EL AVISO | 05/2021
KULTUR
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RestaurArte Laut Carlos Quintana darf ein Kunstwerk den Betrachter auch zum Lachen animieren. Dies ist der Fall in der Gemäldeserie mit dem Obertitel „RestaurArte". Die Werke sind der Küche gewidmet. Sie präsentierten eine illustre und kunstvolle Speisekarte mit betitelten Gerichten, die die Besucher durch seine Ausstellung Kunst, „Consciencialismo“und seine Botschaften führen. Stellt der Betrachter durch die Titel der Ölgemälde wie z. B. bei dem Warum malt jemand Colombo in seinem legendären TrenchBild „Sardina a la plancha“ (Gegrillte Sarcoat, der neben einer Riesengarnele steht, ein Cowboy Mäddine) die Verbindung zu dem Wort planchen, das auf einem Huhn reitet, einen Priester auf einer Tomachar (bügeln) her, so lacht man, den es tenscheibe, oder einen Mann, der einen Fisch bügelt …? zeigt einen Mann, der eine Sardine bügelt. Durch das Wortspiel definiert sich von Menschen vorbeigehen, animierte die Komik neu. Nur bei ganz nahem Hinschauen erkennt man den Pinselstrich. Plakativ beein- ihn dazu 2010, zusammen mit Juan drucken seine Bilder so perfekt, als wären sie grafisch Montañés (Bildhauer und Fotograf) und Anthel Blau (Schriftsteller), den "Consbearbeitet und frisch aus dem Drucker gerutscht. ciencialismo", zu gründen. Es ist eine künstlerische Bewegung, in der Kreative Surreale Impressionen In anderen Arbeiten geht es surreal zu. Das Gemälde mit ihre Werke nutzen, um Botschaften der dem Titel „La pérdida del paraíso“ (Das verlorene Para- Solidarität, des Bewusstseins für aktuschon 2018 ging die Reise weiter. Die Künstlergruppe dies), kommentiert er damit, dass er es schon vor eini- elle Probleme, wie sie oben beschrieben sind, zu über- „Ou Verd“ wird gegründet, die im letzten Jahr mit Carlos gen Jahren gemalt hat. Man sieht einen grünen Apfel, mitteln. Viele Künstler wurden aufgenommen, die un- an seiner Idee arbeitete, gemeinsam eine Collage zu erder knackig und zugleich unreif wirkt, umschlossen von zählige Ausstellungen veranstalteten, von denen viele stellen, als Hommage an den 2019 im Alter von 92 Jaheiner unschönen Dunkelheit und mit nur einem ent- zugunsten verschiedener NGOs (Nichtregierungsorga- ren verstorbenen ehrenhaften Junji Fuseya (japanischer fernten lichtvollen Fleck, der Pforte der Hoffnung. Dazu nisationen) gemeinnützig tätig waren. Tänzer, Schauspieler, Maler und Gründer des „Théâtre du gehört das neuere Werk „La puerta del paraíso“ (Die Temps“ der 80er Jahre in Paris). „Es ist die Anerkennung Tür des Paradieses) das spiegelverkehrt, umgeben von Wichtige Solidarität dessen, was er mit seiner Stiftung „Fundación Lópezhimmlischen Farben, einen roten, reifen Apfel zeigt. Die „Solidarität ist mir sehr wichtig. Ich denke, es ist eine Fuseya“ bis dahin geleistet hatte und die er bis zu seiPforte aus dem Paradies zeigt sich mit demselben Fleck, Pflicht, dass diejenigen von uns, die unter besseren Be- nem Tod leitete, um unzählige Künstler zu inspirieren, dingungen leben, den Bedürftigen helfen. Ich arbeite sie zusammenzuhalten, Ausstellungsräume anzubieten allerdings düster und bedrohlich.
