwerbstätigkeit nach, in der Schweiz hingegen lag der Wert zehn Prozentpunkte höher. Die unterschiedlichen Erwerbsverläufe zwischen den Geschlechtern zeigen sich in Liechtenstein ab Alter 30, dies auch unabhängig vom Ausbildungsniveau. Während die Erwerbstätigkeit der Männer auch dann noch ansteigt, knickt die Verlaufskurve bei den Frauen ab und bleibt bis zum Pensionsalter deutlich unter derjenigen der Männer. Frauen steigen entweder aus dem Erwerbsleben aus oder reduzieren ihr Pensum. Zukunft.li hat eine Potenzialschätzung angestellt, nach der rund 600 bis 700 Vollzeitstellen in Liechtenstein besetzt werden könnten, wenn die Frauen in Liechtenstein im gleichen Ausmass erwerbstätig wären wie jene in der Schweiz.

Betreuungswunsch dominiert Fremdbetreuungskosten und zusätzliche Steuerbelastung reduzieren den ökonomischen Anreiz für Erwerbstätigkeit. Dieser Aspekt dürfte in Liechtenstein allerdings eine untergeordnete Rolle spielen. Stärker wiegt der Wunsch, die Kinder möglichst selbst betreuen zu können. Aus liberaler Perspektive muss es auch eine individuelle Entscheidung bleiben, wie sich Eltern in Bezug auf Arbeit und Kinderbetreuung organisieren. Familienpolitik liberal umsetzen Es ist Aufgabe einer zukunftsgerichteten Familienpolitik, erkannte Hindernisse für die Frauenerwerbsbeteiligung aus dem Weg zu räumen und für optimale Voraussetzungen von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen. Die Politik wird sich in dieser Legislatur mit der Umsetzung der Work-Life-Balance-Richtlinie der EU auseinandersetzen, die Liechtenstein als EWR-Mitglied umzusetzen hat.

Thomas Lorenz (Geschäftsführer) Betriebsökonom HWV Nach einer kaufmännischen Lehre und der betriebswirtschaftlichen Ausbildung an der HWV St. Gallen war Thomas Lorenz im Controllingbereich einer liechtensteinischen Bank tätig. Von 1994 bis 2015 arbeitete er bei der Stabsstelle Finanzen der liechtensteinischen Regierung und leitete diese von 2004 bis Februar 2015. In dieser Funktion verantwortete er den kurz- und mittelfristigen Planungsprozess für den Landeshaushalt und war wesentlich in finanzpolitische Projekte wie beispielsweise der Neustrukturierung der Corporate-Governance-Regelungen des Landes und seiner Beteiligungen, der Reform des Finanzausgleichssystems, der Sanierung des Staatshaushalts oder der Sanierung und Neuausrichtung der staatlichen Pensionskasse involviert. Seit Juni 2015 leitet er die Geschäftsstelle der Stiftung Zukunft.li.


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Frage an …

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er neue Landtag wird demnächst seine Arbeit aufnehmen. Die Regierung ist seit dem 25. März im Amt. Und es wartet viel Arbeit. Was sind Ihrer Ansicht nach die brennendsten Themen, die es unverzüglich in Angriff zu nehmen gilt und was ist in absehbarer Zeit umzusetzen?

Daniel Oehry, FBP

Thomas Zwiefelhofer, VU

Wir sehen uns in der Verantwortung, den künftigen Generationen ein lebenswertes Liechtenstein mit einer intakten Natur und Umwelt zu überlassen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Staatshaushalt werden noch Jahre zu spüren sein. In erster Linie werden die Einnahmen geringer ausfallen. Darauf hat sich die Finanzpolitik der kommenden Jahre auszurichten und sparsam mit den vorhandenen Mitteln umzugehen. Die ungleiche Finanzentwicklung zwischen den Gemeinden gilt es zu korrigieren, indem die Bedürfnisse von Land und Gemeinden beim Finanzausgleich berücksichtigt werden. Waren es früher die Familienmodelle «Familie und Beruf» bzw. «Familie als Beruf», sind es heute verschiedene Mischformen. Unabhängig davon ist es für uns zentral, dass Eltern selbst wählen können, welches Modell für sie das richtige ist. Die Mehrheit der Eltern möchte aber Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Eltern ihr Kind im ersten Lebensjahr selbst betreuen können. Mit 20 Wochen Karenz und jeweils vier Monaten Elternzeit wäre das möglich. Darum müssen wir festlegen, welcher Topf für die Elternzeit aufkommt und wie hoch die Entschädigung sein soll, damit das Angebot attraktiv und finanzierbar ist. Im Vergleich zu anderen Ländern weist Liechtenstein einen sehr hohen Wohlstand auf, welcher zu kleineren Familien führt und in Folge zu weniger Einzahlerinnen und Einzahlern in unsere Sozialsysteme AHV und PK. Am Ende eines langen Berufslebens müssen unsere Systeme dazu führen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pension ein Auskommen haben. Wenn dies nicht sichergestellt ist, dann müssen wir die Parameter für Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge sowie das Pensionsalter anpassen. Weitere Themen wie Verkehrskonzept, Digitalisierung, E-Dossier, Eindämmung Kostenwachstum bei Gesundheitskosten und vieles mehr werden sicher auch einer Lösung zuzuführen sein.

Im Vordergrund steht weiterhin das Thema Corona-Pandemie. Nach Beendigung der Massnahmen, was hoffentlich in diesem Sommer grossteils der Fall sein wird, müssen wir die Folgen der Pandemie bewältigen und unsere Lehren daraus ziehen. Dieses Thema durchzieht alle Politikbereiche, vom Staatshaushalt bis zur Wirtschafts-, Sicherheits- und Sozialpolitik. Für die nächsten vier Jahre stehen vor allem die Hauptthemen Demographie und Digitalisierung im Fokus. Reformen bei der Altersvorsorge müssen mit dem Thema «Leben im Alter» verknüpft werden. Mit dem Schlagwort Digitalisierung ist vor allem der Bereich Bildung eng verknüpft. Dort gilt es, von den Erfahrungen in der Pandemie zu lernen, um das Positive mitzunehmen und auszubauen. Weitere Aspekte der Digitalisierung, die unsere Politik beschäftigen müssen, sind die rechtlichen Grundlagen für Veränderungen in der Arbeitswelt, die Sicherheit von Daten und Informationen sowie die notwendigen Investitionen in unsere Infrastruktur, gerade auch im Energie- und Kommunikationsbereich. Bei vielen zentralen Agenden kann dabei auf den in der letzten Legislatur von der Regierung erarbeiteten Strategien aufgebaut werden, so zum Beispiel auf dem Mobilitätskonzept 2030, auf der Bildungsstrategie 2025plus, auf der Energiestrategie 2030 und auf der Energievision 2050 sowie auf der Klimavision 2050. Politik ist aber nichts Abstraktes, sondern vor allem dazu da, sich um die Sorgen und Anliegen der Menschen zu kümmern. Bei allem Verständnis für die Priorisierung eines gesunden Staatshaushalts darf zum Beispiel das Thema einer qualitativ hochstehenden, aber dennoch bezahlbaren Gesundheitsversorgung nicht aus den Augen verloren werden. Schliesslich muss neben Fortschritten in der Familienpolitik auch der Umweltschutz ein zentrales Thema bleiben. Dazu gehört neben der Klimapolitik auch der Schutz der uns umgebenden Natur und Landschaft sowie die Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt.


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Patrick Risch, FL

Harry Quaderer, DU

Thomas Rehak, DPL

Handlungsbedarf besteht bei der Sicherung der AHV, doch die AHV kann nicht als isoliertes Sozialwerk betrachtet werden. Ebenso wichtig ist die Aufbesserung der Zweiten Säule. Mit den heutigen Einlagen in die Pensionskasse steht im Alter vielen zu wenig Geld zum Leben zur Verfügung, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben.

In einer Umfrage des Liechtenstein-Instituts sahen nur die Mitglieder der Freien Liste die Gleichstellung von Mann und Frau als eines der zehn drängendsten Probleme, denen das Land gegenübersteht.

Die in der letzten Legislatur nicht zu Ende gebrachte Stabilisierung der AHV ist umzusetzen. Die längst nicht mehr erhöhten Renten bedürfen einer Anpassung. Entweder ist das AHV-Gesetz, welches die Rentenanpassung regelt, zu ändern oder den in Liechtenstein wohnhaften Rentnern wird ein Rentenzuschuss aus der Staatskasse bezahlt. Die Verkehrsinfrastruktur bleibt ein Dauerbrenner. Engpässe im Strassennetz müssen beseitigt werden, damit die Arbeitsplätze nicht durch Staus eine Abwertung erfahren. Die Mobilität beschränkt sich nicht nur auf Autoverkehr, soll aber so organisiert sein, dass die Staatskasse möglichst geschont wird. Eine sichere Energieversorgung ist systemrelevant. Ohne Strom geht fast nichts mehr. Die Auslandsabhängigkeit stellt derzeit zwar kein Problem dar, aber wer weiss, wie es in ein paar Jahren aussieht. Für einen Ausbau der Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie sind lange Vorlaufzeiten notwendig. Deshalb sollte über Varianten für Projekte baldmöglichst nachgedacht werden.

Die Fraktion der Freien Liste wird beim Klimaschutz sowie bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele handeln und Forderungen stellen. Konkret heisst dies: raschestmögliches Erreichen der Klimaneutralität. Wir müssen nicht bis 2050 warten, um dieses Ziel zu erreichen. Jeder noch so kleine Schritt bringt uns näher ans Ziel. Insbesondere beim Verkehr haben wir in Liechtenstein grossen Handlungsbedarf. Ein betriebliches Mobilitätsmanagement mit Parkplatzbewirtschaftung, eine Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs, ein Ausbau des Radwegnetzes und eine CO2abhängige Motorfahrzeugsteuer sind konkrete Ziele, welche die Freie Liste auf die politische Agenda setzen will. Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung formuliert, und diese gilt es auch in Liechtenstein umzusetzen. Wenn wir 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts in die internationale Zusammenarbeit investieren und das Ziel verfolgen, jegliche Art der Diskriminierung in Liechtenstein zu bekämpfen und jedem und jeder Chancengleichheit garantieren, kommen wir als Gesellschaft in Liechtenstein voran. Aktuell werden die Ehe für alle und das Wahlalter 16 diskutiert: Zwei Themen, für welche ich mich einsetzen werde. Mit der Senkung des Wahlalters wird die Jugend stärker in die politische Meinungsbildung einbezogen. Die Senkung des Wahlalters ist auch ein guter Gegenpol zum ständig grösseren werden Anteil der älteren Bevölkerung.

Anhänger der du-die Unabhängigen sahen die Gesundheitskosten als oberste Priorität, gefolgt von der Finanzierung der Altersvorsorge. Die Gesundheitskosten lagen bei der Vaterländischen Union an oberster Stelle und die Finanzierung der Altersvorsorge bei der FBP. Die grosse Koalition weiss nun, was anzupacken ist.

Noch nicht zu Ende ist die Corona-Krise. Es muss aber wieder Normalität einkehren, auch wenn diese vielleicht etwas anders aussieht wie gehabt. Beim Umwelt- und Klimaschutz ist viel geredet worden, aber wenig ist passiert. Der Verbrauch an Ressourcen und Energie kann mit Kosmetik nicht wesentlich reduziert werden. Der medizinische Fortschritt ist eine Wohltat, zieht anderseits steigende Kosten nach sich. Wo ist das vernünftige Mittelmass, sodass die Gesundheitskosten für den Normalverdiener im Rahmen bleiben? Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf auch in dieser Legislatur nicht vernachlässigt werden. Nur mit bezahltem Elternurlaub ist die Sache nicht abgetan. Die Wahl der Regierung nach dem heutigen System ist zu hinterfragen, die Bevölkerung sollte in den Wahlvorschlag stärker einbezogen sein. Nicht zuletzt ist eine solide finanzielle Grundlage des Staates mit angemessenen Reserven von elementarer Bedeutung

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Seite der DPL

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Das Volk muss die Regierung wählen können Wir Demokraten pro Liechtenstein (DpL) sind der Überzeugung, dass das Volk bei der Besetzung der Regierung stärker eingebunden werden will und auch muss. Text: Thomas Rehak, DpL-Landtagsabgeordneter

Im Zuge der Landtagswahlen werben die Parteien massgeblich mit den Regierungskandidatinnen und -kandidaten. Besonders die Personen, die als Regierungschef oder -chefin nominiert sind, werden in den Vordergrund gestellt. Das Volk wählt aber nicht die Regierung, sondern 25 Landtagsabgeordnete nach dem Verhältniswahlsystem und kann deshalb nur indirekt Einfluss auf die Besetzung der Regierung nehmen. Dieses System wird dem Bedürfnis des Volkes nicht mehr vollumfänglich gerecht, denn eine Mehrheit des Stimmvolkes will bei der Besetzung der Regierung massgeblich mitbestimmen.

tendenziell sowieso wenig kritisch der Regierungsmeinung folgen. Dadurch gewinnt die Regierung durch ihre immer aktiver werdende Rolle an Bedeutung, Macht und Durchsetzungskraft.

Regierung im Vorteil: Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Landtag im Vergleich zur Regierung immer mehr strukturelle Defizite aufweist. Das Milizparlament ist der Regierung in vielen Punkten unterlegen, auch wenn der Landtag grundsätzlich über der Regierung steht. Die politische Macht verschiebt sich langsam aber kontinuierlich weiter Richtung der Regierung. Der Landtag hat kaum noch Möglichkeiten, korrigierend einzuwirken, besonders das Element der Gewaltenhemmung kommt dem Landtag immer mehr abhanden. Dadurch ist auch der Landtag zunehmend auf das Wohlwollen der Regierung angewiesen. Damit verliert der Landtag seine Durchsetzungskraft und wird immer mehr zum Statisten.

Regierung gegenüber dem Parlament eine Bringschuld. Denn nur mit einem umfassenden und zeitgerechten Informationsstand kann die parlamentarische Arbeit effizient und wirksam sein. Sofern das Parlament eine günstige Chance der Einflussnahme haben soll, ist eine frühzeitige und vollständige Information unbedingt notwendig.

Landtag rutscht immer weiter in eine passive Rolle: Dies zeigt sich zunächst am Informationsdefizit des Landtages. Nach meiner Auffassung hat die

Durch die steigende Komplexität der Vorlagen gestaltet sich die parlamentarische Arbeit immer schwieriger. Im Vergleich zur Regierung herrscht im Parlament

Das Volk muss die Wahl der Regierung selber treffen können. Thomas Rehak, Landtagsabgeordneter

vermehrt Zeit- und Sachkenntnisnot. Dadurch lassen sich für die Abgeordneten die Auswirkungen von Vorlagen nur schwer abschätzen. Wenn Vorlagen aus Zeitnot nicht in ausreichender Tiefe studiert werden können, besteht die Gefahr, dass Oberflächlichkeit entsteht, die dann oft in einer Willfährigkeit gegenüber der Regierung und der Verwaltung endet. Deshalb rutscht der Landtag immer stärker in eine passive Rolle und verliert an Bedeutung in der politischen Landschaft. Dazu kommt, dass die Abgeordneten der Regierungsparteien

Intransparente Besetzung der Regierung: Anlässlich der letzten Landtagswahl haben die Parteien gerade einmal sechs Personen für die Regierung präsentiert. Das ist nur eine Person mehr als Sitze zu vergeben waren. Zudem sind die vorgestellten Regierungskandidaten nur provisorisch gesetzt. Während und auch nach den Wahlen wird in den obskuren Parteibüros weiter Personalpolitik betrieben, um dann nach der Wahl festzulegen, wer am Schluss einen Sessel auf der Regierungsbank bekommen soll. Dabei wird vieles besprochen, versprochen, verteilt und geregelt. Natürlich möchten die Parteifunktionäre dies gerne nach ihrem eigenen Gutdünken regeln können, eine direkte Einflussnahme durch das Volk ist nicht erwünscht. Desgleichen sind Regierungsräte mit Profil und Kanten meist nicht genehm. Erklärt wird dies damit, dass man nur so die Qualität der einzusetzenden Technokraten sicherstellen könne. Dass es dabei aber auch um Eigeninteressen geht, wird selbstverständlich verschwiegen. Dabei rekrutieren sich bald alle Regierungsräte nur noch aus der Verwaltung und kaum noch aus der Privatwirtschaft. Damit wird alles immer verwaltungslastiger. Diesem undemokratischen Prozess kann nur die Direktwahl der Regierung durch das Volk Einhalt gebieten.


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Pflege und Betreuung muss für alle finanzierbar sein Liechtenstein verfügt heute über ein gut ausgebautes Pflegesystem, das für alle zugänglich und finanzierbar ist. Letzteres ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Finanzierung zu einem guten Teil auf Steuergeldern basiert. Text: Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter Liechtenstein hat im stationären Bereich eine moderne Infrastruktur aufgebaut. Unsere Pflegeheime können den Bedarf abdecken. Durch regelmässig stattfindende Bedarfsanalysen wird dies auch für die Zukunft sichergestellt. Die Bewohner der Pflegeheime beteiligen sich mit einer Pensionstaxe von derzeit 111 Franken pro Tag an der Finanzierung. Sollten AHV und Pensionskasse dazu nicht ausreichen, stehen Ergänzungsleistungen zur Verfügung. Medizinische Leistungen werden über die Krankenkasse vergütet. Die restlichen Kosten werden von Land und Gemeinden aus Steuermitteln aufgebracht.

Wunsch-Erfüllung: «Möglichst lange zu Hause bleiben können» Liechtenstein hat schon früh darauf gesetzt, die häusliche Pflege zu fördern und kommt damit dem Wunsch nach, möglichst lange daheim leben zu können. Dadurch ist auch eine geringere Anzahl der teuren Pflegeheimplätze nötig. Um dies zu ermöglichen, wurde bereits 2010 das Betreuungs- und Pflegegeld eingeführt, dessen Höhe abhängig ist vom Pflegegrad. In der höchsten Pflegestufe beträgt es 180 Franken pro Tag. Der Anspruchsberechtigte kann damit Pflege- bzw. Betreuungsleistungen einkaufen, z.B. von der Familienhilfe, oder selber Personen – auch Angehörige – anstellen, welche die nötigen Leistungen erbringen. Dies ist durchaus von Bedeutung, da nach wie vor ein Grossteil der häuslichen Pflege von Angehörigen erbracht wird. Analog zu den Kosten im Pflege-

heim wird das Betreuungs- und Pflegegeld in der häuslichen Pflege durch Land und Gemeinden aus Steuermitteln finanziert. Auch im häuslichen Bereich erfolgt die Finanzierung von Kost und Logis aus eigenen Mitteln, also aus AHV und eventuell einer Pensionskasse. Ebenfalls werden Kosten von medizinischen Leistungen von der Krankenkasse getragen.

Prognosen zeichnen ein zu dramatisches Bild Wie bei den Diskussionen um die AHV ist in den vergangenen Jahren auch bei der Diskussion zur Finanzierung der Pflege das Thema Demographie ins Spiel gebracht worden. Weil die Lebenserwartung gestiegen ist und die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen, wird mit einer überproportionalen Zunahme der Zahl von betreuungs- und pf legebedürftigen älteren Menschen gerechnet und damit verbunden natürlich auch mit einer deutlichen Zunahme der Kosten. Die in letzter Zeit veröffentlichten Studien, z.B. der Stiftung Zukunft.li, oder der vorgestellten neuen Finanzierungsmodelle im Rahmen einer Postulatsbeantwortung der Regierung zu diesem Thema beruhen alle auf Prognosen einer Bevölkerungsentwicklung bis ins Jahr 2050, die einen massiven Anstieg der über 80-Jährigen vorhersagen. Da deren Risiko, pflegebedürftig zu werden, hoch ist, wird auch mit einer erheblichen Zunahme der Kosten für die Pflege gerechnet. Allerdings stehen mittlerweile Zahlen der realen Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zur

Liechtenstein hat schon früh darauf gesetzt, die häusliche Pflege zu fördern und kommt damit dem Wunsch, möglichst lange daheim leben zu können, nach. Dadurch ist auch eine geringere Anzahl der teuren Pflegeheimplätze nötig. Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter

Prognose für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung, die zeigen, dass gerade die Zahl der über 80-Jährigen weniger stark zunimmt.

