TEXT: MAX GFRERER
Gollum macht Venom
Der Anti-Spider-Man ist zurück: „Venom: Let There Be Carnage“.
THE HORROR VENOM: LET THERE BE CARNAGE KINOSTART 22.10., USA 2020, REGIE Andy Serkis, MIT Tom Hardy, Woody Harrelson, Michelle Williams, Reid Scott, Naomie Harris, FILMLÄNGE 90 Min., © Sony Pictures Filmverleih
W
ie jetzt? Wir wissen seit Venom (eingefleischte MarvelFans bereits seit SpiderMan 3), dass unser Titel(anti)held so etwas wie der böse Spider-Man ist. Und nun, in Venom: Let There Be Carnage, taucht plötzlich ein noch böserer böser Spider-Man auf. Natürlich ist Eddie Brock (Tom Hardy, Capone) – oder besser gesagt sein Alter Ego – ein ziemlicher Ungustl, aber am Ende ist man dann doch froh, wenn er den echten Schurken den Garaus gemacht hat. Manche Feinde haben es allerdings echt in sich. Überhaupt, wenn Venom niemand Geringeres gegenübersteht als seine eigene Kopie – nur eben viel, viel böser. Teil eins hat es schon angedeutet. Der Name ist Programm. Carnage (zu Deutsch „Gemetzel“) ist die außerirdische Lebensform, die – wie bei Venom – aus seinem menschlichen Wirten, dem
geisteskranken Serienkiller Cletus Kasady (wie immer bestens aufgelegt: Woody Harrelson, Midway – Für die Freiheit), hervorbricht, wenn er ganz besonders großen Blutdurst hat. Im Gegensatz zu den innerkörperlichen Zwistigkeiten, die Eddie Brock immer wieder austragen muss, sind die Ziele von Carnage und Cletus ohne weiteres vereinbar. Denn beide ziehen es gleichermaßen vor, auf blutigen Pfaden zu wandeln. Mit Eddie, der gerade lernt, sich mit Venom in seinem Körper zu arrangieren, hat Cletus noch eine alte Rechnung zu begleichen. Für einen Showdown zwischen den beiden Alien/Mensch-Symbionten ist somit alles angerichtet. EIN FILM REICHT NICHT MEHR Alle Monate wieder versuchen sich Marvel und DC mit neuem fi lmischem Output, der den jeweiligen Filmkosmos
44 DOT.MOVIE
044_VENOM_k.indd 44
07.10.21 11:18
IceRoad