Im Gespräch
Clever essen mit Neurologe Prof. Dr. Christof Kessler Essbare Blüten und Blütenblätter
Futter für Hirnaktivisten Mit der Corona-Pandemie sind sie bei uns zu Hause eingezogen: Homeoffice und Homeschooling. Doch vielen Menschen fehlt die gewohnte Arbeitsatmosphäre, sie können sich schlechter konzentrieren, fühlen sich einsam oder sind gedrückter Stimmung. Was lässt sich dagegen tun? Richtig gut essen, meint Prof. Dr. Christof Kessler. Der Neurologe hilft unserem Hirn auf die Sprünge.
Können wir unser Gehirn mit einer bestimmten Ernährung leistungsfähig halten? „Gewiss. Die Nervenzellen unseres Hirns kommunizieren über Synapsen miteinander. Sie transportieren mithilfe von Botenstoffen Informationen. Diese Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, bestehen meist aus Eiweißmolekülen, die wir über unsere Ernährung aufnehmen. Wir können also sehr gut selbst beeinflussen, wie gut unsere Neurotransmitterdepots und damit unsere Gehirnfunktionen versorgt sind.“
Vielen Menschen fällt es schwer, längere Zeit konzentriert zu arbeiten. Was lässt sich tun? „Wir sprachen bereits über Neurotransmitter, Acetylcholin ist so ein Botenstoff. Er stärkt unsere kognitive Leistung und wird beispielsweise bei AlzheimerDemenz zur Mangelware. Damit die Hirnzellen Acetylcholin bilden können, benötigen sie eine Vorstufe: das Cholin. Es kommt vor allem in Eiern vor, aber auch in Sojabohnen, in Schweinefleisch und Weizenkleie. Eine Studie mit kalifornischen Studenten hat gezeigt, dass sie nach der Einnahme von Cholin Lernaufgaben, die sie 90 Minuten später absolvieren mussten, besser bewältigen konnten. Das ist doch enorm, nicht wahr?“
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