Pflege und Betreuung müssen für alle zugänglich und finanzierbar sein Gemeinsam ist diesen Studien, dass die Zunahme der Kosten – sei es nun über eine Pflegever-

sicherung oder ein vererbbares Pflegekapital oder ähnlicher Modelle – dem Einzelnen aufgebürdet werden und die öffentliche Hand deutlich entlastet werden soll. Hier müssen andersweitige, wohlüberlegte Lösungen angestrebt werden, damit nicht plötzlich einseitig das Sparkapital aus einem arbeitsreichen Leben für die Pflege verwendet werden muss.


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Ökologischer Neubau: Der Nachhaltigkeitsgedanke steht bei der LGT auch beim Geschäftsbetrieb im Mittelpunkt.

«Vielen Anlegern ist das noch gar nicht wirklich bewusst» Damit Anleger verstärkt nachhaltig investieren, braucht es mehr Transparenz – aber auch die Rendite muss stimmen.

Jeder kennt die ikonischen Bilder aus der bemannten Raumfahrt, auf denen vor dem Hintergrund des schwarzen Alls blau die Silhouette der Erdkugel leuchtet. Doch der idyllische Anblick trügt. Denn von Nahem betrachtet sehen viele Gebiete der Erde ganz anders aus: Riesige, schwarz rauchende Fabrikschlote, mit Plastikabfällen vermüllte Sandstrände oder auch ein kleiner Junge, der auf einem gigantischen Abfallberg nach Brauchbarem stochert. Solche Bilder illustrieren, warum Investoren ihr Geld anders als bisher anlegen sollten, nämlich sozialer und ökologischer. Im Wesentlichen geht es um eine tiefgreifende wirtschaftliche Transformation mit dem

Ziel, die Lebensverhältnisse aller Menschen auf der Erde zu verbessern und unseren Planeten vor weiterer Zerstörung zu schützen – insbesondere auch vor den verheerenden Folgen der Klimaerwärmung. Die weltweit erforderlichen Finanzmittel für diese Transformation sind enorm und können nicht allein von der Staatengemeinschaft aufgebracht werden. «Die Banken als Vermittler von anlagesuchendem Kapital, aber auch jeder einzelne Anleger sollen gemäss den Vereinten Nationen einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele leisten», findet Jürg Bless, Portfoliomanager der LGT Bank, «dafür muss der Anteil an sozial und ökolo-

gisch ausgerichteten Anlagen in den Kundenportfolios noch signifikant ansteigen.» Für ihn ist diese Art des Investierens eine konsequente Fortführung eines umwelt- und sozialbewussten Verhaltens im Alltag: «Es nützt unter dem Strich nichts, wenn wir zwar regional produzierte Lebensmittel kaufen, aber unser Alterskapital in Unternehmen der Kohleindustrie investieren, welche die enorme Umweltschäden verursachen.»

Transparenz und Rendite Auch wenn Privatanleger im Vergleich zu professionellen Investoren eher noch zurückhaltend in nachhaltige Anlagen investieren: An gutem Willen fehlt es ihnen meist nicht. Die Frage ist eher, ob und wie Privatanleger


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nachhaltige Anlagen überhaupt als solche erkennen und nutzen können. Diese Hürde hat die LGT verkleinert: «Unser 2017 eingeführtes LGT Nachhaltigkeitsrating ist dafür äusserst hilfreich», erklärt Jürg Bless, einer der Portfoliomanager, die für die nachhaltigen Vermögensverwaltungsmandate der LGT verantwortlich sind. Das Rating basiert auf einem von der LGT entwickelten Analyse-Tool, dem LGT ESG Cockpit, und beurteilt einzelne Anlage-Instrumente, beispielsweise Aktien oder Anleihen, aber auch Anlagefonds oder ein ganzes Portfolio bezüglich ihrer Nachhaltigkeitsqualität. Jede Anlage wird auf einer Skala von einem bis fünf Sternen bewertet. «Unsere Kunden können damit auf einen Blick erfassen, wie nachhaltig sie investieren», sagt Jürg Bless, «aber auch, welche Einzeltitel in ihrem Portfolio aus Nachhaltigkeitssicht problematisch sind.» Weiterhin besteht das hartnäckige Vorurteil, wonach nachhaltige Investitionen weniger Rendite erzielen als herkömmliche Anlagen. Dies, obwohl mittlerweile zahlreiche Studien belegen, dass die Performance dieser Anlagen zumindest ebenbürtig ist – und sie zusätzliche Vorteile bieten. «Nachhaltiges Anlegen reduziert Risiken», erklärt Stephan Schraner, Bereichsleiter Treuhänder und Anwälte, LGT Bank der LGT Bank. «Wird beispielsweise in Europa eine CO2-Abgabe eingeführt, werden die Gewinne und damit die Aktienkurse von Unternehmen, die ihren Energiebedarf bereits reduziert haben und auf nachhaltige Energien umgestiegen sind, davon weit weniger belastet.» Zudem sind nachhaltig ausgerichtete Unternehmen sehr oft innovative Firmen in zukunftsträchtigen Branchen. «Ich erwarte, dass angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen im Umweltbereich, aber auch der steigenden Umweltrisiken breit diversifizierte nachhaltige Portfolios im direkten Vergleich künftig noch besser abschneiden werden als Portfolios ohne Einbezug von Nachhaltigkeitskriterien.»

Aufwändige Nachhaltigkeitsanalyse Als Portfoliomanager haben Antonius Knep und seine Team-Kollegen Einfluss darauf, wie gut die nachhaltig ausgerichteten Anlagelösungen der LGT abschneiden – bezüglich sozialer und ökologischer Auswirkungen, aber auch bezüglich der Rendite. Um die Anzahl der in Frage kommenden Titel einzugrenzen, stützen sich Knep und seine Kollegen in einem ersten Schritt auf

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Mit dem LGT NachhaltigkeitsRating können unsere Kunden auf einen Blick erfassen, wie nachhaltig sie investieren. Jürg Bless, Portfoliomanager der LGT

die quantitative Nachhaltigkeits-Analyse des LGT ESG Cockpit. Die dabei identifizierten Vier- oder Fünf-Sterne-Titel, die auch bezüglich ihrer finanziellen Aussichten überzeugen müssen, unterzieht das Team einer vertieften qualitativen Analyse. «Hierfür schauen wir die Daten aus dem Cockpit genauer an, beispielsweise die Reduzierung des CO2-Ausstosses in der Produktion oder die sozialen und ökologischen Vorgaben für Zulieferanten. Wir wollen wissen, was hinter den Daten steckt, stellen Quervergleiche an, beispielsweise innerhalb der Branche oder der Region, und überprüfen die Plausibilität. Des Weiteren betrachten wir sehr genau, welche Kontroversen bestehen beziehungsweise was den Firmen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Geschäftsführung aus Reputationssicht am Markt negativ ausgelegt werden könnte», führt Antonius Knep aus.

Nachhaltiges Anlegen reduziert Risiken, zudem sind nachhaltig ausgerichtete Unternehmen sehr oft innovative Firmen in zukunftsträchtigen Branchen. Stephan Schraner, Bereichsleiter Treuhänder und Anwälte der LGT

Geringerer ökologischer Fussabdruck Das Ergebnis dieses aufwändigen Prozesses sind Portfolios mit einem geringeren ökologischen Fussabdruck: Im Vergleich zu traditionellen Portfolios sollen diese, beziehungsweise die darin enthaltenen Unternehmen, weniger Treibhausgase und Abfall produzieren, weniger Energie und Wasser verbrauchen, stärker zu einer sozial nachhaltigen Entwicklung beitragen und mittel- bis längerfristig finanziellen Mehrwert generieren. Aus Sicht von Antonius Knep können Anleger konkret zu einer sozialeren und ökologischeren Welt beitragen: «Wenn wir unser Kapital nicht mehr in Firmen investieren, welche die Umwelt zerstören oder soziale Spannungen fördern, steht dieses Kapital für Investitionen in andere Unternehmen zur Verfügung – für Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften und bessere Technologien fördern.» Und Stephan Schraner ergänzt: «Wer sein Vermögen gezielt in verantwortungsbewusste Unternehmen und Organisationen investiert, erwirtschaftet nicht nur eine finanzielle Rendite, sondern kann auch viel Positives bewirken. Vielen Anlegern ist das noch gar nicht wirklich bewusst.»


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Vielfältig und bunt – der Frühling in der Alpenstadt Bludenz Die Alpenstadt Bludenz in Vorarlbergs Süden verbindet auf anregende Weise Natur, Kultur und städtisches Treiben. Eingebettet in eine herrliche Bergkulisse bietet die bezaubernde Altstadt mit ihrer einladenden Gastronomie und vielfältigen Shoppingmöglichkeiten im Zentrum und im nahegelegenen Einkaufszentrum Zimbapark in Bürs alles, um den Frühling mit allen Sinnen zu geniessen. Und wer Wellness und Erholung sucht, auf den warten im Freizeitbad Val Blu entspannende Stunden.

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Die Alpenstadt Bludenz ist mit rund 15’000 Einwohnern die kleinste Stadt Vorarlbergs und hebt sich von anderen Städten besonders durch ihren historischen Stadtkern ab. Südländische Laubengänge und farbenfrohe Häuserfassaden lassen sich bei einer der regelmässig stattfindenden Stadtführungen erkunden. Dabei kann man gemütlich durch die gepflasterten Gässchen der Altstadt schlendern und dabei liebevoll eingerichtete Geschäfte und regionale kulinarische Genüsse entdecken.

nenstadt reges Markttreiben. Auf dem Stadt- & Landmarkt präsentieren montags, mittwochs und samstags Gemüsebauern und Händler in den Gassen ihre Waren. Auch ausserhalb der Marktzeiten ist Shopping in Bludenz ein Erlebnis. Die kleinen Boutiquen und Cafés laden zum Flanieren ein und bieten regionale Produkte höchster Qualität. Viele der Geschäfte sind noch inhabergeführt und überzeugen durch ihren persönlichen Charakter.

Die wärmenden Temperaturen des Frühlings laden hier besonders zum Verweilen und Geniessen ein – herrliche Ausblicke auf das umliegende Alpenpanorama, das in diesen Wochen aus seinem Winterschlaf erwacht, inklusive.

Direkt an der Autobahnabfahrt Bludenz/Bürs bietet das Shopping Center Zimbapark zudem Einkaufsvielfalt unter einem Dach. Trotz breit gefächertem Branchenmix legt das grösste Shopping Center der Region besonderen Schwerpunkt auf Mode.

Frühlingshaftes Einkaufen und Geniessen Auf der Suche nach Spezialitäten, Köstlichkeiten oder einem frischen Frühlingslook? In Bludenz wird man garantiert fündig. Das ganze Jahr über herrscht in der Bludenzer In-

Insgesamt stehen den Besuchern 50 Shops, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe zur Auswahl. Bekannte Marken wie H&M, Vero Moda, Hunkemöller oder Rituals Cosmetics gehören ebenso zum Zimbapark wie zahlreiche regionale Geschäfte.

Seit kurzem haben auch die Gastronomiebetriebe im Shopping Center wieder geöffnet. Egal, ob italienische Spezialitäten, gutbürgerliche Küche, oder einfach nur eine kleine Kaffeepause und etwas Süsses – Shopping und Genuss sind im Zimbapark miteinander verbunden. Darüber hinaus sind es kleine Bequemlichkeiten, die den Zimbapark ausmachen – wie die Postfiliale, die auch samstags geöffnet hat, freies WLAN, gratis Parkplätze und kostenlose Aufladestationen für Elektroautos, Smartphones oder Tablets, sowie die sehr gute Verkehrsanbindung.

Frühlingserwachen im Freizeitbad Val Blu Die Vorfreude auf wärmere

JEDEN MITTWOCH UND SAMSTAG

17. JUNI, 22. JULI, 19. AUGUST, 09. SEPTEMBER

Markttage in der Altstadt,

Beats & Beer Live-Musik und kulinarische Köstlichkeiten, Bludenz

15. APRIL «Ladies first», Frühjahrsmode Shoppen & Sparen

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Neben dem Einkaufs-Erlebnis, Komfort und den attraktiven Öffnungszeiten, sind Sicherheit und Hygiene wichtige Eckpfeiler. Für die vorbildlichen Massnahmen rund um das Hygienemanagement, wurde der Zimbapark als erstes Shopping Center in Vorarlberg vom TÜV Austria zertifiziert.

EVENT-KALENDER Bludenz

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10. BIS 14. AUGUST Alpinale Kurzfilmfestival,

Zimbapark, 9.00 – 19.00 Uhr

Bludenz

8. MAI. 2021

26. BIS 28. AUGUST

Freibaderöffnung im Freizeitbad Val Blu, Bludenz

Jazz & Groove Festival, Bludenz Änderungen vorbehalten

Entdecken Sie Modevielfalt unter einem Dach im grössten Shopping Center der Region. Walter Simma, Center-Manager ZIMBAPARK

Temperaturen und Badespass hält auch im Freizeitbad Valblu ein, wenn das grosszügige Bad samt neu gestaltetem Saunarefugium wieder zum Baden und Entspannen einlädt. Im Sauna Café trinkt und speist man mit Ausblick auf die faszinierende Bergwelt und den großzügigen Saunagarten. Zwanzig Werke der Nenzinger Künstlerin Maria Gabriel bringen eine kunstvolle Note in den Wohlfühlbereich. Jeden Donnerstag heißt es Ladies first, wenn ein Großteil der Saunalandschaft exklusiv den Damen vorbehalten ist. Es herrscht dann eine ganz besondere Atmosphäre, wenn sich die Aromadüfte mit den Saunasteinen verbinden und Körper und Seele bei angenehmer Musik langsam zur Ruhe kommen. Pure Entspannung wird im Val Blu mit Leidenschaft und viel Liebe zum Detail zelebriert. Liegt man abends im 35 Grad warmen Pool, um die Sterne zu beobachten, oder tankt Kraft und Wärme in der Zirbensauna, dann fühlt sich das gerade im Frühling richtig gut an. Das Val Blu bietet ein Erlebnis für alle Sinne, Raum für Erholung und Entspannung.


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Kritische Gedanken zur Corona-Pandemie Man kann das Wort schon nicht mehr hören. Über ein Jahr beschäftigt die «China-Pest», wie es Donald Trump bezeichnete, nun schon die Welt. Ob das Coronavirus wirklich aus China kam, konnte die WHO trotz Beauftragung einer Delegation hochintelligenter Fachleute – allerdings erst ein Jahr nach dem Ausbruch in Wuhan – nicht beantworten. Ebenso wenig können wir heute sagen, wie viele Mutationen es noch geben wird und ob diese mit den heute vorhandenen Impfstoffen bekämpft werden können. Wir wissen nicht einmal, wie lange die Impfung uns gegen die heute bekannten Mutationen schützt: drei Monate, sechs Monate, neun Monate oder länger? Text: lic.oec. Karlheinz Ospelt

heimische Wirtschaft wächst und Arbeitsplätze schafft für billige Produkte: Geiz ist geil! Viren brauchen Wirte. Wenn es immer mehr Menschen und immer weniger Vielfalt in der Tierund Pflanzenwelt gibt, dann werden Viren sich an diejenigen Wirte halten, die überhandnehmen: die Menschen.

Die Zahlen müssen kritisch hinterfragt werden. Karlheinz Ospelt,

Ein neues Virus SARS-CoV-2 ist ein neues Virus. Ist es das wirklich? Und, wie gefährlich ist dieses Virus?

Unternehmensberater

Corona ist komplex. Das Umfeld noch mehr. Und so scheiden sich die Geister über die richtigen Massnahmen. Politiker zu sein und Verantwortung zu übernehmen ist nicht einfach. Einfacher ist es, einen Artikel zu schreiben und zu kritisieren. Was aber sollen wir konkret tun? Fangen wir damit an, was wir nicht tun sollten: Zensurieren! Wir müssen also in den Medien nicht nur Platz für die Mainstream-Meinung haben, sondern auch für die Kritiker! Jeder Gedanke muss zugelassen und neue Ideen müssen zumindest geprüft werden. Viele Me-

dien lassen andere Meinungen nicht zu, nicht einmal dann, wenn sie von Experten kommen. 2023 werden acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben – 1974 waren es noch vier Milliarden. Es gibt nur zwei Staaten mit mehr als einer Milliarde Menschen: China und Indien. Ungefähr 36 Prozent der Weltbevölkerung leben in diesen beiden Ländern. Momentan steigt die Weltbevölkerung um 90 Millionen pro Jahr. Die Menschheit beansprucht immer mehr Lebensraum zu Lasten der Tier- und Pflanzenwelt. Meere werden leergefischt, Wälder ab-

geholzt, Monokulturen angelegt und die Verstädterung vorangetrieben. Die Böden und Gewässer werden mit Chemie durchsetzt, deren Langzeitfolgen wie beim Atommüll nicht absehbar sind. Globalisierung bringt Reichtum: für einige mehr, für andere weniger, insgesamt aber macht sie die Produkte billiger. Globalisierung transportiert Güter rund um die Welt – aber auch Viren, Krankheiten sowie fremde Tiere und Pflanzen, die einheimische Populationen bedrohen oder gar verdrängen. Alles muss verpackt sein und der Abfall entsorgt! Vieles wird vom jeweiligen Staat subventioniert, damit die ein-

Zahlen müssen kritisch hinterfragt werden. Ich weise darauf hin, dass die nachfolgenden Erhebungen aus verschiedenen von mir verglichenen Internet-Quellen nicht als gesichert angesehen werden können. Sie sollen einen groben Überblick geben. Die erschreckendste Zahl ist die der Todesfälle. Aber sie ist am relevantesten. Viele afrikanische Staaten melden weniger als zwei Tote auf 100’000 Einwohner, das sind 0,002 Prozent. Warum? Weil die Bevölkerung dort ganz anders aufgestellt ist? Rund die Hälfte der Einwohner ist unter 20 Jahre alt! Rund ein Drittel der Länder verzeichnen weniger als zehn Corona-Tote pro 100’000 Einwohner!