Carlos Quintana
Berührungen der Zukunft Das Ölbild „Amigos“, zeigt zwei sich umarmende Jungen. Die Freundschaft des palästinensischen Kindes und des israelischen Kindes deuten das Konzept der Versöhnung an. „Vielleicht können wir eines Tages, nicht in weiter Ferne, dieses Bild sehen“ lautet der Untertitel und ist seine Hoffnung mit dem dringenden Appell an solidarisches Verhalten zum Frieden. Bei einer StraßenAusstellung zog „Amigos“ aus der Ferne die Aufmerksamkeit eines Paares an. Als sie nah genug waren und erkannten, was sie sahen, weinten beide. Er war Palästinenser und sie Israelin. Carlos umarmte sie und musste selber weinen. „Das sind Berührungen und Begegnungen, die du niemals mehr vergessen wirst, weil du etwas teilst, auch wenn es nicht dein Schmerz ist, fühlst du ihn mit“. Er versucht mit dem Betrachter zu kommunizieren, „Licht und Bewusstsein zu denen zu bringen, die es sehen können.“ Consciencialismo Er ist ein empathischer, großherziger Mann, hat einen solidarischen Geist, der mit Gewissenhaftigkeit und seinem ganzen Bewusstsein dazu beitragen möchte zu unterstützen, denn er glaubt an den Menschen. „In einer Welt, in der wir Zeitzeugen sind von Armut, Krieg, Klima-Katastrophen, Rassismus, Missbrauch, Hunger, Religionsfeindlichkeiten, dem Verfall von Werten bis hin zum Absturz von Moral, haben wir Künstler die Möglichkeit Bewusstseinsbotschaften zu übermitteln.“ Zu wissen, das ein Gemälde die Macht hat dem Betrachter Informationen zu übermitteln an Orten, wo tausende
mit einigen NGOs zusammen, darunter SOS Mamas, die lobenswerte Arbeit leisten, um den bedürftigsten Familien zu helfen. Da sind beispielsweise Serigrafien, die stammen aus einer Solidaritätsausstellung, die ich mit anderen Künstlern gemacht habe, um Spenden für diesen Verein zu sammeln.“ Mit seiner jetzigen Frau Montse Querol gründete er im April 2012 die Kunstgalerie Zenitart. „Es war ein wichtiger Treffpunkt, eine Galerie als Ort der Freundschaft, um die Werke der Künstler der Insel innerhalb und außerhalb zu präsentieren und zu verkaufen. An die 50 Ausstellungen und eine eigene Künstlermesse „Arteminas“ wurde erfolgreich durchgeführt und brachte 36 Künstler der Insel aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie und sogar Kino in Madrid zusammen, da während dieser Zeit die Vorpremiere eines Filmes des bekannten mallorquinischen Filmemachers Antoni Caimari stattfand.“ Bis dann Ende 2016 die Galerie ihre Türen schloss und sich Carlos intensiver der Malerei zuwendete. Doch
und den Geist der Kunst zu pflegen.“ Zusammen mit 34 anderen Künstlern, die ihn fast alle persönlich kannten und die in den Räumen der Fuseya Stiftung ausgestellt haben, wurde ein Gemälde als Puzzle angefertigt. „Das war das Gesicht der Fuseya als Foundation, das war Junji selbst“ erläutert Carlos. „Jeder suchte sich eine Tafel mit dem Maß 30x30 aus und bekam den festgelegten Ausschnitt zum künstlerischen Auftrag, den er frei nach eigener Technik ausführen konnte“. Das 2,10 m x 1,50 m große Porträt „Junji“ kann nun in der „Fundación López-Fuseya“ in der Carrer Tereses 4 in Palma besichtigt werden und ist das Titelbild des gerade veröffentlichten Kunstbuches „Vidas con arte“, das die noch lebenden renommierten Künstler „der alten Garde“ der Insel würdigt und vorgestellt wird von Patricia Chinchilla, Ricard Llorens und dem Initiator und Mentor Tito López. Der Menorquiner In Menorca 1958 geboren, lernte er von seinem Großvaters José Quintana Juanico viel über technische Aspekte in der Malerei, denn der war ein bekannter Bildhauer, Kupferstecher, Aquarellist und Zeichner. Carlos zog 1994 nach Mallorca und hat sein Atelier in Portol, wo man seine Werke unter verschiedenen Techniken von Aquarell, Airbrush, Acryl, Bleistift und Öl, betrachten kann. Er gibt Kunstunterricht und leitet eine kleine Meditationsgruppe. Infos unter: www.cquintana.art Estudi d´Art Carlos Quintana, C/. Major 26F, Portol
Nermin Goenenc, Roman Hillmann Fotos: Carlos Quintana, Roman Hillmann