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Angeführt wird die Liste von europäischen Staaten mit über 130 Toten auf 100’000 Einwohner. Liechtenstein liegt mit rund 140 Verstorbenen weit oben im weltweiten Ranking (unter den höchsten fünf Prozent). Allerdings werden unsere Statistiken wohl einiges genauer sein? Mehr Todesfälle pro 100’000 Einwohner –zwischen rund 170 bis über 230 – gibt es in San Marino, Tschechien, Belgien, Slowenien, dem Vereinigten Königreich, Italien und Bosnien/Herzegowina. Etwa gleichauf mit Liechtenstein reihen sich Frankreich, Spanien, Andorra, Ungarn, Montenegro und Peru ein. Die USA liegen bei rund 160. Das wegen seiner lange praktizierten Offenhaltung, auch der Gastronomie, stark kritisierte Schweden weist mit rund 130 anteilsmässig weniger Tote aus als Liechtenstein. Die Schweiz verzeichnet rund 115 Tote pro 100’000 Einwohner (0.1 Prozent der Bevölkerung), Deutschland und Irland schneiden mit rund 90 besser ab, noch besser Norwegen und Finnland mit weniger als 15 Verstorbenen auf 100’000 Einwohner. Bei all diesen Zahlen muss vermerkt werden, dass diese Menschen «an oder mit» Corona verstorben sind. Das bedeutet, dass nicht alle diese Menschen auch wirklich nur wegen Corona verstorben sind. Kritiker bemerken daher, dass diese Zahlen wohl viel zu hoch dargestellt sind, weil teils andere Todesursachen als Corona massgeblich waren. Dazu sind «Übersterblichkeitsraten» ein Indiz: Todesfälle, die nur wenig über den Vorjahreszahlen liegen. Politiker und Medien lassen uns wissen, dass der Engpass bei den Intensivbetten liegt, nicht primär bei den Betten selbst, sondern bei den Pflegerninnen, Pflegern und Ärztinnen und Ärzten. Während beim Arztberuf viele Fachleute seit Jahren aus Nachbarländern zu uns kommen, weil wir ein besser bezahltes Gesundheitswesen haben, herrscht beim Pflegepersonal Mangel. Dieser ist leicht

zu begründen mit den verhältnismässig geringen Löhnen. Anpassungsbedarf wäre wohl angebracht, wenn wir für die Zukunft gewappnet sein wollen – nicht nur für Corona, Mutationen und noch kommende neue Viren, sondern auch im Hinblick auf die «Alterspyramide». Dass die Corona-Massnahmen neben dem vorbildlichen Schutz von Menschenleben aber zahlreiche negative Aspekte hervorrufen, wird täglich sichtbarer: Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft sind nicht zu übersehen. Mehr und mehr wird bekannt, dass Schulkinder, Studierende, Jugendliche aber auch alte Menschen drastisch unter den Massnamen leiden. Depressionen greifen um sich, auch Selbstmordraten und die Armut steigen. Die Behandlung von Patienten mit anderen Krankheiten wurde in den Spitälern zurückgestellt, um Kapazitäten für Corona-Patienten freizuhalten.

Hohe Verschuldung Die Staaten weltweit haben sich in einem unglaublichen Ausmass verschuldet. Geld wird verteilt, als ob es kein Morgen gäbe. Kommende Generationen werden noch darunter leiden. Wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht? Ich erinnere: Viren brauchen Wirte. Wir brauchen auch Wirte und die Gastronomie, damit unser Sozialleben funktioniert. Wir dürfen sie nicht zerstören. Haben wir unsere Munition zu früh verschossen, wenn ein neues, tödlicheres Virus mit hoher Ansteckungsrate kommt? Wurden die Mittel richtig eingesetzt oder wäre es vernünftiger gewesen, mit den enormen Beträgen bleibende Investitionen in die Gesundheit und Forschung zu tätigen? Wären die Mittel besser eingesetzt, wenn kleine Spitäler zu Pandemiehäusern umfunktioniert würden, um die grossen Spitäler für Krebskranke, Herzoperationen und andere komplexe Behandlungen zu reservieren? Könnten andere kleine

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Spitäler für Blinddarmoperationen, Beinbrüche, das Verarzten von Wunden und allgemeinen Erkrankungen ortsnah erhalten werden, wenn nur ein Teil der gigantischen Mittel für die Corona-Bekämpfung dort eingesetzt worden wäre(n) – oder ab heute würde? Oder sollen kleine Spitäler abgerissen werden, weil sie nicht «rentabel» sind? Wieviel ist ein Menschleben wert, das durch Corona bedroht ist, wieviel ein Menschenleben, das durch Hunger, Krebs, Armut, Arbeitslosigkeit in Gefahr ist? Wieviel darf der Erhalt der Umwelt als Grundlage für uns alle kosten? Sind die riesigen Subventionsbeträge – die Steuergelder – richtig eingesetzt?

Unsere Verfassung gibt in Art. 14 im III. Hauptstück vor: «Die oberste Aufgabe des Staates ist die Förderung der gesamten Volkswohlfahrt.» Das heisst, es ist Aufgabe der Politik zu entscheiden, wie viele Mittel wofür zur Verfügung stehen sollen. Solange die Mittel nicht unendlich sind, werden wir uns entscheiden müssen, wo diese optimal eingesetzt werden. Freiheit ist die Grundlage für unsere Gesellschaft. Freiheit bedeutet aber auch Eigenverantwortung! Der Staat darf nicht länger als nötig die Freiheit beschränken. Dazu kommt Art. 40 LV: «Jedermann hat das Recht … seine Meinung frei zu äussern und seine Gedanken mitzuteilen.»

Zusätzliches Pflegepersonal Unsere Bevölkerung wird weiter altern. Wir brauchen zusätzliches Pflegepersonal – mit oder ohne Corona. Jedes Land wird in Krisenzeiten zuerst für die eigene Bevölkerung sorgen. Ich denke an das Verbot von Ausfuhren für Masken, als diese Mangelware waren – oder an die limitierten Impfmittel (Stichwort EU gegen Grossbritannien).

Letztlich gibt es zu den zahlreichen Fragen im Zusammenhang mit Corona viele Meinungen – und das ist gut so!

Die aktuellen Schlagworte heissen «impfen» und «testen», egal was es kostet. Die Staaten verschulden sich in immer grösserem Ausmass. Covid-19 verzeichnet in Europa eine Sterberate von rund zwei Prozent, die normale Grippe von rund 0,2 Prozent. Ebola hatte 1976 eine Sterberate von rund 40 Prozent, die Vogelgrippe H5N1 1997 etwa 50 Prozent, SARS im Jahr 2002 rund 10 Prozent, die Schweinegrippe 2009 0,02 Prozent, MERS im Jahr 2012 35 Prozent, die Vogelgrippe H7N9 im Jahr 2013 40 Prozent (de.statista.com). An den Folgen der Spanischen Grippe starben in Deutschland geschätzt mehr als 400’000 Menschen, an denen der Asiatischen Grippe 1957 / 58 rund 29’000 (Wikipedia). «Mit oder an» Covid-19 sind es in Deutschland seit Ende 2019 rund 75’000 bei einer wesentlich höheren Bevölkerungszahl.

Karlheinz Ospelt, lic.oec.HSG • Inhaber Fiducia Revisions Anstalt seit 1992 • Selbständiger Unternehmensberater • Alt-Bürgermeister 1995 – 2007 • Alt-Landtagsabgeordneter 1993 – 2001


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Der FCV auf dem Weg Richtung Klassenerhalt Der FC Vaduz kommt dem grossen Saisonziel, dem Verbleib in der Super League, Schritt für Schritt näher. Zuletzt verblüff te der Aufsteiger mit zwei überraschenden 2:1-Auswärtssiegen gegen Basel und Servette. Die «Rote Laterne» haben die Liechtensteiner an Sion abgetreten. Die Walliser sind an diesem Sonntag zu Gast im Rheinparkstadion. Text: Christoph Kindle Der Rückstand auf den Tabellen-Achten FC Luzern und somit auf den Platz, welcher für den direkten Ligaerhalt reicht, beträgt nur noch drei Zähler. Auch St. Gallen und Zürich sind mit vier bzw. fünf Punkten Vorsprung durchaus noch in der Reichweite des FC Vaduz.

Erster Sieg in der Geschichte gegen Basel 18 Mal sind sich Basel und Vaduz bis zum vergangenen Sonntag in der Super League schon gegenübergestanden, noch nie konnten die Liechtensteiner das Feld als Sieger verlassen. Doch dieses Mal klappte es und das nicht einmal unverdient. Matchwinner für den Aussenseiter war Abwehrchef Yannick Schmid. Er traf in der 93. Minute nach einer Gajic-Ecke per Kopf zum 1:2. Zuvor hatten zweimal Cicek und Di Giusto beste Möglichkeiten vergeben, Vaduz stand in der Schlussphase dem Sieg definitiv näher, deshalb sind die drei Punkte nicht gestohlen. In der ersten Hälfte hatte bereits Ver-

Freude beim FC Vaduz über den 2:1-Sieg in Basel, von links: Yannick Schmid, Joël Schmied und Gabriel Lüchinger.

teidiger Joel Schmied per Kopf getroffen, der zwischenzeitliche Basler Ausgleich fiel durch ein unglückliches Eigentor von Simani.

Überraschungscoup schon in Genf Im letzten Spiel vor der zweiwöchigen Länderspiel-Pause gelang dem FC Vaduz in Genf ein echter Überraschungscoup. Servette

hatte zuvor gleich vier Sieg in Folge gefeiert und stand auf dem zweiten Tabellenrang. Ein weiterer Erfolg gegen das Schlusslicht Vaduz schien nur eine Formsache zu sein. Doch die Genfer hatte die

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Rechnung ohne die top motivierten Liechtensteiner gemacht. Vaduz stand defensiv kompakt und liess das spielerisch starke Servette nicht zur Entfaltung kommen. Im Übrigen setzte das Schlusslicht immer wieder Nadelstiche und ging in der 28. Minute in Führung. Pius Dorn profitierte von einem Torhüterfehler und schob eiskalt ein. Auch in der zweiten Halbzeit liessen die Vaduzer nur wenig zu und erhöhten in der 50. Minute durch den agilen Matteo Di Giusto auf 0:2. Erst nach dem Anschlusstor durch Kyei eine Viertelstunde vor Schluss drehte der Favorit auf, doch nicht zuletzt dank eines überragenden Keepers Beni Büchel brachte der FCV den Überraschungssieg über die Zeit.

Punkt beim Meister und Leader in Bern Schon zwei Wochen vor dem Auftritt in Genf verblüfften die Vaduzer mit einem 1:1-Unentschieden beim Titelverteidiger und überlegenen Tabellenführer YB.

Nach den bisher starken Vorstellungen im Jahr 2021 hätte man eigentlich davon ausgehen können, dass der Aufsteiger von keinem Gegner mehr auf die leichte Schulter genommen wird. Doch YB schickte gegen im Vorfeld des Europa League-Spiels gegen Ajax Amsterdam nur eine B-Elf auf den Kunstrasen des Wankdorf-Stadions. Dies sollte sich für die Berner gegen ein aufsässiges Vaduzer Team rächen. Der 19-jährige Dejan Djokic verwertete in der 55. Minute einen Abpraller mit seinem ersten Super League-Treffer zum 0:1. Mit der drohenden Blamage vor Augen wechselte Trainer Seoane in der Schlussphase doch einige seiner Stars ein und prompt gelang Siebatcheu in der 81. Minute noch der Ausgleich. In der Nachspielzeit rettete Goali Beni Büchel dem FCV mit einer Megaparade den (verdienten) Punkt.

Rückschlag gegen Lugano Zwischen den Spielen in Bern und in Genf gab es für die Vadu-

zer einen Rückschlag. Im Heimspiel gegen den FC Lugano begann sich das Unheil schon nach zweieinhalb Minuten abzuzeichnen. Der Uruguayer Ardaiz markierte gegen die noch schläfrige FCV-Abwehr das frühe 0:1. Der gleiche Spieler erhöhte in der 24. Minute auf 0:2. Es waren übrigens die ersten Saisontore von Ardaiz und dies ausgerechnet in Vaduz. Die Mannschft von Trainer Mario Frick fand in der Folge ge-

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gen die clever aufspielenden Tessiner keine Mittel und als Maric in der 69. Minute nach einer Ecke zum 0:3 einköpfte, war die Sache gelaufen.

Sechs-Punkte-Spiel gegen Sion An diesem Sonntag kommt es nun im Rheinparkstadion zum direkten Duell zwischen dem FC Vaduz und Sion. Sollte die Frick-Elf den nächsten Dreier landen, könnte man sich vom Schlusslicht schon vorentscheidend absetzen.

Schmied Joël, FCV siegt 1:2 in Basel, am Ostermontag, 5.4.2021. Tor zum 0:1 durch Schmied.

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Der USV setzt weiterhin auf Kontinuität Beim USV Eschen/Mauren ist es anlässlich der virtuell abgehaltenen Generalversammlung vom 26. März zu einem Wechsel im Präsidium gekommen. Die Versammlung hat den 52-jährigen Markus Kaiser aus Mauren zum neuen Präsidenten gewählt, der die Nachfolge des bisherigen verdienstvollen Präsidenten Horst Zech antrat. Zech tritt nach 13 Jahren ins zweite Glied zurück und ist künftig für die 1. Liga zuständig. Interview: Oliver Hartmann

Zuerst einmal herzliche Gratulation zur Wahl ins USV-Präsidium. Wie man sieht, lebt mit eurer Wahl an die Vereinsspitze der Gedanke von Kontinuität weiter. Wie ist der Verein mit der Corona-Pandemie bislang umgegangen? Markus Kaiser: Das Corona-Virus hat uns alle geschafft. Seit mehr als einem Jahr leidet die gesamte Bevölkerung unter dieser Ansteckungskrankheit. Auch uns als USV mit unseren vielen Mannschaften hat es erwischt.

Zwar konnten wir noch im vergangenen Jahr bis in den Oktober trainieren und Punktespiele austragen, aber seit dieser Zeit stand alles bis vor wenigen Wochen still. So freut es mich besonders, dass wir das Training unter Einhaltung der begleitenden Schutzmassnahmen im gesamten Juniorenbereich und in den USV-Fussballschulen wieder voll aufnehmen durften. Ich hoffe, dass die vom OFV vorgegebenen Daten, die Aktiv-Meisterschaft bis zum 4. Juli 2021 fertiggespielt zu

haben, auch eingehalten werden können. Grundsätzlich sind wir mit der Corona-Krise im USV gut fertiggeworden. Horst Zech: Da kann ich Markus nur Recht geben. Es ist für alle, die den Fussballsport lieben, in den vergangenen Monaten nicht leicht gewesen. Ich möchte aber doch noch ein paar Worte über unsere Erste Mannschaft verlieren. Sie trainiert seit 1. Februar 2021 – nach einer mehrmonatigen Pause – auf dem Allwetter-

Der USV-Vorstand wird angeführt von Präsident Markus Kaiser und Vizepräsident Horst Zech (links).

platz im Sportpark. Acht Wochen war ein Teil des Teams bei der Nationalmannschaft. Das Kader umfasst 22 Spieler, die unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzkonzepte trainieren. Leider wissen wir immer noch nicht, wann es mit der Meisterschaft weitergeht und in welcher Form sie beendet wird. Ich könnte mir vorstellen, dass wir die noch verbleibenden fünf Spiele absolvieren und damit die Vorrunde abschliessen, um eine Meisterschaftswertung zu bekommen. Somit könnte auch der notwendige Auf-/Abstieg durchgezogen werden. Welche Ziele hat sich der Verein für die Mannschaften gesteckt? Kurzfristig und mittelfristig? Markus Kaiser: Mit der Erstligamannschaft, die für die Rückrunde verstärkt wurde, geht es darum, einen Mittelfeldplatz zu sichern. Mittelfristig will der USV die 1. Liga im oberen Tabellenfeld etablieren und das Zwei zu einem 3. Liga Spitzenteam formen. Auch ist es unser Ziel im Seniorenbereich ein Team für die Teilnahme an der Meisterschaft anzumelden. Für die 2. Mannschaft in der 3. Liga steht nach wie vor die Zielsetzung, die heisst: Ligaerhalt. Die 3. Mannschaft, in der 4. Liga, die mich immer wieder überrascht, sie ist derzeit Tabellenführer, hat einen Spitzenplatz anvisiert. Mittelfristig will sich der USV in der 1. Liga im oberen Tabellenfeld etablieren und das Zwei zu einem 3. Liga-Spitzenteam formen. Ein Grossteil unserer Mädchen und Frauen ist weiterhin beim Stütz-


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punkt Nord in Ruggell engagiert, wo sie bei der FF 12, FF 19 und dem Frauenteam an der Meisterschaft teilnehmen. Erfreulich ist dabei auch, dass aktuell sieben Spielerinnen mit USV-Spielerpass bzw. USV-Vergangenheit dem Kader der WU 17 und dem A-Nationalteam der Frauen (5) angehören. Die USV-Talentschmiede funktioniert also auch bei den Mädchen gut. Die Förderung der einzelnen Spielerinnen und Spieler in sportlicher wie auch in persönlicher

und Kommunikation und eine qualitative Förderung der Juniorenbewegung auf allen Stufen in den Bereichen Sach-, Sozial und Selbstkompetenz. So werden wir die Vereinsstrategie im neuen Jahr weiter vertiefen, die Vereinsarbeit, die Rolle und Aktivität für jeden Verantwortlichen optimieren, ein Ju4Fu-Konzept entwickeln und umsetzen, das Clublokal «Treffpunk» ausbauen, das Konzept der USV-Digitalisierung vorantreiben und das Finanzcontrolling mit entsprechenden Kerngrössen festlegen.

Das Leitbild, das sich der USV vor über zehn Jahren gegeben hat, hat nichts an seiner Gültigkeit und Strahlkraft eingebüsst.

Horst Zech: Zu erwähnen ist auch die gezielte Förderung des Vereinslebens nach dem Motto «Miteinander». Das ist das Motiv guter Zusammenarbeit, was beim USV seit jeher der Fall war. Es geht auch im weitesten Sinn um das Image des Vereins. Deshalb haben wir die aktive Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut.

Markus Kaiser, Präsident USV Eschen Mauren

Hinsicht steht aber über allem. Deshalb ist der Junioren-Trainerstab nochmals ergänzt und verstärkt worden. Für die 16 Teams stehen 29 Trainer zur Verfügung. Eine gut zusammengesetzte JUKO ermöglicht den Trainern, ihre Arbeit auf dem höchstmöglichen Niveau auszuüben. Bei den Junioreninnen und Junioren gilt es in erster Linie, die Freude am Fussballsport mit allen Kräften zu fördern. Sie sollen Spass haben, wobei der Leistungsdruck nicht so sehr im Vordergrund stehen muss. Der USV hat einige Schwerpunkte erarbeitet. Könnt ihr diese kurz skizzieren? Markus Kaiser: Das Leitbild, das sich der USV vor über zehn Jahren gegeben hat, hat nichts an Gültigkeit und Strahlkraft eingebüsst. Im Rahmen dieses Leitbilds legen wir im Vorstand gemeinsam die Schwerpunkte fest. Dazu gehören als tragende Säulen das Aktivwesen, gesunde Finanzen, die Förderung der Zusammenarbeit

Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt ansprechen, der zu reden gibt. Es handelt sich um den hohen Überschuss der Jahresrechnung 2020. Wie kam der Betrag von 350‘000 Franken zustande? Horst Zech: Es ist uns trotz Corona-Pandemie gelungen, für das Vereinsjahr 2020 eine positive Jahresrechnung zu präsentieren. Die Ausgaben gingen aufgrund des monatelangen Stillstands unserer üblichen Aktivitäten zurück. Der überdurchschnittliche Jahresgewinn von 350‘000 Schweizerfranken ist auf die Zahlung der UEFA-Gelder zurückzuführen, die alle vier Jahre an die Vereine ausbezahlt werden. Allerdings nur an jene Vereine, welche Spieler an die liechtensteinische Nationalmannschaft für die Länderspiele abstellen. Dieses Geld wird auf die nächsten vier Jahre aufgeteilt. Ein grosser Teil dieser Gelder fliesst aber auch in das USV-Juniorenwesen. Wie an der GV mitgeteilt, konnte durch diese Gelder zwei neue Busse für unsere Junioren angeschafft werden. Ohne diesen Sonder-Zuschuss der Europäischen Fussball-Union hätten wir das Vereinsjahr 2020 mit einer ausgeglichenen Rechnung abgeschlossen.

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Seit Oktober 2020 hat Erstligist USV wegen der Corona-Pandemie keine Punktspiele mehr austragen dürfen. Nun hoff t man im Lager des USV, dass es bald soweit sein wird. Foto: Jürgen Posch

Markus Kaiser: Ich möchte zu den Finanzen noch ergänzen, dass das Budget für 2021 unter Berücksichtigung des buchhalterischen Vorsichtsprinzips, welches im Vorstand erarbeitet worden ist, einen Jahresverlust von rund 30‘000 Schweizerfranken ausweist. Wir müssen also auch in den nächsten Jahren, trotz UEFA-Zuschuss, der unter anderen

Umständen (Corona etc.) nicht automatisch und eventuell auch nicht im gleichen Masse alle vier Jahre fliesst, haushälterisch und sparsam mit den Geldern umgehen. Die Haupteinnahmen resultieren aus der Unterstützung unserer treuen Partner, Sponsoren sowie aller USV-Mitglieder. Ihnen gilt der Dank des Vereins in erster Linie.

TABELLE

(Zwischenstand nach Unterbruch im Oktober 2020) Vereine

Spiele

Tore

Pt.

1. FC Wettswil-Bonstetten

10

22:8

25

2. FC Tuggen

9

25:12

22

3. FC Gossau

9

22:10

17

4. FC Linth 04

9

17:13

15

5. FC Tahlwil

10

13:14

15

6. FC Paradiso

8

10:6

12

7. FC Winterthur II

10

15:13

12

8. USV Eschen Mauren

8

16:16

11

9. FC Balzers

8

12:17

11

10. FC St. Gallen 1879 II

9

15:20

9

11. FC Kosova

8

12:14

8

12. SV Höngg

10

15:21

8

13. FC Dietikon

9

10:25

4

14. FC Red Star ZH

9

8:23

3


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58. Generalversammlung des USV Eschen/Mauren 2021 Am Freitag 26. März 2021 hat der USV die diesjährige Generalversammlung virtuell durchgeführt. 13 Jahre hat Horst Zech als Präsident erfolgreich den Verein geführt und darf auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Er übergibt die Stabsführung an seinen Nachfolger Markus Kaiser, welcher schon mehrere Jahre als Vize-Präsident tätig ist. Text: Thomas Ritter Er wurde mit grosser Zustimmung zum Nachfolger und somit neuen Präsidenten des USV gewählt. Besonders erfreulich ist, dass Horst Zech dem Vorstand in der Funktion des Vize-Präsidenten weiterhin erhalten bleibt. Auch die weiteren Vorstandsmitglieder haben sich zur Wiederwahl gestellt und wurden von den Clubmitgliedern mit grosser Zustimmung gewählt. Somit kann der Vorstand des USV auf eine sehr grosse Kontinuität zählen. Das vergangene Jahr war, aufgrund von Covid-19, aus sportlicher Sicht sehr herausfordernd. Trotz der verkürzten Herbstrunde haben die Aktiv-Mannschaften diese mit guten Ergebnissen beendet. Bei den Junioren sind alle Mannschaften gut besetzt und so können in allen Alterskategorien eine oder sogar mehrere Mann-

schaften in die Wettbewerbe starten, welche nach aktuellem Stand (Mo. 29.03.2021) im April beginnen. Das im USV eingeführte Jugendförderprogramm «Ju4Fu» hat Fahrt aufgenommen und es konnte bereits bei ersten Junioren der vorgezogene Schritt in die Aktiv Mannschaften vollzogen werden. Weitere Junioren konnten demzufolge den Schritt in die nächst höheren Kategorien vollziehen. Dieses Konzept wird laufend weitergeführt.

Mehrere Ehrungen Unter mehreren Ehrungen galt Herbert Marxer ein spezieller Applaus für seine unglaublichen 50 Jahre Treue und Einsatzbereitschaft beim USV. Er hat während dieser Zeit mit sehr grossem Einsatz verschiedene Ämter ausgeführt – herzlichen Dank Hem! Besonders erfreulich ist auch, dass die USV Familie um 45

Neumitglieder zugenommen hat, welche ebenfalls mit grosser Zustimmung aufgenommen wurden – herzlich Willkommen beim USV! Die Basis eines Vereines bilden die langjährigen Mitglieder, welche sich aktiv einbringen und stets bereit sind, Aufgaben zu übernehmen. Daher freut es den USV umso mehr, dass Günther Hasler und Roger Matt mit sehr grossem Zuspruch zu Ehrenmitgliedern des USV ernannt wurden. Der einstimmig gewählte neue Präsident, Markus Kaiser, warf bereits einen Blick in die Zukunft. Wie alle anderen wünsche er sich, dass die Corona-Pandemie bald zu Ende sein wird und man langsam wieder ins alltäglich gewohnte Leben zurückkehren könne. Das gelte auch für den USV und die vielen Aktiven, Junioren und Fussballschulen.

Herbert Marxer, bisheriger Leiter der Kommunikation Von links: Andrea Senti, Stv. Projekte & Veranstaltungen, Michael Frick, Leiter Juniorenabteilung, Elia Sozzi, Leiter Finanzen, Martin Marxer, Leiter Projekte & Veranstaltungen, Horst Zech, Vize-Präsident, Claudio Vozza, Leiter Aktiv, Roger Matt, Stv. Finanzen, Markus Kaiser, Präsident, Thomas Ritter, Leiter Kommunikation.

Herbert Marxer, bisheriger Leiter der Kommunikation und 50 Jahre Mitglied

Der USV-Vorstand wolle die Vereinsarbeit weiter vertiefen und die Aktivitäten optimieren, das Ju4Fu entwickeln und umsetzen, das Clublokal «Treffpunkt» ausbauen, das Digitalisierungskonzept vorantreiben sowie das Finanz-Controlling festlegen. Die Mission – so der Präsident – lautet: «Wir wollen in Liechtenstein und der Ostschweiz eine führende Rolle im Amateur-/Breitenfussball einnehmen und durch unsere bodenständige Art begeistern» und die Strategie: «Wir verfolgen eine nachhaltige Vereinsentwicklung mit durchlässigen Abläufen sowie einer offenen und ehrlichen Kommunikation, in Verbindung mit Kreativität und Moderne.» Der FC USV Eschen/Mauren bedankt sich bei allen Sponsoren, Gönnern, Mitgliedern, Fans sowie den Gemeinden Eschen und Mauren für die tolle Unterstützung, besonders während der passiven Zeit, in welcher es für den Verein schwierig war, auch etwas zurückgeben zu können. Daher freut sich der USV bereits jetzt, bald wieder alle gesund im Sportpark Eschen/Mauren begrüssen zu dürfen und bei Sport sowie Geselligkeit gemeinsam Zeit verbringen zu können.


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ZURÜCKGEBLÄTTERT

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Die Triesner-Mannschaft aus der Saison 1979/1980, die gegen Rapperswil knapp scheiterte: Hinten von links Urs Hanselmann (Coach), Helmuth Höfler, Christoph Kindle, Gervasio Soneira, Roman Negele, Josef Banzer, Spielertrainer Peter Lutz, Gerd Hermann. Vorne von links: Rony Kindle, Jean Claude Zurflüh, Georges Kindle, Rony Bargetze, Remi Kindle, Norman Bargetze.

Zurückgeblättert Triesen war einst eine Fussball-Hochburg. Zurückgeblättert in die 1970/80er-Jahre und was die Sportzeit damals in der Dezember-Ausgabe 2010 schrieb.

«Grossartige Fussballer: die Triesner aus den 70er- und 80er-Jahren, aber der Aufstieg in die 2. Liga wollte nicht klappen. Viele wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, dass der FC Triesen in den 1960er- bis Mitte der 1970er-Jahre ein feine 2. Liga-Adresse in der Region war. Viele schnalzen heute noch mit der Zunge, wenn über die damalige Mannschaft um Flori Kindle, Theo und Hampi Hoch, Kurt Beusch, Peter Repolusk, El-

mar Negele, Goali Peppi Beck. usw. gesprochen wird. Ihr erfolgreichster Spieltrainer soll Rudi Delemann gewesen sein. Im Jahre 1974/75 folgte der bittere Abstieg in die 3. Liga. Seit dieser Zeit schaffte Triesen die Rückkehr in die zweite Liga nie mehr und dümpelt seit Jahren in der 4. Liga herum.

Neun Minuten fehlten … Die Mannschaft spielte viele Jahre danach in der 3. Liga und bestritt mehrere Male die Aufstiegsspiele in die 2. Liga. Die-

sem Ziel am nächsten kamen die Triesner Fussballer im Jahre 1980, als sie überlegen Gruppenmeister wurden und gegen Rapperswil-Jona, heute 1. Liga, um den Aufstieg antreten mussten, mit einem Hin- und Rückspiel. Das erste Spiel in Rapperswil endete 0:0 und eine Woche später folgte der Retourkampf auf der Blumenau. Triesen führte bis zur 81. Minute mit 1:0 und wäre, ja wäre, aufgestiegen, wenn sie nicht noch zwei Treffer in den restlichen Minuten kassiert hätten. Diese unglückliche 1:2-Nie-

derlage scheint bis in die heutige Zeit wie ein Damoklesschwert über dem FCT zu schweben. Es folgte wenig später der Abstieg in die 4. Liga. Seit dieser Zeit gelang es dem FC Triesen nie mehr aufzusteigen. Es kamen in der Folge zwar immer wieder Talente zum Vorschein, aber es reicht einfach nicht. In diesem Jahr steigt das Viertligateam an aussichtsreicher 4. Position in die Rückrunde. Vielleicht gelingt doch noch der grosse Wurf.»


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«Fussball hat die Kraft, Menschen zu motivieren» Vor zehn Jahren hat Andy Rose seine Aufgabe als Disability Inclusion Senior Officer bei der Chelsea FC Foundation aufgenommen. Er hat den Behindertensport und vor allem den gemeinsamen Sport von behinderten und nichtbehinderten Mannschaftskollegen im Verein mitaufgebaut. Damit vertritt er den FC Chelsea zusammen mit Gleichgesinnten auch in der «Football is more»-Stiftung mit Sitz in Schaan. Andy Rose berichtet begeistert von seinen Erfahrungen.

Die Chelsea FC Foundation ist Teil der «Football is more»-Familie. Was bedeutet dies für Sie? Andy Rose: Wie es der Name schon sagt: Familie. Mitglied der FIM-Familie zu sein, hat für jeden Vorteile. Für den Club, für FIM und am Schluss für die Menschen, denen wir helfen. Die FIM-Familie fördert Bildung, Gesundheit, Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft. Chelsea FC ist Teil dieser FIM-Projekte. Wir profitieren einerseits vom stetigen Erfahrungsaustausch und können andererseits unsere Erfahrungen und unser Wissen an andere weitergeben. Welche besonderes schönen Erfahrungen haben Sie mit den beeinträchtigten Fussballspielern gemacht? Es sind so viele schöne Erfahrungen, Erfahrungen fürs Leben. Die Spieler lernen nicht nur von mir, ich lerne auch vieles von ihnen. Manchmal benötigen einzelne mehr Zeit, um etwas Neues zu lernen. Aber wenn man jedem sein individuelles Tempo zugesteht, klappt am Ende alles genauso wie bei «normalen» Fussballteams. Man darf nie vergessen: Fussball hat die Kraft, Menschen zu motivieren, Menschen Freude zu bereiten. Egal ob man eine Behinderung hat oder nicht, in jedem brennt das Feuer, zu spielen und zu gewinnen. Fussball ist mehr, football is more!

Welche Hindernisse haben Sie in Ihrer Tätigkeit zu überwinden? Hindernisse gibt es eigentlich nicht, man muss die Situation und die Voraussetzungen beurteilen und sich entsprechend organisieren. Das Vertrauen untereinander ist die Voraussetzung, um mit Menschen zu arbeiten, egal welchen Hintergrund sie haben. Es brauch bei einigen etwas mehr Zeit und Geduld, aber zum Glück ist es uns im Team immer geglückt, jeden Spieler aufzunehmen und ihm Freude zu bereiten. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Inklusion gemacht und warum ist es so gewinnbringend, in gemischten Teams mit beeinträchtigen und nicht-beeinträchtigten Menschen zu Trainern und zu spielen. Wenn wir von Inklusion sprechen ist das eine ganz normale Situation, in der Menschen mit Menschen spielen. Inklusionsfussball ist ein perfektes Instrument, um Menschen zusammenzubringen. Dies hat nicht ausschliesslich mit Menschen mit Behinderung zu tun. Wir spielen alle gemeinsam als ein Team, egal welcher Herkunft, Religionen, sozialen Schicht oder welchen Geschlechts. Wie profitieren behinderte und nicht-behinderte Spieler von der Inklusion? Beim Spielen werden Unterschiede vergessen, man ist ein Team und will gemeinsam gewinnen. Berüh-

Andy Rose, Disability Inclusion Senior Officer, Chelsea FC Foundation

rungsängste werden abgebaut, durch das werden Akzeptanz, Respekt und Vertrauen aufgebaut. Wie ist Ihr Team in die Organisation des FC Chelsea eingebunden? Die Disability Teams sind genauso Teil des Chelsea FC wie das Frauenteam oder die erste Mannschaft. Wir tragen die gleichen Trikots, trainieren im gleichen Trainingscenter. Welche Rückmeldungen erhalten Sie von inner- und ausserhalb des Vereins? Unsere Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Clubs, wir werden wahrgenommen und sehr geschätzt. Unser Team vertritt den Club bei nationalen und auch internationalen Turnieren. Wir sind Chelsea FC.

Was wünschen Sie sich für den Behindertenfussball? In England sind wir diesbezüglich sicher etwas fortgeschrittener als im Rest Europas, aber noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Ich wünsche mir noch besser ausgebildete «Grassroots Coaches» mit Grundkenntnissen im Behindertenfussball und im Thema Inklusion. Am meisten wünsche ich mir aber, dass jeder Club seine soziale Verantwortung wahrnimmt und es zur Selbstverständlichkeit wird, dass Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gemeinsam im lokalen Verein Fussball spielen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, in seinem Club und mit seinen Freunden spielen zu können.


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Naturstadt Altstätten Während der Naturstadt erblüht unsere Altstadt in sattem Grün. Gartenbauer, Gärtnereien und Blumenfachgeschäfte werden bis zum 24. Mai ihre einzigartigen Gartenkreationen im urbanen und charmanten Umfeld präsentieren. Mit dem Eröffnungs-Rundgang am 27. März erwachte die Naturstadt zum Leben. Die Gärtner*innen führen die Besucher in ihre Naturoasen ein und lassen sie so an der Naturstadt direkt teilhaben. Die Besucher erwartet ein bunter Strauss an besonderen Angeboten in und um die Naturstadt. Weiteres Rahmenprogramm 24. April 2021 Start Bauernmarkt Bunte Marktstände inmitten der blühenden Naturoasen im Altstätter Städtli. Ein Tag, an dem der Frühling mit allen Sinnen erlebt werden kann. Einzigartige Produkte aus lokaler Landwirtschaft ergänzen die erfrischenden Frühlingsgrüsse.

29. April Moonlight Shopping Blühende Palettengärten in der Nacht und leuchtende Sterne über den Naturoasen. Mondlichtstimmung im Städtli mit Einkaufsmöglichkeiten bis zur späten Stunde. Ein besonderes Erlebnis dank dem grünen Stadtrundgang in besonderem Ambiente. 8. Mai Yogaevent Inmitten der Naturoasen Energie tanken, dem Alltag entfliehen und entspannt in den Tag starten. Eine einzigartige Yoga-Stunde, um die Frische des Frühlings auf sich wirken zu lassen. Bitte eigene Yogamatte mitnehmen.

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REGIERUNG DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN

Gründlich Hände waschen

Hände schütteln vermeiden

In die Armbeuge husten und niesen

Abstand halten

Masken im ÖV und in öffentlich zugänglichen Gebäuden

Symptome? Zuhause bleiben, Hotline anrufen +423 235 45 32

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WATERPROOFPRINT LIECHTENSTEIN – eine Erfolgsgeschichte Millionen von Menschen haben eine unzureichende Wasserversorgung. Sauberes Trinkwasser ist ein Gut, das jeder Mensch benötigt, um gesund zu leben. Es gibt Menschen, die jeden Tag mehrere Stunden brauchen, um Trinkwasser für die Familie zu holen. Kaum vorstellbar, dass dies in der heutigen Zeit in vielen Regionen der Welt noch so ist. Bei uns fliesst das Wasser das ganze Jahr und das in bester Qualität. Dafür, dass dies auch in anderen Regionen der Welt so ist, setzt sich DRINK & DONATE ein. Sauberes Trinkwasser bedeutet eine bessere Lebensqualität, Wohlstand und senkt die Sterblichkeitsrate.

Wasser ist Leben, und sauberes Trinkwasser bedeutet Gesundheit und eine bessere Lebensqualität.

Ein Gespräch mit Gaston Jehle, Geschäftsführer von DRINK & DONATE Welche Ziele hat DRINK & DONATE als gemeinnütziger Verein? DRINK & DONATE hat mit dem WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN das Ziel, für jeden Einwohner Liechtensteins einem Menschen einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, also die Lebensbedingungen von über 39’000 bedürftigen Menschen nachhaltig zu verbessern. Zudem möchten wir, dass Menschen vermehrt Leitungswasser statt auf Strassen transportiertes Markenwasser trinken und somit der CO2-Austoss reduziert wird. Auf diese Weise verfolgen wir ein soziales und ein ökologisches Ziel. Kannst Du uns den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN erklären? Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist am 28. Juli 2010 von der UNO als Menschenrecht anerkannt worden. Trotzdem haben Millionen von Menschen auch heute noch eine unzureichende Wasserversorgung. Sauberes Trinkwasser ist ein Gut, das jeder Mensch braucht, um

Gaston Jehle, Geschäftsführer WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN

gesund zu leben und eine bessere Lebensqualität zu haben. Darum haben die LIFE Klimastiftung und DRINK & DONATE den WATERFOOTRPINT LIECHTENSTEIN im Jahr 2017 ins Leben gerufen, um genau diesem Menschenrecht ein Gesicht und einen Namen zu geben. Wer macht mit? Die Landesverwaltung, alle Gemeinden, 58 Firmen und sechs Verbände machen mit ihren Mitarbeitern mit. Sie zahlen jährlich für ihre Mitarbeiter je einen WATEFOOTPRINT LIECHTENSTEIN. Auch über 600 Privatpersonen sind dabei. Zudem ist das Leitungswasser «üsers Wasser» in sechs Restaurants erhältlich. Auf unserer Webseite sind alle aufgeführt. Somit wird der WATERFOOTPRINT von vielen unterstützt. Er ist auch in zahlreichen Firmen und bei der öffentlichen Hand durch die Trinkflasche sicht- und erlebbar.

Wie kann ich mitmachen? Im Prinzip ist es sehr einfach. Man teilt uns mit, dass man gerne einen WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN für 60Franken lösen möchte oder kann auch über die Webseite die Spende tätigen. Mit diesem Betrag pro Jahr bekommt ein Mensch einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ob als Einzelperson, als Familie, als Verein oder als Unternehmen mit den Mitarbeitern: Jeder kann somit einen Beitrag dazu leisten, dass die Lebensqualität von Menschen verbessert wird. Was hat der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN bisher erreicht? Wir haben seit dem Beginn im Jahr 2017 für 41‘120 Menschen einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, dies entspricht Spenden von 2‘347‘314 Franken für den Bau von Trinkwasserprojekten. Somit haben wir mehr Menschen

den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, als Liechtenstein Einwohner hat. Eine tolle Leistung und ein starkes Zeichen aus Liechtenstein in Bezug auf Ökologie und soziales Engagement. Wie werden die Trinkwasserprojekte umgesetzt und mit wem? Wir arbeiten mit den schweizerischen Hilfsorganisationen Helvetas, Waterkiosk und SKAT Foundation sowie mit Viva con Agua zusammen. Sie senden uns Vorschläge für Trinkwasserprojekte, und wir entscheiden, welche umgesetzt werden. Bisher wurden in den folgenden Ländern Projekte umgesetzt: Nepal, Tansania, Madagaskar, Mali, Benin, Simbabwe, Äthiopien, Bangladesch, Sambia und Nicaragua. Gibt es weitere Ziele? Wir möchten in den kommenden vier Jahren nochmals über 39‘000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen. Helfen Sie mit, dass wir gemeinsam das nächste Ziel erreichen.

Wasser – kostbar und nicht selbstverständlich Was bei uns selbstverständlich aus dem Wasserhahn fliesst, ist vielerorts knapp und schwer zugänglich – zum Beispiel in Nepal oder in Benin. Drink & Donate schenkt jedes Jahr Tausenden Menschen etwas Selbstverständlichkeit: Zugang zu sauberem Wasser. In Nepal hat nur jede zweite Familie Zugang zu Trinkwasser


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Foto: Helvetas/Flurina Rothenberger

Foto: Helvetas Benin

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Mädchen und Frauen profitieren dank sauberem Wasser von besseren Hygienebedingungen.

in der Nähe ihres Hauses. In abgelegenen Dörfern müssen vier von fünf Familien ihr Wasser aus Flüssen, ungeschützten Quellen oder Tümpeln schöpfen. Es ist Wasser von zweifelhafter Qualität: Jährlich sterben in Nepal Tausende Kinder unter fünf Jahren an Magen-Darm-Erkrankungen wegen verschmutzten Wassers. Helvetas arbeitet seit 65 Jahren in Nepal, um zusammen mit den Frauen und Männern vor Ort die Armut zu lindern, damit sie sich ein selbstbestimmtes Leben in Würde erarbeiten können. Die Versorgung ländlicher Regionen mit Trinkwasser ist dabei eine zentrale Aufgabe. Seit über zehn Jahren unterstützt Drink & Do-

Zusammenarbeit Helvetas / Drink & Donate Jedes Jahr erstellt Helvetas für Drink & Donate eine Liste mit geplanten Brunnen und Wasserstellen in Dörfern und Schulen in Äthiopien, Benin, Madagaskar, Mali und Nepal. Im direkten Austausch mit Helvetas entscheidet Drink & Donate, welche Projekte unterstützt werden. Wie in der Entwicklungszusammenarbeit üblich, informiert Helvetas regelmässig, sorgfältig und umfassend über den Verlauf und über die Zahl der Menschen, die dank der Unterstützung nun Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Beide Seiten schätzen die offene und transparente Kommunikation und Partnerschaft.

nate diese Arbeit und hat bereits Tausenden Familien zu sauberem und sicherem Trinkwasser verholfen. In Nepal arbeitet Helvetas nur mit Dörfern zusammen, deren Bewohnerinnen und Bewohner selbst Latrinen gebaut haben. Das beweist, dass diese sich der Probleme rund um die Verschmutzung von Wasser bewusst sind. Dank des Wassers können heute die Menschen in Nepal auch ausserhalb der Regenzeit Gemüse anbauen, denn es steht meist auch genug für die Bewässerung zur Verfügung. Und weil Helvetas grossen Wert auf hygienischen Umgang mit dem Wasser legt, leiden viel weniger Kinder unter Durchfall – und können deshalb regelmässig die Schulbank drücken.

«Früher holte ich das Wasser aus dem Fluss» Insgesamt finanziert Drink & Donate in fünf Ländern Wasserprojekte von Helvetas – unter anderem auch im Norden von Benin, wo fast eine Million Menschen in weit verstreuten, schlecht erschlossenen Weilern lebt und Frauen dreckiges Wasser aus oft weit entfernten Flüssen holen müssen. Zusammen mit Helvetas unterstützt Drink & Donate die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner dabei, Brunnen mit Handpumpen einzurichten. Doch Brunnen bedeuten nicht automatisch sicheres Trinkwasser. Auf dem Weg nach Hause oder im Haus selbst kann es oft durch Mikroben verunreinigt

werden. Deshalb werden die Frauen und Männer von Helvetas oder ihren Partnerorganisationen auch darin geschult, das Wasser richtig zu transportieren und zu lagern. Dank der neuen Wasserversorgung finden Frauen mehr Zeit für ein kleines Business, um etwas Geld zu verdienen. Dieses wird meist für das Schulgeld der Kinder zur Seite gelegt. So tragen wir alle dazu bei, dass die Menschen einen Weg aus der Armut finden. Auch das Land Liechtenstein unterstützt DRINK & DONATE. Panagiotis Potolidis-Beck vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten erklärt, welche Auswirkungen dies hat. Weshalb beteiligt sich das Land Liechtenstein am WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN? Mit der Beteiligung am WATERFOOTPRINT möchte der Staat einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Das Projekt hat grosses Potenzial, da es mehrere Bereiche der Nachhaltigkeit gleichzeitig fördert. Konkret leis-

tet es einen Beitrag zum Schutz der Umwelt und unterstützt Menschen in ärmeren Ländern mit Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem lohnt es sich auch finanziell, Leitungswasser statt abgefülltes Mineralwasser zu trinken. Es ist nämlich deutlich günstiger. Wir sensibilisieren damit die Menschen, nachhaltiger zu konsumieren. Denn unser Konsumverhalten hat globale Auswirkungen. Die hohe Qualität unseres Leitungswassers ist ein Privileg. Wir sollten Sorge dazu tragen, diese lebenswichtige Ressource zu schützen. Wir sehen den WATERFOOTRPINT als wirksamen Beitrag Liechtensteins zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO. Können Sie uns mehr zu den Nachhaltigkeitszielen der UNO sagen? Die 17 Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten «Sustainable Development Goals»,kurz SDGs, sind das Herzstück der «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» der Vereinten Nationen. Es handelt sich dabei um die Entwicklungsagenda der UNO bis zum Jahr 2030. Mit der Agenda soll das Leben auf


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Die breite Partnerschaft zwischen Staat, Gemeinden und privaten Unternehmen ist international einmalig. Panagiotis Potolidis-Beck, Abteilungsleiter für Wirtschaft und Entwicklung, Amt für Auswärtige Angelegenheiten

unserem Planeten bis 2030 nachhaltig werden – ein sehr ambitioniertes Ziel. Die SDGs gelten für alle Staaten der Welt und decken alle Lebensbereiche ab: Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und das Staatswesen. Und was noch wichtiger ist: Die Ziele sind alle gleichwertig. Nachhaltigkeit ist erst dann erreicht, wenn alle Ziele überall auf der Welt umgesetzt sind. Welche Rolle spielt sauberes Trinkwasser für die 17 Nachhaltigkeitsziele? Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist von zentraler Bedeutung. Ohne Wasser fehlt jegliche Lebensgrundlage. Es ist kein Zufall, dass dem Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in der Agenda 2030 ein eigenes Ziel, das Ziel Nummer 6, gewidmet wurde. Wasser ist die Grundlage für die Herstellung von Nahrung und für jegliche wirtschaftliche Aktivitäten. Umgekehrt ist fehlender Zugang zu Wasser ein grosses Risiko: Je knapper das Wasser in bestimmten Regionen ist und je ungleicher es verteilt ist, desto grösser ist die Gefahr von Kon-

flikten um die Wasservorkommen. Letztlich ist also auch der globale Frieden von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig. Zu welchen Nachhaltigkeitszielen trägt der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN konkret bei? Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist ein Nachhaltigkeitsprojekt, das eine Vielzahl von SDGs unterstützt. Primär leistet er einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Trinkwasser und bietet Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu Trinkwasser. Zudem fördert er nachhaltigen Konsum und Produktion, entsprechend dem Ziel Nummer 12, da weniger Ressourcen für Abfüllung und Transport von Mineralwasser benötigt werden. Der Klimaschutz, Ziel 13, wird ebenfalls gefördert, da weniger Treibhausgasemissionen verursacht werden. Zugang zu Trinkwasser in ärmeren Ländern reduziert Armut,Ziel 1, Hunger, Ziel 2, und verbessert die Gesundheit der Menschen, Ziel 3. Langfristig reduzieren wir damit auch die Ungleichheit zwischen den Staaten, Ziel 10,

sowie das Risiko von Konflikten um das Trinkwasser, Ziel 16. Stösst das Projekt auch international auf Interesse? Durchaus. Wir haben das Projekt im Jahr 2019 erstmals an der UNO als eines unserer Leuchtturmprojekte vorgestellt. Wir nutzen das Projekt regelmässig, um den Beitrag Liechtensteins zu mehr globaler Nachhaltigkeit anschaulich aufzuzeigen. Ein Land mit 39‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern bietet mehr als 41‘000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser – das ist ein tatkräftiger Ausdruck von internationaler Solidarität und schafft ein positives Liechtenstein-Bild. Die breite Partnerschaft zwischen dem Staat, den Gemeinden und einer Vielzahl von privaten Unternehmen ist international ebenfalls einmalig. Die LIFE Klimastiftung Liechtenstein hat 2017 zusammen mit DRINK & DONATE den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN lanciert. Die LIFE Klimastiftung ist somit seit Stunde eins dabei. Simon Tribelhorn erklärt, warum dem so ist.

Welche Ziele verfolgt die LIFE Klimastiftung Liechtenstein? Die LIFE Klimastiftung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag dazu zu leisten, gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten und unsere Umwelt für unsere Nachkommen ganz nach dem Leitgedanken «for a better life» zu bewahren. Mit ihren Aktivitäten möchte die Stiftung aber nicht nur einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch zum Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele beitragen. Seit der Gründung im Jahr 2009 versteht sich die LIFE Klimastiftung Liechtenstein denn auch als Brückenbauer und als Inkubator. Letzteres nimmt sie insbesondere dadurch wahr, indem sie Leuchtturmprojekte, die Modellcharakter haben und einem echten Zukunftsbedürfnis entsprechen entweder selbst umsetzt oder unterstützt. Welche Rolle spielt die LIFE Klimastiftung beim WFP LIE? Die Idee von DRINK & DONATE damals im Jahr 2017, den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN zu lancieren, hat die LIFE Klimastiftung Liechtenstein von Beginn weg überzeugt. Das war auch ausschlaggebend dafür, dass sich der gesamte Stiftungsrat dazu entschlossen hat, die Initiative mit DRINK & DONATE sowie der Regierung zusammen am 22 März 2017, anlässlich des damaligen Weltwassertages, aus der Taufe zu heben und sie finanziell wie ideell mitzutragen. Wie kann die LIFE Klimastiftung dem WFP LIE helfen? Aufgrund der breiten Trägerschaft der LIFE Klimastiftung


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Liechtenstein konnte sie sicher einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN im Land, sei dies bei der Verwaltung, bei den Mitgliedsunternehmen der einzelnen Stiftungsträger oder der Bevölkerung verankert und bekannt gemacht werden konnte. Mit dem WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN nimmt Liechtenstein weltweit eine Vorreiterrolle ein, indem es das erste Land ist, das für jeden Einwohner einem bedürftigen Menschen den Zugang zu qualitativ gutem Wasser verschaffen konnte. Für die LIFE steht deshalb ausser Frage, dass der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN unbedingt weitergeführt werden muss und wir diesen auch weiterhin tatkräftig unterstützen werden. Warum ist der WFP LIE ein Leuchtturmprojekt für die Klimastiftung? Weltweit haben noch immer rund 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Täglich sterben über 4000 Menschen an den Folgen des Konsums von verseuchtem Wasser. Verschmutztes Trinkwasser ist weltweit Krankheitsursache Nummer eins. Auf der anderen Seite hat sich der

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Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist eine geniale Idee, eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu helfen. Simon Tribelhorn, Geschäftsführer LIFE Klimastiftung

weltweite Wasserverbrauch in den vergangenen 100 Jahren rund verzehnfacht. Was für uns also selbstverständlich ist – wir können den Wasserhahn aufdrehen und haben sofort sauberes Trinkwasser verfügbar –, ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht in anderen Ländern unserer Erde. Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN hat uns allen dies nicht nur vor Augen geführt, sondern setzt genau auch dort an, er bewegt uns zu einem Umdenken und hilft dabei denen,

die Hilfe benötigen. Oder anders ausgedrückt: Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN ist ein einzigartiger Beitrag zur Erreichung des Zieles Nummer 6 der Nachhaltigen Entwicklungsziele, nämlich sauberes Trinkwasser für alle. Die LIFE Klimastiftung hat eine eigene Trinkflasche mit einer Weltkugelgravur. Was möchte Sie damit sagen? Mit der Weltkugel wollen wir zum Ausdruck bringen, dass uns das Thema Wasser alle angeht. Anderen Menschen Zu-

gang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, liegt in unser aller Mitverantwortung. Wir befinden uns in der privilegierten Situation, dass wir uns das erstens leisten können und zweitens über sauberes Trinkwasser direkt aus dem Wasserhahn verfügen. Mit dem Verzicht auf abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt verzichten wir also nicht auf Wasserqualität, können aber durch die Kosteneinsparungen sogar noch anderen helfen. Und genau das versinnbildlicht der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN für uns.


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«Die Politik ist eigentlich zu mir gekommen» Als Kind durfte Nadine Gstöhl zu Hause nicht mitjassen, politisch besonders interessiert war sie auch nicht. Beides hat sich in der Zwischenzeit geändert. In der neuen Legislaturperiode mischt sie als stellvertretende Abgeordnete im Landtag mit und profitiert dabei unter anderem von dieser Kindheitserfahrung. Text: Heribert Beck

«Mein Vater hat mir damals beim Jassen erklärt, dass man beim Zuschauen am meisten lerne. Ich wollte aber nicht immer nur zuschauen, bis ich alt bin, sondern mitmachen», sagte Nadine Gstöhl bereits bei der Nomination des Landtagsteams der Freien Liste im vergangenen November. Diese Abfuhr habe sie geärgert, gleichzeitig aber auch angespornt, die Regeln schnell zu lernen, um zumindest anderswo mitjassen und später in anderen Lebensbereichen mitreden zu können. Nadine Gstöhl gibt dennoch offen zu, dass sie bei der Nomination noch nicht damit gerechnet hat, welchen Wahlerfolg sie am 7. Februar als Neuling auf dem politischen Parkett einfahren sollte.

In unserem kleinen Team müssen wir uns ohnehin alle überall einbringen. Nadine Gstöhl

Erfolgsgeheimnis: geselliger Vereinsmensch «Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Als Neuling lebt man aber sicher von dem, was man in den vorangegangenen zehn

Jahren gemacht hat und nicht von wenigen Monaten Wahlkampf oder einem Parteiprogramm», sagt Nadine Gstöhl. Zwar hat sie an alte Bekannte und Freunde rund 300 persönliche Briefe geschickt und für ihr persönliches Programm geworben. «Dass ich am Ende aber viele Stimmen von anderen Parteilisten erhalten habe, liegt wohl eher daran, dass ich ein bodenständiger Vereinsmensch bin, es liebe, unter Leute zu gehen und mich gerne engagiere, wenn mir eine Sache wichtig ist.» Engagiert hat sie sich bereits seit ihrem 15. Lebensjahr in der Harmoniemusik Balzers, wo sie bis heute Klarinette spielt, später dann im Fischereiverein und in der Gartenkooperative, die ihr Mann ins Leben gerufen hat und bei der sie im Hintergrund von Anfang an mitwirkte sowie schliesslich auch in der Politik. «Ich habe natürlich hin und wieder Landtagsdebatten verfolgt, stand aber keiner Partei nahe, und aktiv in die Politik gedrängt hat es mich ohnehin nicht. Die Politik ist eigentlich zu mir gekommen», sagt Nadine Gstöhl und lacht. Im Haus, das sie mit ihrer Familie bewohnt, hat ihr Mann vor einigen Jahren einen Coworkingspace eingerichtet. Neben anderen Nutzern ist 2018 auch die Freie Liste dort eingezogen und hatte dort bis vor kurzem ihren Geschäftssitz. «Das Programm der FL hat mir schon immer zugesagt, und Thomas Lageder, der damalige Geschäftsführer der Partei, hat

mir als Politiker imponiert. Da die Geschäftsstelle der Freien Liste einen Stock über meiner Wohnung eingemietet war, sind wir dann in engeren Kontakt gekommen, haben viele Gespräche geführt – und eins kam zum anderen. Schliesslich habe ich Thomas gesagt, dass ich bereit bin, zu kandidieren, wenn er nochmals antritt. Als die Anfrage kam, habe ich nach einer gewissen Bedenkzeit daher gerne zugesagt.»

Im Fischereiverein bestens aufgenommen Ihren Anfang genommen hat die Lauf bahn von Nadine Gstöhl in öffentlichen Positionen aber eigentlich bereits vor rund zehn Jahren, als sie zum Fischereiverein gestossen ist. «Mein Vater hat viele Jahre in der Schweiz geangelt. Im Gegensatz zum Jassen durfte ich ihn dabei schon als kleines Mädchen aktiv begleiten», sagt sie und lacht. Sie kannte sich aus, wusste wie man Fische fängt und ausnimmt. «Dann ist mein Vater in der Schweiz jedoch aus dem Verein ausgetreten, und ich habe zu ihm gesagt, dass es schade wäre, ganz aufzuhören.» So schlug Nadine Gstöhl ihrem Vater vor, gemeinsam die Prüfung in Liechtenstein abzulegen. Beide waren erfolgreich, und Rainer Kühnis, damals Mitglied des Liechtensteiner Fischereivereins wurde auf sie aufmerksam. «Rainer hat mir später einmal bei einem Bier im Gasthaus Löwen in Bendern erklärt, dass er

sich als Präsident des Fischereivereins engagieren möchte, dass es im Vorstand noch jemanden brauche, der Anlässe organisiert und dass ich so die erste Frau in diesem Gremium sein könnte. Letzteres war mir nicht so wichtig. Aber der Verein liegt mir am Herzen, und gesellige Anlässe liebe ich ohnehin, also habe ich zugesagt», sagt Nadine Gstöhl. Die erste Vorstandsitzung war dann sehr amüsant. «Zuerst meinten meine männlichen Kollegen, sie dürften jetzt wohl nicht mehr ihre gewohnten Witze in die Runde werfen, da nun eine Frau mithöre. Ein Vorstandsmitglied hat aber zum Beispiel auch extra für mich eine Heizung für die eher zugige Fischerhütte organisiert. Später sagte Rainer, dass man nun die Statuten ändern müsse, da damals alle Bezeichnungen männlich waren. Ich habe gesagt: ‹Wow Rainer, das ist mir noch gar nicht aufgefallen.› Und so gestaltete sich die Zusammenarbeit im Vorstand von Anfang an respektvoll und wertschätzend», sagt Nadine Gstöhl.

Verschiedene Familienmodelle gelebt Die weibliche Hand und das Auge fürs Detail taten dem Fischereiverein auf jeden Fall aber gut. «Wenn wir unsere Fischessen vorbereitet haben, musste ich die fast ausschliesslich männlichen Helfer schon anleiten, wie man Servietten faltet und den Tisch attraktiv deckt. Dumme Sprüche musste ich mir aber nie anhören. Mei-


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Dass ich am Ende viele Stimmen von anderen Parteilisten erhalten habe, liegt wohl daran, dass ich ein bodenständiger Vereinsmensch bin, es liebe, unter Leute zu gehen und mich gerne engagiere, wenn mir eine Sache wichtig ist. Nadine Gstöhl, stv. Landtagsabgeordnete der Freien Liste

ne Helfer nahmen es gelassen und mit Humor und meinten, einmal im Leben kann man das schon machen. Vielleicht hat ja der eine oder andere sein neues Wissen auch zu Hause anwenden können», sagt Nadine Gstöhl mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Im Vorstand des Fischereivereins ist Nadine Gstöhl bis heute. Was sich verändert hat, ist die Grösse der Familie. Sie hat mit ihrem Mann inzwischen drei Kinder im Alter zwischen neun und zwei Jahren. In ihrem Beruf ist die gelernte Primarlehrerin daher mittlerweile nicht mehr tätig. «Wir haben ganz verschiedene Familienmodelle gelebt. Zunächst habe ich meinen Beruf ganz aufgegeben, eine Zeitlang lediglich zehn Prozent im Hort der Vaduzer Tagesschule gearbeitet, dann 60 Prozent als Lehrerin an der Tagesschu-

le, während mein Mann sein Pensum reduziert hat. Seit unser drittes Kind 2019 zur Welt gekommen ist, bin ich aber nicht mehr berufstätig, schaue, dass es zu Hause allen gut geht, spaziere mit meiner Familie gerne in der Natur oder grille mit meinen Freunden im Waldhotel oder auf Dux und gehe meinen Vereinsämtern nach.»

Familienpolitik als Hauptanliegen Das neue politische Mandat als stellvertretende Abgeordnete hat nun aber ein anderes Zeitmanagement nötig gemacht. «Donnerstags ist mein Sohn jetzt immer bei meiner Schwester und ihrer Familie in Eschen. Diesen Tag werde ich künftig der Sitzungsvorbereitung widmen. Wir sind ja eine kleine Fraktion mit drei Abgeordneten und zwei Stellvertreterinnen. Daher haben wir sicherlich einen

noch grösseren Vorbereitungsaufwand als die Volksparteien, welche die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen können», sagt Nadine Gstöhl. Sie selbst möchte sich vor allem in der Familienpolitik einbringen. «Denn ich habe ja gesehen, wie schwierig es sein kann, nach einer Familiengründung beruflich wieder Fuss zu fassen. Ich hatte Glück, und wir fanden immer ein passendes Familienmodell. Aber dieses Glück hat nicht jede Familie. Daher werde ich mich diesbezüglich ganz besonders engagieren», sagt Nadine Gstöhl. Ein weiterer politscher Themenbereich, der ihr sehr am Herzen liegt, ist der Erhalt der Umwelt. «Aber wie gesagt: In unserem kleinen Team müssen wir uns ohnehin alle überall einbringen.»

Die Spielregeln mitgestalten Bis zur ersten Arbeitssitzung des Landtags Anfang Mai hat Nadine Gstöhl nun noch Zeit, sich in ihre neue Rolle einzufinden. «Am Wahltag war ich schon überrascht von meinen Ergebnissen. Ich hatte meine Schwester eingeladen, um das Ganze entspannt zu verfolgen. Eigentlich wollten wir einfach das Ende einer arbeitsreichen Zeit im Wahlkampf feiern. Dann habe ich aber in einigen Gemeinden überraschend gut abgeschnitten, und ich konnte schliesslich zusammen mit meiner Familie tatsächlich einen Erfolg feiern. Später gratulierten mir auch noch einige Kandidaten sowie viele Freunde und Bekannte», sagt Nadine Gstöhl, die nun nicht nur mitjassen, sondern auch die politischen Spielregeln ein Stück weit mitgestalten kann.


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SONDERTHEMA BILDUNG UND WEITERBILDUNG

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«Entscheidend ist das Zusammenspiel im Team» Beinahe 45 Jahre war Arnold Kind im Bildungsbereich tätig. Zunächst als Primarlehrer in Gamprin, seit 1990 beim Schulamt, wo er rasch Leitungsfunktionen übernommen hat. Seit 2012 ist Arnold Kind Amtsleiter. Zum Ende des Schuljahres geht er nun in Pension und blickt zurück auf eine sehr arbeits-, aber auch erfolgreiche Zeit. Interview: Heribert Beck

Herr Kind, Sie sind seit fast zehn Jahren Leiter des Schulamts und gehen auf Ende Juni in Pension. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, als Sie Ihr Amt angetreten haben? Arnold Kind: Der Fokus lag damals wie heute für mich auf der Zielsetzung, für eine qualitativ hochstehende Schul- und Bildungslandschaft zu sorgen, in welcher das Lernen der Schülerinnen und Schüler sowie Studierenden optimal gewährleistet ist und für das Bildungspersonal optimale Rahmenbedingungen bestehen. Die damaligen Ziele wurden insbesondere durch verschiedene grössere Entwicklungen geprägt. So war 2011 eine grössere Teilrevision des Schulgesetzes beschlossen worden und damit verbunden mussten eine ganze Reihe von Verordnungen, Richtlinien und Konzepten erarbeitet werden. Auch war absehbar, dass der Lehrplan für Kindergarten und Pflichtschule neu erarbeitet werden muss und die Digitalisierung verstärkt Einzug halten wird. Ausserdem war damals der Staat gefordert, einschneidende Sparmassnahmen umzusetzen und schliesslich ist auch die Reorganisation des Schulamts zu erwähnen. Wie lautete Ihre Bilanz? Konnten Sie diese Ziele erreichen? Zuerst muss zu dieser Fragestellung betont werden, dass ein Amtsleiter sicher eine wichtige Führungsfunktion innehat und somit einiges bewirken kann. Entscheidend aber ist am Ende das Zusammenspiel des ganzen Schulamtteams, die Zusammenarbeit mit dem Bildungsminis-

terium, das Zusammenwirken mit anderen Ämtern, mit den Schulleitungen, aber genauso mit den Wirtschaftsverbänden, Gemeinden, Elternvereinen und weiteren Akteuren, wobei auch ein funktionierendes Netzwerk über die Landesgrenzen hinaus zu erwähnen ist. Und ja, die Ziele konnten insgesamt erreicht werden – und natürlich ist im Laufe der Zeit noch einiges dazu gekommen. Um einige Beispiele zu nennen: Basierend auf den Schulgesetzanpassungen 2011 konnten die Führungsstrukturen mit dem Ausbau der Schulleitungen im Schulbereich verbessert werden. Mit dem Projekt Kleinschule Planken wurde das altersdurchmischte Lernen gefördert und in der Folge haben sich mehrere Gemeinden für ein ähnliches Modell entschieden. Aus meiner Sicht sehr wichtig waren auch die Verbesserung der Förderstrukturen mit dem Ausbau der Heilpädagogischen Begleitung im Kindergarten und der Einführung der sprachlichen Frühförderung. Zu erwähnen sind ausserdem die «Blockzeiten plus» an den Gemeindeschulen sowie die Tagesschulen, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Was waren für Sie die Höhepunkte in Ihrer Zeit als Amtsleiter? Manchmal sind es gar nicht die grossen, öffentlichen Arbeiten oder Projekte, welche den Berufsalltag prägen, sondern ein entscheidender Beitrag zu Lösungen in verschiedenen schwie-

rigen Situationen von Familien, von Lehrpersonen oder von Mitarbeitenden. Öffentlichkeitswirksam sind natürlich dann Projekte wie die Erarbeitung der Schulbautenstrategie, des Lehrplans LiLe, das ICT-Projekt an den Schulen, der Ausbau der Berufsmaturitätsschule Liechtenstein mit Tagesklassenangeboten, um nur einige wichtige zu nennen, welche als zukunftsweisend betrachtet werden dürfen. Erfreulich sind aber auch ganz viele verschiedene Schulprojekte wie der Olympic Day, Projektvorstellungen von Schülerinnen und Schülern in den Abschlussklassen, selbstverständlich auch das erfolgreiche PepperMINT. Ein trauriger Höhepunkt war die notwendige Schulschliessung vor gut einem Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie. Dank gut funktionierender Zusammenarbeitsstrukturen mit den Schulen, dem Bildungsministerium und vielen anderen Stellen ist es mit grossen Anstrengungen und dem Verständnis der Eltern immerhin gelungen, auch diese Herausforderung so gut es ging zu meistern, die Schulen wieder zu öffnen und bis zum heutigen Zeitpunkt dank funktionierender Schutzkonzepte offen zu halten. Gab es auch enttäuschende Momente? Bei einem so breiten Tätigkeitsfeld gibt es immer auch schwierige Situationen und Enttäuschungen. Wenn ich daran denke, dass wir auf gutes Lehrpersonal angewiesen sind, um gute Schulen zu haben, war es – um ein

Beispiel zu nennen – schon sehr enttäuschend, wie die öffentlichen Diskussionen damals um die Pensionskassenproblematik geführt wurde und der Stellenwert des Lehrpersonals wie auch der Landesverwaltung gering geschätzt wurde. Ich bin froh, dass die Regierung nun in der neuen Bildungsstrategie 2025+ ein Handlungsfeld aufgenommen hat, bei welchem es um die Sicherstellung von zeitgemässen und konkurrenzfähigen Anstellungsbedingungen für das Bildungspersonal geht. Der Satz «Bildung ist unsere einzige Ressource» ist inzwischen fest ins Vokabular der Liechtensteiner Politiker eingegangen. Inwiefern handeln die Abgeordneten und Regierungsmitglieder danach? Selbstverständlich masse ich mir auch als zukünftiger Pensionist nicht an, die Abgeordneten und Regierungsmitglieder zu beurteilen. Aber ich darf schon positiv festhalten, dass Bildung einen hohen Stellenwert geniesst und wir mit unseren Anliegen, Projektvorschlägen, Gesetzesvorlagen und Budgetanträgen insgesamt wirklich auf gute Resonanz bei der Regierung stossen und wo notwendig dann im Landtag die Vorlagen gutgeheissen werden. Ich hoffe sehr, dass auch weiterhin die grossen Ausgaben im Bereich Bildung als wichtige und notwendige Investitionen in unsere Zukunft gesehen werden. Die Bildungslandschaft war in der jüngeren Vergangenheit tatsächlich in Bewegung. Elektronische Endgeräte für


SONDERTHEMA BILDUNG UND WEITERBILDUNG

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Die Bildung geniesst in Liechtenstein einen hohen Stellenwert, und wir stossen mit unseren Anliegen stets auf gute Resonanz bei Regierung und Landtag. Arnold Kind, Schulamtsleiter

die Schülerinnen und Schüler, die Einführung des neuen Lehrplans, die Bildungsstrategie 2025+, das SZU II und der Umbau des SZM I sind, wie Sie aufgezeigt haben, nur die bekanntesten Massnahmen. Wie schreiten die einzelnen Projekte voran? Das ICT-Projekt und damit verbunden der ganze Digitalisierungsprozess im Bildungswesen schreitet gut voran. Auf der Sekundarstufe sind die Arbeiten beinahe vollständig abgeschlossen, auf der Primarstufe können wir wahrscheinlich sogar früher als geplant sämtliche Schülerinnen und Schüler mit den mobilen Geräten bedienen und die ganze Infrastruktur in Betrieb nehmen. Auch die Umsetzung der Schulbautenstrategie schreitet plangemäss voran, bald einmal sollte der Wettbewerb für das SZU II starten. Nicht nur der LiLe auf Stufe Kindergarten und Pflichtschule ist in der

Einführung, auch überarbeitete Lehrpläne der Berufsmaturitätsschule und des Gymnasiums sind umgesetzt oder stehen kurz davor. So wird beispielsweise Informatik auf der gymnasialen Oberstufe zum Pflichtfach. Was wird Sie bis zur Übergabe der Amtsleitung an Ihre Nachfolgerin in zweieinhalb Monaten noch besonders in Anspruch nehmen? Mit Rachel Guerra konnte erfreulicherweise eine kompetente Nachfolgerin gefunden werden, welche bereits als Abteilungsleiterin im Schulamt tätig ist. Somit erfolgt nun die Amtsübergabe laufend. Nun geht es darum, die Arbeiten bis Schuljahresabschluss und natürlich auch die Vorbereitung des neuen Schuljahres zu bewältigen. Dazu gehört auch die Erstellung des Budgets 2022, welches im Verantwortungsbereich des Schulamts immerhin rund 120 Millionen

Franken umfasst. Arbeitsintensiv ist nach wie vor die Bewältigung der Covid-19-Pandemie. Momentan wirken wir beispielsweise bei der Vorbereitung und Organisation der flächendeckenden Speicheltests an den Schulen mit und hoffen sehr, dass wir mittelfristig auch die Schutzkonzepte anpassen können und die Schulen wieder mehr Schulveranstaltungen, Projekte und vielleicht auch Schullager durchführen können. Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin? Rachel kennt als jetzige Leiterin der Abteilung Pflichtschule und Kindergarten die Bildungslandschaft wie auch die Geschäfte des Schulamts sehr gut, verfügt über ein gutes Netzwerk und bringt sicher viele neuen Ideen mit. Ich wünsche ihr das Vertrauen der Mitarbeitenden, der Schulen wie auch der übergeordneten Stellen in der Regierung, auf das ich all

die Jahre immer wieder zählen durfte und welches notwendig ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Und natürlich wünsche ich ihr, dass das neue Schuljahr 2021/2022 möglichst «coronafrei» gestartet werden kann. Abschliessend: Welche Pläne haben Sie für Ihre Pension? Wird es ein Ruhe- oder ein Unruhestand? Ich sage es mal so: Es wird hoffentlich eine gesunde Mischung von Ruhe- und Unruhestand. Projektideen gibt es doch eine ganze Reihe, jedoch keine konkrete Planung. Aber ich freue mich darauf, ohne Zeitdruck das eine oder andere anzugehen wie zum Beispiel einen Sprachaufenthalt in Italien. Das Wichtigste ist es, gesund zu bleiben und viel Zeit und Musse für die Familie, für gute Begegnungen mit interessanten Leuten und für Kultur und Sport zu haben.


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15 Jahre Fumathoka-Bildung Was vor über 30 Jahren mit einem Kenia-Urlaub angefangen hat, ist zu einem gemeinnützigen Projekt geworden, dank dem täglich 500 Kinder zur Schule gehen und über 35 Mitarbeiter eine Beschäftigung gefunden haben. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. Als Ingeborg Kindle im Jahr 1987 mit ihrem Mann an die Küste Mombasas in die Ferien flog, wusste sie noch nicht, wie verheissungsvoll diese Reise werden würde. Beim zweiten Besuch, ein Jahr später, brachte sie schon einen zusätzlichen Koffer mit Kleidern mit. Es folgten weitere Besuche, weitere Koffer und viele Verhandlungen mit Fluggesellschaften wegen Übergepäck. Später fing Ingeborg Kindle an, Brunnen in den Dörfern zu bau-

en, unterstützte verschiedene Projekte in der Umgebung von Mombasa, engagierte sich in den Armenhäusern, zahlte Schulgelder für Kinder, war im Vorstand vom Strassenkinderheim in Mtwapa und vieles mehr.

ka etwas zu verbessern.» Darum war und ist das höchste Gebot der Fumathoka Schule: Hilfe für die Ärmsten der Armen und mittellosen Kindern die Möglichkeit einer ordentlichen Schulbildung zu geben.

Das Ziel von Ingeborg Kindle war immer klar: «Ich habe viel Kraft in mir, eine Kraft, die aus meinem tiefen Glauben kommt. Ich möchte einen kleinen Beitrag leisten, um die Situation der Menschen und vor allem der Kinder in Afri-

Bei einem Besuch in einem armen Dorf in der Nähe von Mombasa hat sie den kleinen Furaha kennen gelernt. Sie «empörte» sich darüber, dass der kleine Kerl nicht in der Schule war und finanzierte prompt seine Schulbildung.

Primarschule, Sekundarschule, Universität bis zum Studium der deutschen Sprache. Im Jahr 2001 schloss Furaha die Ausbildung zum diplomierten Deutschlehrer ab. Mithilfe verschiedener Institutionen konnte er dann eine zweijährige Praktikumsstelle in Liechtenstein antreten. In diesen beiden Jahren fand er viele Freunde und Freundschaften entstanden, die bis heute Bestand haben. Heute ist der 49-jährige Furaha Direktor

Ich habe viel Kraft in mir, eine Kraft, die aus meinem tiefen Glauben kommt. Ingeborg Kindle Gründerin Kinder bei der Zeugniszeremonie

Die Jüngsten der Schule


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der Fumathoka Kindergarten und Primaryschool in Mombasa. Im Jahr 2003 eröffnete Ingeborg Kindle den 1. Fumathoka Kindergarten in Mbugoni. Zwei Jahre später kaufte sie ein Grundstück in Majaoni, auf dem sie dann im 2006 die 1. Fumathoka Primary School eröffnete. Es folgten weitere Bauten und die Vergrösserung der Schule. Durch den Tod der Gründerin im Jahr 2012 übernahmen ihr Mann Bruno und die beiden Söhne Klaus-Dieter und Jürgen das Projekt und gründeten die gemeinnützige Stiftung «Fumathoka Foundation».

In den Top 5 der Umgebung Mittlerweile gehen täglich rund 500 Kinder zur Schule und 35 Mitarbeiter lehren die bzw. kümmern sich um das Wohl der Kinder. Durch die grosse Erfahrung (auch aus Europa) des Direktors Furaha Charo und durch die einfachen, aber klaren Strukturen ist die Fumathoka Schule mittlerweile zu einer der besten fünf von weit über 100 Schulen, im Umkreis von Mombasa gewachsen. Ein weiterer Beweis für die gesunde, gute, fast schon familiäre Führung zeigt sich auch darin, dass viele Mitarbeiter schon über zehn Jahre in der Fumathoka Schule arbeiten. Oberstes Ziel oder Gesetz der Gründerin und auch deren Nachfahren bleibt aber: Den armen

Die Schülerinnen sind gut gelaunt

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und mittellosen Kindern eine Schulbildung ermöglichen. Der Aufwand dafür beläuft sich jährlich auf weit über 60’000 Franken. Geld, das aus Spenden und Patenschaften generiert werden muss. Die Kinder und Mitarbeiter in der Fumathoka Schule bekommen nicht nur täglich Essen – für viele die einzige Mahlzeit des Tages –, sondern werden auch optimal betreut.

Massnahmen gegen die Corona-Not Im verganenen Jahr ist auch Kenia nicht vom Coronavirus verschont geblieben. Die Schulen mussten im Frühjahr schliessen. Das heisst: Die Mitarbeiter (wie auch in anderen Branchen wie Hotels, Restaurants etc.) wurden nach Hause geschickt. Ohne Gehalt und ohne zu wissen, wann es wieder Arbeit gibt. Es war und ist eine Zeit, in welcher der Hunger wieder zurückgekommen ist. Der Stiftungsrat der Fumathoka Foundation hat deshalb entschieden, die Gehälter der Mitarbeiter weiter zu bezahlen, damit sie und auch ihre Familien überleben können. Um die Not der Kinder und deren Familien zu lindern sowie die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen, wurde beschlossen, Essenspakete und Monatsaufgaben an die Kinder abzugeben. Die Kinder und Eltern holten jeweils am Anfang des Mo-

nats die Aufgaben ab. Gleichzeitig wurden jedem Kind und auch jedem Mitarbeiter monatlich fünf Kilo Lebensmittel mit nach Hause gegeben, teilweise ergänzt durch dringend benötigte Medikamente. Auf diese Weise konnte die schlimmste Not gelindert werden. Die Fumathoka Schule hat so im vergangenen Jahr über zehn Tonnen Lebensmittel an die Schüler, Mitarbeiter und auch bedürftigen Menschen rund um die Schule abgegeben.

Der Unterricht geht weiter – eine Sekundarschule folgt Seit Januar ist die Schule wieder geöffnet, und die Kinder und Lehrer erfreuen sich des Unterrichts. In den vergangenen Jahren ist der Schulleitung aber auch aufgefallen, dass immer zum Ende des Schuljahres «Scouts»der umliegenden Sekundarschulen Schulabgänger der Fumathoka Schule abwerben, um so die eigene Qualität ihrer eigenen Schule zu verbessern. Deshalb will die Fumathoka Schule nach 15 Jahren erfolgreichen Jahren mit einer eigenen Sekundarschule einen grossen Schritt weiter in Richtung Unabhängigkeit gehen. So können die Kinder die gesamte Schullaufbahn in der Fumathoka Schule abschliessen und von der hervorragenden Qualität der Schulbildung auf allen Stufen profitieren. Der Bau einer Sekundar-

Das Fumathoka Mitarbeiterteam

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schule in Form eines Internates ist zwar sehr aufwendig. In der Zwischenzeit wurde aber schon ein ausführliches Konzept erstellt, bei dessen Umsetzung die Universität Liechtenstein (Architektur und Planung) mithelfen wird. Ein grosser Teil des benötigten Budgets ist bereits vorhanden. Ein Teil fehlt noch. Aber vielleicht gibt es ja Privatpersonen, Stiftungen oder Unternehmen, welche die Kinder der Fumathoka Schule oder den Bau der Sekundarschule unterstützen möchten.

Spenden Spenden in jeder Form und natürlich auch Patenschaften der Kinder, werden jederzeit sehr gerne angenommen. Jetzt schon ein herzliches «Vergält’s Gott» Spendenkonto: LLB, 9490 Vaduz Konto Nr. 5471.8620.2001 IBAN LI54 0880 0547 1862 0200 1 Kontakt: Fumathoka Foundation Landstr. 194, 9495 Triesen. Tel. +423/392 34 84 info@fumathoka.li www.fumathoka.li

Die Gründerin Ingeborg Kindle


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Liebe zum Lernen Im folgenden Interview spricht Jana Brüggemeier, die Klassenlehrerin der nächsten 1. Klasse über sich, die Waldorfpädagogik und das Erleben und Verstehen der Welt. umgibt. In den Märchen sprechen Tiere, Flüsse und Pflanzen, dies entspricht sehr den Phantasiekräften des Kindes. Die erste Epoche ist dem Formenzeichnen gewidmet. Der Umgang mit der Linie ist ein pädagogisches Mittel, das dem Bewegungsdrang des Kindes, das vom Spielalter in das Lernalter hineinwächst, entgegenkommt. Die Linien sind miteinander in Bewegung, das Kind vollzieht dies innerlich mit seinem Körper nach. Zeichnet ein Kind eine Gerade von unten nach oben, erlebt das Kind nochmals die Aufrichtung, das Stehen zwischen Himmel und Erde. Zeichnet es sie von oben nach unten, ist das Erleben wie ein Lichtstrahl, der durch es hindurch geht. Darauf folgen eine Schreib- und eine Rechenepoche. Jeglicher Unterricht ist künstlerisch aber zugleich geistreich durchwoben und bietet dem noch jungen Schulkind genügend Möglichkeiten seinem Bewegungsdrang gerecht zu werden.

Jana Brüggemeier, Klassenlehrerin

Wie hast du zur Waldorfpädagogik gefunden? Jana Brüggemeier: Als meine Kinder die Waldorfschule besuchten, war es mir des Öfteren vergönnt, im Unterricht dabei zu sein und ich merkte sofort, so muss lernen stattfinden. In mir wuchs der Wunsch, selbst wieder Kinder zu unterrichten und tiefer in diese Pädagogik einzutauchen. In den drei Jahren Zusatzstudienzeit zur Waldorflehrerin durfte ich eine Schulklasse begleiten und meine Liebe zur Waldorfpädagogik konnte immer mehr wachsen und tiefere Wurzeln schlagen. Was ist für dich das Herz der Waldorfpädagogik? Das Herz der Waldorfpädagogik schlägt für mich deutlich beim Menschen selbst. Es steht das Kind im Mittelpunkt, wo kommt es her, was sind seine Begabungen, wo steht es momentan in seiner Entwicklung und wie kann man ihm unterstützend zur Seite stehen. In der Waldorfpädagogik führt der Weg eines jeden Unterrichts vom Tun, über das Erleben, zum Erkennen der Welt. Es ist ein Einbeziehen von Kopf, Herz und Hand gleichermassen. So kann sich das Kind die Welt zu eigen machen und lernt sie zu begreifen. Was erwartet eine erste Klasse in der Schule? Das Schulkind ist bereit sich anderen Menschen in einer Gemeinschaft vertrauensvoll anzuschliessen. Es werden gute Gewohnheiten angelegt und der Gemeinschaftssinn durch schöne Erlebnisse gepflegt. Im gemeinsamen Tätig sein können sich die Kinder selbst bewundern. Der Unterricht beginnt mit einer rythmischen Einstimmung, die die Kinder geschickt und wach macht. Darauf folgen eine kurze Geschichte und der praktische Unterricht. Am Ende wird in der 1. Klasse ein Märchen oder eine sinnige Geschichte erzählt. Sie schenken den Kindern moralische Bilder ohne zu moralisieren. Gleichzeitig wecken sie das Interesse für die Welt, die das Kind

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«Zeig der Welt deine Skills» Die WorldSkills mussten wegen der Corona-Pandemie neue Wege gehen, der Termin 2021 verschoben werden. Die WorldSkills International haben jedoch im kommenden Jahr einen neuen Termin für die 46. Auflage in Shanghai (China) gefunden. WorldSkills Liechtenstein hat somit die Chance, weitere Kandidaten zu suchen und bietet jungen, motivierten und talentierten Berufsleuten die Möglichkeit, an den nächsten Weltmeisterschaften in Shanghai 2022 teilzunehmen. Denn wir wollen gerade in dieser Zeit die Chancen, die eine Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften mit sich bringt, betonen. Was die junge Generation jetzt braucht, sind Perspektiven. Da ein klassischer Infoanlass nicht stattfinden konnte, wurde kurzerhand in Zusammenarbeit mit der FilmFabrik ein Informationsvideo gedreht. So können die Infos «Zeig der Welt deine Skills» ganz vielen Interessierten nahegebracht werden. Wenn Du Jahrgang 1999 und jünger bist und Dich für eine Teilnahme interessierst, findest Du auf der Website von WorldSkills Liechtenstein www.worldskills.li alle wichtigen Informatio-

nen. Nutze den QR-Code und schaue dir unseren Informationsvideo an. Die Worldskills sind eine internationale Berufsweltmeisterschaft, die alle zwei Jahre ausgetragen wird. In über 60 verschieden Berufen finden Wettkämpfe mit rund 1300 Teilnehmenden statt. Angetreten wird in den meisten Berufen als Einzelkämpfer, es gibt wenige Berufe in de-

nen als Zweierteam gestartet wird. Neben dem Titel des Weltmeisters, das heisst Gold, können Silber, Bronze und Leistungsdiplome gewonnen werden. Über 80 Länder aus allen Kontinenten sind Mitglied bei WorldSkills International. Bei Fragen melde dich beim Technischen Leiter der WorldSkills Liechtenstein, Reto Blumenthal, unter worldskills@aiba.li oder +423 236 72 25.

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Glück lernen und in einer Formel defi niert Thomas Mündle unterrichtet das Schulfach «Glück» an der formatio Privatschule. Bertram Strolz beschäftigt sich beruflich seit Jahren mit der Positiven Psychologie. Gemeinsam legen sie offen, warum die Menschen in der Region sich glücklich schätzen können, dies auch wirklich tun und wie sie noch glücklicher werden können. Interview: Heribert Beck

Sie haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt: Was ist Glück? Thomas Mündle: Die individuelle Frage «Was macht dich glücklich?» wäre viel einfacher zu beantworten. Da hat jeder sofort eine Antwort parat. Die Positive Psychologie, die das Glück wissenschaftlich erforscht, versucht tatsächlich eine für alle Menschen gültige Theorie des Glücks zu formulieren – und das ist schwierig. Eine solche Theorie ist das sogenannte PERMA-Modell. Das Akronym steht für permanentes, also dauerhaf-

tes Glück. Wichtiger sind jedoch die einzelnen Teile, die eben für permanentes Glück sorgen sollen oder zumindest können, wenn man sie ernst nimmt. Die Bestandteile von «PERMA» kommen aus dem Englischen und ich übersetze sie so gut wie möglich: Das P steht für «Positive Gefühle», das E für «Engagement», also für Aktivitäten, in denen man voll und ganz aufgeht. Meine Schüler wissen immer gleich, worum es sich handeln könnte, nämlich um Aufgaben, bei denen sie den Kopf freikriegen wie im Sport oder beim Musizieren.

Das R steht für «Relationships», also Beziehungen zu Verwandten, Freunden und so weiter, das M steht für «Meaning», also Sinn, und das A für «Achievement», das Erreichen von Zielen, Erfolg oder Leistung. Glück ist zwar, wie gesagt, etwas sehr Subjektives. Aber so verschieden sind die Menschen dann doch nicht. Diese fünf Elemente sind immer irgendwie involviert, wenn jemand glücklich ist. Bertram Strolz: Ich möchte noch erwähnen, dass der Begriff «Wohlbefinden» vielleicht besser wäre als «Glück». Diesbezüglich sind jedoch nicht einmal wir beide uns ganz einig. Wohlbefinden definiert sich für mich aber schon über die häufige Antwort auf die Frage nach dem Befinden: «Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden.» Das ist toll. Denn das Optimum wird ohnehin nie jemand auf Dauer erreichen.

Wir Liechtensteiner sind die inoffiziellen Glücksweltmeister, die von zwei sehr glücklichen Nachbarn umgeben sind. Thomas Mündle, Lehrer formatio Privatschule

Thomas Mündle: Glück bedeutet auch nicht, 24 Stunden am Tag glücklich zu sein. Eine 40 Jahre andauernde Ehe würde wohl fast jeder Beteiligte rückblickend als glücklich bezeichnen. Das heisst aber selbst verständlich nicht, dass jeder einzelne Moment in diesen 40 Jahren glücklich war. Das Gesamtbild zählt. Wie glücklich ist Liechtenstein bzw. wie glücklich sind die Liechtensteiner als Bevölkerung? Thomas Mündle: Umfragen zum nationalen Glücksempfinden sind bereits seit Langem weit verbreitet. In Liechtenstein fand die erste allerdings sehr spät zum Landesjubiläum 2019 statt. Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 für «voll und ganz zufrieden» steht, gaben sich die Liechtensteiner im Schnitt den Wert 8,4. Im «Global Happiness Report» von 2019 führten die Finnen mit 7,8, die Schweizer und Österreicher lagen mit 7,5 bzw. 7,3 in den Top-Ten. Liechtenstein tauchte in diesem Report gar nicht auf. Wir Liechtensteiner sind also die inoffiziellen Glücksweltmeister, die von zwei sehr glücklichen Nachbarn umgeben sind. Und wie lässt sich dieses hohe Glücksniveau erklären? Bertram Strolz: Wenn man durch die Brille des PERMA-Modells auf die Region schaut, fällt das Folgende auf: Das A für «Achievement» hat einen hohen Stellenwert. Fleiss zahlt sich aus und ist mit vielen Chancen verbunden.


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Thomas Mündle: Stimmt. Und «Relationships» werden im kleinen, verschworenen Liechtenstein mit seinen traditionellen Strukturen ebenfalls grossgeschrieben – seien es familiäre Beziehungen, die Freundschaften mit den Nachbarn oder die weitverbreiteten Vereinsmitgliedschaften. Herr Mündle, Sie unterrichten «Glück» sogar als Schulfach. Demnach lässt es sich lernen, glücklich zu sein? Thomas Mündle: Ja, man kann Glück lernen. Es gibt internationale Studien, die zeigen, dass junge Menschen vom Schulfach Glück profitieren und die positiven Effekte auf das Wohlbefinden auch noch ein Jahr später messbar sind. Ich unterrichte allerdings die Maturaklasse und die ist unmittelbar nach Ende meines Glückskurses wohl nicht so glücklich, weil dann die stressige Maturaprüfungszeit beginnt. Dennoch glaube ich, dass die ernsthafte Auseinandersetzung mit Fragen des Glücks dazu führt, dass so mancher eine andere Einstellung zum Leben entwickelt. Auch lehre ich verschiedene Glücksübungen. Wer diese Übungen weiterhin praktiziert, dessen Leben wird auf jeden Fall reicher und schöner. Bertram Strolz: Wissenschaftlich stellt sich mit den Übungen tatsächlich ein Gefühl ein, das Zuversicht vermittelt, auch künftige Herausforderungen

Drei positive Erlebnisse in ein Tagebuch einzutragen, hilft dabei, den Tag abzuschliessen und besser zu schlafen. «Dankbarkeit durch Reflexion» heisst die Zauberformel. Bertram Strolz, Psychotherapeut

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zu bewältigen. Ein ununterbrochen anhaltendes Hochgefühl des Glücklichseins ist aber nicht realistisch und im Prinzip auch nicht dem Wohlbefinden zuträglich. Zufriedenheit befindet sich in der «goldenen Mitte». Wie darf man sich eine solche Lektion Glücksunterricht vorstellen? Wie sehen die Übungen aus? Thomas Mündle: Es geht zum Beispiel darum, sich auf das Gute im Leben zu fokussieren, indem drei Dinge notiert werden, die einen kürzlich gefreut haben. Dabei sollte reflektiert werden, was der eigene Beitrag zu einer positiven Entwicklung war. In diesem Zusammenhang stellt sich auch ein Lerneffekt ein, der dazu beiträgt, mit schwierigen Situationen – wie die Maturaprüfung ja eine darstellt – besser umgehen zu können. Ich höre jedenfalls in praktisch jeder Maturafeier den Dank der Schüler, dass ihnen der Kurs doch irgendwie geholfen habe. Bertram Strolz: Das Gleiche gilt dann neben dem Unterricht für

den Alltag bzw. für den Abend: Drei positive Erlebnisse in ein Tagebuch einzutragen, hilft dabei, den Tag abzuschliessen und besser zu schlafen. «Dankbarkeit durch Reflexion» heisst die Zauberformel. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt das Hirn sich an dieses Ritual und fordert es geradezu ein. Die Ergebnisse der Reflexionen, wofür man dankbar ist, lassen sich tatsächlich ebenfalls messen. Thomas Mündle: Einige dieser Techniken sind aus dem Christentum oder anderen Religionen übernommen. Das Tischgebet dreht sich ja zum Beispiel auch um explizite Dankbarkeit. Bertram Strolz: Es handelt sich um die Kultivierung von positiven Ritualen. Das ist vergleichbar mit einer gesunden Ernährung. Auch der psychische Körper benötigt Vitamine. Thomas Mündle: Ansonsten beinhalten die Lektionen auch Theorie-Elemente wie das Nachdenken darüber, was Reichtum bedeutet. Aus der Forschung ist etwa bekannt, dass die einfa-

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che Formel «Mehr Geld = mehr Glück» ab einem gewissen Punkt nicht mehr gilt. Sind all diese Erkenntnisse so neu? Thomas Mündle: Eigentlich nicht. Denn im Prinzip machen viele Menschen intuitiv ohnehin das, was sie glücklich macht. Während des ersten Corona-Shutdowns schwenkten viele ganz automatisch auf Videotelefonate um, um ihre Lieben zu sehen und sich gegenseitig im Rahmen des Möglichen glücklich zu machen. Auch die damals spontan entstandene Nachbarschaftshilfe ist ein gutes Beispiel – denn Gutes tun fühlt sich gut an. Und wie blicken die Glücksexperten in die Zukunft? Bertram Strolz: Gerade jetzt, in der Corona-Krisenzeit, erlebe ich als Psychotherapeut eine gewisse Angst vor dem Ungewohnten, besser gesagt vor dem Ungewissen. Unsere Wohlstandsgesellschaft, in der alles quasi als selbstverständlich galt, steht vor einer neuen Herausforderung. Umso wichtiger ist es, die Hoffnung nicht zu verlieren. Denn Hoffnung ist jene Stärke, die uns durch schwierige Zeiten trägt. Thomas Mündle: Wir haben in den vergangenen Monaten unter Federführung von Dr. Andreas Krafft von der Universität St. Gallen eine sogenannte Hoffnungswerkstatt entwickelt. Die Hoffnungswerkstatt verbindet Ideen der Positiven Psychologie mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung. Bertram Strolz: Ein Pilotprojekt dazu hat gerade an der formatio Privatschule im Rahmen einer Sonderwoche stattgefunden und wird derzeit wissenschaftlich evaluiert. Demnächst werden wir an verschiedenen Schulen und anderen Institutionen in der Region solche Hoffnungswerkstätten durchführen. Im Herbst wird es dazu einen grossen interdisziplinären Kongress in Vorarlberg geben. www.akademie-pp.at www.formatio.li


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Zahltag in der «getränkeoase» Philippe Hefti ist seit 1994 Geschäftsführer und Inhaber der «getränkeoase» in Triesen. Er ist im elterlichen Getränkehandel aufgewachsen und hat bereits als Junge in seiner Freizeit sein Taschengeld dort verdient. Für ihn war immer klar, in welche Richtung sein beruflicher Werdegang gehen würde. Interview: Vera Oehri-Kindle · Fotos: Oliver Hartmann

Wie viele Mitarbeiter arbeiten bei der «getränkeoase»?

Wie viele Liter an Getränken trinkst du durchschnittlich in der Woche?

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Das reichhaltige Sortiment wurde über die Jahre kontinuierlich ausgebaut.

Wie viele Lieblingsgetränke hast du?

75’ 000

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Wie viele Liter an Getränken verkaufst du durchschnittlich pro Monat?

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Mit dem LKW werden erlesene Weine in ganz Europa temperaturgerecht transportiert.

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Mit wie vielen Jahren hast du das erste Mal Alkohol getrunken?

Wie viele verschiedene Gins hast du schon gekostet?

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Wie viele verschiedene Artikel finden wir in deinem Sortiment?

2940 Wie lautet der direkte Draht zur «getränkeoase»?

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Wie viele verschieden Berufe benötigt es für deinen Betrieb?

1994

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Die «getränkeoase» bietet zwischenzeitlich rund 3000 Produkte an.

In welchem Jahr wurde die «getränkeoase» eröffnet?

Wie viele Lieferfahrten machst du in der Woche?

Wie viele Getränkeflaschen befinden sich derzeit in deinem Lager?

Für wie viele Hobbys hast du neben deiner Arbeit noch Zeit?

1

60’ 000

Die Parkmöglichkeit vor dem Eingang erleichtert den direkten Getränkeeinkauf.

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Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du?

Wie gerne magst du Wein auf einer Skala von 1 – 10 ?

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Philippe Hefti Philippe ist in Vaduz aufgewachsen. Er übt seinen Beruf mit Leidenschaft aus und freut sich, seine Kunden täglich zufriedenzustellen. Neben seinem sehr intensiven Arbeitspensum bleibt nur wenig Zeit für seine Leidenschaften wie Weinreisen, Ski fahren, Rad fahren und feines Essen geniessen. www.getraenkeoase.li

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Marius Matt: «Vollgas geben und der Pandemie trotzen» Es ist eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte, welche die Mundartband Megawatt aktuell erlebt. Ihr Debütalbum ist auch über ein Jahr nach der Veröffentlichung nicht mehr aus der Hitparade wegzudenken. Nach dem Gewinn des Swiss Music Awards als Best Breaking Act gab es auch noch den liechtensteinischen Anerkennungspreis Prix Kujulie obendrauf, und es scheint als würde ihre immer grösser werdende Fangemeinde auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Rockmärchen der fünf Musiker aus der Region weitergeht. Text: Christian Imhof

Auch wenn in Interviews und Berichten häufig Frontmann Thomas Graf zu Wort kommt, steht dieses Mal der Mann im Hintergrund im Vordergrund. Marius Matt aus Mauren sorgt für den nötigen Drive bei Megawatt und ist auch neben seinem Engage-

ment in der Band als Schlagzeuglehrer in Landquart und Davos tätig. Wie er den ganzen Erfolg seiner Band erlebt hat, für welchen Song er am liebsten seine Stöcke schwingt und was als nächstes bei «Megawatt» ansteht, berichtet er.

Marius Matt erinnert sich gut an seine musikalischen Anfänge: «Als Kind der 80er war es kaum möglich, sich gewissen, mittlerweile schon legendären Filmen zu entziehen. So ging es mir mit der Filmreihe ‹Police Academy›. Es gibt da diese Sequenz mit

dem Einmarsch der Polizei-Marchingband, in der die Trommler mit dem Einschlagen beginnen. Als ich diese paar Takte gehört habe, war für mich sofort klar: Das will ich auch können! Gesagt, getan, war ich auch schon zum Unterricht angemeldet.»

Als ich diese paar Takte gehört habe, war für mich sofort klar: Das will ich auch können! Marius Matt, Drummer Megawatt


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Von seinem Hobby irgendwann sogar einmal leben zu können, war für den Liechtensteiner ein Wunsch, der ihn immer begleitet hat. «Als Jugendlicher träumt man natürlich von den grossen Bühnen und eifert seinen Idolen nach.» Wie viele andere Musiker setzte auch Matt zuerst auf eine Grundausbildung. «Als ich meine Lehre als Maschinenmechaniker, heute Polymechaniker genannt, abschloss, stellte ich mir die Frage, was denn nun als nächstes kommen soll. Ich entschied mich, bei einigen Top-Schlagzeugern Unterricht zu nehmen und mich für ein Musikstudium zu bewerben. Es hat mit dem Studium geklappt, und so bin ich heute als Schlagzeuglehrer und Profischlagzeuger tätig.»

Das Feuer weitergeben «Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen finde ich es enorm wichtig, ein Instrument zu erlernen», sagt Matt. «Gerade in der Hirnforschung gibt es einige interessante Studien über die neurologischen Auswirkungen, die sich einstellen, wenn man regelmässig an seinem Instrument übt. Vor allem dann, wenn motorische und koordinative Fähigkeiten speziell gefördert werden. Deshalb ist es für mich spannend, jeden einzelnen Schüler in seiner Entwicklung zu begleiten und zu fördern.» Die Jugendlichen für das Instrument zu begeistern und ihnen das Feuer weiterzugeben, sei für ihn eine sehr erfüllende Aufgabe. Sein Unterricht sei auf Augenhöhe mit den Schülern und nicht autoritär geprägt. «Es ist nicht wichtig, aus jedem Schüler einen Profi zu formen. Mir geht es in erster Linie darum, den Schülern den Spass an der Musik zu vermitteln. Mit den Megawatt-Songs funktioniert dies sehr gut, da viel Schüler sie unbedingt spielen möchten.» Erfolgreich trotz Corona Marius Matt ist eine gefragte Rhythmusmaschine in der lokalen Musikszene. Neben seiner Hauptband Megawatt hört man ihn, wenn es die Zeit zulässt, auch als Schlagzeuger von «Etta Zero», den «PussyLovers», von «Nevertheless», «Scarlette Stocker»

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«Megawatt» werden aktuell mit Preisen überhäuft.

und vielen weiteren. «Ausserdem begleite ich mit Pianist Pirmin Schädler regelmässig diverse Chöre aus der Region und spiele hin und wieder bei Musicals mit. Falls Not am Mann ist, springe ich zwischendurch auch als Aushilfe ein, wie zum Beispiel bei der Mundartband ‹RÄÄS›, den ‹FYGG› oder ‹Tess›.» Dass der Drummer aus Mauren wandelbar wie ein Chamäleon ist, war in der Ostschweizer und Liechtensteiner Musikszene längst bekannt. Doch ein Abenteuer sollte sein Leben nachhaltig verändern: Die Mundartband Megawatt. Matt erinnert sich noch genau an den Moment des ersten Kontakts zurück. «Unser Sänger, Thomas Graf, war auf der Suche nach Musikern für ‹Megawatt›. Marco Gassner war einer der Ersten, die mit im Boot waren. Er brachte dann mich für den Posten am Schlagzeug ins Spiel. Nach einem Treffen im ‹Jonny’s Lion Cave› in Trübbach und langen, interessanten Gesprächen mit Thomas und Marco sowie den ersten Hörproben der Demosongs führte eins zum andern.» Den Senkrechtstart des Debütalbums hat seine Band und ihn dann doch sehr überrascht. «Uns war allen ziemlich schnell klar, dass mit ‹Megawatt› Grossartiges passieren kann. Dass es aber, ein Jahr nach der Veröffentlichung unseres ersten Albums und der zermürbenden Corona-Pandemie, so gut laufen würde, hätten wir nicht zu träumen gewagt.»

In Krisenzeiten die lokalen Firmen unterstützen Als Profischlagzeuger hat Marius Matt inzwischen sogar eigene Schlagzeugstöcke mit seinem Namen drauf, ein sogenanntes Signature Model. Die Zusammenarbeit mit der Stickmanufaktur Agner habe ihn total begeistert. «Ich habe immer wieder mal Agner Stöcke gespielt und dachte mir, es wäre doch cool, ein Signatur Model zu haben. Da Agner eine Schweizer Firma ist und somit die Wege sehr kurz sind, war mir sofort klar, dass ich gar kein anderes Unternehmen nach einem eigenen Model anfrage.» Er brauche den Kontakt mit echten Menschen, wenn es um Zusammenarbeit gehe. «Auch bei den Mapexdrums und den Sabian Cymbals ist es mir wichtig, dass es einen Vertrieb in der Schweiz gibt und somit die Wege kurz bleiben. So kann ich in dieser Krisenzeit hiesige Firmen unterstützen und meinen Beitrag dazu leisten. Die Firma Agner hat ausserdem meine Vorstellungen, wie der Stock sein soll, exakt umgesetzt, und ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.» Auf keinen Fall stillstehen Sein aktueller Favorit im Repertoire der Mundartband sei der Song «Irgendwia». «Das Feeling und der Groove dieses Liedes sind absolut meins.» Dass «Megawatt» mit ihrem Sound nicht nur den Geschmack des Trommlers, sondern auch den Nerv der brei-

ten Öffentlichkeit getroffen hat, zeigt ein Blick in die Sozialen Medien. Dort hat sich im vergangenen Jahr eine Fanclub-Gruppe gebildet, die rasant Zuwachs erhält. Animiert dadurch, stand schnell die Idee im Raum, auch einen richtigen Fanclub in Form eines Vereins zu gründen. «Mein Bruder Karlheinz war und ist einer der Administratoren der FB-Gruppe. Er war die treibende Kraft und machte sich auf die Suche nach potenziellen Vorstandsmitgliedern. Als diese gefunden waren, wurde der Fanclub am 21. Januar 2021 um 21.21 Uhr mit Sitz in Mauren und mit meinem Bruder im Amt des Präsidenten gegründet.» Neben Videos, Gewinnspielen oder auch exklusiven Treffen gibt’s in diesem Jahr für die rund 1400 Anhänger des Fanclubs, sowie viele weitere Fans von handgemachtem Mundartsound bald auch neue Musik von Megawatt. Matt sagt, sie seien immer noch hungrig und hätten mächtig Bock auf Rock. «Wir wollen auf keinen Fall stillstehen! Vollgas geben und der Pandemie trotzen. Wichtig ist es, positiv zu bleiben, weshalb wir schon mitten in den Vorbereitungen für unser zweites Album sind. Auch sonst werden wir uns den Kopf zerbrechen, um unseren Fans immer wieder Neues bieten zu können, damit etwas Abwechslung in diese langweilige Situation kommt.»


Üseri Worzla

Der Köfferli-Schädler – ein Liechtensteiner Original Viele haben ihn persönlich gekannt, viele von ihm gehört, vom «Köfferli- Schädler», einem der grössten Originale, das Liechtenstein je gekannt hat. Der Köfferli-Schädler war berühmt wegen seines Witzes, seiner Schlagfertigkeit und seines goldigen Humors. Ihn konnte nichts erschüttern, auch nicht, dass man ihn irrtümlicherweise für tot erklärt hatte. Er wischte diese Nachricht mit einem selbst verfassten Gedicht aus der Welt. Text: Herbert Oehri · Bilder: Alfons Kieber, Gemeindearchiv Mauren Er war das Liechtensteiner Original schlechthin, der mit schwarzem Frack, einer schwarzen oder farbigen Fliege, einem Gocks und einem alten Fahrrad von Haus zu Haus pilgerte. Der Köfferli-Schädler, sein richtiger Name war Ferdinand Schädler, wurde am 27. November 1900 als Sohn des Johann und der Christine Schädler-Kuppler geboren. Er starb am 10. April 1966 in seiner Heimatgemeinde Triesenberg, wo er auch beerdigt wurde. Auf seinem Fahrrad, vorne hatte er einen Aufbau, auf dem sich sein mit Leder eingebundenes Blech-Köfferli mit der Aufschrift «Vorsicht Köfferli Schädler» befand. Täglich fuhr er mit seinem Velo durch die Dörfer Liechtensteins, um allerlei Waren des täglichen Gebrauchs zu verkaufen. In seinem umfangreichen Sortiment hatte er beispielsweise Hosenträger, Schuhbändel, Schnupftabak, Rasierklingen, Faden, Fingerhüte, Kinderspielsachen und auch Süssigkeiten. Der Köfferli-Schädler war nie verheiratet und hatte auch keinen festen Wohnsitz. Das hat ihn gelegentlich mit dem Gesetz in Konflikt gebracht, genauso wie das Fehlen des Hausierer-Patents. Die Behörden liessen beim Köfferli-Schädler in den allermeisten Fällen Gnade vor Recht ergehen und bezahlten oft die Taxe für das gesetzlich vorgeschriebene Patent aus eigener Tasche. Als er aber dann eines schönen Tages gegen das Sanitätsgesetz verstieß, indem er Kopfwehpulver der Marke «Kafa» und Kondome verkaufte, gab es keine Gnade mehr für ihn. Im Jahr 1961 musste er ins Gefängnis. Für ihn kam der Gefängnisaufenthalt gerade rechtso die Quellen – denn normalerweise übernachtete er auf Heustöcken oder Kuhställen. Wie der Vaduzer Journalist und Lokalhistoriker Markus Meier im Magazin «Monat» im April 2010 schrieb, hätte der «Köfferli Schädler» dies auch in einem Schreiben an Dr.med.

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Edwin Heeb in Schaan, der ihm medizinisch betreute, mit folgenden Worten bestätigt: «Bin gut aufgehoben hinter den Gardinen im Grossen Haus. Würde mich freuen, wenn Sie mich in der feudalen Wohnung besuchen würden.» Ferdinand Schädler hatte aber auch Freunde in den obersten Kreisen des Landes, wie zum Beispiel Fürstin Gina, denn er durfte als einziger ihr Autogramm verkaufen. Auch Prinz Emanuel zählte zu seinen Freunden.

Eine Frohnatur Der Köfferli-Schädler war eine Frohnatur, immer zuvorkommend, höflich und gut gepflegt. Selten wurde er von der Tür gewiesen. Er war in der Bevölkerung beliebt und geschätzt. Er lebte viele Jahre bei Franz Schreiber, Automechaniker, in Schaanwald und später im alten Maurer Gefängnis, welches nicht mehr benutzt wurde. Über den Köfferli-Schädler gibt es so manche humorvolle Geschichte. Ein Auszug:

Den Landtag im Köfferli Eines Tages soll er mit seinem Velo aus dem Vorarlbergischen in Schaanwald über die Grenze gekommen sein, als ein Zöllner ihn nach dem Inhalt seines Koffers fragte. Darauf antwortete der Köfferli-Schädler: «Na, den ganzen Landtag von Liechtenstein.» Der Zöllner habe ihn darauf verdutzt angeschaut und bemerkt: «Mach doch ko Spröch!» Als der Zöllner einen Blick in den Koffer warf, rief er erstaunt aus: «Aber das sind ja nur Lumpen!» Da lachte der Köfferli schelmisch und meinte: «Das haben jetzt aber Sie gesagt.» (Erzählung von Historiker Arthur Brunhart, Balzers)

Das berühmte Köfferli des «Köfferli-Schädler»

«Anti-Babypilla» Dr. «Nätzele» Matt bei einer «Saumetzgete» (Schlachtpartie) bei Alban Matt im Ortsteil Popers in Mauren mit dem Hausmetzger Fehr von der Binza, Robert Matt, Kurt Matt und auch der Köfferli-Schädler in der Runde. Während der Schlachtpartie sagte dieser: «Heider ghört, jetzt sölls Bolla [Pillen] för d‘Fraua geeh. Wenn d’Frau a einzigi davo nimmt, gits kai Kind.» Daraufhin der Nätzele-Doktor: «Dena set ma Anti-Baby-Pilla. Aber du hescht jo koo Frau, du bruchscht dia Dinger sowieso net.» Der Köfferli Schädler war um die Antwort nicht verlegen und sagte: «Ma cha jo nia wissa.» Abkürzung durch die «Armahüler-Bündt» Eine weitere heitere Geschichte aus dem Jahre 1954: Start zum Weiherring-Strassenlauf im Jahre 1954 in Mauren. Start und Ziel vor dem «Strumpf-Oehri-Huus». Der Köfferli-Schädler nahm an diesem Rennen ebenfalls teil, natürlich mit dem Zylinder auf dem Kopf, der ohnehin sein Markenzeichen war. Sein Schmäh: Er nahm die Abkürzung vom Schlosser Matt über den Gehweg in der Bürgerheimbündt zum Haus von «Wissle» Johann Oehri, mitten durch den heutigen Sport- und Freizeitpark. Bis er dort vom Gehweg auf die Weiherringstrasse einbog, waren die anderen Läufer schon wieder da und der Köfferli Schädler hängte sich hinten an. Am Ende war er der Erste, er hatte nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt und überholte im Zieleinlauf die gesamte Konkurrenz. Rufe wie: «Bschiss, das gilt nicht, du bist nur die Hälfte der Strecke gelaufen, du hast abgekürzt, du musst disqualifiziert werden», waren unüberhörbar. Darauf sagte der KöfferliSchädler: «Jo, das scho. Aber i bi au mit der Hälfte vom 1. Preis z’frida.»

Der Köfferle Schädler als Dichter Ferdinand Schädler war nicht nur der letzte seines Standes als Wanderhausierer im Fürstentum Liechtenstein – ein Geschäft übrigens, das er verstand wie kaum ein anderer vor ihm – er hatte auch, man glaubt es kaum, eine dichterische Ader.

Köfferli-Schädler als Dichter Als der Köfferli-Schädler sich nach einem Unfall mit seinem Fahrrad ins Spitalpflege begeben musste, schrieb er folgende Zeilen:

Hab Pech gehabt Fuss und Oberschenkel hin, zum Flicken im Spital ich bin, hoffe, dass es nicht lange geht und Ihr mich wieder beim Hausieren seht. Mit Gruss Köfferli-Schädler

Einmal verbreitete sich eine Geschichte wie ein Lauffeuer im Land: «Habt Ihr gehört, der Köfferli-Schädler ist gestorben». Da man ihn zu früh für tot erklärt hatte, reagiert er mit folgendem Gedicht: Die Schauer-Mähr Habt Ihr gehört die Schauer-Mähr, der Köfferli-Schädler lebt nicht mehr, derweil in Grabs man nicht lang macht, ihm einen 80er-Nagel angebracht, kunstgerecht und fein, wie es eben muss sein, die Sehnsucht nach dem Liechtenstein, die trieb ihn wieder heim, mit Glocken-Geläut man mich empfing, im Spital im Ländle drin. Hoffe, dass es nicht mehr lange geht, und ihr mich doch noch lebend wiederseht. Gruss Köfferli-Schädler

Dr. med. vet. David Matt

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IM GESPRÄCH MIT JUGENDLICHEN

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«Der Jugend zuhören und sie ernst nehmen» Der 24-jährige Florin Konrad aus Schaan ist im vierten Semester seines Masterstudiums in «European Global Studies». Nach dem Abschluss würde ihn eine Stelle im Diplomatischen Dienst oder eine berufliche Herausforderung in der politischen Beratungsbranche reizen. Es ist höchst spannend und interessant, mit Florin Konrad über diverse Themen zu diskutieren. Interview: Johannes Kaiser

Wie erlebst du die Corona-Zeit mit diesen einschneidenden gesellschaftlichen Massnahmen? Florin Konrad: Auch mein Leben wurde durch die Massnahmen eingeschränkt. Ich erlebe nun das dritte Semester im «Homeoffice», wodurch insbesondere in den Seminaren viel verloren gegangen ist, da für diese der aktive Austausch zwischen den Studierenden wichtig ist. Gerne wird das Lippenkenntnis gegeben, dass die Jugend sowie deren Ausbildung eine unserer wichtigsten Ressourcen ist. Wird in der Bildung für die Schüler und Jugendlichen in Liechtenstein genug getan, oder siehst du notwendige Reformen im Bildungssystem? Für mich persönlich ist unser Schulsystem eines der besten der Welt. Gerade durch die Möglichkeiten, die das duale Bildungswesen bietet, ist Liechtenstein im internationalen Vergleich besonders gut aufgestellt. Natürlich ist nicht alles perfekt. Reformmöglichkeiten sehe ich vor allem in der Inklusion. Beispielsweise ist es für Kinder mit Legasthenie fast unmöglich, auf dem klassischen Weg Matura zu machen. Ein zweiter Punkt, der meiner Meinung nach häufig zu wenig angesprochen wird, wenn man über die Reform des Schulsystems debattiert, ist die Thematik, dass für die Qualität der Schulen und des Schulklimas die Lehrpersonen entscheidend sind – unabhängig von den Reformen. Ich persönlich würde deshalb Reformen im Bildungssystems immer

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter, im Gespräch mit dem sehr engagierten und zielstrebigen Politwissenschafts-Studenten Florin Konrad (24) aus Schaan.

mit einer Art «Incentive-System» für Lehrer/innen verbinden, d.h. ein Anreiz-System, bei dem gute Leistungen auch Anerkennung finden. Du hast dich im Rahmen der Mobilitätsthematik – sprich S-Bahn-Abstimmung – im Sommer 2020 engagiert eingebracht. Bei der Nachwahlbefragung kam zum Ausdruck, dass viele zuerst eine Verkehrslösung für den Knotenpunkt Schaan fordern. Dieser Auftrag erging auch vom Landtag aus an das Land und die Gemeinde Schaan. Was wäre dein Lösungsansatz? Ich präferiere ganz eindeutig eine Untertunnelung der Bahnlinie, damit würden sich für Schaan und seine Zukunftsplanung bzw. -entwicklung ganz neue Möglichkeiten ergeben. Eine Untertunnelung würde ich aber mit weiteren Massnahmen verbin-

den. Schaan könnte Vorreiter eines modernen VerkehrslösungsProjektes werden. Welchen gesellschaftspolitischen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend mehr annehmen? Wo erwartest du mehr Mut von den Volkvertretern? Neben den globalen Themen Klimawandel und Migration sind Gleichberechtigung von Mann und Frau, Vaterschaftsurlaub, Ehe für alle und die politische Kultur wichtige gesellschaftliche Themen, denen sich die Politik in Liechtenstein annehmen sollte. Bei der Lösung dieser Anliegen erwarte ich mehr Mut von den Parteien sowie den Volksvertreterinnen und -vertretern. Insbesondere bei der Ehe für alle hoffe ich, dass sich die politisch Verantwortlichen durch die Aussagen des Landesfürsten nicht einschüchtern lassen.

Wie können die Politikerinnen und Politiker auf Landes- und Gemeindeebene der Jugend eine stärkere Stimme geben? Wie kann der Dialog mit den Jugendlichen verstärkt und besser gepflegt werden? Ist die Senkung des Wahlalters auf 16 ein Mosaikstein dazu? Ich denke, diese Frage lässt sich mit zwei Stichworten beantworten: zuhören und ernstnehmen. Ich habe immer wieder erlebt, dass der offene Dialog mit unseren Politikerinnen und Politikern schwierig ist. Vielleicht deshalb, weil die Zahl der jungen Wählerinnen und Wähler nur einen verhältnismässig kleinen Anteil ausmacht. Es geht aber um unsere Zukunft, die wir gerne mitgestalten würden. Ich persönlich denke, dass die Senkung des Wahlalters einen «Ausgleich» zur demographischen Entwicklung ermöglichen könnte.


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Blade-Zapfanlage

Frisch gezapft – auch zu Hause.

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kant. Autozeichen kant. Autozeichen

Abk.: Mittelalter Abk.: Mittelalter

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Verhältniswort Verhältniswort

italienisch: zwei italienisch: zwei

Und so machen Sie mit:

österr.: Meerrettich österr.: Meerrettich

Senden Sie uns das Lösungswort ...

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Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen

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Strassenlampe Strassenlampe

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Heilpflanze Heilpflanze

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südamerik. Goldsüdhasen amerik. Goldhasen

die Sonne betrefdie fend Sonne betreffend

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Alpabfahrt Alpabfahrt Gemälde/ Mz. Gemälde/ Mz.

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Edith Rutz, Schaan Arthur Büchel, Balzers

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Fabelname des FabelBären name des Bären

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Die Gewinner des letzten Rätsels sind:

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